1850 / 213 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

seiner Sklavin Andromache mit der

Set

als scinen Beutetheil erhalten, hat sie mit ihrem Sohn 2 rus geführt und bewirbt sich nun |} Gleichzeitig hält sih an seine! und der Helena, auf, welche 1 die er aber zu heirathea säumt,

mione, wird von det ( l

Astyanax zu begehren, l ige l : verweigert die Auslieferung, in der Hossnung, dadurch die Liebe der

Andromache zu erwerben. Als Andromache dennoch seine Werbung zurückwèist, erklärt er sich bereit, die Hermione zu heirathen, die

- \hon mit dem Orestes Rachepläne bereitet hatte, Jm leyen Augen- blick giebt aber Andromache nachz die getäuschte Hermione verspricht dem Orest Gegenliebe, wenu er den Pyrrhus ermorde ; Pyrrhus wird, während er mit der Andromache am Altar steht, gctödtet, und Hermione, noch immer von Liebe zu ihm erfüllt, giebt sich selbst den Tod.

- Was kann es mehr den griechishen Sitten Widersprechendes geben, als der Aufenthalt der Braut im Hause des Bräutigams vor dex Hochzeit, da ja die Heirath nicht dur) ‘Trauung vor dem Altar, sondern durch den Einzug der Braut zum Bräutigam vollzogen wurde? und als die Weige- rung einer Sklavin , die Liebe ihres Herrn anzunehmen , dessen rechtmäßige Beute sie war? Jm Euripides fürchiet Andromache sür das Leben des Molossus , ihres mit dem Pyrrhus erzeugten Sohnes, den Hermiíone mit seiner Mutter sterben lassen will, Die Neueren , meint Racine in seiner Porrede zur Andromache, könnten sich nun aber die Frau des Hektor nicht als die Mutter cinès von cinem Anderen erzeugten Sohnes denken, und so

abe er denn diese geringen Aenderungen am Stoffe vornehmen müssen.

ri ewi R E

D E RA

ars

S I mr T T

: Wenn die französischen Tragiker troy ihrer Nachahmung der Alten überhaupt uur sehr wenig antik sind, so is es doch Racine noch bei wei- tem weniger, als Corneille, Corneille will der Dichter des Heroismus seinz die Eigenschaften, die er mit Vorliebe schildert, sind Vaterlandsliebe, Kühn- heit, Seclenstärke ; in der Liebe hat man ihn am {wächsten gesunden, Jm Style strebte er nah Stärke und Gedrängtheit, und das Pathos der vertu, die er überall hervorhebt, giebt ihm allervings etwas antifen Beigeschmack, Racine dagegen scheute sich nicht, in den ältesten Stoffen seinen Helden den inodernsten Charakter zu geben z er hatte eine bei weitem größere Empfäng- lichfeit für die zarten, als für die energishen Empfindungen der Seele; die Liebe bildet den Hauptgegenstand seiner Schilderungen, und viele derselben sind von einer verführerischen Wahrheit. Dem entsprehend is der Borzug seines Styls auch nicht die Stärke, sondern die Mäßigung im Pathos Versbau und Sprache sind bei weitem anmuthiger, als im Corncille, und werden noch jeßt von den Franzosen als untibertroffen vollendet bezeichnet. Antik ist im Racine nichts als der Name seiner Helden; Sitten, Zustände, alles Uebrige is dem Zeitalter Ludwig's XI1V. entnommen.

Der Inhalt der Andromache is der Kampf der Liebe des Pyorrhus zu Leidenschaft seiner Braut Hermione zu Pyrrhus hat bei der Zerstörung Troja’s die Gemahlin des Hektor Astyanax nach Epi- hon cin Jahr vergebens um ihre Liebe. 1 Hofe Hermione, die Tochter des Menelaus ihm nach der Zerstörung Troja's verlobt ward, Orestes, der frühere Liebhaber der Her- Hriehen zum Pyrrhus geschickt, die Auslieferung des

von dem sie künftige Gefahren fürhten, Pyrrhus

Diesem modernen Charakter des Stücks gemäß faßt Frl. Rachel auch

ihre Rolle ganz modern auf, Die Camilla in den Horatiern hatte sie in der plastishen Ruhe des Alterthums dargestellt; ihre Hermione war ganz

moderne Leidenschastlichkeit, Die Plastik ihres Spiels vielleicht ihre \{önste Seite trat deshalb in dieser Rolle nicht so hervor, wie in der

ersten ; dagegen zeigte sich ihre Kunst in der Darstellung der Leidenschaften in desto größerem Maße. Gleich in ihrem ersten Auftreten läßt sie uns die Bewegung der Hermione bei dem Gedanken schen, Pyrrhus , der ihr Treue geschworen, könne sie um einer Sflavin willen verlassen. Hermione willigt darein, den ihr verhaßten Orestes zu sehen, um ihn zum Instrument ihrer Rache an Pyrrhus zu brauchen, Mit welcher Feinheit giebt die Rachel hier die Jronie wieder , mit der Hermione die galanten Klagen und Be- theuerungen des Orestes aufnimmt.

Que parlez-vous du Scythe et de mes cruautés? Songez plus à ces rOis, que vous représentez, Dégagez-vous des soïins dont vous êtes chargé.

Mie vortrefflich stellt sie den Kampf der Hermione zwischen ihrem Wi-

Berlin, 3. Aug. Unsere Börse, welche bereits seit einiger

Zeit sehr verstimmt gewesen, hat sich auch nach der Monats=-Liqui dation, welche bereits schwierig von Statten ging, nicht erholen können, sondern zeigte eine weitere entschiedene Neigung zur Baisse, obschon der Rückgang der Course im Allgemeinen unbedeutend war und von keiner Seite ernstliche Verkäufer auftraten. Wesentliche Verbesserungen erfuhren indeß solche Eisenbahn-Actien, die nicht zu den Speculations-Gattungen gehören, und deren Erträgnisse sich mit

jedem Tage bedeutend gunstiger stellen, so daß man mit Sicherheit auf eine höhere Dividende rechnen fann. Vornehmlich sind Ober- \{lesishe und Düsseldorf Elberfelder Eisenbahn - Actien hierzu zu rechnenz leßtere haben bereits im vorigen Jahre eine Dividende

von 42% abgeworfen und weisen schon in dem ersten Halh- jahre eine Vermehrung der Einnahmen nach, die auf einen Ertrag von mindestens 5% % schließen lassen. In Folge dessen stieg der Cours von 80 bis 87 %, ging jedoch durch einige Verkäufe wieder etwas zurück. Oberschlesische Actien und besonders Litt. A. blieben cbenfalls aus gleichen Gründen vielseitig beachtet und sind seit der

Auswärtige Börsen. Breslau, 3. Aug. Holländ, u. Kaiserl, Dukaten 964 Br.

Friedrichsd'or 1134 Br. Louisd?or 112 Br. Poln. Papiergeld 954; Br. Oesterr. Banknoten 8752—L bez. u. Br. Freiwillige Staats-Anl. 5proz. 107 bez. u. Br. Staats-Schulvscheine 865 Br. Seehandlungs - Prämienscheine 50 Rthlr. 1075 Gld. Posen. Pfandbriefe 4proz. 101 Br., do. 33proz. 91 Br. Stlesische Pfandbriefe 341roz. 965 Br., do. neue 4proz. 1015 Gld., do. Litt, B. Aproz. 100% u. 45 bez, do. 3:vrog, 925 Gld.

(

Poln. Pfandbr. alte 4proz, 96 Gld., do, neue Ayroz. 955 do. Partialloose a 300 Fl. 136 Gld., do, a 500 FL 81

Gld., do. Bank =Certif. a 200 Fl. 18 Old. Russisch - Polnische Schatz-Obligationen a 4 pCt. 80 Sd.

Actien: Oberschlesische Lit. A, 1077 Gld., do, Litt.

B. 104% Gld. - Breslau - Schweidnitz - Freiburg 745 Br. Nie= derschlesisch = Märkische 83% Br., do. Prior. 1044 Gld. , dv. Ser. Ill, 103% Bx. Ofstrhein. (Köln - Minden) 964 Br. Neisse - Brieg 35 Br. Krakau - Obzerschlesishe 69! bez. Friedrich - Wilhelms- Nordbahn 395 bez.

Wecchsel-Courfse.

Amsterdam 2 M. 140% Gld. Hamburg a vista 1505 Br.

do. 2 M. 149% Gld. London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 234 Br. Berlin a vista 1004 Br.

v, dv, 2 M. 995 Old. Paris 2 M. 79% Gld. Wien 2 M. 891% Gld.

Wien, 2. Aug. Met. 5proz. 975. 4Aproz. 75%, Agproz.

84%, Anleihe 34: 183, 39: 18. i ; S E 9 D, I 118%. 1147. S f 420%. Mailand 79. P esth 884. B E AARO, E 0s

- Wechsel= Amsterdam 161 d aieasiah a Augsburg 117 Br. Frankfuri 146% G, Hamburg 170% G, London 14. 38 G, , Paris 137%. /

Gold 215. Silber 16 %,

1338

derwillen gegen Orest und der Nothwendigkeit, ihn durch Schmeichelei zu

gewinnen, dar! Dann ihre Freude, als die Liebe des Pyrrhus zu ihr zu-

rückzukehren scheint! und den schneidenden Hohn, mít dem sie die Bitten der

Andromache, ihren Sohn zu retten, aufnimmt: h S1 faut fléchir Pyrrhus, qu! le peut mieux que vous ! Vos yeux ass€z long-temps ont regné sur s0n ame ; Faites-le prononcer; j’y souscriral, madame,

Der Triumph über die- besiegte Nebenbuhlerin konnte nicht sprechender, als shon im Blick der Rachel, dargestellt werden. ;

Die Höhe der Darstellung erreichte die Rachel aber ín den Scenen, wo sich der Grimm der Hermione über die ausgesprochene Absicht des Pyr- rhus, sie der Andromache zu opfern, ausspricht. Die Art, mit der sie den Orest, der ihre Rache vollziehen soll, anheischt:

Je veux savoir, seigneur, s1 vous m'’aimez ! und auf scine Betheurungen nur ’engez-moi, je crois tout !

antwortet, war unübertreflih. Berühmt is die Scene, in der Hermione dem Pyrrhus, der sih bei ihr zu entshuldigen kommt, ihre Liebe und ihren Zorn offenbart, Welche verbissene Bitterkeit in dem Tone der Rachel, wo Hermione auf das Geständniß des Pyrrhus von seiner Liebe zur Andro- mache ironisch antwortet :

Seigneur, dans cet aveu dépouillé d’artifice,

J’aime à voir, que du molns vous Vous rendiez justice ! etc. Und darauf dieser gewaltsame Ausbruch der Liebe , als Pyrrhus der Her- mione vorwirft , sie empfände nicht mehr sür ihn, als ex für sie! wie die ersten Worte :

Je ne t’ai point aimé, cruel ! gleichsam nicht über dic Lippen wollen und sie dann in namenlosem Schmerz dazuseht: qu’ai je donc fait ?

und nun in ungufhaltsamen Vorwürfen ihre Opfer und seine Härte ihm vorhält und sich bei seinem Schweigen Zu immer höherem Zorn steigert, bis sie mit den Worten schließt «

Porte au pied des aulels ce coeur qui m’abandonne,

Va, cours: mals crains encor d’y trouver Hermione! Das wird Jedem unvergeßlich bleiben, der es cinmal gehört hat, Die Dar- stellung des Schmerzes der Hermione bei der Nachricht von dem Tode des Pyrrhus und des Ausbruchs ihres Unwillens gegen den Mörder Orestes fonntc den nicht in Erstaunen schen, der bei der ersten Vorstellung den Schmerz und Zorn der Camilla gesehen hat.

Die Vorstellung der Andromache hat unser Urtheil über die Nachel bestätigt: sie ist groß und unübertrefflich in der Darstellung einzelner Si- tuationen; selten wird es einem Schauspieler gelungen sein, mit solcher Wahr- heit die heftigsten Empfindungen der menschlichen Seele darzustellenz sie bcsizt eine wunderbare Kunst, durch einen Blick des Auges, durch ein Aufwerfen der Lippe, durch eine kaum merkliche Bewegung des Armes oder der Hand die tiefsten Regungen anzudeuten z aber ihr Streben geht auch nur darauf, im Einzelnen Wirkungen hervorzubringen. Die Absicht , einen Charakter zu schildern, haben wir nicht an ihr bemerkt, Möglich, daß die Schuld an den Dich- tungen liegt, in denen sie auftritt; die Personen der französischen Lrauer=- spiele sind etwas charakterlos. Darin liegt aber die Verschiedenheit unjeres und des französishen Geschmacks. Wir sehen in Dichtung und Darstellung auf das Ganze, die Franzosen auf das Einzelne. Den Effekt im Einzel- nen hervorzubringen, scheuen die Franzosen fein Mittelz sie opferu dafür die Wahrheit des Charakters wie die Schönheit, Und Frl, Rachel is ganz Französin. Schon in den Horatiern is uns aufgefallen, wie wenig Harmo- nie eigentlich in ihrer Darstellitng der Camilla in den ersten drei Akten und in dem vierten herrshtz die ruhige Würde der Römerin würde sich schwer- lih zu dem Uebermaß des Schmerzes, wie Frl, Rachel ihn im vierten Akte darstellte, haben hinreißen lassen! So trat auz in ihrer Darstellung der Hermione kein Zusammenhang hervorz wir ftónnen uns wohl die einzelnen Theile des Charakters mühsam zu einem Ganzen zusammensezenz den Ein- druck der Einheit aber haben wir nicht erhalten.

: - y : fa i Z o. L Berliner BÖôrse. leßten Zeit von 106 bis 108% % bezahlt worden, wichen zwar wE- gen ciniger Abgaben bis 107 %, wurden aber wieder bis 108 % bezahlt, Auch Köln=Minden=-Actien, wiewohl durch Ueberfluß eini- ger Speculations-Posten von 977 a 96 und 95% % gedrüdckt, blet=- ben beliebt und zu Kapital - Anlagen gesucht ; der Rückgang war daher von keiner Dauer, und einige Kauf-Ordres reichten hin, den Cours heute wieder auf 965 % zu stellen, Jn den übrigen Actien- Gattungen wurden die Course durch die Speculations - Bewegung geleitet; deren Schwankungen waren jedoch ebenfalls nicht beträcht= lih und stellten sich, wie E Berlin-Anhalt von 925 à 91 bez. Berlin-Hamburg von 88 à #8bz bez. Potsdam-Magdeburg von 647 à 632 Ves. Magdeburg=Wittenberge von 581 a O14 VeZ Friedr. Wilh. Nordbahn von 413% à 39% u. 40 bez. Mecklenburger von 3284 à 38 bez. Halle-Thüringer von 644 à 63% bez. Jn Berlin-Stettiner nur geringer Umsaß, deren Cours aber

In Wechseln unbedeutender Umsaß. Fonds und Actien fest

bei beschränktem, Umsaß.

Leivzig, 3. Aug. Leipzig - Dreôdener Part. Oblig. 1085 Gld. Leipz. B. A, 15745 Gld, Leipzig-Dresdener E. À, 1335 Br. Sächsisch - Bayerische 87 Br. Shlesische 94 Br. Magdeburg= Leipzig 218 Br. Berlin - Anhalt. 914 Br. Altona - Kiel 93 Br. Deßauer B. A. 146 Br. Preuß. B. A. 985 Br.

Hamburg, 2. Aug. 25Pr0z Þ- C, 88% Br, 884 Gld. E. R. 105 Gld. Stiegl. 884 Old. Dän, 74% Br., 744 Gld. Ard. S B So 7 Bl oh Old 6proz. Amerik. Ver. St. 106% Br., 1064 Gld. Hamb. Berl. 86 Br., 85% Gld, Bergedorf 90 Br. Altona-Kiel 924 Br., 92 Gld, Magdeb. Wittcub. 57% Br., 37 Glv, | Köln-Minden 95% Br,, 95% Old. Friedrich-Wil- helm-Nordbahn 40 Br. Mecklenburg 355 Br. Wechsel- Course.

Paris 189.

St, Petersburg 34+

London 13.75.

Amsterdam 35 . 85.

Frankfurt 88%.

Wien 1735.

Breslgu 1525.

Couiód’or 11 . 25.

Gold al Marco 433.

Duitat, 40

Preuß. Thaler 95s.

rung. Nur einige Gattungen etwas matter.

| Köln-Minven 974% Br, 96% Gld.

Frl, Rachel wird das nächste Mal in Maria Stuart auftreten; wir

sind gespannt, sie in einem. wesentlich deutschen Stü spielen zu schen.

Bekanntmachung. Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchsten Befehls vom

15ten d. Mets. zu bestimmen geruht, daß der in der Potsdamer= Straße neugebauten Lanudwehrkanal-Brücke der Name :

Potsdamer-Brüde

beigelegt werde.

Berlin, den 29. Juli 1850. Königliches Polizei - Präsidium. von Hinckeldey.

Meteorologische Beobachtungen.

gleitung von Künstlern des

des ersten Ranges un Parquet uzd den Parquetlogen , chester, 1 Rihlr. | Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet zu den Logen des dritten

Ranges , | Amphitheater 10 Sgr. Ein Billet zu den Fremden-Logen 3 Rthlr.

von 1053 bis 1047 % gewichen ; auch Niederschlesisch-

832 bis 83 % und Stargard-Pojen von J èr Obers let 6

gangen. In Krakau = Oberschl. , zu!es

F u S

chäft.

ben offerirt und ohne Umsaß.

von der. flauen Stimmung L hielten sich preußische Staats - Fonds, |0 und Pfandbriefe festz nur Staatsschuld) einiger Umtausche gegen hältniß sich gehoben haben. gewichen, blieben dazu Br. und Geld.

besonders rus

von 81 a 80 % gewtche Pfandbriefe, blieben gesucht.

*Franffourt a. WE., 2, Aug. Oesterr. Fonds und Frie- drich -Wilhelms-Nordbahn wurden heute zu etwas billigeren Coursen abgegeben. Alle übrigen Fonds und Actien blieben ohne Verände-

Oestr. 5proz. Met. 81% Br., 814 Gld, Bank-Actien 1198 Br., 1193 Gld, Bad, Partial - Loose a 35 Fl. v. J. 1845 32% Br., 325 Gld, Kurhess. Partíal = Loose a 40 Rthlr. preuß. 325 Br, , 324 Gld. Sardin. Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 332 Br., 33% Gld. Darmstadt Partial-Loose a 50 Fl. 76% B, 76 Gld., do. a 25 Fl. 284 Br., 27; Gld. Spanien 3proz. in- lánd. 323 Br., 322% Gld. Poln. 300 Fl. - Loose 138 Gld, do. Avroz, Obligationen a 500 Fl. 82 Br., 844 Gld. Friedrich - Will- helms-Nordhahn 4253 Br., 425 Gld, Bexbach 844 Br., 805 Gld.

1850. | Morgens | Nachmittags | Abends | Nach einmaliger

3. Aug. | 6 Ubr. | 2 Uhr. | 10 Ubr. | Beobachtung. Luftdruck «-..-- 339,11‘‘‘Par. (338,72‘‘‘Þar./338,0 4 ‘‘‘Par.| Quellwärme T7 A M Luftwärme ««.-.- +- 122° R.| + 18,387 R, | +1 411 B. ¡Flusswärme 102M, Thaupunkt .. «- +- R + 94 R.) + 10,3° R. Bodenwärme Dunstsättigung - 79 pCt. | 49 pCt. | 78 pCt. | Ausdünstungz Wettén s ooo os. beiter, | heiter. | beiter. |Ntederschlag O Rh. Wind o ss 6e W | W. | WwW. Wärmewechsel +19,1 2 Wolkenzug - . | W. | —_ + 12,5°

Tagesmittel : 338 62‘‘‘Par.… -1- ] Lo? R... -+ 93. R 69 pCt. W

Königliche Schauspiele. Montag, 5. Aug. Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem

Abonnement: Der Ball zu Ellerbrunn, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. Hierauf : Das Versprechen hinterm Heerde, Scene aus den öósterreichishen Alpen , Baumann.

mit National-Gesängen von Alexander

Dritte Vorstellung der Mille, Rahel, in Be- Théâtre frangais: Marie Stuart, tra-

(Mlle. Rachel:

Im Opernhause.

Gle en Cinq actes Ct en Vers) par Lebrun,

Marie Stuart.) Anfang halb 7 Uhr.

Preise der Pläße: Em Billet zu den Logen des Prosceniums, d im ersten Balkon 2 Rthlr. Ein Billet zum so wie zur Tribüne und dem Vr- 15 Sgr. Ein Billet zu den Logen des zweiten

¡m Balkon und zum Parterre 20 Sgr. Ein Billet zum

Dienstag, 6. Aag. Im Opernhause. 82ste Abonnements =-

Vorstellung: Czaar und Zimmermann, fomische Oper in 3 Abth., Musik von Lorßing.

Preise der Plábe : Parquet , Tribüne und“ zweiter Rang

41 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium

1 Rtblr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr.

Amphitheater 10 Sgr.

Märkische von 82% bis 821 %o zurüdckge- 9 .% bezahlt, wenig Ge= Rheinische, Bergish-Märkische und Stecele-Vohwinkel blie

Sämmtliche Eisenbahn - Prioritäts - Actien blieben begehrt und | der Börse ganz unberührt; nicht minder so wie Kommunal - Papiere heine drüdckten sih wegen 4Lproz. preuß. Anleihe, die in dem Ver- Preuß. Bank-Antheile von 99 bis 98! %

Jn fremden Effekten \{hwaches Geschäft , und deren Course, sische Fonds, weichend ; russische Iproz. von 1105 a 97% a 96! % gewichen z poln. Schyaß-Oblig.

109% %, A¿proz. von S : : L ihenz andere poln. Effekten , und besonders

1. Aug. Holl. Fonds bei geringem Geschäft waren Span. ziemlich wle war der Handel zu

Amsterdam, : ol fast unverändert. Bon fremden Effekten way gestern. Russ. etwas weniger fest. Jn VDestr. niedrigeren Preisen sehr belebt. A

Holl. Jntegr. 97 - j), DProz, Neue 686 : R 2 que Mecen 1277 Russ. alte 105%. D A E 89, Stiegl. 88. Oesterr. Met. 5proz. 79, 4a QERION Ae 96 *

i Wechsel-Courje.

Wien 304 Br. Frankfurt 100%. London 2 M. 12 Br.

S 49 O! .

“o. “3.

Span. Ardoins

Hamburg 3957+ Petersburg 188 Gld.

Telegraphische Notizen.

Frankfurt a. M., 3. Aug. 27: Uhr. ri

Met. ÂLproz. 714, Sproz. B1z. B. ‘A. 1195. Span, 32+

322, Kurh. 325. Wien 1012. i;

c O1 L (7 chwa zes

Hamburg, 3. Aug. 25 Uhr. Börse fest, dot Ae

Geschäft. Hamburg-Berlin 864, Köln-Mindcn 95. Magdeburg= Wittenb. 57%. Nordbahn 395.

Getraidemarft wie gestern. : E

Paris, 2. Aug. 5 Uhr. 3proz. 58.50. 9proz. 97. 10.

( 7 E T

Amsterdam, 2. Aug. 4; uhr. Int, 0/52 Shülte

ag Met. 2proz,-42%. Our A Neue Oproz,. Bas

Hope 89%. Stiegl, 89. neue Russen 96 6 - Neue Dän. Anl. 101%.

Rüböl pr. Mai 345, pr. Herbst Sl

Roggen 1416pfd. getrockneter 139 V!

c D

Nordbahn 415. Bad-

Markt - Berichte.

3, Aug. Weizen geschäftslos. a7 29%. pr. Herbst 34, pr. Frühjahr 34 bez. Rübdl loco pr. Juli, Herbst 115 Gld. Spiritus 26%, Þr+ Frühjahr 24 bez. |

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei, Beilage

M 21

Ih a6

Deutschland. reich. Wien, Provisorische Verwaltung der vene Bestimmung in Betreff der Adjutantur,

tianishen Statt Verordnung ber Oesterreich verwiesenen Ausländer, München, Landtags-Abschied, M uslandD. Versammlung.

(Fortseyung)

Eisenbahnfrage.

Geseßgebende | Ordensverleihungen.

Finanz-Ministers. Paris, Vermischtes. sprehung eines Redacteurs,

Frankreich. Vorlagen des Reise des Herrn Thiers.

Florenz, Frei rantaine-Maßregeln.

Griechenland.

Ti Konstantinopel.

WWissensc HOeffentlihe Sipung der Königlichen naturforschender Freunde,

Genua,-Qua-

Preßgeseß-Kommi E Polizeimaß-

chaft und Kunst.

Akademie der Künste. Gesellschaft

llichtamtlicher Theil. Deutschland.

Wien, 1. August. Juli den G

Se. Majestät der Kaiser eneral der Kavallerie, Ausuchen und unter Bezeugung prießlichen Dienstlei= hen Provin-

Hesterreich. hat mittelst Entschließung vom 21. Freiherrn von Puchner, auf sein der Zufriedenheit mit seiner eifrigen und erf stung, von dem Posten des zen enthoben und gestattet, venetianischen Provinzen Trient, Georg Ritter von Toggenburg, übertragen

Mittelst Befehlshreibens vom 14, Juli d. J. h der Kaiser in Betreff der Auêwahl und der Beförderun Adjutanten für künftig bestimmt : 1) Zur Offiziere aus In ganz besonderen Fällen ist es je - te Hauptleute und Rittmeister, welche pe gedient haben, Beförderung auch deren Einrücken zur Truppe

Statthalters ver venetianisd daß die Leitung der Statthalterei der provisorisch dem Kreis - Präsidenten in

at Se. Majestät g der Ge= neral-, Flügel- und Corps- 66heren Adjutantur sollen in der Regel nur Stabs - der Truppe berufen werden. doch ‘gestattet, auch ausgezeihne bereits cinige Zeit in dieser Charge bei der Trup j heantragen. zum Oberst - Lieutenant hat

betreffenden 2) Gleichwie es ehedem bei den General- all war und noch gegenwärtig bei den Offizieten als Norm

Unentbehrlichkeit gesehen wissen will. Kommando-Adjutanten der F in besonderen Anstell gilt, haben die General =-, nem Range mit ihren Hintermä diglich behufs ihrer zugewiesen werden wird. (Einreihung der gegenwärtig in der Oberst-Lieutenants - Charge stehenden General =, Flügel- und Corp den Regimentern und sonstigen Truppenkörpern

ungen verwendeten Stabs- Flügel - und Corps-Adjutanten nach je nnern vorzurücken, welcher ihnen le= g bei den verschiedenen Regimentern Die Rangsbestimmung oder vielmehr die oder Majors=- s - Adjutanten bei wird nachträglich

Beförderun

den ósterreichishen Kronländern verwiesenen Auslánder ist in diesen Tagen von Seiten des Ministers des In= nern im Einverstáändnisse mit dem Justiz-Minister folgende Verord= an die Statthalter ergangen, welche, ‘wie der D Aufsichts-Behörden die nothwendige Kenntniß größere Gleihförmig= gte Verbreitung der in o wie die entsprechende erzielen soll: sprochene Landes-Verwei- Abschaffung aus sämmtlichen ertretung und

Ueber die aus

geschrieben wird, den und Ueber) feit , Vollständigkeit u dieser Beziehung einge] Mitwirkung der Justiz „Jede durch ein gerich sung wegen eines V Kronländern in jenen Kronländern , 17. Januar 1850 noch uit i einer {weren Polizei-Uebertretung, sichten verfügte Abs Statthalter der Aufsichts - Behörden anzuz Verweisungen oder Abschaffungen zu legenden diesfälligen monatlich langen und dadur \chenzeit etwa versuchte in das Kaiserliche Gebiet zu verhindern. außer Land Geschafften w tadthauptmannschaft redigirt, in Dru gelegt Die Mittheilung des hierzu erforderlichen Ma- die Statthalter und bee Zu diesem Ende veranlassen 1) die welche ihncn von Staats-Anwalten ten und Bezirks-Einzel= n Kronländern aber, wo die neue Gerichts-Or- icht durchgeführt ist, von den Gerichts-Behörden den politischen und Polizei-Behörden unmittelbar zukommen, am Schlusse jeden Monats die Zusammenstellung nah dem hierüber erlassenen Cirkulare und befördern selbe zum weiteren Amtsgebrauche unmittelbar an die wiener Stadthauptmannschaft, 2) Jede Behörde bleibt sür die nachtheiligen Folgen verantwortlich welche aus der unterlassenen Anzeige einer von ihr verfügten Landes Verweisung oder Abschaffung entstehen. ] Verzeichnisse aus. den einzelnen Kronländern an die Redaction ist dringend zu behandeln, so daß dieselben am 6ten und mit Rücksicht auf die weitere Entfernung des Ortes der Einsendung längstens bis 10ten jeden Monats bei der Stadt-Hauptmannschaft in Wien 4) Die Redaction hat dieselben sodann bis 15ten eines 5) Die in Druck gelegten Ver- sind sodann von der wiener Stadthauptmannschaft den tern und Länder=-Chefs unmittelbar zuzusenden, zugleich ür die Kaiserlichen Missionen bestimmten Exemplare weiteren Veranlassung dem Ministerium des Jnnern vor= 6) Von den Statthaltern sind sodann die gedruckten politishen Behörden, den Staats - Anwalten und ehörden, endlih der Gendarmerie so= hin aus denselben den alphabetischen nah Ablauf eines Jahres von der fassende Index ist den Statt= Was die in den Jahren hauptmannschaft noch

icht derselben erleihtern und eine nd möglichst beshleuni hrten Verzeichnisse, \ hörden zu diese tliches Urtheil ausge

m Zwede,

erbrechens oder eines Vergehens oder einer Ueb wo die provisorishe Strafprozeß - Ord- n Wirksamkeit ist, wegen ie jede aus Polizei - Rü= änders, ist von Fall zu Fall angesäumten Verständigung eigen, damit diese von den Landes- noch vor Empfang der in Dru en Hauptverzeichnisse Kenntniß er- d verseßt werden, das in der Zwi- MWiedereinshleichen abgeschaffter Ausländer Die monatlichen Haupt- erden auch in Zukunft

chafung eines Ausl der Landeschef zur

in den Stan

verzeihnisse der wiener S und versendet. terials an die Redaction geschieht durch ziehungsweise Länderchefs. Länderchefs aus den Anzeigen, bei Landesgerichte gerichten, in jene ganisation noch n selbst, dann von

Zezirks-Kollegialgerich

Zusendung der

jeden Monats in Dru zu legen. aber De T

Verzeichnisse den beziehungsweise den Gerichtsb gleih zuzusenden, welche si so Index zu verfassen haben. Der wiener Stadthauptmannschast zu ver haltern und Länder - Chefs zuzumitteln. 1848 und 41849 verfügten und etwa der Stadt cht bekanntgegebenen Abschaffungen anbelangt, so sind

1339 euß

Montag d. 5. August.

(9

weilt zu sammeln und terselben zuzusenden, welche nachträglich deren Drudcklegung und Versendung veranlassen wird. A der Mis litairgränze werden übrigens im Sinne der obigen Bestimmungen

07M

von dem Kriegs-Ministerium die in ihren Wirkungskreis gehörigen Einleitungen getroffen. ““

Bayern. München, 29. Juli, (Münch. Z.) Fort- seßung des im gestrigen Blatte des Preuß. Staats - Anz, ab= gebrohenen Landtags - Abschiedes.

g, 16. Kredit für außerordenilihe Bedürfnisse der Armee betreffend. Das Geset, einen Kredit für außerordentliche Bedürfnisse der Armee be- treffend, haben Wir mit Genehmigung der von den beiden Kammern des Landtages vorgeschlagenen Modificationen unter dem 22, Mai d. J. sanc- tionirt und durch das Geseyblatt vom 23sten desselb, Mts. (Stück 16) bekannt machen lassen. Auf die aus Veranlassung dieses Geseyes an Uns gebrahten Wünsche erwiedern Wir: Im Militair - Etat sind bereits alle mit dem Stande der politischen Verhältnisse nur immer vereinbaren Erspa- rungen und Einschränkungen eingeführt, und Wir haben Unser Kriegs-Mi- nisterium angewiesen, au fernerhin jede mit den politischen und militai- rishen Rücksichten vereinbare Ersparung eintreten zu lassen, Bei dem Vollzuge dieses Geseyes is, wie bei den früheren Anlehen, das vorzüg- lihste Augenmerk darauf gerichtet worden, daß der für das Staats- Aerar vortheilhafteste Weg eingeschlagen und die entsprechende Rücksicht auf die gewerblichen und onomitWeR Interessen Bayerns durch die HerLeizie-

7

bung von Kapitalien aus dem Auslande genommen werde, Die desfall- sigen Wünsche des Landtags haben daher die entsprechende Berücksichtigung bereits gefunden, Bei Anschaffungen für das Militair wurde {on bisher nah den bèstehenden Verordnungen den Gewerbsmeistern und Fabrikanten des Jnlandes möglichste Berücksichtigung zugewendet, und wird solches auch fünftig insoweit geschehen, als die Rücksicht auf die nothwendige Erhal- tung entsprechender Militair - Etablissements es möglich “macht und nicht wegen Dringlichkeit des Bedürfnisses oder wegen Beschränktheit der verfüg- baren Fonds die Konkurrenz größerer ausländischer Fabriken zugelassen werden muß, §. 17, Kompetenz - Konflikte betreffend. Wir haben dem Geseh - Entwurfe, die Kompetenz - Kouslikte betreffend, unter den von den beiden Kammern vorgeschlagenen Abänderungen am 28. Mai l, J. Un- sere Sanction ertheilt nnd das Geseß hierüber unter dem 29, Mai d. J. durh das Geseyßblait (Stück 17) bekannt machen lassen. §. 18. Die Herstellung eines telegraphishen Neyes für Bayern betreffend, Wir haben dem Geseye, die Herstellung eines telegraphischen Neyßes für Bayern betreffend, mit der vou den beiden Kammern vorgeschla- genen Modification am 6, Juni d, J. Unsere Genehmigung ertheilt und solches durch das Geseßblatt vom 7ten dessolben Monats (Stück 18) bekannt machen lassen. Dem beigefügten Wunsche : „die Königliche Staats-Regie- rung wolle durch abzuschließende Verträge die Verbindung mit den Nach- barstaaten und die Annahme eines gleichmäßigen Tarifs baldmöglichst her- stellen und die Anfertigung des verzinkten Eisendrahtes auf bayerischen Cí- senbahnen thunlichst begünstigen“, werden Wir besondere Berücksichtigung zuwenden, Ju ersterer Beziehung sind Verhandlungen mit den Nachbar- staaten bereits eingeleitet, §, 19, Erbauung ciner Eiscnbahn von Augs- burg nah Ulm betreffend. Wir haben das Gese über die Einleitungen zu der Erbauung einer Eisenbahn von Augsburg nach Ulm mit Genehmi- gung der von dem Landtage vorgeschlagenen Modificationen unter dem 6, Juni d. J, sanctionirt und durch das Gesepblatt vom 7. desselben Mo- nats (Stü 19) bereits verkünden lassen, §, 20. Ersay des Wild- \chadens betressend, Den Geseßentwurf, den Ersay des Wildschadens be=- treffend , haben Wir unter den beantragten Modificationen durch Unsere Sanction am 415, Juni d. J, zum Gesehe erhoben und dasselbe durch das Gesetblatt vom 17. Juni d. J. (Stü 20) bekannt machen lassen. §, 21, Die Aufbringung des Bevarfes für den Eisenbahnbau in den Jah- ren 1849 - 50 und 1850—951 betressend. Das Gese über die Aufbrin- gung des Bedarfs für den Eisenbahnbau in den Jahren 1849—50 und 1850— 51 ist von Uns nah dem darüber gefaßten Gesammtbeschlusse des Landtages unter dem 30, Juni l. F, sanctionirt und durch das Ge- seßblatt- vom 5. Juli l. J, (Stück 21) verkündet worden, Wir ertheilen dabei auf die der Zustimmung zu dem erwähnten Geseßentwurfe beigefüg- ten Wünsche folgende Erklärungen: 1) Es ist Unser Wille, daß der Aus- bau der geseßzlih genehmigten Eisenbahulinien möglichst beschleunigt und insbesondere dafür gesorgt werde, daß die Ludtoigs - Süd - Nordbahn bis Lindau wenigstens gleichzeitig mit der Bahn von Augsburg nah Ulm in Betrieb trete. 2) Wegen Vollendung des zweiten Schienengeleises auf den Staatsbahnen werden seiner Zeit die nöthigen Vorlagen an den Landtag behufs der Zustimmung desselben zu der erforderlichen Ausgabe - Position gelangen. Bis dahin hat diese Vollendung des zweiten Schienengeleises auf sh zu beruhen, 3) Nach Vollendung der Ludwigs - Westbahn soll für Gütersendungen von Nürnberg nah Würzburg und umgekehrt eine dem Umwege über Bamberg entsprehende Tariferleihterung festgeseßt werden, 4) Wir werden den Wünschen der Kammern wegen Verbindung der baye- rischen Eisenbahnen mit den böhmischen Bahnen möglichste Beachtung zu- wenden , so wie bisher schon in den Verhandlungen. mit der Kaiserlich König- li österreichischen Regierung bezüglich der München- Salzburger Bahn die Bahnverbindung über Bruck mit Stevermark und Triest wicderholt beantragt worden is, 5) Es soll dem nächsten Landtage, auch abgesehen von einem Anschlusse an böhmische Bahnen, ein Gesey - Entwurf über die Einleitung zur Erbauung einer Eisenbahn von Nürnberg über Amberg nah Regens- burg und die zur Bestreitung dieser Vorarbeiten erforderlihen Mittel zur Vorlage gebracht werden. 6) Wir gestatten, daß in den geeigneten Fällen von den betreffenden Staats - Ministerien Anträge auf Pachtung des Be- triebes von Privat - Eisenbahnen für Rechnung des Staates an Uns ge- bracht werden, 7) Wir genehmigen die Herabseßung des Gesammt:redits für den Bau der Ludwigs - Westbahn von 29 Millionen auf 22 Millionen Gulden, behalten jedoch, die Postulirung nachträglicher Kredite vor, wenn außerordentliche Verhältnisse solhe unabweislich erfordern sollten. 8) Wir wollen, daß die für die unumgänglich nothwendigen Vollendungsarbeiten 2c, auf der München - Augsburger Eisenbahn noch, erforderlichen Summen für Rechnung des durh das Gese vom 23, Mai 1846 bewilligten Kredits bis zum leßten September 1851 zur Verausgabung gelangen, und geneh- migen, daß der am 1, Oktober 1851 noch verbleibende Restkredit als er- loschen zu betrachten sei. §., 22. Die Kapitalrenten - und Einkommen- steuer betressend. Der Geseh - Entwurf über die Kapitalrenten - und Ein- fommensteuer is in der von beiden Kammern des Landtages vorgeschlage- nen Fassung unter dem 11. Zuli d. J. von Uns zum Geseß erhoben und leßteres im Gesehblatte vom 17ten des nämlichen Monats (Stück 22) ver- kündct worden, §, 23, Die Einquartierungs - und Vorspannslasten ín Friedenszeiten betreffend. Das Gese über die Einquartierungs - und Vorspannslasten in Friedenszeiten ist in der von beiden Kammern des Landtages vorgeschlagenen Fassung von Uns sanctionirt und das hiernach ausgefertigte unter Ziffer 1. anliegende Gese in verfassungsmäßiger Form erlassen, Dem aus Veranlassung dieses Geseßes an Uns gebrachten Wunsche wegen Bekanntmachung eines Regulativs über die Kost-Portíon der einzu- quartierenden Maunschaft und über die Pferde - Rationen soll durch eine mit Unserer Genehmigung von den Staats - Ministerien des Innern, der Finanzen und des Krieges gleichzeitig zu erlassende Bekanntmachung, welche dur das Regierungsblatt, dann das Amtsblatt der Pfalz und sämmtkt- lihe Kreis - Jntelligenzblätter zu veröffentlichen is , entsprochen werden, §, 24, Den Geschäftsgang des Landtages betreffend, Den von bei- den Kammern des. Landtages beantragten Modificationen des Geseh - Ent- wurfes, den Geschäftsgang des Landtages betrefsend, haben Wir Unsere Genehmigung ertheilt und das hiernah ausgefertigte Gesey unter Ziffer 11. hier beifügen lassen, §, 95, Die Einrichtung des die Kunststraßen im Königreihe Bayern befahrenden Fuhrwerkes betreffend. Wir haben den von beiden Kammern des Landtages beantragten Modificationen zu dem Geseh - Entwurfe, die Einrichtung des die Kunststraßen im

"Königreiche Bayern befahrenden Fuhrwerkes betresend, Unsere Genéh-

migung ertheilt und das hiernah ausgefertigte, unter Ziffer 111, an- liegende Gesey in verfassungsmäßiger Form erlassen. §. 26, Die definitive Häusersteuer betreffend, Dem Geseh - Entwurfe , die defini-

en Staats-Anzeiger.

tive Häusersteuer betreffend, ertheilen Wir mit den von dem Landtage beantragten Modificationen Unsere Genehmigung und haben hierüber das unter Ziffer 1V. angebogene Gese ausfertigen lassen. Dem wegen Um- gestaltung des Häusersteuergeseßes vom 15, August 1828 geäußerten Wun- sche werten Wir sorgfältige Erwägung widmen , weshalb Wir Unserem Staats-Ministerium der Finanzen auftragen , die erforderlichen Einleitun- gen zu trefen. §. 27. Die Unterstüßung und Verpflegung hülss- bedürstiger und erf:ankter Personen betressend, Dem Gesammibeschluß des Landtages über den Gesehentwurf, die Unterstühung und Verpflegung hülfs- bedürftiger und erkrankter Personen betreffend , haben Wir Ünsete Ge- nehmigung ertheilt und demzufolge das unter Ziffer V, beigefügte Ge- seg erlassen. §. 28, Die Aufhebung der Moratorien betressend. Dem von Uns an den Landtag gebrachten Geseßentwurf , die Aufhebung der Moratorien betreffend , haben Wir auf erfolgte Zustimmung beider Kam- mern Unsere Sanction ertheilt und demzufolge das Gesey Ziffer V1, ausfertigen lassen, S. 29, Die allgemeine deutsche Wechselordnung betreffend, Wir haben die zu dem Gesezentwurfe, die allgemeine deutsche Wechselordnung betreffend, von der Kammer der Reichsräthe und der Kammer der Abgeordneten beantragten Modificationen ge- nehmigt und hiernach das beiliegende Gesebß Ziffer VIl, sanctionirt. Dem gleichzeitig an Uns gebrachten Antrage , baldmöglichst einen Ge- seßentwurf über das Berfahren in Wechselstreitigkeiten und einen Ge- sezentwurf- über kaufmännische Anweisungen den Kammern zum Beirath und zur Zustimmung vorzulegen, werden Wir entsprechen, und insbeson- dere sogleich nach Eröffnung des nächsten Landtages zu diesem Zwecke den Kammern einen Geseßeniwurf über fausmännische Anweisungen vorlegen lassen. §, 30, Die Ueberweisung der Depositen und Einstandskapitalien von der Staatsschuldentilgungs - Anstalt an die Königliche Bank in Nürnberg betreffend. Das von Uns nach erklärter Zustimmung des Landtages sanc- tionirte Geseß, die Ucberweisung der Depositen und Einstandskapitalien von der Staatsschuldentilgungs - Austalt an die Königliche Bank in Nürnberg betreffend, lassen Wir unter Ziffer V111, hierbei folgen. §, 34, Das Staats- \chuldenwesen beireffend. Wir haben dem Geseßentwurfe über das Staats- \huldenwesen in der von den beiden Kammern vorgeschlagenen Fassung Un- sere Sanction ertheilt und lassen hiernah das Geseh Ziffer 1X, hiermit folgen. Auf die in dem Gesammtbeschlusse über diesen Geseßentwurf gestell- ten Anträge erwiedern Wir: 1) Die Kammern sind dur den Antrag, es sei die Staatsregierung zu ermächtigen, die Bestellung von Amisbürgschaf= ten der Beamten, so wie der Einstandskapitalien für die Folge durch Hin- terlegung bayerischer Staats - Obligationen jeder Art, sofern sie im Zins- fuße nicht unter 35 Prozent, zuzulassen“, dem Bestreben der Staats - Re- gierung, die Staatsshulden-Tilgungs-Anstalt von der \{chwebenden Schuld möglich| zu erleichtern und nah und nach gänzlich zu befreien, nur ent- gegengekommen. Wir werden deshalb, was die Amts - Bürgschaften be- trifft, gern alle jene Rücksicht eintreten lassen, welche ohne dadurch entste- hende Gefährdung der Erfüllung der geseglichen Hauptzwecke der Staats- \{ulden-Tilgungs-Anstalt nur immer mögli i}, Bezüglich der Einstand8- Kapitalien unterliegt die beantragte Gewährung ohnedies keinem Anstande, zumal wegen fünstiger Anlegung der diesfallsigen Baarerlagen in Folge des Gesczes über die Ueberweisung der Depositen und Einstands-Kapitalien von der Staatsschulden-Tilgungs-Anstalt an die Königliche Bank in Nürn- berg bereits eine neue Einrichtung getroffen ist. 2) Der Antrag, „es sei das Königliche Staats - Ministerium der Finanzen anzugehen , sorgsamen Bedacht zu nehmen, daß die bei der Königlichen Staatsschulden-Tilgungs- Anstalt anliegenden Staatskassa-Effekten nah Kräften der Kassabestände jedoch ohne Breinträchtigung der Erfüllung der Zwecke der Anstalt all- mälig der Staatskassa heimbezahlt werden““, erscheint gewissermaßen als eine Wiederholung desjenigen, was diesfalls bei den Kammer - Beschlüssen

über die Nachweisungen der Verwendung der Staats - Einnahmen für die Jahre 1845—46 und 1846—47 beantragt worden ist, und Wir verweisen deshalb hier- lediglich auf die dortselbst erfolgte genehmigende Zusicherung, G. 32, Die Gerichtsverfassung betreffend. Wir haben den Modificatio- nen, welche durch den Gesammtbeshluß der beiden Kammern zu dem- Ge- sey - Entwurfe über die Gerichtsverfassung vorgeschlagen worden sind, Un- sere Genehmigung ertheilt, und erlassen das hiernach gefaßte unter Ziffer X. anliegende Geseß. Den Antrag, die gegenwärtige Zahl der Kreis- und Stadtgerichte auf jene der künftigen Bezirksgerichte jeßt son zu vermeh- ren und die hiernah zu bildenden an die Spiye der künftigen Bezirks- gerichte zu legen, werden / wir in reifliche Erwägung ziehen, 6; 33, D Bestrafung der Jagdfrevel betreffend. Nachdèm der Geseh - Entwurf, die Bestrafung der Jagdfrevel betreffend, die Zustimmung beider Kammern erhalten hat, haben Wir denselben unter den vorgeschlagenen Modifica- tionen ‘als Gesey sanctionirt, wie solches uuter Ziffer Ai. hier ‘ots folgt, S. 34, Die Zoll - Verhältnisse im Allgemeinen unv für die Zu- kunft betreffend, A, Wir hgben die nachbezeihneten zwishen dem Zoll« vereine und anderen Staaten abgeschlossenen Handels - und Schifffahrts- Verträge, als: 41) den Vertrag des Zollvereins mit den Staaten des Steuervereins wegen Beförderung gegenseitiger Berkehrs - Verhältnisse vom 16, Oktober 1845 (publizirt den 18, November 1846), 2) die Ueberein- funft zwischen dem Zollvereine und Belgien wegen Unterdrückung des Sdwleichhandels vom 26. Juni 1846 (publizirt den 31. Januar 1847) 3) die Uebereinkunst zwischen dem Zollvercine und Belgien wegen gegen- seitiger Behandlung der Handelsreisenden (publizirt am 27, April 1847) 4) den Handels - und Schifffahrts - Vertrag zwischen dem Zollvereine und dem Königreiche beider Sicilien vom 27. Januar 1847 (publizirt am 11 Juni 1847), 5) den Vertrag zwischen dem Zollvereine und dem Großher=« zogthume Luxemburg tegen Fortdauer des Anschlusses -des leßteren am deutschen Zollvereine vom 2, April 1847 (publizirt am 27. August 1847) den Kammern zur Anerkennung bezüglich der ihren verfassungsmäßigen Wir= fungsfreís berührenden Punkte mittheilen lassen, welche auch durch Ge sammtbeschluß beider Kammern erfolgt is. B, Wir ertheilen dem Gesammt- beschlusse der Kammern in Ansehung der die Zollverhältnisse für die Zu- funft betrefsenden Postulate Unsere Genehmigung, wodurch die Ermächtigung gegeben is, 1) die Verminderung oder auch Aufhebung, so wie die Erhö- hung der Zölle und anderer Gebühren im Interesse der Landwirthschaft, der Industrie und des Handels, wenn die übrigen Zollvereins-Staaten nach den Bestimmungen der in Mitte liegenden Vereinsverträge sich ‘desfalls für sich oder au zur Verständigung mit anderen Staaten vereinbaren sollten, oder wenn für das Königreich Bayern in Ansehung der Gebühren, welche ite privative Einnahme bilden, im Juteresse der Landwirthschast, der Judustrie oder des Handels eine Herabsezung oder Verminderung derselben für an=- gemessen erachtet werden sollte, unter dem Vorbehalte der Vorlage an vie Kammern und deren Zustimmung, im Hinblicke auf die gleiche Bestimmung im Landtagsabschiede vom 23, Mai 1846, 1, Abschnitt, §, 21, die Zollver- hältnisse für die Zukunft betreffend, zu verfügen; 2) nach Erforderniß bers vortretender Umstände zum Zwecke der Befestigung und Erweiterung des zoll vereins jene besonderen finanziellen und sonstigen Verfügungen und Anordnungen sogleich treffen zu können, wodurch dieser Zweck gesichert und erreicht wird unter dem gleichen Beifügen, wie zu 1) bereits angeführt is, daß K Maßgabe der Beziehung auf den Wirkungskreis der Kammern die Bots lage bei ihrer nächsten Versammlung und deren Zustimmung vorbehalten bleibe, C. Nachdem in Ansehung der den Kammern zur nachträglichen Anerkennung vorgelegten Verordnung vom 4, November 1846 über die beim Zoll-Kongresse zu Berlin vereinbarten und mit dem 1, Januar 1847 in Kraft getretenen ergänzenden Bestimmungen zum Zolltarif für die Tarif Periode 1846 48, desgleichen der Verordnung vom 28, Juni 1847 die Zukerzölle und die Besteuerung des Rübenzuckers für die Periode vom 1 September 1847 bis dahin 1848 betreffend, die Zustimmung derselben ver- möge Gesammt-Beschlusses vom 19ten lauf, -Mts, erfolgt is, so hat dieser Gegenstand seine verfassungsmäßige Erledigung gefunden, §. 35. Finanz-

Geseh für die sechste Finanz-Periode und zwar für die e J

i h) -Peric rsten zwei Ja derselben 1849—50 und 1850—51 betreffend. Wir Mah in Pemibbeit des Tit, VIIL, §8. 3 und 4 der Verfassungs-Urkunde den beiden Kammern des Landtags das Budget für die sechste Finanz-Periode und zwar vor-

erst für die ersten 2 Jahre derselben 1849—50 u 50—5

“n / H ( R nd 1850—51 / zur Prüfang vorlegen lassen, ertheilen dem die Grundlage desselben bilden- den Finanzgeseße für besagten Zeitraum in der beantragten Fassung unter

Wahrung der verfassungsmäßigen Rechie Unserer Krone Unsere Genehmi-