1850 / 218 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

§. 18, Für dic Aufhebung der sonstigen Jagdgerechtigkeiten können die Berechtigten Entschädigung von den betreffenden Grundbesizern in An- spruch nehmen. (Vergl, jedoh §. 22.) 2c. S §. 19, Die Jagdberechtigten haben diese Ansprüche binnen drei Mo- naten nah dem Tage der Veröffentlichung dieses Geseyes bei Strafe des Verlustes derselben der oberen Berwaltungs-Behörde, in deren Bezirke das «Fagdrevier belegen is, anzumelden. Jun der Anmeldung is der örtliche Um- fang und die Beschaffenheit (hohe, niedrige, Koppel-, privative, Vor-, Nath- jagd 2c.) des Jagdrechtes anzugeben, Zugleich is der Jagdberechtigte, wel- cher nicht selbst în dem obrigkeitlihen Bezirke wohnt, wo sein Jagdrevter belegen is, verpflichtet, für solhen Bezirk einen innerhalb desselben sich guf- haltenden Vertreter zur Annahme von Ladungen zu ernennen, vidrigenfalls der Vertreter von Amis wegen ernannt wird. Hannover, den 5. August 1850 : Königlich hannoversches Ministerium des „Fnitern, Siu; D Württemberg. Stuttgart, 3. Aug. S chw fh Me r k.) Auf die Adresse der búrgerlichen Kollegien 1n Agent in Se. Majestät den König wegen des dânisch-preußischen Frieden He soilen f 3 Schreiben des Departements-Chefs zugegangen: denselben folgendes Schreiben des Vepartem | 6 N ,Die bürgerlichen Kollegien der Stadt Eßlingen haben ü A S E S A ‘¿teten unterthänigsten Eingabe Höchst= Se, Majesiót von Koniy E T die Nichtgenehmigung des L E O Meier Iu Namen Des übrigen Deutschlands t Pei Königreiche Dánemark hinsichtlich _ ver Perzogthümer Schleswig Holstein vorlâuftg geschlossenen ¿Friedens / und ans die s{leunigste Gewährung thätiger Hülfe in dem von Schles wig - Holstein für Deutschland geführten Kampfe hinzuwirken, Hierauf haben Se. Königliche Majestät den Unterzeichneten be= auftragt, den bürgerlichen Kollegien von Eßlingen zu eröffnen, daß dieselben aus der Art und Weise, wie Se, Majestät sih gegen den Ausschuß der Landes - Versammlung ausgesprochen haben, entnom- men haben werden, wie Höchstdieselben diese wichtige vaterländische Angelegenheit in reiflihe Erwägung ziehen und das wohlverstan- dene Interesse des größeren und engeren Vaterlandes auf das Ge wissenhafteste prüfen werdenz daß aber Höchstdieselben eben deshalb sich beglaubigen , die bürgerlichen Kollegien von Chlingen hätten durchaus keine Veranlassung zu obiger ganz außerhalb ihrer Amts und Berufsthätigkeit liegenden Bitte gehabt. Indem der Unter zeichnete diesen höchsten Austrag vollzieht, hat er die Ehre, zu ver- harren. Stuttgart, den 2, August 1850, Der Departements Chef des Innern: Linden.“ Erhaltener Nachricht zufolge werden fe nere ähnliche Adressen in gleicher Weise beantwortet werden,

Scbleswig-Holjtein. Rendsburg, 7. Aug. (Alt. Merk.) Heute Mittag is ein Theil des Laboratoriums durch eine bis zur Stunde noch nicht aufgeklärte Veranlassung in die Lust geflogen. Diese Explosion hat in der Stadt große Bestürzung her vorgerufen, doh ist ihre Wirkung nicht sehr bedeutend gewesen, Wenn auch an den Häusern mancherlei größere und kleinere Be s{hádigungen stattgefunden haben, wenn wir au leider den Verlust einiger Menschenleben beklagen müssen, so is doch der Verlust an Material nur äußerst gering und läßt sich in kürzester Frist er- seßen. In Bezug hierauf wird so eben Folgendes bekannt ge macht :

„Der fommandirende General läßt die Einwohnerschaft Rends hurgs benachrichtigen, daß die so eben erfolgte Explosion nur die Folge einer Entzündung der Pulvervorräthe des Laboratoriums gewesen. Die sämmtlichen Pulverkhürme der Festung sind außer Gefahr, und außer einigen im Laboratorium etwa noch liegenden Bomben sind weitere Explosionen nicht mehr zu besorgen. Für den Kriegszweck ist der erwachsene Schaden ohne jede Bedeutung; nur wenige Men- schenleben sind zu beflagen. Die Einwohner Rendsburgs werden aufgefordert, ihre Häuser wieder in Stand zu seßen und sich durch diesen Unfall die ruhige Zuversicht nicht rauben zu lassen, mit der síe allen Ereignissen bisher entgegengesehen haben. Jch fann nicht unterlassen, den Einwohnern Rendcburgs meinen Dank für die schnelle Hülfe auszusprechen, welche selbige bei dieser Ge- legenheit bewiesen haben,

Rendsburg, den 7. August 1850.

von Willisen.“

Rendsburg, 6. Aug. (H. C.) Das General - Kommando hat folgende Bekanntmachung erlasjen :

„Die Zeitungen enthalten eine Kundmachung, welche vom 1sten d. datirt und vom dänischen Kriegs - Ministerium unterzeichnet is und dahin lautet, daß die schleswig-holsteinische Armee nicht unter dem Schuhe des Völkerrechts stehe und diejenigen Offiziere, Unterofsi- ziere und Mannschaften derselben, welche in dänische Gefangenschaft gerathen, niht als Kriegsgefangene behandelt werden würden. (S Wreus, St, Anz, Nr, 245) Für den Fall, daß dieses Aktenstück offiziell und echt sein sollte, sieht sich das General- Kommando der s{leswig - holsteinischen Armee veranlaßt, bekannt zu machen, daß die 500 dänischen Gefangenen, welche bereits in unseren Händen sind, so wie diejenigen, welche noch in unsere Hände fallen sollten, sämmtli dafür haften, daß der dänische Kriegs- Ministerial-Erlaß vom 1sten d. gegen keinen chleswig-holsteinishen Kriegsgefangenen, aus welchem deutschen Lande er auch gebiüi tig ei, in Vollzug geseßt werde.

Hauptquartier Rendsburg , den 6, August 1850,

Das General - Kommando. von Willisen.

__ Altona, 7. Aug., Abends. (H. C.) Um das Publikum hinsichtlich der Folgen einer heute in Rendsburg stattgehabten Explosion, wo dur ein Theil des dasigen Laboratoriums in die Luft geflogen ist, zu beruhigen, ist der Eisenbahn=-Direction mitgetheilt worden, daß durch die Explosion zwar ein bedeutender Schaden an den Dächern Und Fenstern der Häuser entstauden ist und der Verlust ciniger Menschenleben beklagt wird, daß im Uebrigen in militairischer Be- ziehung der Verlust keinesweges bedeutend genannt werden kann. Die Explosion ist dadurch entstanden, daß bei dem Stampfen von Shrapnels in die Stampfen Eisensplitter gedrungen waren, die nun, als sie mit dem zu stampfenden Material in Berührung ge- A HZunken von si gaben, Merkwürdigerweise sind die neun Wh been dane S V smaren nd Jd fn bem / on wo a &xplofi l lli es A, O R 907, M A9104- VAMG Be hiesigen Syri si nah Renvaburg L. O das Feuer Mie ae ¡Bahnzuges von Rendsburg (35 Uhr) war 3, August 2) wp Lelgoland kreuzenden dänischen Korvette sind am nahe gekommen unt O Boote der holsteinischen Küste zu : elbst gefangen genommen worden. „Kiel, 5. Aug, (Alt, Mer :

Westküste erfährt man zuverlässig dre) Bon der \{chleswigschen oder 5 Jahten bei U vor A daß die Dänen, welche mit 4 ausgesGi}t und die ganze Insel S gingen, am 1sten d, Truppen Be ei Föhr lagen eilige e ohne Widerstand beseßt ha- dieser Insel, von welher am Ney p p nonenböte zum Schuhe + der preußische Konsul Nom=

mittelst Extrazuges heute Abend

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mensen wegen thätizer Sympathieen für die Dánen gefangen nach menen e E ist. Da ‘ie friesische Küste des Festlandes bis | Dagebüll herab in feindlihen Hände ist, mithin unseren Kanonen-

böten der Rückhalt zu fehlen scheint, E muß man wohl den baldi-

n Verlust aller Westsee-Jnseln befürchten. /

° Aus Edernförde Po daß die Dänen dort Kanonen

ausschiffen und auf der Südseite einen Kreis von Schanzen mit

Blokhäusern 2c. um die Stadt zichen, Die Communication dorthin

ist mit größter Strenge gesperrt.

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AuslanD.

Frankreich. Gese gebende Versammlung. Sißung vom 6. August. Den Vorsiß führt Benoist d'Azy. Ungeachtet der Aufforderungen sämmtlicher konservativer Blätter sind beim Beginn der Sibung nur 50 Repräsentanten anwesend. Nichtsdestoweniger werdcn mehrere Lokalgeseßz=Entwürfe angenommen. Der Namens- aufruf ergiebt, daß die Versammlung noch nicht zahlreich genug ist. Die Sißung wird unterbrochen. Dem Unterrichts-Minister werden für 1549 zwei Kredite, darunter 3943 Fr. 88 Ct. für Druckosten mit 359 gegen 162 Stimmen, bewilligt. Es folgt die Fortseßung der Debatte über die Bahnlinien Tours - Nantes und Orleans- Bordeaux. Das gestern von Loyer eingebrachte Amende- ment wegen Einzahlungen zur Sicherstellung genauer Zeit-= cinhallung wird mit einer Modification der Verfallszeit angenommen. Die Kommission verspricht einen Zusaß-Artikel Beau- mont’s über Ermäßigung der Fahrpreise und Militair - Transporte aufzunehmen. Ein Amendement Carteret*'s über den täglichen Postdienst auf der Bahn wird ebenfalls angenommen. S choelcher?'s Antrag, daß die Waggons dritter Klasse geschlossen und mit Glas- fenstern versehen sein müssen, wird ebenfalls angenommen. Damit aber der Compagnie dadurch kein Schaden erwachse, verlangen d'Herouel und Lefèévore uruflé eine Verlängerung um s Zahre sür die Konzessionsdauer, was die Versammlung auch in Betracht nimmt, später aber mit 281 gegen 268 Stimmen verwirft, Grévy verlangt sür den Staat das Ret, während der Konzessions - Dauer im Juteresse dcs Publikums die Fahrpreise zu modifiziren. Der Minister der öffentlichen Arbeiten erklärt sich im Juteresse der Actionaire entschieden Ta gegen. (Grevy?s Amendement und ein zweites von Sautcyra wer den verworfen. Die Gesammt=Abstimmung über das Geseß giebt folgendes Resultat: Stimmende 526, dafür 298, dagegen 228, Das Gesetz is daher angenommen. Die Aufhebung des Zwangs C ourses der Banknoten betreffend, verwirft der Berichterstat ter Gouin im Namen der Kommission Sauteyra’s An- trag, die 100 Frs. - und 200 Frs. - Noten im Verhältnisse von 10 pCt. und 29 pCt. des Umlaufs zu erhalten. (Jn Folge eines Gewitters wird es im Saale plöbvlich \o dunkel, daß man weder den Prásidenten, noch den Redner, noch die Mil glieder sieht. Mehrere Stimmen rufen: „Man sieht und hört ja nichts! Gelächter. „Die Sibung aufheben !‘“ „Nein, nein!“ Ein Saaldiener bringt eine Lampe und ein Wachslicht, set die eine vou den Präsidenten , das andere vor den Redner. Allgemeine Heiter= keit. Sauteyra will sprechen. Stimmen : „Herr Prásident! öft Herr Sauteyra auf der Tribüne?“ Gelächter. Der Präsident ge bietet Ruhe. Es erfolgt ein furchtbarer Donnerschlag. Das ganze Gebäude, bekanntlich aus Helz, erzittert, Sauteyra: „Meine Herren!“ Rechts: „Schon genug.“ Links: „Aber er hat ja noch gar nicht angefangen.“ Gelächter. Ein Saaldiener bringt abe1 mals eine Lampe und zwei Kerzen, deren sich die Stenographen des Moniteur bemächtigen. Große Heiterkeit, Versigny betritt die Tribüne, fann aber vor dem Rauschen des Regens, dem Rollen des Donners und dem Lärmen der Versamm lung nicht zu Worte kommen, Stimme: „Herr Präsident! müssen die Sißung aufheben, der Regen dringt schon ein. ich bleiben soll, bitte ich wenigstens um einen Regeuschirm.“ lächter.) Sauteyra's Amendement wird verworfen, Art. 2: „Das mittelst Dekrets vom 5. Juli 1848 und Gesetzes vom 19. Novem- ber 1849 dem Staatsschay bewilligte Anlehen bei der Bank wird von 150 auf 75 Millionen reduzirt, Die bezügliche Bestimmung wegen Verkaufs von Staats -Waldungen auf die Bank vird auf- gehoben.“ Art. 3: „Der Staatsschaß kann die Klauseln der Rück zahlung des ersten Theils des am 5. Juli 1848 bewilligten Anle- hens im Cinverständniß mit der Bank auf 1 Jahr verlängern. Cin Amendement Vidal's und eine Juterpellation La grange?s werden verworfen. Hierauf wird der ganze Geseß-Entwurf ange nommen. Die Diskussion des Kolonial-Preßgeseßes wird auf mor- gen verschoben. Der Geseß-Entwurf zur Bestreitung der Ausga ben für den General-Ackerbau-Rath wird mit 395 gegen 104 Stim men angenommen.

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Sie Wenn (He-

Paris, 5. Aug. Präsident Bonaparte speiste gestern Abends bei Molé auf dessen Landsitze.

Das Pouvoir unterwirft heute die dem Präsidenten der Re publik feindselige Haltung des Volksvertreters Creton einer heftigen Kritif. Es wirft demselben vor, nur unter dem Schuße bonapar- tistish gesinnter Männer und Journale in die National-Versamm lung gewählt worden zu sein und jeßt das Vertrauen seiner Wähler zu verrathen, indem er die Sache des Prásidenten der Republik verlasse, Das Pouvoir rügt sovann das Mißverhältniß zwischen den Garanticen, welche die National - Versammlung zum Schuße ihres Ansehens besitze, und denen, welche die Exekutiv-Gewalt um geben, und weist dabei auf ein auffallendes Urtheil des Geschwor- nengerihts vom oberen Marne - Departement hin, welches einen Huissier von der Anklage auf Beleidigungen gegen den Präsidenten der Republik freigesproc,en hat, obschon derselbe in einem Wirths- hause im Beisein mehrerer Militairs ausgerufen hatte : „Der Prä- sident ist eine Canaille, ein Taugenichts, ein Dummkopf !“/

Der Messager de la Semaine, Wochenschrift und Organ des Vereins der Rue Poitiers, wird zu erscheinen aufhören.

Zu den etwa 40 legitimistishen Repräseatanten , die sich zum Grafen Chambord nach Wiesbaden begeben wollen, wo derselbe nach einem Einladungs-Schreiben an Larochejacquelin am 1{ten ein- tri, gehören außer Lebterem der Geueral St. Priest , Berryer, Favreau und Bechard ; au Abtheilungen von Künstlern und Arbei- tern werden dahin reisen. Ob Guizot, der jeßt auf seinem Gute bei Lisieux lebt, ebenfalls Wiesbaden besuchen wird , gilt noch für ungewiß. Der ehemalige Chef von Guizot’s Kabinet, Genie, ist auf der Nordbahn nah dem Rheine und zwar angeblich nach Wies= baden abgereist. i

Bon Thiers heißt cs, daß er Konferenzen mit dem Marschall Marmont halten werde.

Es ist viel die Rede von einer Flugschrift , welche François Arago, der berühmte Astronom, über die provisorishe Regierung, deren Mitglied er bekanntlich war, herausgeben will und worin er, wie man versichert, einige seiner ehemaligen Kollegen hart mitneh-= men wird. Noch ein anderes Mitglied jener Regierung, Cremieuyx, wird über denselben Gegenstand eine Broschüre veröffentlichen,

Zu Langres is ein neues Organ der Ordnungspartei als Courier de la Haute- Marne erschienen. ;

Zu Saulieu ist die Nationalgarde aufgelöst und entwaffnet worden.

Paris, 6. Aug. Der Constitutionnel und die Patrie bestätigen die Nachricht, daß der Präsident nicht nah Cherbourg, sondern Montag, den 12ten, in Begleitung -des Kriegs-Ministers und ‘des Ministers der öffentlichen Arbeiten nah Lyon abreisen werde, Dem Evénemen t zufolge, versendet das Elysee eben die Einladungen zu der Reise des Präsidenten, der sich von etwa funf- zig Personen, darunter Generale und Repräsentanten, begleiten lassen wird. Nächsten Sonnabend wird der Präsident den Offizie- ren der republikanischen Garde und der mobilen Gendarmerie cin Abschiedsdiner geben.

Die Zahl der nach Wiesbaden sich begebenden Legitimisten ist schr beträchtlich. Berryer is bereits gestern Abend abgereist. Ge- neral St. Priest, Vesin , la Rochette, Desrotours de Chaulieu rei jen heute, Larochejacquelin, Vatismenil, Béchard, de Séze, Favreau binnen kurzem. Guizot mit der ¿Fürstin Lieven befindet sich zu Ems. Man glaubt, daß auch dieser Aufenthalt nicht ganz absichtslos ge wáählt sei. Ueber den Zweck der Reise des Hern Thiers nach Deutschland hat man noch keine bestimmte Vermuthungen,

Nächsten Sonnabend, den 10. August, werden die Truppen von Paris und der Bannmeile, welche das versailler Lager bezie hen, sich in Marsch seßen. Vou den Regimentern werden se zwei Bataillone zwei Monate im Lager zubringen. Großartige Mano ver sollen ausgeführt werden.

Der heutige Moniteur veröffentliht vas Verwallungs - Re glement zur Ausführung des neuen Unterrichts - Gesehes vom 15. Márz 1850. Dasselbe umfaßt 6 Kapitel mit 55 Artikeln und han delt vom obersten Unterrichts - Rathe, vou der akademischen Vei waltung, der Aufsicht, den Kantonal-Abgeordneten und den dem Elementar - Unterricht vorgeseßten Behörden, von den Prüfungs Kommissionen zur Ausstellung der Fähigkeits - Zeugnisse für Ele- mentar-Unterricht, von den mit Ausstellung der Fähigkeits-Zeugnisse für höheren Unterricht und mit Ertheilung der Diplome der verschiedenen Grade beauftragten Behörden. Ein zweites Dekret ernennt zu Mit- gliedern des stehenden Ausschusses der obersten Unterrichts=Behörden die Herren: Thenard, Mitglied der Akademie der Wissenschaften ; Orfila, Professor an der pariser medizinishen Fakultät: Saint Marc Girardin, Mitglied der Akademie, Professor an der parise1 Universität; Dubois, früheren Direktor der obersten Normalschule ; Poinsot, Mitglied der Akademie der Wissenschaften; Cousin, Mit glied der französischen Akademie und der Akademie der Wissenschaf= tenz Giraud, Mitglied der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften ; Abbé Daniel, Rektor der Akademie von Caën. Ein drittes Dekret ernennt zu Mitgliedern des obersten Unterrichts-Ra- thes die Herren Bellaguet, Abbé d’Alzou und Abbé Labbé, sämmt- lih Leiter von Erziehungs-Instituten. Ein viertes Dekrct ernennt für 1850—1851 zum Vice-Präsidenten des obersten Unterrichtsrathes Herrn Thiers, zum Secretair desselben Herrn St. Marc Girardin. Der Unterrichts - Minister hat mittelst Verordnung vom gestrigen Tage den obersten Unterrichtsrath auf den 13, August zu einer achttägigen Sibung einberufen. Eine andere Verordnung des Un terrichts - Ministers ernennt Herrn Thénard zum Präsidenten und Herrn Giraud zum Secretair des stehenden Ausschusses des ober- sten Unterrichtsrathe für 1851.

Am 1. August begab sich ein Zug von 7000 Arbeitern, Kauf leuten, Rhedern und Matrosen in anständiger Haltung nach de1 Mairie von Marseille. Der Maire, Herr Chauterac, in Beglei tung des Munizipal -= Rathes, empfing sie auf den Stufen des Ho tels, Er bat seine Mitbürger, keine lärmenden Austritt« herbeizuführen und dem Eifer der Behörden zu vertrauen. Seine Worte wurden beifállig aufgenommen. Er bemertkte, daß die Sanitäts - Maßregeln auch nicht einen Augen blickd aufgehoben worden seien und man eben eín lklevan tisches Schiff, das Malta angelaufen, in Quarantaine gelegt habe. Man ließ ihn hoh leben und zerstreute sich. Der Munizipal-=Rath hielt unverweilt Sißung, und der Maire verlas ein Schreiben von Abgeordneten der Stadt, die schr bestimmt die Wiedereinseßung der Sanitäts-JIntendanz verlangten. Sofort wurde cine Berathung auf genommen, in welcher man die Rücknahme der Verordnung, wodurch die Sanitäts-Jntendanz abgeseßt worden, Aufrechthaltung und Bil- ligung der von Dieser 1m Jutéresse der Bevdlkerung getrof fenen Maßregeln forderte. Zu gleicher Zeit übergab eine Deputation der Handelskammer dem Generalsecretair der Präfektur cine in schr kräftigen Ausdrücken abgefaßte Protestation, die gleich falls Wiedereinseßung der Sanitätsintendanz verlangte. Am 2. August wurde an der Börse eine telegraphische Depesche des Han- delsministers angeschlagen, welche die Ermächtigung giebt, dem außen ordentlichen Kommissar drei Munizipalräthe mit berathender Stimm beizugeben, i : :

Nach der Statistik der Polizei - Präfektur hat die Zahl der Gremden in Paris diese Woche in einem Verhältnisse zugenommen, wie es in fruheren Jahren noch gar nic dagewesen. Die Beamten der Fremden-Büreaus mußten bedeutend vermehrt werden,

Ein furchtbares Unwetter, wie man sich dessen seit lange nicht entsinnt, brach heute um 2 Uhr Nacbmittags aus. Kaufläden, Magazine und Keller im Foubourg Montmartre stehen unter Was sor, Der Plat vor dem Stadthause glih einem See, die Pferde standen daselbst bis an die Brust im Wasser.

Der Bezirks - Conseil von Vassy hat den Wunsch na Revi- sion der Verfassung ausgesprochen, damit das Land nicht durch wiederholte Präsidentenwahlen in Aufregung gebra{cht werde.

Gestern sind die Mitglieder der Marine-Untersuchungs-Kom- mission nah Beendigung ihrer Aufgabe hier angekommen. Jhre gesammelten Materialien sollen sehr beträchtlich sein. Die Mit glieder derselben wollen die Vertagungs-Periode zur Ordnung de1 selben verwenden und sie danu ihrem Berichterstatter übergeben.

Die Silhouette zeigt heute an, daß sie zu erscheinen aufhört.

Großbritanien und Jrlaund. Parlament. Unter- haus. Sipung vom 5, August. Das Haus kam heute um 12 lhr zusammen. Die Berichte des Subsidien - Ausschusses wurden entgegengenommen und erhielten die Zustimmung des Hauses. Während der vorhergehenden kurzen Diskussion erklärte Hume, er werde in der nächsten Session si jedem Geldvotum, gleichviel, wie dringend es sein möge, widerseßen, das nah Mitternacht vor das Haus gebracht werde. Brotherton kündigt an, er werde in der nächsten Session den Vorschlag machen, daß der Sprecher um Mit- ternacht ipso facio den Prásidentenstuhl verlasse, wie er es jeßt Mittwochs um sechs Uhr zu thun pflege, ein Brau, der sich als praktisch erwiesen und die Mitglieder gelehrt habe, mit der Zeit haushälterisch umzugehen. Hierauf be schäftigte sich das Haus mit der Resolution des General-Pro furators in Betreff der Frage wegen Zulassung Rothschild's. Die Debatte varüber bewegte sich in den bekannten Argumenten für und wider, und die Resolutionen des General = Prokurators, Rothschild wegen Weglassung der bekannten Cidesformel nicht zu=-

anzustellen E1

term 1

zulassen, wurden angenommen: die erste Resolution mit 165 gegen 92 Stimmen, die zweite mit 142 gegen 106.

London, 5. Aug. Das General-Post-Amt macht bekannk, daß vom 1. August an Briefe nach Bayern, Preußen, Polen und Rußland über Frankreih sowohl frankirt als unfrankirt versandt werden können,

Herr James, seiner Familie zu ien eingeschifft. G

Green hat am 1. August die angekündigte Lustreise zu Pferde von dem Vauxhall aus unternommen. Ein Pony, nur 200 Pfund s{hwer und 34 englische Zoll hoh, war zu diesem Zwecke zwei Tage vorher angekauft worden. Die Lusftreise, die unter dem Zusam- menfluß einer ungeheuren Menschenmenge stattfand, wurde glücklich beendigt.

Nach dem lehten Bankberichte hat die Summe der sich im Umlauf befindlihen Banknoten um 192,515 Pfd. St. zugenom men und is auf 20,760,775 Pfd. St. gestiegen, die Baarschaft der Bauk hat dagegen um 69,011 Psd. St. abgenommen und beträgt jeßt 16,841,721 Pfd. St. :

Die Nachricht, daß in Holland im Herbst Kaffee zum Verkaufe ausgestellt werden, hat den hier etwas gedrüdt.

Die hiesige mit den Gewerbe - Ausstellung des

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der bekannte fruchtbare Novellist, hat sich mit iner Vergnügungsreise in die Vereinigten Staa

507,000 Ballen Preis desselben

Vorbereitungen für die allgemeine Jahres 1851 beauflragte Kommis- non var Unterm 29. uli ein Rundschreiben an die ver- schiedenen Kommissionen gerichtet, welche sich im Auslande zur Be forderung jenes Unternehmens gebildet haben. Die londoner Kon!

mission seyt dieselben in diesem Schreiben von den S

Kenntniß, die sie ergriffen, um mit ihnen gemeinschaftlich zu win

fen und um für die würdige Vertretung der Jndustrie-Erzeuguisse

der verschiedenen fremden Länder Sorge zu tragen. :

Die westindishe Post bringt Nachrichten von Chagres bis zum S, Juni. Das Dampfschiff „Dee““, welches diese Post hierher be- rderte, hat 1,205,000 Dollars an baarem Gelde und Goldstaub m Stillen Meere mitgebracht. Dice Berichte aus Valparaiso nd

und man erwartete von der Regierung die besten Absichten der Förderung des Handels. Eine Kommission von frem

Den und cinheimishen Kaufleuten war eingeseßtworden, um den Zolltarif

evidiren. Aus Peru vernimmt man, daß die Eisenbahn von Callao nach

n Angriff genommen werden sollte. Neu entdeckte Silberminen bei

iaco versprehen glänzenden Erfolg. Jn der Republik Bolivien herrschte noch immer große Aufregung. Zu Chagres war es noch immer lebhaft von Passagieren, dic nah dem Goldlande wandern.

Die nördlichen Antillen wurden den 12, und 13. Juli von einem

surchtbaren Orkfane heimgesucht, der großen Schaden anrichtete,

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chritten in

Velgien. Brüssel, 6. Aug. Die Santo-Thomas- Kolonie eine bessere Zukunft, als sie in den ersten Jahren erwar Cinige Kaufleute von Antwerpen und Gent beabsichtigen, ) mil der bestehenden Actiengesellschaft zu vereinigen und ein Han els-Comltoir zu Santo-Thomas zu errichten. Die Regierung findet “nteresse der Zndustrie, die Sache zu unterstüßen, it, dem Comtoir 150,000 Fr, vorzustrecken, wogegen das e Verpflichtung übernimmt, binnen 5 Jahren für 1% Mil Produkte der belgishen Industrie oder des belgi\hen Bodens 1uSzusfuhren

Graf Leon de la Laborde ist hier angelommen, um in den Ar den «Forschungen Über die Geschichte Det Herzoge von Burgund schreibt eine Geschichte von Burgund, deren ersten

Theil bereits erschienen ist,

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Bernt, 26, Juli, Allg. 3.) Der Oberst (Berner -) Regiments in Neapel meldete un dem hiesigen Regierungs=Rath, daß eine neue Eides rmel vorgeschrieben sei, welche die Bestimmung enthalte, daf die ? urs keinen geheimen Gesellschaften angehören dürfen. Aus undigungen, welche hierüber beim schweizerishen Konsul in n wurden, die aber nicht sehr befriedigend ausfie r, daß schon in der früheren Eidesformel die nám- dingung enthalten war, Privat =- Mittheilungen zufolge, ist entstandene Gährung unter den Offizieren des berner Re- ziments anderen Gründen zuzuschreiben. Als nun dieser Gegenstand der gestrigen Sißung des Regierungs - Raths zur Sprache kam, eantragte der Militair=Direktor, vom Verwaltungs-Rath in Neapel re Auskunft zu verlangen und ihm das Befremden auszudrücken, den wahren Sachverhalt nicht mitgetheilt habe; hiervon dem Bundesrath Kenntniß gegeben und ihm auseinandergesetßzt wte mißlih die Lage De \chweizerischen Militairs in Neapel daß zur Erleichterung desselben Schritte gethan werden sollten. Jn der über diesen Antrag gepflogenen Berathung spricht sich zunächst ein gewisses Mißtrauen gegen den \{weizerishen Kon- sul in Neapel aus, der dem König von Neapel mehr als seinem Baterlande zu dienen scheine. Die Frage, ob mit Hinweisung auf den Bundesbeshluß in Betreff der Militair - Capitulationen, nach velchem die Werbungen für einstweilen eingestellt sind, die rechtliche Befugniß vorhanden sei, mit dem Verwaltungs = Rath in Neapel in Korrespondenz zu treten, bejahend beantwortet und aus dem Recht des Staates hergeleitet, seinen Angehörigen im Auslande so viel möglich Schuß zu gewähren Sehr be iert wird der Beschluß der Bundesbehörden in Angelegen der Militai Capitulationen, da gerade das Gegen von dem eingetroffen sei, was man habe bezwecken wollen, die Regimenter seien vollzähliger und abhängiger als je; wäre nicht gefaßt worden, so hätte man noch die Kraft und die Ge alt, die Ehre des Kantons Bern zu wahren, indem man den tonmg von Neapel an seinen Eid erinnere, und wenn er auf Jener rsassungswidrigen absolutistischen E1desformel beharre, alsdann der Fall eingetreten, das Regiment zurückzurufen. Der Bun des - Beschluß habe aber die Regierung von Bern in ihrem Rebte zelähmt, und es wurde deswegen die Frage aufgeworfen, ob es nicht vielleicht zweckmäßig wäre, nah dem Beispiel von Schaffhau- sen und Solothurn bei den Bundesbehörden um Zurücknahme des erwähnten Beschlusses einzuklommen, Bei dexr Abstimmung wurde der Antrag der Militair - Direction angenommen. . )

Devi, 01 U G2 D. 1) Seit vorgestern ist der Große Rath versammelt. Aus seinen bisherigen Verhandlungen ist Folgendes mitzutheilen: Abbé Belet hat auf die Stelle eines päpst lichen Ehrenkämmerers verzichtet und der Nuntius im Namen des Papstes die Verzichtleistung unter Zurückforderung des Diploms an- genommen, so daß nun Abbé Belet als Großrath anzusehen ist, Bei der Beseßung der Directionen wurde die bisherige provisorische Vertheilung der Geschäfte bestätigt, wonach Fischer das Junere, Elsásser die Justiz und Polizei, Furter die Finanzen, Mo schard die Erziehung, Röthlisberger das Militairivesen und Dähler die Bauten erhält. Heute beantwortete Regierungs= Präsident Blösh die Fragestellunz Niggelers, welcher Aufschluß Uber die Zustände des Amtsbezirks Pruntrut, der unerlaubten Einwirkungen des Regierungs -= Kommissärs Boivin auf die Wahlen,

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| seiner Provocation zu Klagen gegen Regierungs=Statthalter Braichet,

der Ungeséblichen Zuhandnahme der öffentlichen Gewalt mit Um-

gehung des Amtsverwesers 2c. verlangte. Aus Bló\{ch’s Antwort | war ersihtlih, daß die Amtsbezirke Juterlaken und Pruntrut

unter bedeutender Beamten - Willkür \chmachteten. Niggeler er=- | flärte sich mit der - ertheiltcn Auskunft nicht zufrieden und wird | nun einen darauf bezüglichcen Antrag stellen. Die Behand- Petitionen aus dem Jura gegen die Wahlen von Pruntrut nahmen heute eine zehnstündige, sehr lebhafte Sißung in Anspruch., Der Regierungs - Rath und die Mehrheit der Kommission trugen auf Cassation an, weil die Stimmzettel aus- getheilt worden seien, ohne vom Büreau gezählt zu werden; weil mehrere Fremde mitgestimmt hätten 2c. Die Radikalen traten wie cin Mann für Stöckmar, der neben Stämpfli der aus gezeichnetste Kopf, aber auch gefährlihste und zweideutigste Charak ter der Partei ist, in die Schranken. Aber es half nichts ; mit 107 gegen 87 Stimmen wurde die Cassation der Wahlen in Pruntrut ausgesprochen.

Im Thurgau wird die Reisläuferei troß des Capitulations Verbots ins Große getrieben. Ein \chaffhausenscher Hanptmaun, Schachemann, hat bald wieder eine Compagnie für Neapel bei ein ander, theils Schweizer, theils Badenser. Der Werbeplatz is auf badischem Boten. Jun dem berner Regiment in Neapel dienen g genwärtig über 200 Badenser.

2, Aug. O M. 5) Det Rath hat beute in der endlihen Redaction des Gescßes für die Erneucrung der Bezirks-Beamten beschlossen, daß alle Beamten, die politischen

wie die richterlichen, tonstituirung

Den, Große

jedesmal einen Monat nach der Ko des neuen Großen Raths einer Jntegral-Erneuerung unttrworfen sein sollen; die Integral-Erneuerung der gegenwärtigen Beamten geschieht am 1. Dezember d. J.

Nach dem Bericht, welchen der Finanzdirektor Fueter abstattete war der wirkliche baare Kassenbestand bei der Ucbernahme der Re gierung 104,540 Fr., die bei weitem den Ansprüchen nicht genügen, welche bis Ende des Jahres noch zu befriedigen sind. Die Ober- länder Hypothekarkasse verlangt noch 600,000 Fr. an ihr verfas- sung3mäßiges Kapital von Z Millionen, weshalb nicht allen Anl hensbegehren konnte entsprochen werden, und zwar um so wt als man aus politischen Gründen sehr viele Zinsen nicht mehr ein-= trieb; im Ganzen stehen 1,049,600 Fr. aus; die muthmakßlichen Ausgaben 3,779,144 Fr. übertreffen die Einnahmen von 3,438,769 um ein Bedeutendes. Ein Anleihen stellt sich als dringende Noth wendigkeit heraus,

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Ber.u, 3. Aug. (O. P. A..Z.) Der Gro

/ ße Rath hat heute seine Sihungen geschlossen, nahdem er noch troß der drohendsten Protestationen der Linken ein Dekret angenommen, wona den Ein- wohnergemeinden die Ermächtigung ertheilt wird, außerordentliche Armensteuern für 1849 und 1850 zu bcziehen, Der von ratikale1 Seite gestellte Antrag, die Absendung eines außerordentlichen Ver walters nach Pruntrut als verfassungswidrig aufzuheben, veran laßte eine sehr heftige Erörterung; die Versammlung \chritt aben mit 99 gegen 31 Stimmen zur Tagesordnung. Die achttägigen Berathungen des Großen Raths geben kein erfreuliches Bild von dem Zustande unseres Kantons. Die regierende Partei bemüht si{ch, den Vorwurf auf die abgetretene Regierung zu wälzen, als habe sie ihrer Nawcfolgerin den Kanton in einem völlig Ddemoralisirten Zustande hinterlassen; die andere erktlärt die Vorwürfe für unwahr und übertrieben und nur zu dem Zwecke in so grellen Farben hingestellt, um als Grundlage zu allen reactionairen Anträgen der herrshenden Partei benußt zu werden. Blösch's eminentes Talent hat sich in den parlamentaris{chen Käm- pfen der lebten Zeit trefflich bewährt. Sollte er au eine eben so reiche {öpferische Kraft im Gebiete der Geseßgebung entwickeln, so wäre es ein großer Segen für den Kanton.

Der Bundesrath hat beschlossen: fortan sollen weitere Reise unterstüßungen an politische Flüchtlinge, sofern sie niht bereits zu- gesagt worden, suspendirt bleiben bis nach Einsicht des jetzigen Zu standes des Flüchtlingswesens und Feststellung allgemeiner Maßre= geln über Kontrole, Vertheilung, Unterhaltung und Entfernung de1 Flüchtlinge. Eine Kommission wird ein Geseß über die Heimatlo sigkeit ausarbeiten

Bern, 3, Aug. (W. Z) Die württembergische Regierung

hat an den Bundesrath das Gesuch gestellt, ihm die auf die \hen Arbeiter - Vereine bezüglichen Akten mitzutheilen oder stens Einsicht zu gestatten.

Genf, 28. Juli. (W. Z) Die Zahl der in Genf ih auf haltenden Flüchtlinge beträgt zwischen 200 und 300, die italieni schen, französischen und deutschen 2c. zusammengerechnc!. mit Weib und Kindern sind dauernd beschäftigt, ein ehemaligen Literat bequemt sich, Schriftseßer zu sein, ein anderer ist Gärtne1 gehülfe, ein dritter Kassirer einer Seiltänzer-Gesellschaft geworden Die Handwerker haben meist Arbeit und leben in den Alimentaires sehr billig. Es sínd dies Anstalten, die, durch Association der Ar beiter gestiftet, vom Staate so weit unterstüßt sind, daß sie für einen ganz geringen Preis an Jedermann die erforderliche Nahrung verabreichen können, Ein kleiner Theil der Flüchtlinge treibt si ohne Beschäftigung herum und lebt sehr kümmerlich von dem Geld das sparsam von außen zufließt.

Gen, S U. Z i Man f Seiten der hiesigen sozialistishen Großräthe durch Einsührung einer Ver mögenssteuer die unteren Klassen wieder mehr zu gewinnen. Zu solchem Zweck soll demnächst ein Antrag im Großen Rathe gestellt werdenz er wird wahrscheinlich angenommen werden. Daß gerade in dem Augenblick, wo sich in dem Budget ein Defizit gezeigt hat, diejer Vorschlag gemacht wird, giebt zu manchen Vermuthungen Anlaß. Die konservative Partei nimmt es nicht stillschweigend hin, daß sie die Schulden bezahlen soll, welche das radikale Regiment gemacht hat.

Vorgestern ist der erste Verkaufsladen der „Société fraternell des travailleurs unis (Cheveluplatz Nr.029) eröffnet worden. C1 enthält Spezerei-Artikel, wie Zucker, Kaffee, Reis, Chokolade, ¿c.; die Waaren werden so billig als mögli verkauft. Die Bons d’échange fommen 8 Tage nachher in Umlauf. Wenn man di Bons vorher nimmt, so werden die Waaren gegen solche um 2 pCt billiger abgelassen, Man hofft, bald einen zweiten Laden dieser Arl eröffnen zu können.

Genf, 2. Aug Ztg.) Der anonyme sozialistisch Verein, genannt „Brüderverein der vereinigten Arbeiter“, hat unterm 26. Juli vom Statthalter die Erlaubniß zu seiner förmlichen Kon stituirung “erhalten.

Mehrere

C), P. A. denkt

Gele

M «4 4 (Bas.

Italien. Turin, 1. Aug. (Lloyd.) Die Croce di Savoja zieht in einem polemíshen Artikel heftig gegen das tos kanische Ministerium zu Felde und wirft demselben allzugroße Ab hängigkeit von der österreichischen Regierung vor. Das Ministerium

. wird von diesem Blatte der Zweideutigkeit und der Feigheit geradezu

beshuldigt und demselben als Kapitalverbrechen vorgeworfen, daß es bei dein befannten Zerwürfnisse mit England nichi das Anerbie- ten von Piemont ergriffen, sondern Rußland als Schiedêmächt vor- geschlagen habe. Ein weiteres Vergehen der toskanischen Regie- rung sei die Nichtaufhebung des Belagerungszustandes in Livorno Das bekannte Organ der Mazzinischen Partei, Gazzetta del p 0- polo, spricht sich in einem heftigen Artikel zu Gunsten der italie- nischen Emigranten aus und bezeichnet di Partei der soge- nannten „Schwarzen“ in Piemont als natürliche Bundes- genossen des Auslandes. Die liberalen florentinishen Blätter B. Zl Constitükionale Ut #. w., erelfern sich gegen die Ideen eines Zoll-Anschlusses an Oesterreich und beziehungsweise an Deutschland Sie sagen, das mit seltener Weisheit aufgeführte Gebäude der toskfanishen Zoll = und Handels - Geseßgebunag werde dadurch umgeworfen. Toskana, jeßt vorwiegend ein Agrikultur- und Handelsstaat, werde genöthigt sein, sich selbst zu einer künst lihen Jndustriehöhe hinaufzushrauben. Der europäische Westen, mit welhem es jeßt einen so vortheilhaften Handels - Ver- kehr unterhält, werde bei dieser Umwandlung gleihgültigen Blickes zusehen, Oesterreih wenig gewinnen, Toskana aber desto mehr einbüßenz die zu Turin erscheinende Opinione dringt auf einen Entschluß der sardinischen Regierung bezüglih der Tracirung von Eisenbahnen. Sollte die Bahn nah Lukmanien nicht bald zur Bollendung gelangen, so könnte Oesterreich leiht die Oberhand ge winnen und den gesammten italienischen Handelszug absorbiren. Ueberhaupt zeichnet sich dieses Blatt dur systemalische und unver- söhnlihe Feindseligkeit gegen Oesterreich und seine Regierung aus. Als Beleg dienen einige Korrespondenzen aus verschiedenen Orten Oberitaliens, die von Persönlichkeiten, absichtlichen Verdrehungen, falschen Angaben wimmeln und darauf berechnet sind, jener geschäf- tigen Agitation zu dienen, welche die allmälige in Jtalien wieder erstarkende Geltung Oesterreihs um jeden Preis ersticken will.

Der Smascherato erwähnt eines Gerüchtes, welchem zu solge 300 Emigranten von Sardinien ausgewiesen werden sollen.

Die Gesellschaft dramatisher Schriftsteller, dic sich die Ver besserung des National - Theaters und die Versorgung dramatischer Schriftsteller zum Ziele geseßt, hat einen Entwurf ihrer Statuten veröffentlicht und ladet ihre Mitglieder zu einer Versammlung am i, August ein, um sich als Verein zu konstituiren

In Florenz is Lord Darhang als außerordentlicher Courier aus London, wie es heißt, in der Entschädigungs - Angelegenheit eingetroffen

Es hcißt

nach den sardinischen

Malta ftationirte britishe Flotte \ich

Gewässern begeben werde.

Aua. (Fr. Bl) “Heute Abend die Herzogin von Montpensier nach

Spanien. Madrid, 1 6 Uhr reisen der Herzog und ckcvilla ab

Die Cortes werden bestimmt aufgelöst, man erwartet das De- kret zum 5. oder 6. August in der Staatszeilung. Die “neuen Cortes follen Ende Oktober zusammentreten.

Der spanische Gesandte in Lissabon, Graf Colombi, ist für den wiener Posten ernannt worden.

»

U, O9. politischer Bezie- vertagt wor- seiner Gesund

Portugal. Lissabon, 29. Juli. Jn hung ist es hier still, seitdem am 20stén die C ortes den. Der Herzog von Palmella steht im Begriff, heit wegen eine Reise nah London und Paris zu unternehmen. An cine Versöhnung mit dem Herzog von Saldanha wird nicht gedacht, und aus der Crnennung der Herren Avila und Castro zu Staatsräthen {ließt man, daß Costa - Cabral noch seinen vollen Einfluß hat

d. Q ° tit T An D Hi, ULUVU D U.

Griechenland. Athen, 30, ) Herr La markine, welcher am 28sten d. M. in Athen eingetroffen ift, hat sich nach Marseille begeben und gedenkt im Oktober, spätestens im April k, J. wieder nach dem Orient zurüuckzukehren.

Der griechische Bevollmächtigte bei der Pforte, Herr Delijanni hat sich wieder auf seinen Posten begcben, E L / Die franzósishe Flotte ankert noch vo1 Munichíia

Jn Griechenland is die allgemeine Aufmerksamkeit die Unabhängigkeit der griechischen Kirche gerichtei, und mit Spannung der Veröffentlichung des Synodal Patriarchen entgegen.

Die Oppositions sterium wegen des Preßgescßzes. meindewahlen geben den Griechen vi

Kammern werden nächstens

jeßt auf man sieht Statutes des

bekämpfen fortwährend das Mini Auch die nun begonnenen Ge- [l Stoff zu Kontroversen

ihre Sibßungen schließen.

“Fournale

onstantinopvel, 27, Juli

beshâstigt

,: D Jul (Lloyd) Di sich hauptsächlich mit inneren Ange rderst den Bau einer für den Han- je zwischen Trapezunt 5 tberwachen, welche e Details Úbe1 gliedern dei Parteicn f o weit getommen, nichts wissen un

Gemeinde konstituiren wollen

ina

Malo) i A Ait Aausgieicung durchaus

y Y Heltatons=-

fonigliche Schauspiele 10) n (Schausgio]

1 Rthlr. (C {1 Réthlr, 10 Sgr. Parterr

Amphitheate1

Meteorol(

Beobachtungen

Abends Nach einmaliger

0 Ubr 2 Uhr 10 Ubr. Beobachtung

Morgens

Quellwärme (8° R 7 a d un . Flusswärme 16,8 I

Bodenwärme

Luftdruck «-- 3:34 69‘‘‘Par. 3 13 R. 9,9° Re

Dunstsättigung 73 pUt Ausdünstung

Wetter Ntederschlag ) 124‘“Rh

Wind . f E f Wüärmewechsel 4-15,1/

Wolkenzug | - 11 o Tagesmittel 399 63‘Par.…. 4- 131 Ls - R 71 »Ct W

Luftwärme -

Thaupunkt

heiter