1850 / 294 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

12: S Bn ie E A E T R n

Mitchell größtentheils unter stetem Wechsel des Aufenthalis in der Nähe des gefeierten Monarchen verlebtz dadur eröffnete sich ihm die vielfachste Gelegenheit, zugleich den ruhig-klaren Adlerblick des Königs bei der Auffassung oder Behandlung politischer und administrativer Angelegenheiten, mitten unter Unruhen des Lagerlebens und der Kriegswirre!, zu beobach- ten und zu würdigen, Ferner tragen Mitchell's Berichte über jene Shlah- ten, Kriegszüge und militairische Operationen den Stempel einer eigenthüm- lihen Unmittelbarkeit, einer bestimmten thaisächlichen Authentieität, Deun diese Berichte in ihrer einfachen , ungezierten Sprache sind oft im D ange weniger Augenblicke aus dem Lager oder sogar an der Seite des ee ft 2: Schlachigetümmels niedergeshrieben, Sie enthalten hin und lieder 2 e rungen des Königs, in denen er sih unter dem eret e Ren G1 des Geschehenen, beim Anblick der rauchenden Wahlstätten, Es gang der Schlacht, über die Ursachen des Gelingens L Us nddale seiner Pläne, über glüklihe Maßregeln oder Zrrthümer A deren un- in den taktischen Anordnungen, über seine eigenen Fehler uud dere! E T ers ‘iber die Vortheile und Täuschun- günstige bisweilen selbst auch günstige Folgen, Uber die De! selten nur einige gen seiner Feinde u, st. w. ausspricht, Es sind dies nit seien 1 lid 6 wenige Zeilen, die aber als Ausdrücke des so zu sagen unwillkürlich oder unbewußt vom Moment eingegebenen Urtheils über eine even geschehene Thatsache, ‘als frische Eindrücke an Ort und Stelle um fo schägbarer sind, als Denfmünzen schwerer Augenblicke um |0o bedeutender ins Gewicht fallen. Vonzüglich a Aufgaben seines

ber verleiht au die Art und Weise, in welcher Mitchell die gesandtschaftlihen Postens zu lösen suchte und namentlich in den ersten Jahren für seine Amtspflicht wirkte und strebte, den von ihm gelieferten Nelationen eine ungewöhnliche Erheblichkeit, Sein Gesichts- punkt war ein höherer, weiter greifend und tiefer eindringend als man bei einem Botschafter jener Zeit vorausseßen möchte, Bistoeilen sehen wir ihn mit Freimuth und Entschlossenheit im Jnteresse Preußens selbst gegen die englishen Staatsmänner das Wort nehmen. S Unter den verhältniß- mäßig wenigen Engländern, mit welhen Friedrih der Große näher ver- tehrt hat, steht Mitchell oben an *), Keinem seiner -englishen Landsleute hat der König zumal in jenen entscheidungsvollen Jahren in gleichem Grade sein Vertrauen geschenkt; keinem anderen wurde in ähnlicher Weise die Vergünstigung, ihn sei es in den spannenden Momenten des dro- henden Zusammenstoßes mit den feindlihen Armeen, sei es unter den ern- sten, folgenreiheu Krisen diplomatischer Transactionen und Entschließun- gen so zu beobachten; gegen feinen _ hat der König mitten im Konflikte der s{webenden Verhältnisse so unmittelbar und unumwunden sich ausgesprochen.

Diese Gestaltung des persönlihen Verhältnisses is ebenfalls aus dem mit reiflihen vorgefaßten und durch die damalige Lage der Dinge nahe gelegten Entschlusse Mitchell’s entsprungen, den König auf seinen rastlosen Heerfahrten zu begleiten; einem Entschlusse, der seines Gleichen bei keinem der früheren Botschaster oder Gesandten des britishen Staats hatte (vergl, Bd, 11. S, 460) und den er unter vielen Entbehrungen und Sorgen, hier und da unter Noth und Verlegenheit, bisweilen unter Krankheit, einige Mal sogar unter Lebensgefahren ausgeführt hai. Aber dafür sah er sich auch in den Stand geseßt, den Verlauf und Charakter des Krieges genau und gründlich kennen zu lernen, und den Ministern oder anderen hochge- stellten Personen in England aufs Zuverlässigste die stets eifrig verlangte Kunde über Friedrich und seine Lage darzubieten **), Mitchell sah unter diesen Mühen und Gefahren das Walten und die Thaten des deutschen „„Deros“’ wie er den Heldenkönig vorzugsweise in den Briefen an den älteren William Pitt, Lord Chatham, wohl gern nennt **#*) in den ver- schiedensten Situationen und Beziehungen, ex wurde Augenzeuge weltge- schichtliher Fakta, Während in England die lebhaftesten Sympathieen alle

*) Man möchte hier etwa die beiden Brüder Keith als Ausnahme anführen. Allein Beide waren seit 1715 ihrem britischen Vaterlande ent- fremdetz sie waren 1747 in die Dienste Friedrih's des Großen getreten, Schon diese Umstände reichten hin, ihrer Stellung einen ganz anderen Charakter zu geben,

**) Wie der Herzog von Newcastle und der Earl von Holdernesse in ihrem Streben für Friedrich den Großen und in ihrem Verlangen nach stets neuer Kunde von seinen Thaten eifersüchtig auf einander blickten, ergiebt

ihm persönlich bezeugt, daher jene angelegentlihe Theilnahme an seinem Zustand und Befinden, die sih in den mitgetheilten Briefen jo oft wieder- holt, Man kann es nicht schlechthin für unmöglich oder auch nur unwahr- \cheinlih erklären, daß der Köníg ihm Thränen der Erinnerung nachgeweint, indem er dem vom preußischen Hofe begleiteten Leichenzuge Mitchell)s vom Balkon des Königlichen Schlosses zu Berlin aus mit seinen Blicken folgte.

öffnungen und Zuschriften demjenigen Staatsbeamten, an welchen sie ein-

1760

Herzen für Friedrich bewegten und theilnehmende Begeisteruttg an dem Er- folge seiner Kämpfe bei allen Ständen, nah allen Seiten hin hervorbrach, fühlte sich Mitchell aus eigener Ansicht und in Folge der aus nächster Nähe empfangenen Eindrücke von unverkennbarer Verehrung und von feu- rigem Interesse für den großen König beseelt, Am bemerlbarsten tritt dies im Anfange hervor, als Friedrich, durch gewaltige Uebermacht von allen Seiten her bedroht, eine so glänzende Ueberlegenheit des Geistes bethätigte, während er in den gerehtesten Erwartungen, die er in Beziehung auf seine Bundesgenossen hegte, sih getäuscht, ja selbst verleßt fühlte, wie in einigen von Mitchell aufbehaltenen Ausfprüchen aufs Stärkste hervortritt; m. vgl, 3e B, die Depesche an Holdernesse d, d. 1757, 17 Juli Vol. I. S, 254 ff., ber, S: 203,

In späteren Jahren schen wir diese glühende Theilnahme Mitchell’s mehr und mehr erkalten, seine frühere reine Bewunderung viel- fach gestört, seine Begeisterung getrübt und herabgesunken, Dem denkenden Beobachter kann indeß dieser Wechsel kaum auffallen, wie sehr ex ihn auch

beklagen oder bedauern mag. Die Ursachen liegen in so man- chen verdrießlichen und unangenehmen Aufträgen, deren der Re- prajentant des englischen Staats und seiner Lenker bei divergi-

renden Ansichten und bei aufkeimenden Differenzen der beiden Kabinette sich zu unterziehen hatte; sie liegen in einzelnen ungünstigen Verwickelun- gen, die nicht allein zu augenblicklihen Mißverständuissen führten, sondern auch so gut wie für immer nachdem sie längst eutrirrt waren oder im Strome der vorüberfluthenden Ereignisse begraben schienen bewußt oder unbewußt einen Stachel des Mißtrauens, ein Hinneigen zur Verstimmung in den Seelen zurückließen, Neben diesem Allem hat es auch bei dem Verkehren Mitchell’s mit preußischen Behörden, gegen die er später überhaupt mit gewissen Vorurtheilen erfüllt und irritirt war, an allerlei Verdrießlich- keiten nicht gefehlt, deren Schuld, theilweise unwillkürlih und nurx- sehr mit- telbar, immerhin auf den König zurückgedeutet werden konnte, Alles dies tritt in den vorhandenen Mittheilungen aus den Mitchellschen Papieren und zumal in den vorliegenden beiden Bänden aufs deutlihste hervor. Nicht genug kann indeß zugleich erinnert werden, wie vorsichtig man sich zu hüten hat, auf die Aufwallungen eíner in Folge obschwebender Irrungen über- reizten Laune zu viel Gewicht zu legen, Viel eher liegt es nahe, einen schlagenden Erweis der imponirenden Größe Friedrih's des Großen darin zu erkennen, daß bei weitem die meisten jener Unebenheiten bei ganz verschiedener Ge müthsbeschasfenheit în der persönlichen Hochachtung, welche er stets wieder ertveckte, eine angemessene, das Trübe vielfach nicderhaltende Ausgleichung fanden. Es macht Freude, in Mitchell, wenn man vou einzelnen Eiu- seitigkeiten seines etwas starren und innerlich abgeschlossenen Gemüths, des- sen Grundrichtung unter dem Einflusse einer wachsenden Hypochondrie mit den Jahren immer schroffer und bittcrer wurde, und von seinen offenbar irrigen Voruriheilen über den König nnd das damalige preußische Staats- wesen absieht, eine kernhafte und gediegene Persönlichkeit, einen sonst durch Charakter, Geist und Jutelligenz vortrefflichen Mann anzuerkennen, Friedrich der Große hat ihn, so weit sih erkennen läßt, durchaus richtig aufgefaßt und beurtheilt, Eine so entschiedene Biederkeit und Selbstständigkeit des Charakters, eine solche Achtbarkeit des Strebens neben entschiedenstem Ver- zihten auf äußeren Glauz und Genuß, auf alle Ansprüche der Eitelkeit und Selbstgefälligkeit fand bei ihm stillen Beifall und scheint ihn selbst auge- zogen zu haben. Daher die fortdauernde Gunst und Bevorzugung, die er

Bisset hat dieser Erzählung zweimal gedacht (vgl. Vol, L. S, 160 und Vol, Il. S, 396).

Außer den eigenen Berichten , Denkschriften , Briefen und Entwürfen verschiedener Art umfaßt Mitchell’'s Nachlaß auch sehr zahlreiche ihm über- sandte Depeschen, Aktenstücke, Jnformationen und Briefe, uud zwar nicht allein solhe Zuschristen und Mittheilungen, welche mehr persönlich vertrau- lien Charakters waren, sondern auch die offiziellen Papiere im strengeren

Sinne des Wortes, Denn zu jener Zeit wurden auch rein anitliche Er-

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holten

digsten Zeitgenossen , vorzüglich von Staatsmännern und Generalen , von

zwei Königen, von der damaligen russishen Großfürstin (nachherigen Kai- serin Katharina 11,), und ihrem unglücklichen Gemahl, Die Anzahl der Briefe Friedrich 's des Großen an Mitcell allein ist so groß, daß sie einen starken Band bilden ; dazu kommen dann noch manche andere Briefe von ihm, die theils ganz, theils stückweise in der Sammlung enthalten sind, und einige sehr bemerkenswerthe Handschriften seiner \ch{riftstellerischen Arbeiten. Unter diesen verdient vor Allem angeführt zu werden das Auto- graphum der „Reflexions sur les talents militaires de Charles XIL, Roy de Swede“ auf fünf Quarktseiten schr eng, aber äußerst neit und sorgfältig wie mit einer Krähenfeder geschrieben; die zahlreihen Korrekturen sind ebey. falls mit eigenthümlicher Sauberkeit angebracht, so z. B. die getilgh; Wörter mehrmals zierlich durchstrihen, Die Briefe der Prinzen Hej; rich von Preußen, den Mitcell anfänglich verkannt hat, aber imer mehr shäßen lernte und zuleßt sehr hoch hielt, und die Briefe Ferdinand's von Braunschweig nehmen je einen Band der Sammlung ein, Weiter fiy- den sih viele Briefe von Friedrih's Generalen und Marschällen, namentli) von den Brüdern Georg Keith, Earl Marischal von Schottland und dem Feldmarschall Jakob Keith, Die Briefe des Herzogs von Cumberland, dessen Haudschrift in ihren freien kühnen und zuglcich sehr lesbaren Zügen Herrn Bisset besonders wohl gefiel, bilden einen starken Folioband. Äußer- dem enthalten die Mitchellschen Papiere Briefe vom Herzoge von Newcastle, vom Marquis von Ttweeddale, von den Earls von Holdernesse 1d voy Bute, von dem Lord Chatham (William Pitt d, Aelteren), ck* aqu. Earl von Clarendon); von den Earls von Morton, Fir N GBranard ; vom Präsidenten Duncan Forbes, von Mac Laurin, 2tes Doswell, Ny, Birch, Dr, Blair, so wie von vielen auderen po)chcn und literarischen Notabilitäten jener Zeit, (Schluß folgt.)

3 L L Î f R 13 É O1 Auswärtige S9rfeln.

Amsterdam, 19. Okt. Der Umsaß in Staatspapieren war hier in der ersten Hälfte dieser 90e schr unbedeutend und dié meisten Course uahmen eine weichende Richtung an, weil Käufer für die wenigen nothwendigen Realijattoncn fehlten und mau duréh die Nachrichten aus Deutfchland wleDer gropere Beforgnisse für Find friedliche Beseitigung der {on jv lange s{chwebenden Differenen begte, Nachdem indessen günstigere Berichte von mehreren Märcten vom Auslande herkamen, wurde das Geschäft etwas lebhaften vei die Course allmälig wieder anzogen. besonders der Fall mit österreichischen Fonds, von welchen die neuen Iproz. wicner Metall. von 807 auf 80 % heruntergingen und dann wieder 5077 0 erreimten, 2avroz, Do, felen von 407 auf 40 % und zuleßt 407 %. Holländische Fonds richteten sich wieder

ils var

vornehmlich nach dem Gange der pariser Börse. Integrale besserten sich von 565 bis 56 %; Z3pyroz. wirkliche S cluld hatte von 675 um 5 % nachgelassen, wurde aber gester

stark gesucht und bis zu 675 % abgenommen z 4proz. dito wech\elt: zwischen 88%, und 8877 %, zuleht 881): % geltend. Russische Fonds nahmen, nach einem Fall von { %, den vorigen Stand wieder ein, Der Handel in spanischen Effekten ging nicht lebhaft + Ardoin-O\\

gationen wichen von 115 bis 1177 %, während deren Coupons u 5 7% abgenommen wurden; 3proz. binnenländishe Obligationen drückten sich von 34 auf 33; %. Die Preisverbesserung der süd amerikanischen Papiere in London veranlaßte die Spekulanten auch hier zu Unternehmungen, wobei peruanishe Obligationen sich 78% bis 817% emporschwangen und brasilianische dito 907 % ten. Auch portugiesische Obligationen kamen deshalb in Zug und stellten sich von 35% auf 36% %. 3proz. französi{he Renten gin gen hier erst bis 525 % herunter und erhoben sich zule{zt bis 53! Die Frage nah Geld wurde etwas lebhaster, auch wurden ) ) }

§

sich u, A. aus einem Briefe des Ersteren Vol. 1. S. 189, | mal abgeschickt waren, als Privateigenthum belassen (vgl. Vol, 1, Erélace Prolongations-Geschäfte zu 3 % Zinsen geschlossen, G Vol L Q 1/05 Vol L S209 3083 und noch mit Be- | p. X1.), Bisset erwähnt (ebd, S, X11), daß die Briefe an Mitchell, | 5 deutung in einem Briefe der Chatham Correspondence I1I. 409 d. d. April | abgesehen von ihrem stofflichen Gehalt, ein reichhaltiges Material zur Auto- | R RDOA 1766, welcher bei Bisset fehlt). graphenkunde darbieten, Sie enthalten Handschriftliches von den merkwür- | T u O: sb IRE A e Es L s. Kt: l T Mt: f: 71 E: P E E A L 1E T E V B L: o S T? vid E 2 7 R L data: E P ta H | Die Aushändigung der Obligationen findet auf un- um 11 Uhr 15 Minuten von Berlin, Dresden, Leip- 14875| 16162] 17610! 18438] 194 20788 | 2194 | F t d 1 d | serem Büreau vom 23sten bis 30sten d, M, gegen Zah- zig, Braunschweig, Bremen und Hannover eintreffen- | 14955| 16386! 17664 18446! 19480] 20811| 219; E c ian n nat JUNg ( n. | lung der Valuta statt. | den Zug. | 14902 | 16434| 17070 18481 | 19546 | 20838| 219 [1454] Nothwendiger Verkauf. | Düsseldorf, den 10, Oktober 1850, | 6E 2 ) 17095 E 19640 b 21994 A ( (; y K: i | i i p Je | I » i 9 9 C »OLAO Das dem Gutsbesizer Herrmann von Braunschweig | E E C 0,0 [600] S E | 12D No Ls S / e A 00 2401 / ms e - - 1 l \ ) ( ( O8 T j 02 ( 799 S672 } 19716 ) A ». ) gehörige, 1m Thorner Rreije belegene C rbpa htögut &l|- | | E Russ1sch Hopeschen Certifikate | 15 E (G49 14004 T »e é L 22 272 6 O jomiß, enthaltend einen Gesammt-Flächeninhalt von 144 | | E 2499 j ; 2 1 d 24 e R508 258 2 420 Hufen 1 Morgen 170 Quadrat-Ruthen Preußisch oder | | In Volgé der in St. Déteriburg stattgehabteit Ver- | 12949 RSOR (7838| 18811 | 1979: 127 1A 65 Hufen 19 Morgen 109 Quadrat-Ruthen Kulmisch (R 4 f - » - | , 5 i E S j a | LOdES S L E O 19/0] 42118 f: ( 0 L e j /1 \ l A, 4 {l ck45 5p | loosung vo!1 sünfprozentigen Bussischen f1nsecriptionen | 08 | 16 1793 1881 198 "1984| 99 wozu! auch eine Brennerei gehört, und gerichtlich abge- nd Us (dorf 7 (2 ert lder | S í n S 1 E d s E tions Büreau der | 2 E EGE7 180) "A [S& 3 l O 95 H ( äßt auf 31,598 Thlr, 9 Sgr. 3 Pf., soll im Termine e: e O j R E ; i l E ; M Ee S E Es [häßt auf a 3 R E A im Termine [136 b] Eisenbahn | Herren Hope & Co, K twich & Voo mbergh | 15377| 16696' 18035| 188 19874| 21512 | 2924 e, E Se Q O! S N x und V we. VVm. Borski in Amsterdam eine Ver | 15463 | 16701| 18047 18877| 20030| 21577 | 9939 an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden, A ut f f Den 9. E : | loosung von 185 Stück Certifikaten dieser Anleihe | 15560| 16730 18099-18958 90039 51609 99 ] ; %0ye und Hypothekenschein können im Bürcau 111 E In Folge des am 1 l: Scptember die | veranstaltet, bei welcher folzeende Nummern gezogen | 15604| 16731| 18135 19033| 20170 | 21620 3955 eingesehen werden, | e ses Jahres Allerhöchst genehmigten Pri- | worden sind, welche zur Ablösung kommen, al | 15626] 16769; 18140| 19038| 20213| 21650| 29588 Thorn, M f Du Le / M vilegiums zur Ausgabe 901 400,000 Thlr, | »Á A 70A | O2 L | 10487 12909 | 15646! 16958 18148! 19128 2024 L| 21668 296 A Königliches Kreisgericht, 1. Abtheilung. Fa Fünsprozentiger Prioritäts - Obligationen | 24: | 41098 | 9724 | 62389 8378 | O 19991 | 12699 1701 1 / (73 19137 S1 1 0 | 9970 T (anla : v | 35 1604 ! 3760 | 6255 S453 | 1049. Ld d D ( "L/ « "d i ‘O | ALO (4 dd d 11. Serie, und zwar des : S E 20 | T0210 | 19995 (4793| 154107 18940) 19138| 20218) 94655) 59580 z 6. 4. S S C A Sa „Die zufolge des füusten Nachtrags zum Statut | 9% | 1713 | 3991 | 6338 | 8720 | 2 f | E lia Es F S A E Se u E H i ber DUseldor)» Clberseloer Elsenbahn freirteit 3722 | 201 | 1/60 (3994 | 0344 | 0/04 | Lo | 19298 50 E R O0 Sa e S023 198/ Nothwendiger Verkauf, Sti S Oi avo A N l 141 1822 | 4004 | 6404 8797 10612 | 13203 909 | L/3L 24 9199| 20922| 217/08 | 2284 e i E : L O Stück neuen Stamm - Actien werden vernichtet und | | 1 | | E S 15914| 17441| 18303| 19308| 20289| 91790! 2986 Die Haupt-Parzelle Nr. 32 zu Luchhorst im Belgar- an deren Stelle Prioritäts-Obligationen im Gesammt | 222 | 1910 | 4032 | 6461 | 8939 10784 | 1341 l 0e 17441 18303 L908) 20582 | 21720 2280 dex Kreise, abgeschäßt auf 9744 Thlr, 15 Sgr, zufolge Betrage von 400,000 Thlr, ausgegeben, '“ 287 1978 O O2 E j H E E S R ZO) E S der nebst Hypothekeuschein und Bedingungen in dem E ( Sedifeico | 94 | 1997 | 4046 | 6482 9086 | 10908 | 13498 T 2 E j 22 20085 1, E Biireg) ola Tao j R) É I E A ia | BNA 4 | ZA06 ( 0940 | 13499 15 17564 8413| 19302| 20773| 21924/29971 Büreau U]. einzusehenden S-AFE, soll | „Die in Folge des Statut-Nachtrags voin 9, Juli j} 413 | 2013 | 4410 | 6492 9114 / P | 13590 | 16148| 17571 | am 25, Januar 1851, Vorm, um 10 Uhr, 1847 bereits ausgegebeuen Stamm - Actien werden 447 | 2026 | 4451 | 6051| 0022 oes | (300: 1 ¿ Ë Ï T ú Ss E V 4 | i 4 Do | ur d ( ‘) » 3 ry . y an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden, zum Nominalbetrage mit den geleisteten Abschlags- 481 | 2048 4493 07598 | 9157 O 0A8 | N 005 Die Zahlung erlolgl emer {cit unter denselben Belgard, | ‘uni 185 A ‘n A Ee i184 | 9063 | az 36 | 9260 | 11037 | 1378! R o T ¡here ; Belga:d, den 10, Juni 1850, V Zahlungen wieder eingelöst und vom 41, Januar S E a 80 13793 Verhältnis: D Ie De den frdleven V eulvoanneen Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung, 1849 bis 8 Tage nach demjenigen Tage, au welchem 487 | 2068 | 4529 | 6879 | 9339 | 11288 | 13851 N S A n A nb, U Ï 51 j T t O 2077 15 O Js E 0 l v erd nabe Es Y O0S1 111 (t das gegenwariige Privilegium Gesezesfraft erlangt, 501 20717 1990 | 06888 e 11337 13914 ind werden dic Inhab 1 di r verl osten Gertifil RED ie mit Fünf Prozent zinsen vergütet L 508 2079 4744 | 6919 | Lee 1128 0 | 2 i | anlzeslordert, dieselben mit allen nicht verfallenen E A j v2 4 2 N Z O 00 | 70094 | 95314 4 396 rp 1 A - &ÈH6 7 ‘49 j fordern wir die Jnhaber der zweiten Ausgabe unserer 9158 | 2166 4883 | E | 48a F S | / A | Zins-Conpons (ausgench mmen d S 1/1 A De n vom 31, Dezember 1848 datirten Stamm-Actien, welche 999 | 2396 | 4908 | 141 | 9898 | 11490 | 14010 ber d, J, weleher idul die S VVeise bi T 34 D - P S Æ / E mbe i 5 E o) | 92797 A494‘ | 703 I d S : ; E E ermn Gwiélea 111 Düsseldorf 2 Elberfelder die Nummer 10,279 und höher tragen, so wie die Be- 984 | ao 28 | 058 | 9613 | 11492 | 14020 S0 o L N Ms - E A Mes 4 S q é siger der Jnterims - Quittungen über Theilzahlungen, V E D A 7199 | 9616 | 11514 | 141093 R A T, O 5, D 2 dn 1 v M4 iy 6 « RARS é . D » ) » U Na C taÞ2 u [135] Cisenb hn N vom Zeit dieses, Mongis: ab deu Non) 0 s 4553 | 9692 | 11869 | 14067 | 22 29 Toy obere, Ce eh Oa ahn. minalwerth pro Actie mit 100 Thlr, gegen Auslieferung 28 U S 7941 | 9702 | 11374 | 14080 | C dem obengenannten Ac E A E Bekan mahl der Actien nebst Dividenden-Coupons und Quittungen 1 A A | 7342 | 9888 | 11578 | 14107 ASLGUN 0anos, QUL E, MMN E A H Durch Allerhöchstes Privilegium vom mit Fünf Prozent Zinsen vom 1, Januar bis zum 24sten 80/ | A e ; 245 | 9889 691 F 15 verlangt wird, bis spätestens den 22. Novem 11, September dieses Fahres sind wir dieses Monats mit 4 T blr. D) Sgr, 6 Pf. bei uns in 878 | 2834 S | *MA | 900 (4 ) ; N b e Pa, C. bei den Unterzeichneten einzureichen. / Zur Emission von 4000 Stück unf Pro- den gewöhnlichen Arbeitsstunden in Empsang zu nehmen, 984 A a D Aa d | A006 28 Sie . Dic Jenmgen Inhaber ausgel0 ster Gerliskate J welche E zent Zinsen tragender Prioritäts - Oblí- Düsseldorf, den 10, Oktober 1850, 1039 934 9281 1501 [ee a2 14226 die zeitige Kinlieferung derselben n Amsterdans oder Ap gationen à 100 Thlr, pro Stück auto- Vie: Dr ecel ton 1057 2962 | 528/7 | 749] 10019 | 11829 | 14233 hier versäumen sollten, werden es sich selbst zuzu E risi y y E 2969 | 5294 | 7509 | 10121 | 11896 | 1424 bra y kne Kavital e ¡ =tisirt worden, 1060 | 2965 9494 | (Us - 990 1241 schreiben haben, dals ihnen das Kapital erst bei Da wir von diesen Obligationen vorläufig nur die S 1076 | 4972 9 29 | (999 10136 11897 14269 der zunächst folgen den sechsmonatlichen Hälfte zum Netto Pari-Werthe pro Stück à 100 Thlr, 1173 | 3036 9930 | /D/0 10194 11924 14284 Zinsenzabhlung wird ausgezahlt werden können, auszugeben beabsichtigen , so ersuchen wir diejenigen, 1209 | 3162 | 5340 | 1090 | 10197 11935 | 14304 und zwar mit Verlust des Zinsengenusses, welche sich daran betheiligen wollen, uns dieses \christ- Di Mindener 1268 | 3261 | 5397 | 7632 | 10283 / 11952 | 14315 | der mit dem bevorstehenden 1./13. De lich mit ; 0 N 7 (Ii (nel 990 | 2902 ri f e | mer o 90-7 Ina - s dis Ô d j genauer Bezeichnung des Betrages sofort an- DY S 1332 | 3283 1 5471 | 7658 | 10297 12035 | 14471 zember anf dic gezogenen Nummern gänz zuzeigen, Die Anmeldungen werden wir der Reihe : d | 1337 | 3301 | 5537 | 7763 | 10350 | 12071 | 14515 | lich aufhört. bis zur Höll j L C e nach [601] Y1CNnDan P r | -=9g Jrr p 122 j i \vätere An obiger Summe eintragen lassen, wogegen | Ut ( ) s 1342 | 3340 | 5621 | 7798: | 10357 | 12343 | 14552 Es bleibt übrigens jedem Inhaber von verloosten 2 Ob dungen unberücksichtigt bleiben, Vom 15, Oktober 1850 ab tägliche 1359 | 3317 | 5760 | 7831 10358 12429 14588 | Certüßikaten vorbehalten, von den im Art. 10. des vom 4, Zuli e Lei halbjährige Zins-Coupons Abfahrten der Personenzüge: 1425 | 3322 9/88 | 7950 10361 12487 14654 Berichts über die Errichtung der Administration ent Bon den Empfängern. Ee i Juli 1856 beigegeben, Mi Ö D 1 v 0 Mi 1461 3350 } 5802 | 8002 10384 12534 14734 haltenen Bestimmnmngen Gebrauch zu machen. die Beträge der Zinsen a L tihütionen, sind deshalb K ing en nah el ) 7 Uhr 30 Minuten 1482 | 3364 | 5835 | 8008 | 10423 | 12591 | 14773 Berlin, am 22. Oktober 1850. Tage der Einzahlung zu fünf Made A4 V AUM aas, im Anschluß an ven um 5 Uhr T0 Mi- 1511 | 3447 SA | E E (2592 14831 C N Did talie No 8 , r r » / D ( D) f berichtigen, mit zu nuten von Hannover abgehenden Zugz 1588 | 3616 | 6144 | 813 0448 | 12682 | 14866 H 42 Uhr 15 Minuten Nachmittags t Ç 0A 3693 fi 39 L( 4 19 126 by Q im Anschluß an den | 1594 | 3638 | 6150 | 813 449 | 12867 | 14867 1

Das Abonnement beträgt 2 Ktblr. für & Jahr. 4 Rtblr. - e S Nele, o L abr; in allen Theilen der Monarchie ohne Preis -Erhöhung. Bei einzelnen Vummern wirò der Bogen mi: 24 Sgr. berechnet

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N 294.

Aal

Umtlicher Theil. s D EUut\cchckland.

Preußen. Berlin. e : j E Besterreich, Wien. Hofnachrihten. Zur Frage über die Pairie, Geldbußen wegen Verbreitung falscher Armee - Nachrichten.

Bregenz, Preußische Offiziere von Konstanz. Truppenbewegungen. Kammer-Verhandlungen,

Bermischtes, WBayerm. München, Sachsen. Dresden,

Baden. Karlsruhe. Kammer-Verhandlungen, Hessen. Kassel, Die Ministerkrisis, Verordnungen, 5 : Frankfurt. Frankfurt a, M. Ankunft des Fürsten von Thurn und Taxis, Truppénmärsche. N usland. | Fraukreich. Paris. Griechisher Gesandtenwechsel, Depeschen aus

Konstantinopel. Berichtigende Erklärung über einen Vorgang auf der Rhede von Buenos-Ayres,

Großbritanien und Frland. London. Hoftrauer. s Das päpst- liche Breve über die Organisation der englischen Diözesanbezirke,

Lord Stanlep's Sinnesänderung in der Schußzollfrage. Gefangen-

nehmung Sir H, Lawrence's in Kaschmir, Die Dampfschifffahrt nach

Kalifornien und New-York. Nußland und Polen. Wars Belgien. Brüssel. Abreise ber

Hofnachrichten.

Orleansschen Familie. Fürst Met-

ternich.

Ztalien. Turin, Die Erfolglosigkeit der Mission Pinelli’s, Die Handelsbezichungen zu England, Rom Die Via appia, SDtraf- milderung. Vermischtes,

Börsen -: und Handels - Nachrichten,

4 » 51

Ea,

Amllicher Theil.

e, Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Vber-Steuerinspektor von Mühlb a ch in Mühlberg zum ith ernennen.

Steuerrathe zu

Se. Königliche Hoheit der Prinz Karl von Preußen ist nach

Kosel abgereist. Durchlaucht der Prinz von Schleswig.

angqetommen: Se. F riedri

V: Cle AiSS V A eswig-Holstein-Noer,

llichtamtliczer Theil.

DeutfchlanD.

Die bei Weblar kantonni

dem Kommando des General haben den Befehl sich mit den in Thüringen stehenden Königlichen Truppen zu vereinigen. Sie haben zu dem Ende gestern den Marsch auf der Etappenstraße über Alsfeld und Hersfeld ‘furt angetreten und werden am 25sten, spätestens am 26sten M, sämmtlich das Großherzoglich sächsische Gebiet erreicht haben.

Preußen. Berlin, 24. Oft. renden Königlichen Truppen unter

S)

A M v H j ) Najors von Bouin erhalten,

gegen E ck N,

Desterreich. Wien, 22, Okt. Ihre Kaiserl. Hoheit die Erzherzogin Sophie ist vorgestern Nachmittags in Begleitung der Gürstin Auersperg uud der Gräfin Schönborn von Triest in Schön= brunn eingetroffen. Im Bahnhofe zu Meidling, wo die Frau Erz herzogin abstieg, wurde dieselbe von ihren beiden Söhnen, Erzherzog Gerdinand und Karl, so wie von zahlreiheu Civil- und Militair=- Autoritäten, empfangen und nah Schönbrunn begleitet. Der Bahn hof war mit Blumen und Teppichen geshmückt, auf der Lokomotive wehten {chwarz=gelbe und weiß-rothe Fahnen. Ein sehr zahlreiches Publikum hatte sich in Meidling eingefunden und begrüßte die Mutter des Monarchen mit Zeichen tiefster Ehrerbietung. Gestern war bei Sr. Majestät dem Kaiser große Familientafel, an welchen die Erzherzogin Sophie, die beiden Brüder Sr. Majestät des Kai- sers, Erzherzog Ferdinand und Karl, die Erzherzoge Wilhelm und Joseph nebst mehreren höheren Autoritäten theilnahmen. Se, Kai- serl. Hoheit Erzherzog Franz Karl hat die Rückreise von Triest nach Schönbrunn mit dem kleinen Erzherzog Ludwig gestern angetreten, wird die Route über Mariazell in Steyermark nehmen und mor= gen in Schöubrunn eintresen. Die Erzherzogin Sophie erschien vorgestern mit mehreren hier anwesenden Mitgliedern der Kaiser- lichen Familie im Hofburg-Theater und wohnte der Vorstellung von „Nathan der Weise“ bei. Ueber den Tag der Abreise Sr, Maje stät des Kaisers nah Warschau verlautet noch nihts Sicheres. Der österreichishe Gesandte am russischen Hofe, Graf Buol von Schauen- stein, ist Sonnabend Abends nah Warschau abgereist. Baron von Meyendorf weilt noch hier, seiner Abreise nach Warschau wird aber stündlich entgegengesehen. Se, Kaiserlihe Hoheit Erzherzog Jo hann hat Innsbruck wieder verlassen und sich nach Salzburg be- geben, von wo er in Ebenzwetier einen Besuch abstatten und sich sodann nach Graz verfügen dürfte, um daselbst den Winter zu ver- weilen. Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin Alexandrine von Medcklenburg-Schwerin befindet sich seit einigen Tagen nebst Gefolge hier und ist im Hotel zum „Römischen Kaiser“ abgestiegen,

Im Lloyd liest man: „Das Gerücht von der Errichtung einer Pairie is seit mehreren Tagen hier und dort aufgetauht und ist mittelst der Drähte des Telegraphen \chon nach allen Weltge-

genden befördert worden, Eines der hiesigen größeren Journale hat bereits einen Veitartikel über dasselbe geliefert, obglei „die inspirirte Presse noch nicht ihre Offenbarungen hat ergehen lassen““. Auch wir haben uns bemüht, jenem Gerüchte auf die Spur zu kommen, und sind der Meinung, daß es nicht durch die Thür=- und &ensterriben des Kabinets seinen Weg in die Straßen gefunden | hat, Sein Ursprung dürfte anderer Art sein. Vor längerer Zeit | lief die Nachricht durch die Vlátter, daß behufs der Schritte, welche zur Er- | richtung einer erblichen Pairie zu unternehmen wären, ein Kongreß her- | vorragender Adeliger zu Tepliß stattfinden würde. Das hat Nachdenken j erregt, Eine Wahrscheinlichkeitsberehnung hat stattgefunden, welche viel- leiht für den Vorschlag günstig ausgefallen is, Ein spekulirender Kopf hat auf der Börse ein darauf bezügliches Wort fallen lassen. Ein Neuigkeits\sammler hat es aufgegriffen. Eine Zeitung hat es abgedruckt. Genug, heute überlegen sich schon die Politiker von Paris und London die Wahrscheinlichkeit der telegraphischen De- pesche bezüglih der österreichischen Pairie, welche vor ihnen liegt. Wir untershäßen keinesweges das Faktum dieses Gerüchtes. Nicht, daß man es ausgesprengt denn gar uichts ist leiter als das aber daß man au die Wahrscheinlichkeit desselben geglaubt hat, ist ein Heichen der Zeit. Es mag ganz gut dex Fall sein, daß niemals im Minister - Conseil über die Errichtung der Pairie gesprochen worden. Aber wüßten wir dies auch ur gewiß, dod würden wiv sagen, daß es ur die Elz richtung der Pairie ein eben \o günstiges Zeichen i, wenn das große Publikum daran glaubt, als wenn das Ministerium da- von spriht. Noch vor einem Jahre hätte keine Zeitung es der Mühe werth gefunden, eine Betrachtung an die Möglichkeit der Pairie in Oesterreich zu knüpfen. Es ist wahr, daß der grund- und feudalherrlihe Verband jeßt in seiner Auflösung begriffen is, aber das ist nicht die Ursache, wie die Ostdeutsche Post es ver meint, welche der Pairie jede tiefere Wurzel abschneidet, Auch die | englische Pairie hat keine feudalen Rechte.

Wir möchten im Ge- | gentheil sagen, daß vor der Entlastung von Grund und Boden | eine Pairie in Oesterreich unmöglih gewesen, und daß ste, | wenn überhaupt möglich, erst jeßt möglich geworden. Es | war unthunlih, eine Pairs = Kammer zu errichten, o lange | sie in ihrem eigenen Interesse einen Zustand zu verfechten | hatte, der den Wünschen der ganzen agrarishen Bevölkerung des | Landes zuwider war, Nachdem dieses Sonderinteresse weggefallen, | nachdem der grundbesißende Adel dur seine patriotische Ergebung | die Freigebung des Bodens befördert und die Ursache der Antipa- | thie gegen sich selbst weggeräumt hat, ist er erst in eine Stellung | getreten, welche ihm den Weg zur politischen Macht geebnet hat, Uls die März = Verfassung publizirt wurde, da erhoben sich mehrere Stimmen in der Wiener Zeitungs - Presse gegen die Zusammen- seßung des Oberhauses vermittelst der Landtage. Wir sollten nicht denken, daß die Erfahrungen der leßten Zeit diese ursprüngliche Ansicht hätte erschüttern können.“

Die Wiener Zeitung enthält in ihrem amtlichen Theile fol gende Bekanntmachung: „Der VDesterreichishe Soldaten - | freund hat in seinem Blatte Nr. 120 vom 5ten d. M. in einem | Artikel aus Wien die Nachricht gegeben, daß die Division Feldmar= | schall-Lieutenant Parrot des dritten Armee =- Corps (drei Brigaden) | und jene Sr. Kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Leopold des vier- | ten Armee - Corps (ebenfalls drei Brigaden) Ordre erhalten haben, | in Deutschland einzurücken. Am selben Tage wurde von dem Krieg ministerial - Agenten Dembsher und von dem Civil- und Militai

g w r t î

| Agenten Mayr ihren Kommittenten mitgetheilt, von Ersterem in | dem Blatte Nr. 104, daß die beiden genannten Trupven=-Divisionen Y G2 / G e L 4 c 4

| die Bestimmung erhalten, aufzubrec)hen und s\{ch als Auxiliar-

R,

| Bundestruppen nah Deutschland an die hessische Gränze zu bege- | ben, und von Lebterem, daß diese beiden Divisionen Marschdispo | sition nach Deutschland erhalten haben. Beide Agenten machen | unter Einem und gleichstimmig die einzelnen Truppen-Abtheilungen | namhaft, welche der Marschbefehl treffen sollte. in D Wiener Zeitung vom bten d. M. erschienene Widerlegung der Nachriclt bezüglich des angeblichen Einmarsches der beiden Divislo | nen in Deutschland hat der Oesterr. Soldatenfreund in sei nem Blatte Nr. 121 vom Sten d. M. für gewiß verlautbart, die (in dem betreffenden Artikel übereinstimmend mit den Agenten- | briefen spezifizirten) Truppen-Abtheilungen Marschbereitschaft erhal ten haben. Der Agent Mayr will die Mittheilung in dessen Blatte Nr. 145 auf die im Soldatenfreunde am sten d. M, erschienene Notiz basirt und die in den Divisionen eingereilhten Truppen : Abtheilungen aus früheren Blättern des | Soldatenfreundes entnommen haben. Die gleihe Quelle wurde ursprünglich auch von dem Kriegs - Ministerial - Agenten Dembscher geltend gemacht, nach der Hand aber von ihm zugegeben, daß er die hier allgemein verbreitet gewesene Nachricht über das Einrücken in Deutschland schon früher, bevor der Soldatenfreund vom sten d. M. erschienen ist, von vielen Seiten gehört habe, solche auch von seinem Personale im Expedite des Kriegs-Ministeriums in Er fahrung gebracht worden sei, er auf Grund dessen und der Mit theilung des Soldaten freundes die Thatsache als gewiß ange nommen, und seinen auswärtigen Kommittenten in dieser Art be kannt gegeben, eine gleiche Verlautbarung an die hiesigen Kommit tenten, als: an das Kürassier - Regiment Baron Sunstenau und mehrere hochgestellte Militairs, wegen Notorietät des Gegenstandes unterlassen habe. Dagegen bekennt der Civil- und Militair=Agent Mayr, daß er die Marsch=Disposition nach Deutschland in seinem Blatte Nr. 145 auch an die Kommittenten in Wien und in der nächsten Umgebung, wie an das Junfanterie - Regiment Ariolde in Kaiser-Ebersdorf mitgetheilt habe; er macht si{ch selbst den Vorwurf und sucht es nicht zu rechtfertigen, daß diese Mittheilung von seiner Seite nicht gerüchtsweise, wie im Soldatenfreunde, sondern für bestimmt geschehen sei. Jaromir Hirtenfeld, Redacteur des Oester=- reihischen Soldatenfreundes, weiß für seine Nachricht vom oten d. M. keinen Gewährsmann anzugeben, und behauptet, die- selbe nur als Gerücht erzählen gehört zu haben, wogegen er den

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Alle Post-Anstalten des Jn- uud Auslandes nehmen Bestellung auf vieses Blatt an, fúr Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers Behren-Straße ur. 57.

1850.

Artikel vom Sten d. M. aus dem beigebrachten lithographirten No- izblatie des Literaten Franz Tuwora vom 7ten d. M. geschöpft haben will, in welchem leßteren, unter Widerlegung des angeblichen Einmarsches der Kaiserlichen Truppen in Deutschland erwähnt wird, daß die beiden Truppen - Divisionen blos in Marschbereitschaft sind. Der Literat Franz Tuwora endli will diese Mittheilung auf Grund des vorgelegten Mayrschen Agenten-Briefes vom 5ten d. M. auf- genommen haben. Diese grundlose Nachricht Über das feindliche Ein- rücken Kaiserlicher Truppen in Deutschland war geeignet, nicht nur in der Haupt- und Residenzstadt, sondern in allen Provinzen und selbst im Aus- lande zu Aufregungen zu führen, welche auf die Verhältnisse im Innern des Staates und selbst auf den Kredit der Finanzen und auf das Vertrauen der Staatsbürger in die allerhöchste Regierung nacthei- lig rückwirken. Zur Vermeidung solher Konsequenzen war {on mit dem Erlasse des Kaiserlichen Militair- und Civil-Gouvernements vom 12. August 1849, Z, 12.118/B, den Redactionen der hiesigen Journale, darunter auch jener des O esterr. Soldatenfreun- des, unter Androhung einer Geldstrafe von 100 Fl. C.-M., für den ersten, von 200 Fl. C.-M. für den zweiten, und des Verlustes der Konzession während der Dauer des Belagerungszustandes für den dritten Uebertretungsfall erneuert eingeshärft, sich der Aufnahme von Artikeln, welche sich über die Größe, über den Stand, über die Aufstellung und über die Operationen der Kaiserlichen Armee aus- sprechen, zu enthalten und blos offizielle Nachrichten zu veröffent=- lichen. Dieses Verbot hatte zwar hauptsächlih die damaligen Kriegs- verhältnisse in Ungarn ins Auge gefaßt, es liegt aber wegen des gleichen Grundes einer zu vermeidenden Aufregung in der Natur der Sache und im Sinne dieser Vorschrift, daß dieselbe, so lange die Ausnahmezustände fortdauern, auch auf die Verbreitung von unrichtigen Nachrichten über andere feindliche Bewegungen der Kai- serlichen Armee anzuwenden sei. Diesem Verbote ist von der Re-= daction des Oesterreichishen Soldatenfreundes durth die Verlautbarung der unverbürgten Nachricht über das Einrücken Kai-

serlicher Trupven in Deutschland jedenfalls zuwider gehandelt wor- d

Den, UND (S Par Ver Nedacteur aron, Q Vie 11 dem bezogenen Gouvernements - Erlasse auf den ersten Ueber- tretungsfall geseßte Geldstrafe von 100 Fl. C. =-M. yver= wirkt. Den Agenten hingegen sind während der Dauer des

Belagerungszustandes zu verschiedenen Zeiten eréffnete allgemeine Warnungen wegen Verbreitung falscher Kriegsnachrichten verö fent- licht worden, welche der Kriegs=Ministerial- und Militair-Gränz- Agent Franz Dembscher, und der Civil- und Militair-Agent Hein= rih Mayr, sich um so mehr hätten gegenwärtig halten sollen, weil dieselben als Kaiserl. Agenten insbesondere schuldig sind, das Inter= esse der Regierung und des Allerhöchsten Armee - Kommandos zit wahren, Es lehrt überdies die Erfahrung, daß die von den Agcn- ten gesammelten Nachrichten hauptsächlich der Anlaß zu den hier coursirenden Gerüchten sind; daß diese Nachrichten von den Re-= dactionen der Journale eifrigst gesucht und für ihre Blätter ausge= beutet werden ; serner, daß die Agentenbriefe auswärtige Korrespon= denzen hervorrufen, welche wieder in den hiesigen Tagesblättern ihren Plaß finden, und daher mittelbar auf die Stimmung derx Einwohner einwirken, wie denn in dem Blatte Nr. 122 des Oesterr. Soldatenfreundes vom 10ten d. M. ein Korrespondenz-Artikel aus Theresienstadt erscheint, wona daselbst die detaillirte Nachricht iber die Marschbereitschaft der Divisionen dur Privat-Korrespon-= denzen {hon am ten d. M. eingelangt ist. Zudem hat der Kriegs- Ministerial Agent Dembscher die spezielle Mittheilung dieser Nachricht an seine Hiesigen Kommittenten nicht aus legalen Rücksichten, sondern, wie er selbs gesteht, nur deshalb unterlassen, weil er ihnen damit keine Neuigkeit zu bringen geglaubt habe, wogegen er an seine aus= wärtigen Kommittenten, um sie zu verbinden, ohne Unterschied, ob sich dieselben in einer im Belagerungszustand verseßten Provinz be= finden oder nicht, diese Nachricht zu geben si beeilt, und ein grund= loses Gerücht eigenmächtig zur bestimmten Thatsache erhoben hat, daher im Grunde der angeführten Vorschriften und mit auf die Ausnahmeverhältnisse der Haupt- und Residenz

Fs ift L Met A4 Nucksicht

stadt Wien durch militairgerihtliches Erkenntniß vom 15ten d. M. nmckcht nur Jaromir Hirtenfeld, sondern auch Franz Dembscher und Heinrich Mayr und zwa1 Feder derselben zu einer Gelditrafe von 100 Fl. C. M. zu wohlthätigen Zwecken verurtheilt worden. Aus

diesem bot hinzuweisen, sede wie L ziell veröffentlichte Operationen der K. K. Armee und militairisch Dispositionen der Truppenkörper zu Die 1

dieses Verbotes würde an dem

Anwendung der bereits angedrohten Geld=-, \on

} Unlasse findet man neuerdings und allgemein auf j

4 09% » ) A 4 « kn immer geartete Nachricht über

43117 J SMuidtra

ern nach Umständ

auch durci) Verhängung von Fretbhetitsstrafen geahndet we Wien, 40. Oktober 15890. Von der K. K. Central = Mil;

Untersuchungs - Kommission.“

Dem Lloyd zufolge, ist Feldzeugmeister Freiherr von Haynau gesonnen, mit seiner Familie nach Wien zu Übersiedeln

Die Kaiserlihe Gemälde-Gallerie im Belvedere bleibt bis wegen nothwendig gewordener Säuberung geschlo}en,

. 35) Gestern Mittag kam der Ks

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niglih preußische General von Cölln mit 15 preußischen Jnfanterie- Husaren - und Ulanen-Offizieren, von Konstanz her, bier an, wor= auf sie sih zuerst zum Kommandirenden, Feldmarschall - Lieutenant Legeditsch, verfügten, sofort aber um 1 Uhr Sr. Mazestät dem Kais ser vorgestellt und um 4 Uhr zur Tafel geladen wurden.

Bayern. München, 20. Okt. Während des ganzen Tages wurden heute Munitionswagen nach der Eisenbahn gebracht und dort verpackt, um theils heute, theils morgen nach Bamberg zu gehen. Eben- dahin gehen morgen früh vier Eskadronen Kürassiere von hier und

(Nürnb. Korresy.) zahlreihe Geschüße und

vier vom Kürassier - Regiment in Freising und Landshut. Das GZusanterie-Regiment König folgt erst in einigen Tagen. Gestern

sind General - Major von der Mark und Oberst Heß im Auftrage der Regierung nach Wien gereist.