1850 / 294 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Sachsen. Dresden, 22. Okt. (D. A. Z.) Auf der Ta- esordnung der heutigen Sißung der zweiten Kammer stand der eriht über das Lehngelder-Ablösungsgeseß, der \sih über die Dif-

ferenzpunkte, die zwischen den Beschlüssen der beiden Kammern noch obwalten, verbreitete. Zuerst räth die Deputation, auf dem von

der L. Kammer verworfenen Saße, daß mehr als fünf Fälle auf

ein „Jährhundert niemals gerechnet werden sollen, zu verharren. Die ‘Debatte, die hierbei stattfänd, war ohne Bedeutung. Sthließ- lich nahm vié Kammer dei Antrag der Deputation einstimmig an. Gegen 415 Stininiek trat hierauf die Kammer dèm Vorschlage der

Majorität -vèr Députation ‘bei, welche den von der I. Kammer ab- |

geworfenen §. 6 (über die Präfklusivfris beizubehalten wünscht. Sodann erstattete Abg. Rittner Bericht über einige Tifferenzpunkte hinsihtlih des Eisenbahnwesens. Die Kammer trat ohne Debatte den vermittelnden Vorschlägen der Deputation allseitig bei.

Baden. Karlsruhe, 19. Okt. (K. Ztg.) In der heu- tigen Sipung der ersten Kammer befanden sich auf der Regierungs- bank Staats=Minister Klüber, die Staatsräthe Regenauer, Freiherr von Mars{all und Stabel, Oberst Freiherr von Roggenbach und Geheimer Kriegsrath Vogelmann. Nah Eröffnung der Sißung leistet der als Mitglied in die erste Kammer neu eingetretene Oberst von Reck den verfassungsmäßigen Eid.

Das Präsidium bringt folgende Mittheilungen der zweiten Kammer zur Kenntniß: 1) Deren unveränderte Annahme des Ge- scheniwurfs über den Beitritt der Großherzoglichen Postverwaltung zum deutsch-österreichischen Postverein betreffend; 2) deren Zustim- mung zu dem proviforischen Grseße vom 28. Juni d. J. über die Festsepung der Zukerzollsäße und der Rübenzucker-Steuer vom 1, Sep- tember 1850—53 betreffend. Beide Gegenstände werden an eine Vorbe- rathung verwiesen. 3) Deren Adresse wegen Anerkennung der Rechnungs- nachweisungen für 1846 und 1847 und der Haupt-Stagtsrechnun- gen für 1847 und 1848 betreffend. Dicse wird der Budget-Kom-=- mission übergeben. 4) Deren modifizirte Annahme des Gesez-Eut- wurfs Uber die Acänderung der Gemeinde - Ordnung betreffeud. Diese Mit:heilung wird an die bereits hierfür gewähl:e Kommission verwiesen. Die Tagesordnung führt zur Diskussion folgen: er Bes rie:

und 1847. Bii Titel XVIU[l.: „Lantesgestut‘“, bemerkt Obe. - Forstrath von Gemmingen: Der Kommissions-Ber cht der zwci- ten Kammer bringe, von eincm Rechnungs - Jrrthum geleitet, Bor- würfe gegen die Verwaltung, als wenn hier niht allein

die theure Fourage an der Ueberschreitung Schuld trage, sondern als wenn sonst die gehörige Ordnung nicht ein- gehalten worden sei. Es sei aber zu bedenken, daß 33

Hengste eine vermehrte Fourage erhielten und leßtere auf den Be- \ckál=- Stationen in dieser Periode theurer war. Jn Betreff des Ankaufs der Hengste im Großherzogthum, wie ihn jener ?ericht wünscht, stellt der Redner den ganzen Zweck des Landesgestüts sür verfehlt dar, sobald man feine veredelten Pferde mehr aus dem Auslande nchme.

Zu den übrigen Titeln wird nichts erinnert und der Antrag der Kommission, die Nachweisungen für gerechtfertigt zu erklären, bei der Abstimmung angenommen.

IL Bericht des Obersten von Noël über die Rechnungsnahwei= sungen des Kriegs-Ministeriums für die Jahre 1846 und 1847, Diese Nathweisungen werden ohne Bemerkung, dem Kommissions- Antrag ‘gemäß, für gere{tfertigt erklärt.

Bezüglich der von der zweiten Kammer beschlossenen Adresse wegen des Militair-Pensionswesens bemerkt Dberst von Roggen- bach zu Nr. 5: Eine ganz -bestimmte Position im Budget fur die Offiziers-Pensionen aufzunehmen, sei unausführbar. Die Na- tur fixire diese Position auf die Grundlage des bestehenden Pen- slonsgeseßes. Die Kammer beschließt hierauf die Annahme dieser N in der von der Kommislion beantragten Fassung.

er von der zweiten Kammer beschlossenen Adresse hinsichtlich der Behandlung der sogenannten Durchschnitts-Fouds wird, dem Kommissions-Antrage gemäß, die Zustimmung der Kammer versagt.

IN, Bericht des Fréiherrn von Göler über die Rehnungs- Nachwéisungen der Forstdomainen-Verwaltung für 1846 und 1847. Na einer kurzen Erläuterung des Oberforstraths von Gemmingen bei Tit, [IV. „Verschiedene Einnahmen“ zur Rechtfertigung des Standes der Bezirksförster gegen die in der zweiten Kammer ge= fallenen Bemerkungen wird der Antrag der Kommission, die Nach- weisungen für gerechtfertigt zu erklären, von der Kammer ange- nommen.

Hierauf wird die öffentliche Sipung geschlossen und zu einer geheimèn übergegangen.

Karlsruhe, 21. Okt. (Karlsr. Ztg.) Der heutigen Siz- zung der zweiten Kammer wohnten die Staatsräthe Freiherr von Marschall und Dr. Stabel, so wié Ministerialrath Keller, bei.

Die Tagesordnung führte zur Berathung des vom Äbgcord- neten Bissing, Namens dér Petitions-Kommission, erstatteten Be- rihts über die Bitte vieler Bürger zu Michelfeld , Gemmingen, Stockach, Möhringen , der Ortsvorgeseßten des Amts Bonndorf, der Wahlmänner und Gemeinderäthe von 15 Gemeinden desselben Amts, um Erwirkung einer Amnestie für die der Hochverraths- La beschuldigten batishen Staatsbürger, Jn dem Berichte

eißt es:

„Das Recht der Begnadigung soll in der Regel nur da ausgeübt werden, wo das Urtheil einen inneren Widerspruch mit der Gerechtigkeit enthält, Da der Geséygeber unmöglich alle speziellen Fälle im Auge ha- ben kann, da das Gesey den Motiven einér Handlung und der Subjekti- vität des Verbrechers feine genaue Rechnung zu tragen vermag, so is eine absolute Gerechtigkeit nicht denkbar, und es liegt daher im Staats-Jn- teresse, daß gleichsam als ein erhöhter Akt der Justizpflege das Recht der G iade vom Oberhaupte des Staates geüvt werde. Hierzu treten bei polií- tischen Verbrehen noch weitére Rücksichten. Es gieht nämlich Stadien îm politischen Meinungskampfe, wo eine Pa1tei, weil sie weit über das an- fänglih vorgesteckte Ziel binausgedrängt und zur Begehung von Verbrechen fast gegen hren Willen hingerissen wurde, eine bessere Erkenntniß über die Verwerflichkeit und Unausführbarkeit ihrer Bestrebungén gewonn n ha!, wo sie den betretenen Pfad gern wieder verläßt, wein ihr der Gegner mit ver\öhnlichem Herzen naht, Unier solcen Verhältnissin erwirkt sich eine kluge und humane Regierung vurch Ertheilung ciner Amnestie neue Anhän- ger und veranlaßt die Versöhnung zweier gegen einander aufgeregten Parteien, UOS ein andérer Zceüpunkt empfiehlt sich fr eine allgemeine Annrstie poli- v Verbrecher. "Er 1st vorhanden, wenn das Anseben der Regierung so N ist, wenn die Verfassung und Gesege \o fest begründet sind, daß Une L AMrieho der Feinte eine Erschutte:ung hérvorzubringen vermögen, wis E eine M ob noch’ ferner der Begnadigte feindfelig auftreten

, i der Gnade unp der Großmurh den besten Beweis von

der Shwä Md a 4 und otte C en'zieht ihr den Schein des Mär yrerthums

seiner politischen Grundis,

Ab Il Da des Amnestirten hervorruft oder ihn zur Auswande- u anzunehmen baß jehige Zeiwpunkt ist wohl noch keinesweges geeignet ñ anz j dres, eine allgemeine Anestie Früchte trägt, wie sie eben aistruié n Fluäiftinge" zie a Gun man nit erwarten, daß die Ver- : : “zur rigen Erféntitriß gelangt

ihte Begnadigung eime Umlehr* von ihren feindseligen Gesin aèu va

Staat, gegen die gesellschafilicje Ordnung unb gegén ‘bas Eigeüthüm ‘vet

I, Bericht des Fretherrn Karl von Gemmingen ubrer die Rehnungs-Nach veisungen des Ministeriums des Innern fur 1846 |

die Ueberzeugnng von dem geringen Anklange | ge over von der Ohnmact seiner Partei eine voll-

- nanz- Dns

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anlassen wird. Wohl aber is zu befürchten, daß ein nicht geringer und zwar gerade der entschlosseñere Theil in dèm Guadenaft abermals, wie früher, sine Bestäküng in dem unseligen Wahne finden würde, wonach politische Verbrechen nicht strafbar \sindz daß er in jenem Akte den Beweis der Schwäche der Staatsgewalt erblicken und jenes widerlihe Schauspiel noch- mals aufführen würde, wo man die Amnestirten nicht als Reumüthige und Gebesserte, sondern gleichsam als stolze Sieger ihre Gefängnisse in srehem Uebermuthe verlassen sah, Anderersei:s is die geschmäßige Gewalt noch nit so hinlänglich gekrästigt, daß sie von einer Fre:lassung sämmtlicher po- litishen Verbrecher nichts zu befürchten hätte, Wohl ist die Regierung wie- der erstarkt und die gesunde Vernunft beim größten Theil der Bevölkerung zurückgekehrt: aber es sind noch feine Proben vorhanden, wie weit die Kraft reicht, wenn einmal der Kriegszustand aufhört und die preußische Besaßung zurückgezogen ist. Dazu muß in Anschlag gebracht werden, daß die deut- sche Frage noch nicht im entferntesten befriedigend gelöst is, daß noch groß- artige Verwickelungen in dieser Beziehung drohen , und daß die noch wenig befestigten Zustände in dem benachbarten Frankreich traurige Rücfwirkungen auf unseren Staat äußern müssen, Eben so wenig kann in Ab- rede gestellt werden, daß noch immer ín einem Theile der unteren

| Klassen des Volkcs eine jeder geseßlichen Maßnahme abholde Stimmung herrscht. Nicht republikanische Ideen sind es, die hier zur Opposition trei-

ben, sondern lediglich anarchistishe Gelüste, die unter jeder Regierungsform

| in gleicher Weise zum Vorschein fommen würden, Wollte man gegen dieje

unverbesserlichen Feinde der Ordnung noch einmal Guade üben, \o hieße

dies nichts Anderes, als ihnen einen ewigen Freibrief ausstellen für Rea-

lisirung ihrer verabscheuenswerthen Tendenzenz es würde die Justiz geradezu

| vernichten und die Freunde dés Gesehes, der Ordnung und Freiheit mit

gerechter Indignation erfüllen, Hat ein Land eine solch nihtswürdige Re-

| volution, wie die unsrige, durhg-macht, cine Revolution, die mit einer

Lüge begonnen und mit ihrer Zwillingsschwester Feigheit beendigt wurde, {9 ist cs die höchste und erste Pflicht der Regierung, die Autorität des Ge- seßes wieder he:zustellen und eîne Suhne zun verlaugen von dem, der in frechem Hohne und seltenem Leichtisiun das Glück und den Frieden von Tausenden grausam zernictet hat, Wenn nun dieje Pflicht gewiß mit schwerem Herzen geübt wurde, so darf die Volksvertretung, welche bis- her bemüht war, zur Kräftigung der Regierung ihren Beistand zu leihen, aus feinem unzeitigen Mitleidsgefühl eine andere Nichtung einschlagen. Mit Recht köunte ste der Schwäche, der Charakfterlosigfeit oder der Sucht nah Popularität jener Grundübel der jeyigen Zeit beschuldigt wer-

| den, wollte sie sid einer Partei gefällig erweisen, die Deutschland um die

Früchte eines hochherzigen Aufshwunges und Baden, das noch wenige Jahre zuvor allen anderen deutschen Volkéstämmen als ein Muster in ge- jeglicher Haltung voranleuchtete, an den Rand des Verderbens gebracht hat.“

Am Schlusse des Berichts stellt die Kommission folgenden Antrag: „Die Kammer wolle die vorliegenden Petitionen dem Großh:rzoglihen Staats-Ministerium mit dem Wunsche empsehlend überweisen, die gegen die minder Betheiligten an der Revolution einstweilen zurückgelegten Untersuchungen nebst allen Folgen voll- ständig niederzuschlagen.““

Jn Folge der Diskussion wurde der Antrag der Kommission, in Verbindung mit einem vom Abg. Vogelmann gestellten Antrag des Jnhalts: „Den Kommisjionsberiht mit dem Wunsche dem Großherzoglichen Staats - Ministerium zu überweisen, nach den darin entwickelten Grundsäßen mit dem Begnadigungsrecht wie bisher zu verfahren“, von der Kammer angenommen,

Hessen. Kassel, 23. Okt. (D, R) Elvers if von Wilhelmsbad zurückgekehrt. Die Minister =- Krisis ist zerschlagen. Staatsrath Scheffer ist zum Mitglied des Staatsministeriums er- nannt, ohne Portefeuille,

Kassel, 22. Oft. Die heute ausgegebenen (und bereits er- wähnten) Verordnungen des Staatsministeriums vom 11. Oktober wegen Aufhebung sämmtlicher oberen Verwaltungsbehörden, so wie die des Finanzministeriums vom 14ten resp. 17, Oktober wegen Er-= weiterung des Geschäftökreises des Finanzministeriums und Nieder= seßung von Kommissionen, läuten:

1) Verordnung vom 11. Oktober 1850, die anderweite Verwaltung der Finanzen des Staates betreffend. Von Gottes Gnaden Wir Friedrich Wilhelm 1, Kurfürst 2c, 1c. ertheilen, da es sich als zulässig ergeben hat, die für die Verwaltung der Finanzen des Staates bestimmten Einurichtun-

N , E E E T gen so zu vereinfachen, daß durch eine geringere Anzahl von Staatsbeam-

ten die Geschäfte erledigt werden fönnen, und dadurch dem dringenden Be- dürfniß der Beschränkung der Staatsausgaben zu enisprechen, auf den An- trag Unseres Gesammt - Staatsministeriums folgende Verordnung: S. 1, Die obere Verwaltung der Domainen, Forsten, Jagden, Berg- und Salz- werke, desgleichen der direkten und indirekten Abgäben, wird unmittelbar von Unserem Finanzministerium geführt, und werden die Ober-Finanzkammer, das Ober-Steuerkollegium, die Ober-Zolldirection , das Ober-Forstkollegium, die Staats-Jagdverwaltung und die Ober-Berg- und Salzwerkdirection hierdurch aufgehoben. Die den eben genanntenFinanz-Kollegien bisher untergeordnet gewe- senen Behörden erhalten hierdurch ihre Stellung unmittelbar unter dem Finanz- Ministerium. Desgleichen wird die Verwaltung der Wege- und Brüken- gelder von der Direction der Haupt-Staatskasse auf das Finanzministerium übertragen, §, 2. Die hiernach auf vas Finanzministerium übergehenden Geschäfte werden in den bisherigen Geschäftsbranchen entsprehend zu bil- denden Abtheilungen durh dazu in dem Finanzministerium anzustellende Referenten vorbereitet, §, 3, Desgleichen werden in diesen Abtheilungen die den gewöhnlichen Geschäftsgang betreffenden Angelegenheiten erledigt und als Beschlüsse des Finanzministeriums mit dem Zusaße: „Abtheilung für die Domanial - Verwaltung“, „Abtheilung sür die direkten Steuern“ u, #, w. von dem ersten Neferenten der Abtheilung unterzeihnet. §, 4, Dem Ecmessen des Finanzministers bleibt es überlassen , jede ihm bvazu gecignet scheinende Angelegenheit seiner unmittelbaren Entscheidung zu un- terziehen, Dieser sind jedenfalls alle diejenigen Sachen unterworfen , in welchen nah der bisherigen Einrichtung an das Finanzministerium Bericht zu erstatten war, oder welche Beschwerden gegen Entscheidungen der unteren Behörden enthalten, §. 5, Mit der Abtheilung des Finanz- ministeriums für die direften Steuern werden Wir eine Kommission für die Steuer - Revisions -, Nectifications- und Vermessungs - Arbeiten verbinden, welche die betreffenden Geschäfte unter einem Vorstande, dem die Ober- Steuer-Jnspektoren, so wie die Ober - Landmesser - Jnspektoren und deren Dependenzen, unfergeordnet sind, zu erledigen hat, §. 6, Für die Erledigung der dur die Geseße vom 23, Juni 1832 und 26, August 1848, so wie vom 20. Juni 1850, angeordneten Ablösungen werden Wir eine besondere Kom- mission einseßen, deren Geschäftskreis durch die der Ober-Finanzkammer in der befragten Hinsicht obgelegenen Geschäfte gebildet wird. Sie führt die Bezeichnung: „Kommission für die Ablösungen,“ §, 7. Für die bei den aufgehobenen, im §, 1 genannten Finanz-Kollegien stattgehabten Rech- nungs-Abhörungen wird von Uns eine besondere Rechnungs-Kommission bestellt werden, welche aus einem mit dem Rechnungswesen vertrauten Vor- stande und dem sonst nöthigen Personal besteht, und welche mit allen be- treffenden Attheilungen dcs Finanz-Ministeriums, bezüglich ben einstweiligen Kommiisionen (s. §. 9) in Verbindung steht, Dieser Kommission haben die rechnungsablegenden Beamten die Rechnungen unmittelbar einzusenden, und liegt dem Vorstande derselben ob, den Eingang der Rechnun- gen zu den bestimmten Zeiten zu überwachen und die etwa eintretende Unterlassung der zeitigen Einsendung dem Finanz-Ministerium anzuzeigeu. g. 8. Unserem Finanz-Ministerium tragen Wir die Bestimmung darüber auf, welche Gegenstände sofort an dasselbe übergehen sollen, Hinsichtlich di-fer alöbald zur eigenen Kompetenz übergehenden Gegenstände tritt für die Unterbehörden, so wie für diejenigen Subalternen bei den einstweiligen Kommiisionen (siehe §. 9), welche das Finanz-Ministerium bestimmen nird, dié alsbaldige unmittelbare Geschästsverbindung mit dem Finanz-Ministe- rium ein, Von der Entscheidung des Finanz-Ministeriums bleibt die Be- Pidugung des Zeitpunktes abhängig, zu welchem die in den §§. 5, 6 und 7 bemeikten Kommissionen werden in Wirksamkeit treten. §, 9. JZusoweit daggen zuvor Hindernisse zu beseitigen sind, um die Geschäfte an das Fi- nanz-Ministerium übergehen zu lassen, und damit deshalbige Geschäfts» stockuhgen vermieden werden, werden Wir, nah dem Antrage Unseres Fi-,

Ministeriu an die Stelle der i chobenen einzelnen Kollegien einshiveilige Köimimissionen ansta bés tinzuÿ]

tenden Ministerial-Abihzilune

gen einsezen, Zu diesen Kommissionen treten die Unterbehörden in dasselbe Verhältniß, wie solches bisher hinsichtlich der ihnen vorgeseßten Kollegien bestanden hat,

Wifundlih Unserer Allerhöchsteigenhändigen Unterschrift und des beige- drücten Staagissiegels, Wilhelmsbad, am 11, Oktober. 1850,

Friedrich Wilhelm. Hassenpflug. Volmar. Haynau. Baumbach.

2) Ausschreiben des Finanz-Ministeriums vom 14, Oktober i850, die Erweiterung des Geschäftsfreises des Finanz-Ministeriums betreffend, Zur Vollziehung des §. 8 der Verordnung vom 1tten d. M. , die anderweite Verwaltung der Finanzen betressend, wird hierdurch angeordnet, daß zur |2- fortigen unmittelbaren Behandlung an das Finanz-Ministerium übergehen: die Verfügungen 1) wegen der Erhebung der Grund-, Gewerb- und Klas- sensteuer, 2) wegen der Erhebung der Wege- und Brückengelder, und 3) wegen der Erhebung der indirekten Abgaben, einschließlich des Stempels, Alle, welche es angeht, haben sich hiernah gebührend zu achten,

Wilhelmsbad, am 14. Oktober 1850. :

Kurfürstlihes Finanz-Ministerium. Volmar,

3) Ausschreiben des Finanz-Ministeriums vom 17. Oktober 1850, die einstweiligen Kommissionen für die Finanz-Verwaltung betreffend. Nachdem in Gemäßheit des §. 9 der Verordnung vom 11ten d. M. einstweilige Kom- missionen: 41) für die Verwaltung der Domainen, 2) für die Verwaltung der direkten Steuern, 3) für die Verwaltung der Wege- und Brückengeld- Erhebung, 4) für die Verwaltung der indirekten Abgaben (welche cinsiweilen die Ober-Zolldirection ersetzt), 5) für die Verwaltung des Forstwesens, 6) für die Verwaltung der Staatsjagden, und 7) für die Verwaltung der Berg- und Salzwerke, insoweit die unter den Nummern 2, 3 und 4 aufgeführten Geschäftszweige nah dem Ausschreiben des Finanz-Ministeriums vom 4Aten d, M. nicht auf das Finanz-Ministerium übergegangen sind, eingeseßt wor- den sindz so wird solches hierdurch bekannt gemacht.

Wilhelmsbad, am 17. Oktober 1850,

Kurfürstlihes Finanz-Ministerium, Volmar.

(D. Z.) Der Hof- und Garnisons-Prediger Martin is nit auf Befehl, wie einige Blätter meldeten, sondern aus eigenem An- trieb in Wilhelmsbad gewesen, und zwar in der Absicht, um als Garnisons-Prediger den Schritt der Offiziere dem Fürsten im rech- ten Lichte darzustellen. Da Martin bei dem Kurfürsten großes Vertrauen genießt, so hofft man, daß seine Vorstellungen nicht ohne Erfolg geblieben sein werden.

Frankfurt. Frankfurt a, M., 22. Okt, (O. P. A. Z.) Der Ober-Befehlshaber des bei Aschaffenburg sich konzentrirenden Königlich bayerischen Armee-Corps, General=Liecutcnant Fürst von Thurn und Taxis, ist heute hier angekommen.

Das bisher hier in Besaßung gestandene Königlich bayerische dritte Jäger-Bataillon hat Marschordre erhalten; es soll zu dem Corps unter dem Oberbefehl des Fürsten von Thurn und Taxis stoßen,

Busland.

Frankreich. Paris, 21. Oft. Maurokordato is zum griechischen Gesandten in Paris ernannt worden, von wo Trikupi nach London ab- geht. Er, wie der nach Konstantinopel gesendete Metaxa, gehörte zur Opposition. Beide behaupten angeblich, nur aus Höflichkeit gegen die Königin ihre Posten angenommen zu haben.

Vom General Aupick, dem französischen Gesandten zu Kon- stantinopel, sind Depeschen hier angelangt. Dieselben sollen die Nachricht enthalten, es habe die russische Regierung, welche die chismatischen Griechen in der Uebergabsrage der heiligen Orte unterstüßte, einen Theil ihrer Forderungen aufgegeben, und es jer diese für Frankreih in mehrfacher Beziehung höchst wichtige Frage auf einem günstigeren Standpunkt.

Jm Moniteur liest man folgende amtliche Mittheilung : „Da die Regierung den böswilligen Anschuldigungen, welche einige sran- z6sishe Journale unter Gemähr eines englischeu Blattes (der Mo r- ning Chronicle) im Publifum zu verbreiten sich gcfallen, ein Ende machen will, so kann sie nihts Besseres thun, als den Bericht veröffentlichen, welchen der Marine-Minister vom Schiffs-Lieutenant Foullioy empfangen, der mit einer Sendung an Admiral Lepredour ab=- gegangen war und auf der Brigg „Alcibiade““ zurüdckgekt« hrt ist : „Admiral ! I ar am 2 ul D im Generalstabe des „Archimède““. Als Augenzeuge kann ih Ihnen daher berichten, was auf der Rhede von Buenos-Ayres bei einer Gelegenheit, auf welche die Journale ans, ‘len, geschehen ist. Admiral Lepredour \chifte sich um zwei Uhr Nachmittags auf der argentinischen Schaluppe ein, um an Bord der Dampfkorvette „Archimède““, die ihn im Monat April von Montevideo hierher gebracht, zurückzukehren. Er war von zwei Admiralen und einem Capitain des argentinischen Geschwaders, o wie von einem Adjutanten des Generale Rosas, beg!eitet. Als das Schiff, worauf der Admiral sich befand, der Kricgs-Goclette „Ju- lio‘“’ auf dreihundert Meter nahe kam, hißte diese die französische Flagge auf und begrüßte sie mit siebzehn Kanouenschüssen. Nicht der „Archimède“ hat diesen Gruß erwiedert, wie die Chro nicle behauptet, sondern die Korveite „l’Astrolabe‘‘. Sie feuerte siebzehn Kanonenschüsse ab, uiht mehr, uoch wemger. Ich babe sie gezählt, Dieser Salutwechsel war nicht Gegenstand einer vorherigen Ueber- einkunft, Er war gewissermaßen improvisirt und von allen Zu= schauern als eine Achtungsbezeugung der argentiniscben Republik gegen 1 n französischen Unterhändler betrachtet. Genehmigen Sie u. st. w. Der Schifss-Lieutenanl Foullioy.“

Großbritauien und Jrland. London, 20, Oft. Dex Hof legt von morgen an Trauer bis zum 3, November für die Königin der Belgier an.

Das eben hier bekannt gewordene Breve des Papstes, welches definitiv Tie Organisation der englischen Diózesan - Bezirke feststellt, erregt den Zorn der Times. Kardinal Wiseman wird ehestens hier zurückerwartet. Vor sciner Abrxise hatte er dem Papste die englische Deputation vorgestellt , welche ihren Dank für die lehten Entschließungen des heiligen Stuhles in Betreff der Kirchengestal- tung in Englaud darbringen sollte. Bei diesem Anlasse soll _der Papst sich also ausgesprochen haben: „Jch hatte nicht die Absicht, den ueuen Kardinal nah England zurückzusendenz ih hatte die Ab= sicht, ihn bei mix zu behalten, um aus seinen Einsichteu Nuzven zu ziehen. Jch habe aber eingesehei, daß der Moment gekommen, um an das große Untcrnehmen die Hand zu legen, für das Sie mir danken, Ich glaube nicht, daß hier etn;as zu fürchten ist z ih habe seiner Zeit mit Loxd Minto davon gesprochen und gefuuden , daß die englishe Regierung sich Der Ausführung meiner Absichten nicht entgegenstellen würde,“ M s

6 Cet mehreren Tagen beschäftigt sih die Presse mit der Frage, ob Lord Stanley, bisheriger Führer der Schubpartci im Oberhause, in seinen bisherigen Ueberzeugungen wankend geworden und es machen werde. wie Peel. Aus verschiedenen Andeutungen scchließt man, daß Lord Stanley nit mehr blindlings alle Forderungen der Schußpartei ae Ee sondern, den gegebenen Verhältnissen Rechnung tragend, einseche, daß man allen Juteressen im. Staats- leben dienen müsse, Die Times macht in dieser Hinsicht die Bemerkung, daß ein. Staatsmann, wie. Stanley, nicht, auf die Dauex id ‘isoliren, sondern endlich anexkennen müsse, daß man. niht

mehr gegen den Stro n s{hwimmen und das Schußprinzip für den englischen Ackerbau aufrecht erhalten fönne, wo die Fabrik-Jnter-= essen gebieterisch wohlfeiles Brod für die arbeitenden Klassen for- derten.

Der englishe Civil-Kommissär Sir H. Lawrence is bei seinen Reisen in ‘Kaschmir von einem ecinheimishen Stamme gefangen ge- nommen “worden.

Aus der T imes ersieht man, daß zwei Dampfschiffs = Gesell schaften, die von und nach San Francisco fahren, übereingekommen, i Relayco im Nicaraguastaate anzulegen. Um den Hafen zu he- ben, hatte die Regierung beschlossen, die Schisse von allen Hafen- geldern und sonstigen Steuern dort zu befreien, Jn dessen Folge werden wahrscheinlich alle Damyfschiffe, die von Pauama nah San Francisco segeln, dort anlegen. Die künftig zwischen New - York und Havre fahrenden Dampfschiffe find in ungeheuren Dimensionen gebaut, Das eben eingetroffene Schiff „Franklin“ hält 2500 eng- lische Tonnen und hat 800 Pferdekraft. Die Räder der beiden folossalen Maschinen haben 33 Fuß Durchmesser. Das Schiff wird dur Dampf mittelst eines besonderen Kessels geheizt. Das Schif} „Humbold“’ wird noch größer.

FKußland und Polen. Warschau, 22, Oft, Gestern Miitag ist Ihre Königl. Hoheit Die verwittwete Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg-Shwerin, Schwester Jhrer Majestät der Kaiserin, in- Warschau eingetroffen, Die beiden Großfürsten Nikolaus und Michael, Söhne des Kaisers, besuchten gestern in Be= gleitung der hier anwesenden Prinzen der Niederlande, von Würt- temberg und Schleswig-Holstein die Festung Neu-Georgiewsk, von wo sie Abends wieder hierher zurücktkehrten. Eine Reihe von Festen zu Ehren des erlauhten Jubilars, Fürsten Paskewitsch, wird heute mit einem von den Adelsmarschällen im Brühlschen Palast veran-= stalteten Ball eröffnet.

Belgien. Brüssel, 22. Okt. Gestern gegen Mittag sind die Königin Amalie von Orleans, die Prinzessin Clementine, die Prinzen von Nemours und von Joinville nach England abgereist. Der König der Belgier und seine drei Kinder begleiteten sie bis zur Eisenbahn, wo ein Extrazug sie erwartete. Das Testament der verstorbenen Königin der Belgier datirt {hon vom Jahre 1837 her und ist ziemlich ausführlich; mehrere Nachträge von späteren Daten sind demselben angehängt. Die Subscriptionen für das Denkmal der Königin nehmen überall im Lande den besten Fort= gang, und die bis jeßt gezeichnele Gesammtsumme ist hon sehr be- deutend.

Fürst Metternich hat hier für mehrere Jahre ein Hotel ge- miethet. j

SFtalien. Turin, 17, Okt. (Ll.) Die deutschen Blätter haben viel von dem Abschlusse eines Handelsvertrages zwischen Pie- mont und England geredet, welcher der leßteren Macht eine außer- ordentlich vortheilhafte Stellung einräumen soll. Die Wahrhcit aber besteht darin, daß beide Staaten jeßt {hon Handels-Beziehun=- gen mit einander unterhalten, welche größtentheils auf die Basis Des Freihandels gestellt sind. Die piemontesischen Einfuhrzölle sind England gegenüber auf der Grundlage des bereits bestehenden Schifffahrtsvertrages weniger als mäßig zu nennen. Es könnte sich daher blos um eine ganz ausnahmsweise, der englischen Marine, vielleicht auch der Kriegs-Marine zugestandene Befugniß handeln, eine Vorausseßung, die jedoch vielseitig bezweifelt wird, Eines aber fann als gewiß gemeldet werden, Daß die englischen Agenten und Diplomaten sich fortwährend viel Mühe geben, die Idee ciner italieni= hen Zoll - Union, an deren Spiße Piemont sich stellen soll, gangbar ¿u machen. Der englischen Regierung ist nicht sowohl um eine Ausdehnung ihrer ohnedics sehr großen Handelsvortheile in diesem Lande zu thun, sondern um eine Solidarität der italienischen Jn- teressen, welche den Druck eines jeden anderen Zoll- und Handels-= Systems als des ihrigen auéshließen soll. Jn dieser Richtung und unter diesem Einflusse ist die Ernennung des Grafen von Cavour zum Handels- und jeßt auch Marine-Minister erfolgt. Die eng=- lischen Diplomaten haben sich in der That viele Mühe gegeben, diesen Mann, der die Jnteressen der jeßigen Regierung Piemonts in politischer, religiöser und ökonomischer Beziehung spezifisch ver tritt, in das Kabinet zu bringen, und der franzbsishe Geschäftsträ- ger, Herr Barvot, betrachtet seine Ernennung als eine versteckte Des- monstration. Uebrigens steht kaum zu bezweifeln, daß dieselbe anderer seits die Entschließungen der römischen Kurie reifen und cin ent- chiedenes Auftreten derselben gegenüber der Haltung des piemon- tefischen, sich wieder zusanmenraffenden Kabinets veranlassen wird Ein Fremder, der den Marquis d’Azeglio seit Jahren kennt und sich ihm kürzlich vorgestellt hat, ergriff die Gelegenheit, sein Bi penflen über die antikatholische Politik Piemonis auszusprechen. Der Minister - Präsident räumte ihm ein, daß alle Gründe, welche er vorgebracht habe, der Wahrheit nicht entbehren, daß jedoch die Gewalt einer Nothwendigkeit das Ministerium treibe, der es si niht entwinden fónue, obschon es unmöglich sei, daß sie den Sturz desselben bewirken werde. Die fategoriscbe Antwort des päpstlichen Hofes, welche Pinelli mitgebracht hat zugleich die einzige, welche

tom fich durchaus

ihm zu Theil geworden is lautet dahin, daß Ro in feine Verhandlungen mit Piemont cinlassen wolle und könne, fo lange die Siccardischen Geseße nicht beseitigt D

S werden. as ZUu- sammentrefsen diese präzisen Antwort mit der sofort erfolgenden Eröffnung des Parlaments dürfte neue interessante Ereignisse zur Folge haben. |

_ Turin, 17. Olt, (Fr. Bl.) Das halboffizielle Journal Risorgimento erklärt, Pinelli habe Rom verlassen, weil er Ún- terhandlungen gar niht anzuknüpfen im Stande gewesen, da der päpstliche Stuhl vor Allem Widerruf der Siccardischen Gesetze ver- lange. Deshalb habe er auch um keine Abschieds-Audienz nachge- sucht. Die Rückehr Pinelli's sei nicht als Beginn der Feindselig- feiten anzusehen, wenn auch das Ministerium auf der betretenen Bahn fortzufahren entschlossen sei.

Der englische Jugenieur Stephenson ist von seinen italienischen Kollegen mit vieler Auszeichnung empfangen worden.

Nom, 12. Wkt ( ar. BL) Man beabsichtigt, ernstlich an die Ausbesserung der arg verfallenen Via appia zu gehen, wenn es die Finanz-Verhältuisse erlauben,

Rom, 16. Oft. (Ll.) Das über drei Jndividuen wegen des Attentats auf Nardoni gefällte Todesurtheil ist vom Papste in [ebenswierige Galeerenstrafe verwandelt worden,

Am Îten wurden sämmtliche in Rom anwesende Engländer fatholishen Glaubens dem heiligen Vater vorgestellt, um ihm für die Verleihung der Kardinalswürde an Dr, Wiseman ihren Dank zu erstatten. Der Papst nahm ste sehr wohlwollend auf und un- E sich mit jedem Einzelnen über die Zustände ihres Vater- andes.

Jn Rom sieht man es als ausgemacht an, daß der Papst si zwar in der Allocution vom 30. September sehr ernstlich über die piemontesishe Angelegenheit ausgesprochen habe, daß die Allocution aber nit veröffentliht werden soll, Der Inhalt derselben is nur

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den in der náchsten Umgebung des Papstes befindlichen Personen be- fannt, Eben \o wenig weiß man Näheres über die eigentlichen Sritte-des.Herrn Pinelli-und-den ihm-vom Hs Stuhle erlassenen Bescheid. Die Nachricht, der Papst habe erklärt, sich so lange in feine Unterhandlung mit Piemont einzulassen, als das Siccardische Geseß aufrecht erhalten bleibt, beruht ebenfalls nur auf Muth- maßungen. O : i

Mit dem 1, November erscheint in Rom ein neues Fournal unter dem Titel: La cività cattolica, das sich die Vertretung der Interessen der katholischen Kirche zur Aufgabe gestellt hat,

In Toscana mehren sich die Petitionen an den Großherzog um baldige Wiedereinführung des Statuts. Sie cntwersen eine Schilderung von dem Schmerze, den das bekannte Dekret in dem Volke erregt, welchem Leopold zuerst den Genuß der Freiheit durch die Anbahnung des Nópráäsentativ-Systems gewährt hatte.

Auswärtige Vörsen.

Breslau, 23. Okt, Holländ, u. Kaiserl, Dukaten 96 Gld. Friedrihsd?or 1134 Br. Louisd'or 111% Br. Poln, Papiergeld 96%, Br. Oesterreich. Banknoten 867 bez. und Br. Freiwillige Staats-Anleihe 5pvoz. 1065 Gld. Staats-Schuldscheine 855 Br. Seehandlungs-Prämienschcine a 50 Rthlv. 122 Gld. Pos. Pfand- briefe 4proz. 101% Br., do. 3¿proz. 90%z bez. u. Old. Schlesische Pfandbriefe 34 proz. 955 bez. u. Br., do, neue áproz. 101% bez. 1. Old., do. Lift, B, 49703, 10044 vez, Us GOld., do. 32Pr93z. 923 Br.

Poln. Pfandbr. alte Aproz. 954 Gld,, do. neue 4proz. 95% Gld., do, Partialloose a 500 Fl. 8145 Gld,, do, Bank Certif. a 200 Fl, 18% Gld. Russish=Polnische Schaß - Obligationen a 4 pCt. 79% Old.

Actien: Oberschles. Litt, A. 110% etwas Ver, 144 O, Do, Litt. B, 1064 Gld. Bresl.-Schweidn.-Freib. 74% Br. Niederschle- sis{ch=Märkishe 82 Br., do. Prior. 103% Gld., do. Ser. 11, 103 Gld. Ostrhein. (Köln-Minden) 97 Gld, Neisse-Brieg 337 Br. Krakau - Oberschlesishe 69% u. 69 bez. u. Gld. Friedrich - Wil- helms - Nordbahn 37% Br.

Bien, 22. Okt. Met. 5proz. 93%, 5, 94. Aproz. 736 T4,

2Lproz. 49— 50. Anl. 34: 186 1555. Nordbahn 1075 F, Hioggniß 116—1155. Pesth 88 874. B. A. 1152 50.

Wecchsel-Course.

Amsterdam 167 Gld. Augsburg 1205 Br. Frankfurt 120; Br. Hamburg 177 Br., 176% Gld, London 141. 56.

Paris 142% Br., 1427 Old. K. Gold 1262 Br., ÿ Gld, Silber 119% Br., # Gld.

Fonds anfangs schr flau, {lossen beliebt. anfangs gesucht, {lossen zur Notiz Brief. Leipzig - Dresdener Part. Oblig. 1082 Leipzig - Dresdener E. A. 138% Schles. 96 Gld.

A L / L 6 Azproz. 51 É, §1 Be 39: 116; 116. Mail, 735 —74.

Fremde Valuten,

Leipzig, 23, Okt, Gld. Leipz. B. A. 1615 Gld. Br., 138 Gld, Sächsisch - Bayer. 86% Br. Chemniy-Riesa 225 Br. Löbau - Zittau 25% Br. Magdeburg=- Leipzig 219 Gld. Berlin - Anhalt. 365 Br., 96% Gld. - Friedr. Wilh. Nordbahn 38 Gld. Altona - Kiel 89 Br. Deß. B. A. A. 154 Br., do. B. 119 Br. Preuß. B. A. 977 Gld.

Frankfurt a. M., 22, Oft. Für österr. Fonds herrschte

an heutiger Börse eine flaue Stimmung, deren Course gingen auf |

verschiedene Verkäufe zurück, Auch blieben Bad. u. Kurhess. Loose, Sard. Oblig. und Bexbacher Actien bei einigen Umsäbßen etwas niedriger als gestern. Jun allen übrigen Fonds unt Actien war feine Veränderung, zum Theil etwas fester. Man sagt von niedrt- ger Notirung von Wien vom 21sten dieses. Iproz. Metalliq. 933. Wechsel pr. London 11. 54.

Oestr. sproz. Met. 774 Br., 775 Gld. Bank - Actien 1145 Bad. Partial-Loose a 50 Fl. vom Jahre 1540

Br., 1140 Gld.

52% Br., 52; Glv., do. a 35 Fl. vom Jahre 1850: 314 Br 315 Gld. Hr. Part. - Loose a 40 Rthlr. preuß. 3145 Br., 31% Gld. Sardin. Part.-Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethm. 234 Br. 33% Gld. Darmst. Partial - Loose a 50 Fl, 78% Br., 78% Gld.

4 v) u

dv. a 25 Fl. 28 Br., 27% Old. Spanien 3proz, in 33; Gld. Poln. 300 Fl.-Loose 139 Gld., do. Lproz O O 25 Friedr. Wilh. Nordb. 41% Br., 415 Vld. Koln

By., 97 Gid.

Hamburg, 22, Okt. 34proz, p. C. 094 Br., 83% GVId.

St, Prm. - Obligationen 90 By }, 406 cktiecgli! 88 Br. Dau. 4 S 74 Old. is 10 i( 3. obe Dr, 391% Olo Aer. N 0 106 Gld. Hamburg - Berl, 894 Br., 89 6 F Ÿ Maagdeburg-Wittenberge 54; Br., 54 Gld. Altona-Kiel B} 50: (Bld, Kein - Minden 97! 97 OVlî ; : ( Itordbahn 35 By, Meclenburg 30% Br., d) Gl MWechsel=-Cour}e.,

Paris 1895. :

St. Petersburg 33

London 13. 97.

Amsterdam 35. 70,

Frankfurt 885.

Wien 180.

Breslau 1525.

Gold al Marco 4305.

Louisd’or 11. #.

Dufkat. 1015.

Preuß. Thaler 505. L,

In Wechseln wenig Geschäft. Fonds fester. Eisenbahn-Actien

niedriger, bei ziemlichem Umsaß.

Paris, 21, Okt. 407. QU, Nach der Börse. s5proz. 93. 70. Wechsel- Course. Amsterd. 24141. Hamb. 1852, Berlin 367%. London 25. 7%. Frankf. 2403, Wien 2085, Petersb. 3965. Gold al Marco 4. 50—4, Dukaten 11. 80 a 11.70. Durch bedeutende Einkäufe stieg die Rente.

Amsterdam, 21, Okt. Durch mehrere Verkäufe in Jut. war die Stimmung darin und allen holl, Fonds etwas flauer, Jn

5proz, 93, 60. Nordobah

3proz. 98.

| span. keine meldenswerthe Verändernng.

| ‘boten. | bemerken. Mex. 295, | Hol; Zat, 30% 2 Gr. Piecen 115. Stiegl. 875.

Coupons 82%,

Paris 56.

Wien 292 Gld.

Frankfurt 995.

London 2 M. 11. 825. S, 14 Siz,

Hamburg 34ck.

Betersburg 186 Br.

| Markt- Berichte.

Berliner Getraideberiht vom 24. Oktober. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen nach Qualität 52—57 Rthlr.

Roggen loco 35—39 Rthlr.

Okt. /Nov. )

Nov, /‘Dez. 35% Rthlr. Br., 35 O. lr. Br., 397 V:

» pr. Frühj. 1851 395 Rtk Gersie, große loco 26—28 Rthlr. fleine 23—25 Rthlr.

50yfd. 19% Rthlr. Br., 48yfd. pr. Frühjahr 22 50pfd. 23 Rthlx. Br.

Erbsen, Koch- 45—50 Rthlr,, Futter=- Rüböl loco 1254 Rthlr. Br., 125 G. 122- a 4% Rthlr. vert, 125 Br, V- bez. u. G.

T, Oft.

Okt. /Nov. 12% Rthlr. Br., Nov. /Dez. 12 Rihlr. Br., 12 bez. u. Dez, /Jan, 12 Rthlr. Br., 11% bez. U. G,

j 5 Réthlr. verl, 12 Br., 115 G, Febr. /März 115 Rthlr. Br., 11% bez. M¿rz / April 1425 Rthlr. Br., 411% bez. u. G. | 143 bez, u. O.

» Tan. /Febr. 11 ï

April /Mai 11% Rthlr. Leinöl loco 13 Rthlx. Br. »: „pr. Oft, /Nov, P25

Mohnöl 135 a 13% Rthlr. Palmöl 115 Rthlr.

Südsee - Thran 13 Rthlr. bez. u. - Rthlx. bez.

Rthlr. Br., 17% bez. U- M1 O

Spiritus loco ohne Faß 17% a » mit Faß pr. Okt. 175

Stettin, 23. Okt. 25 Uhr.

pr. Frühjahr 38 Gld,

Rüböl pr. Herbst 125 Br., pr. C »

Spiritus pr. Herbst 215, pr.

Hamburg, 23. Okt. 25 Uhr. Mind. 96%. j Roggen 124pfd. pr. Frühjahr

5 Ubr.

Paris, 22. Okt.

1

London, 21. Oft, 55 U

zj DY.

Freitag, 25. L

Vorstellung :

Köster: Norm Preise der Pläße: Parquet, | 41 Rehlr. i ì ríter Balkon Î } rterre mphithe 10 Sgr. 6 Im Schauspi YS Li l stenmale : T ag ; Ab ten, von Ch. D 15fl F 41H J u ] flamatorid Un ei ¿ad 2) Der ait nirt vou A. Schäffer, gesungen vom

Mad. Keller

burt der Benus, : Keller und Augujto

ausgeführt. von L ander Bild!

ride, von D. Kalisch, Attelier von Canova, von

möcht ih sein“,

L, Keller

Venus, getragen von Nymphen, von derne Gedankenfreiheit. Humoreske, von von Herrn Grobecker. 10) Die Eintr Hierauf: Junger Zunder, alle

in 3 Alten, Lon Kalisch.

T - 7 t Sonnabend, 20. Il. 3 {i

neuen Darstellungen).

L’inganno felic e, D

Musik von Rossini, S ata 007 851 Sonntag, 4. ll

D

vlastishe Akademie (mit neuen Darstellungen.) | Zunder, alter Plunder.

Montag, 28. Oft. Oper in 2 Akten. Musik von BMllini.

| (Sga. Maria Laßlo, erste Sängerin vom zu Pesth: Norma, als erste Gastrolle.)

Berlin, Dru und Verlag der Dedlerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruerei,

e í Ruf. 5proz. mehr ange- Von den übrigen fremden Effekten ist nichts Besonderes zu

Span. Ard. 1

alte 1042.

Oest. Met. 5proz. 76%, 75A, 76. Wechsel-Courfe.

Iproz. neue 672,

2ckzproz. 402.

pr. Okt. } 35 Rihlr. bez, Br. u. G.

Hafer loco nah Qualität 19—21 Rthlr. 48pfd. pr. Oft, 19 Rihlr. Bri, 185 Gi Le Mea 1E

38—-42 Rthlr.

E e

- Rthlr. Br., 125 Ge pr, Frühjahr 12 Rthlr. Br., 115 bez.

» Okt. /Nov. 17% Rthlr. bez, u. » Nov. / Dez. 17% Rihlr. Bv., 1/ C » Jan. /JFebr. 172 Rthlx. bez. u. Br,

pr. Frühjahr 48% a % Rthlx. bez, 183; a § Br., 185 G.

Roggen pr. Herbst 35 Br.,

Winter 11; Br, Frühjahr 21,

| SFelegraphische Notizen. e Hamburg-Berlin 89. Kölnte Magdeb. - Wittenb. 535. 58 Rthlr. geboten. 3yroz. 57 Cons. 965, Getraide bei starker Zufuhr, die Preise unverändert.

önigliche Schausptele. m Opernhause. 2 h., Musik von Bellini.

YAbonnementê-

Tribüne und zweiter Rang und Proscenium dritter Rang und Balkon daselbst

71íte Abonnements- Original-Drama

und Mad. Kellers

Th. Fontanë

Mobile Weltanschauung Des Hands{huhmachers F100 vorgetragen von Perrn Edmúüller. 7): Quartetks

von Zöllner, gejungen von Chorper)onale.

A6 A Dv A A D VOragelragrit

Musik von A. S Vorstellung des Professors der und chinesischen Magie, Herrn Herrmann, in 2 Abtheilungen Zwischen der ersten und zweiten Abtl (Italienische Opern-Vorstellung) zum erstenmale in dieser Saison : j (Die glückliche Täuschung.) Oper in. 3 Akten.

Musikalisch-deklamatorische und mimis{

(Italienische Opern-Vorstellung.) Norma,

National-Theater