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_ Die von dem General der Kavallerie, Fürsten von Thurn und Taxis erlassene, aus Aschaffenburg vom 31, Oktober datirte Pro clamation lautet :
„Nachdem die hohe Bundes - Versammlung das Einrücken der unter meinem Befehle stehenden Kaiserl. österreichischen und Königl. baverischen Truppén in die Kurfürstlih hessischen Lande angeordnet hat, sehe ich es als eine Pflicht an, jeden rechts{chafffenen Bürger, jo wie alle Civil - und Militairbehörden , geistlihe und weltliche Obrigkeit, so wie alle nicht mehr im aktiven Dienste stehenden Staatsdiener, gegen jeden Widerstand, Verführung und Auskund- schaftung der mir allergnädigst anvertrauten Truppen zu waäl- nen, indem sie \sich die unausbleiblichen Folgen selbst zu-
zuschreiben haben, wenn in irgend etnem Stüdcke den Q 2 J Nis T v0
Landes -= Geseßen zuwider gehandelt würde. Die Truppen unter meinem Befehle werden bei jeder Gelegenheit mjî
Mannszucht und vom reinsten Ehrgefühle beseelt, ihrer Ausgab e nachkommen; ich darf daher und um fo mehr auf eine wohlwollende Aufnahme derselben renen, als wir bereits im Jahre 1848 vereint mit den fkurhessischen Truppen wie Brüder eines Stammes zusam men standen, um Geseß und Ordnung 1m Größherzogthume Baden aufrecht zu erhalten. Im Namen des Geseßes und der bürgerlichen Ordnung betreten wir nun das Kurfürstenthum. An Gesetz und Ordnung gewöhnt, wird es uns, unterstüßt von der Mehrzahl der IRohlgesinnten, leicht sein, die väterliche Absicht des hohen deutschen Bundes durch den Herrn Bundes-Kommissär in Ausführung ge bracht, zu unterstüßen und Geseß, Drdnung, Einigkeit und Friede aufs neue in eurem {ónen Vaterlande zu befestigen. Aschasfen burg, den 31. Oktober 1850. Der Königl. bayerische General der Favallerie: Karl Theodor Fürst von Thurn und Taxis.“
Sachsen-KFoburg-Gotha. Gotha, 31. Okt. (L. Z-J Fn der heutigen Versammlung der Abgeordneten wurde ein Her zoglihes Dekret, die Ratification des zwishen Preußen und Dáne mark abges{losenen Friedens betreffend, vorgelegt. Dasselbe ent- hält den Passus, daß das Staats - Ministerium Preußen gegenüber nach der erfolgten Ratification Verwahrung dagegen einlegen werde, daß das Kontingent des Herzogthums zu einer Pacification Schleswig = Holsteins mitwirken solle. Die Angelegenheit wurde einem besonderen Ausschusse überwiesen.
Frankfurt. Frankfurt a. M., 1. N O U D) Der Gesetzentwurf über bürgerliche Ehe und Standesbuchführung bildete den Berathungsgegenstand der heutigen Sibung der geseb- gebenden Versammlung. Bekanntlich ist dieser Gegenstand sowohl von der verfassunggebenden, als von der geseßgebenden Versamm- lung berathen worden, und es handelt sich heute nur noch um einige, von dem Senat vorgeschlagene, das Wesentliche des Gesehes nicht äándernde Anträge, welche von der dazu aufgestellten Kommission begutachtet wurden. Von derselben werden sowohl zum Entwurfe, als zu den Senats-Anträgen Aenderungen vorgeschlagen ; einer der wichtigeren geht dahin, in das Geseß eine Bestimmung aufzuneh men, in welcher Religion die Kinder aus gemischten Ehen zu er- ziehen seien. Gegen denselben wird hauptsächlich die Befürchtung aufgestellt, daß dadur der Geistlichkeit zu Eingriffeu in die bur gerlichen Verhältnisse Gelegenheit gegeben werden könnte, Er wird verworfenj; eben so ein Antrag von Schö Pr. Muller, De ge seblichen Éhehindernisse aufzuzählen ; ferner die Anträge, daß die bürgerlichen Trauungen der Landbewohner in ver Stadt vorzuneh men seienz daß den Landgeistlihen die Standesbuchführung über- ragen werden solle; daß gegen Geistliche, welche die firchliche Trauung vor der bürgerlichen vornehmen, keine _Strasen, wen1g- tens feine Gefängnißstrafen, angedroht werden sollen. Nur der Antrag auf Streichung des Sabes : daß bei gewissen Ehescheidungs- fällen der wirklichen Scheidung eine zeitweilige Scheidung von Tisch und Bett vorausgehen müsse, wird genehmigt und eine dies=- fallsige Verfügung dem Ermessen der Gerichte überlassen. Das ganze Geseß wird mit große“ Mehrheit angenommen, nur Schö} Böhmer und De, Häberlin erklären sich zu Protokoll dagegen. Der Versammlung werden die noch unerledigten Geschäfte bekannk ge macht, ihre Rücksendung an den Senat verfügt und die Sißung
gegen 8 Uhr Abends geschlossen.
Hamburg. Hamburg, 4. Nov. (Ham b, Bl) Indem heutigen Konvente der Erbgesessenen Bürgerschaft wurde folgende Proposition des Senats vorgelegt: „Aus den in der Anlage ent widelten Gründen trägt E. E. Rath bei Erbges. Bürgerschaft dar auf an, es mitzugenehmigen, daß die mit der Großherzoglich olden- burgishen Regierung einerseits und in Gemeinschaft mit den an deren beiden Hansestädten andererseits geschlossene Brigade - Con vention, sofern \ich einer der anderen Senate gleichfalls für diesen Schritt aussprechen würde, zum 1. Mai kommenden Jahres ge- kündigt werde.“ Die Erbgesessene Bürgerschaft faßte hierüber fol- genden Beschluß: „Erbgesessene Bürgerschaft genehmigt die heuti gen Anträge E. E. Raths, betreffend Ad I. die oldenburgisch-han-=- seatishe Brigade, unter Hinzufügung des Wunschos, daß der Be= trag der dur die Herzogthümer Schleswig-Holstein im Jahre 1849 vorgeschossenen Verpflegungs-Kosten für die hamburgishe Kavallerie
ungesäumt an die Statthalterschaft entrichtet werde.“
eve M U B E
Ausland.
Hesterreich. Semlin, 29, Oft. (Ll.) Heute eingegangenen Nachrichten zufolge hat Omer Pascha in Bosnien große Verluste erlit- ten, Die Jnsurgenten überrumpelten ihn, zersprengten seine Trup- pen und nahmen ihm einige Kanonen ab, Jusuf Pascha, von Omer Pascha zur Vornahme der Conscription abgeordert , foll ermordet worden sein. Omer Pascha konzentrirt nun seine Truppen bei Sa rajevo. Obwohl die Însurgenten einige Vortheile errungen, ist man doch allgemein der Ansicht, daß sie sich gegen regulaire Trup- ven, welche durch Transporte aus Konstantinopel ergänzt und ver- stärkt werden, nicht lange werden halten können. Zur Vorsicht wird unsererseits der Kordon von Mitrovicz gegen Raza verstärkt. Auch die serbis{ - fürstlihe Regierung soll zur Beseßung ihrer Gränze gegen Bosnien Schritte gethan haben,
__ Frankreich. Paris, 2. Nov. Die permanente Kommis- sion hat sih heute versammelt, Fast alle Mitglieder derselben, 0 wie mehrere des Büreaus der gesebgebenden Versammlung, waren anwesend, Präsident Dupin, weléher verflossene Nacht angekommen ist, führte den Vorsik, Changarnier war unter den Anwesenden. Da blos die Annahme des Protokolls der lebten Sihung vorlag, hatte \sih kein Minister eingefunden,
se Eide Barrot's, des französischen Gesandten in Turin, bas Barre i erwartet wird, hat ihren ostensiblen Grund darin, Ende ist e Revräsentant und sein sechsmonatliher Urlaub zu j « Dauptisächlih aber soll es sich darum handeln, demselben in dem immer ernster werdenden Streite zwishen Rom und Turin die gemessensten Instructionen zu geben. Wegen der Schwierigkeit der dortigen Verhältnisse soll si feine ver fatholishen Notabilitä-
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ten Frankréi{s dazu haben verstehen wollen, dett dortigen Gesandt- |
schaftsposten zu übernehmen, obglei dies des Präsidenten Wunsch wäre und er, wie es heißt, bereits Schritte, wenn auch vergebliche, bei mehreren Personen thun ließ. Man soll in Regierungskreisen selbst officióse Mittheilungen erhalten haben, daß am turiner Hofe, wie im Ministerium Azeglio, eine solche Wahl gern gesehen werden würde.
Eine bedeutende Anzahl deutscher und italienischer Flüchtlinge
hat den Befehl erhalten, Paris zu verlassen und sich nah den De- partements zu begeben, Unter anderen Orten ist ihnen auch Tours zum Aufenthaltsorte angewiesen. Das Evenement bringt die Angabe, es warte General Chan- garnier nur auf den Zusammentritt der National - Versammlung, um seine Entlassung zu geben, Als seinen Ersaßmann neunk dieses Blatt dên Grnéral Arbouville, einen Verwandten Molé’s und zu- gleich eine im Elysee schr gern gesehene Person. Beide Angaben werden jedoch für unrichtig gehalten.
Montalembert hat sich am 25sten eingeschisst, um na Rom zu reisen. Er is mit dem Dampfschifs „Dauphin ‘“ von Toulon abgegangen. Vor seiner Abreise hatte er zahlreiche Konferenzen mit dem Prásidenten der Republik.
Wegen des gestrigen Allerheiligenfestes sind außer dem Eve nement und der République heute gar keine Journale er schienen.
Der neue Divisions-General Carrelet hat gestern bei Chan garnier dinirt,
In Marseille haben bei einem Regimente Unruhen stattge funden.
Das französische Dampfschiff „Saué““ wurde durch heftigen Sturm gezwungen , in den Hafen von Cagliari einzulaufen. Es hatte den Erzbischof von Algier, seine beiden Vikare und ein Linien=- regiment an Bord.
Großbritanien und Jrland. London, 2. Nov. Die Königliche Familie verließ Osborne gestern nah 10 Uhr. Vie beiden fürzlih in Portsmouth angekommenen türkischen Fahrzeuge, die Fregatte „Mirat Zafre‘““ und die Brigg „Suray Bahri““, lagen bei Spithead vor Anker und begrüßten die Königliche Jacht mil Ehrensalven. Diese fuhr hart an den fremden Schiffen vorbet, um den Königlichen Kindern die interessanten Fremdlinge zu zeigen. 1m 2 Uhr traf die Königin in Windsor ein. Der Herzog und die Herzogin August von Sachsen Koburg - Gotha speisten bei Der Königin.
Vorgestern haben die Mitglieder des londoner Klerus 11 Le donwall-College eine Sihung gehalten, um über die Zweckmäßigkeit einer Adresse an den Lordbischof der Didzese wegen der neulichen Ernennung eines Kardinal-Erzbischofs von Westminister zu berathen, Mehr als funfzig Mitglieder unter Vorsi des Geistlichen Rose by?'s hatten sih eingefunden. Der Präsident sprach die Hossnung aus, daß nach aller Meinung religióse und politische Fragen streng geschieden werden müßten, Darin würden Alle übereinstimmen, daß es nóthig sci, den römischen lebergriffen Schranken zu jeben. Der Geistliche Wise wollte lieber gleich eine energische Adresse an die Königin, was jedoch nihcht angenommen wurde. Der Geistliche Murray sprah den festen Glauben aus, daß mit Gottes Hülfe England den ihm von der Vorsehung zugewiesenen wichtigen Posten eines Schirmherrn des wahrhaften Christenthumes auf Erden bewahren werde. Pr. Eroly wies darauf hin, wie die päpstliche Suprematie im 16ten Jahrhundert troß wiederholten Andringens dreimal hinter einander verworfen wurden. Er er- innerte an den Supremateid, welchen jeder englische Regent bet seiner Thronbesteigung ablege, und worin es heiße, daß keine fremde politishe oder religióse Macht in Englands Angelegenheiten sich einmischen dürfe. „Rom“, sagte er unter Anderem, „welches uns als Heiden belrachtet und behandelt, würdigt uns dennoch seinen Oberherrshaft. Es hat Anmaßung genug, jeden Engländer für seinen geistigen Unterthan zu erklären. Der Krieg is} also jeßt erklärt.‘ Schlicßlich beantragte der Redner, bei der Königin den Antrag zu stellen, jede Einführung, Verbreitung und Betheiligung an einer Bulle nach Heinrih des Achten altem Edikte für Hochverrath zu erklären. Der Adreß . Entwurf an den Bischof von London wird angenommen, und eine neue Versammlung au nächsten Don- nerstag anberaumt, um eine bezügliche Adresse an die Königin an- zunehmen.
Lord Rancliffe ist gestorben.
Die Anmeldungen von Jndustrie-Ausstellern sind in den leßten Tagen dieser Woche so zahlreich aus England zugeströmt, daß es vor aht Tagen nicht möglich sein wird, irgend eine Uebersicht uber die Raumvertheilung zu erlangen. Der große Katalog der Aus- stellung wird in 320 Quartseiten, in doppelten Kolumnen und mit viererlei Typen gedruckt für den Preis eines Schillings verkapust werden, Die erste Nummer des neuen IWochenblattes Expoj1itor ist gestern ausgegeben worden. Dasselbe hat den Zweck, die Bor- fehrungen zur Ausstellung, Erfindungen, Zeichnungen und Manu- faktur-Artikel zu veranschaulichen. Es enthált Jllustrationen von guten Zeichnern. Dieses Blatt kömmt auf die Beschlüsse der leip ziger Kaufleute und ihre Forderung, die auszustellenden Arli tel mit Angaben ihres Verkaufs preises zu versehen, zurüdck. Vie Stimme Leipzigs, sagt es, sei der Meinungs-Ausdruck aller de 1t- chen Kaufleute und Fabrikanten und sehr zu berücksihtigen. Die Lofomotivbauer Englands werden ihr Möglichstes auswenden, um dem alten Rufe ihrer Kunst Ehre zu verschaffen. So viel bis jeßt bekannt, gedenkt die Great-Western-Eisenbahn-Compagnie ein „Mamuth““, die mächtigste Maschine für weite Geleise, die je fabri- zirt wurde , auszustellen. Die North-Western-Bahn \chickt thre prachtvolle Maschine „Liverpool.“ Stephenson und Foirburn aus Manchester bauen Lokomotiven mit allen Verbesserungen der neuc sten Erfintungen ausgerüstet. Î S :
Der russische Gesandte, Baron Brunow, mit Gemahlin und Tochter ist von einem BesuGe E Viscount Dunganon gestern nach
rb - House zurückgekehrt. l : A macht hier viel Aufsehen, Es handelt sich nämlich darum, die Omnibus=-Conducteure zu fontrolliren, Die Lotteriezettel, wie |le eimge Zeit in mehreren Hauptstädten Deutsh- lands für die Droschken in Anwendung gebraht wurden, haben sich mit der Zeit als unzureichend erwiesen, Nun hat ein Herr Pownall einen Apparat gebaut, welher, am Untertheil des Omnihus ange- bracht, genau die Zahl der ein- und aussteigenden Personen an=- giebt, und dessen Zeiger vom Conducteur nicht verrückt werden kann. Die Hauptsache besteht in einer elektrischen Batterie, welhe den Zeiger bewegt; ste selbst wird in Thätigkeit ver=- set, sobald ein Körper von der Schwere eines Menschen die Wa- gentreppe betritt. Die Maschine kann bis 5000 angeben, ist kom- pendiós, wohlfeil und so sinnreich fonstruirt, daß sie selbst die Zahl der Passagiere, die auf dem Bock oder Wagendache aufsißen, genau angiebt. Es ist berechnet, daß die ganze Maschine nicht so viel Geld fostet, als die meisten Omnibus - Besißer duréh die Unzuver= lässigkeit ihrer Leute in einem Zeitraum von nur drei Wochen ein- büßen. s Ein im Namen Lord John Russells von Sir G, Grey, dem
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Minister des Jnnern, als offizielles Aktenstück abgefaßter Brief er- flärt, es habe das Ministerium nur durch die Journale von der Liste rómisch - katholischer Prälaten Kenntniß erhalten, Die Regie» rung habe die Ernennung dieser Prälaten weder gebilligt, noch be- stätigt. Lord Minto sei während seines Ausenthaltes zu Rom nie in dieser Beziehung befragt worden,
Zwischen Brighton und Cherbourg ist eine Dampfboot - Ver=- bindung im Werke.
Der französishe Gesandte Drouyn de Lhuys is wegen \{hwerer Erkrankung seines Vaters plöblich abgereist.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 29, Oft, Der Großfürst traf am 26. September in Taman ein und Úber- nachtete an demselben Tage in Temriuk. Des anderen Tages in Jekatherinodar angekommen, verweilte Se. Kaiserl, Hoheit am 28, Sept. daselbst, wohnte dem Gottesdienste in der Kathedrale bei, musterte die versammelten Truppen und empfing Besuche von sämmt- lichen Graden des t\hernomorschen Heeres. Am 29,., bei Fortseßung der Reise, kam Sr. Kaiserlihen Hoheit in Ust-Laba der Ober- Befehlshaber des kaukasischen Corps entgegen. Der Großfürst be= suchte. zu Pferde die Staniza Nekraßowskaja an der Laba und kehrte zur Naht nach Ust = Laba zurúck, übernachtete den 30sten in der temischbekschen, den 1. Oktober in der nifolajew- \chen und den 2ten in der suworowschen Staniza. Den Iten traf Se. Kaiserliche Hoheit, nach Besichtigung Del Merkwürdigkeiten zu Kislowodsk, in Piatigorsf ein und nahm daselbst die Nenbauten vei den Heilquellen in Augenschein. Den sten gelangte derselbe iber Malfa in der großen Kabarda Abends nach der Gestung Nalt- \chik, wo Tages darauf alle angesehenen Einwohner o wie die H áuptlinge der großen unD fleinen Kabárda, der Karatschai, Dis goria}, Uruspii, Tschegem und anderer Stämme, dem Groß= fürsten vorgestellt wurden, der noch am Abende desselben Tages wohlbehalten in Wladikawkas eiñtraf. Am /. Oltober Nachmittags waren fas! sämmtliche 50,000 Einwohner, der Stadt Tiflis dem Großfursten zur Bewillkommnung entgegengezogen, der in- mitten eines glänzenden Gefolges , zur Rechten des Fürsten Statt halters reitend, in voller Uniform des kaukasischen Corps dort eintraf. Abends war die Stadt erleuchtet. Am 8ten empfing Se. Kaiser- liche Hoheit den Exarchen von Grusien, Jsidor, und den persischen Prinzen Bechmen-Mirsa; dann wurden sämmtliche Militair - und Civil-Beamten vicser alken Hauptstadt Grusiens vorgestellt. Nach mittag besuchte der Großfürst das Arsenal, das adelige Gymnasium, die Kasernen des kaukasischen Sappeur- Bataillons und die bei die fem Bataillon eingerichtete Militairschule, die kaukasische Feldmesser Schule, die Mádchenschule der heiligen Nina, das im Bau begrif fene Theater auf dem Eriwan-Plahe, Das Stadthospital und das transfaukasische adelige Fráäulein-Institut. Mittags woren die hó heren Militair- und Civil-Beamten, so wie die vornehmsten Damen, ut einem Mittagsmahle geladen, welches der Statthalter in Ver anlassung der Ankunft Sr. Kaiserlichen Hoheit gab. Abends war in den Gemächern der Fürstin Woronzoff eine glänzende Abend gesellschaft. :
Wegen starken Eisganges wurden vorgestern, Morgens, die Newa - Brücken abgelassen,
gegen 9 Uhi
Warschau, 3. Nov. Gestern früh is der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar von hier wieder abgereist. Abends langte der Prinz Albrecht von Preußen hier an. Der ósterreihische Gesandte am russischen Hofe, Graf Buol Schauenstein, und der russische Ge sandte am österreichischen Hofe, Baron Meyendorf, sind, der Erster nach St. Petersburg, der Leßtere nach Wien, abgereist.
Schweiz. Bern, 24. Oft, Die Zuschrift, mit welcher die freiburger Regierung dem Bundes-Rath unterm 7. Oktober von der leßten Bewegung Kenntniß gab, lautet nah der N. ZUr. Ztg wie folgt :
Der Staats - Rath des Kantons Freiburg an den \hweizeri \chen Bundes-Rath. Hochgeachtete Herren, getreue, liebe Eidge- nossen! In der Mittheilung, welche wir Euch unterm 19. Jul abhin, bezüglich der in unserem Kanton cirkulirenden verfassungs widrigen Petitionen zu machen die Ehre hatten, bemerkten wir Cuch, daß der eigentlihe Zweck der Berbreiter dieser Petitionen darin be stehe, die Agitation im Lande zu unterhalten und neue Verwirrung hervorzurufen. Später, den 31. Juli und darauf wieder den 30 August machten wir Euch, mit Vorweisung ciner Kopie von Maril ley's Kreisschreiben, aufmerksam auf die ernsten Folgen und Unord nungen, die diese Petitionen wieder nothwendig für unfer Land na) sich ziehen müßten. Es war augenscheinlich, daß Petitionen und Kreis {chreiben sich die Hand gereicht hatten, um einen neuen Aufruhr zu veranlassen. Die Winkel-Versammlungen in Divonne, das Hausiren von sonderbündischen Agenten, die Anmaßung sonderbündischer D gane, die Kanzelhebereten, lassen in dieser Hinsicht keinen Zweifel übrigz es war leiht zu sehen, was man im Plane führte. Unsere Voraussicht hat si erwahrtz aufs Neue hat eine aufrührerisch Bewegung in unserem Kantone stattgefunden, glücklicherweise ist ste im Entstehen {hon gescheitert. B Der Nacht vom {ten auf den 5. Oktober haben sich in einigen Bezirken bewassnete Hausen orga
nisirt und sind gleichzeitig auf die Hauptstadt zumarschirt. Sie ns
sich bis auf eine geringe Entfernung, zogen sich dann zurück "und zerstreuten s|{ch von felbst, Teil fle O nicht zahlreich genug oder im entscheidenden Falle ohn Anführung fanden. Auf den Bergen waren einige Feuer angezün det worden. Die Bewegung scheint sich auf die Bezirke Sane, Sense, Glane und Gruyere ausgedehnt zu haben. Eine große An zahl von Personen muß zur Mitwirkung berufen worden sein, aber wenige haben dem Rufe entsprochen; der Aufruhr hat in der Mass? des Volkes wenig Theilnahme gefunden. Wir haben uns zu Maß regeln bewogen gesunden, um diesen strafwürdigen Unternehmungen ein Ziel zu seßen. Eine strenge Untersuchung is angeordnetz der Augenblick scheint uns gekommen, wo Nachsicht und Nachgeben der Schärfe der Geseße weichen müssen. Das ist auch der allgemein Wunsch der ganzen friedlichen und Der bestehenden Ordnung de1 Dinge ergebenen Bevölkerung. Das Land fordert laut und drin- gend Ruhe und Ordnung. Jedenfalls wird die Justiz zwischen
herten
verirrten Bürgern und wahrhaft strafbaren zu unterscheiden wissen. Bis jeyt haben wir noch feine regelmäßigen Truppen
unter die Waffen gerufen und blos die Bürgergarde mit dem Stadtdienste beauftragt. Der Bundesrath kann sich von diesem neuen Versuch abnehmen, welche Achtung eine Partei verdient, die sih konservativ nennt, und deren Dichten und Trachten nur auf Zerstörung und Mord ausgehtz das ist die Art, mit welcher die Reaction den Bestrebungen der Regierung zur Beruhigung des Landes entgegenkömmtz; das ein neues Beispiel, wie die Männer des Sonderbunds auf Amnestie, Nachlaß und Vermittelung ant- worten.
„JFndem wir Euch, hochgeachtete Herren, getreue, liebe Eidge- nossen, nach Artikel 16 der eidgenössischen Verfassung, diese Mit- theilung machen, sprechen wir die Hoffnung aus, daß Ihr uns, #0o- fern neue und ernste Gefahren uns bedrohen sollten, ohne Verzug im Fall der Noth den eidgenössischen Schuß angedeihen lassen
würdet, Fir den Augenblick ist diese Intervention nicht nöthig. Im Namen des. Staats-Rathes: der Prásident A. Castella 2c.“
Die Antwort des Bundesrathes ist vom 11ten datirt und lautet:
„Der \{weizerische Bundesrath an den Staatsrath des Kan= tons Freiburg. Getreue, liebe Eidgenossen! Wir haben Kenntniß genommen von Eurem Schreiben vom 7ten d. M,, in welchem Jhr uns von dem Reactionsversuch berichtet, der in der Nacht vom Aten auf den 5ten in Eurem Kanton stattgefunden, und wobei aus meh= reren Bezirken organisirte nnd bewassnete Haufen gleichzeitig nach Freiburg marschirt sind, aber aus Mangel an Theilnahme oder Let- tung sich wieder von selbst zerstreut haben. Mit lebhaftem Be= dauern haben wir vernommen, daß ein solches Wagniß stattfinden fonnte, ein Wagniß, das zwar glücklicherweise gescheitert is, wor= über wir Euch, Getreue, liebe Eidgenossen, aufrichtig Glück wün hen, das dagegen um so“ weniger erwartet werden durfte, als die gegenwärtige Regierung von Freiburg ihre uneigennüßigen und wahr- haft vaterländischen und eidgenössischen Gesinnungen dadurch an den Tag gelegt hat, daß sie zur Vermittelung vom 28. Mai abhin Hand gebo- ten und \o ren Frieden des Landes herstellen und befestigen und die Bahn zu einer nachhaltigen Versöhnung eröffnen wollte. - Wahr lich die Verblendung der reactionairen Partei muß sehr groß sein, daß sie zu solchen gewaltthätigen Mitteln greift und ihren Grund
säßen und Bestrebungen dur bewaffneten Aufruhr Geltung zu ver= schaffen sucht. Wie dem au sei, wir verdanken Euch diese Mit theilung und geben Euch die Versicherung, daß Ihr von unsere! Seite auf jede Hülfe und Unterstüßung zählen könnt, welche der Bundesrath im Falle ist, nah den Bestimmungen der Bundesver- fassung, Euch angedeihen zu lassen, wenn Jhr, was wir nicht hof fen, uns früher oder später deshalb in Anspruch nehmen solltet.
Wir ergreifen gleichzeitig diese Gelegenheit, um Euch, gekreue, liebe Eidgenossen, mit uns dem Machtschuße Gottes zu empfehlen, Jm Namen 2c.“ i
Ari 1 Noo Die Eidg. 31g: enthalt do! den Eisenbahnbericht des Herrn Stephenson: „Was die speziellen Linien betrifft, welche gezogen werden sollen, so werden hauptsäch lich folgende erwähnt; Die Linie von Basel geht über Liestal nach sten durch den Hauenstein, wo unter Anwendung des erwähnten Systems von schiefen Ebenen die bedeutenden Schwierigkeiten des Zura=-Uebergangs insoweit überwunden werden kénnen, daß der Tunnel nur noch eine Länge von 2500 Metres erhält und die ganze übrige Strecke der Bahn in das Thal, anstatt an die steilen Abhänge verlegt wird. Die Kosten dieser Linie werden sich auf diese Weise kaum so hoch belaufen, als die der bedeutend längeren Rheinlinie von Basel nah Brugg ; auch läßt die Hauensteinlinie einen größeren Ertrag hosen, da sie allen Verkehr auf sich vereint, der von Basel aus nach der inneren Schweiz und zurückgeht, und außerdem das indu strielle Ergolzthal durchs{chneidet. Ein fernerer Vortheil dieser Linie besteht noch darin, daß sie sich hinter der nvcdlichen Militairlinie befindet. Von Olten, dem Knotenpunkte des ganzen Systems, wür= den nun zwei Stammlinien gezogen. Die eine, östliche, geht durch das Aare - und Limmatthal nah Zürich und von dort aus über Winterthur und Frauenfeld nach Romanshorn und Rorschach. Von der Linie über Winterthur, Elgg, Wyl, Goßau und St, Gallen nah Rorschach wird, troß dieser so gewerbreichen Gegend, abstrahirt, da die für die Herstellung dieser Linie erforderlichen Ko- ten in keinem Verhältniß mit den zu erwartenden Einnahmen ständen, Dadurch, daß diese Strecke nicht als Transitlinie benubt wird, erhält die Bahn von St, Gallen nah Rorschach einen isolirten Charakter. Dbwohl der Verfehr zwischen St. Gallen und Rorschach sehr bedeutend U O PELOT EV doch nicht hin, um bei den außerordentlichen Kosten, welche diese Bahn veranlassen würde, einen auch nur den mindesten An- lagsfosten sich annähernden Ertrag zu gewähren. Was die Linie durch das St. Gallishe Rheinthal nach Chur betrifft, so würde diese Straße in Verbindung mit den deutschen an den Bodensee aus=- mündenden Eisenbahnen und mit dem Verkehr, der sich Uber den Zürcher - und allenstattersee zieht, allerdings Vortheile bieten, besonders wenn die Bahn über den Lukmanier hergestellt würde, die aber, da der von ihr erhofste Vortheil hauptsächlich Deutschland und Sardinien zufällt, nur mit Beihülfe diejer Staaten ausgeführt werden kann. Eine besonders wichtige Zweigbahn wurde sich zwi= {hen Winterthur und Schaffhausen ergeben, wenn in leßterer Stadt ine badishe Eisenbahn auslaufen würde. Bis dahin wird von der Ausführung abgerathen. Eine fernere Zweigbahn ginge vou Olten uber das Wiggerthal und das Thal der kleinen Emme nach Luzern, um den von Norden her kommenden Waaren den Weg über den Gotthard zu eröffnen, Die südwestlihe Stammlinie zóge sich von Olten über Solothurn, Aarberg, Murten, Peterlingen, Stäffis, Yverdon, En= treroches und das Thal ver Venoge an den Genfersce, wo ange langt, sie sich auf beiden Seiten nach Morges und BDuchy verzweigk.
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gendes Uber
Die Ausführung dieser Linie müßte aber verschoben werden, bis ze Ausgabe rechtfertigen würde, Die projektirte Jura-Gewässer-Correction bóte eine Wasserstraße von Solothurn bis Yverdon dar. Die Lage Berns wird als zu ungünstig be- zeichnet, als daß die oben erwähnte Hauptlinie die Bundesstadtc berühren fönnte. Bern könnte aber durch eine Zweigbahn über Lyß mit der selben verbunden werden. Eine fernere wichtige Fortsc-ßung diesen Zweigbahn würde die Linie von Bern nah Thun bilden, die eine: tbeils einer zablreihen Bevölkerung eine raschere Verbindung dar- bietet, andererseits durch den Besuch zahlreiher Touristen während der guten Fahreszeit einen bedeutenden Ertrag erwarten läßt, Was nun die Kosten dieses großen Unternehmens betrifft, so hat Herr Stephenson die finanziellen Kräfte der Schweiz überall fehr genau erüdsihtigt und mit hausväterliher Sparsamkeit seine Vorschläge und Pläne danach eingerichtet, \o daß das vorliegende Projekt idt nur als ein den segensreichsten Erfolg für die allgemeine in dustrielle Hebung ver Schweiz versprechendes, sondern auch als eín von vorn herein aus eigenen Mitteln ausführbares und die ge- wöhnlichen Interessen des dafür aufzuwendenden Kapitals deckendes Unternehmen angesehen werden fann.“
ein steigender Verkehr dieje groß
talien, Turin, 28. Oft, Das erste Wahl-Kollegium der Hauptstadt ist auf den 4. November zujammen berufen worden, um einen Abgeordneten für das Parlament an die Stelle des zum Handels - und Marine -Minister ernannten Grafen von Cavour zu wählen, Ein rothes Blatt, die La -
Genug, 28 Dil, (Loo. t, ist hier so eben mit Beschlag belegt
terne des Teufels betiteli, worden.
Damit dem PViemontesen nichts von dem modernen demagogi- hen Apparat fehlt, haben seine Bewegungsmänner in neuester Zeit auch dafür gesorgt, ihn mit Arbeiter-Vereinen auszustatten. Dar= über berihten aber niht etwa Blätter, welche aus dem Radikalis- mus ein Gewerbe machen, sondern der Avvyenire, das Amtsblatt von Alessandria. Bei einem solchen Verbrüderungsfeste zu Turin, wobei Deputationen aus entlegenen Städten si eingefunden, ist es reckcht lebhaft hergegangen, und statt zünstiger Juteressen die Aus- rottung jesuitisher Interessen und Tendenzen verhandelt worden.
1821
Rom, 24, Okt. (Courr. d. Mars.) Um den verleumderi=- hen in Turin kursirenden Gerüchten über das Verhältniß des rö- mischen Hofes zu Pinelli, dessen Sendung vollkommen gescheitert ist, entgegenzutreten, hat der heilige Vater an den Erzbischof von BVer- celli ein Breve gerichtet, in welchem er sein lebhaftes Bedauern über die Unmöglichkeit einer Verständigung mit Pinelli erklárt. Die Forderungen, welche die sardinishe Regierung wegen der definitiven Vertreibung des ehrwürdigen Erzbischofs Franzoni von Turin und der Bestätigung des Siccardischen Geseßes macht, haben so über= {wenglich und dem Papste um so unannehmbarer geschienen, als das Geseß Siccardi troß der bestehenden Verträge beschlossen wurde. Würde die römishe Regierung den Erzbischof von Turin beseitigen, so handelte sie gegen Recht und Pflicht und würde zugleich der heroischen Demonstration dieses erlauhten Prälaten einen traurigen und ungerechten Tadel verursacht haben.
Spanien. Madrid, 28. Okt, Die Gaceta veróöffent- licht heute die mitgetheilte Ernennung des Marquis Miraflores zum Präsidenten und des Fürsten von Anglome, so wie des Herzogs von Veragua, zu Vice-Präsidenten des Senates.
Griechenland. Athen, 22. Okt. (A. Z-) tirtenwahlen haben im ganzen Lande den besten Fortgang, über die Hälfte der Wahlen is bereits bekannt, die ministeriellen Kandida ten haben überall den Sieg errungen. Zu ministeriellen Kandida ten haben sich aber auch solche gemacht, welche während der Dauer
Die Depu-
€1 der ersten Kammerperiode vom Jahre 1844 bis 1847 auf den Bän fen ver Opposition saßen, oder während der zweiten Periode nicht gewählt, oder deren Wahl von der Kammer selbst annullirt worden. Dahin gehören unter Anderen Maurokordatos und Jamianos aus Hydra. Selbst die Schreiblätter können der Re- gierung nicht den Vorwurf mathen, daß sie sich in die Wahlen ge- mischt habe Jede Demonstration wurde sorgfältig vermie- den, oft bewachte ein einziger Gendarm den ganzen Wahlakt, und nirgends kam es auch nur zu Wortstreiten. Der zweite Mau-=-
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romidchalis, Lieutenant Leonidas, hat sih ebenfalls der ihn suchen den Gerechtigkeit überliefert, und man erwartet beide Gefangenc bald in Athen.
L21719
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Sonst is es in der Maina vollkommen ruhig, j sagen, daß gerade dieses Ereigniß noch erforderlich wa lezten Rest einer eingebildeten Macht, welche die Famil
michalis eben so gut wie i (
D ie Mauro die ihr feindlih gegenüberstehende Familic des Pierakos immer noch zu besißen glaubte, oder an die sle we nigstens glauben machen wollte, zu zerstören und so einem feudalen Zustande ein Ende zu machen, in dessen Befestigung sich diese Familie nur zu sehr gefallen hat. Es ist der Augenblick gekom men, wo die Regierung, ohne den geringsten Widerstand zu finden, die exceptionelle Stellung, in welcher sich die Maina gegenüber den anderen Provinzen befindet, aufheben kann, Die Maina bezahlt bis zur Stunde keine Steuern, und wenn auch der Ertrag von 600,000 Drachmen, bis zu welcher Höhe die Zehnten und Anderes berechnet ist, keinen großartigen Zuschuß zum Budget machen, so ist doch die Durchführung dieses Grundsaßes der Billigkeit, gleiche Besteuerung fürs ganze Land, allein hon werth, daß die Regie rung sich dringend mit diesem Gegenstand befasse. Hindernisse wird sie wenige finden, oder nur solche, die leicht zu überwinden sind, Die beiden Gesandten Metaxas und Maurokordatos sind noth in Athen, und beide, besonders aber lebterer, können täglich die Þo=- litischen Verbrechen lesen, deren sie sich schuldig gemacht haben iu ihrer Laufbahn. Die sogenannte unabhängige Presse (so nannte sich sonst vorzugsweise die Maurokordatifsche) \chweigt und is mit Allem zufrieden. Die eigentliche unabhängige Presse, die Niemand angehört, die auf eigene Faust raubrittert, fällt über ihn \honungslos her. Sein ganzes Leben wird dur{gegangen und Thatsachen, die bis jeßt als qroße Lichtpunkte im Le- ben Maurokordatos dastanden, in einen Schatten gestellt, in welchem sie fast wie Verbrechen erscheinen. Auf jeden Fall ist es für Mau rokordatos gut, daß er außer Landes geht ; im Lande ist sein Namc verhallt, sein Charakter abgegrisffen. Er 1Þ geworden, und D! Zeit seiner Thätigkeit liegt weit hinter U Königthum ijl jung, überwuhs, wenn auch als zarter B Di Gesträuche, die in der Revolution sih üppig emporranti mit Dornen beseßt. Jett is ihr Grün verwellt, 3 stirbt ab, es bleibt nihts mehr, als der histori]che Die Angelegenheit der griechischen Regieru Gesandtschaft, die Entschädigung de1 Dampfboote betreffend, ist durch die Erklarung Handlungshauses in Patras, was das eine
vollkommen erledigt, Das Haus erklärt nämlich anu \( Regierung, daß es von jeder Entschädigungsforder! u
allemal abstche.
Die weitere Forderung fällt dadurch von selbt in Í
ihr Nichts zusammen,
Türkei. Konstantinopel, 16. Okt. (A. Z.) Heuls gann mit dem üblichen feierlihen Zuge des Sultans aus den rai in die Moschee Sultan Achmet’s das drei Tage dauernde Fest
des Kurban Beiram. Schon seit mehreren ganzen Heerden die zum Opfertod bei diesen mel und Schafe in die Stadt. Alle Gesch 1
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Festes, man beglückwünscht sich und macht einander ® nit rigen Sonnabend kam der Armenier Artim Be! Ministe1 der Finanzen und des Aeußern in Aegypken hier Man jo i Argen E S hter heit mit seine Führung _Der auswärtiger Angelegenheiten el 1nzusriCDen sein. Besonderen Grund zur Unzufriedenheit gab der schlechte
Erfolg der ihm übertragenen Verhandlungen mit der Pforte wegen r ägyptishen Flotte. Abbas Pascha wünschte nämlich seine Flott
er Pforte zu überlassen, entweder gegen Bezahlung oder anal
es Tributes, den er dem Sultan zu entrichten h 4
wurde deshalb im lebten Frühjahr hierher gesan 12 ,
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dazu zu bewegen. Die Pforte ging aber uicht daraus el erklärte hier dem Gesandten Abbas Pascha?s, der Sultan î gegenwärtig der ägyptischen Flotte nicht; Abbas Pascha möge ll
daher nur behalten. Im Fall aber der Sultan die Flott bedürfen sollte, so werde er sie schon. fordern, denn hie |ei als sei nem Vasallen gehörig , ja ohnehin sein Eigenthum. Ißas Urtim Bey betrifft, so is wenigstens so viel gewiß, daß er as ein anl vermögensloser Mann nach Aegypten fam und jeßt ungeheure Reich thümer besißt.
Sir Stratford Canning hat in voriger Woche mik jeiner gan zen Familie auf dem englischen Dampfschiffe „Antilope“ ganz un vermuthet eine etwas mysteriöse Reise angetreten, man weiß eigent li niht recht wohin, obgleich das Journal de Con stanki nople versichert, der Besuch gelte dem Berg Athos,
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Markt- Berichte.
Berliner Getraideberiht vom Am heutigen Markt waren die Preise wie Meizen nah Qualität 52 — 57 Roggen loco 35—372 Rthlr.
34% Rihlr. bez., Br
pr. Frühjahr 1851 39 a 38% Rthlr. verk. u. Br., Gerste, große loco 26—258 Rthlr.
5, November.
Nov. / Dez. )
{vcv nach Qualität 19—21 . Herbst 48pfd. 19 Nthlr. pfd. 194 Rihlr. Bri; 19 G 18pfd. pr. Frühjahr 217 Rth 50pfd. 22 Rthlr. ¿
M
M c 1 TA Br. 415 O.
lvco 1127 Rihlr. E pr. diesen Monat 1 pr. Nov. /Dez. 115 Dez, /Jan. è (1 Jan, /Febr, ) ° Febr. / März März /April , April /Mai öl loco 12% Rthlr. 12% Ubr. Dr.
pr. Frühjahr 11% Rthlr. Br., 115 vtobnól 435 a 13% Rthlr. Palmöl 115 Rthlrx. Fer =+ Thran 13 Rthir. bez. u. Br. loco ohne Faß 16; Rthlr. verk, u. Br. mit Faß pr. Nov. 165 Nthlr Nov. /Dez.
Jan. /Febr. 172 Febr. /Márz 17,
ühjahr 4187 a % Rth
vom Getraide.
i, November.
10 Sgr., auch 2 Nthlr. Zal 0 s 7 7 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. ;
Marktpreise Berlin, den
große Gerste Hafer 1 Rth 25 Sar. S P!
- Bc Weizen (weißer) [V Sar Und 2 D O
3 Sgr. 9 Pf,
große Gers te 7 Sgr. b Ps.
gers
Sgr. 6 Pf., auch 41 Rthlr. auch 25 Sgr. ; Erbsen 1 Rthle. 21 T f. (\{chlechte Sorte.) Sonnabend, den 2. ckchod Stroh
Sur. O0 P,
au 7 Rthlx. 10
Stettin,
Breslau,
| gelber Weizen 48,
ersten Range‘ Donnerstag
Lammermoor“,
heutigen Tage.
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mit Gesang in 3