1850 / 307 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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P: AruENDERENGE L

I Ed

{her Sprache dem Nuntius antwortete und ihn der treuen, un- erschütterlichen Anhänglichkeit seiner Person wie der ganzen Dis- zese Breslau, welhe Deutsche und Polen in Liebesbanden verei- nige, an den römischen Stuhl versicherte. Zugleich ersuchte der Redner den päpstlichen Abgesandten, diese seine und der ganzen Dibzese Gefinnung als freundliher Dolmetscher Sr. Heiligkeit dem Papste mitzutheilen. Ju ähnlichen, doch kürzer gefaßten Worten spra sich Se. Eminenz der Kardinal-Fürstbischof gegen den päpst- lichen Ablegaten aus und wendete si dann an die versammelten Domherren, an die fürstbishöflihen Kommissarien, die Professoren der Theologie, wie an die gesammten Kleriker , dieselben in eben o eindringlicher, als herzlicher Weise ersuhend, daß sie zur Ber-

verrlihnng dieser ihm vom heiligen Vater gewordenen Ehre 1hn bs durch treue Seelensorge, Gebet und die Wissenschaft unte1

tüußen möchten. - Nachdem er darauf dem päpstlichen Nuntius angezeigt, daß er

l auch das Volk in der Muttersprache anreden müsse und wolle, der Herr Nuntius aber in wahrhaft weltbürgerliche1 Gesinnung seine Freude darüber geäufert, begab sich Se. Eminenz vom an die Pforten des Presbyteriums. Von hier aus er Redner zunächst die hohe Auszeichnung, die der eigenen

Hochaltarx tlarte der ( H 4 Person wie der ganzen Diözese durch seine Erhebung zum Kardinal U Theil geworden, da 1 -Der ganzen, großen fast 1000jährigen Reibe der Bischöfe und Fürstbishöfe von Breslau gegenwärtig zum

drittenmal der hiesigen Diszese diese Auszeichnung von Seiten des

rómischen Stuhls verliehen worden sei. Darauf erinnerte er die

Katholiken an die s{chweren, kampfreichen Zeiten, in welchen sie

ch bewährt hätten als treue Diener des Staates wie der

Kirche, und ermahnte zu fernerer unverbrüchlicher Treue gegen

Se. Majestät den König und Se. Heiligkeit den Papst, Er

fordere sie auf und bitte sie, ihn auf ihren Schultern, wie sie

ihn erheben, also zu tragen, und dankte nicht blos den Ka- tholiken, sondern auch dew Bewohncrn Breslau?s aller Stände und aller Konfessionen dafür, daß sie, durch die ausgezeichnet freund liche Aufnahme seines hohen Gastes Deutschlands Ehre und Ruhm auch jenseits der Alpen verbreiten. Nachdem er noch darauf hin

gewiesen, daß der Tag seiner Erhebung der kirchliche Erinnerungs

g sei an den von jedem Katholiken hochgefeierten heiligen Caro

us Boxromáus, Erzbischof und Kardinal von Mailand, welchen uicht der Puxpur geziert, welcher den Purpur verherrliht habe, cer

theilte er den Segen, begab sih zum Altar zurück und rfchien hier- auf im Kardinalskleide. Der Nuntius intonirte das „Te Deum“, mit welchem die Feier endete.

Hesterreich. Wien, 4. Nov. Der Lloyd bemerkt in scinem heutigen Blatte: „Wir haben kürzlih der Etappenstraßen Erwähnung gethan; die Etappenstraßen Oesterreichs gehen von Bregenz nah Ulm über Freiburg nach Breisach, von Ulm über Heilbronn nach Mannheim, über Donaueschingen nach Rastatt und über Würzburg nach Frankfurt; die Bayerns durch den Odenwald nacch Heidelberg, Mannheim und Rheinbayern.““ :

Im Lloyd wird berichtet: „Gestern feierte die erste in Wien im Breitenfeld unter dem Namen: „Säuglings - Bewahr - Anstalt“ gegründete Krippe den Jahrestag ihrer Eröffnung. Diefelb war die cinzige Anstalt dieser Art in Deutschland, was sie jedoch erfreuliherweise nit lange blieb, denn bald folgte ihr eine zweite, dritte und \o fort, so daß in einem Zeitraume von weniger als einem Jahre \hon ses derlei Anstalten in Wien bestehen, gewiß ein glänzender Erfolg, welcher, mehr als es Worte vermöchten, die rege Theilnahme und thätige Unterstüßung beweist, welche diesem segensreihen Institut in unserem Wien zu Theil wurde. Dhne hier in eine ausführliche Darstellung des wohlthätigen Wirkens sämmt- licher Krippen eingehen zu wollen, fónnen wir nit unterlassen, auf die erfreuliche Leistung der obgenannten Krippe in dem ersten Jahre ihres Bestehens (vom 4, November 1849 bis 3. November 1850) hinzudeuten. Die Zahl der in dieser Anstalt (Andreasgasse Nr. 59) nachgewiesenen Kindestage beträgt 2850; 2850 Tage, an welchen die Kleinen (Kinder unter zwei Jahren) in der gefährlichsten Lebensperiode sich einer entsprechenden Uebe1 wachung, gesunden Nahrung, sorgsamen Pflege erfreuten. Abgeschen von der hierdurch den Kindern erwiesenen Wohlthat wurde die gleiche Zahl von 2850 Arbeitstagen für die Mútter derselben ge wonnen. Diese, so zu sagen, indirekte Unterstüßung kanu nicht geo nug gewürdigt werden, denn mit der hierdurch dem Dürftigen gege benen Gelegenheit, mit Beruhigung seinem täglichen Erwerbe außer seiner Wohnung nachzugehen , wird der Sinn und die Gewohnheit zur Arbeit erhalten; die Mutter, welche Morgens ihr Kind über- bringt, Mittags demselben seine Nahrung reiht, es Abends abholt, hat täglich das Beispiel einer ordentlichen, reinlihen Haushaltung vor Augen, die von edlen Frauen aus wahrer christlicher Liebe ge- leitet und begufsichtigt wird z ein Beispiel , welhes gewiß gute Früchte trägt und nicht ohne moralischen Einfluß auf die Aeltern der verpflegten Kleinen bleibt. Es würde zu weit füh- ren, noch der materiellen Vortheile zu erwähnen, welche der Gemeinde erwachsen, wenn die Kinder der ärmeren Klassen ge- sund, deren Aeltern arbeitsfähig erhalten werden. Der nachgewio ene günstige Erfolg einer solchen Anstalt in dem ersten Jahre ihres Bestehens dürfte genügen, um derselben und ihren Schwestern die fortwährende Theilnahme zu sichern.““

Sacbsen. Dresden, 5. Nov, Ein Extrablatt des Dres d. Journ. enthält folgende Verordnung des Kriegs-Ministeriums : „Die yolitischen Verhältnisse haben sich plöhylih verändert, Demnach wird es möglich, den Aufkauf einer größeren Auzahl von Pferden vor der Hand einzustellen. Die Märkte, welhe zum bten, 7ten, Sten, 9ten, 10ten und 11ten dieses Monats angeoronct wa- ren, werden nicht abgehalten. Der früher zur Kompletirung der Reiterei angeordnete Remonte - Einkauf in Dresden und Borna dauert fort, Zur Beruhigung dey Betheiligten wird ferner be kannt gemacht, daß es mögli sein wird, die Mehrzahl der Kriegs Reservisten gleich nah ihrem Eintreffen wieder in ihre Heimat zu entlassen. Dresden, den 4. November 1850, Kriegs - Ministerium. Rabenhorst.“

i Dasselbe Blatt meldet ferner: „Wie wir vernehmen, isl in einem noch gestern Abend hier abgehaltenen Minister-Rathe auf diese Nachricht hin beschlossen worden, die Mobilmachung der säch sischen Armee nux in einem Umfange auszuführen, Lev auch bei Den jet veränderten Umständen vurch die immer nockch keinesweges vollständig gesicherte Lage Deutschlands unabweislih geboten ist,“

__ Dresden, 4. Nov. Die heutige Sihung der ersten Kammer, für welche die Berathung des Preßgeseß - Entwurfs angeseßt war, ed nah 10 Uhx in Anwesenheit der Staats - Minister Dr. Se Stra Friesen und Rabenhorst eröffnet, Auf der Regi- abi ive gen ny ave! gegen das neue Presßgeseb gerichteete Ein- bir inde 2A A n me von der dasigen Buchdrucker - Jhinung, Der! Boritan® bee iaia as des Buchhandels daselbst ausgehend. Sueli : ral O eputation, Prinz Johann Königliche Hoheit, ergriff Hierbei vas Wort und bemerkte, daß die Deputa- tion zwar die Petition ver Buéthveuer - Innung bereits berathen,

1824

dagegen die andere, die erst kürzlih eingegangen, noch nit in Erwägung habe ziehen können, weshalb sie der Kammer vorschlage, ihren auf der Tagesordnung befindlichen Bericht über den Preßge- seßz-Entwurf heute nur in seinem allgemeinen Theile zu berathen, die spezielle Berathung aber bis dahin auszuseßen, wo die Depu tation über die Eingabe des Gremiums der leipziger Buchhändler nachträglih Bericht erstattet haben werde. In Vezug auf den all- gemeinen Theil glaube er kaum, daß die Deputation dur die auf gänzliche Ablehnung gerichteten leipziger Eiugaben sich zu einer Aenderung in ihrem Gutachten veranlaßt schen werde, dagegen werde sie in Bezug auf die einzelnen Punkte gewiß das Möglichste thun, um allenfallsige gerechte Wünsche der Petenten zu berücsich- tigen. Auf die Frage des Präsidenten crklärte sich die Kammer mit diesem Vorschlage der Deputation einverstanden.

Hierauf erhob sich der Staats - Minister Dr. Z3\chinsfy zu folgender Mittheilung: „Die Staatsregierung hat sich in die Nothwendigkeit verseßt gesehen, die sächsische Armee mobil zu machen ; ih bin beauftragt, Jhnen dies anzuzeigen und bemerke dabei, daß seitens der Staatsregierung der Kammer alsbald umständlichere Mittheilungen über diese Angelegenheit zugehen werden ‘““ (vergl. Dresden vom 5. Nov.) Der Präsident von Schönfels be- merkte, daß es der Kammer gewiß nur angenehm sein könne, über dicse von der Staatsregierung ergriffene Maßregel, die allerdings dem Uneingeweihten höchst überraschend sein müßte, baldigst Aufs- {luß zu erhalten, und sic daher diese Mittheilung gern entgegen nehmen werde,

Als nunmehr von Seiten des Präsidiums die Abstimmung über den in der leßten Sihung bei Berathung des Militair - Budgets wegen Stimmengleichheit unentschieden gebliebenen Antrag der Finanzdeputation *) wiederholt werden follte, stellte Herr von Schönberg=-Bibran den Antrag, diese Abstimmung bis dahin u verschieben, wo die Kammer die von dem Herrn Vorsißenden des Königl, Gesammtministeriums angekündigte Mittheilung über di Gründe der Mobilmachung der Armee vernommen haben werde. Nachdem von Seiten Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann, so wie von den Herren von Posern, von Friesen uud von ErdmannsDdor!, darau] hingewiesen worden war, daß der zur Abstimmung vorliegende Antrag mit jener in Aussicht stehenden Mittheilung gar feinen Zusammen» hang habe, auch auf das Materielle desselben nit mehr zuridzu- fommen sei, in der Verabschiedung des Militair-Budgols aber mog lichste Beschleunigung wünschenswerth erscheine, ent\ieD : ich die Kammer für sofortige Abstimmung, wobet der gedachte Vepuiaintons Antrag heute gegen 14 Stimmen abgelehnt wurde.

És wurde nun zu den eigentlichen Gegenstande der Tagesord nung übergegangen und durch den Referenten, Herrn von Bie dermann, der allgemeine Theil des Deputations - Berichts über den Entwurf des neuen Preßgeseßes vorgetragen. Als durch den Prásidenten die Debaite hierüber für eröffnet erklärt worden war, trug sedoch Herr Superintendent Dr. Großmann in Hinsicht auf die Wichtigkeit des Gegenstandes darauf an, daß auch über diesen Theil des Berichts die Berathung so lange ausgeseßt werde, bis die Deputation über die von leipziger Sachverständigen eingereichte Eingabe nachträglich Bericht erstattet haben werde, wobei er zu- gleich den Wunsch ausspricht, daß dieser Nachbericht gedruckt wer- den möge. Professor Dr. Tu ch spricht sich in gleichem Sinne aus. Se. Königl. Hoheit Prinz Johann is zwar der Ansicht, daß die Be- rathung des allgemeinen Theils, da über die Frage der Nothwen digkeit eines neuen Preßgeseßes wohl kein Zweifel obwalte, heute stattfinden könne, will jeroch gern der Kammer die Entscheidung überlassen und erklärt {ließlich, daß er selbst für den Großmann= {en Antrag stimmen werde: Auch von den übrigen Mitgliedern

der Deputation wird der Aussehung der Berathung kein Bedenken | ( g

entgegengestellt; nur bemerkt Herr von Welck, daß diejenigen, welche für diese Arsseßung stimmten, sich nicht allzu sanguinischen Hoffnungen hingeben möchten, da die Deputation durch die leipziger Petition sich \chwerlich zu großen Abänderungen in ihrem Gutach- ten veranlaßt schen dürfte. Der Referent, Herr von Bieder mann, ist ebenfalls für den Großmanuschen Antrag, meint jedo, daß den. Declamationen gegen das neue Preßgesey nicht allzuviel Werth beizulegen \ciz frühere Vorgänge in Bezug auf die Presse bestätigten dies. So habe, um nur cines anzuführen, der leip ziger Literaten-Verein früher um Aufhebung der Censur petitionirt, und damals gesagt, daß die Censur den Ruin des Buchhandels herbeiführe ; jeßt sage derselbe Verein: zur Zeit der Censur habe der Buchhandel florirt, aber dur das neue Preßgeseß werde er ¡u Grunde gerichtet. Herr von Posern spricht si gegen die B {hiebung der Berathung aus, Jn Bezuz auf die Petition de1 leipziger Buchhändler äußert derselbe, daß auch ex die Wichtigkeit des Buthhandels nicht verkenne, daß ihm aber einige der petirenden Herren „wirklich zu den Malkontcnten““ zu gehören schienen, denen nichts recht gemacht werden könne. Herr von Erdmannsdo P} trägt darauf an: die Debatte darüber, ob debattirt werden solle, zu \chließen, und Herr Präsident vou Shönfels bringt sodann selbst den Antrag ein, die Berathung Des Gegenstandes zu verschieben, welcher Antrag auch fast mit Einstimmigkeit Annahme findet. Dte nächste Sitzung findet morgen Vormittag 11 Uhr statt.

Dresden, 3. Nov. (Dresd, J.) Die Finanzdeputation der zweiten Kammer hat jeßt auch über die Zittau-Reichenberger Cijen- bahn ihren Bericht vorgelegt. Die Deputation hat sich über diejen Gegenstand nicht allenthalben zu vereinigen vermocht, und es liegt deshalb neben dem Gutachten der Majorität (Meisel, Huth, v, d. Bocck und Whitfield) ein Gutachten der Minorität (v. d. Planiß, Sachßé und Rittner) jeßt vor. :

Bekanntlich hat die Staatsregierung den Bau eincr Eisenbahn vou Zittau nah Reichenberg auf Staatskosten beantragl. {C Ele kennt“ die Herstellung einer solchen als besonders wihlig [Ur die Verkchrsverhältnisse und den Transitohandel unseres Baterlandes, und befürchtet, daß cs den Bostrebungen der Stände der preußischen Oberlausitz und vorzüglich der Stadk (Hörlibß gelingen mvöchte, eine Fifenbahnverbindung von leßterer direkt nad) Reichenberg mit Un gehung von Löbau und Zittau herzustellen. Die Regierung ist der Ansicht, daß durch Ausführung ciner solchen die sächsishen Interes sen wesentlich henachtheiligt würden, und sieht den Staud dieser Angelegenheit als einen solchen an, welcher einc definitive Erledi gung fordert. Sie beantragt daher die definitive Genehmigung der Stände zur Ausführung dieser Bahn uud einen desfallsigen Kredit von zwei Millionen Thalern.

Die Minorität der Deputation (Referent von der Planiht) häst jedoch die Ausführung dieser Eisenbahn, wenigstens unter den vorliegenden Umständen, in der nächsten Gegenwart nicht für notl- wendig, überhaupt von der Staatswohlfahrt erst daun geboten, wenu ernstlih zur Herstellung ciner Pardubih - Reichenberger Bahn geschritten werden sollte, Kann daher auch sie nur dankbar die

*) Derselbe ging dahin, daß das Kriegs-Ministerium Maßregeln treffe, den Friedens - Etat der Armee in allen seinen Theilen festzuhalten und na- meutlih, so bald dies nur irgend die politischen Verhältnisse gestaiten, die nah dem Friedens-Etat überzähligen Artillerie - und Kommissariats-Pferde verkaufe und die dadurch entbehrlich werdenden Mannschaften entlasse,

Fürsorge der hohen Staats-Regierung anerkennen, mit welcher si die Erhaltung kommerzieller Verkehrs - Verbindungen Des Landes überwacht, findet sie auch die Prüfung der Ausführbarkeit und Ver- Zittau - Reichenberger

die Herstellung

berger Eisenbahn {hon im nächsten Jahre mit voller Kraft begin=- nen zu können, so daß nur die Verwendung mäßiger Summen für die laufende Finauz-Periode nöthig werden dürfte. Sie bringt den- selben aber in folgender Fassung:

2) die Bewilligung der für die Eisenbahn - außerordentlichen Ausgabe-Budgets beanspruchten 2 Mil- lionen zwar vorläufig abzulehnen, Verwendung nicht erforderlich sein wird, Staats - Regierung zu ermächtigen, wenn der Bau der Ei= senbahn {hon im Jahre 1851 beginnen sollte, die dazu nô- thigen Summen aus Staatsmitteln zu verwenden.

Die Berathung über diesen Gegenstand wird nächsten Dien Nachmittags in geheimer Sihung stattfiuden.

anschlagung

emesse i ; ARgemENEN, bezeichneten - Position 14 des erforderli nit, die von der hohen Staatsregierung beautragte Ermächtigung in der Weise, wie solche beansprucht worden, zu befürworten. begründet diese Ueberzeugung auf die im Berichte niedergelegten Ansichten, a) daß sie überhaupt die Nothwendigkeit und Nüßlichkeit der Bahn unter den gegenwärtigen Verhältuissen nick@t anerkenut, þ) daß der Stände-Versammlung zur Zeit weder Kostenanschläge noch Baupláne in entsprehender Weise vorgelegt werden können, c) daß die mahnt, die Ausführung von Eisenbahnen auf Siaatskosten nur in Folge unabweisbarer Forderun- gen geschehen zu lassen.

Die Minorität der Deputation hat sich daher zu folgenden An trägen vereinigt:

Die zweite Kammer wolle im Verein mit der erjlen Kammer ür die Vorarbeiten zu Herstellung einer Zlllau hträglich bewilligen,

ermächtigen, 1 Staatskosten zu erbauen, sur den von Pardubiß nach Rei

da zur Zeit die ganze jedoch die hohe

i. Nov, (N. H. Z.) Heute Morgen hielt der bleibende Stände-Ausschuß Sißung, um über die Schritte, welche hinsichtlih der neuesten Vorgänge zu thun seien, zu berathen. wird, dem Vernehmen nach, eine protestirende Erklärung in Betreff landesherrlihen Verkündigung vom l Proclamation des sogenannten Bundes-Civilkommissars, Grafen von und des an demselben Tage Die erwähnteu Proclama

lefonders im Aus

98, Oftober, so wie der

stattgehabten Truppenmarsches, erlassen. tionen sind übrigens hier nicht offiziell bekannt gemacht worden, Die preußishen Truppcn haben die Wache bei dem Haus- und Staatsshatze mit übernommen, was, sicherem Vernehmen nach, nur darauf beruht, daß der Kommandant Generalmajor von Stark bei seinem Abgange in einem Schreiben an den Commandeur des Trup= ; ¿ffentlichen Eigenthums

1) den Auswand ] Reichenberger die hohe Staatsregierung Reichenberg auf

Zittau nach „Verbindung

Fall, daß eine Eisenbahu {enberg wirkli herge]te Bewilligung Der außerordentlichen

pen=Corps denselben für verantwortlich erklärt habe.

an Position 14 Ausgabc-Budgets postulirten nen Thaler zur Zeit ablehnen, da deren Verwendung uicht erforderlich ist.

Die Majorität (Referent v. d. habe ihre Zustimmung zu diesem Gutachten der Minorität verwei gern missen, weil sie sih weder mit mchreren der angeführten Nîo mit dem Hauptantrage einver|stehen ich daher für verpflichtet, ihre abweichenden Ansichten in einem fondereun Gutachten der Kammer vorzulegen tier geheuden und mehr der Regierungsvorlage sich nähernden An Sie geht von dem Grundsaße aus, daß das nigreich Sachseu Alles aufbieten muß, um zu verhinderu, mckcht durch fremde Eisenbahnen eine Konkurrenz erhált, Tie seinem und seiner Judustrie {were und nit wieder zu heilend Wunden schlagen könne, und daß dieser Staat auch eiaigen Aus wand nicht scheuen darf, wenn es sich darum handelt, eine fol Konkurrenz Grundsatz aber sei nicht nur der thrige, sondern auch der unsere! Landtage scit dem Jahre 1840, wo in der ständischeu Schrift vom 24, Juni die Staatsregierung aufgefordert wurde : greiguete Maßregeln zu ergreifen, daß das durch eine das nördliche Deutschland verbindende Eisenbahn nichi Ju allen Verhandlungeu der La dieselbe Besorgniß vor Konkurrenzbahuen, sich der Wunsch der Stände : bieten, um solche zu verhindern.

Die Anlage einer Eisenbahn von nun aber ins Leben treten, um diesen Wünschen un früheren Stände-Versammlungen Genüge zu leisten. habe daher ihre Pflicht ersulli, ( die Erhaltung und Vergrößerung des Verkchrs mit dem AustanDde, der Stände-Versammlung vorschlägt: die sragiiche Bahn nöthigen falls aus Staatsmitteln zu erbauen, und zwar um jo mehr, va Id bereits ein fräftiger Mitbewerber in der Krone Preußen blos in dex Stadt Görliß sodann an, daß die Deputation Tieses auch in ihrer ebensowohl anerkanut habe, lande durch das fragliche Unterneh1 daun in ihrem Berichte die Behauptungen ihrer dissentirenden legen: a) da durch die Schienenverbindung m! Handel und unserer Jndustrie keine neuen Zufluü| sondern daß sie nur zur Erhaltung des frúhercn b) daß nur die Gegend von Zittau durch dic Anlage De1 Bahn begünstigt würde, c) dann anzuerkennen x Reichenberg gebaut werden scllte, d) daß sich dis Gefahr ciner K furrenzbahn von Reichenberg nah Görliß nicht allein als unmöglich darstelle, weil nur die Stad!

Von den gestern Nachmit- ayern uud Oester- nachdem die

CH an. Z9) g eingerüdckten 8000 Mann reichern sind 3590 Bayern hier einquartiert worden, übrigen auf der Straße nach Langenselbold abmarschint waren. Un ter Lebteren befindet sich auch das 14te österreichische Von 20 Geschüßen sind nur Ein Bataillon Bayern (vom 6ten Regiment) ist jedoch heute aufgebrochen und ebenfalls nach Langenselbold und der Leibwache des Fürsten n Thuru und Taxis bcftnden sich nur hier: 1 Bataillon vom l4ten Regiment, 1 Bataillon vom Zten Jáäger-Bataillons und vauxlegers nebst der erwähnten halben Batterie. beobachten, troß der ungeheuren quartierung auferlegt Truppen haben uns his in Wilhelmsbad gestern Vormittag um

Hanau, 2.

\äger-Batail er Sechspfünder hier geblie

trag zu stellen. dem Generalstab

lsten Jufanterie-Regiment, chwadronen Che- Hanau?s Bewoh: ast, die ihnen durch die Ein- furhcs}ischen

Compaguie des

cine würdige Haltung. auf wenige, welche heute noch den Bahn beselzt halten, verlassen; das 3te Regiment isf li Uhr von hier nach Bockenheim abgezo-= n, währeud die in Großauheim einquartierten Jäger großentheils ist heute Morgen durch kur- Begleitung von die Ablicferung der Wassen

„inébesondere

Königreich E i : C Der Kriegszustand Gendarmen, Trommelschla, 1d umgangen werde.“ schlag unk : 1 ( lye oll v T die Staatsregierung möge Alles au L MOLLE, : / : Finanzminister zl der Hauptstaatska|se, allen Beamten die Gehalte auszuzahlen. sind bis zur Gränze des Bezirks Fulda vorgedrungen

Zittau- nah I Untragen De1

granksurt a. Nov., Nachmittags 3 Uhr. urfürst von Hessen protestirt gegen den Einmarsch preußischer in sein Land. Aus Baden sind 1000 Mann Preußen hier

rch nach Höchst marschirt.

Regierung

Schleswig :- FHoljitein. (Alt. Mev b.) Hier is nachstehende Bekanntmachuug erschienen :

holsteinishe Landes - Ver= daß annoch eine Summe vou 1,250,000 i) Schillinge Crt. Ausschuß zur Vornahme so wie es genchmigt, daß Verordnung vom 31, Juli 1848

Die Majoritat (Hefammtheit als daß unser Verkehr mit dem :

e ck K) CTOVILE, und Ju

gemeldet habe.

ammlung bcsch{lossen hat, Kafssenscheinen und den Kafsfensche \rderlichen autorisirt hat

a Sicherheit | emittirt werden soll,

E E Et S E E E T T E P

agraphen Ler enscheine Anwendun( Departements Ausschuß cs

betreffenden auf diese Kas imnntmahung des F brinat der unterzeichnete dachten Verordnung hierdurch zur öffentliche! ( 4,250,000 Mark Crt., nunmehr eln Summe vou l Kassenscheinen, 14 Thalersuß oder 40 Schillinge mit der Laufnummer lol,

2 V O A) bls Vir, 95 400,

» verschafft werden, 1 1 : a zu leiden haben (siehe Be

11. Oftobe1 in Gemäßheit

Kunde, daß von der

Eisenbahn von

\cheinlich, sondern fast als Hórlib darauf dringe und der Bau fast unausfuhrbar sei, gründlich als ausführlich zu widerlegen. [lich die Ueberzeugung a Nußlichkeit

\chleswig-holsteini | is Nr. 98,300, Nr. 46,990, Summa 243,690 Stück versehen sind, rit Die äußere Form und Gestalt dieser Einthalerkassen ift den früher in Gemäßheit Verordnung vom 31 Juli 1848 allen Stücken gleich, en laut Bekanntmachung zug genommen wird. im Ausschusse für die Emission von K

Sie spricht hicrbei {ließ vorliegenden absolute Noth Handel unl

Manufakturen ansehnlichen Abzugsweg rfassenscheinen wollen, sofort den Bau in Angriff zu uehmen,

Wenn die Majorilät nun in so spreche sie dabci die zuversichtliche Erwartung aus, daß} die Hofe zu Wien

Beschreibung der}e

esem Sinne ihren Antrag stelle, ind ITCHNTO C , Staatsregierung bei Abschluß des Vertrags mit dem i werde, daß der Kaiserslaat entweder durch Bethei durch Gewährung eine1 zu wenigstens 2 Prozent des Anlagekapitals oder j Steuerfreiheit, fte Erleichterungen g( Staats-Ministerium mil

Hirschfeld.

Tiedemann.

(Hraf von Bau e

ligung mit einen! Zinsengarantie bis u durch andere Zuge]tändni}se, z. debits, bei den Cxpropriationen Sie sée serner voraus, dem Gruudherrn der Herrschaften Reichenberg und-Grafenstein, der Herrn Grafen von Clam-Gallas, der sich stets a bewährt habe, mit den Städten Zittau und Reichenberg in Unte1 handlung trete, um bei billiger Abtretung von Grund u und bei Lieferungen von Materialien dem Unternehmen Bortheil zu gewähren, da sie doch hauptsächlich) Gewinn von der Sie bezweifelt endlich nicht, daß die Sta atsregierung al die Bau- und Betriebsmaterialien, welche erfordert werden, im Inlande, weun sie solid und dauerhafl zu haben um während des Baues Unter diesen Vor

Braunschweig. Braunschweig, 1

\ Wirksamkeit getretenen erste Schwurgericht die allgemeinste Aufmerksamkeit au}

Strafsprozeß-Ord

ie leicht zu erachten, / neun verschiedene, Diebstahl von 10,000 Rthlr. in ch Erschießen versuchter Vatermord, cin durch Erdrossclung vet * Raubanfall zur Untersuchung und Aburth: in at Fällen haben die Geschworenen ein Schuldig und nur 1n Nichtschuldig ausgesprochen und dies mit Einstim abweihend von allen Geseßgebungen Die abgegebenen

freundlicher Nachba1 lung gekommen,

cinem Falle cl welche unser Geseß, Festlandes, zu jedem Wahrspruche erfordert. befriedigendsten Eindruck auf da cinen Angeklagten aber, der in der Vorunter suchung Alles geleugnet, bewogen, Alles sofort zu gestehen, als er Heute stnd die Sihungen eschlossen, nahdem der Präsident, der Vorsteher der Geschworenen und der Ober-Staatsanwalt erst einige angemessene Worte gespro- chen hatten.

Ausfprüch« Publikum gemacht,

wie möglich

sind, aus \ächsischen Werkstälten ankaufe ,

den Gewerbtreibenden Vortheile zu verschaffen.

aussebungeu erklärt sih die Majorität einverstanden:

{ntrage im Minoritätsberiht bis auf das Wort nachträglich, denn weil die Vorarbeiten noch nich 1 vet jind, so betarf die Regierung auch noch eines Kredits fu die Zukunft.

Statt des zweiten Antrags schlägt sie

2) die hohe Staats - Regierung zu ermächtigen, sofort den Bau einer Eisenbahn von Zittau nah Reichenberg für Rechnung

ibernehmen, wenn dadurch der Bau ci-

ei von Görlih

den Geschworenen gegenüber sah.

D Dent Cen

Dagegen vor :

Dunsland.

Mailand,

des Staatsfisfus zu 1 1 ner Eisenbahnverbindung von Preußen, es \ oder einer anderen Stadt dieses Königreichs, für längere Jahre verhindert werden kann, oder wet von Pardubit hergestellt werden sollte.

Dem dritten Antrage will sie ihre Zustimmung deshalb nichl nicht glaubt, daß vor Zusammentretung Der Verträge mit dem Kaiserlichen Zittau-Reichen-

Die Herbst=- Auf der \s{chönen Ebene, welche, eine halbe hen Sestocalende und

Hesterreich. manöyer sind beendet. Tagereise vom Lago maggiore entfernt, zwi Somma \{ch ausdehnt, haben diesmal 30,000 Mann aller Waffen- gattungen manövrirt.

Die Era Nuova ist von der Militair-Behörde unterdrückt

nn eine Schienenverbindung

ganz versagen, weil sie ] náchsten Stände - Versammlung die Hofe s{chon so weit gediehen sind, um den Bau Der

1825

Agram, 2. Nov. (Agr. ZI Die zweiten Bataillone sämmt= licher kroatisch-slavonischer Militair-Gränz-Regimenter und das 1ste Bataillon des otohaner Gránz=-Regiments haben deu Austrag. be- fommen, nach Wien zu marschiren.

Z.-ap-a-;--307-Dkie--—-€Ll-04-de) Auch in Albanien zeigt si einige Gährung. Der Pascha von Skutari hat den Häuptlingen der türkischen Bevölkerung Bedenkzceit gegeben, um über ihr Ver- halien bezüglich der von der Pforte neuerlich angeordneten Refor- min, 4D. im Rekrutirungswesen und dergleien, Entschlüsse zu fassen. Sarajevo wird von der Höhe von Gorizza mit Batterieen und vier Bataillonen bewaht. Weitere Truppen - Abtheilungen marschiren gegen Mostar. Omer Pascha hat den verdächtigen Häuptling von Sarajevo, Musta Pascha Babich, mit sich fortnehmen assen,

Frankreich. Paris, 93. Nov. Der Präsident hat seine Soireen erófnet und wird jeden Dienstag und Dounerstag Gesell schaft empfangeu. Unter den am erften Abend erschienenen Gene ralen befand sich auch Baraguay d’Hilliers.

Das gestern verbreitete Gerücht, General Neumayer habe sich aus Familienrücksichten dennoch entschlossen, sein neues Kommando anzutreten, wird heute für unbegründet erklärt. General Neumayer nimmt nicht an und ist in diesem Beschlusse durch seine Familie be stärkt worden. Diese hat ihn angeblich durch feinen Schwager, welcher bei ihm Adjutantendienste verrichtet, dringend bikten lassen, in diesem ernsten Augenblicke nicht an die Interessen seiner Familie, die freudig jedes Opfer trage, zu denken, sondern seinem ersten Ge fühle zu folgen. General Neumayer hat kein eigenes Vermögen und erleidet durch seinen Entschluß eine bedeutende Einbuße. Ge- neral Changarnier dagegen soll jeßt, wie ein Majoritäts - Organ, die Union, berichtet, sich Mühe geben, den General Neumayer zur Annahme zu bewegen. Auch das Journal des Débats bit- tet den General, im Interesse der Gesellschaft an seine neue Be- )stimmung abzugehen, damit nicht die Berlängerung der Kris der Demagogie zu Gute lomme. Die bonapartistischen Blätter glauben ihrerseits noch, General Neumayer werde die Verschung annehmen.

Jn der leßten Differenz zwischen Changarnier und dem Prä sidenten waren für den General: die Assemblée nationale, die Union, die Opinton publique, die OVazelte de Ane das Ordre, das Univers und das Journal des Debats, für den Präsidenten der Constitutionnel Es geht das Ge- richt, eine große Anzahl Repräsentanten beschäftigten sich mit dem Gedanken, nach Wiederbeginn der Sißzungen den General Chan garnier an Dupin's Stelle zum Präsidenten der gesetzgebenden Vei sammlung zu wählen, als Protestation gegen die leßten Maßregeln des Elysee.

Der Polizei-Präfekt rdert, ebenfalls im Auftrage der Re- gierung, das Journal L’ Ordre auf, die folgende Berichtigung zu vevo}entliwen! „Das Journal L Vrore enthält in seiner Nummer vom 1. November Folgendes: „,Nur so konnte man der Versebung des Generals Forest, welcher die syrzielle Schußzbrigade der gesebgebenden Versammlung kommandirt, zuvorkommen. 20 man bezeichnet sogar als seinen Nachfolger deuselben Dberft d’Al vhonse, dessen Regiment unverhofft nah den versailler Revuen nah Paris kam, während das vierte eben so unvermuthet verlegt wurde.“ Alle diese Behauptungen sind irrig. Das Publikum wird diese perfiden Angaben würdigen. Ferner ist das Pouv oir kein offi- zielles Journal (wie es Das Ordre nannte). Es ist durchaus niht mit dem Ausdrucke der Regierungs-Ansichten beauftragt.“

fo O

Bei der eben beendigten Wahl des Gemeinde - Raths zu Per=

D

pignan haben sich die Demokraten der Abstimmung enthalten. Die

ministeriellen Kandidaten fielen sänfmtlih durch, und es siegte die

ganze legitimistische Liste.

Die Auftráge an den eben abgereisten französischen Gesandten am spanischen Hofe bestehen in Folgendem: 1) (Gränzberichtigung ; 2) Cuba - Angelegenheit; 3) spanische Staatsschuld. Er hatte dee halb vorher mit den Ministern des Jnnern, des Krieges und des Auswärtigen häufige Konferenzen.

Aus Madrid vom 31. Oktober ist folgende telegraphische De pesche hier eingegangen: „Heute hat die Eröffnung de1 Cortes stattgefunden. Die Stadt is ruhig.“

Man is allgemein gespannt auf das Resultat der heutigen Ersazwahl im Nord-Departemcnt.

Die permanente Kommission hält heute abermals eine außen ordentliche Sitzung.

Der Quástor der National-Versammlung, Baze, hat au den Haupt-Redacteur des bonapartistishen Pouvoin folgendes Schrei ben gerichtet, das er auch Den anderen Journalen mittheilt. „Herr Nedacteur! Jch lese in Ihrem Blatte folgenden Artikel: „Dis Abgeordneten des Departements Lot und Garonne hahen sich, kurz vor ihrer Abreise aus der Heimat zur Wiederaufnahme der legis (ativen Sihungen, in einer besonderen Konferenz versammelt und unter dem Eindrucke der allgemein enlschieden kundgegebcnen Stim mung ihres Depärtemcnis den Beschluß gefaßt, sich fsur Verlänge rung der Amtsdauer des Präsidenten der Republik auszusprechen.“ An diesem Artikel ist auch nicht Ein Wort wahr. Wollen Sie ge fälligst mein Schreiben in nächster Nummer einrücken. Baze, Ne- vráfcntant. Das Pouvoir hat den Brief nicht aufgenommen.

Fn der Assembl¿e nationale liest man unter der Uebe1 schrift: „Es lebe der Kaiser“ Folgendes: „Jm Jahre 1850, am 2, November, läßt der Präsident der Republik mittelst Huissters und auf Ansuchen des im Namen dcr Regierung handelnden Polizeiprä fekten dem Geschäftsführer der Assemblée uationale, Herrn Pommier, bedeuten, er habe an der Stelle des leitenden Artikels und unter Anerbieten sofortiger Bezahlung der Jusertions - Kosten folgende berihtigende Note oder vielmehr Glaubensbefkenntniß ein zuschalten: „,„„Das Journal L’ Assemblée nationale wiede holt seit mehreren Tagen und namentlich in seiner Nummer vom l, November, der Präsident habe bei den Revüen zu dem Ruf: Es lebe der Kaiser! nicht nur ermächtigt, sondern ihn hervorgeru fen. Diese Behauptung ist gänzlich fals und würde dur das Beharren des Journals dabei zur berechneten Verleumdung werden." Troßdem wiederholt die Assemblée nationale ihre Behauptung.

Die Voix au Proscxit, eine Fortsezung des Proscrit, erscheint jeßt zu Saint Amand im Nord - Departement in Wochen: Lieferungen. Die erste Nummer enthält einen von Ledru Rollin, Mazzini, Darasz und Arnold Ruge im Namen des europäisch.n demokra tischen Central-Comité’s unterzeichneten Aufruf „an die Bölker““, worin Verschmelzung aller demokratischen Fractionen und Organisirung von oben oder unten verlangt wird. Fin zweiter Artikel, von Ledru Rollin, empfiehlt den Republikanern gänzliche Enthaltung von den Wahlen bis 1852, wo die Frage des allgemeinen Wahlrehts un- berührt zur Entscheidung kommen miisse.

Großbritanien und Jrlaud. London, 2, Nov, Auch aus Glocester, Leeds und Liverpool wird von protestantischen Demonstrationen gegen die päpstlichen Anordnungen gemeldet.

In der irländischen Grafschaft Kerry hat die Kartoffelsäule einen panischen Schrecken verbreitet und treibt alles Volk nach den Hafenstädten im Süden, Die Leute verkgufen ihr leßtes Hemde,

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um nur nah Amerika zu fahren, wo sie ohne einen Pfennig in der Tasche ans Land geseßt werden. Vorigen Montag zog ein Haufe Bauern. auf dem Weg nach der Neuen Welt dur. Athlone. Sie sangen und jauchzten auf dem Marsch, was um so mehr verwun-=- derte, als man wußte, daß sie erst einige Tage vorher in dem be=- nachbarten Dorfe Clonoron, wegen Zinsschulden, von Haus und Hof getrieben worden waren. Ihr gutes Glü wollte, daß am selben- Morgen, wo sie vor die Thür geseßt wurden, ein Brief aus Amerika ankam. Der Brief enthielt eine ansehnliche Geldsumme, welche ihre Freunde drüben für sie gesammelt hatten.

Vergangenen Dienstag hielt die Pächter - Ligue wieder zwei Mectings, cines in Ennis, das andere in Donegal. Die Anzahl der anwesenden Pächter soll nicht bedeutend gewesen sein, und die

Hauptsprecher waren, wie gewöhnlich, katholische Geistliche.

Dánemark, Kopenhagen, 2. Nov. (Börs. H.) Der Volköthing hat in seiner Sihung vom 31, Oktober mit 50 gegen 35 Stimmen verweigert, über den Antrag des Prediger Schöler auf Eingabe einer Adresse an den König zur Einberufung der be- sonderen Repräsentation Schleswigs in Berathung einzugehen. Die Minister und die ganze ministerielle Partei stimmten für die Ab- weisung, obgleich der Redner auf die feierlichen Gelobungen Des Königs in den verschiedenen Proclamationen an die Schleswiger und auf die eine besondere Repräsentation Schleswigs betreffenden Worte des Wahlgeseßes hinwies. Auch sei ein eigener Landtag Schleswigs ausdrücklich stipulirt in den Friedens - Prälimina= rien und in der lehten Königlichen Proclamation vom 14. Juli 1850. Es sei die Einberufung eines besonderen s{chleswigschen Landtagës die nothwendige Bedingung für die Ordnung der einzelnen Staats= theile der Monarchie. Der Redner bewies noch, daß, obgleich nicht eigentlich dem dänischen Reichstage zukommend, die Sache doch in unmittelbarster Verbindung mit der geseßgebenden Macht des Reichs- tages stehe, und widerlegte im voraus die zu erwartenden CEinwen- dungen , daß der gegenwärtige Augenblick nicht passe. Der Volks= thing hat sodann die zweite Lesung von Christensen*s Vorschlag zu einem Kommunalgeseße für Dänemark mit 48 gegen 36 Stimmen verworfen, - Diese Abstimmung war, wie die vorhergehende, mit namentlichem Aufruf gesehen.

Der Landsthing hat das Geseh über die Aushebung der Zah- lenlottcrie einstimmig in dritter Lesung angenommen.

talien. TULUn „20, 21, (Li 09D)) Monsignor Fantini widerlegt in der Armonia das Gerücht, daß der Bischof von Fossano den erledigten Erzbischofsißb in Turin einnehmen werde. Weder der VLischof von Fossano, sagt er, noch irgend ein anderer Priester, dem das Heil der Kirche und des Papstes am Herzen licgt, wird sich zu solchen Maßnahmen schismatischer und häretischer Natur willig finden lassen.

Die Minister Lamarmora und Cavour sollen damit umgehen, ie Militairmacht zu vermehren, dabei aber die Ausgaben für die= elbe dadurch zu vermindern, daß ein jeder Piemontese zum Dienste n der Nationalgarde und jährlich im Herbste zu einmonatlichen Mi= itairübungen gehalten werde. Auf diese Weise könnte das stehende Heer um die Hälfte verkleinert und dennoch eine Armee von 200,000 Mann stets zur Versügung der Regierung gestellt werden.

In Genua hieß es, daß Herr Cavour von feinen Kollegen die Rückkehr Bianchi Giovini?s erwirkt habe.

Der Großherzog von Toscana wurde bei seinem Ausfluge na@ dem Val di Chiari in den Orten, die er berührte, mit Zeichen der Anhänglichkeit empfangen.

Jn Modena werden am 5. November die Universitäts-Kollegien eröffnet.

Die Tiber ist aus ihrem Bette getreten und hat einige Stra- ßen in Rom überschwemmt.

Monsignor Franzoni spricht sich in einem Schreiben an den Papst sehr anerkennend über den herzlichen Empfang aus, welchen man ihm in Frankreich von allen Seiten angedeihen ließ. Der Judependant von Aosta, welcher diese Nachricht bringt, bemerkt hierzu, daß die piemontesishe Regierung die Weisung erlassen habe, die Korrespondenz des Monsiguor Franzoni streng zu überwachen.

Das Giornale di Roma veröffentlicht den zum Behufe der Erhebung der Industrial- und Handelssteuer entworfenen Tarif.

Das Statuto versichert, daß zwischen Fraukreich und Tos= cana ein Postvertrag abgeschlossen worden sei, zu welchem Behufe Herr Billing, angestellt im Ministerium der auswärtigen Angelegen- leiten zu Paris, eigens in Florenz einiraf. Dieser Convention würden auch andere italienische Staaten beitreten, und das Sta tuto erwähnt unter Anderem auch des eventuellen Beitritts der österreichischen Monarchie.

Ju Parma wird für das Jahr 1850 eine neue Rekruten Aushebung von 1000 Mann angeordnet.

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Turti, 390, V (Xloyd.) Laut Korrespondenz des C om

mie Fa ano ‘oie Vel Papst den König, die Minister un?

die bei den Siccardischen Geseßzen betheiligten Parlaments - Mil glieder exkfommunizirt. Die neuesten turiner Blätter s{hweigen noch zu dein Ercigniß.

Her Barrot it nachdem e! Dem Inter Präsidenten d'Uzeglio eine scharfe Note der franmosichen Negteru1 ubergeben nach Paris abgereist.

Dem Vernehmen nah) l trete und joll durch Herr! l l (

4 4 onmtgliche Sauiptel Donnerstag, 7. Nov. Im Schauspielhause. 1 Vorstellung: Tagebuch, Lustspiel

feld. Hierauf : Die Schachmaschine, Xujt|p1 dem Englischen, 9

Freitag, 8. Nov. Im OVpernhau} stellung Die Zauberflöte, Oper A ozart. (Herr Bertram, gegenwärtig alicd deé Fönigsberg in Pr.: Papageno.)

Preise der Plähe: Parquet, Tribune und Rthlr. Erster Rang, erster Balkon da 10 Sgr. Parterre, dritter Rang u Amphitheater 10 Sgr.

Ju Potsdam: Das Forsthaus, Original - Drama in 2 und 4 Akten, von Ch. Birch=Pfeiffer. Anfang halb 7 Uh

Billets zu dieser Vorstellung sind erst Freitag, den Sten d, M von früh §8 Uhr an, in der Kastellans - Wohnung im Schauspiel hause zu Potsdam zu folgenden Preisen zu haben:

Erster Balkon und erster Nang Logen 25 Sgvr., Parquet und Parquet - Logen 20 Sgr., zweiter Rang Logen 10 Sgr., Parterre 10 Sgr., Amphitheater 5 Sgr.

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Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 7. Nov. Eulenspiegel, oder: Schabernack über Schabernack. Wiener Lokalposse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller. i

Freitag, 8. Nov. Junger Zunder, alter Plunder. Posse

mit Gesang in 3 Akten, von D. Kalish, Musik von A. Shäffer.

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