B a aat an A B B
Stadtgemeinden 108,25 Mill. Mark, für die Landgemeinden und Gutsbezirke zusammen auf 112,90 Mill. Mark. Wenn man die auf den Kopf der Bevölkerung entfallenden Dur{schnittssäße ins uge faßt, fo entfallen auf den Kopf _der Bevölkerung der Stadt- inden an Korporationsabgaben zusammen 11,42 Æ, des platten andes mit Einschluß der Gutsbezirke 6,37 M S{ließt man die Gutsbezirke aus dieser Rechnung aus, so entfallen auf den Kopf der Bevölkerung in den Stadtgemeinden an Koporationsabgaben über- haupt 11,42 Æ, in den Landgemeinden 5,67 M Die Gemeinde- und sonstigen Korporationsabgaben zusammen belaufen si im Vergleich: a zu dem Aufkommen an Klassen- und Ein- kommensteuer: 1) für. die Stadtgemeinden auf 232 % (mit Schwankungen zwischen 358%/, für die Provinz S{hleswig- Holstein und 166°%/ für*die Provinz Sadlsen), 2) für die Landgemeinden auf 339% (also 103%, mebr als für die Stadtgemeinden, mit Schwan- kungen zwischen 57596 für die Provinz Ostpreußen und 166% für die Provinz Sachsen), 3) für den ganzen Staat auf 269% (mit Shwan- fungen zwischen 406%/6 für die Provinz Schleswig-Holstein und 166%, für die Provinz Sachsen); b. zu dem Aufkommen an sämmtlichen direkten Staatssteuern: 1) für die Stadtgemeinden auf 1339/6 (mit Schwankungen zwischen 1939/6 für die Provinz S{hleswig-Holstein und 97%/a für die Provinzen Pommern und Sacsen), 2) für die Landgemeinden auf 1359/6 (mit Schwankungen zwischen 208% für die Provinz Ostpreußen und 66% für die Provinz Sachsen), 3) für den ganzen Staat auf 1340/, (mit Schwankungen zwischen 174%, für die Provinzen Oft- und Westpreußen bezw. 169% für die Provinzen Schleswig-Holstein, Westfalen und Rheinprovinz und 81% für die Provinz Sachsen). — Während im ganzen Staate sih die Korporationsabgaben mit Einschluß der Gemeindeabgaben im Durchschnitte pro Kopf der Be- völkerung auf 7,83 4 beliefen, betrugen dieselben in 109 Städten mehr als 12 M4, in 45 Städten mehr als 15 M, in 8 Städten sogar mehr als 20 M auf den Kopf der Bevölkerung, und zwar: 26,25 M4 in Frankfurt a, M., 2450 4 in Ruhrort, 23,10 A in Cöln, 22,40 „é. in Wattenscheid, 20,87 M in Itehoe, 20,46 Æ. in Berlin, 20,04 MÆ in Bonn, 20,01 4 in Wiesbaden. Noch deutlicher ergiebt sich eine Ueberlastung mit Gemeinde- und Korporationsabgaben cein- zelner Gemeinden, wenn man die Prozentsäße in das Auge faßt, welchbe — und zwar lediglih für die eigentlichen Gemeindeabgaben, mit Aus\{luß der sonstigen Korporationslasten an Kirchen-, Schul-, Armen-, Kreis- und Provinzialabgaben — als Zuschläge zu den direkten Staatssteuern, insbesondere zur Grund- nnd Gebäudesteuer einerseits und Klassen- und klassifizirten Cinkommensteuer andererseits erhoben werden. Diese Zuschläge betragen nämlich: a. mehr als 200% derStaats-Grund- steuer in 33 Städten, b. mehr als 2000/5 der Staats-Gebäudesteuer in 39 Städten, c. mehr als 300% der Staats-, Klassen- und klassi- fizirten Einkommensteuer in 49 Städten. Der Höchstbetrag des Zuschlags wird bei der Grundsteuer mit 450 % in Hattingen (Reg. Bez. Arnsberg), bei der Gebäudesteuer mit 420% in Wandsbeck, und bei der Klafsen- und Einkommensteuer mit 650%, in Haspe (Reg. Bez. Arnsberg) bezw. 550% in Passenheim (Neg. Bez. Königsberg) erreicht, Auch in einer Reihe von Landgemeinden finden sich Zuschläge von ähnlicher Höhe wie in den höchstbesteuerten Städten statt. — Die direkten Staatssteuern in Preußen haben fich von 1876—1880/81 um 15 070 000 Æ, pro Kopf der Bevölkerung um 0,24 M. vermehrt. Der Löwenantheil an dieser! Steigerung entfällt mit zusammen 11 239 000 M. Der O0 E o R ber Bevölkerung auf die Gebäudesteuer. Bei der Grundsteuer zeigt sich im Ganzen eine geringe Zunahme um 293 000 Æ, pro Kopf der Bevölkerung sogar eine Abnahme um 0,08 A Bei der Klafsen- und klassifizirten Einkommensteuer ergiebt die Zunahme im Ganzen 2 202 000 Æ, auf den Kopf der Bevölkerung ebenfalls cine Abnahme von 0,07 #, bei der Gewerbesteuer im Ganzen 1 336 000 Æ, auf den Kopf der Bevölkerung eine Zunahme von 0,01 Viel bedeutender ist die Steigerung in der Belastung mit Gemeinde- und Korpo- rationsabgaben, welche um \o drückender empfunden wird, als dieselbe nicht wie bei der direkten Staatssteuer gleichmäßig dur den ganzen Staat, sondern bei den verschiedenen Gemeinden in der ungleich- maßigsten, die Prästationsfähigkeit derselben vielfa gefährdenden Weise eingetreten ist. In den alten Provinzen des Staates beträgt die Zunahme der Belastung mit Korporationsabgaben seit dem Iahre 1857 fast 83 Mill. Mark oder 114%. Die Zunahme ist nach den ab- soluten Zahlen am stärksten in der Nheinprovinz mit ca. 254 Mill. Mark, in Berlin mit 181, Mil. Mark und: in der Provinz Westfalen mit 131 Mill. Mark, am \{chwächsten in der Provinz Pommern mit noch nit 1 Mill. Mark. Nach Prozentsäßen is die Zunahme am stärksten in Berlin mit 374 %, in der Provinz Westfalen mit 283 %/6, und in der Rheinprovinz mit 164%, am \{wächsten in Pommern mit 19%. Von dieser Steigerung entfällt der wesentlihste Theil auf die Stadtgemeinden mit 60% Mill. Mark oder 207% und zwar \hwankt diese Steigerung zwischen 18 Mill. Mark = 374% in Berlin, fast 17 Mill. Mark = 274 °%/o in der Rheinprovinz bezw. 51 Mill. Mark = 167%, in der Provinz Westfalen einerseits und 13/10 Mill. Mark = 62% in der Provinz Pommern andererseits. In den Landgemeinden beträgt die Steigerung nur 221/10 Mill. Mark = 51 %/4 und \{wankt zwiscen 85 Mill. Mark = 9200/6 in der Rheinprovinz bezw. 74 Mill. Mark = 243 % in der Provinz Westfalen und einer kleinen Abnahme von £ Mill, Mark = 12 % in der Provinz Pommern. — Auf den Kopf der Bevölkerung beträgt die Steigerung im ganzen Staate 2M = 48% und \{wankt zwischen 9,46 K = 86% in'Berlin, 5,68 M 187% in der Provinz Westfalen, 4,88 (K = 93% in der Rheinprovinz bezw. 2,06 M = 105 % in der Provinz Posen einerseits und 1,30 31% in der Provinz Brandenburg bezw. 1,20 M 31% in der Provinz Pommern andererseits.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die in R. Gâärtner's Verlagsbuhhandlung (Hermann Heyfelder) hierselbst ershcinenden „Mitt h eilungen aus der historischGen Litteratur*, herautgegeben von der Historishen G efellscaft in Berlin und in deren Auftrage redigirt von Dr, Ferdin and Hirs, sind mit dem kürzlich ausgegebenen 1. Heft bereits in den X, Jahrgang eingetreten. Die genannte Vereins - Zeitschrift liefert bekanntlih eingehende aber kompendiöse Berichte über die neuesten bistorisben Werke unter steter Bezugnahme auf den Stand der bis- herigen Forschungen und hat sich dadur die Gunst des weiten Kreises der Gescbichtsfreunde und -Lehrer erworben. Diesen muß es daran liegen, durch objektiv gebaltene Inhaltéangaben in den Stand gesetzt zu werden, beurtheilen zu können, ob für ihre Wünsce bezw. ihr Fah die cingehendere Beschäftigung mit einem neu erscbienenen Werke angezeigt sei oder niht. Einem solhen Bedürfniß aber dient die Zeitschrift in nun bereits dur 9 Jahre hinlänglich bewährter Weise. Für die Reichhaltigkeit des Gebotenen spribt auch der Inhalt des neuesten Heftes, welcher hier folgt : Bergmann, Das Ziel der Ge {ichte (Krüner). — Bauer, Themistokles, Studien und Beiträge zur griehishen Historiographie und Quellenkunde (Droysen). — Müller-Strübing, Die attisde Schrift vom Staate der Athener (Buff). — Lenz, Das Svnedrion der Bundesgenossen im zweiten atbenischen Bunde (Drovsen). _ Klein, Fasti consulares inde a Caesaris nece nsque ad imperium Dioc'etiani (Bohn). — Haden- {midt, Der römische Bischof im vierten Jahrhundert (Löwenfeld). — Kolbe, Heidnische Alterthümer in Oberhessen (Meyer). Monu- menta Gérmaniae historica — Steindorff, Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Heinrich 111, 2, Bd, (Hirs). — Adler, Herzog Welf V1, und sein Sohn (Volkmar). — Lohmeyer, Geschichte von Ost- und Westpreußen 1, Bd. (Winter). Bunge, Est- und Kurlän- dishe Urkunden - Negesten bis zum Jabre 1300 (Poelchau). — Napiersky, Dis libri redituum der Stadt Riga (Poelchau). — Hilde- brand, liv-, est- und kurländishes Urkundenbucb (Poelchau). — Heiden-
heimer, Petrus Martyr Anglerius und fein Opus epistolarum (Meyer), — Materialien zur neueren Gesbihte Nr. 2 u. 3 (Fischer). — Roth, Augsburger Reformationégescbichte (Schmid). — Goedeke,
Maria Stuart (Breßlau ). — Opitz, Maria Stuart (Breßlau). — Gindely, Geschichte des dreißigjährigen Krieges 4. Band (Fischer). — Schreiner, Aus der Geschichte Dillenburgs im Mittelalter und im
in England (Hirs).
du XVIIIe sîècle (Roser). — Grünhagen, Geschichte des ersten \{le- sishen Krieges I. Band (Winter). — Rethwisch, Der Staats- Minister Freiherr von Zedtlitz und Preußens höheres Schulwesen im Zeitalter Friedribs des Großen (Kofer). — Goldschmidt, Friedri und Paul, Das Leben des Staatêratbs Kunth (Zermelo). — Caemmerer, Die Operationen in der Lomellina vom 29. Mai dis 3. Juni 1859 (Fischer). — Ihrer Bestimmung entsprechend werden die „Mittheilungen“ sich auch in Zukunft der Kritiken enthalten, „weil weder die auf das allgemeine Ganze gerichtete subjektive Meinungéäußerung noch das polemische Eingehen auf Einzelheiten den von ibr beabsictigten Nutzen zu schaffen vermögen, überdies eine ritige Würdigung gerade der bedeutendsten historishen Arbeiten oft ers nach länger fortgeseßten Forschungen auf demselben Felde möglich ift“. — Die Zeitschrift erscheint in vierteljährlichen Heften von 6 Bogen Umfang und zum Preise von 6 4 für den Jahrgang. Beigegeben sind ihr die Sißungsberichte der Historischen Gesellschaft (der vor- liegenden ersten Nummer des X. Jahrgangs das Protokoll der Sitzung vom 7. November v. J. nebst Referat über einen interessanten Vor- trag des Dr. Jastrow über Monzambano's (Pufendorfs) Lehre von der Monftrosität der alten Reichsverfassung, sowie das Statut der Gesellschaft). Der Verein wendet sih in dem Prospekt, welcher dem Hefte vorgedruckt ist, besonders an die Lehrer und Forscher der Geschichte mit der Bitte, dem Unternehmen ihre Gunst zuzuwenden , und er- sucht die Herren, welche dasselbe durch ihre Mitarbeit unter- stüßen wollen, sich mit dem Redacteur in Verbindung zu feten. Getverbe und Handel.
Nürnberg, 25. Januar. (Hopfenmarktbericht von Leopcld Biles Der Verkehr am Hopfenmarkt ist fortgeseßt ein sehr tiller. Während der leßten 8 Tage wurden durchschnittlich kaum 100 Ballen per Tag verkauft, während die Zusuhren cine namhaft höhere Ziffer repräsentiren. Die Preise sind in Folge der Leblosig- keit des Geschäfts um 5—10 4. neuerdings zurückgegangen. Die Eigner drängen auch zu den reduzirten Preisen zum Verkauf, ver- mögen aber troß größter Nachgiebigkeit keinen ansehnlicheren Umsalz zu erzielen, da namentlich seit Beginn dieser Woche die Frage eine sehr geringe ist. Die Stimmung ist flau.
Leit, 260 Januar (Q T B,) Der Aufsichtsrath des Leipziger Kassenvereins bes{chloß, der demnächstigen General- versammlung die Vertheilung einer Dividende von 5x 9% — gegen 91/5 %/a im Vorjahre — vorzus{lagen.
Parts 20 Sand S D) De Station der Börse ist unverändert. Alle Parquetverbindlichkeiten der Börsen- maler sind durch eventuelle Zuhülsenahme des von der haute finance im eigenen Interesse geschaffenen Garantiefonds gesichert. Aber die Coulifsenposition ist noch immer gefährdet, da Geschäfte in der (oulifse nit möglich sind und die Klientel sich nit liquidiren kann. Der Parquetgarantiefonds ist dem „Pariser Börsenblatte“ zufolge zur einen Hälfte durh Bankhäuser erster Kreditklasse, zur anderen Hälfte durch Kreditinstitute gebildet worden.
Spätere Meldung: Die Compagnie der „Agents de ange“ hat gestern Maßnahmen getroffen, welche die Liquidation der Ge- \châfte sowohl unter den , Agents de change“ selb wie dem Publi- lum gegenüber vollständig sihern. Für die Liquidation der Coulisse ist noch keinerlei Maßnahme getroffen; die Coulisse erhielt indeß von den Kreditgesellshaften die Zusicherung, daß sie in den Reports auf Stücke die zur Liquidation erforderlichen Mittel erhalten folle. Das Geschäft ist fortgesetzt ein äußerst beshränktes, und der Report für 3%%ige Rente auf 17 Cent. beruntergegangen.
Verkehrs-L2lunstalten. Qrtesl, 20 Saar (W. L B) Di Lloyddampfer
at
e Vesta“ ist heute Mittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.
Berlin , 27. Januar 1882 Preußische Klassenlotterie. (Dhne Gewähr.)
Bei der heute fortgeseßten Hiehung der 4. Klasse 165. Königlich preußischer Kla\senlotterie fielen :
1 Gewinn von 75 000 Æ auf Nr. 13 079, 1 Gewinn von 30 000 4 auf Nr. 47 939, 2 Gewinne von 15 000 44 auf Nr. 56 807. 58 149,
4 Gewinne von 6000 4 auf Nr. 23 914, 24 463, 81 108, 78 445.
44 Gewinne von 3000 44 auf Nr. 4221. 5920. 6469, 6978. 7749. 10 048. 10 528. 11 228 13 282. 17418. 21 052, 22 103. 22 650. 26 338. 29 946. 30366. 830447, 31 235. 34 751. 36 951. 39456. 41 OIS, 42996, 46159. 47 110, 47 734. 48804. 48971. 50 60D. 02413, 56078. 56 999, 60 925. 62160. 69 238. 69 562. V (O4 (1889, 74379 74 866. 76 508. 82 689. 82881. 85 074.
46 Gewinne von
1500 M auf Nr. 1289. 3069, 4982. 6453,
4764. 11 283, 14 689. 15 881. 17 363, 17 924.
24 299,
— Graf zur Lippe-Weißenfels, Derfflinger (Fischer). — Gachard, Historie de la Belgique au commencement
FFasóriften] eine Reihe von Priestern dcs memphitishen Baal auf- ühren.
Vom Direktor der Abtheilung wurde eine Sammlung von 36 Dstraca mit hieratischen, griechis{en und koptishen Inschriften geschenkt.
Es wurden ferner erworben von größeren Monumenten : eine Grabtafel des alten Reiches mit der Darstellung des Imeri und seiner Gattin an einem Opfertishe und entsprechender Inschrift; die Basis einer Statue des Namu mit Inschrift aus Kalkstein; die Opferstele eines Schreibers Ani; ferner cine Vase, deren Form den Leib des Gottes Besa nahahmt; eine Thiermumie in Leinenbinden in einem längeren Thonkruge; der Mumienkasten des Monthpriesters Horfiesis in Form der Mumie mit vielen Inschriften außen und innen, welche dem Todtenbuche entnommen find
Von kleineren Alterthümern wurden erworben : drei Hände aus Elfenbein, ein Horn aus demselben Material; ein Scarabäus mit der Darstellung Thutmes 111, wie er, von seinem Löwen begleitet, einen Asiaten nieders{lägt; zwei Glasmasken mit Darstellung eines männlichen und eines weiblichen Kopfes; ein Formenstein, ein Knabe aus Terracotta im römischen Stile. Ferner wurden aus Zaqaziq ( Bubostis) erworben : Katen in Bronze, der Kopf einer Kate mit
einem Scarabäus auf demselben : gleichfalls in Bronze: Statuetten der Secbet, des Besa des Nefer-Tum und eine Anzahl Amulette in Terracotta, eine Bronzestatuette des Set, cine Königsstatuette in Bronze; die Bronzestatuette ciner griechischen Göttin mit Scepter; eine Art Arwband aus Terracotta mit dem Namen Usarkons 11. Sistruwmgriffe mit dem Namen Psametichs T. und Amasis’ 17. und andere ähnliche Gegenstände.
An Gipsabgüssen wurden erworben: die drei großen Sees aus dem Grabe des Hesi (Bulaq), zwei Neliefs aus dem rabe des Ptahhotep (Saqgqgarah) und eins aus dem des Ptahmes; ferner die in Bulaq befindliche 1,60 m hohe Gruppe zweier, Fische darbringender Hyfksos aus Tanis; das aus dem Tempel von Deir-el-bahri entnom- mene Relief, welches die Fürstin von Punt darstellt; die Göttin Apet in Form eines aufrecht stehenden weiblichen Nilpferdes von 98 cm Höhe, XXVI. Dynastie, Bulag ; die Kuh, aus dem Grabe des Psg- metet in Saqgarah, jeßt in Bulag, XXX. Dynastie ; Reliefdarstellung der Kleopatra von 130 cm Höhe und 60 ecm Breite aus dem Tempel von Denderahz; kleinere Reliefdarstellung eines Ptolemäers und einer Fürstin derselben Dynastie (Bulaqg), Reliefdarstellung von vier BVogel- gestalten aus dem Osiristempel zu Denderah (Mariette, Denderah 1IY.; 43 unter 14 bis 17); zwei Neliefdarstellungen des Gottes Besa aus Denderahz; eine Doppelstatue desselben Gottes, der auf der einen Seite männlich, auf der andern weiblich dargestellt ift.
An Papyren wurden erworben: ein funerärer Papyrus des Pefau, der cinige Kapitel des Todtenbuches in hieratisher Schrift enthalt, von eiwas über einen Meter Länge: das hieratisbe Todtenbuch des Pechal-Chons von über 5 m Länge: das Scha-en-sensen des Thoti von 1,82 m Länge, gleichfalls in hieratischer Schrift. Es wurden ferner angekauft eine Sammlung von Papyrusfragmenten aus Theben, mit griechisher und koptisher Schrift, darunter Bruchstücke eines grie- chishen ECpos in Hexametern, cine Sammlung von Papyrus- und Pergamentfragmenten aus dem Fayyum mit griechischer, koptischer, arabischer, hebräisber und lateinischer Schrift, darunter fünf Quart- blätter aus einer Pergamenthands\chrift des Euripides und ein Quart- blatt von Papyrus aus der Analytik des Aristoteles, und endlich die Papyrus\sammlung des Hrn. Rogers Bey, welche gleichfalls aus den Fayyumer Funden hervorgegangen ist; sie besteht vorwaltend aus kursiv-griecischen und arabischen Handschriften, enthält daneben aber auch koptische, hebräische und demotische Fragmente.
Lepsius.
II, Königliche National-Galerie,
Im abgelaufenen Vierteljahr sind folgende Erwerbungen für die
Königliche National-Galerie erfolgt: A. Oelgemälde.
G. von Gebhardt (Düsseldorf): „Himmelfahrt Christi“,
Karl Blechen (Berlin {): 7 landschaftliche Entwürfe und Stu- dien meist nach italienishen Motiven.
Wisniesky (Berlin). Zwei Genrebilder : „Heimkehr“ und ,Edel- knabe und Landmädchen“.
A. Graff: Weibliches Bildniß.
9 Bilder, Aufwand zus. 39 000
Außerdem wurde aus dem v. Rohrschen Stiftungsfond angekauft :
E. Bracht (Karlsruhe) : „Abenddämmerung am todten Meer“ — für 3000 M.
B. Bildhauerwerke und C. Kartons. (Keine.) D, Handzeichnungen.
Chr. Wilberg (Berlin): 5 Blatt Aquarellzeichnungen, nämli l) Basilika zu Pergamon, 2) Brücke, 3) Straße mit Minaret da- selbst, 4) Thor in Palermo, 5) Blick in Die Loggien Rafaels im Vatikan.
Wilh. Hensel* (f Berlin): das fogenannte Lalla-Nookh-Album, 50 Kostümporträts fürstlicher Persönlichkeiten, Bleistift.
99 Blatt, Aufwand zus. 550
Jordan.
111, Kunstgewerbe-Mu seum. In der Zeit vcm 1. Juli bis 1. Oktober 1881 Sammlung erworben: Spiegelschrank, reih geschnitzt, bemalt und vergoldet. Frankreich, Zeit Ludwigs XIV. Ledertapete, in Blau und Gold gepreßt, mit Pilastern, Sockel und Fries, Italien, Anfang des XVII, Jahrhunderts. _ __Chinesischer Kaiserthron in Lackarbeit mit Einsätzen von Seiden- stoff und mit großem Pfauenrad. Durch freundliche Vermittelung des Gefandten Herrn von Brandt. Chinesische und japaniscbe Porzellane, Lack- und Metallarbeiten aus den Sammlungen des Baron von Gutshmidt und des Dr. med. Gierke. Vausorgel, in einem aus Eichenholz geschnitten Gehäuse von höchster Vollendung. Niederländisce Arbeit im Stil der Thüren von Oudenarde. Anfang des XVI, Jahrhunderts. Koffer mit Eisen beshlagen um 1700,
find für die
29 910. 31 406. 32253. 33601. 33839. 36 466. 36 978, 37 672. 41426. 42231. 47 298. 47 969. 48 708. 51 743. 56 761. 56 912, 07 9756. 58191. 59320 64 600. 70 330. 70545. 74206. 75482. 77 840. 719 852. 79 960. 81 124, 86 640. 87 364. 87 509, 90933. 91 051. 91 570. 91 608.
76 Gewinne von 600 M auf Nr. 420. 1735. 1870. 3685. 3747. 3891. 5450, 9480. 11 366. e112, 16108 O NOL. 1G L0G S0 di 216. 23 882. 27 303. 28156. 28195. 32070. 32828. 33 753. 34 601. 34 853. 30178. 35 249. 36878. 36955. 38 454, 39 798. 41 276. 42 212. 42894, 43554. 4c 686, 48 950. 51 559, 53 082. 04 234. 056 564. 57427. B8 367. 58 378. 62 540, 62744. 63 389. 65 079. 65923, 65936. 66 447. 66 488, 66 957, 67 155. 67 446. 68950. 69 090. 69 700. 70032. 71 886, 712 397. 74430. 79161. 79180 80031. 80352, 80416. 80780. 80823. 80885. 83761. 83 966. 85 170. 87 628, 91 831. 93 728.
| Berichtigung. Jm gestrigen Berichte lies statt 28 340 die Nr. 78340 mit 1500
Amtlicvwe Bericte aus den Königlichen Kunstsammlungen.
(Aus dem Jahrbuch der Königlich Preußischen Kunstsammlungen. Dasselbe erscheint vierteljährli zum Preise von 30 A für den Jahr- gang im Verlage der Weidmannscben Buchhandlung zu Berlin.)
I. Königlihe Museen in (Fortsetzung.) G. Egyptische Abtheilung.
__ Erwerbungen des vorigen Jahres, welche nunmehr eingetroffen sind: die naophore Granitstatue des Horu, eines Beamten unter der Königin Amenartis, XXVI., Dynastie, mit vielen Inschriften von 49 ecm Höhe; ein Naos mit zwei Uräuss{langen aus Kalkstein, und eine granitene Opfertafel ohne Inschrift. Der deutsche General-Konsul in Alexandrien, Herr Baron von Saurma Jelsh mate zum Geschenk: eine Granitstatue des Mond- gottes Chons mit dem Namensscilde
eim N Ramses' 11,; einen Granit- cippus, um welchen sih eine Schlange
Li | ringelt und der den Namen der Königin Schepu-en-apet, der Tocter des Königs Pianci, trägt,
XXV1I. Dynastie, Höhe 25 ecm; eine Granitstele 81 cem Höhe, welche einen ptolomäishen Pharao vor den Gottheiten Hamarchis und
Berlin.
dreißigjährigen Kriege (König). — Stern, Geschichte der Revolution
Hathor, Chnum und Sati opfernd darstellt: eine Kalksteintafel, deren
. Kasel, mit völligem Zubehör, weiße Seide Anfang des XVIIIT, Sabrbunderts. Tisch mit Platte von Delffter Favence.
mit Gold gestickt. XVII, Jahrhundert.
Die Sammlung is im verflossenen Vierteljahr aus dem alten Gebäude der Königlichen Porzellanmanufaktur in den momumenta- len Prachtbau übergesiedelt, dessen feierlice Eröffnung am 21. No- vember stattfand.
Die Ucberführung hat in der Zeit vom 20. Juni bis 1. Olkto- ber stattgefunden, ohne daß irgend cin Unfall eingetreten ist. Üeber die Einrichtung des Neubaues in allen seinen Theilen bericbtet das am Tage der Eröffnung ausgegebene Bu: Das Kunstgewerbemuseum zu Berlin. Festschrift zur Eröffnung dcs Museumsgebäudes, 40, Ueber die Sammlung im Besonderen das am gleiden Tage erscbie- nene Heft: Kunstgewerbemuseum zu Berlin. Führer durch die Samm- lung. Berlin. Weidmannscbe Buchhandlung 1881. 8°, 102 Seiten. Preis 50 A,
Lessing. (Scbluß folgt.)
Redacteur: Riedel. Berlin!
Verlag der Expedition (Kessel). Druck; W. Elsner.
Fünf Beilagen (eias{ließlid Börsen-Beilage).
Erste Beilage
zum Deut)chen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Ww 24.
Berlin, Freitag, den 27. Januar
1582,
Kichtamtlies.
reußen. Berlin, 27, Fanuar. Jm weiteren Ver- E esrigen (35.) Sizung feßte der Neichstag ¿2 Berathung der auf Grund des §. 139a. der Gewerb f rdnung (Geseß, betreffend die Avänderung der Gewerbe- rdiung vom 17. Juli 1878) dur Beschluß des Bundesraths etroffenen Bestimmungen über die Beschäftigung ugendlicer Arbetter auf Steinkohlenbergwerken 14, Der Bundesrathskommissar, Königlich preußische Ge- eime Ober-Bergrath Freiherr von Heyden-Rynsch erklärte, es abe ihn überrascht, daß diese Verordnung, welche von den irbeitern freudig begrüßt worden sei, im Reichstage solchem Piderstande begegne ; dieser Verordnung seien sehr gründliche
E I L E ECTEA U T TLAE Ec
rhebu d Erörterungen vorangegangen. Es seien rhebungen und Erörterung L A 4 preußischen, baycrishen und sächsischen Bergbehörten ehört worden. Der Vorredner irre, wenn derselbe (laube, daß die Vorbedingung zu diesem Erlaß, die
orausseßung des §. 139a. fehle. Vei Berathuna der Ge- A sei vom Negierungsli\{ ausdrüdlich hervorgeho- en worden, daß auch die anderweitige Regelung der Beschäf- gung jugendlicher Arbeiter in Steinkohlenbergwerken durch erordnung erfolgen könne. Aber auch wenn dieses nicht er Fall gewesen wäre, fo ließe doch der Wortlaut des
139a. cine folche Verordnung zu. Denn auch bei den
E 6 B I j dFP - d Nacht- Bergwerken handele es sich um Tag- unk
at Es würden zu jeder Zeit Reparaturen noth- vendig. Der Vorredner habe sich gewundert, weshalb
erade in Bayern und in Rheinland und Westfalen ein olhes Bedürfniß hervorgetreten sei. Dem S O r, daß die Verordnung si nur auf solche Bergwerke »eziche, ei denen zwei achtstündige Förderschichten eingesührt seien nd die deéhalb einen Theil der Nachtzeit, die Srühstunden jor 51/5 Uhr und die Abendstunden nah 81/2 Uhr, mit hinein- iehen müßten, um solche zwei Se a Nen, Dies sei bei den bayerishen und bei den rheinisch-westfä N ergwerken von Alters her üblich, während die s{le- schen und sächsisczen Steinkohlenbergwerke eine L wölsstündige Förderschicht hätten. Deshalb lasse sich bei | A Fine jolhe Ausnahme vermeiden. Der großartige E E iheinland und Westfalen crfordere aber diese längere Aa ung, weil ein Arbeiter nicht fo lange arbeiten könne, E in nderen Gegendcn. Für die jugendlichen Arbeiter Rhein ands ind Westfalens sei aber diese Zweitheilung deshalb nothwendig, eil nah einer behördlihen Verordnung die Berwendung igendlicher Arbeiter zu gewissen Diensten verboten fei, O ¡h die Zahl der jugendüichen Arbeiter bedeutend vermindert habe. Bestreiten aber müsse er auf das Entschiedentte, daß ite Ver- dnung im pekuniären Fnteresse der Arbeitgeber M E SARA vorden sei, damit sie billigere Arbeit erhielten. Ausschlag: ebend sei vielmehr die Nücsicßt auf das L00S Der Arbeiter elbst, die, wie gezeigt, gar nicht würden arbeiten N Z venn diese Bestimmungen nicht erlassen worden „wären, Fine Erschwerung für die jugendlichen Arbeiter sei damit nicht verknüpft; dagegen seien sie in die angenehme Lage Her eßt, dur ihren Verdienst zu dem Einkommen der Fami e twas beizutragen, ja in manchen Fallen “sogar ihre Vere vittwete Mutter zu unterstüßen. Die Arbeitgever aber E en der jugendiäichen Arbeiter nicht gut A S n ihnen sih ein tüchtiger Nachwuchs von Arveltert )eran- ilden könne, und weil fie zu gewihen leichteren Arbellen Junge eute besser verwenden könnten, als ältere, Würde der Antrag Hirsch angenommen werden, und die Bundesrathsverordnung iht in Wirksamkeit treten können, fo würden nicht nux Dee Arbcitgeber geschädigt, sondern auch die jugendlichen Ar veit- iehmer brodlos werden. Dies werde man nicht wollen, und cshalb bitte er das Haus um Annahme der tra Die Abz »r. Franz und Genossen beantragten :
e E ite, beschließen, den Herrn Reichskanzler, zu ersuchen, zu veranlassen, daß derBundeërath die erailenen S mungen über die Beschäftigung der jugendlichen Arbeiter wes en Steinkoblenbergwerken dahin abändere, daß sie nur für die tit lichen Arbeiter gelten, welche mit den mit der Förderung unmittel- bar in Verbindung stehenden Arbeiten beschäftigt sind. L
Der Abg. Dr. Franz konstatirte, daß die dur die Ber ordnung einseitig den Steinkohlenbergwerken H en zünstigung einen guten Eindruck nicht gv E Me n Da vielinehr, wie aus den jüngsien Berichten der Fabri inspek oren rhelle, die Glashüttenbetriebe und ähnliche Industrien ähn- iche Bevorzugungen für sich verlangten. „Jm Interesse ae Unterbrochener Förderung, wenn sie dur die Art des Betrie es bedingt sei, und nur im Zuteresse dieser, wolle u Ma lassenen Bestimmungen koncediren ; für die anderen Ar eiter, eren Thätigkeit nitt L pit E Ns im Zu- 1110 c Toio , 3 1 z en. : a Agen ertlärte, er sei mit dem Abg. Hirsch darüber im Einverständniß, daß es nothwendig erscheine, _ die Arbeiter so viel wie möglich zu schüßen, auch DArieere Lal F sehr verwerflih sei, wenn die Arbeiter von 2E, api G U E von den Bergwerksbesitzern ausgebeutet würden; E gen aber, daß zu einer derartigen Auffassung n A Eu Rede steyenden Verordnung kein Grund i Beste r 7 Ap Hirsch sprehe von cinem Gewinn für die Besißer, N
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i ¿eni ) kämen; dabei ugendlihen Arbeiter weniger Geld bekämen; Laie Ae doch ein ziemlih erhebliher Jrrthum unter.
i j i i i er Natur Die Leistungen der jugendlichen Arbeiter seien der. der Sche “nah allemal sehr gering, und BRE s e Vesireben ih überhaupt junge Leute für den Betrieb n: E zuziehen, liege es, daß man von derg T E aber sei wirke, sie in die Bergwerke einzustellen. O ri h) y g AY die Arbeit der jugendiihen Burschen eine relativ L L IEUEE Liege fiberhaupt in der Verordnung des Bunde me eine Gefahr für da3 Wohl dieser O ne beiter vor? Er müsse das nah [Einen Se AUGR Due J aus besireiten, Die Bestimmungen E, nen wegs irgend welche Gefahr für die jugendli en Me beiter, da es sich nur um das Arbeiten über c iy e und die Beschäftigungsart eine derartige sei, daß bei ihr di
“ Diese müßte geschüßt werden.
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nacchdem dieselben die Schule verlassen hätten, noch zwei Jahre lang spazieren gehen zu lassen; könnten dieselben nicht auf den Wertstätten ihrer Eltcrn unterkommen, so würden sie gezwungen, in die Fremde zu gehen, was dem Familienleben aewiß niht zuträglih sei. Wenn die Leute erst in späteren Jahren zum Bergbau kämen, würden sie den Gefahren desselben gewiß s{chwieriger entgehen, als wenn sie von Jugend auf angelernt seien. Jn dieser Hinsicht sei also die Verordnung gerade sehr zweckmäßig. Wenn der Abg. Dr. Hirsch meine, daß na früheren Erfahrungen feststehe, daß dur die zu frühe Beschäftigung in den Gruven die militärische Tauglichkeit der Leute beeinträchtigt werde, so ergebe doch die jüngile Statistik, daß die Zahl der tauglichen gegen früher zugenommen habe. Auch der Uebelstand des Zumweitwohnens sei nur die Aus: nahme; in der Regel wohnten die Leute ziemlich nahe bei den Gruben. Vergleiche man die Berggeseßgebungen anderer Län- der, so müsse Deutsci land in Bezug auf die Beslimmungen im Juteresse jugentlihecr Arbeiter als Muster gelten. Er halte aus diesen Gründen die Verordnung für vollkommen geret- fertigt, würde sich aber eventuell für den Antrag Franz aus- rechen. L r Du Abg. Dr. Hammacher bemerkte, die Gewalt der That- sachen sei hier strenger als das Gefes. Im Znteresse der Nr- beiter selber sei die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter ge-
boten. Daß die Leßteren darunter litten, müsse er entschieden bestreiten. Nach seinen eigenen Erfahrungen würden gerade aus den Kreisen des westfälishen Bergbaues unter den dortigen Bergleuten die allertüchtigsten Soldaten aus- aehoben. Er habe niemals etwas davon gehört, daß die
Bergarbeiter, die unter der Herrschaft der deutschen Gewerbeordnung thätig gewesen, in ihrer förperlichen Ent- widelung zurückgegangen seien. Daß die Bestimmungen der Gewerbeordnung hinsichtlicy der Arbeitszeit nicht immer ins gehalten worden, sei wiederholt dadurch herbeigeführt worden, daß sonst der Betrieb geradezu unmöglih geworden wäre. Er sei mit dem den Bestimmungen zu Grunde liegenden Gedanken zwar einverstanden, wolle aber im Juteresse der Sacze dem 2 ge Franz zustimmen. :
"O N wies ebenfalls nach, daß verschiedene Beschäftigungs8arten, wie sie der Bergbau mit sich e wohl geeignet seien, die jugendlichen Arbeiter über Gebühr anzustrengen und ihre köcperlihe Entwickelung zu s{ädigen.
Der Abg. Stoetel trat sür den Antrag des Abg. Dr. Franz ein. Die meisten Bestimmungen des Bundesraths hal'e er, wenn auch nicht für schädlih, fo doch für zwecklos. ZWirklich des Schuges bedürftig wären nur die jugendlichen Arbeiter, welche bei der direkten Förderung beschäftigt wären ; Und diesen Schuß ege. e Anirag Franz und Genossen, den zur Annahme empfehle. N Nach aas persönlichen Bemerkungen wurde der Sas des Abg. Dr. Hirsch N dagegen M N des Abg. Dr. Franz mit großer Majorität angenommen. A folte is Spezialberathung des Reichshaushalts- Etats für das Etatsjahr 1882/83 in der dritten Lesung. ZU derselven beantragte der Abg. von Benda, die Position, ber. die Kostenbewilligung zu dem Bau einer Militär:Erziehungs- anstalt in Neubreisach, an die Budgetkommission zurüCzuoer- weisen. Dagegen möchte der Abg. Richter (Hagen) diesen (Gegenstand gerade jeßt, wo das Haus gut besetzt sei, berathen schen. Letßterem Wunsche wurde vom Hauj}e gewillfahrt, j Zunächst wurde T LEO Ordinarium der Ausgaben dcs Bundesraths verhandelt. j U Beim Kas, 2 (Bundesrath) bemerkte der Abg. Nidert, zu Beginn- dicser Session sei von dem Reichskanzler für die Beurtheilung des Ausfalls der Wahlen eine amtliche Wahl- statistik benußt worden, deren Zahlen si als unzuverlässig erwiesen hätten. Am 15. Dezember habe der S von Boetticher dem Reichstage eine andere berihtigte Wahl- slatistik angekündigt und dieselbe fei j-t auch eingegangen. boa habe sich die Mühe genommen, dieselbe zu i ddiAg e- haupte, daß auch diese berichtigte Statistik an argen Jrr! en leide. Er habe durchaus nicht, wie der Minister von Boetti Ee behauptet habe, übergroßen Eifer an den Tag gelegt für die liberale Vercinigung Stimmen in Beschlag zu nehmen, die derselben nicht zukämen. Dagegen stelle sich die Zahl der auf die Deutsch-Konservativen gesallenen Stimmen noch) geringer, als die berihligte Wahlstatistik angebe, obschon diese O ersten um circa 40 000 Stimmen abweiche, Jm 6. pater) en Wahlkreis scien die auf Herrn von Puttkamer gefa enen Stimmen cinfah den Deutsch:-Konservatioen Mie worvelr, Herr von Puttkamer aber habe früher der nationallibera a8 Partei angehört. Dasselbe sei im 9. und 10. posenschen Wahl- kreis geshchen. Anderswo sei man noh weiter gegangen und habe nichtgültige Stimmen als deut M ags sehen. Jm 4. hannoverschen Wahlkreis und im Wahlkreis Cassel sei eine Anzahl von Stimmen au] den Fürsten E marck gefallen. Dieselben seien ungültig gewejen, H N Reichskanzler als Mitglied des Bundesraths nicht, wäh ar sei. Troßdem seien dieselben den Deut (Doe ee ees uge rehnet. Er könne darum auc dieje berichtigte Day S als nit zuverlässig ansehen und müsse behaupten, ag s Schlüsse, welche der Reichekanzler aus derselven gezogen habe, jedes sicheren Halts entbehrten.
5 j So Hierauf ergriff der Bevollmätig!e zum Bundesrath Z C : 9 Ç . Staats-Minister von Boetticher das Wort: S Meine Herren! Daß auch diese amtliche Statistik thre Maänge haben würde, das glaube ih bei der ersten BesYeeeanis des Segen standes eutet zu haben. Es ist ja ganz natürlich, daß man be tee a, bei. der sehr viele Kandidaten konkurriren, die biéber “einer parlamentarischen Versammlung und einer h r x ten Fraktion nit angehört haben, sehr 6 A _OWENE darüber sein kann, zu welcher politiscben Farbe der bc re fend 28 didat einzuschäten ist. Die Wahlkommissarien, auf deren Beri zen diese Statistik beruht, sind, wie ih neulich gesagt habe, On nid b befugt, ecinzushäßen, sondern sie tvetden Gn O ven an im richtigsten verfahren, wenn sie sh bel, e Kandidalta resp. ihren Parteifreunden erkundigen . zu FESE Fraktion sie sib rechnen. Jch bestreite nun auf das Pofsitivite, daß
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nommen hat; i glaube vielmehr, vaß überall ebenso verfahren sein wird, wie ich es bezecinete, daß man also Erkundigungen darüber einge- zogen, zu welcher politischen Partei oie einzelnen Kandidaten zu rechnen find. Wenn der Herr Vorredner sich beispielsweise darüber be- \hwerte, daß sein Parteigenosse, der Hr. Abg. Frieß nicht zur libera- len Vereinigung gere{net sei, so nehme i an, daß man eben in seinem Wahlkreis noch darüber niht entschieden gewesen sein wird, welcher Partei er demnächst, wenn er gewählt werden sollte, ih L [4 ge verde. - 5 S endlih der Herr Abgeordncte den Fürsten Biêmarck nit sür wählbar erklärt hat, so ist das nit richtig. Die Verfassung {reibt nur vor, daß Niemand gleichzeitig Mitglied des Bundesraths und Reichstags sein kann. Damit ift aber keineswegs ausgeschlossen, daß Mitglieder des Bundesraths gewählt werden fönnen. Es wird ibnen vielmehr naher nur zu überlassen sein, si entweder für das Mandat oder sür die Fortseßung ihres Auftrags als Bevollmächtigte des Bundesraths zu entscheiden. Diese Frage ift bisher immer so beurtheilt worden, die Stimmen also, welche bei den leßten Wahlen auf den Fürsten Bismark gefallen sind, sind mit vollem Rechte unter die Konservativen gerechnet worden. Der Abg. Grillenberger beklagte sih über Belästigungen, die er und die Mitglieder seiner Partei von den Polizei- behörden erfahren hätten. Kriminalbeamte überwachten sie auf Schritt und Tritt und verfolgten sie bis hierher in das Neichstagsgebäude. Ein solches Verfahren verleße die Würde des Neichstags. — Ber Etat des Bundesraths wurde bewilligt. L ZUm Etat des Neichsta gs lag ein Antrag des Abg. Frhr. von Stauffenberg vor, sür einen Bibliothekassistenten ein Ge- halt von 3000 M einzustellen. Der Abz. Frhr. von Stauffenberg motivirte denselben unter Hinweis auf die Thatsache, daß der jebige Bibliothekar niht im Stande sei, sein Amt allein weiter zu versehen. ‘Der Antrag wurde darauf ohne weitere De- batte angenommen, ebenso der ganze Etat des Reichstags. : Das Haus trat darauf in die Berathung der Anträge bezüglich der in Neu-Breisach zu errihtenden Militär-Er- ziehungsanstalt ein. Es Bana O 1) der Abg. von Massow und Genossen die Summe von 290 000 /6 zur Errichtung eines Militär= Knabenerzichungsinstituts mit ÜUnteroffiziervorshule ais erste Rate zu bewilligen. / 1
Ÿ Die Abgg, von Benda und Genossen für den Fall der Ablehnung des vorstehenden Antrages: 290 000 M als erste Nate zur Errichtung einer Unteroffiziervorschule zu bewilligen.
Der Abg. von Massow befürwortete seinen Antrag. Bei der zweiten Lesung sei die Summe von 290 000 /6 für die Knabenerzichungsanstalt und die Unteroffiziershule mit großer Majorität abgelehnt worden, obgleih von fompetenter Seite die Vorlage auf das Wärmste empfohlen sei. Er halte die- selbe aus militärishen und politischen Gründen für noth- wendig und trete darum für die Wiederherstellung der Re- gierungsvorlage ein. Jn Elsaß-Lothringen bestehe thatsäch- lih ein Mangel an Unteroffizieren, der durch den Zufluß aus Osten niht gedeckt werde. Aus Neu-Breisach selbst sei dem Reichstage eine Reihe von Petitionen, in denen die Errichtung dieser Schulen verlangt werde, zugegangen. So berechtigten Forderungen, glaube er, dürfe der Reichstag sein Ohr nicht verschließen. Auch politishe Gründe sprächen für die Vor- lage. Nachdem die Elsasser dem Deutschen Reiche unterthan geworden, müßten die Deutschen die Elsasser sich auch zugethan
En, R Abg. Rickert erklärte, die Apostrophen an den Pa- triotismus halte er bei dieser Vorlage für durchaus überflüssig. Man schade damit nur der Sache, denn man stelle sie auf ein ganz falsches Niveau. Jn dieser Beziehung habe sich be- sonders der Abg. von Treitschke vergangen, der ohne sacliches Material beizubringen, den Reichstag mit cinem Konglomerat von Redensarten überschüttet habe, mit denen derselbe besser verschont geblieben wäre. Für den Antrag von Benda würde er stimmen, wenn dem Reichstag für denselben ein motivirter Kostenanschlag, der eine budgetmäßige Prüfung des Projektes möglih mache, unterbreitet wäre. Da ein solcher Kosten- anschlag fehle, so bitte er den Antrag abzulehnen.
Demnächst ergriff der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Staats-Minister von Kameke, das Wort : S O
Meine Herren! Jh möchte niht sehr lang werden, Nes e Art und Weise, wie augenblicklih diese Sache aufgefaßt worden ift, zwingt mi, in Kürze über die Entstehung dieses Postens zu E Die ursprüngliche Veranlassung, daß ein solcher Tun y M as Meilitärbudget cingestellt wurde, 1st der Unteroffiziermange è S0 2E Ihnen mitgetheilt worden, daß er augenblicklich über 9 "/a der G ate ziffer beträgt. Es ist ferner versciedentlich son gesagt mee daß dieser Mangel am meisten fühlbar wird im Westen vier Reicbes und zwar \o, daß eine Abhülfe dringend nothwendig e Diese Abhülfe ist bis jeyt insoweit gewährt worden, als qui R Unteroffiziershulen junge Männer dorthin geschickt BOR aus E im übrigen hat man sich dadur belfen müssen, day die etnen wandernden Unteroffiziere in den Regimentern in L aden un S saß angestellt worden sind. Diese wandernden Unteroffiziere sind a E Element, mit dem wir in der Armee verhältnißmäßig den mw evigsten L aa machen können. Wenn die Leute vollständig tüchtig wären, i I wären sie bei ihrem alten Regiment geblicben und hâtten dor _ Unterkommen nicht aufgegeben. Ihnen fehlt es also mei an Legen einer Stelle und sie dienen ie nicht dazu, für unsere Militärv ältni} »paganda zu machen. E ; e Unmeeoizlermint wird noch fühlbarer dur die uen Einrichtungen, die wir verscbiedentlic getroffen haben ; sum BRED die Einrichtung der Ersatreserve. Zur Ausbildung Der erh p vis für die Uebungen des Beurlaubtenstandes wird eine a O Unteroffizieren zeitweise in Anspruch genommen, die im Jeu R Dienste vermißt werden, wodurch es immer dringliher wird, d 9 zuhelfen. E L S E R alien erwächst daher na me eim bin eine Pflicht, cinmal an Mangel aben b der Qualität - eroffiziere, dann aber j | xualität. NAT er De : E allgemein gewachsenen L BEE fonformcr werden. Die Militärverwaltung hat ; R : E e cid u it gere. geht p Etatéstärke von ffiziershulen. Zur - Jet Etc ¿ eee in den Unteroffiziersbulen und können daraus ens etwa 1000 Unteroffiziere in die Armee gegeber. werden. Se beres bemerkt, ist der Abgang viel stärker. Wie ih schon bei der E e Berathung dieses Postens erwähnte, fällt ein Theil der lungen A in diesen Schulen vor dem Ende des Kursus aus, das O E die wegen körperlicber, wegen inte"iektuellec und moralischer C
Arbeiter in keiner Weise zu Schaden kommen L E Regel nach seien die Arbeiter nicht in der Lage, ihre Kinder,
irgendwo ein Wahlkommissarius aus eigener Initiative „und e A tendenziöser Absicht eine falsche Rubrizirung der Kandidaten vorg
brechen entlassen werden müssen, Die Zahl derselben beziffert