1882 / 50 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Feb 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Weise beseitigt, wenn die Verwendung des Tichyshen Grundstücks zur Anlage erfolgt. Jn der weiteren Erwägung, daß für eine der- artige Anlage in Berlin au hinsihtlih der Kostenfrage überhaupt feine geeignetere oder au nur gleih günstige Baustelle vorhanden ist, vermochte die Staatsregierung \sih nur für die Aus- führung eines die Mitverwendung des Tichyschen Grundstückes vor- ausseßenden Projektes zu entscheiden, nahdem \sich inzwischen Aussicht auf den Erwerb des Grundstückes zu einem gegen die frühere Forde- rung erheblich geringeren Kaufpreise eröffnet hatte.

Die neuen Spezialpläne sind von der Ministerialbaukommission hierselbst unter Betheiligung der Zollverwaltung Ende Dezember v. F. fertig geftellt und im Ministerium der öffentlißen Arbeiten super- revidirt. Die Einrichtung und der Umfang der Anlage im Einzelnen ist aus dem beiliegenden Erläuterungsberichte ersichtlich und die Ge- staltung auf dem beigefügten Situationsplan Ik. veransc{aulicht. Schon die Vergleichung der Situationspläne 1. und 11. wird über die Vorzüge des jeßigen Projektes vor dem früheren und über die Un- entbehrlihkeit des erwähnten Privatgrundstückes dafür kaum einen Zweifel bestehen lassen. Nach der bei der Schlußprüfung von allen betheiligten Verwaltungen gewonnenen Ueberzeugung wird im Falle der Ausführung dieses Projektes eine Anlage ge\chaffen werden, die allen Ansprüchen nach jeder Richtung hin auf die Dauer in hervorragendem Maße genügen, die auf die Hebung des Verkehrs einen belebenden Einfluß üben und die si auch selbst bei Einhaltung bestimmter Grenzen in Bezug auf die monumentale äußere Auëstattung den Bauten in dem betreffenden neuen Stadttheile würdig anreihen wird. Gleichzeitig wird damit für jene Gegend die im Flußregulirungs- und Schiffahrtsinteresse wie in dem des Packhofsverkehrs unbedingt noth- wendige Ufer- und Stromregulirung ausgeführt werden. Den Wün- schen der Kaufmannschaft wird durch die Herrihtung von Theilungs- lägern, dur die Gewährung von Raum und dur Abfertigungsstellen für die unter Anspruch auf Steuervergütung ausgehenden inländischen Erzeugnisse entsprochen. Daß vorerst und bis zur Gewinnung wei- terer Erfahrungen von der Einziehung sämmtlicher Zollerpeditionen auf d¿n Bahnhöfen abgesehen wird, wird man im Interesse der Noth- wendigkeit und des s{chleunigen Abfertigungsverfahrens als be- gründet anerkennen, zumal da die Belassung einzelner Erpeditionen auch im Interesse der Zollverwaltung liegt, um eine zu große An- füllung der Revisionsräume und Hallen und eine die Abfertigungen \törende Anstauung des Lastfuhrverkehres am Packhofe zu verhindern, während durch die Verbindung des neuen Packhofes mit sämmtlichen hiesigen Bahnhöfen vermittelst der Ringbahn die Entlastung des Stadtverkehrs und die bessere Ausnutßzung des Beamtenpersonals er- reiht wird.

Die Ausführung des Projektes erfordert die Aenderung des durch Allerhöchsten Erlaß vom 18. November 1868 für jene Gegend festgestell- ten Bebauungsplanes, wonach längs der Spree zwischen der Moltkebrücke und Paulsf\traße cine breite Straße angelegt werden sollte, weil das Packhofsetablissement abgeschlossen sein muß und nicht durch einen öffentlichen Weg unterbrochen werden darf. Der Magistrat von Berlin hat sich in dem Schreiben vom 5. Dezember 1881 im Interesse der jeßt projektirten Anlage mit der Abänderung des Bebauungs- planes und der E unterhalb der Moltkebrücke einverstanden und bereit erklärt, die ihm zustehende Jnitiative dazu in den Fristen und Formen des Geseßes vom 2. Juli 1875 zu ergreifen.

Gesammtkosten der neuen Packhofsanlage nach dem Projekt II.

Nach den superrevidirten Koftenanshlägen (vergl. die Zerlegung auf der leßten Seite des Grläuterungsberichts) betragen die Kosten für die Herstellung der Packhofsanlage mit den Gebäuden für das E und die Provinzial-Steuerdirektion . 4764 000 M.

azu treten an Kosten für den Ankauf des Tichyschen G 2, L250000 Die Kosten betragen also im Ganzen... . . 6014000 .

Für den gedachten Kaufpreis ist der Staatsverwaltung, für den Fall der Bewilligung dieser Summe der sofortige lasten- und \{ulden- freie Erwerb dieses Grundstückes gesichert.

Auf die Gesammtsumme von A . 6014000 A kommen dagegen nah der amtlihen Abschäßzung über 74400 ,„ Erlös aus dem Verkauf der Materialien 2c. der der-

zeitigen Pockhofsgebäude in Abzug, so daß sich die Dae: Canto a o a Use 6 berenen. :

Weitere finanzielle Vortheile, welche sih aus der vorstehend ent- wickelten Operation ergeben würden, werden weiter unten ihre Er- örterung finden. / i

Dabei ift indeß, ebensowenig wie bei dem ersten Projekte, die- jenige Entschädigungssumme in Ansatz gebracht, ‘welche den Aktionärea der früheren Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft für die Jnanspruchnahme eines Theils ihres Grundbesitzes in der Jahres- bilanz gut zu s\chreiben ist. Die zur Packhof2anlage und zur eventuellen Erweiterung derselben benöthigte Fläche ist, vorbehaltlich der genauen Feststellung bei der Schlußvermessung 2413,3 Quadrat- ruthen groß. Die Entschädigungssumme dafür is von dem Minister der öffentlichen Arbeiten auf 2895900 M, d. h. mit 1200 Æ Werth für die Quadratruthe bemessen und hierbei davon ausgegangen, daß das betreffende Terrain wegen seiner entfernteren Lage von der Moltkebrücke im Werthe etwas geringer, als das gün- stiger gelegene Tichy'scbe Grundstück zu veransblagen und daß beim Bau der Stadtbahn für die nördlich vom Lehrter Güterbahnhofe und der Werftstraße belegenen Grundstücke der gleihe Preis von 1200 M gezablt ist, während andererseits auch ein höherer Preis für die Terrainflähe südliÞh vom Lehrter Bahnhofe an der Spree mit Rücksicht darauf wobl zu rechtfertigen sein würde, daß unter sonst gleichen Verhältnissen die an einem \ch{iffbaren Flusse liegenden Grundstücke im Preise böber zu stehen pflegen, als solche, welche der Verbindung mit der Schiffahrtéstraße entbehren.

5 939 600 M

Vergleich gegen die Kosten des Projekts I.

Im Uebrigen übersteigen zwar die für das vorliegende Projekt speziell veranschlagten Kosten der Herrihtung der ganzen Packhofs- anlage die für das frühere Projekt übers{läglich auf 4200 000 M bemessenen Baukosten um 564000 A Ausweislih der Zerlegung der Kosten im Erläuterungsberichte entfällt dieser Mehrbetrag jedo fast aus\{ließlich auf die Mehrkosten für Terrainaufshüttungen, für Stüt- und Ufermauern u. \. w., also für Verbesserungen, die wegen der tiefen Lage des Grundstückes in sanitärer Beziehung, wie zum Schutze der Gesammtanlage gegen das Wasser unumgänglih noth- wendig sind und deren Vortheile durch die Erleidbterungen des Ver- kehrs, besonders für den Frachtverkehr mit jährlid Millionen von Centnern, sowie durch die damit gleichzeitig erreichte Ufer- und Flußregulirung, durÞch welhe allein 388000 M in Anspruch zu nehmen sind und welche, wenn das vor- liegende Projekt nicht zur Ausführung käme, doch {werlich er- \part werden könnten, überreihlid aufgewogen werden. Durch die ge- dachte Terrainerhöhung wird zugleih die Gewinnung von über dem Poqwalser liegenden, durchaus erforderliben Kellern zur Lagerung von

ein und Spirituosen ermögliht, Insbesondere muß der Mehrauf- wand der Summe von 1250000 Æ für den unentbehrliben Grund- \tüccksankauf, welche überdies hinter der 1880 geforderten Summe um mehr als 450000 M zurüdckbleibt, als eine finanziell rihtige Ausgabe, deren Vortheile si je länger je mehr herausstellen und die einmalige Aufwendung reichlich verzinsen, beziehungsweise au8gleihen werden, be- zeihnet und umsomehr die Genehmigung dazu befürwortet werden, als sonst das gesammte Projekt einer neuen Packhofsanlage für Berlin absolut in Frage gestellt sein würde.

Preiswerth des Privatgrundstückes.

Nach dem Grundbuche beträgt die Größe - des Grundstücks 5 Morgen 29 Quadratruthen (929 B boatenibin oder 131,77 Ar). Danach würden bei dem unter Gewährleistung ficher gestellten Ge- sammtankaufspreise von 1250 000 Æ für die Quadratruthe 1345 4 53,3 A gezahlt werden. Dieser Preis is im Hinblick auf die bei

der Abmessung des Werthes für das Eisenbahnterrain maßgebend gewesenen Grundsäße und im Vergleiche zu den Preisen, weite bei den leßten An- und Verkäufen fiskalisher Grundstücke jener Gegend vereinbart worden sind, ein angemessener. Beispielsweife wurden bei den im Oktober 1871 stattgehabten öffentlichen Versteigerungen von 14 im Alsenstadttheile von Berlin, also unweit der Moltkebrücke belegenen fiskalischen Baustellen als höchster Preis 1884 4 und im Durchschnitt 1492 4 40 4 für die Quadratrutbe gelöst, und waren diese Erlöse als niedrig zu bezeichnen, weil der Baugrund ein äußerst \{lechter war und die Käufer erhebliche Baubeschränkungen zu übernehmen hatten ; o pin Umstände verhinderten jedoch nit, daß bei einigen schon bald darauf vorgenommenen Wiederverkäufen jener Grundstücke von den neuen Käufern Preise bis zu 3000 (A für die Quadratruthe gezahlt wurden, Berner erhielt Preußen für das zum Erweiterungsbau des hiesigen

eneralstabs8gebäudes im Jahre 1873 veräußerte fiskalishe Grundstü von 425 Quadratruthen den nur mäßig abgeshätzten Werth von 900 600 Æ, also rund 2118 M für die Quadratruthe. Im Jahre 1878 war in Aussicht genommen, im Falle des \{on damals auf dem RNaczynskischen Grundstücke beabsichtigten Baues des Reichstags- gebäudes den Grund und Boden der Grundstücke in der Sommer- straße Nr. 7 und 9 für 339 4, bezw. 272 A. für das Quadratmeter (also 4808,7 M, bezw. 3858,3 H für die Quadratruthe) zu erwerben. Der Werth von Grundstücken, welche auf der rechten Spreeseite in der Nähe der neuen Justizgebäude liegen, ist nach sachcverständigem Gutachten jeßt auf mindestens 2100 #4 für die Quadratruthe zu veranschlagen. Bei der Werthshäßung des Tichy’schen Grundstücks kommt besonders in Betracht, daß dasselbe durch seine Lage diht an der Spree und nahe der Moabiterstraße für größere industrielle Anlagen eine vorzugsweise geeignete Stelle bietet. Der jeßt ermöglihte Ankaufspreis für dafselbe von 1345 M 53,9 F für die Quadratruthe, welcher gegen den höchsten der zuvor angegebenen Preise um mehr als zwei Drittel zurückbleibt, wird danach als ein für die Staatskasse schr günstiger anzusehen sein. Müßte dennoch auf den Ankauf des in Rede stehenden Privatgrund- tücks zur Zeit verzichtet und die neue Packhofsanlage nah dem Projekt I. zur Ausführung gebracht werden, so würde wie schon jeßt kaum zu bezweifeln ist bei einer später nöthig werdenden Er- weiterung dieser Anlage doch die Erwerbung des Grundstücks nicht zu umgehen sein, ‘und müßte alsdann sicherlich ein weit höheres Kaufgeld, selbst wenn das Grundstü inzwischen nicht anderweit bebaut werden sollte, gezahlt werden, ganz abgesehen davon, daß ein späterer Erweiterungsbau auf dem beregten Grundstücke zum Nachtheile des Dienstbetriebes außer dem nöthigen Zusammen- hange mit der P stehen und immer nur ein ungenügender Nothbehelf bleiben würde. Es würde daher in der Zukunft zweifel- los als ein s{chwerer Fehler sich heraus\tellen, wenn die vorliegende Gelegenheit zum preiswerthen Ankauf des mehrgedahten Privat- besitßes versäumt würde.

Finanzielle Vortheile bei Ausführung des Projekts Il.

Wird dagegen die neue Packhofs8anlage nach dem Projekt Ik. ausgeführt, so ergeben sih, abgesehen von den bereits dargelegten, ziffermäßig kaum darstellbaren Vorzügen, welche dies Projekt außer für den Handel und Verkehr der Hauptstadt auch für andere öffent- liche Interessen, namentlich für den Dienstbetrieb der Zollbehörden bietet, insbesondere folgende unmittelbaren Vortheile : :

1) durch die Näherlegung des Packhofes an die Alt-Moabiter Straße. um mindestens 200 Meter wird entsprehend mehr Grund- flähe und Wasserfront von dem unterhalb belegenen Grundbesitz der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn für anderweite*Zwecke verwend- bar und würde um so günstiger zu verwerthen sein, als der Bau- werth dieser Grundstücke mit dem in der Nähe der Moltkebrücke anzulegenden Packhofe steigt. :

2) Bei der tiefen Lage des Staatsgrundstüks gegen die an- grenzende, in beträchtlicher Höhe aufsteigende Alt-Moabiterstraße würde der werthvollste Theil desselben nah den technischen Erörterungen weder für die Gebäude des Packhofs selbs noch für das Hauptamts- gebäude zu verwenden sein, Dagegen eignet sich der fragliche Theil des Grundstücks an der Straße vollkommen für die Errichtung des Gebäudes für die Provinzial-Steuer-Direktion. Die in dem Projekt T. für dies Gebäude bestimmte Baustelle auf dem zwischen der Alt- Moabiter-, Ulanen- und Invalidenstraße belegenen Staatsgrundstüke, für welche ein Flächenraum von 4065 qm (rund 286 Quadratruthen) berechnet ist, bliebe demnach der Staatsverwaltung für anderweite Verwerthung erhalten, und ift dieser Vortheil bei dem auf mindestens 2100 M für die Quadratruthe abgeshätten Bodenwerth auf wenig- stens 600 600 Æ. zu veranschlagen. 2 E

3) Die Strombauverwaltung würde im Interesse der Schiffahrt und Vorfluth, sowie zur Beseitigung des unshönen Aussehens in nächster Zeit genöthigt sein, die nah dem Vertrage mit der Stadt Berlin vom 11./30., Dezember 1875 dem Staate verbliebene Befestigung der Normaluferlinie am rechten Spreeufer unterhalb der Moltkebrücke ebenso vorzunehmen, wie dies bereits auf derselben Uferseite von der Marschall- bis zur Moltkebrücke geschehen ift. Dur einen Bau dieser Art würden ungefähr dieselben Kosten er- wachsen sein, welche jeßt zur Herrichhtung des Packhofs für die Ufer- befestigung, nah dem Anschlage mit 388 000 #4, verwendet werden müssen. Dieser Betrag wird nunmehr erspart.

Verpflichtung des Staats zur Uebernahme der Kosten für die neue Packhofsanlage.

Wird dieser Vortheil, sowie die anderweite Verwendungsfähigkeit des oben bezeihneten Grundstückes von 600600 4 (zusammen 988 600 M) in Gegenrechnung gestellt, so vermindern sih die Kosten des Ankaufs des fraglichen Privatgrundstücks erheblich.

Die Kosten für die Herrichtung der neuen und für die Verlegung der alten Packhofsanlage sind allein aus Staatsmitteln zu bestreiten ; denn abgeschen davon, daß nah den auch bei der Errichtung der leß- teren entscheidend gewesenen Grundsägen bei derartigen Anlagen ein Gemeinschaftsverhältniß mit der Kommune und der Kaufmannschaft zu vermeiden is, wird die Beseitigung dieser auf Staatskosten er- bauten zeitigen Packhofs8anlage und der Ersatz für dieselbe, durch die Bedürfnisse der Zollverwaltung und der übrigen betheiligten Staats- verwaltungen zur Behebung lästiger Mißstände dringend geboten. Auch ist die Heranziehung des Magistrats oder der Kaufmannschaft von Berlin zur theilweisen Uebernahme der gedachten Kosten, wie solche auf Grund des §. 97 des Vereinszollgeseßes vom 1. Juli 1869 in Erwägung gezogen wurde, im vorliegenden Falle ausgeschlossen, weil die in jener Geseyzesftelle ausgesprochene Vorausseßung „der Er- weiterung der bestehenden öffentlihen Niederlage“ nicht zutrifft, da diese Erweiterung auf dem zeitigen Packhofsterrain unausführbar ist.

Ueberdies erstreckt sich cine derartige Verpflichtung der Kaufmann- {haft 2c. nur auf die Beschaffung von Niederlageräumen, nicht aber auf die Herstellung von Abfertigungs-, Revisions- und Amtsräumen, worauf nah dem Erläuterungsbericht der weitaus größte Theil der Kosten der neuen Anlage entfällt.

Rentabilität der neuen Paclkhofsanlage.

Auf eine Rentabilität, wie bei industriellen Privatbauten, kann bei Staatsanlagen, welche im allgemeinen öffentlichen Interesse er- rihtet werden, im vorliegenden Falle umsoweniger gerechnet werden, als der neue Packhofsbau vornehmlich für die Zwecke der Zoll- und Steuerverwaltung nöthig wird. Dennoch läßt fih aus dem Lager- elde, welches für die Benußung der Niederlage 2c. gemäß der Vor- schrift im §. 99 des Vereinszollgeseßes zur Staatskasse zu erheben ist, auch ohne Erhöhung der derzeit vorgeschriebenen She: nach den bisherigen durch\chnittlihen Erträgen, mindestens eine Jahreseinnahme N die ed indessen bei der zu erwartenden Zunahme des Verkehrs erheblih steigern wird, und für die Benußung der auf Staatskosten herzustellenden Theilungsläger ein Ertrag von jährlich E zusammen von

jährlich erwarten.

Auch darf hier nicht unerwähnt gelassen werden, daß; na er- folgter Beschaffung eines fiskalishen Gebäudes für die hiesige Pro- vinzial-Steuerdirektion die Ausgabe von jährlich 30000 A für das von der gedahten Direktion zur Zeit miethsweise benußte Gebäude in Wegfall kommt. Wollte man die Beseitigung dieser Last in Kapital veranshlagen, dann würde anderweit eine erheblihe Ver- ringerung des oben in Ansaß gebrachten Anlagekapitals konstatirt werden können.

Verwendung des Terrains der alten Packhofsanlage zu Bauten für die NEUta Gen Museen und Kunstsamm- ungen.

__ Vornehmlich aber muß bei der Beurtheilung des Kostenaufwandes für die neue Packhofsanlage in Betracht kommen, daß, nah der Ver- legung des Packhofes das außerordentlich werthvolle bisherige Terrain desselben auf der Museumsinsel, im Mittelpunkte der Stadt und in der besten Gegend Berlins, freigelegt und zu der dringend nöthig ge- wordenen Herstellung von Bauten zur Erweiterung der Königlichen Museen und Kunstsammlungen, insbesondere zur würdigen Auf- stellung der geradezu unshäßbaren Pergamenishen Alter- thümer verwendet, und daß ferner das unzureichende provisorische Gebäude für die Kunstausstellungen durch einen zweckentsprechenden Neubau erseßt werden kann. Die Staatsregierung beabsichtigt, nah der Beseitigung des alten Packhofs das Terrain der Muscumsinsel mit dem dort zur Verfügung stehenden Grundbesitz aus\cließlih für die vorbezeihneten Zwecke zu bestimmen und haben hierüber bereits einleitende Verhandlungen stattgefunden. Diese konnten si indeß vorerst nur auf die allgemeine Feststellung der dringendsten Bedürf- nisse erstrecken , weil eine definitive Entscheidung über fertige Projekte nicht cher erfolgen kann, als bis die Entwürfe fertiggestellt und ge- prüft und die benöthigten Kosten genau ermittelt sein werden.

Die Ausarbeitung der bezüglichen Entwürfe wird mit thunlichster Beschleunigung betrieben. Für die Errichtung der neuen Packhofs- anlage ift jedoch selbs unter der Voraussetzung, daß nah Bewilli- gung der erbetenen Mittel für dieselbe sofort mit der Beschaffung der Baumaterialien und dem Bau begonnen wird, ein Zeitraum von etwa drei Jahren erforderlich, und würde ferner die Verlegung des Packhofes sowie der Abbruch der alten Gebäude und die Freilegung des Terrains noch se{ch8 Monate in Anspruch nehmen. Die Staats- regierung mußte sih daher zur Zeit auf die Vorlegung der beige- fügten Denkschrift, in welcher die betreffenden Bedürfnisse und die Absicht der Befriedigung derselben in allgemeinen Umrissen dargestellt find, beschränken.

(Schluß folgt.)

Literarische Neuigkeiten undperiodishe Schritten.

Preußische Jahrbücher. Herausgegeben von Heinrih von Treitshke. Neunundvierzigster Band. Zweites Heft. Februar 1882. Berlin 1882. G. Reimer. Inhalt: Raphaels erste Zeiten. (Hermann Grimm). Ueber das Wesen und die Bedeutung der menschlichen Freiheit und deren moderne Widersacher. (Schluß) (Hugo Sommer). Unsichtbare Feinde. (Dr. M. Alsberg). Die Bildung der Koalition des Jahres 1756 gegen Preußen. (Mar Duncker). Blinder Lärm. (Politishe Correspondenz.) (2c.) Notizen. (Chamisso's Geburtstag. Bettina. Friedrih Schlegel und Dorothea.) (Julian Schmidt.)

Mittheilungen des Vereins zur Wahrung der ge- meinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen. Herausgegeben von dem Vereinsvorstande. Diese Mittheilungen erscheinen in monatlichen Lieferungen und sind zunächst für die Vereinsmitglieder bestimmt. Düfeldorf. Nr. 1 und 2. Januar, Februar 1882. Inhalt: Die Vorlage der liberalen Parteien, betreffend das Haftpflichtgesez. Referat über die Sitzung de3 Ausschusses vom 5. Dezember 1881, Referat über die Sitzung des Ausschusses vom 24. Januar 1882, Eingabe an Se. Durchlaucht den Reichskanzler Fürsten Bismarck, betreffend das von der General- Versammlung des Vereins am 29, November 1881 an Se. Dur(h- laucht abgesandte Telegramm. Petition bezügli Aenderung des Gntwurfs eines Gesetzes, betreffend die Einseßung von Bezirks-Eisen- bahnräthen und eines Landes-Eisenbahnrathes für die Staatseisen- bahnverwaltung. —- Folgen der Doppelwährung. Das Patentgesetz und das Marken- und Mustershußtzgeseß. Der Rhein-Weser-Kanal. -——- Mittheilung, die Vereinsbibliothek betreffend. Petition bezüg- lich Aenderung des Entwurfes eines Gesetzes, betreffend die Verwen- dung der Jahresüberschüsse der Verwaltung der Eisenbahnange- legenheiten. i

Milch-Zeitung. Organ für die gesammte Viehhaltung und das Molkereiwesen. Begründet von Benno Martiny, unter Mit- wirkung von Fachmännern herausgegeben von C. Petersen, Oekonomie - Rath, in Eutin (Fürstenthum Lübeck), Verlag von M. Heinsius in Bremen. Nr. 8. Inhalt: Die Fabrikation von künstlihem Fettkäse in den Vereinigten Staaten von Amerika. Bon Dr. N. Gerber, Milchtecniker in Lttle Falls, N. Y. Ver- schiedene Mittheilungen. Deutschland. Berlin. Viehstatistik. Breslau. Herabsetzung der Eisenbahn-Tarife für Thier-Beförderung. —- München. * HundefleisheKonsum in Bayern. Hamburg. Centrifugenbau-Aktien-Gesellshaft. Sch{weiz. Zürich. Budget. Ansteckende Hausthier-Krankheiten. Deutschland. Die Verbreitung anstetender Thierkrankheiten in Preußen während des Quartals April- Juni 1881. Schweiz. Der Stand der Sn am 1. Februar 1882. Ausstellungen. Deutshland. Wechsel der größeren land- wirthschaftliden Ausstellungen. Produkten-Ausstellung zu Hildes- heim am 8. Februar 1882. Allgemeine Berichte. Die Bedeutung der Merinoschafe 2c. Sitzung des Landesökonomie-Kollegiums. Erfah- rungen in der Praxis. Die Verwerthung der abgerahmten Milch bez. Molken. Von D. Gäbel, Statistik. Deutschland. Ein- und Ausfuhr von Thieren und thierishen Produkten im Jahre 1881 und vergleichêweise 1880. Schweden. Cin- und Ausfuhr von Thieren, Butter und Käse 1881. Amerika. Ausfuhr von Butter und Käse in New-York, Geräthe-, Maschinen- und Baukunde. Eine doppelte Rübenschnitelmesser-Schärfmaschine. Literatur. Die auf die Thiere und Thierseuchen bezüglichen Polizei-Gesetze. Sprechsaal. Buttersalz. Margarinbutter. Butterstempel. Milchwirthschaftlicher Ver- ein. Berichtigung. An- und Verkäufe von Zuchtvieh. Marfkt- beriht. Anzeigen.

Public Ledger 1882 Allmanac. Geo. W. Childs Publisher . Chestnut Strt., Philadelphia,

F Bremen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

e, Gerichtsschreiber des Königlichen Amisgexichts,-

zum Deutschen Reichs-

2 O.

Zweite

Beilage

Berlin, Montag, den 27, Februar

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

ISS2.

K Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. | Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels-

die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlich

cegifier nimmt an:

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32,

28

=—————— ————— ea

SteeFbriefe un Untersuchungs - Sache [9528]

Am 15, d. M. ist der angebliche Konditor- gehülfe Franz Theodor Blandiaz, 21 Jahre alt, aus Niedergrund in Böhmen unter der Beschul- digung des Bettelns in das hiesige Landgerichts-Ge- fängnitß eingeliefert worden. Durch die Thatsache, daß der angebliche Blanchard bereits einen Flucht- versuch unternommen und derselbe laut Berichts des Gemeindeamts Niedergrund daselbst gänzlich unbe- tannt ist, sowie durch verschiedene Aeußerungen des Beschuldigten ilt der dringende Verdacht hervor- gerufen, daß derselbe entweder aus einem Gefängnisse entsprungen ist oder wegen einer erheblichen Straf- that verfolgt wird. Da der angebliche Blanchard nur kurze Zeit hier festgehalten werden kann, \o wird um s{chleunigste Auskunft. über dessen Verhältnisse ersucht. Signalement: Größe 1,80 m, Haar blond, Stirn frei, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase und Mund gewöhnli, Zähne gut, Kinn rund, Bart wenig hellblonder Schnurrbart, Kinnbart etwas röthlich, Ge- sihtsfarbe gesund, „Statur \{lank, besondere Kenn- zeichen keine. Kleidung: Ein weißes Hemd, blau und weiß gestreiftes baumwollenes Oberhemd, dunkel- graue Stoffweste, graue „Stoffhose, Schaftstiefeln, grau und weiß fein gestreiftes baumwollenes Iaquet, brauner Filzhut. Hanau, den 25. Februar 1882. Kgl. Amtsanwaltschaft. Liessem.

e L

er Jäger Georg Johann Fritz Brüns, geb. am 29. Mai 1849 zu Verden, zuletzt aufbattlain in Verden, wird beschuldigt, als Wehrmann der Land- wehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militär- behörde Anzeige erstattet zu haben. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf Mittwoch, den 19. April 1882, Bormittags 10 Uhr, vor das Königliche Scöffengericht zu Verden zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentshuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßz- ordnung von dem Königlichen Bezirkscommando zu

.

Verden, den 3. Februar 1882. Welfonder, Subhaftation: u, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[9318] Oeffentliche Zustellung.

Der Gastwirth G. Calmus zu Lippstadt, vertreten durch den Rechtsanwalt Tiltmann daselbst, klagt gegen den Korbmacher August Weinert aus Lipyp- stadt, dessen jetziger Aufenthaltëort unbekannt ist, wegen einer Darlehnsschuld, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Verklagten zur Zahlung von 60 4 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Neichtsstreits vor das Königliche Ants- gericht zu Lippstadt auf

den 10. Mai 1882, Vormittags 10 Uhr.

ZUm Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

: Schlaap, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

{9331] _ Oeffentliche Zustellung.

Der Wirth Ludwig Gilger zu Lüßtelstein klagt gegen den früheren Briefträger Ludwig Herholt aus Lügßelstein, zur Zeit ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, und dessen Ebefrau Carolina Wy- mann zu Lützelstein, wegen Restforderung für vom 1. Dezember 1879 bis Ende November 1881 ge- lieferte Waaren und Darlehn mit dem Antrage auf solidarische Verurtheilung zur Zahlung von fünfzehn Mark 12 Pfg. und ladet die Beklagten zur münd- lien Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiser- lihe Amtsgericht zu Lützelstein auf

Dienstag, den 18. April 1882, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an den Ludwig Herhold wird diefer Autzug der Klage be- Tannt gemacht.

Lüyelstcin, den 23. Februar 1882.

Wild, Gerichtsschreiber des Kaiserlihen Amtsgerichts.

(8884) B

Verkaufsanzeige und Aufgebot.

In Zwangsvollstreckungssachen des Köthners Jo- hann Jürgen Ebel zu Emmendorf, Klägers, wider den Schmied Lühr zu Emmendorf, zur Zeit im Be- zirlsgefängnisse zu Hameln, Beklagten,

: wegen Forderung, soll auf Antrag des Klägers die dem Beklagten ge- hörige Anbauerstelle Nr. 21 zu Emméèndorf, be- stehend aus den im Gemeindebezirke Emmendorf be- legenen, im Flurbuche unter Kartenblatt 3 Parzelle Nr. 15 und 16 eingetragenen 5 a 22 qm beziehungs- weise 2 a 31 qm großen Grundstücken mit den darauf befindlichen Gebäuden in dem hierzu auf

Mittwoch, den 29. März 1882, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden öffentlich meistbietend verkauft werden._ ,

Die Kaufbedingungen liegen auf hiesiger Gerichts- \c{reibexei aus.

Zugleich werden alle Diejenigen, welhe an den [FriGneten Grundstücken Eigenthums-, Näher-, Tehnrectlihe, fideikommifsarishe, Pfand- und son- tige dinglide Rechte, insbesondere Servituten und

Termine

1. Steckbriefe und Untersachnungs-Sachen,

u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Snbmisaionen etc.

4. Verloosung, Ámortisation, Zinszahlung U. s. w. von öffentlichen Papieren.

———————————————————————————————

Desfentlicher Auzeiger. 7

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Îuvalideudauk“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Boglex, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

9. Industrielle Eteblissements, Fabriken und Grosshandel.

6, Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8, Theater-Anzeigen. In der Börsez-

9, Familien-Nachrichten. beilage.

E

Aunonceu-Bureaux.

Ac

folhe Rechte unter Vorlegung der betreffenden Ur- kunden „in dem obigen Termine anzumelden, widrigen- falls dieselben im Verhältniß zum neuen Erwerber der Grundftücke verloren gehen. Mecdingen, den 20. Februar 1882. Königliches Amtsgericht. lemm.

[9520]

Verkaufs-Anzeige und Aufgebot.

In Sachen des C. H. Eckhoff in Langendamms- moor, Gläubigers, gegen den Schneider Henze in Hahnenknoop, Schuldner, soll die dem Lettern -ab- gepfändete Anbaustelle Nr. 16 in Hahnenknoop, be- stehend aus

1) einem von Fachwerk erbauten, mit Reit ge- deten Wohnhause und Stallung,

2) den in dem Auszuge aus der Grundsteuer- Mutterrolle von Hahnenknooy unter Artikel 15 ein- getragenen Grundstücken, Parz. 25, 26, 27, 28, 29, Kartenblatt 1, mit cinem Flächeninhalt von 2 Hek- taren 15 Ar 39 Qu.-Meter in dem dazu auf

Mittwoch, den 5. April d. Z,,

: Morgens 10 Uhr, hier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden.

Kaufliebhaber werden damit geladen.

Alle, welche daran Eigenthums-, Näher-, lehn- rechtliche, fideikommissarische, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real- berehtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefor- dert, selbige im obigen Termine anzumelden, unter dem Berwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber dec Grundstücke verloren geht.

Hagen, den 17, Februar 1882,

Königliches Amtsgericht. chreiber.

[9321]

Zwangsverkauf

und

Ausgebot.

In Zwangsvollstreungssachen der

“12Gemeinden %des Amts

gerîn, gegen ‘den rth ‘Aùí

Antrag der Gläubigerin nachstehende, dem Schuldner

gehörige Immobilien, als:

1) die Anbauer stelle Nr 114 cat. zu Salzderbelden mit allem Zubehör, namentli dem Wohnhause Nr. 99 der Gebaäudesteuerrolle nebst Scheune und Stall, Hausgarten im Flecken Salzder- helden von 4,97 a Blatt 13 Parzelle 144 der Gemarkungsfarte und Hofraum ebendaselbst von 4,36 a Vlatt 3 Parzelle 145 und 146,

2) Garten im Amtsgarten oder im Biersteinsfelde, Gemarkung Salzderhelden, von 10,06 a Blatt 3, Parzelle 23 der Karte, Art. 92 der Grundsteuer- Mutterrolle

öffentlich meistbietend in dem auf Freitag, 21. April d. J., Morgens 9 Uhr,

bei Gericht anberaumten Termine verkauft werden. Alle, welche an den vorbezeichneten Immobilien Eigenthuns-, Näher- , lehnrechtliche, fideikommissa- rische, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbeson- dere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefordert, solche in dem angeselzten Termine anzumelden, unter der Verwar- nung, daß für den sich nicht Meldenden das Necht im Verhältnisse zum neuen Erwerber der Im- mobilien verloren geht. Einbeck, 11. Februar 1882.

Königliches Amtsgericht, T1. Mehliß.

A Aufgebot.

Auf Antrag der Benefizialerben des am 14. Fe- bruar d. J. hierselbst verstorbenen Kaufmanns Ju- lius Jonas werden alle Diejenigen, welhe Anspruch auf Befriedigung an die Verlassenschaft des 2c. Jonas zu haben vermeinen, zur Anmeldung ihrer Ansprüche

in dem auf den 21. April d. J., Morgens 10 Uhr, Zimmer Nr. 42, anberaumten Termine unter dem Nechtsnachtheile, daß nit angemeldete Ansprüche auf den Theil der Masse sih beschränken, welcher na Berichtigung der angemeldeten Forderungen auf die Erben über- geht, damit vorgeladen. Braunschweig, den 22. Februar 1882, Herzogliches N IELANE M ecker,

[9020] Aufgebot. Nr, 1748. Die Rentnerin Friederike Seiß in Gernsbach hat beantragt, ein öffentliches Aufgebot bezüglih folgender von ihren verstorbenen Eltern ererbten Liegenschaften auf Gemarkung Gernsbaw, über welche keine Erwerbsurkunden vorgelegt werden gr u era en: cen Sat Biertel 7 Ruthen Kastaniengarten im Gerns- L neben Rudolf Martinsen und dem Stadt- wald, 2) ca. 5 Viertel Wiesen in der Treufelbah neben Wilhelm Krieg, Seifensiedcr von hier, und Wilhelm Beck, Grünbaumwirth von Staufen-

ealberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert,

derhelden, Schuldner, wegen Forderung, follen auf

3) 2 Viertel Acker auf der Weinau, neben Johann Drück und Michael Hornung Wwe,, t 4) 1 Viertel 9 Ruthen Acker auf der Uffelbach, _ neben si selbst und Ottokar Martinsen, 5) 35 Ruthen Aer auf der Selbacher Eck, neben Josef Mußler Wittwe und Friedri Wallraff, 6) ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer und Stallung unter einem Dache, Remise und ge- wölbtem Keller in der Kornhauséstraße dahier, neben Wilhelm Gleisle und Berthold Dick 7) 25 Ne () 259 Ruthen Reben in der Igelbach, neben Jakob Körner und Ottokar Martinsen. A Nach Ansicht der §8. 99—103 bad. Einf. Ges. zu den N. J. G. werden alle Diejenigen, welche an den bezeichneten Liegenschaften in den Grund- und Pfandbücbern nicht eingetragene, auch sonst nicht be- kannte dingliche oder auf einem Stamm- oder Fa- miliengutsverbande beruhende Rechte zu haben glau- ben, aufgefordert, {pätestens in dem auf Montag, den 24. April 1882, Vormittags 9 Uhr, vor dem Gr. Amtsgerichte Gernsbah anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls die nicht e deten Ansprüche für erloschen erklärt werden pÜrden.

Gernsbach, den 21. Februar 1882. Großherzogliches Amtsgericht. Gerictsschreiber :

Gut.

99 E21 Aufgebot.

Der Halbköthner Heinrich Baumgarten in Müllin- gen Nr. 19, beabsichtigt seine Halbköthnerstelle Nr. 19 in Müllingen mit allen Zubehörungen, insbesondere mit den dazu gehörigen in der Muüllinger Grund- steuer-Mutterrolle unter Art. Nr. 17, laufende Nr. 1 bis 17, zur Größe von 5 ha 55 a 92 qm bescrie- benen Grundftücken, zu verkaufen und hat zu diesem Zwecke die Erlassung eines Aufgebots beantragt.

In Gemäßheit dieses Antrags werden nun alle Diejenigen, „welche an den obigen Grundfstücken Eigen- thums-, Näher-, lehnrectliche, fideifkommifsarische, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere aud Servituten und Realberetigungen zu haben ver- uen, bierdur aufgefordert, ihre Zutaclide am

J 4

Pr Hallerstraße Nr. 1, T L: Zimmer Nr. 28, so gewiß anzumelden, als sonst für die ib nit Meldenden im Verhältniß zu den neuen Erwerbern der Grundstücke die Rechte verloren gehen. „In das Hypothekenbuch finden fich als Abfindungs- &Forderungen eingetragen : für Anna Hinze, geb. Baumgarten, in Wir- „ringen 135 Thlr. und für Elisabeth, Thiele, geb. Baumgarten, in Bolzum 50 Thlr., Wegen Unbekanntshaft des Aufenthaltsorts der Berechtigten werden dieselben zu dem obigen Ter- mine hierdurch öffentli geladen. Hannover, den 18.. Februar 1882. Königliches Amtsgericht, Abthcilung 10. Cludius.

[48852] Aufgebot. Folgende Sparkassenbücher der städtischen Spar- kasse zu-Halle a./S. : a. Nr. 1471 auf Marie Ra\s{ch in Cracau, lau- tend über 196 M 03 „g, b, Nr. 18145 auf Richard Nas in Cracau, lautend über 111 A 26 „4, c. Nr. 19 502 auf die Wittwe Amalie Rasch S daselbst, lautend über 1200 MÆ, sind angeblich verloren gegangen. Auf Antrag i zu a. des Gutsbesißer Reinhold Weber zu Cracau als Vormund der Amalie Emilie Marie Kleinau, gen. Rasch, zu b. des Richard Rasch, zu c. der Wittwe Rasch, geb. Kleinau, werden hierdurch die Inhaber -der gedachten Spar- kassenbücher aufgefordert, spätestens in dem Auf- gebotstermine „den 12. Juli 1882, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeihneten Gericht, Zimmer Nr. 31, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Halle a./S., den 20, Dezember 1881. Königliches Amtsgericht, Abtheilung VII.

[4882] : Aufgebot. Der Landwirth Caëpar Anton Lueg zu Grevel hat das Aufgebot des Hypotheken - Dokuments über die im Grundbuche von Grevel, Band 11. Blatt 39h. Abth. 111. Nr. 1, zu Gunsten des Justizfiskus ein- (ia aa Caution von 500 Tblr. für Unter- ubungs- und Detentionskosten und von 4 Thlr. 4 Sgr. Intabulationskosten beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Mai er., Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte, Zimmer Nr. 26, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird. Dortmund, den 14. Januar 1882.

Königliches Amtsgericht.

19323) Auf den Antrag eines Hypotbekengläubigers sollen

berg,

p A A E S 4 V

die folgenden, der Ebefrau dcs Schäfers Johannes

Klapp ITI., Anna Gertrude, gebornen Brustmeyer in Istha, gehörigen Grundstücke der Gemarkung E blatt 24 Parzell

Kartenblatt 2 arzelle 30 = 1,55 a, Wohn- haus mit Scheuer und Stallung, sowie Sue raum im Dorfe an dem Winkelwege, Haus

Nr. 10k, Kartenblatt 24 Parzelle 31 = 5,46 g, Haus- garten daselbst, Kartenblatt 6 Parzelle 14 = 10,30 a, Aer über der neuen Wiese, Kartenblatt 7 Parzelle 160 = 17,05 a, Aer in den Beerbäumen, Kartenblatt 10 Parzelle 83 = 27,21 a, Acker am _ Löwenberge, Kartenblatt 13 Parzelle 52 = 12,43 a, Aer im Hagen, ferner die derselben gehörige idelle Hälste folgender Grundstüe : Ï Gemarkung Wolfhagen: Kartenblatt 22 Parzelle 4 = 43,04 a, Aer auf

der Buche,

| Gemarkung Istha : |

Kartenblatt 26 Parzelle 95 = 14,94 a, Aer

die Steinäker,

Kartenblatt 26 Parzelle 96 = 13,96 a, Aker

daselbft,

Kartenblatt 5 Parzelle 106 = 54,52 a, Wiese

die Holzwiesen, öffentli meistbietend versteigert werden.

Hierzu sind folgende Steigerungstermine, erster auf den 4. April 1882, zweiter auf den 2, Mai 1552, jedesmal bis 12 Uhr Vormittags, in das Sitzungszimmer des unterzeichneten Amt3gerichts, und dritter auf den 31, Mai 1882, in die Bottsche Wirthschaft bestimmt.

Weitere Hypothekargläubiger haben ihre Forde- rungen unter Vorlage der darüber sprechenden Ur- kunden, bei Meidung der Nichtberücksichtigung in diesem Verfahren und des pfandfreien Ueberganges der Grundstücke auf den Erwerber im ersten Steige- rungstermine anzumelden.

Wolfhagen, den 15. Februar 1882.

Königliches Amtsgericht. Kersting.

[9333] K. Württ. Amtsgeriht Saulgau.

- Nachgenannte Urkunden sind für s

nein es l traftlos ;

9 “L6H fitais - “E ; ú in M

a. durch Aus\{luß-Urtheil vom 24. Dezember 188 -

1) der am 20. Juli 1841 von Martin Rupples Cheleute in Herbertingen dem Johannes Hildenbrand in Großtifsen nach dem U.-Buch von Herbertingen h. 111. Bl. 283 aus- gestellte Pfandscheine über ein zu 5 9% ver- zinsliches Anlehen von 160 F[., der von Johann Georg Keßler von Eichen der Pflegschaft der Marie Knoll von Fried- berg für ein tro. 1. Januar zu 49/6 verzins. Darlehen von 125 Fl. am 20. März 1863 ausgestellte Pfandschein U.-Buch von Eichen Th. 111. Bl. 259,

b. dur Aus\{uß-Urtheil vom 30. Dezember 1881

3) der von Franz Selg, Taglöhner von Herber- tingen und seiner Ehefrau Franziska, geb. Müller, dem Oekonomen Jojef Müller in Mitschwende für ein verzinslihes Darlehen von 2570 «A am 27. März 1876 Th. XV. BL. 278, das von der Oberamt8pflege Saulgau dem Flaschner Otto Hoch daselbft am 28. Oktober 1876 ausgestellte Sparkaffenheft Nr. 7216 über cine Einlage von 168 Æ 72 Z und ZBinfen hieraus vom 16. Januar 1880.

Den 22. Februar 1882.

Gerichtsschreiber: Breitenbach.

[9332]

Nachdem durch Beschluß des hiesigen Amtsgerichts vom 22. Februar 1882

Lin Sacben

der Eva Rosine Schmitt, Privatin, zu Büdesbeinz

wohnhaft,

gegen Eva Sciffmann, Privatin, zu Büdesheim

wohnhaft, und Genossen, das Vertheilungsverfahren eröffnet worden, werden Sie auf Anordnung des Gr. Amtsgerichts. hiermit aufgefordert :

1) Innerhalb eines Monats nach dem Tage der Zustellung des Gegenwärtigen bei Vermeidung des Ausscblufjes von der Masse Ihre Forderung: an Hauptsumme, Zinsen und Kosten unter Vorlage der Beweisurkunde durch \chriftlide Eingabe oder zu P des unterzeichneten Gerichtsschreibers an} zumelden.

2) Von dem nach Ablauf. der Axmeldefrist zu er- ribtenden Theilungsplane, welcher vom 3. Mai 1882 bis zum 17. Mai 1882 offengelegt sein wird, auf der Gerichtsschreiberei Ginsicht zu nzehwen, in dem zur Erklärung über den Theilungsylavy auf 22. Mai 1882, Vormittags 9 Uhr, im lmtsgerichtslokale dahier bestimmten Termine ewo'ige Einwendungen pegen den Theilungsplan unter, Meidung des Ausa chlusses R

Bingen, den 23. Februar. 1882,

: Mau, Hülfs-Gerichtöshreid-e dis Amtszerichts, n Valentin Schiffmann, qus Büdesbeim,

dermalen ohne b@annten Wohn- und ufcathaltsort.