1882 / 51 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Feb 1882 18:00:01 GMT) scan diff

réception des deux lettres Impériales, concernant l’une le contentement de l’'Empereur au sujet de loffre de Notre ordre de lImtiaz, et l’autre votre ambassade en mission extraordinaire auprès de Nous, Nous a causé un plaisir non moins vif. Notre désir le plus sincère étant de maintenir et de consolider les relations d’amitié qui existent déjà entre Nos deux Empires, Nous ne manquerons pas à cher cher et de mettre en exécution tout ce qui pourra réaliser ce but à un degré plus élevé. Je suis heureux aussì d’avoir fait par cette occasion la connaissance d’une Per- s0nne noble et aimée de Sa Majesté lEmpereur telle que VOUs.

Nacy beendigter Rede ließ Sih Se. Majestät der Sultan die anderen Offiziere der Gesandtschaft vorstellen und richtete an dieselben huldvolle Ansprachen. E

Nunmehr zog sich die Gesandtschast zurück und erhielt in einem Salon die Orden ausgehändigt, welche Se. Majestät der Sultan denselben zu verleihen geruht hatte. Danach er- folgte die Vorstellung der Paschas. ;

Bei der Festtafel, die der Ceremonie folgte, saß am oberen Ende Se. Majestät der Sultan, unten zwei junge türkische Prinzen. Die Mitglieder der Gesandtschaft und der Botschaft waren ihrem Range gemäß an der Tafel plazirt : zur Rechten des Sultans saß der Fürst Radziwill, zur Linken der Geschäftsträger Legations-Rath von Hirschfeld. Die Tafel gewährte in ihrem reihen Silbershmude, in dem Glanze der Kerzen und mit dem goldenen Service, von dem gespeist wurde, ein stolzes Bild, zu welczem die weißen Mar- morwände des Saales, in welche die Porträts der legten vier Sultane eingelassen waren, einen würdigen Rahmen bildete. Während des Diners musizirte die Privatkapelle des Sultans

Nach aufgehobener Tafel vereinigte Se. Majestät der Sultan die Gesandtschaft, die Herren der Botschaft und die vornehmsten Würdenträger zu einem engeren Cercle, Der Sultan nahm hierbei Veranlassung, Sih nah dem Wohl- ergehen Jhrer Kaiserlihen und Königlichen Majestäten zu erkundigen und zugleih Seiner Freude einen Ausdruck zu geben über die photographishen Porträts des Erlauchten Kaiserpaares und die photographische Ansicht von Coblenz, welche Jhre Majestät die Kaiserin hatte überreichen lassen. A

Um 9 Uhr wurde die Gesandtschaft von Sr. Majestät dem Sultan entlassen.

Der Schlußbericht über die gestrige Sihung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.

Jn der heutigen (22.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welher der Vize-Präsident des Staats- Ministeriums von Puttkamer, die Staats-Minister Bitter und Dr. Lucius nebst mehreren Kommissarien beiwohnten, machte der Prä- sident dem Hause zunächst die Mittheilung, daß an Stelle des wegen Krankheit auëgeschiedenen Freiherrn von Schorlemer-Alst der Abg. E von Wendt in die kirhenpolitishe Kommission gewählt sei. Das Haus trat hierauf in die Tagesordnung ein: Fortseßung der zweiten Berathung des Entwurfs des Staatshaushalts-Etats für dasFahr 1882/83, und zwar Ministerium des Jnnern. Bei Kap. 92: Polizeiverwaltuna in den Provinzen, ergriff der Abg. von Eynern das Wort, um die rheinländishen Kommunen dem Wohlwollen des Ministers des Jnnern zu empfehlen. Hier At

1B- Be- nahm : un” beim at der Polizeiverwaltung in Posen

eranlassung, sich über die] Unterdrückung der polnischen Nationalität zu beklagen. Diesen Ausführungen trat auch der Abg. Kantack bei, während der Abg. Hahn sür das Auftreten der Polizeibehörde eintrat.

Bei Schluß des Blattes das Wort.

Das Enteignungsrecht ist Allerhöchst verliehen worden: 1, unter dem 9. Januar 1882 dem Kreise Bolken - hain, Regierungsbezirk Liegniß, welcher die Straßen : 1) von Bolkenhain nach Rohnstock, 2) von Nieder-Baumgarten einer- seits nach Alt-Reichenau und andererseits nach Quolsdorf, 3) von Hohenfriedeberg nah Rohnstock, 4) von Rohnstock über Girlahs8dorf bis zum Wege von Girlachsdorf nah Jauer im Kreise Jauer als Wege erster Ordnung auszubauen und demnächst zu unterhalten beschlossen hat, für die zu diesen Chausseen erforderlihen Grundstücke; 11, unter dem 25. Januar 1882 dem Kreise Wongrowiß im Regie- rungsbezirke Bromberg für die Grundstücke, welche zum Bau einer Chaussee von Kaliéka an der Wongrowißz-Exiner Chaussee über Lekno, Bogdarka, Slembowo bis zur Schubiner Kreis-

renze in der Richtung auf Znin gebraucht werden. Auch ist Allerböchst aenechmigt worden, daß die dem Chausseegeldtarife vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee-Polizeivergehen auf die Anwendung kommen. Zugleich ist dem Kreistagsbeschlusse vom 14. Dezember 1876 in Bezug auf die Aufbringung der Kosten zum Bau und zur künftigen Unterhaltung der Chauffee, die nah §. 6 Littr, c, der Verordnung vom 25. März 1841 erforderliche Allerhödste Genehmigung ertheilt worden ; ITI, unter dem 25. Januar 1882 der Stadtgemeinde Berlin zur Erwerbung der im Privatbesiß befindlihen Flächen, welche ur vollständigen Freilegung der Graefestraße von der Boekh- K raße bis zum Planufer in der Abtheilung 11, sowie der Petersburger Straße von der Frankfurter Allee bis zum Playe N. in der Abtheilung XII1, Sektion 2 des Bebauungs- plans der Umgebungen Berlins nothwendig sind; 1V, unter dem 30. Januar 1882 dem Landkreise Danzig, welcher den chausseemäßigen Ausbau der Straßen: 1) von Steegen nach Fischerbabke, 2) von Nickelêwalde über Prinzlaff und Schön- baum nah Lehkauerweide mit einer Abzweigung von Prinz- laff nah Freienhuben, 3) von Woßlaff nah Käsemark, 4) von Grebin bis zur Stargarder Kreisgrenze bei Czatkau, 5) von Gr. Kleschkau bis zur Berenter Kreisgrenze bei Grenzdorf und 6) von Leegstrieß bis zur Karthauser Kreisgrenze bei Ramkau beschlossen hat, für die zu diesen Chausseen erforder- lihen Grundstücke. Auch is Allerhöchst genehmigt worden, daß die dem Chausseegeldtarife vom 29. Februar 1840 ange- hängten Bestimmungen wegen der Chaussee-Polizeivergehen auf die gedahten Straßen zur Anwendung kommen.

Das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes ist Allerhöchst verliehen worden: 1. unter dem 9. Januar 1882 dem Kreise Bolkenhain für die oben unter Nr. |, bezeihneten Chausseestrecken, 11, unter dem 23. Januar 1882 den Gemeinden Behnsdorf, Ribbensdorf, Siestedt, so- wie dem Gute Weferlingen und der Gemeinde Wefer-

bezüglih dex. Polizeiverwalt: noch drüdcepPe Me. n Neg erme ¿ wurde“. th#Mlihe “-xüdsihtigun 4 zugesagt. * Abg. Dembifiski

nahm der Abg. Günther

gedahte Straße zur |

burg, welche die Strcße von Behnsdorf nach Wefserlin- gen chausseemäßig auszubauen und künftig zu unterhalten beschlossen haben, nach, den Bestimmungen des Chausfsee- geldtarifs vom 29. Februar 1840 einschließlih der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusäßlihen Vorschriften vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlihen vorauf- geführten Bestimmungen. Zugleih is Allerhöchst auch ge- nehmigt worden, daß die dem Chausseegeldtarif vom 29. Fe- bruar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee- Polizeivergehen auf die gedahte Straße zur Anwendung kommen. j

Durch Tarife, welche unter dem 18. bez. 19. und 21. Januar 1882 Allerhöchst vollzogen worden sind, sind geregelt worden : 1) die Gebühren für die Ang da beiden Sicher- heitshäfen zu Cöln, des Hafens an der Rheinau und des- jenigen unterhalb des Thürmchens; 2) das Brückengeld für die Benußung der Oppa-Brücke bei Wehowiß im Kreise Leobschüß, Regierungsbezirk Oppeln ; 3) das Fährgeld für die Ueberfahrt über die Warthe zwischen der Vorstadt St. Roch und der sogenannten Grabenpforte zu Posen. ln - CRAEER T E L 78. 7A V "T ÍPRNEA E. daf

Die Verhandlungen des Preußischen Volks- wirthschaftsraths sind heute, Nachmittag 2 Uhr, durch den Staats-Minister von Boetticher eröffnet „worden, _- NachE einem Cirkularerlaß des Ministers der geist- lichen 2c. Angelegenheiten, vom 15. d. M., unterliegt es keinem Bedenken, „die Bezeihnurg „Medizinal - Handlung“, Medizinal-Droguen“ auf den Schildern der Droguisten durch die Ortspolizeibehörde verbieten zu lassen, wenn nach den lokalen Verhältnissen die Möglichkeit vorliegt, daß dadurch Personen in den Glauben verseßt werden, daß die Handlung eine Apotheke sei und sich mit der Zubereitung von Arzneien befasse. Jn den obigen Bezeichnungen entspricht der Zusatz „Medizinal“ den im §. 13 der revidirten Apothekerordnung vom 11. Oktober 1801 und im §8. 6 der Gewerbeordnung gebrauchten Ausdrücken nicht und dürste insbesondere geeignet sein, den Jrrthum hervorzurufen, daß in der betreffenden Handlung ärztlich verordnete Heilmittel nah Rezepten zu- bereitet und feilgehalten werden.

Das Strafverfahren in nicht öffentlicher Hauptverhandlung ist nah einem Urtheil des R eichs- gerichts, 11. Strafsenats, vom 1. November v. J., nichtig, wenn über die Ausschließung der Oeffentlichkeit des Ver- fahrens nicht verhandelt, also weder der Angeklagte noch sein Vertheidiger darüber gehört worden, oder wenn das Gericht den Grund für die beschlossene Ausschließung der Deffentlich- keit nicht verkündet hat.

Veranlaßt ein Gläubiger die Beschlagnahme einer Forderung seines Schuldners im Wege der gerichtlichen Zwangsvollstreckung, so ist nach einem Urtheil des Reichs- gerichts, 11. Strafsenats, vom 8. November v. J., die Be- \chlagnahme mit der Zustellung des desfallsigen Beschlusses an den Schuldner des Schuldners bewirkt, und der Schuldner macht sih durch Cession der Forderung an einen Dritten, wenn er Kenntniß von der Zustellung des Beschlagnahme: beshlusses an seinen eigenen Schuldner hat, des Arrestbruches schuldig, auch wenn ihm selbst jener Beschluß noch nicht zu- gestellt worden ist.

2s Mi S. M. S. „Moïtke“, 16 Geshüge, Komman; dant Kapitän zur See Pirnèx, sind Nachrichten d, d. Val- paraiso, den 22, Februar cr., eingegangen.

S. M. S. „Hertha“, 19 Geshüße, Kommandant Ka- pitän zur See von Kall, ist am 5. Januar cr. in Nagasaki eingetroffen und am 15. dess. Mts. von dort nah Kagoshima in See gegangen.

S. M. Kanonenboot „ZFltis“, 4 Geschüße, Kommandant Kapitän-Lieutenant Klausa, ist am 17. Fanuar cr. in Amoy eingetroffen.

Bayern. Augsburg, 28, Februar. (W. T. B.) Das Handschreiben des Königs an den Minister von Luß hat, fder „Allgemeinen Zeitung“ zufolge, nachstehenden Wortlaut :

„Ich habe mit Bedauern die Schwierigkeiten verfolgt, welche in den letzten Monaten dem, wie Ih weiß, nur auf das Wohl des Landes gerichteten Wirken Meiner Minister in den Weg gelegt wur- den, und finde Lich bewogen, die bestimmte Erwartung auszusprechen, daß Sie ausharren und mit aller Kraft für die Rechbte Meiner Regierung eintreten werden, wie das bisher geschah. Was insbeson- dere das Verhältniß der Kirche zum Staate betrifft, so habe Ich der Kirche lets und aus innigster Ueberzeugung Meinen vollen Schutz gewährt und werde nie aufhören, den religiösen Sinn Meines Volkes, in welhem Ih die Grundlage der Ord- nung erkenne, zu s{chirmen. Es ist Mein Wille, daß den religiösen Bedürfnissen des Landes die sorgsamste Pflege und Beachtung zu Theil werde. Jch will aber ebenso fest, daß | Meine Regierung jeßt und îin Zukunft allen Bestrebungen entgegentritt, welhe darauf abzielen, die unzweifelhaften und noth- wendigen Rechte des Staates zurückzudrängen und welche den Staat und die Kirche in cine unbheilvolle, feindliche Stellung bringen würden. Indem Ih diesem Meinem Willen hier zur Bekräftigung wieder- holten Ausdruck gebe, sprewe Ich Ihnen und Ihren Amtsgenossen für das treue Auéharren unter so großen Scbwieriakciten gerne Meine warme Anerkennung aus und versichere meines vollsten Vertrauens.“

Sachsen. Dresden, 27. Februar. (Dr. J.) Die Erste Kammer bewilligte heute auf Antrag ihrer zweiten Deputation statt des ursprünglih geforderten Matrikular- beitrags von 5624998 A die definitiv hierfür festgeseßte Summe von 5 598 007 M, beschloß sodann auf anderweiten Antrag ihrer ersten Deputation, den von der Zweiten Kam- mer zu dem mittelst Königlichen Dekrets vorgelegten Ent- wurf eines Gesehes über das Pfandleihgewerbe gefaßten Beschlüssen, insoweit diese von den Beschlüssen der Ersten Kammer abweichen, nicht beizutreten, vielmehr auch insoweit bei den lehteren stehen zu bleiben, und ertheilte dem von der Zweiten Kammer vereinbarten Gesehentwurf, das Ans{hluß- verfahren in Prozessen über Feld- und Forstrügesachen be- treffend, ihre Zustimmung.

Die Zweite Kammer beshloß im Verfolg eincs vom Abg. Freytag eingebrahten Antrags einstimmig, die Regierung zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen, ob nicht die Bestimmung der Verordnung vom 17. September 1879, nah welcker der Vorbereitungsdienst zu Erlangung der Fähigkeit zum Richter- amte auf vier Jahre festgeseßt ist, aufzuheben und damit den Vorbereitungsdienst auf die reichsgeseblih zulässige Zeit von drei Jahren zu beschränken, und ob richt weiter der Zeitraum von zwei Jahren, welher nach Maßgabe der an- aeregten Verordnung in ununterbrohene Folge im

W160 Sar U

11/, Jahre herabzuseßen sei; ferner mit 32 gegen 30 Stim-

men : die Regierung zu ersuchen, den Kammern den Entwurf

eines Geseßes über den Vorbereitungédienst zur Erlangung

der Fähigkeit zum Richteramte vorzulegen. Ein weiterer An-

trag des Abg. Freytag wurde durch den Beschluß erledigt, die

Regierung um Vorlegung der Entwürfe eines Ausführungs-

geseßes zur Rehtsanwaltsordnung, in welchem die Verhältnisse

der Rechtsanwälte und Advokaten bezüglih derjenigen

sahwalterishen Geschäfte, auf welhe die Civilprozeß-

ordnung, die Strafprozeßordnung und die Konkur®-

ordnung niht Anwendung finden, unter thunlihstem Anschlusse

an die diesbezüglihen Bestimmungen der Rechtsanwalts-

ordnung geregelt werden, und einer Gebührenordnung für die

obengenannten fahwalterishen Geschäfte vorzulegen; ferner die Regierung zu ermächtigen und zu ersuchen, unerwartet des Erlasses dieser Gebührenordnung im Wege der Verordnung dahin Bestimmung zu treffen, daß in Ansehung der gedachten sahwalterishen Geschäfte an Stelle der bisherigen Ansäße der Gebührenordnung sür Rechtsanwälte zu treten, die bisherigen Gebühren für Abgangsbemerkungen und Bestellung von Schrift- stüden aber gänzlih in Wegfall zu gelangen haben. Dem Geseßentwurfe, betreffend vorläufige Grundstücseinträge bei Grundstükszusammenlegungen, ertheilte die Kammer ihre Zu- stimmung, ebenso dem vom Gesammt-Ministerium vorgelegten Entwurfe einer neuen Geschäftsordnung für den Landtags- ausshuß zu Verwaltung der Staatsschulden. Nachdem die Kammer ferner beschlossen hatte, mit dem Erlasse der im Entwurfe vorgelegten Verordnung, die Gebührentaxe für die Verrichtungen von Thierärzten in gerichtlichen sowie in polizeilichen und sonstigen Verwaltungsangelegenheiten betref- send, nebst beigefügter Taxe sich einverstanden zu erklären, wurde über Differenzen zwischen Beschlüssen beider Kammern und abgehaltene Vereinigungsverfahren Bericht erstattet. Die Kammer beschloß, bei ihren zu Eisenbahn- und Straßen- baupetitionen gefaßten Beschlüssen stehen zu bleiben, dagegen bezüglih des Ankaufs der alten Palais- kaserne in Dresden - Neustad) für die Landes-:Jmmo- biliarbrandversicherungsanstalt der Ersten Kammer beizutreten. Ein Antrag des Abg. Müller (Dederan), die Regierung zu ersuchen, im Bundesrathe, gegen die Einführung des Tabak- monopols zu wirken, wurde nach kurzer Debatte in welcher Abg. Dr. Stephani namens der freisinnigen Fraktionen er- flärte, daß. diese den Antrag nicht für nöthig gehalten hätten, aber, da derselbe einmal gestellt sei, kein Bedenken trügen, für denselben zu stimmen, Abg. Bebel für den Antrag sprach und die Abgg. Vize-Präsident Dr. Pfeiffer, Niethammer, Günther und Ackermann die Unzeitgemäßheit des Antrags be- tonten, der Beschwerde- und Petitionsdeputation überwiesen. Den Antrag des Hrn. Pelh auf hypothekarishe Anlegung eines Theils des Vorshuß- und Reservefonds der Brandver- sicherungsanstalt ließ man auf sih beruhen. Endlich beschloß die Kammer, bei ihrem Antrage auf Aufhebung der Chaufsee- und Brückengelder zu beharren.

Vaden. Karlsruhe, 27. Februar. (W. T. B.) Nach dem heute veröffentlihten Bericht über den Gesundheitszustand des Großherzogs nimmt die Sehkraft stetig zu; die Trübung des rechten Auges ist nahezu verschwunden, diejenige des linken Auges nimmt regelmäßig ab. Das Allgemein- befinden ist fortdauernd befriedigend.

Desterreich-Ungarn. Pest, 27. Februar. (W. T. B.) Von offizieller Seite wird mitgetheilt: Mit Nücsiht auf die von der Berliner „Nationalliberalen Korrespondenz“ veröffent- lihte Nachricht, daß die Siebenbürger Sachsen für ihre Briefe das schwarze Kabinet zu fürchten hätten, muß konstatirt werden, daß in Ungarn, wenigstens seit dem Bestehen der ungarischen Regierung, kein folhes Kabinet existirt.

Großbritannien und Jrland. London, 27. Fe- bruar. (W. T. B.) Jn einer heute Nachmittag unter dem Vorsiße des Premiers Gladstone stattgehabten Versamms- lung von Depulirten der liberalen Partei wurde einstimmig beschlossen, die Resolution Gladstone's, welhe ih gegen die vom Oberhause ernannte Untersuhungskommission in Sachen der irischen Landakte ausspricht, zu unter- stüten. Das Gerücht von der beabsichtigten Demission Glad- stone’s wird durh Nichts bestätigt.

Im Unterhause konstatirte der Unter-Staatssekretär Dilke: er glaube, daß wahrscheinlih heute durch den Bot- schafter Lord Lyons und den französischen Minister des Aus- wärtigen der Vertrag vollzogen werden würde, durch welchen die Bestimmungen über die Schiffahrt die Behand- lung der gegenseitigen Unterthanen 2c. auf 10 Fahre ver- längert würden. Auf eine Anfrage Wolffs erwiderte Dilke : es sei nicht beabsichtigt, den Gesandtschaftsposten beim Vatikan, welher mit dem Rüdcktritte Jervois' im Jahre 1874 aufgehoben worden, wieder zu kreiren. Dem Deputirten M’ Arthur entgegnete der Unter-Staatssekretär : zwischen Lord Lyons und dem mexikanischen Gesandten in Paris hätten vertrauliche Unterredungen wegen der Wieder- aufnahme der diplomatishen Beziehungen zwischen England und Mexiko stattgefunden ; dieselben hätten indessen bisher noch zu keinem Resultate geführt. Jm Fortgange der Sißung brachte der Premier Gladstone unter lautem Beifall der Liberalen den Antrag ein, die Tagesordnung zu vertagen bis nach Beendigung der Debatte über die von 1hm beantragte Resolution gegen die parlamentarishe Untersuchung bezüglih der Wirkung der irishen Landakte. Gladstone erklärte: hätte man die gerihtlihe Administration der Land- akte von der Untersuhung ausgeschlossen, so hätte er von der beantragten Resolution absehen können. Dazu sei aber wenig Aussicht vorhanden, und er halte es daher für seine Pflicht, seinen Antrag zu stellen. Northcote hob hervor, die Mit- theilung Gladstone's sei ein weiterer Grund, die Debatte zu verschieben; erx sei gegen den Antrag. Shaw sprach sih auf das Schärsste über das Verhalten des Oberhauses aus, welches höchst nachtheilig sei. Der Antrag Gladstone's wurde mit 300 gegen 167 Stimmen angenommen. Der Prinz von Wales und viele Pairs wohnten der Sißung bei.

2. Februar, früh. (W. T. B) Unterhaus. Gladstone beantragte die bereits bekannte Motion gegen die Untersuhung wegen Handhabung der irischen Landakte und erklärte: die Landakte sei die Basis der sozialen Ordnung in Jrland; die Regierung seße auf dieselbe die Hoffnung au} eine Pazifizirung Jrlands und werde sih deshalb auch nit für eine Stunde zur Theilnehmerin an einem Vorgehen machen, durch welches diese Hoffnung wesentlich beeinträchtigt

lingen im Kreise Gardelegen des Regierungsbezirks Magde-

Dienste bei dem Gerichte verwendet werden soll, auf

werden könne. Gibson bezweifelte die Nothwendigkeit des An-

trags; die vom Premier angeregte Diskussion sei

die Verwirrung zu vershlimmern. "Luglei Gibson, zur Vorfrage überzugehen. Nach bis 121/2 Uhr Nachts dauerte, wurde die weitere des Gladstone’shen Antrags auf nächsten Donnerstag vertagt

Frankreich. Paris, 27. Senat nahm heute den bereits votirten Geseßentwurf , betreffend delsbeziehungen mit England Die Grubenarbeiter in Bessèges gegangenen Nachrichten, zum Theil die

ur geeignet

in Goletta bestätigt si nit.

Türkei. Konstantinopel, 27. Februar.

schaft fand auf der deutschen Botschaft heute eine türkischen Handelsvertrag zum

schaft ein feierlihes Hochamt,

Numänien. Bukarest, 28. F

Nach M n bestunterrichtter” bil Gute, gungen deruhen die in Wien verbreiteter Ü

über rumänische Rüstungen auf a Es ist vollständig unwahr, daß die Predealbahn irgend eine Weisung erhalten habe, sih zur Disposition des Kriegs- Ministers zu halten. Was die Armeelieferungen betrifft, so sind dieselben durch den „Monitorul“ und den Romanul“ seit vier Monaten in derselben Weise ausgeschrieben um die Gutsbesißer zu direkten Lieferungen zu veranlassen da die Zwischenhändler einen zu großen Gewinn beanspruchten.

Nußland und Polen. St. Petersbur 28. Febr (W. Z. B.) Das „Journal de St. N weist darauf hin, daß ein radikaler Deputirter in der fran- zösischen „Kammer der Regierung wegen der Ausweisun g des Ni hilisten Lawroff Vorwürfe gemacht habe, während man doch seiner Heit von dieser Seite gegen die Ausweisung des Don Carlos nichts zu erinnern gehabt hätte. Es schiene demnach, daß die Revolutionäre das Asylrecht von einem doppelten Gesichtspunkte betrachten und dasselbe ihnen nur zu Gunsten der Königsmörder als heilig gelten ließen.

L Dänemark. Kopenhagen, 23. Februar. (Hamb. Corr.) Die Finanzkommission des Folkethings hat nunmehr Vericht über den Nachtragsetat für das Finanzjahr 1881/82 erstattet, Die Majorität der Kommission (11 Mitglieder der Linken) hat, „Um 1hre prinzipielle Stellung zur Vorlage klar zu legen, die verschiedenen Positionen, welche resp. dem Finanzgeseßentwurf pro 1881/82 und der Nachtragsetats- vorlage pro 1881/82 entspringen, sowie die Positionen, welche die Theuerungszulage für die beiden genannten Finanzjahre betreffen, ausgeschieden. Die Majorität hält es für so konsti- tutionell unrichtig, daß die Regierung es unterlassen hat, in gegenwärtiger Session den Finanzgeseßentwurf für ‘das laufende Jahr wieder vorzulegen, da man die Hoffnung, es werde das in allernächster Zeit geschehen, noch nicht aufgeben dürse, und in solchem Falle es am rihtigsten sei, daß ein Theil der im Nachiragsetat enthaltenen Forderungen in den Finanzgeseßentwurf aufgenommen werde. Was sodann die ohne Bewilligung bestrittenen Ausgaben für das Finanzjahr 1880/81 betreffe, so halt: die Majorität es für fonstitutionell richtig, daß die Negierung diese Ausgaben dur einen Nachtragsetat pro 1880/81 decke. Wie die Sachen ständen, werde die Majorität beantragen daß bei der zweiten Lesung der Nachtragsetatsvorlage nur 1121 725 Kronen ordentlihe und 1 728 831 Kronen neue eForderungen, wovon indessen 1 347304 Kronen von der Uebernahme der seeländischen Staatsbahnen herrühren be- willigt würden, während die Gesammtiforderung des Nachtrag- etats ih auf etwa 13 Millionen beziffert. Wenn ein Nach- tragsetat auf Grund dieser Anträge zu Stande komne werde man in dritter Lesung auch die Theuerungszulage, ‘in der Weise, wie von Folkething im leßten Jahre beschlossen wor- l Ugen, Die aus 4 Mitgliedern bestehende Minorität der Komm mpfichit die ränder der On empsichlt die unveränderte Annahme der d Jn der heutigen Sibßung des Folkethings legte der Ninister des Fnnern einen Geseßentwurf, betreffend den Bau äiner Eisenbahn von Slagelse nach Nästved, vor. Die Kosten der Anlage der 5 Meilen langen Bahn sind zu 2687 500 Kronen, außer 720 000 Kronen für Betriebsmaterial, ver- anslagt, wovon 1 Million Kronen im nächsten Finanzjahre zur Verwendung kommen werden. :

Afrika. Egypten. Wie dem „Reuterschen Bureau“ qus Kairo vom 27. gemeldet wird, entbehrt das Gerücht von pieinungsverschiedenheiten zwischen dem Kriegs-Minister Ara b y Sey „Und dem Minister-Präsidenten Mahmu d B arudi jeder Vegründung. «Fn dem egyptishen Kabinet herrshe vollkom- inene Uebereinstimmung,

Stelle eingezogenen Erkundi-

m

Zeitungsstimmen.

Die „Deutsche enthält folgenden Artikel Jahres 1881 : iatifreits eit Jahren werden Seitens des Königlich preußischen vi 0 ureaus die mittleren Marktpreise für Getreide und Mage wichtigere Nahrungsmittel an den hauptsäcli{sten eröffentlid e preußischen Staates allmonatlich zusammengestellt und Dejembe l N Va diese Zusammenstellung, jeßt für den Monat e De, et vergangenen Jahres fertig gestellt ift, so lassen wir bie Ad Angaben zunächst die mittleren Monatspreise für die ine itrpeuetreldearten und für Kartoffeln hier folgen, welche M, eressante Zllustration zu den aus der Luft gegriffenen Be- Schad den der Freihändler über Vertheuerung des Brotes, erglei des Volkswohlstandes durch die Getreidezölle und e en mehr darstellen. Ein Mangel dieser Bildung von Mittel- Q R es allerdings noch, daß nur aus Städten mit 8000 Ein- aen t jan Darider, wenn sie zugleich Marktorte sind, Preisnoti- nut ies öniglichen statistischen Bureau für die Preisnotirungen biedend erden; hierdurch \ind ganze Landstriche, in welen eine vor- z¡zqend ackerbautreibende Bevölkerung lebt, aber so große Städte rade anden sind, von der Preisbildung ausges{lo\sen, obgleich

Landwirthshaftliche f Presse“ über die Getreidepreise während des

beantragte langer Debalte, die Berathung

Februar. (W. T. B.) Der von der Deputirtenkammer die Regelung der Han- ohne Debatte an. Pn, nach hier ein-

rbeiten wiede - genommen ; man hofft, daß der Strike demnächst Vetta eni den wird. Das in Tunis verbreitete Gerücht von der Er- mordung eines französishen Seesoldaten dur einen Jtaliener

Zu Ehren der außerordentlichen L tenßitüen Gi Tad

| i D : Festlichkei statt. Die französische Regierung hat den P G

) 1. Oktober ündigt, Der armenis(:katholische Patriarch Azarian eis

gestern zu Ehren der außerordentlichen preußischen Gesandt-

L B)

/ Die monatliben Mittelpreise für das gesammte preußise

Staatsgebiet verhielten sich hiernach im Kalenderjahre 1881 wie

folgt: Preise für s kg 4 ark : eizen Roggen erste Haf Januar 21 “O 165 15,0 E Pebctar 09 s 5 Ds A... 10 R s 56 x5 April . D 107 109 9 Mai E 108 15 Juni s 1 1710 Gas Juli E 1] 167 24s August 18,9 16,3 15,9 # September . 19,1 16,6 15/5 ftober . 19,5 16,8 15,8 November 105 168 159 Ie j I 166 157 er Durchschnittspreis für Weizen ist also während d 8 J 8 L On s é im Januar auf 22,8 M im Dezember E auptbrodfruht Deutschlands, Roggen, ift dagegen wesentlich im erthe, nämlich von 20,8 auf 19,1 Æ gefallen ;

iat de 1 die Gerstepreise R 2 und Sch{luß des Jahres fast gleiche Höhe, 16,4

: | Hafer ist unbedeutend, von 190 auf L197 4 des egen die Mittelpreise für Kartoffeln fiud aber Vebeidae ‘imlié on F i pro 100 kg im Januar auf 4,4 M im Dezember gefallen. Deut kis 1 E Meaue, daß die Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung Verte, aus dem Bereiche der Landwirthschaft, Roggen und

rtoffeln, troß aller Gegenrede der Freihändler, während des Jahres E wesentliche Preisabnahme gezeigt und dadur zur wohl- s Srnährung der Bevölkerung in fegensreicher Weise beigetragen fg N c „nun die Jahres-Durchfchnittspreise der genannten ober De Nahrungsmittel pro 1881 denjenigen der fünf ante S, Jahre gegenüberstellt, so erhält man folgende inter- Jahres-Durchschnittspreise für 100 kg in Mark. A Roggen Gerste Hafer Kartoffeln

6 20,2 16,6 15,9 D

21,9 19,3 16,8 15,2

19,6 4 14,5 13,4 22 SRIZ R Ra T 13,9 1877 230 7 16,9 16/0 1876 210 17,4 16,8 N „Hiernach ist der Durchschnittspreis des Weizens im Jahre 1881 demjenigen für das Jahr 1880 fast gleich geblieben, wesentlich niedriger aber als derjenige im Jahre 1877 gewesen. Roggen hat allerdings im O die höchsten Durchschnittspreise seit 6 Jahren erreiht : Ma R eine Folge der schlechten Roggenernte des Vor- 1red und nichts weniger als eine Einwirkung der Getreidezölle was uro den Umstand. noch klar gekennzeichnet wird, daß Roggen U Auslande wie im Inlande mehrmals so fnapp war h lein Werth in der ersten Hälfte des Jahres 1881 ste enw sogar denjenigen des Weizens übertroffen hat Ver Durchschnittspreis für Gerste im Jahre 1881 ift geringer fetwesen als derjenige des Vorjahres und der Jahre 1877 und 1876; e S E gleichfalls geringer, als in den beiden zuletzt : e folgt hieraus ohne Weiteres, daß den Getreidezöllen feines- wegs eîn nachtheiliger Einfluß auf die Preise des Getreides im Jahre 1881 nachgewiesen werden kann; die Getreidepreise werden na wie vor von dem Ernteausfall des JInlandes in Verbindung mit dem- jenigen der Erportländer regulirt werden. H M Der „Reichsbote“ schreibt : h van A e Zollpolitik eingeführt werden sollte thaten die frei- # le [hen Blätter 10, als würde der auéëwaärtige Güterverkehr und ie Seescbiffahrt den größten Schaden erleiden uud auf ein Geringes O Erm fen Nun . hat \sich in Hamburg nach Einführung t Zo arifs eine Vampfscbiffahrtsgesellschaft für Südamerikz ge- fo N it ia L, E die „Tribüne“ berichtet, sich

gest aben, sie ‘04 e i

leßten Jahre einen Reingewinn as E e b bd g Kapitals von 3750000 M erzielt hat. Die nastehenden Sablen thun dar, in welchem Grade si die Gefellfschaft von Jahr ¡u Jahr etn lohnenderes Geschäft herangebildet: Der Totalbetrag der Brutto- fraht, von Hamburg und Lissabon ausgehend betrug: 1881 2 864 853 M, 1880 2527100 A, 1879 2216300 A De Total betrag der Rückfrahten von Südamerika stellt sich wie folgt: 1881 2207 685 M, 1880 2646 500 M, 1879 2477600 A Sind diefe Zahlen nicht ein neuer Beweis für den Segen der Scubtzollpolitik 2 Die „Baugewerks- Zeitung“ äußert sih über D..S Uy 1882 in folgender Weise: vid as

58 liegen uns eine große Menge von Bauberich s verscie- denen deutschen Städten vor, wele wir 16d unk: mas t eler äbn- lien Form zu veröffentlichen gedenken, wie wir dies bereits gethan haben. Aber {on heute läßt sid aus diesen Mittheilungen t Sluß ziehen, daß der diesjährige Bausommer besser sein wird als der vorjährige, wenn wir aub noch nit bis zur Höhe des Dur(- schnitts uns erheben werden. Soviel steht fest, ‘daß wir uns in auf steigender Linie befinden, Der deuts{e Baugewerksmeister und der Bautechniker, welcher als Mitarbeiter dem Bauausführenden zur Seite steben joll, sowie die Bauarbeiter dürfen somit ‘dner etwas besseren Zeit entgegensehen. Aber au abgesehen von den i berichten spricht mances andere Merkmal für eine zunehmende Besse- rung. Wer z. B. die Stellengesuhe in dem Inseratentheil unserer Zeitung als Statistiker „betrachtet, der wird finden, daß seitens der Dauge]|chaäfle jeßt viel häufiger Bautechniker gesucht werden als früher wo eigentlih nur Bautechniker Stellen suchten. Freilich ist cin A a glei îm Angebote und in der Nacbfrage noch feincêwegs ‘errei aber wir nâhern uns doch {on mehr und mehr einem solhen. at

Das „Deutsche Wollengewerbe“ meldet: In Gera und Greiz berrs{t in den Fabriken volles Leben wie faum in einem anderen Distrikt, Die Mode ift den Kleider: wie Konfektionsstoffen wiederum aünstig, und Aufträge laufen reicbli vom Zn- wie Auélande ein, Selbst Frankreich it starker Käufer, das doc) lonjt jelbst in Fabrikation dieser Artikel Hervorragendes leistet. Gera steht mit jetnen Cachemires, Satins, Piqués und Santasie- res ay hohem Standpunkt und speziell seinen Färbereien gebührt den Markt O nch durch die Billigkeit reinwollener Beiges

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Nr. 3 des Eisenbahn-Verordnungs-Blatts bat folgen- den Inhalt : „Stlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom l Februar 1882, betr. Frachtberechbnung für Militärfahrzeuge. vom 12. Februar 1882, betr. Verre{nung der in Folge von Ver- unglückungen geleisteten Zahlungen. Nachrichten. Nadtrag 1 zu der Zusammenstellung der von den Landespolizeibebörden auf Grund des Kelch geseßes vom 7, April 1869 und der revidirtea Instruktion vom 9. Juni 1873, betreffend die Maßregeln gegen die Rinderpest in veterinärpolizeilihem Interesse getroffenen, zur Zeit noch geltenden Anordnungen, soweit solbe den Eisenbahnverkebr berübren. j

I i Statistische Nachrichten. Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlihen Gesundhe it 6 amts Und in der 7, Jahreêwoche von je 1000 Bewohnern auf den Hahresdurchs{nitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 23.7 in Breslau 32,1, ‘in Königsberg 26,6, in Cöln 33,3, in Frankfurt a. M. 26,6, in Hannover 28,8, in Cassel 25,7, in Magdeburg 21,1 in Slellin 29,2, in Altona 23,8, in Straßburg —, in Metz 25,5; in München 39,5, in Nürnberg 241, in Augsburg 29,7, in Dres:

diese Gegenden durch ihre starke Produktion 5etrei s )egenden d ( 1 n von Getreide iecfür von Wichtigkeit sind. N

44,5, in Prag 34,5, in Triest 37 1 in Brüssel 26,8, ‘in bam s hagen 28,1, in Stockholm 266, burg 36,9, in Warschau

in Krafau 27,5,

Amsterdam 22,9, in Basel 34,2,

S „in Paris 33,1, in Kopen- 6,6, in Gbristiania —, in St. Peters- 36,9, hau 36,6, in Odessa 38,3, in Rom —, in Turin 30,5, in Bukarest 30,7, in Madrid 52,6, in London 29,3 in Glas- gow 28,0 in Liverpool 248 in Dublin 36,9 in Edinburg 21,0, in Alexandria (Egypten) 32,6. Ferner aus früheren Wochen: in are-Dors e in Lrladeiphia 260, in Chicago —, ín Stk. 8 23,1, in Cincinna ,8, tn San isfo 2 Ï E N 32,9, in Madras 42,1. Sranzisfo 24,4, in Kalfutia _Deim Beginn der Berihtswohe herrsch{ten a if deutschen Beobachtungsorten schwache südliche A fübötle "Wind. rihtungen, die bald in auffrischende südwestlihe, in der zweiten Wocbenhälfte zeitweise nah Nordwest umlaufende Luftströmungen Übergingen und in den Tagen vom 15. bis 17. an den meisten Stationen stürmischen Charakter annahmen. Nur in Karlsruhe blieb Südwest die ganze Woche hindur und in München vom 14. an Westwind vorherrsbend. Die Temperatur der Luft war cine höhere und überstieg an allen Stationen die normale. Zu Ende der Woche war fast ganz Deutschland frostfrei, nur an den Ost- und Nord- stationen sank das Thermometer des Nacbts noch etwas unter E Hr. Das Wetter _war vielfa trüb und neblig, Nieder- sd äge, auch Shnee, niht selten. Der beim Wochenbeginn mäßig Joye Zustdru@ zeigte an den Central-Ost- und Nordstationen eine a mähliche Abnahme, an den süd- und westdeutschen Stationen stieg d N N e Tagen der Woche, sank am 15 rasch ieg aber bald wieder und zei h ß der e lies geringe A zeigte erst gegen den Schluß der Woche Bie Sterblichkeitsverhältnisse der meisten Großstädte getalteien fih in der Berichtswoche "0d aide e In den eutschen Städten zeigten die oft- und mitteldeutshen cine Äb- die west- und süddeutschen meist cine Zunahme der Sterblichkeit. Die allgemeine Sterblichkeitszahl für die deutschen Städte erfuhr jedoch eine Abnahme und sank auf 27,8 von 28,6 der Vorwoche (auf pro Mille und Jahr berechnet). Der Antheil des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war etwas gesteigert. Von 10,000 Lebenden starben pro Jahr 87 Kinder unter 1 Jahre gegen 86 der voran- MgaLaen A in Berlin 66 gegen 77. ._ „nler den Lodesursachen erfuhren die Infektionskrankheiten mei Se namentli wurde in den deutiGen Städten Vie Zapf bee S esfû e an Diphth:rie seltener, Masern und Pocken letztere esonders În den österreich-ungarischen Städten häufiger. j Masern ala in Stuttgart, Heilbronn, Hamburg, Wien, Kopenhagen Ut R a L N O hat die Zahl der Sterbefälle iwas abgeno n. AUÓO das Scharlachfieber zeigt vielfc ine E i der Sterbefälle, nur in Dresden, S E En wie auch in Wien „Und St. Petersburg ftieg die Zahl der s . nba 600 Verle e in Königsberg, Elbing 8den, Hc , Veran, Barmen, Essen, Nürnberg, Augs : E Warschau u. a. seltener, obwohl sie in den Cu E noch immer zahlreiche Todesfälle hervorrufen; nit ersichtlich war Ssigerh in ae E E Todesfälle an Diphtherie gel : öt, LUVed, Tunchen, Chemniß, Görlitz, Hambu Ainsterdam Sh Detgt 20, O C Wien, Bubabeft Can r! L PelerSdurg a. a. Typhöse Fieber ers{ienen meist velGränkter Dahl; Todesfälle an Flecktyphus ka dus St Peteitune 26 aus Krafïau 3, aus Elbing und Granada je 2, aus Thorn, Tilsit R Hcilbronn, London, Odessa, Bukarest, Saragossa je 1 zur SUnO Der Keuchhusten wurde in Berlin, Cöln Beuthen i. O »wSsnabrüd, Kreuznach und besonders in London häufig Todes ung. S Todesfälle an Darmkatarrhen der Kinder waren in agt bedeutend gesteigert. Todesfälle an Pocken waren in Sakau, Rotietdent (M P ierh Ger auch in Budapest, Prag Krakau, Rotterd; eg die Zahl derselben; in London, St. Peters - s, C A Sie, ete glle e in der on N Woche. Aus d en kamen 3 Pocentodesfä s Mülhei a. Ruhr 2, aus Königsberg 1) zur a E E

: Kunst, Wissenschaft und Literatur.

L A 1. Heft III, Bandes der Jahrbücher der König- 1 preußischben Kun stsammlungen (Berlin Weid- mannsche Buchhandlung) enthält, außer dèn bereits mitgetheilten amtlichen Berichten über neue Ecwerbungen, wieder unter dem Titel „Studien und Forschungen“ eine Reihe interessanter funftwissen- [caftlicher Aufsäße, Dieselben werden eingeleitet durch den ersten Theil einer Arbeit von F. Lippmann über den italienischen Holz\schnitt im _XV. Jahrhundert und den Einfluß der Deutschen auf diese Kunstübung, mit dem Facsimile eines Holzschnitts aus dem Aesop gn &ranciscus de æUPÞpo, welcher im Jahre 1485 zu Neapel in Ualienischer Sprache erschien, und dessen Illustrationen der Ders, fUr Werke eines deutschen, etwa in der Sîtraßburger Schule gebildeten Xylographen hält. Diese Annabme wird durch die That- sache gestüßt, daß es damals in Neapel an deuten Arbeitern des Vrukergewerbes nicht gefehlt hat, unter denen Matthias von Olmüß (1475 bis 1481 dort thätig) einer der geschicktesten war. Tuppo, der fich auch „Regis Ferdinandi Scriba“ zeichnet, war eigentlich ‘fein Vructer, sondern ein Rechtsgelehrter von äußerst fruchtbarer lite- rariscber Thâtigkeit und übernahm die Druerei des Sirtus Riessinger nach desten Weggange 1481 als Besiter. Prinzipiell bemerkenswerth [eint folgende Betrachtung, welchbe der Verfasser anstellt : „n der Buchdruckerkunst wiederholt \i{ch eine merkwürdige kunstgescbitliche Erscheinung, die unser Staunen auch bei dem Auffommen der neueren Malerei, bei den Van Cys crregt, nämlich daß die Gediegenbeit der Tecbuik welbe den rften großen Meistern etner neuen Kunft eigen ift, fast von einem Spätern wieder in ganz gleichem Maße erreicht wird. Wie ein Dri f )

von der Prakt und Vollendung des Fust- und Shöferschen Prale e nt P C 2 L. v e nd Schöfferschen Psalters von 1459 nahezu einzig und in Deutschland wie anderwärts unüber- troffen geblieben il, Jo geht es aub mit der Schönheit der Erzeug- gie der italienischen Pressen von Nicolaus Jenson (in Venedig im Marne der lebziger Zahre blühend) an fast nur abwärts. „Die M De Qu : elbstgebildeter, Jelbsidurhdachter EGrfahrung fußend, i +Oelle erfinden und ausüben, drücken ihren Arbeiten den Stempel einer in nch abgeschlossenen Vollkommenheit auf welde von lenen mt mehr errcicht wird, die, naher kommend cine son vor- handene Tecnik „fertig übernehmen und nur weiter betreiben.“ e un „olgt ein Aufsatz „Uber die Gemälde des Jakob Corneliß van Amsterdam, der bisher fast nur als Zeichner für den Holzscnitt bekannt war, von L. Scheibler. Das KöntgliLe Museum bierselbst besißt, wie der Verfasser nahweist, von diesem Künstler 4 Gemälde nâmlih ein Altärhen mit Madonna und musizirenden Engeln, bisher als niederrheiniser Meister bezeichnet (Nr. 607), ein noch in Restau- ration befindliches Familienbild, Vorgänge aus dem Leben eines Heiligen (Nr. 604) und cine Anbetung der Könige (Nr 938), bisber als ntederländis bezeicnet, wahrscheinli iedoch kein Original sou dern eine Sculkopie. Die Daten auf den Gemälden des Künstlers umfassen die Jahre 1506 bis 1530, Angchängt ift dem Aufsatz ein Berzeichniß der erhaltenen Gemälde nebs Werkstatt- und Schul- arbeiten, Verzeichnisse der fäls{lich ibm zugeschriebenen (darunter 623A. im Berliner Museum) und der verschollenen Gemälde —— Ferner bringt das vorliegende Heft die 8, Fortsetzung der umfassen- den Arbeit von J. Friedländer über die italienischen Scbaumünzen des XV, Jahrhunderts (1430—1539) nebst 4 weiteren Lichtdrucktafeln besonders \chöôner und merkwürdiger Exemplare. Hier werden be- \procen die Florentiner Antonio Pollajuolo (mit Abbildung einer Medaille auf die Versbwörung der Pazzi, bei welcher Julian de Medici umfkam; indessen mat der Verfasser seinen Zweifel übe di

Urheberschaft P.'s geltend, da keine der vorban F i Via guvebersast P. 8 0 „feine der vorhandenen Medaillen dessen anen trag), Dertoldus, Lehrer Michel Angelo's (Medaille auf Mohamed IL, der sib, dem Koran zuwider, mehrfach porträtiren ließ, und auf jeine Eroberung Asiens, Trapezunts und Griechenlands) &ilippino Lippi (mit einer \{önen Medaille von Lucrezia Bor ia, einem der wenigen beglaubigten Bildnisse derselben) Francesco da Sangallo (Medaillons mit dem Brustbilde des Giovanni da Medici

Europa?

E C é Uai « F é ck Ï ç den Mt R I zig 21,7, in Stuttgart 26,9, in Braunschweig 22,9, in Karlsruhe 18,9, in Hamburg 307, in Wien 37,6, in Budapest

und dem Selbstbildniß des Künstlers) und der Bologneser Francesco Grancia (mit einer großen Neiße von Medaillen und Münzen für