Fifffern orGgen. — Die Erörtevung über diese Statistik wurde auf Bors: des Vorsißenden abgebrochen. Die Verhandlung wandte sih zu dem allgemeinen Thema zurück. Von ciner Seite wurde aus- geführt, daß die am Vormittag ‘von den Vertretern der Landwirt- chaft gehegten Giwartungen durh den Gang der Erörterung und die ussagen der Sachverständigen völlig getäuscht worden seien, Die Landwirtschaft sei nicht imstande, 9 Prozent Zinsen zu zahlen, ge- chweige denn 10 Prozent. Im Oktober werde eine Unmenge von Produkten auf den Markt geworfen und eine Menge landwirt- schaftlicher Betriebmittel zum Ausverkauf ausgeboten werden. Die Landwirtschaft sei auf Dauerkredite angewiesen, die sie nah den heu- tigen Ausführungen doh nicht erhalten könne. Nun rate man dem Landwirt, er solle sparen. Es sei außerordentlich schwer, diesen Rat zu befolgen, denn an den meisten sächlicen Ausgaben fei nicht zu sparen. Bei den Löhnen und Gehältern liege eine Steigerung von etwa 40 bis 50 Prozent vor; neben den Zeitlöhnen würden an Prä- mien und Akkordlöhnen noch erhebliche Beträge gezahlt. Im greßen Durchschnitt seien die Löhne pro Hektar gegenüber der Vorkriegszeit 70, 80, ja bis 100 Prozent höher. (Widerspruh.) Von einer Ver- minderung des Kreditbedürfnisses sei nah alledem keine Rede, sondern nur vom Gegenteil. Auch die Bauern müßten jeßt {on dem Kredit nahlaufen. Jn sehr kurzer Zeit müsse die Landwirtschaft ergiebige Kredite erhalten, um die Betriebe weiterzuführen. Würde sie ge- fioannea, die Ernte auf den Markt zu werfen, so wäre sie am Ende ieses Jahres auch am Erde. Sie müsse liquide Mittel in die Hand bekommen, und es müsse eine Preisgestalbung geschaffen werden, die ihr ermögliche, die Betriebe weiterzuführen. Werde die Welternte reichlich, so würde der dann eintretende Preisdruck die landwirtschaft- liche Krise aufs äußerste verschärfen. Daher brauche die Landwirt- haft paritätishe Zölle, die ihr auch eine Intensivierung des Be- triebes gestatten. Der einzelne Betrieb werde dann auch kapital- kräftiger werden können. Zu den Mitteln, die im Verhältnis zu den Produktionskosten stehenden Preise zu garantieren und gleichzeitig intensiveren Betrieb zu ermöalichen, gehörten auch angemessene Zölle, — Cin anderer Sachverständiger der Landwirtschaft erklärte, daß er den Widerstand der Konsumenten gegen Getreidezölle, ihre Furht vor einer Brotverteuerung sehr wohl begreife. Die gegnerische Seite verkenne dabei aber gänglih, daß der Landwirt nur einmal im Jahre ernte und aus dem Erlös au die neue Ernte vorbereiten müsse. Um die Produktion zu evhalten und zu steigern, müsse die Landwirtschaft unter allen Umständen die nötigen Mittel haben. — Professor Beck mann legte dar, daß der Uebergang zur festen Währung der Landwirtschaft schwere Lasten auferlegt habe. D'e eingetretene Kapitalknappheit sei ein Produkt ganz kurzer Env- wiclung. Die Erhöhung der Bankguthaben bedeute noch keine Kapitalvermehrung, sondern zeige nur, daß die älteren Ersparnisse wieder den normalen Weg nehmen. Dem Problem der Neubildung von Kapital aus dem Betviebe selbst heraus müsse der Zolltarif an- e ßt werden. — Dr. Ho e \ ch seßte auseinander, daß die Wirklich- eiten des praktischen Lebens nur von denen erfaßt werden könnten, die wirklich darin ständen. Von einer Verringerung der Produktions- kosten zu sprechen, sei doch wirklih nur reine Theorie. Das er- gewicht des Zinsendienstes werde schon im Herbst die Landwirtschaft erdrücken, In der Praxis habe \ih bezüglich der Kredibgewährung an die Landwirtschaft eine völlige Verschiebung vollzogen; die frühere Rolle des Händlers habe ießt der Staat übernommen. Die Neu- schaffung von Kapital könne nur durch Fleiß und Geschicklichkeit be- wirkt werden. Bleibe die Produktion unrentabel, so gehe der deutsche Bauernstand unter, und zwar für immer. — Auf Anfragen des Abg. d trt (Komm.) erwiderte Abg. von Richthofen, erhöhte )roduftion bedinge erhöhte Warenmengen, erhöhte Warenmengen be- dingten erhöhte Arbeitsgelegenheit und damit erhöhte Konsumptions- kraft. Lebtere bedeute Verbilligung der Preise. Der große Landwirt brauche heute mehr Geld, der kleinere weniger. — Nach 614 Uhr wurde die Beratung abgebrochen. Heute sollen am Vormittag die zurügestellten Steuerfragen, ferner die Fragen der inneren Preis- bildung und der sozialen Auswirkung der Zölle besprochen, am Nach- mittag auf die englische Enquete eingegangen werden.
— Der Steuecaus\chuß des Reichstags beschäftigte sich in seiner gestrigen Sißung mik der Umsaßsteuer. Abg. Dr. D (Soz.) wos dem Nachrichtenbüro des Vereins deutscher eitungsverleger zufolge, eine echeblihe Senkung der Feen und vor allem Herauslassung der Lebensmittel. 2 Dr. Fischer - Köln Dem.) fordecte die Regierung zu einer Stellungnahme zur Umsaß- teuer auf. Staatssekretär Popiy führte folgendes aus: Die Imsaßsteuer ist ein Zeichen der Not unserer Zeit. Bezeichnend ist, da sie zur gleichen Zeit wie S auch andere Staaten eingeführ haben. Heute besteht sie, mit Ausnahme des eben glücliheren Eng- land, iw den meisten europäischen Staaten. Wir rechnen bei dem Aufkommen aus der Umsaßsteuer mit einer Größenordnung von etwa 1,5 Milliarden Mark. Diesen Betrag muß die Umsaßsteuer bringen, wenn wir unseren öffentlihen Haushalt balancieren sollen. An diesec Notwendigkeit findet die Senkung odex Abänderung der Umsaßsteuer eine Beschränkung. Das mag vom Standpunkt unserer gegenwärtig notleidenden Wirtschaft bedauerlih ecscheinen. Aber Steuern ver- folgen eben in erster Linie fiskalische Zwecke. Wenn der Abg. Dr. ischer sodann auf die von den Regierungsparteien beantragte Ent- {ließung, wonach das Problem noch weiter studiert werden müsse, und auf die schon im September 1924 verfaßte Denkschrift des Reichs- Die ia: hingewiesen hat, so möchte ih betonen, daß sich in er Zwischenzeit auh der Neichswirtschaftsrat mit der Umsaßsteuer befaßt, aber sein Urteil noch nicht völlig abgeschlossen hat. Es handelt sich hier eben um ein ganz großes Problem. Die Umsaßsteuer bringt thre großen Erträge nur dadur, daß sie alles unterschiedslos und mit dem gleihew Saß erfaßt. N Durchbrehung dieses Prinzips reißt das ganze Gebäude ein. Jn diesem Zusammenhange ist es interessant daß vor kurzem Caillaux in der französischen Kammer, als auch dor alle möglihen Befreiungsanträge gestellt wurden, gegen alle diese Vor- stöße aus grundsäßlichen Bedenken \ih aufs entschiedenste gewehrt hat. Die Anregung des Dr. Herß würde zum Zusammenbruch der Umsaß- steuer führen. Allein das Herauslassen der Lebensmittel würde das Ergebnis der Umsabsteuer um die Hälfte ermäßigen. Jh kann aus den von mir angegebenen Gründen nur auf das dringendste vor solchen Versuchen warnen. Man darf nicht nur an die Gegenwart, sondern man muß auch an die Zukunft denken. So wie die wirtschaftlichen Ver- hältnisse liegen, wird die Umsaßsteuer, ebenso wie sie es in der Ver- angenheit, PIbst in der JInflationszeit war, auch in Zukunft noch auf längere Zeit das Rückgrat unserer Finanzverwaltung sein. Wir wollen angestrengt prüfen, was noh geban werden kann, Aber sehen Sie genwärtig von einer Systemänderung ab. — Dem Ausschuß lag bei seinen Beratungen über die Umsaßsteuer eine Entschliezung“ der egierungsparteien zugrunde, in der es u. a. heißt: Die Wirtschaft befindet sih zurzeit in einer so schwierigen Lage, daß die Steuerreform unbedingt vor den Reichstaasferien verabschiedet werden muß. Aus diesem Grunde ist eine umfassende Durchberatung des ganzen Umsaß- Leue Ens zurzeit niht mehr möglih. Der Reichstag ist abec r Auffassung, daß die Frage der grundsäßlichen Umgestaltung des Ümsah\teuersystems noch nicht als erledigt gelten kann, daß es viel- mehr weiterer eingehenderer Prüfüng bedarf, Prüfung auch der“ im Ausland bestehenden Systeme und das dazu auch die Mitarbeit des Reichswirtschaftsrats erforderlich ist, Inzwischen wird innerhalb des gegeivirligen Systems zu prüfen sein, wie und wann ein weiterer bbau des Umsaßsteuersaßes im Rahmen der finanziellen Bedürfnisse des Reichs, der Länder und Gemeinden vorgenommen werden kann. Der Reichstag envartet alsbald eine eingehende Stellungnahme dec Pee mte feun und erforderlichenfalls entsprechende Vorlage. — Ein Antrag der Regierungs8parteien, der ebenfalls den Beratungen mit zugrunde lag, will die Umsaßsteuer auf 1,25 vôm Hundert ermäßigen. Abg. Dr. F i \ ge - Köln (Dem.) verlangte demgegenüber, die Um- sabsteuer zunächst auf ein Prozent herabgusezen ünd gleichzeitig im Geseh zim Ausdru zu bringen, daß von einem bestimmten Zeitpunkt an eine weitere Ermäßigung auf ein balbes Prozent erfolge. Staats- E Pop ib sieht keine Möglichkeit, die Umsaßstéuer mehr zu enken als auf 1,25 %. Abgesehen von der Unmöglichkeit einer weiteren Senkung müßte man dann au für eine Kürzung der Umsaß- \steueranteile der Länder und Gemeinden eintreten. Die Reichs- regierung sei grundsäßlih zu einem Abbau der Umsaßsteuer beceit, wenn die Verhältnisse nur irgendeine Möglichkeit dafür bieten. Wenn
thr nun {nell eine
die
betrage von weniger als 1000 Mark
bebonk werde, daß durch eine Senkung der Umsabsteuer eine Ver- billigung der Preise herbeigeführt werden solle, so stehe er auf dem Standpunkt, daß die Umsatsteuer überhaupt nicht hoch genug sei, als daß man durch ihre Beseitigung eine wesentliche Preisverbilligung herbei- führen könne. Die Wirtschaft müsse sich aber wieder daran gewöhnen, auch mit kleinen Beträgen, mit Pfenmgbeträgen, zu kalkulieren. Unter diesem Gesichtspunkte ‘würde. die von den Regierungsparteien vorgeschlagene SeneBiguna der Umsaßsteuer um- ein Sechstel sich in den Verkaufs- preisen doh bemerkbar mahen. Gegen die vocgeschlagene Vornahme einzelner Aenderungen in der Umsaßsteuér, z. B. das Herauslassen der Handelsvertreter, beständen die bereits erwähnten grundsäßlichen Be- denken. Insbesondere könnte auch eine Freistellung der freien Berufe nicht für berehtigt anerkannt werden. Eine Ausnahme könnte nur v die Künstler Mgen sein. Jn dieser Beziehung liege zurzeit em Reichsrat der-Entwurf einer Verordnung vor, nach der Künstler, Schriftsteller und Privatgelehrte von der msahsteuer befreit sein sollen, wenn ihr Umsaß vierteljährlih 1500 4 nicht E ier würde also gehoren. Darüber hinaus könne man shwerlich gehen schon wegen der shwierigen Abgrenzung zu den anderen Berufen, den
hnärzten, Zahntechnikern usw. tont werden müsse, daß die Be- reiung der Handelsagenten für völlig gere Mere zu Je nach Lage der wirth den Verhältnisse bestehe da eine Ab- wälzungsmöglichkeit. Aehnlich liege es bez den Maklern. Diese Kreise hätten nur von der eon Umsaßsteuer zu zahlen. Wenn also emand für die Vermittlung eines Umfaßes von 100 000 4 die gewiß schon hohe Provision von 2000 # beziehe, so hätte er etwa 30 msaßsteuer zu zahlen. Was die erhöhten Umsaßsteuern anlange, so erhebe die Regierung keinen Dor Bru, geeen die Streichung der kleineren, wie der Inseratensteuer, der ittiersteuer und der Be- herbergungssteuer, wenn auch die leßtere nicht ganz geringe Beträge abwerfe; die sog. Lurusfteuer zu Hen, Harte fe 1edoh für völlig untragbar. Jhr Betrag von eiwa 120 Millionen jei nicht entbehrlich. Gleichwohl könne man si der Notwendigkeit nicht verschließen, diese Steuer der veränderten Wirtschaftslage angupassen her sei der Antvag der Regierungsparteien zu begrüßen, der die Regierung er- mächtigen wolle, für isse Gruppen von Gegenständen den Lurxus- \teuersaß zu senken. r E betonte zum E daß die A auch der Lurxussteuer bisher im engsten Ginvernehmen mit dem Zwölferaus\chuß des Vorl. Reichswirtschaftsrats erfolgt sei und au die ap in diesem Sinne vorgenommen werden würde. — Abg. Dr. Kulenkamp Ah (D. Vp.) wünschte, daß aus der Luxus- eet insbesondere auch die
euer 1n8be ] utomobile herausgenommen würden. Es ei im übrigen sehr wichtig, die Steuern noch vor n B u ver- abschieden, um der Wirtschaft die unbedingt S Klarheit zu verschaffen. Dabei sollte man jeßt nicht darüber debattieren, ob die Steuergeseße gut sind oder niht. Das 1 prüfen würde späterhin nos Zeit sein. — Abg. Dr. Gere le (D. Nat.) begrüßte die jeßt vor- goschlagene Senkung der Umsaßsteuer. Es wäre no begrüßenSwerter, wenn diese Senkung um einen größeren Prozentsaß Fätte erfolgen können. Das sei im Moment aber niht mögli, weil vor allem die Länder und Gemeinden jeßt nicht noch eine Kürzung ihres Anteils erfahren dürften, die es ihnen unmöglich machte, ihren Etat in Ordnung B bringen. Die ee Ges hätten zur L noch eine Reihe von Sonderwünschen. Sie wollten u. a. ebenso, wie Demokraten und Sozialdemokraten, die Handelsvertreter freilassen; sie wollten jenes Privileg beseitigen, das die ausländischen Agrar- rodukte bei threm ersten Umsaß freilasse. Aber alle Bedenken wollten le im Moment zurüstellen, im Pnteresse der erfovderlichen nellen erabschiedung der Steuergeseße, dur die vor allem der Wirtschaft bei der Umsaßsteuer genere Sn die Herabseßung des Steuer}aßes ein Nugen Ed werde. — Abg. Dr. Herb Soz.) wandte jih egen das E en, die Zoltgeseto im S Pgieapo Fu verabschieden, s würde für die ganze Wirtschaft verhängnisvoll sein. Gerade weil zu befürchten sei, daß die Zollvorlage noch vor den Steuergeseßen in das Plenum komme, n man die Lebensmittel aus der Umsaß- E herausnehmen, weil durch die Zollvorlage eine starke prei8- reibende Tendenz in den Lebensmittelmarkt hineingetragen werde. Wenn von der egierung vor . Experimenten auf dem Gebiete der Umsaßsteuer gewarnt werde, so müsse man gleihermaßen warnen vor Experimenten auf vem Gebiete der Zölle. Die Luxusstouer müsse mindestens erheblih eingeschränkt, wahrscheinli sogar gang bese es werden, nicht zuleßt deswegen, weil die Qualitätsarbeiter durch dieje Steuer um ihr Brot gebraht und zum Auswandern veranlaßt würden. Die von den Magierungaparteton in der Frage der Luxussteuer be- antyragte Ermächtigung der Regierung und des Reichswirtschastsrats Ua dahin abgeändert werden, daß auch ein Reichstagsaus[chuß bei dieser Materie mitwirken könne. Abg, Me r ck (Bayer. Vp.) unter- irih die Auffassung der Regierung in den di der Umfsaß- und urussteuer. So sehr eine noch weitergehende Herabseßung der msaß- e zu begrüßen wäre, ständen doch auf bder anderen Seite finanzielle Bedenken entgegen. Aba. Budjuhn (D. Nat.) trat für eine gründliche Aendevung des Systems der Lurussteuer ein, die zum roßen Teil als O dep Qualitätsarbeiter bezeichnet werden müßte. — Staatssekretär Po pi þ verwies auf das Recht des Reichstags, jedes es vor seiner Verabschiedung dunh einen Federstrih zu beseitigen, und spra ih im Interesse der Schnelligkeit der Arbeiten gegen den s des Abg. Dr. Herb aus, einen Reichsta 8aus\chuß bei der Abänderung der bu us\teuer mitwirken zu lassen. Der Staatssekretär wollte sich bezüglich der Luxussteuer nicht fe\tlegen, meinte aber, daß alle Gegenstände, die dem Sport dienten, aus der Lurussteuer heraus- gelassen werden könnten; ebenso die Musikinstrumente, soweit sie jeßt noh erfaßt würden Die Frage der Herauslassung der Automobile bedürfe einer eingehenden Prüfung. Abg. Dr. F1 \che r - Köln (Dem.) tneinte, daß der ardt 0 keineswegs allein damit gedient sei, wenn teuerreform geschafft werde. Die Wirtschaft e bisher nur, daß die Steuereinnahmen noch immer eine Höhe ätten, die als untragbar Le werden müsse. Mit einer Ent- FeBang würde der deutshen Wirtschaft nicht geholfen; die Wirt- aft wolle Taten sehen. Der Redner spra \1ch für die Heragus- assung der Handelsvertretèr aus der Umjaßsteuer, für bie gänzliche Beseitigung - der Luxussteuer und für die generelle Herab eli der Umsaßsteuer auf eo vom 1. April 1 14 Prozent vom 1. Oktober 1926 aus. Leßteren ex in einem Antvag fixiert. — Die Einzelberatung über die steuer vertagte der Aus\chuß auf Donnerstag.
Un au! Wunsh ha msaÿ-
Der Aufwertungsaus\chuß des A taoe vollzog gestern die dritte Lesung des Geseßentwurfs über die Ablösung offentliher Anleihen. Zum Paragraph 27 des A wurfs, der den Anstalten und Einxichtungen der freien Do rige vilege, sofera ihnen Ausloqungsrehte zustehen, die sie als Anleihe- altbesißer erlangt haben, auf Antrag fünfzehn Jahve hindurch eine Wohlfahrtsrente gewährt, wurde, laut Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger, folgender Absaß angefügt: „In gleicher Weise ist den im Artikel 137 der Reichsverfassung bes zeihneten öffentlich-rehtlichen Gesellshaften nah dem Masßstabe der Konfessions\tätistik auf B hn Jahre eine Wohlfahrbsrente von Jarl fünf Millionen | elchêmart zuzuweisen.“ Die Sozialdemo- raten und die Kommunisten verließen bei Behandlung dieses An- trages. der Negierungsparteien protestierend den Saal, indem sie auf Notlage der Anleihegeihner himwiesen, für die niht genügend Geld vorhanden sei, während für religiöse Gesellschaften eine jährliche Rente von fünf Millionen Reichsmark ausgeworfen werde. Bei den Eig N habte der UENGUN vorgestevn beschlossen, daß den-
jenigen Besißern von Altanleihen, die insgesamt weniger als fünf-
“bundert Mark“ haben, ‘eine Barabfindung von fünfzehn Reichsmark
für je hundert Mark des Nennbetrages zu gewähren sei. “ Hiergu erblärte Ministerialdirektor von Brandt (Reichsfinanzministe- rium), daß es für die technishe Durchführbarkeit als eine unmögliche Belastung ‘angesehen werden müsse, die Ablösung so kleiner Anleihe- ansprüche durchzuführen. Der Ausschuß beschloß deshalb, daß nur den bedürftigen Anleihealtbesißern derart entgegengekommen werde. Von dem hiernah verbleibenden Betrage soll den im Inlande wohnenden deuts Reichsangehörigen, die Altbesißanleihen im Gesamtnenn-
i i O aben, auf Antrag eine Barab- findung von 8 Reichsmark für je 100 Mark" des Zemvelraos ewährt werden, sofern ihre Jahreseinkommen den R von 1 ei mark nicht teigt. Damit war die dritte Lesung des Anleiheab- löôsungsgesetes erledigt, und dec Ausshuß vertagte sich.
[ten sei.
_lihe Sorgfalt erstattet, er pat auch
falschen Vorausseßungen gehe un!
— Der A u8\chG uß für soziale AngekCegenheiten des Reichstages beriet e a den Gesebentwvürf fer den Ausbau dexr Ängestelltenversicherung weiter Die [ehr auagepeire Aussprache über den Gegenstand der Versicherung ehnte sih bis zum Beginn des Plenums aus. Angenommen wurde der § 49 a, der im vierten Abschnitt (Heilverfahren) eingefügt wird und folgendermaßen lautet: „Die Reichsversiherungsanstalt kann mit Genehmigung des Reichsarbeitsministers Mittel aufwenden, um allgemeine Dadaimen zur Verhütung des Eintritts vor- geitiger Berufsunfähigkeit oder zur Hebung der gesundheitlichen Zerhältnisse der versicherten Bevölkerung zu fördern oder durhzu- Preis ei der Verwendung dieser Mittel sind alle Länder und rovinzen angemessen zu berücksichtigen.“
— Der Reccht8aus\chuß des Reichstags behandelte gestern grundsäßlih die Frage der Bestrafung des Duells im Rahmen des Militär trafgesebbuches. Eine Mehrheit des Aus- schusses (Zentrum, Sozialdemokraten und Kommunisten bet Stimmenthaltung der Demokraten) trat grundsäßlih für eine Re- una der Duell age im Rahmen des Militärstrafgeseßbuches ein,
ie übrigen Parteien einshließlich der Bayerischen Vol Spartei be- kundeten ihre abweihende Meinung. Zu Beschlüssen ist es noh nicht gekommen. i
__— Der Haushalts8ausschuß des Reichstags be- châftigte sih gestern aus\shließlich mit der zweiten lata der
ersonalabbauverordnung. Der erste Entwurf zur Abänderung ist von der Regierung zurückgezogen worden, um den vorgebrachten Wünschen Rechnung zu tragen. Wie das Nachrichten- büro des Vereins deutsher Zeitungsverleger berichtêt, ging der Opposition die Verbesserung des ersten Entiourfes noG nit weit enug, und sie versuchte, dur eine Reihe von Anträgen gegenüber em früheren Zustand Rechtsverbesserungen durhzuseßen. Die Anträge wurden von den Regierungsparteien abgelehnt. Darunter ein Antrag, daß die Vergünstigungen auch den Länder- und Ge- meindewartestandsbeamten gegeben würden, die man den Reichs- wartestand8beamten zuvige, wenn sie wieder Dienst tun würden. Auch der Antrag wurde abgelehnt, für jedes volle Jahr Warte- standszeit ein halbes Fahr auf die ruhegehaltsfähige Dienstzeit anzu- rechnen. Ein Antrag Schuldt trat für eine erhebliche rhöhung der Abfindungssumme ein und forderte, Kündigungsöbeamten im En Dienstjahre das Zwölffache, und unkündbaren Beamten as Vierundzwanzigfache der leßten Monatsbezüge zu gewähren. Nur so könne man die wohlevworbenen Rechte ablösen. Das gelte anz besonders für die gegen alles Recht aus ihren Stellungen ver- rängten unkündbaren Beamtinnen. Deren früheres Rechts- verhältnis müsse wioder Set werden. Abg. Dr. Marie Lüders unterstüßte den Vorredner und nannte es eine doppelte Moral, wenn cu der einen Seite der Shub der Familie gefordert würde und auf der anderen Seite, falls dieser Shuß praktis wevden soll, die darauf hinzielenden Maßnahmen abgelehnt würden. Es handle sich für die Beamtinnen um dur die Verfassung ge- sassan wohlerworbene Rechte, deren Wegnahme nur durch ein ver-
E E Geseß möglih sei. Der Antrag wurde gleih- a
8 abgelehnt, ebenso ein Antrag Schuldt, bei Wiederbeschäftigun von Wartestandsbeamten Aufrückungen und E aa. zu be: Auch die erh
rüdsichtigen. J des Abg. Steinkopf (Soz.) wurden abgelehnt. Die Personalabbauveroèdnung wurde Uun- verändert angenommen. Sie joll schon in den nächsten Taaen däs
Plenum des Reichstags beschäftigen.
Im Höfle-Aus\chuß des Preußischen Landtags wurde gestern der Nechtsanwalt Koh len als Zeuge vernommen und vereidigt. Er sagte über persönliche Angelegen aen, die die Schweige- pflicht nicht berühren, aus. Er sei vom Ministerium aufgefordert worden, zivilrechtlih die Postverwaltung zu vertreten, und habe mit Dr. Höfle darüber gesprochen. Er habe der Staatsanwaltschaft gegen- über eine strafrehtlihe Vertrebung abgelehnt, um sih nicht in Ge- wissenskonflikte zu bringen, da er ein Studienfreund von Dr. Höfle sei. Es sei ihm erwidert, daß überhaupt Dr. Höfle nur als Zeuge vernommen werden solle. Oberstaatsanwalt Linde gegenüber habe er die Aeußerung getan, er halte es für geschmacklos, wenn man dazu kommen müßte, einen Minister zu verhaften; wenn dieser Kelch an Dr. Hôöfle vorbeigehen würde, so würde er sih doppelt freuen. Linde teilte diesen E und habe der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß man daran vorbeilommen werde. Jn einer späteren Unterredung d e Oberstaatsanwalt Linde geäußert, e N kein Anlaß für ihn, einen Standpunkt zu ändern, Um \o überrashender sei dann- dem Zeugen die Zeitungsnachricht von der Verhaftung gekommen; er-hätte das auf keinen Fa]l..angenommen. Dem Zeugen wurde die Frage vorgelegt, ob er jMmals eine Aeußerung dahin getan habe, Dr. Höfle werde wohl verhaftet werden. Der Zeuge erwiderte, er könne [ih erflärlicherweise aller Gingelheiten nit erinnern, halte es aber für ausgeschlossen, daß er eine solche Aeußerung getan habe. Damit war die Vernehmung des Zeugen erledigt. Am Abend trat der h as in die Befragung der Sachverständigen, der Professoren Lew in un
oachimoglu ein, die am Dienstag ihr Oubachten abgegeben atten Abg. Riedel (Dem.) nahm Bezug auf Widersprüche in den Aussagen des Oberstaatsanwalts Linde; troßdem habe Professor Joachimoglu ihm größeren Glauben geschenkt als den Pflegern. Dieser erblärte, die Wachtmeister und Pfleger seien ungebildete Leute, ein Staatsanwalt komme amtlih mit vielen Leuten zusammen; auf Grund seiner speziellen Tätigkeit sei der Aussage eines Staatsanmwalts E Glaube beizumessen. Dr. Dele habe den Oberstaatsanwalt inte lad ari ad sofort bie Dl e ane : en Lon nit so schlimm gewesen sein, wie die Pfleger ihn geschildert hätten. Der Gutachter haîte u. a. sih dahin geäußert, Dr. post habe „frei- willig“ zu viele Narkotika eingenommen. Professor Joachimoglu erklärte, damit habe er nur sagen wollen, daß memand anders schuldig
Abg. Dr. West e r (Zentr.) macht auf Unsmmigkeiten in dem
sam. Professor Joachimoglu gab zu, daß in einem
ne Verwechslung zwischen dem 13. und 14. Appil vorliege.
f weitere Frage erklärte er, Dr. Thiele habe fal\ch gehandelt, wenn er keine enspülung vorgenommen Hoe eine P Bolte leit sei das aber micht gewesen. A r. Wester (Zentr.): Dr, Kipper hat zugestandenenveise sein Gutachten ohne die erforder- l imaner wieder seine An ge”
l einem Gutachten einen großen Wert bg?
fessor Joachimoglu: Meiner Ansicht nah hat er nur in der omm geirrt, niht in der Methode; einen Jrrium hinsichtlich des fundes halte ih nicht für vovliegend. Der Sachverständige erklärte weiter, ein Gramm Luminal müsse Bewußtlosigkeit erzeugen, rofessor Lewin“ enviderte, auf der Leipziger Klinik ei ohne weiteren Schaden ein Gramm Luminal gegeben worden; die Medizinishe Wochenschrift habe darüber berichtet.
Hieran \ch{loß ih eine längere medizinische Auseinanderseßung
zwischen Dr. nsten und Professor A O terer erklärte weiter, die Frage, ob Dr, géfle Selb tmord geübt hate Fön man nicht entscheiden; man sei lediglich auf Vermutungen angewiesen.
Das Gutachten des Professors Lewin kritisierte er dahin, daß es von d zu falschen Schlüssen führe.
ändert, troßdem messen sie
Hierauf wurden an den verständigen Professor Le w î n von den
© (Fortseßung in der Ersten Beilage.)
Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyr o l, Charlottenburg,
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Rehnungsdirektor Men gerina “in Berlin. : ú
Verlag der Geschäftsstele (Mengering) in Berlin.
Oruck der Norddeutshen Buchdrudckerei und Verlagsansta!* Berlin, Wilhelmstr. 32.
Fünf Beilagen und Erste bis Dritte Zentral-Handelsregister-Beilage.
A beendet erklärt. Donnerstag
zum Deutschen Reichs3a
Nr. 158.
(Forisezung aus dem Hauptblatt.)
ylbgg. Dr. Böhm (D. A Quast-Faslem (D. Nat.) und Riedel (Dem.) Fragen gestellt, die sich insbesondere auf den Zu- stand Dr. Höfles vom Ostertage an bis zum 18. April einschließlich beziehen. Der Sachverständige betonte, daß er bei Beurteilung des Qustandes Dr. Höfles eine fortlaufende Kontinuität der einzelnen Funkbionsstórungen annehme, wie er das auch in seinem Gutachten zum Ausdruck gebracht habe. Die Beweisaufnahme wurde hierauf für 11 Uhr: Plaidoyers der Parteien.
— Der Barmat-Aus\cchuß des Preußischen Land- tags hielt gestern nah_den öffentlihen Zeugenvernehmungen noh eine kurze vertraulihe Sißung ab und vertagte sih dann bis Ende
September.
m Untersuchungsauss{uß in Sachen Staats- bank-Barmat-Kutisker gab gesterw vor dec Tagesordnung Abg. Kuttner (Soz.) für seine Partei die Erklärung ab, über die vorgestrige nichtölfentliche A der Pcesse Mittei tagen emacht seien, die dem tatjählichen Verlauf der Vernehmung des rüheren Polizeipräsidenten Richter nicht entsprächen. Die (pgial
mokratischen Mitglieder nähmen zuczeit davon Abstand, auf CEinzel- heiten einzugehen, und verwiesen auf das Penograp be Protokoll, dessen tunlichst beschleunigte L os ehr erwünscht sei. Eine Nichtigstellung müsse pas ort erfolgen: In der „Roten Fahne“ ei behauptet, der Abg. Heilmann sei des Meineids überführt, da er ehr wertvolle Geschenke von Barmat erhalten habe. Heilmann habe niemals bestritten, von Barmat Geschenke erhalten zu haben, wie sie unter Freunden üblich seien. — Darauf trat der Ausschuß in die Tages- ordnung ein. Vereidigt wurden nah dem Bericht des Nachrichien- büros des Vereins deutscher Zeitungsverleger Geh, Rat Dr. Lip- ert, Erz. v. Domb oi s, Staatsbankpräsident Dr. Schröder, Geb. Rat Ru gge. Mit Ausnahme des Erstgenannten machien die Herren vor der Vereidigung noch berihtigende und ergänzende Angaben u den stenographischen Protokollen. Auch der frühere Finangminister Dr. v. Rigter b vor seiner Vereidigung noch eine berichtigende Erklärung ab, desgleichen Finanzrat Breken feld, Bankvorstands- mitglied Amminger und Soldat. Die Vereidigung wurde bei Enn Zeugen in religiöser Form vollzogen. Das Auswärtige Amt hat dem Ausschuß mitgeteilt, daß die beiden Holländer Vogel - ang und Kalkofen abgelehnt hätten, vor dem Ausschuß_ zu er- scheinen, sie seien aber bereit, vor dem Generalkonsulat in Umsterdam auszusagen. Auswärtige Amt habe dagegen völkerrechtlihe Be- denken, weil es sich um Nightdeut| handle. Es wurde beschlossen, die Vernehmung vor Veneralfonsulat Anisierdam naggali en. Der Vorstßende Dr. Leidig teilte mit, daß ihm hinsig,tlih der Ann des M ten Brodauf wegen der Rasuren in den Büchern der Amexima ein Schreiben des a n Jusbiz- ministers zugegangen ist, Ne Üntersuchung durch den Gerichts» chemiker Dr. Wien Anfang März stattgefunden, aber nichts wesent- liches ergeben hat. Ein weiteres Schreiben des preußischen Justiz- s betrifft die von Tannenzapf behauptete Ueberwei ung von 3 Millionen en nah Holland an die Amexima. Talsächli handelt es sih nur um 1 384 Gulden. Ein sehr ausführliches Schreiben hat der Amtsgerichtsrat v. N o el an den Vorsitzenden ge- rihtet. Es wird darin auch die angebliche Mitwirkung des Geh, Rats e an der Empfehlung Kutiokers an die Staatsbank erwähnt. Ver Aus\ ß stellte nah Befragen fest, daß Geh. Rat Hellwig zur fraglichen Zeit nit Direktionsmitglied war und zum Amtsgerichtscat v, Noel in keiner Beziehung gestanden hat. Julius Barmat hat dem Aus\chuß zwei Gutachten überreicht, die über verschiedene von ihm angefaufte Werke Auskunft geben. Der eine Gutachter, Dc. Böttcher, at eine o ilde oa e gemacht und die „Bonguländishen Werke sehr günstig beurteilt.
ie Gutachtenabschriften seien m na igt. Auf die Verlesung wurde verz ta
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Leit ha f des Bud, iberreicht Le un
or Leitner t ein umfassen U rveiht, das zu Cintitttnahme ausgelegt wurde. Die Gegenüberstellung der Zeugen Tan eds O f b, mit den En rc S R das Nicht ine r leßteren unmöglich ge ; ie Herre | L und Weil waren zur Stelle. Der Vorsißende befragte fie, ob sie noch weitere Mitteilungen zu machen hätten. annew- 4 lieb dabei, daß Barcmat es auf a a abgesehen
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abe und daß die bezügliche Korrespondenz, die er durh den Inhalt Babe fas noch ergängt hâtte, thn mit dem größten Miß- trauen erfüllte. Er bezog sh dabei hauptsächlih auf die ihm von Kalkofen gemachten Mitteilungen. Er kam dann auf eine „in die Millionen gehende" Spekulation in Kriegsanleihe zu sprechen, die Barmat im ommer vorgenommen und wobei der Abg. Lange- Hegermann den Vermittler wischen Barmat und den Verhandlungen des Aufwertungsaus\chusses gemacht p Der Vor sißende Hes dem Zeugen Tannenzapf vor, daß die „Verschiebung“ an die
merima in Holland niht 3 Millionen, sondern seit SFanuar 1924 insgesamt während des nten Jahres 1924 nur gegen 1 400 000 Gulden betragen habe. Der Zeuge erklärte, die betr. Mitteilun von Vogelfang erhalten zu haben. Der Zeuge Wei l bestätigte, da Ph einer L einmal erfolgten Ueberweisung von minestens 2/4 Mil« lionen die Rede gewesen sei. Troß der Vorhaltungen des Vorsißen- fin beharrte Zeuge Tannmnenzap f dabei, daß er ih über die ganze
doeiterer
inanzielle Situation der Amexima Kenntnis zu verschaffen in der ge gewesen sei; er besiße einen gewissen O und niht nuc Bogelf sondern auch die sämtlichen sonstigen Angestellten der Amerima hätten ihn informiert. Tatsächlih habe es sih nur um ein Kapital von 50 000 Dollar gehandelt, die nach Bedarf Dees N00 und her geshoben worden seien; die Welt aber habe man glauben machen, daß es sih um eine Millionenfirma handelte. Der Zeuge M e i l bestätigte die Aussagen Tannenzapfs3. h. Rat Dr. Have- na ck machte noch auf Befragen nähere Angaben über das thm bei feiner Abreise von Amsterdam gestiftete Andenken in Delfter Porzellan; es könne vielleicht ein Wert von 30 Gulden in Aage kommen.
Norsißende äußerte seinen Eindruck dahin, daß in den Büchern der Amerima, wo dieser Posten mit 500 Gulden figuriere, er anscheinend mehrfach s nas aen aufgerundet worden sei. (Heiterkeit.) Ueber die Vereidigung der beiden Zeugen Tannenzapf und Weil wird S der Ausschuß in nichtöffentliher Sihung {lässig machen. Schluß der öffentlichen Sihung 1214 Uhr.
— Der Verwaltungsaus2\chuß des Preußischen Landtages beschäftigte fd gestern mit dem Entwurf zur BVer- einfahung der Verwaltung der o engo Lern Gen Lande. Nach der Vorlage sollen der Oberamts ezirk Haigerloch und zum Oberamtsbezirk Gammertingen gehörige Gemeinden mit dem Pheramtsbezirk ehingen und der Oberamtsbezirk Gammer- tingen im übrigen mit dem werden. Von den örtlichen Abgeordneten und des Zentrums wurden Bedenken erhoben Stimmung der Bevölkerung. Abg. von Richter (D. Bp.) shloß diesen ‘Bedenken mit dem Hinweis darauf an, daß man etner allgemeinen Au nug der kleinen Kreise wohl zustimmen könne, daß es aber mißlih sei, für Hohenzollern eine Sonderregelung zu ‘treffen. Mit knapper Mehrheit wurde der Entwurf mit den Stimmen der Linken, denen sih zwei Zentcrumsabgeordnete an- chlossen, angenommen.
der Deutschnationalen mit Rücksicht auf die
Erste Beilage | nzeiger und Preußischen StaatSanzeiger
Berlin, Donnerstag, den 9. Fuli
1925
Statistik und Volkswirtschaft. Nachweisung der Einnahme an Kapital verkehrsteuer.
-
Gegenstand
der Besleuerung
Mai 1 RM
925 2
bis Mai RM
April 1925
e
April 1924 1920|bis Mai 1924
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Aktienget|ellshaften auf Aktien .
ter Haftung Bergrechtliche
Personen
Verzinsliche
\{reibungen,
Darlehbens- oder \chulden
steuer.
ausländische
Waren
\{chlag und Verzu
a. &
nhalt: All
fassungsfeier. — Behörden. — K 1. 7. 25, Verrechn. munalverbän
beamtete Hilfskräf
bei der Pol. —
f. Verkehrsposten d. Nd Pol.-Beamten. — RdErl. : — RdErl. 2, 7. 25, Lehragänge bei der — NdErl. 1. 7. 25, Sanitätsfahihullehrgang. — P Fremdenpolizei.
ersay. — Bau- und Geichwindigkeit der Kraftfahrzeuge. — gebühren für Flugzeuge. — Ve — Neuerscheinungen.
oder Carl Heymanns Verlag,
jährlih 1,80 RM für Ausga Ausgabe B (einseitig).
I. Gesel E TaneueE un Kommanditge]ellschaften
Gesellschaften mit beschränk- Gewerk- chaften E E Andere Kapitalgesell schaften AndereErwerbsgesell\chaften und die übrigen juristischen
IL. Wertpapiersteuer: inländische Schuld- und NRentenver- ( Zwischen- [Gee und Schuldver- reibungen über zinsbare enten-
Verzinsliche / ‘ausländische Schuld- und Rentenver- a undZwischen-
E A Für ausländische Aktien und andere Anteile sowie für
ausländische Genußscheine und Zwischenscheine .
III. Börsenumsah-
Anschaffungsge\häfte über Aktien und Anteile sowie verzinslihe Werte . . Anschaffungsgeschäfte über Zahlungs-
Die Einräumung von Be- zugörehten » - « . - «
IV. Aufsichtsratsteuer. Aufsichtsratsteuer nebst 2 gézinsen Zusammen . -. Berlin, den 8. Juli 1925.
u
61
2749 091 969 718 31813
L1 97612
568 399 4337/05]
61 491
3 074 631
1 609 420/: ‘ 10 144 24 865
2 792 632/91
93
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8 091 474 2 004 742/64 62 648 37 914/26
328 223/48]
1 828 267 7319 s
65 992 20
7101 009/54
3 142 635/89 10 647/75) 97 6847/59
5 105 049
16|
26] 3 326 940 1 239 323
15 503 708
6 743 382
60 412 12 343
302 630
5 126 175 926):
964 165
11915 217/03127 883 572
Statistisches Reichsamt. Wagemann.
gem.
der de.
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Schu rl.
olizeiverwaltung. RdErl. 30. 6 erwalt.-Behörden. — Filmyerbote. — B. D. A. der unkündbar angestellten 96. 6. 25, Bekleid. d. Schußpol. — RdËL 29, 6. 25, lus pol. — RdErl. 1. 7. 25, Dienstwohnungen Erl. 3. 7. 25, Unterbringung der wohnungélolen dErl. 1. 7. 25, Unterrichtskurse bei der Schußpol. Pol.-Nachrichtenausbild.-Stelle.
Nr. 29 des Ministerial-Blatts für die
ische innere Verwaltung vom Verwalt.
47128 988 084
Ausländische Geldsorten und Banknoten.
1
Preus
8. Juli 1925 hat folgenden Beschluß 30. 6 25, NRdErl. 30. 6. 25, Strafbemessung durch Verwalt.- assen- und Rehnungöówesen. 30. 6. 25, Reisekosten anläßlih v. Krankenrevisionen. — Kosten der Landtagswahl 1924. — Kom- NRdErl. 30. 6. 25, Neichssteuerverteil. — . %, Strafbemess. dur zimmer El E. 26. 6. 25, ol.-Gesh.-Zimmer. — NdErl. 26. 6. 29, ol.-Wachtm. — NRdErl.
Ver-
NRdErl. NRdErl.
aß- und
NdErl. 2. 7. 25, Summe A gPaße Erl. 29. 6, 25,
Verke
hrswe sen.
NdErl. 30. 6. 25, Landungs- rschiedenes. Meinen Zu beziehen durch alle Postani!
Berlin W. 8, Mauerstr. 44. Viertel- be A (zweijeitig) und 2,40 NM für
talten
Buenos Aires
(Papierpeso) Dn A
onstantinopel London . . New York .. Nio de Janeiro
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100 Drachmen)
Danzig . « + elsingfors. « talien . « « P f openhagen Lissabon und Opo Oslo . « . . «
Draa Ï rade chweiz .
Sofia . Spanien . . + Stockholm und Gothenburg. Wien
Budapest i /
Amsterd. - Viotterdam Athen (in Mark für
Brüssel u. Antwerpen
Handel und Gewerbe, Berlin, den 9. Juli 1925. e Auszahlung.
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.
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Telegraphisch L E g"
9. Juli
Geld
1,693 1,716 2/995 20/390 4/196 0,459 168,19
6,99 19,40 80,84 10/562 15,41
7/38 86,36 20,825 74,26 19,696 12/43 81,47
3,025 60,92
112,59 59,057 5,895
E E
Brief
1,697 1,720 2/305 20,442 4,205 0,46L 168,52
7,01 19,44 81,04 10,602 15,45
7,40 86,58 20,875 74,44 19,735 12,47 81/67
3,035 61,08
112,87
59,197 9,915
8. Geld
1,694 1,716 2/99 90,389 4/195 0/454 168,19
6,99 19/36 80,84 10/562 15,23
7,38 86,54 20,775 75,11 19/59 12/432 81,44
3/025 60:92
112,46 59,057 5,895
Juli Brief
1,698 1,720 2;30 20,44L 4/9205 0,456 168,61
7,0L 19/40 81,04 10/602 15,27
7,40 86,76 20,825 76,29 19/63 12,472 81,64
3/035 61/08
112,74 59,197 9,915
| und Großhandel, Fracht und
|
|
| |
Sovereigns . 20 Fr.- tüde . . . Golv-Dollars . . . Amerik. 1000-5 Doll.
Argentinische . Brasilianische . . Englische groß
Türkische . Belgi\che Bulgarische Dänische . Danziger (Gulden) .
innishe . « « Lie ise
Sugoslawishe. . Norwegishe . . . Rumänische 1000 Lei
Schwedische Schweizer . . . ck Spanii\che . . Tschecho-slow. 5000. 1000 Kr.
Oesterr. 10—500 000 Kr. Ungarishe . . .
Banknoten" versteht fi l Ve! je 1 Einheit, bei Oesterr. Banknoten für 100 Schillin Kronen für 100 000 Einheiten, bei allen übrigen je 100 Einheiten.
Begründung, daf unter dem ersten wertungsausschu
die übrigen Teile des Marktes eintreten könnten. Wie das Nachrichten- büro des Vereins deutsher Zeitungsverleger mitteilt, hat der vorstand ferner beschlossen, bis auf weiteres dle Notiz für die auf Papiermark lautenden Anleihen des Reiches, der Länder und Ges meinden einzustellen, da er niht die Verantwortung zu tragen vers möge, daß Wertpapiere amtlih gehandelt würden, deren Bewertungs- Mage von einem Tage zum andern völlig vershoben würde. —
| 21,00 #4, Hafergrüge,
9, Juli 8. Juli Geld Geld Brief 20,73 20,73 20,33 2 16,15 16,23
4,177 4,197 41607 4,187 1677 1/697 0438 0458 20,355 20,455 20,349 920,449 2/2 2,29 19,30 19/40 2,99 3,01 8643 86/87 80660 81,00 10692 1058 195688 19,68 167,78 168,62 1526 15,34 7/33 7/37 75/31 75/69
Banknoten Briet
20,83
4,197 4/187 1/695
20,456
20,449 2,30 19/43 3,02 86,52 81,00 10/56 19,70 168/62 15/53 7/37 74/45
4,177 4/167- 1,675
è 90,356 u. dar. 20,349 ; 2/96 1
„ 2 u. 1 Doll.
. .
19/33 3,00 86,08 80,60 10/50 19,60 167,78 15/45 7/33 74/07
olländische talienische über 10Lir
unter 500 Lei _— — 112,17 112,7 81,57 60,84
12/397 12,45
112,88 82,00 61/05 12,457
12,50
112,32 81/60 60,75 12/397
12,44 59,06 59,35 59/13 5/85 5/89 5/85
Die Notiz „Telegraphische Auszahlung" fowie „Ausländische bei Pfund, Dollar, Peso, Ven, Milreis für
p bei Ungar. Auslandswerten für
und darunter
Auf Beschluß des Berliner Börsenvorstandes ist die gesirige Versammlung der Wert papierb örse ausgeseßt worden mit de Eindruck des Beschlusses des Auf-
es des Reichstages übermäßige Rückwirkungen au auf
ôörsens
e Daun Franffurter und Kölner Börsen blieben gestern eben- en.
falls geschlo
Sofia, 6. Juli. (W. T. B.) Nach einer nunmehr getroffenen Vereinbarung werden am 1. August d. J. in der sechsten Ziehung entsprechend dem Tilgungsplan von der 6{prozentigenStaatse anleihe Obligationen im Gesamtbetrage von 720 000 Goldlewa zurückgezahlt werden.
London, s. Juli. (W. T. B.) Aus dem Goldbestand der Bank von England wurden heute für 163 000 Sovereigns nah
China ausgeführt.
En ee für Kohle, Koks undBriketts am 8. Juli 19% 5: RuhrréL%ier: Gestellt 23 024 Wagen. Oberschlesishes Revier: Geslellt ——.
Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung
für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner M des „W. T. B." am 8. Juli auf 132,00 4 (am 7. Juli au 131,50 A) für 100 Kg.
Speisefette. Bericht von Gebr. Gaute, Berlin, den 8. Juli 1925. Butter : Die Ferienreisezeit mat sich mit einer geringeren Nachfrage bemerkbar, die verbunden mit den schwächeren Tendenzmeldungen vom Ausland den Markt nach unten beeinflußten. Die Zufuhren von Ostpreußen sind noch reichlich, während die übrigen inländischen Produktionsgebiete infolge des großen Bäderbedarfs nur wenig hierher liefern. In Dänemark erwartet man ein weiteres Abbröckeln der Notierung, worauf au die vorliegenden Festofferten bindeuten. Am Playe blieb die A am 7. ds. noch unver- ändert. Die amtliche ret femenes im Verkehr zwischen Erzeuger
geben ¿zu Käufers Lasten, war am 7. 7. %: Ia Qualität 4 1,77, Ila Qualität 1,60, abfallende #4 1,40. — Margarine: Geringe Nachfrage. — Schmalz: Die amerikanishen Märkte verkehrten in unverändert fer Haltung und troy der hohen Basis der Preise läßt sich kein oment der Shwäche anführen. Hier am Plaße wird die Ware noch zu sehr niedrigen Preisen, Kisten 93 bis 934, atten: nah Erschöpfung der Vorräte ist auf Grund der amerikani chen Fordes- rungen mit erheblih gesteigerten Preisen zu rechnen. — Spe: Keine Nachfrage.
Berlin, 8. Juli. (W. T. B. / fürNahrungsmittel. (Durchschnittseinkaufspreise des Lebensmitteleinzelhandels für je 50 kg frei Haus Berlin.) In Reichsmark: Gerstengraupen, lose 20,00 bis 23,50 M, Gerstengrüße, lose 19,50 bis 20,00 4, aferflockten, lose 20,50 bis
lose 22,00 bis 22,50 4, Roggenmehl 0/1
92,75 bis 23,75 M, Hartgrieß 23,50 l 19,50 bis 20,75 A, Weizenauzzugs Viktoria 18,00 bis 19,50 u
ebinde
Preisnotierungen
17,25 bis 18,25 #6, Weizengrie bis 24,75 M, 70 9/0 Weizenme mehl 21,75 bis 28,00 4, Speiseerbsen, i Speiseerbsen, kleine 14,50 bis 15,50 M, Bohnen, weiße, Perl 15,5 bis 19:00 #6, Langbohnen, bandverlesen 25,00 bis 26,00 #6, Linsen, kleine —,— bis —,— &, Linsen, mittel 27,00 bis 33,50 H, Linten, roße 34,00 bis 42,90 M, Kartoffelmehl 21,00 bis 23,90 , Makkaroni, Hartgrießware 46,00 bis 57,00 #, Mehblnudeln 26,50 bis 31,50 # Eiernudeln 44,00 bis 69,90 #, Bruchreis 16,50 bis 17,50 4, Nangoon Reis 18,00 bis 20,00 A, glasierter Tatels reis 22,00 bis 32,00 (, Tafelreis, Java 32,00 bis S Ringäpfel, amerikan. 74,00 bis 93,00 «#4, getr. Pflaumen 90/10 —,— bis —,— M, entsteinte Pflaumen 90/100 77,00 bis 78,00 A6, Kal. Pflaumen 40/50 54,00 bis —,— 4, Rosinen Caraburnu 4 Kisten 65,00 bis 78,00 4, Sultaninen Caraburnu 76,00 bis 94,00 4 Korinthen oice 53,50 bis 65,00 4, Mandeln, süße Bari 193,
bis 203,00 4, Manteln, bittere Bari 193,00 bis 200,00 4, Zk (Kassia) 100,00 bis 105,00 4, Kümmel, holl. 37,00 bis 44,00 M, \{warzer Pfeffer Singapore 106,00 bis 113,00 4, e teler Singapore 155,00 bis 172,00 4 Rohkaffee Brafil E
bis 235,00 A, Nohkaffee Zentralamerika 265,00 bis 305,00 e, Nöstkaffee Brafil 250,00 his 300,00 , Nösikaffee Zentral-