1903 / 104 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 May 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Abgereist:

Seine Excellenz der Finanzminister Freiherr von Rhein- baben, zu einem mehrwöchentlichen Aufenthalt in den Ver-

einigten Staaten von Amerika.

Angekommen:

_ Seine Excellenz der Staatsminister und Minister für Land- wirtschaft, Domänen und Forsten von Podbielski, aus

Karlsbad.

?

Nichlamtlices.

Deutsches N eich. Preußen. Berlin, 4. Mai.

Der Königliche Gesandte in Darmstadt Prinz zu Hohen- lohe-Oehringen ist vom Urlaub auf seinen Posten zurück- gekehrt und hat die Geschäfte der Königlichen Gesandtschaft

wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Luchs“

am 2. Mai in Amoy eingetroffen. Der Ablösungstransport für das ofjta Kreuzergeshwader hat in einer Stärke von 51

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iatische

ffizieren,

67 Deckofsizieren und 1339 Mann am 2. Mai in Bremer- haven mit dem Lloyddampfer „Main die Reise nah Tsingtau

angetreten.

M ünster, 3. Mai.

Seiner Majestät des Königs

Heute mittag 12 Uhr wurde der auf Befehl einberuïsene Landtag

der

Provinz Westfalen im Sitzungssaale des hiesigen Landeshauses, nachdem zuvor die Mitglieder des Landtages dem im Dom und in der neuen evangelischen Kirche abgehaltenen Gottesdienste beigewohnt Hatten, durch den Königlichen Landtagskommissar, Oberpräsidenten der a racebag A ar Staatsminister Freiherrn von der Nek e mittels 0

lgender Ansprache eröffnet : Hochgeehrte Herren!

Mit Ihnen empfinde ich {merzlich den Verlust der um das Wohl der Provinz hervorragend verdienten Männer, die seit der vorigen

Tagung der Tod aus Jhrer Mitte genommen bat.

Die Königliche Staatsrezierung wünscht durch den Provinzial- landtag die ¿Frage begutachtet zu sehen, ob es sih empfiehlt, die feiner- zeit nah zuvoriger Anhörung der Provjnzialstände mit Allerhöchster für

Genehmigung erlassene Allgemeine

¿Feuerpolizeiordnung ; Nff f vol, o Noro »t is 9 » Noti » rovinz Westfalen aufzubeben, deren teilweise veraltete Bestimmungen

die

ih einer zeitgemäßen Regelung des Feuerlöschwesens und der Maß- nahmen zur Verhütung von Feuersgefahr, besonders auch in bau-

polizeilicher Hinsicht, hinderlih erwiesen haben.

Der durch die Vorlagen des Provinzialaus\{husses Ihnen dar- gebotene Beratungs\toff is entsprehend der Vielseitigkeit der dem | air tun mog! wren gesezlih zugewiesenen und von ihm aus eigener

nitiative übernommenen Aufgaben ein sehr reichhaltiger.

Besonderes Interesse beansprucht das Reglement zur Ausführung Stelle

des neuen Dotationsgeseyes vom 2. Juni 1902. ministerieller Grundsäße, nach denen einstweilen für Armen- und Wegezwecke bestimmten

\chiedenartigkeit der wefstfälischen binsihtlih der Beurteilung der jede Schematisierung vermieden und dem messen im einzelnen Fall ein weiter Spielraum Jch hoffe zuversichtlih, daß über die Fassung d Einvernehmen n deteiligten lle Die Notwendi irrenanstalt wurd anerkannt. Die landtage zewähblte

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allem die Frage uchlet und

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für eine angemestene Unter

esiranien ge!orgt wer ebammenl

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is vrojekt für das gesamte Emscher sanitärer und wirlschaitlicher Beziehung entgegen In Ausführung der Z Provinzialmuseums wird Bauplana unterbreitet T mte ult Tut Monard&ecr T ¡T4 und staatérwifsens{haitlich Alleranätizft genehmigt und damit Erfüllung verihafit hat bliden auf den ald - aus Anlaß ihrer Erôffnu veranstalteten ausiduti dat i im Namen d gleichartigen ritten, derten ? di de: u stecdungen der niversltätsangehörigen Uit. Er träglich: frâftia auff Zurvend-17g

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nnd, um

Es tritt an die Verteilung Nachtragsdotation

der

erfolgte. Die Hauptschwierigkeit der einbeitlihen Regelung lag in der Ver-

deshalb

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Das älteste Mitglied der Versammlung, Freiherr von Lands- berg-Steinfurt zu Drenstzinfurt brachte ein dreifahes Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus, in das die Versammlung lebhaft einstimmte.

Sachsen.

Seine Majestät der König traf gestern mittag von Stuttgart wieder in Dresden ein. Allerhöchstderselbe wurde auf dem Bahnhofe von den Spigen der Behörden und dem Feltausschuß empfangen und nach dem Königspavillon geleitet, wo das Dresdner a cappella-Damenquartett Seine Majestät mit einem Vortrage begrüßte. Unter Glockengeläut fuhr Seine Majestät dann, von Gardereitern eskortiert, dur die Prager Straßenach dem Altmarkt. Dortentbotder Bürgermeister Beutler den Willkommengruß, und eine nach Hunderten zählende Sänger- har trug einen Begrüßungshymnus vor. Für alle Huldi- gungen dankie Seine Majestät tief gerührt und gab besonders einer großen Freude über die rege Teilnahme der Vereine, Innungen, Beamten, Korporationen und Schulen Ausdruck. Im Schloß wurde Seine Majestät von Jhren Königlichen Hoheiten den Prinzen und Prinzessinnen des König- lihen Hauses begrüßt. Nach kurzer Rast begab sich Seine Majestät unter erneuten Jubelrufen nah Hosterwiß.

Württemberg.

Seine Majestät der König von Sachsen begab sich, wie „W. T. B.“ berichtet, am Sonnabend vormittag mit Seiner Majestät dem König und Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog Albrecht von Württemberg nah Ludwigs- burg zur Besichtigung des Allerhöchstdemselben am 1. d. M. verliehenen Jnfanterieregiments Alt-Württemberg (3. Württem- bergisches) Nr. 121. Am Nachmittag besuchten beide Majestäten das Armeemuseum. Um 7 Uhr reiste Seine Mazestät der König von Sachsen nah Dresden ab, nahdem Allerhöchst- derselbe sih auf dem Bahnhofe von Seiner Majestät dem König von Württemberg auf das herzlichste verabschiedet hatte.

Mecklenburg-Schwerin.

Seine Königliche Höheit der Großherzog is heute von Schwerin nah den Niederlanden abgereist, um Jhrer Majestät der Königin Wilhelmina und Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrich der Niederlande einen Besuch ab- zustatten. Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin Marie hat sih bercits vorgestern zu längerem Aufenthalt nah dem Schloß Loo begeben.

Deutsche Kolonien.

Der Chef der Verwaltung des Ssanga-Ngokogebietes in Kamerun, Oberleutnant Freiherr von Stein, berichtet über die Beendigung seiner Bertua-Expedition aus Süe unter dem 14. Oktober v. J., wie das „Deutsche Kolonialblatt““ mit- theilt, folgendes:

Im weiteien Verfolg meines Berichts vom lasse ih einen Tagebuchauszug folgen. Da vor Eintritt in eine ge- waltsame Lösung der Verhältnisse in Gamane (Bertua) eine möglichste Stärkung der deutscfreundlichen Partei um den Veruma notwendig erschien, um in tunlichst ausgedehntem Maße ein Auswandern -der Bertualeute in französfishes Gebiet zu vermeiden, war zunächst noch ein längeres Zuwarten meiner Auffassung nach ratsam So wurde die Zeit vom 9. bis 21. August, an dem ent- \ceitende Schritte ecingels®tche wurden, dazu benußt, der Partei des Veruma durch eine gewisse äüßcre Aufgabe ter Kriegsbereit)chaft, Er- teiluna von Ausgeherlaubnis an Soldaten :c. größtmögliches Zutrauen einzuflößen, was denn aub în befriedigendem Maße gelang. In derselben Zeit hat der Direktor der Gesellshaft Süd» Kamerun Graf nachdem üder die weitere Be- bandlung der gesamiea MNordzone mit der Verwaltung konforme Ditpositionen cectroffen wa1en, den üudmarsch angetreten. (Fs bestebt

12. August 1202 *)

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O A «v 24,4 »4 » A o P wont t v) p 9) » pohs demnach zunächst etne ößert Fafktorei in Berrîi, eine ebensfolche

¡r wischen Bília (Besimbo) und Mokbe am Dume ist in allernäbfter Zeit in Auésiht genommen, und Büunba bezw das Mchunaland soll nah Durchmarscch der zurückgehenden Erpedition ebenfalls in Arbeit ge- nommen werden Am 15. Aug . Uidinghausen den Rück- marsch{ antreten ie Vercbâltnitte hatten i) bis dabin so

del daf id trn yo! üdinghau!en bis Motbe i Zug ort ber inte, d mit Beîitimmtbeit i von Feindseligkeiter

Strafarbeiter, die der ß ein größerer Druck unterwegs in

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meidlihen Kriege nichts zu befürchten. Auh versprach ih, wen mögli, Bertucs Leben zu schonen, ihn aber zwangsweise mit einigen seiner Umgebung bei Gonakoil anzusiedeln.

Erst am 30. PUgs kam der Esfortenzug des Herrn von

Lüdinghausen von Mok

Verumapartei und dem Anhang Bertuas sih unterdes völlig vollzogen hatte und sämtlihe Farmdörfer nördlich der Staadtschen R verlassen waren, bra

nun unvermeidlichen kriegerischen Austrag der Bertuaangelegenheit zu

eginnen.

Das

as Gamane im {ließt sich in allen genannten Himmelsrihtungen ein sehr dichter außerhalb der Wege fkfaum passierbarer Urwald an, der im Westen Nordwesten und Norden bis an den Ssanaga, im Nordosten bis etwas über die Straße Bertua—Kunde reicht. kommenden Gebietes ist durhweg mit doppelt mannshohem Gras be.

standen, weniger dicht bevölkert, und es werden dort die Terrainfalten beträchtlicher.

e zurück. Da die Scheidung zwischen der

l oute nun ih am 4. September nach Norden auf, um den

An der Nordgrenze der Gamane im Norden umsäumenden

Sarmdörfer wurde Lager bezogen und durch Patrouillen festgestellt,

welcher der beiden in die Landschaft Vangeri führenden Wege vom einde beseßt sei.

Es fielen an diesem Tage wenige Schüsse, da die

xpedition offenbar nur von vor eschobenen Wachen oder Patrouillen auf dem Marsche und im Lager eunruhigt wurde.

Gelände war äußerst ungünstig. Viele sumpfige Wasser-

läufe in {malen Waldstreifen umschlicßen als Unterbrehung eines

eg stark besietelten Graslandes mit über doppelt mannshobem Hraës

Westen, Norden und Nordosten. Weiterhin

Der Osten des in Frage

Im allgemeinen beabsichtigte ih dur partielle Friedens\{hlüsse

Am

auf sämtlichen, strahlenförmig von Gamane ausgehenden Straßen ein feitlihes Au8weichen Bertuas allmählih einzushränken, zumal mir bekannt war, daß infolge vieler früher geführter Kriege ein Zurück, O Bertuas auf größere Entfernungen als zwei Tagemärsche von Samane

Mbiabiunterstamm) möglich war. Veruma und seine Partet verhielten fich völlig neutral, und es schien mir im Interesse der Zukunft dieser Gegenden fürs erste richtiger, von |chärferen Maßregeln zur Gestellung von Führern, zu Aufschlüssen über die Stellung und Vèacht. Bertugs Abstand zu nehmen.

aus Furcht vor späterer Nache wenig zu erfahren. ? persönlichen Umgebung Bertuas entflohene Dassisklaven haben mir dann wesentliche Dienste geleistet.

ihm nur 1m Norden (Vangeri) und Nordwesten (ein

Auch von der DA aan s in Gamane war Nur zwet aus der

ü 5. September wurde unter unerwartet geringem Widerstand

Nungbako, der Hauptort der Baialandschaft Vangeri, im dichten Urwald mit wenigen Parzellen hohen Grases gelegen, genommen. Die anfänglich recht bedeutende Zudringlichkeit einzelner Bogenschüßen ließ nah der verlusilosen Beseßung tes shwach verteidigten Dorfes Nungbako schr auffällig nach. ab im Vangeriland bereits in respektvoller Entfernung nach kurzem Feuer die Flucht vorgezogen, und es kam nur noch in der Richtung und Bobalo zu

bündeten Bertuas. allz¡ugroßes Vertrauen gehabt haben, denn er sowohl wie fein Sohn und engerer Anhang haben in Nungbako niht \tandgehalten, fondern sind bereits am Abend vorher, zunächst unbekannt wohin, aufgebrochen.

Auch in der Zukunft wurde von da

etwas lebhafterem Widerstand dieser Ver- Bertua selbst muß zu diefem Baiastamme nicht

Frankreich.

Ueber den Besuch des Königs von England und die

Allerhöchstdemselben zu Ehren in Paris veranstalteten Fest lichkeiten liegt folgender Bericht des „W. T.

Y* vor!

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Am Sonnabendvormittag fand in Vincennes eine Truppen-

in N

Die Wagen, die den Kriegsminister, aufgestellten der Tribüne traten, brah die Menge in die Rufe: „Es lebe der König!“ und „Es lebe Loubet!“ aus. Präsidenten des Scnats und der Deputiertenkgmmer die Hand. Bei a Borbeimarsh grüßten der König und der Präsident j?-de einzelne Fahne d

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Präfekt T

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er Menge lebhaft begrüßt, nah der Botschaft

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dem Präsidenten

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anderen

att, der eine sehr große

e Menschenmenge ‘beiwohnte. König, den

i i Präsidenten Loubet und den General Andró brachten, fuhren zuerst die Neihe Truppen entlang und hielten sodann vor Als der König und der Präsident die Tribüne be-

Der König \{chüttelte den Ministern und den

ur“ Erbeben und

durch Entblößen des r Rülkkehr von

Vincennes besuchte der Loubet und dem WMinisterpräsidenten Stadthaus. Dort wurden der König Eduard Präsident Loubet von dem Präsidenten des Munizipalrats dem Präfekten des Departements Seine und dem Der Präsident des Munizipalrats en König und dankte Allerhöchstdemselben für seinen Besuch, ris cine Bürgschaft für den Frieden zwischen den beiden und ein Unterpfand für immer engere und rziehunge! i und Paris sehe. f Departements Seine {loß sich dem Borredner at den König seine aufrihtigen Wünsche für 1 der Königlichen Familie und des englisWen Volkes ent- er König Eduard dankte den Herren in französischer npfang, den ibm die Bevölkerung von Paris be- er werde den Besuch, der ihm das größ! nit vergessen Den Worten des Kön Der Präsident des Munizipalrats Devill prachtigen Krystallbeher den Begrükur räsident Loubet verließeu hierauf das S

Hauptes.

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nch uach der englischen Botschaft, wo ih der Ministerpräsident von dem König verabschiedeten l Festmahl u den Kong Vorau]! der K

Elysée cin

" “l 4 1H t Glu des ai mit dem Präsit zern Delcassó eine Unterret etariats und besuchte alsdann mit dem orfstellung in der Großen Over. ESestern vormitta ard dem Gottesdienste in der proteitanti{chckn Kirde noch der Botschaft wrück, von wo Alle . 1 von Kürassieren eékortierten Wagen zum F Aeußern b y In den Straßen n Hochrufen begrußt. An dem Frübstück 9A Ï A v hafter int A vorgeîitellt der ih ) dem Mable ließ fich der ß vorstellen und zo0a ibn in ein l arauf forderte der König den Minister Deleasss zu ei terrcedung auf, în der er ihm sagte, daß er i ! gckommen zu sein, unt Danf für eten Empfang ausfprad. Um lehrte dex K iurüdck Geîters Präsidenten Loubet

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der König Eduard zu Ehren des r englishea Botschaft, an dem au die Präsizenter der Devutiertenkammer, alle Minister. die Mitalleter k ben Korps, die dbervorragendsten Vertreter der klnttlerischen und literaris@hen Kreise 1c. teilnahmen

Rußland.

„RNegierungshdole"“ s{reibt

Mie der Kaiserliche B ha! das Kriegagerich! Konsul htsherbina verwundete, kum Tode verut Urteilsspruch konnte man auch nick

Der Kaiser, beseelt von dem Ges ds, drüdie jedoch den Wunsch aus, daß dem leben geschenkt werde. Davon benachrichtigt, el ¿ltan dem russischen Botschafter, daß er sich dem

Jbrahim, der den todlich

erzigen Willen des Kaisers unterordne, jedoch werde der L LEE zu lebenslängliher Zwangs8arbeit verurteilt werden.

Ftalien.

Seine Majestät der Deutsche Kaiser traf am Sonnabend um 3 Uhr 57 Minuten, wie „W. T. B.“ berichtet, in Civitavecchia ein. Der deutsche Botschafter Graf von Monts war Allerhöchjtdemselben bis Grosseto _entgegen- gefahren, wo auch Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Deutsche Kronprinz und Seine Königliche Hoheit der

rinz Eitel-Fri edrich von Preußen den Zug bestiegen hatte. Der Ehrendienjt, geführt von dem General Roger, m ldete sih in Civitavecchia bei Seiner Mazestät. Der General Roger überbrachte den Willklommens( ruß Seiner Majestät des Kön1gs Victor Emanuel. Auf dem Bahnhofe war eine Ehren- fompagnie des 41. Regiments aufgestellt, auch hatten sich alle Behörden zur Begrüßung eingefunden. Nach_ kurzem Auf- enthalt erfolgte die Weiterreije nah Nom, wo Seine Majestät um 51/4 Uhr Abends eintraf und am Bahnhofe von Seiner Majestät dem König Victor Emanuel und Jhren König- lichen Hoheiten dem Herzog von Aosta, dem Herzog der Abruzzen, dem Herzog von Genua und dem Grafen von Turin empfangen wurde. Auf dem Bahn- hofe waren ferner erschienen die Mitglieder der deutschen Bolt- haft und der preußischen Gesandt\chaft beim Vatikan, der italienishe Bo!schafter in Berlin Graf Lanza sowie sämtliche Minister. Eine ungeheure Menschenmenge begrüßte den Kaiser bei der Ankunft. Nach dem Abschreiten der Ehrenkompagnie begaben Sich die Majestäten in den Königlichen Wartesaal, wo die Vorstellungdes Reichskanzlers Grafen Bülow, des Generalfeld- marschalls Grafen Waldersee, des Ministerpräsidenten Zanardelli und der Gefolge stattfand. Um 5 Uhr 25 Minuten verließen Allerhöchstdieselben unter stürmischen Huldigunasrufen der Be- völkerung den Bahnhof und fuhren zum Quirinal. Jm ersten Wagen saßen die beiden Majestäten, im zweiten der Kronprinz mit dem Herzog von Aosta und dem Grafen von Zurin, im dritten der Prinz Eitel-Friedrih und die Herzoge der Abruzzen und von Genua. Dann folgten Graf Bulow mit den Ministern Zanardelli und Morin, Graf Waldersee und Oberhof- und Hausmarschall Gra Eulenburg mit dem Minister des Königlihen Hauses Ponzio-Vaglia und. dem Generaladjutanten Brusati, an die sich die übrigen 9 Wagen mit dem Gefolge anschlossen. Auf dem ganzen Wege bildeten die Truppen Spalier, die Kapellen spielten die preußische Hymne. Auf dem Esedraplaße begrüßte der Bürgermeister von Nom Fürst Colonna Seine Majestät den Kaijer Wilhelm im Namen der Stadt mit folgender Ansprache:

„Eure Majestät mögen mir gestatten, Fhnen den Willkommen Roms zu entbieten und die Gefühle aufrihlig-r Freude meiner Mit- bürger auszudrücken. Indem Italien von neuem als Gast des italienischen Bodens Eure Majestät, die hehre Verkörperung der Treue des deutschen Volkes, erblickt, {hart es sih um feinen König, um in der Person Eurer Majestät den erlauchten und weisen Hercscher zu begrüßen, dessen für alle edelsten und erhabenen Lebensäußerungen offener Geist dem italienischen Volke aufs neu2 im Namen des deutschen Nolkes die Bekräftigung der Sympathie überbringt, die den Bund der Eintracht dur die Bande der festesten Freundschaft enger \{ließt, und Rom, das mit Rührung des Tages ged nkt, an dem Gurer Majestät erlauhter Vater dem Volke vom Quirinal herab ein König- liches Kind zeigte, welches heute unser vielgeliebter Herrscher ist, wird Eurer Majestät einen Empfang bereiten, der den Empfindungen ent- spricht, die Ihre Gegenwart an seiner Seite in allen italienischen Herzen erwedt.“

Seine Majestät der Kaiser sprah hierauf dem Bürger meister Seinen innigen Dank für diese Kundgebung aus. Als- dann wurde unter andauernden, lebhaften Kundgebungen der Volksmenge die Fahrt nah dem Quirinal fortacießt, wo die Majestäten um 53/4 Uhr eintrafen. Dort durhbrach dieMenge das Truppenspalier uad überflutete den Play unter großer Begeisterung und unier Hüte- und T ( 4

» Maiestäten der Kaiser und der König erschienen zwe

nit Ihrer Majestät der Königin und den de ¿tschen

auf dem Balkon und l längere Zeit, während die stürmischen Kundgebunge sezien. És wurden unaufhörlih Hochrufe uf Jhre den Kaiser, den König und die Königin ausgebracht.

Um 61/4 Uhr begab Sich Seine Majejtät der K MRilhelm mit Seiner Kaiserlihen und Königlichen Hol dem Kronprinzen und Könialichen Hoheit Prinzen Eitel-Friedrich Pantheon und legte dort Kränze an den Grad]}tätter Könige Victor Emanuel und Humbert nieder. Hierauf statteten Seine Majestät und die Prinzen Jhrer Mazestät der verwitweten Königin Margherita cinen Besuch ab, von dem Seine

s/, Uhr wieder im Quirinal eintraf, } 1DI ner natifan

furz vor 10 Uhr begab Kaiser Wilhelm in Begleitung in und Koniglichen Hoheit des Kronprinzen un Hoheit des Prinzen Eitel - Frie Botschaft, um do

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Majestät um 7 Y

8 Uhr Famil

T4 j armitt Gestern vormiitag

gen na r deutschen Yottesdienit b Caffarelli wurden Allerhöchstdem Volksmenge, dargebracht. Dort trat Seine * Abteilung Kürassiere um 12/5 Gesandtschaft beim Vatikan an Kaiserlichen Prinzen. Auf dem Wt die Kundgebungen der überaus von großer Lebhaftigkeit und offenbar getragen. Jn der Gesandtschaft fand um tüd zu 283 Gedecken stati. Um 2 Uhr mittags trat Scine ken ecinsäumenden t von der

S TT Ars «4 Li 1411

Majestät der Kaiser Menschenmenge

preußischen Gesandtschaft Der Zug wurde durch aht deritl Carabinieri eröffnet: lhnen folgten zwei de reiter und der mit 4 Pferden à la Daumonlt Kaiserliche Wagen, in dem Seine Majehtät der Kaiser und Seine Kaiserliche und Königliche Hoh prinz saßen. Ju dem darauf folgenden uwwveispännigen wagen fuhr Zeine Hoheit der Eitel-Friedrih mit seinem Adjutanten, Î riti eine weitere Abteilung Carabinieri Das samte Gefolge, welhes Seine Majestät auf dex nah Rom begleitet hatte, \hloß sih in zwöl| Wagen de Iuge an. Auf- der ganzen Strecke, die Seine Majenät Raíser von dex preukuischen Gesandtschaft! dis durhfuhr, bildeten die Truppen der Garnijon mi Fahnen unter dem Oberbefehl des Generalleutnanis Mazza Spalier

Königliche

ù s um VaHnian Ÿ Muni und

Divifionskommandeura Beim Vordelfadren

des Kaisers präsentierten die Truppen, und die Kapellen

spielten die preußishe Hymne. erfüllte die Straßen

Eine große Menschenmenge und begrüßte den Kaiser mit leb-

haften Hochrufen, auch die Fenster aller Häuser waren von

O dicht besetzt.

Am Playe Santa Marta wurde dem

Kaiser von 800 Cölner Pilgern, die dort mit Fahnen und

deutshen Abzeichen Aufstellung begeisterte Huldigung dargebracht. Um Seine Majestät der Kaiser durch die den Vatikan ein; die italienischen dort Halt. Die Wagen der folgten unmittelbar. Als Seine Hof dcs Vatikans angelangt war,

genommen

Porta Carabinieri Begleitung des

hatten, eine 31/4 Uhr

fuhr

Zecca in

ma ch ten Kaijers

Majeskät im Damajus- erwiesen eine

dort

mit Fahnen aufgestellte Kompagnie der Palastwache und eine

Abteilung Gendarmerie die militärischen Ehren. liche Majordomus Monsignore Cagiano de Azevedo

Der pâäpst-

und die

dem Kaiser und den Kaiserlichen Prinzen beigegebenen päpst-

erwiesen Seiner j Dienste. Im ersten

lichen Geheimkämmerer

Verlassen des Wagens ( Jm werk angekommen, wurde Seine Majestät von päpstlichen Würdenträgern, darunter dem kl Befehlshaber ver Palastgarde grüßt.

Majestät

beim Sto-

mehreren Neffen des Grafen Pecci be- Unter Vorantritt von 9 Palastbediensteten begab Sich

nun Seine Majestät, von den Würdenträgern geleitet, über die

Scala Nobile nach der Wohnung des Papstes. Allerhöchstderselbe, dem Linken der

Obersthofmeister Marchese Sacchetti

Dort wurde zur Rechten der Majordomus, zur schritten,

von anderen hohen vatikanischen Persönlichketten, darunter

mehreren Deutschen, begrüßt. Verm Vc ( leisteten die Schweizergarden militärishe Ehren. Saale erwies sodann eine Abteilung (Gendarmen, die Palastwache, garden die Ehrenbezeugungen.

Beim Vorbeischreiten des Kaisers Im ersten im zweiten im GBobelinsaale eine Abteilung der

Nohbel-

Nachdem Seine Majestät die

Huldigungen der in Rom anwesenden Bischöfe von Fulda,

Emburg, Mainz und Rottenburg von Freiburg entgegengenommen hatte, derselbe vom Pa pst empfangen. das Privatkabinett des Papstes, einigen Würdenträgern im anstoßenden

und des Erzbischofs wurde Allerhöchst- Seine Majestät bctrat allein während die Prinzen mit Gemach verblieben.

In einem anderen Vorzimmer verweilte die Begleitung Seiner

Majestät des Kaisers.

Die Unterredung zwischen Seiner Ma-

jestät dem Kaiser und dem Papst währte 20 Minuten. Nach derselben empfing der Papst Seine Kaiserliche und Königliche

Hoheit den

Kronprinzen und Seine den Prinzen

Eitel - Friedrih; der Empfang ungefähr 6 Minuten. Hierauf stellte

jestät sämtlihe Herren des Gefolges dem der jedem einzelnen die Hand reichte. Der Papîit ja

Königliche

= 1n0 Gerne

Papst vor

Hoheit Dauerie Ia-

IL ,

h außyer-

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ordentlih wohl aus und war von erstaunlicher Frische. Er

richtete in franzöfisher Sprache cine etwa vier währende An)prache an die Herren, in der er lerisen und wissenshaftlihen Beziehungen zwischen land und Îtalien, vornehmlih Rom, hervorÿob. } machte er wissenschaftlihe Jnstitute deutihe Gelehrte in hervorragender vor allem die Görres-Gesellshaft, die und das Preußische historishe Jnstitut Seiner Majestät dem Kaijer ein in heraestelltes Mosaikgemälde, stellt, zum Geschenk; zwei and der Fontana Trevoi und d

: ie Prinzen.

des Bapiîtes fu p Its Bo E Dans ih Seine Majestät der Kaijer vom

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Nachdem Si e A

chiedet haite, stattete Allerhöchstderselbe m zatssefretär, Rardinal Ram poll Unterredung

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Die „Agencé Havas“ meldek aus Rif serbish-türkishen Grenze, in Salo

den Hauptstadtteilen Gräben und

bestimmt gewesen seien, die ganze S Die Gefahr sei gegenwärtig beseitigt. E

befänden fich in Haft, i

scheine, daß die Bevölferung w1 beginne.

Das österreichish-ungarishe Panzershiff „B

in Saloniki eingetroffen. Die Pforte h Rundschreiben

Vorfälle in Saloniki einen ernstlihen Dru ck auf Bulgarien auszuüben. Gleiche Schritte hat die i und österreihish-ungarishen Botschafter getan.

Griechenland. Die Behörden von Larissa haben, wie dem „W. T. B.“ Personen verhaftet, die die Grenze zu überschreiten und sich mit den Die griechishe Regierung hat die ¿forte auf die Gewalttätigf.iten gelenft, denen die Griehen in Mazedonien von seiten der Bulgaren

aus Athen gemeldet wird, etwa sih anschiten, Bulgaren zu vereinigen. Aufmerksamkeit der d

ausgeseßt seien.

Os

Serbien.

Der Kultusminister Lazarewitsch hat, dem „W. T. B.“ zufolge, seine Entlassung eingereiht. An seine Stelle j Vernehmen nach, der der liberalen Partei angehörige Se: Schiwan Schiwanowitsch treten.

Amerika.

Aus Washington meldet das „Reutershe Bureau“, et verlaute daselbst, die ursprünglihe Mitteilung meri

Conger, l Forderungen bezüglih der Mandich habe neuerdings weitere Unterstüßung g-fun in Forn Berichten aus verschiedenen amtlichen ©

LLLLLCI AAMTA

nishen Gesandten

in Peking russischen

departement halte sih jedoch für

des russishen Botschafters Grafen C Lamsdorff unbeanstandet zu accezp

zu feinen weiteren Vorstellung

englishe Dampfer erfährt, mit 2

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niki habe Minen

at nah Wien und St. Petersburg erihtet mit dem Ersuchen, angesihts der

Pforte bei dem russischen

owaß an der die Polizei un:er entdeckt, die dazu tadt in die Luft zu sprengen. twa 1000 Revolutionäre und 300 sollten getöte! : eder Vertrauen zu gewinnen

udapeji“ ift

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