1903 / 106 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 May 1903 18:00:01 GMT) scan diff

keinem wirkli festen Felêgestein, ja zuweilen war das Gestein son so vollständig zerfallen, daß die Forthewegung darüber für Mensch und Tier ershwert war. Die oben erwähnten beiden Seen, der Nakkfong- Tío und der Selling-Tso, geben ziemlih deutlihe Aufs{lüsse über die E Entstehung dieser Seen, die einer Zeit angehört, wo das eßt

alte und trockene Klima noch warm und feuht war und mächtige Abflüse von dem nicht allzufernen Hochgebirge E Binnenseen von großer, meerartiger A ERURE nährten. o ‘sind die jeßigen Seen nur mehr als die Reste großer Binnenmeere zu betrachten, die einst über die jeßigen Ufer- ränder hinausgingen. Ihren Rückzugsweg erkennt man deutlih an den terrassenförmigen Ufern der vorgenannten beiden Seen, die \icht- bare Spuren früherer Brandung und Auswaschung zeigen. Die von den Seenlandschaften vorgeführten zahlreihen Lichtbilder entsprachen diesen Schilderungen: überall eine reizlose, dde Felswüste. der selbst die Abwechselung der Formen fehlt; ein Gebiet, in dem die nivellierende Kraft von Wasser und Wind, Kälte und Hiße schon den größten Teil ihres Zerstörungswerks vollbracht hat. : Es folgte nun der dritte und leßte Teil des Festprogramms, die Verkündigang der seitens der Gesellschaft verliehenen Auszeihnungen. Vorher aber wandte sich der Vorsißende an den am d. Mai feinen 70. Geburtstag feiernden Nestor der Gesellschaft, Professor Freiherrn von Richthofen, um ihn mit herzlichen Worten zu beglückwünschen und dem ausgezeihneten Mann, dèr seit 1873 in 5 Perioden volle 14 Jahre lang den Vorsiß der Gesellschaft wiederholt geführt hat und der leßteren das gewesen ist, was ibr in den ersten drei Jahrzehnten ihres Bestehens Karl Ritter war, das 26 000 4 betragende Stammkapital einer Fecdinand von Richthofen-Stiftung zu überreichen, das von Freunden der Gesellshaft in dankbarer Anerkennung der hohen Verdienste des Jubilars gesammelt worden ist. Wie Kapital und Zinsen für Zwecke der geographishen Forshung zu verwenden sind, bleibt dem Jubilar überlassen. Freiherr von Richthofen dankte tief bewegt, auch auf einen Glückwunsch, der ihm seitens der Wiener Gesellschaft für Erdkunde dur Professor Süß ausgesprochen wurde. S Geheimer Rat Hellmann verkündete hierauf die bes{lossenen Auszeichnungen: Es empfingen die goldene Nachtigal-Medaille rinz Ludwig Amadeus von Savoyen, Herzog der bruzzen, und der norwegishe Schiffskapitän Sverdrup, die silberne Karl Ritter - Medaille Professor Dr. Theobald Fischer - Marburg und Dr. Gerhard Schotte - Hamburg, die silberne Nachtigal - Medaille die Afrikareisenden Oscar Neumann und Freiherr von Erlanger. D Es folgte noch die Ernennung einer Reihe von Chbrenmitgliedern und korrespondierenden Mitgliedern. Ein Festmahl beschloß die {hön verlaufene Feier.

Am Freitag eröffnet die Künstlervereinigung Polygon im Ober- lichtsaale der Firma Ball, Berlin, Potsdamer Straße 27 a, eine Aus- stellung, deren Besichtigung jedermann freisteht.

Land- und Forftwirtschaft.

Saatenstand in Ungarn.

Aus Budapest vom 4. d. M. wird der „Wien. Ztg.“ gemeldet: Die zweite Hälfte des Monats April war anfangs infolge der Schnee- stürme und der Kälte für die Saaten ungünstig. Gegen Ende des Monats besserte sich die Witterung und war von guter Wirkung auf die Vegetation. Die Wintersaaten, insbesondere die Spât- faaten, litten unter der Kälte des Aprilmonats und wurden in der Entwickelung behindert. In Winterroggen und Winter- weizen erfolgten Ausackerungen, jedoch in geringerem Maße als bei Raps. Die Weizenfrühsaaten, die zwei Drittel der Weizen anbaufläche bilden, sichen im allgemeinen befriedigend, zum Teil sogar sehr gut. Sie bebüscheln sich ziemlih üppia und schießen in südlichen Gegenden und im Alföld in die Halme. Die Spätsaaten stehen infolge ter Aprilkälte s{wächer und zeigen eine mangelhaftere Ent- wickelung ; sie besserten sh nach Eintritt des milden Wetters in den leßten Tagen augenscheinlih. Bei den Fr ühsaaten bedingt die Ueppigkeit das Abweiden. Beim N oggen sieht man viele fehlerhafte Saaten, vor- wiegend solche, deren Samen spät in den Boden kamen. Die Frühb- saaten stehen zumeist befriedigend. Sommerroggen zeigt eine gute Entwicklung, Der Stand der Wintergerste befriedigt. Die Sommergerste widerstand dem rauhen Aprilwetter gut; nur in der rechts- und linksseitigen Donaugeaend, in der Gegend zwischen der Donau und der Theiß und im Theiß-Maros-Eck vergilbten die Saaten infolge der Kälte. Auch der Hafer blieb von dem rauben April- wetter nickt vershont. Im großen und ganzen steht aber die Hafer- saat befriedigend.

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S— » eta * s Ï T Stand des Winterweizens in den Vereiniaten S

von Amerika Mitte April 1903.

Vom „Amorican Agriculturist“ gesammelten Berichten zufolge

ist in den Vereinigten Staaten von Amerika der Stand der Saat

im gesamten Anbaugebiet von Winterweizen in diesem Ja als je um die Mitte des April. Im Durchschnitt läßt d

stand cinen Winterweizenertrag von 95,9% einer guten (rnte er arten; nur einmal in 20 Jahren konnte eine ebenso günstige Ernt vorausgesagt werden. Das am meisten hbervorzubhebende Moment

in den Saatenstandsberihten ist die Gleichmäkigkeit der guten Aus-

sichten in allen Staaten und fast allen Grafschaften, von denen nur | Ton gehalten, der von der Urwüchsigkeit der eingestreuten Original- J fehr wenige eine nit ganz vollflommene Entwickelung der Winter- verse ziemlich {arf absticht. weizenfelder melden. Allgemein wird berichtet, daß die Saat kräftig Weit böber als der Text steht in formaler Bezichung die Musik. steht, frisch aussicht und wobl alle gewöhnlichen Wechselfälle der | Hier hat der Verfasser gewissermaßen die umgekehrte Arbeit getan E E Witterung unbeschädigt bestehen wird. Auch die Gefahr einer ernsten | während er im Text versuchte, die moderne Ausdruckêweise der (Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage). j | mit Gesang ans in 3 Aen do I : g Theater. | Berliner Theater. Donnerstag: Alt-Heidel- | nit Gesang und Tanz in 3 Alten von J. Kren und | Familiennachrichten. dera A. Schönfeld. Musik von I. Einsödsbofer und | s Y # -_— . Z s T T T tue voli Ï s A P Ç B Ï M f Königliche Schauspiele. Donnerêtag: Opern- Freitag: Alt-Heidelberg 4 O L paroveg, BeMauuovne. Thielscher | Verlobt: Verw. Fr. Aug fte Alexandra ju . » K C9 Le L Zorn as Gal 11 4 e bau 116. Vorstellung. Samson und Dalila. Sonnabend: Zum ersten Male: 100 000 Taler. | ° L Sprecwuider Amme.) Anjang ¿#4 Uhr. | Winuver, ged. Freun don Poizyaujen, mil 5 Over in 3 Akten ind 4 Bildern von (Camille . I 5 E Taler. Freitag Der Posaunenengel. | Oberleutnant Ernt Frhrn. von Hammertîte! Saint-Saöns. Text von Ferdinand Lemaire. Deuts aut Gu Zum ersten Male: Auf eigenen | Loxten (Weimar— Münîter i. W) Frl. As na A L VOT L L Le di A d S L «t 0 Posse mit Gei ana in f liber Ï “A Wels a. î Ce 1nd Worin ¿b mdf von Richard Pobl. Ballett von Emil Gracb - O (Wallne eate üen. Große P: Us APGIGEI N D DILEBEE Lon SXOID S N, Cr, UnO Tage oucgant: Anf na 7 Übr. S N Sthillertheater. U, Wall E al r.) Sonntag, Nachmittags 34 Uhr: Charleys Tante. | Karl Siegiémund (Stegliy) a S i n y L Donnertêtag, Abents 8 Uhr Die Hexe. Trauerspiel | . Abends 74 Uhr: Auf eigenen Füßen. | Verebelit: Hr. Leotnant Bernbard von Volk- A zuspielt us, 120. Vorstellung. Dis Luer, in | in » Aufzügen von Artbur Fitger Montag, Abends 74 Uhr: Der Posauneneugel. | mann mit Frl. Leonore Bothe (Berlin) ? Lustspiel in 3 Aufzüger reitag, Abends 8 Ul i Dienstag ends 71 j Í } j Dan E Oer "ri uf Do me b Don S nna! á Abe 0 8 Ubr: Tie Sexe Dienstag, Abends 74 Uhr: Auf eigenen Füßen. Bergassefjor Franz Pieler mit Frl. Magda Krei douard Pailleron, Uderseyt von Emer von Sonnadend, Abends 5 Udr c e, S i (Glau) Bukovics. Anfang 7} Uhr N. (F rie i tdtii P | P qu A s N. (Friedrih Wilhelmsiädtishes Theater.) Geboren Sin 001 M Lterleutn Freitag: Dvernhaus. 117. Vorstellung. Tannu- | Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die guten Freunde. _Zentraltheater. Donnerstag Madame Sherry. | (Constantin von Schoeler (Charlottenburg) häuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. | Lustspiel in 4 Aufzügen von Victorien Sardou Operette in 3 Akten von Hugo Felix. | Dastor Le ut (Wahber Bez. Cassel) Romanti! ce per in z Alten von Richard Wagner. | Freitag, Abends 8 Ubr: Die guten Freunde. Freitag: Vieselbe Vorstellung Heinri Grafen Bethusy-Hoc (GBankau) Tr (Woifrarm Derr Mohbwinkel, als Gatîl.) Antang § tw or Abends & Ubr Zum eriten Male: Gericbtsaflessor Dr. Weinhold (Beuthen 1 # Uur cedda Gabler. ; Gestordbet Verw, Fr. Kommerzienrat Schauspieclhau 121 torftellung F cnter- Lellealliancetheater, Donnerstag Frei- Dehelhaecuser, geb. Bacleben (Berlin) abonnemecut B. 18. Vorstellung Die Ver- | gesprochen. Komödie in 1 Akt nah dem Fran- Foritmeite Grafen von Bernstorff | ct schwörung des Ficslo zu Genua. (in republi- | Ueues Theater. S&iffbauerdamm4a. Donners- | zöfischen von Herm. Häsker. Hierauf: System Matia artha (Forsthof Piacihshagea) 7 4 Ì c Ü -- Ä Ï Pt wu N 9 a n T è al m anisches Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von | tag: Pelleas und Melisaude. Anfang 74 Uhr. | Aubert. Komödie in 3 Alten von Claude Rol Schiller Infana 74 Ubr und Pierre Piorgand. BVeardeitet von Atolf Flat Nenes Operntheater. Sonntag: König Laurinu. | Eng E E Lis i Übe: Bei fl 6 “S g un D Ï Ï g y S Cnniad (a miiiage 3 Lit Tel LUCURCH Dtr ca di 1 y Tragçôdie » Aufzugen bon Ernft von Wildenbruch. | Residentlheater. Direktion Sigmund Lauten- Emilia Galotti ‘Tra rívi F (K j Pr Ter antworlliher Hebakteur tana 7 e Un, auf Gndos 55h, 5 y O g ° BuEs , Y «C - , , An Ing ‘5 Ubr A Der 2 illetverkfauf findet täglich | burg. Donnerstag: Luiti. (Louts) S&wank in Dr, Tyrol in Charlottenbur a im Königlichen Schauspielbause statt. | 4 Akten von Pierte Veder, deuts von Mer Séênau | Anfang 74 Uhr Trianontheater. Georgenstraße, wolle : pati Soli Her Sit und Cl amd D E H A aa e 7 vi Deutsches The tr T annt -_ t M TCLiAd Unt feigen C Tage Lutti. Frictri®- und Univer tätaste 2h c mee at Tie z 4 ti ) 4 . A 74 nh aas E S U Notbrücle. Ltre } Aften 1 Fred Srésa B04 : Lai ? ang ¿4 Or. E : E E und Francis de Groiffet. Deuts Nas 3 ( Wi i Freitag: Monna Vanaua. Thaliatheater. Drettener Straße 72/73. Don- | Anfang 8 Uhr adi! Deilagen Secunadend: Ter arme Heinrich. | nerslag: Der Posaunenenugel. Austattungwwosse Freitog und Sonnabend: Die Notbrücle cinldlicklih Y j

Schädigung dur die Hessenfliege sheint bei dem guten Zustand der flanzen nicht Legat en. Ya dex Boden mit Feuchtigkeit ge- ättigt war, wuchs die Saat sehr {nell und bekam kräftige und s{hön es Spitzen; nur die Wurzeln wuchsen nicht in entsprehendem Maße mit, und ‘hierin liegt die einzige ernstlihe Gefahr für die Are Sollte im Mai Trockenheit und hohe Temperatur eintreten, o könnte der Weizen leiht und {nell ausdörren, weil es den Wurzeln an Ls E (The Journal of Commerce and Commercial Bullétin.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

„Till Eulenspiegel", E. N. von Rezniceks Volksoper in zwei Teilen und einem Nachspiel, die vor etwa anderthalb Jahren im Hoftheater zu Karlsruhe ihre Uraufführung erlebt hatte, ging gestern hier zum ersten Male in Scene. Ein Be Stoff, wenn man bedenkt, daß dem Dichterkomponisten im wesentlichen nur das anekdotische Material zur Verfügung stand, das den närrischen Pan in allerlei zusammen- hanglosen Vikuationèa als Verüber zahlreicher Schelmenstreiche vorführt. Um diesem \{chwierigen literarishen Teil der Arbeit, der ein umfassendes Quellenstudium erforderte, die Würdigunç werden zu lassen, die er verdient, sei hier Rezuicel selbst das Wort eingeräumt. Er {reibt darüber: „Als Urbild la; mir das (wahrscheinli um 1483 entstandene) Volksbuch vor. Es if dies eine Sammlung von 92 Historien oder Shwänken, die keinen andern Zusammenhang als die Person ihres Urhebers, Till Eulen- \piegel, besißen. Um nun diese widerstrebende, rein epische Materie in eine dramatish-wirksame Form zu bringen, mußte eine Hand- lung erdadt werden, in die einzelne Episoden aus dem Volksbuch ledigli zur Charakterisierung des Helden, oder im dramatischen Zu- sammenhang mit der Peripetie eingeflolßten wurden. Diese Historien sind: die mit den neun Blinden (von Gertrudis in Balladenform erzählt); die mit den Milchweibern; wie Till Eulenspiegel die Juden zu Frankfurt a. M. betrog (von Jacob erzählt und dann dramatisch verwertet); wie man Culenspiegel hängen wollte und wie ex mit bebender Schalkbeit davonkam; wie s\ch Till als Turmbläfer verdingte; Die Veluna dec Kranken im Spital zu MöUnz; wie Eulen)piegel dur%s8 Fenster in die Stube ging; das Testament. Ferner andeutungsweise berührt und absichtliß niht weiter aus- geführt: die dreimalige Taufe; wie Eulen|piegel den Jungen 200 Paar Stiefel von Strick, auf dem er seiltanzte, warf; wie Eulenspiegel zu Quedlinburg Hühner kaufte und der Bäuerin thren eigenen Hahn zum Pfand ließ für das Geld; wte Eulensviegel einem Hunde das Fell abzog und es der Wirtin zur Bezahlung gab; wie Eulenspiegel nah Rom zog und den Papst besah; woie Eulenspiegel cin Bild malte usw. Dieses Material babe ih nun in dem Drama, als dessen Grundlage mir die trilogishe Schilderung der Hauptepisoden der Jugend, des Mannesalters, des Greisen- alters und des Todes meines Helden vorshwebte, wverwertet. In Bezug auf die Zeit machte ih von der licontia pootica Gebrauch, sie in das 16. Jahrhundert zu verlegen, um den bistorisWen Hintergrund der Bauernkriege zu gewinnen, innerhalb weles Rabmens ih mich dann möglichster bütorischer und kultur- bistorisWer Treue befleißigte und mir zugleih den demokratischen Zusammenhang des aus dem Volke entsprossenen, im Volke wur- zelnden Helden dramatisch motiviert konstruieren konnte. A18 weitere Quellen benugte ih (außer verschiedenen Geschichts- und Nehts- geschidtswerken) Charles de Costers „La Léêgende et les avoenturos héroiques, joyeuses ot glorieuses dWUlenspiegel“, woraus das Motiv der Verbannung und Bußfahrt ah Rom entnommen wurde. Als Vorbild für die Sprache und Versifizierung diente mir Johann Fisharts „Till Eulenspiegel reimentweiß“, aus dem id auch einzelne Verse und Stücke wörtlid in meine Dichtung übernommen habe. Da das Werk als Volksoper gedaht is, ließ ich mir keine Gelegenheit entgehen, an passenden Stellen Originalvolkslieder in den Text aufzunehmen.“ Aus den obigen Zeilen \spriht der künstleriswe Ernst, mit dem der Verfasser zu Werke gegangen ist und die Objektivität, mit der er seine Arbeit \{ildert. Seiner Erfindungsgabe ist es freilih nicht gelungen,

eine fortschreitende Handlung zu ersinnen, er hat viclmehr nur ein Triptychon geschaffen, dessen einzelne Bilder lediglih dur ibren Helden und ein paar andere, jedesmal wiederkehrende Figuren in einen gewissen Zusammenbang gebracht sind. Die Gestalt Eulenspiegels, der im Volks- bu zumeist nur als leihtfertiger Spaßmacher er\cheint, suchte er

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zu verticfen, indem er den Schalk zu einem lahenden Philosophen stempelte, dessen Schelmenstreihe eines für die Gefoppteun lehrhbaften duges nit entbehren, und der au ein füblendes Herz in der Brust trägt. Wir seben ibn als zärtlihen Sobn, der der darbenden Mutter Geld bringt, als feurigen WUebeswerber, der seiner Erkorenen drei Jahre die Treue hbâlt, als Vollsbefreier der den auf- ständischen Bauern ben Weg in die NRaudtitterdurg bahnt, und als Greis, der nah Verübung seines leßten Streiches lachend aus dem Leden scheidet Eine gewisse Robeit der Gesinnung, die ih i î den Schelmenfstüccken offenbart, muß man mit în den Kauf? ist Ke doch das Merkmal einer an Empfindsamkeit der ente » y it bft ben de

l I - s S Y » C den Zeit, das niht ohne die Ctarak- *

unfrig : Mp - teristik zu gefährden, auögemerzt werden konnte. Die Sprache des J y .

TertbuH n das erfreulicherweise möglichst viel aus den benuyten wuelle örtlich übernommen wurde, ist, soweit fie eigene Wege gebt, iht immer stilgere{t; manche Werdung Ut unbeholfen und das

Archaisierende zuweilen in einem niht recht schmadckhaften, pseudonaiven F

4 | der Tuberkulose im Sta

älteren anzupassen, stellte er sh hier die Aufgabe, ältere musikalische Motive den Anforderungen der komplizierten modernen Vertonungskunst entsprehend umzumodeln und in freiester Be- arbeitung zu verwerten. Das is mit großem Können

eschehen. Das Orchester ist nirgends überladen, und die Singstimmen nd mit großer Liebe herausgearbeitet, Freilih i} es nicht eine Musik, die man gleih beim ersten Anhören in allen ihren Einzel- heiten voll zu würdigen im stande ist; sie enthält aber doch immerhin Le viel im besten Sinne Volkstümliches, daß man sie, was man im

nteresse des Komponisten wünschen möchte, lieb gewinnen kann. Den gefanglihen Höhepunkt stellt das Terzett des zweitèn Bildes dar, in dem der vermummte Till dur Vermittelung se¿nes ahnungslosen Nebenbuhlers, dem er die Worte fouffliert, der wiedergefundenen Gertrudis seine Liebe gestcht, Daß eine Musik im modernen Sinne st Wagners Grundsätze zu eigen macht, ist heutzutage ente selbstverstänbli wie daß sie au von direkten Anklängen an den Bayreuther Meister nicht ganz freizufprehen ist. Der vom Kapellmeister Dr. Muck und dem Oberregisseur Droescher sorgfältigst einstudierten Aufführung kann man nur das höchste Lob spenden. Herr Grüning als Till und Fräulein Destinn als Gertrudis boten glänzende Leistungen. Eine Gestalt von urwüchsiger Komik war auch der Raubritter Uet von Ambleben des Herrn Knüpfer. Fräulein Nothauser sowie die Herren Nebe, Iörn u. a. zeichneten nd cbenfalls in ihren Rollen aus. Der Beifall war nach dem ersten und h Bilde am stärksten und rief den an- wesenden Komponisten mehrmals vor den Vorhang.

Im Königlichen Opernhause geht morgen „Samson und Dalila", Oper in drei Akten von Camille Saint-Saöns, mit Frau Goetze als Dalila, Herrn Grüning als Samson, Herrn Bachmann als Oberpriester unter Kapellmei|ter Richard Strauß? Leitung in Scene.

Im Königliwen Schauspielhause gelangt morgen „Die Welt, in der man sich langweilt" zur Aufführung.

„Lustige Ehemänner“ (Les wmaris joyoux), Schwank in drei Akten von Antony Mars und Albert Barró, deutsch von May Schoenau, wird als nächste Novität im Nesidenztheater vor bereitet und ist dazu ausersehen, dem gegenwärtigen MRepertotrestück „Lutti*, kurz nach dessen hundertster Aufführung, die jet bevorsteht, zu folgen.

Morgen, Donnerstag, Abends 7 Uhr, veranstaltet der Organist Bernhard Jrrgang in dex Heiligkreuzkirhe am Halleschen Tor ein Konzert unter Mitwirkung von Frau Professor Marie Blanck-Peters (Sopran), Fräulein Martha Kröning (Alt) und Herrn Nobert Neske (Violine). Herr Irrgang wird u. a. eine Toccata und Fuge von M. Reger und die Orgelsonate in Moll von A. G. Ritter spielen. Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges,

Hamburg, d. Mai. (W. T. B.) Heute fand hier auf der Elbe die Schlußbesihtigung des S{ulschiffes „Groß- berzogin Elisabeth" des Veutswhen SMhulsc(hiffvereins6 statt Der Protektor und Erste Vorsitzende des Vereins, Seine König- liche Hobeit der Großherzog von Oldenburg, war anwvesend ferner nahmen Vertreter der Neihsämter, der Senate und Handels- kammern der Hansastädte, sowie zablreihe Mitglieder des Vereins an der Besichtigung teil. Die Besichtigung ergab, daß die Zöglinge praktisch und theoretisch vorzüglich ausgebildet und sämtlich zur Verwendung als Leicht» matrofen gecignet sind. Im Auftrage Seiner Königlichen Hoheit des Groß- berzogs gaben Kapitän Bramöloew-Hamburg und Admiral Thomsen eine Kritik der vorgeführten Leistungen ; Höchstderselbe richtete dann cine cindrucks8volls Ansprache an die Zöglinge, die mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser endete. An Bord des Meich 8- postdampfers „Prinzregent" der Deutschen Ostafrikalinie fand später cin Festmahl statt, bei welchem der Rhedereibesiter Wover- mann auf Seine Majestät den Kaiser, Seine Königlihe Hoheit der Großherzog auf die Ojstafrikalinie toastete.

Paris, 5. Mai. (W. T. B) Das Junternationali Zentralbureau für Bekämpfung der Tuberkulose (vgl Nr. 104 d. Bl.) bielt heute nahmittag unter dem - Vorsit des ehemaligen Präsidenten Casimir - Pórier seine Eröffnungs- sikung ab, welher die Professoren von Leyden und Pannwih

Berlin und von Sc{rötter-Wien beiwohnten. Casimir - Pörier bielt eine lângere Anspra@e, în der er die anwesenden T

Delegierten als Vorbut der mättigen Friedengarmee begrüßte die unter ibrer Fahne die Geister und Herzen der denkenden Mensch- beit versammeln werde in einmütiger Barmhberzigkeit und Solidarität. Nacmittags wurden die Mitglieder des Kongresses zur Bekämpfung dthause empfangen, wo der Präsident des

Gameinderatä-Ke-bewillfommne!

A L TIVTTL 6 L

l 5. Mai. (W. T. B.) Gestern und beute wurden in Arpaja und Paolise mehrere Erderschütterungen wahr 1e Finige Häuser sind beschädigt und droben ecinzustürzen.

t nit 20 Passagieren und 40 Mann Besayung an Bord, sei gesunken 20 bis 30 Personen scien dabei ertrunken.

„M 106.

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Köni

Verichte von deutschen Fruchtmärkten,

glich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 6. Mai

New Vork, 5. Mai. (W. T. B.) „Evening World® meldet in der Nábe von Hog Island s\scien an der Küste von Vir- ginien die amerikanischen Küstendambpfer „Hamilton“ und

Saginaw" im Nebel zusammengestoßen. Die „Saginaw*“,

1903 Qualität gering itt | eas Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner i F Tag niedrigster s s j j Durch- libers@läglder af höster | niedrigster | höchster | niedrigster | höchftee Doppelzentner snittg- M M M “M M « preis Doppelzentner l M A (‘Preis unbekannt) 5, [Allenstein , Weizen, ¿ Tom 14,00 14,00 165,26 15,26 16,50 16,50 E ara 16,00 1,00 210 16/10 1480 | 15,00 Í An © 4 a “2! e, 10 15,10 1520 | f 14,71 7 Breslau A, Tae 16,0 | 1710 1710 1 140 | 12/20 15,00 ú ¿Freiburg i. Sl, , 13,90 14,30 14,40 15,10 15 20 130 / ; Gay U, 14,60 14,80 14,90 15,10 15 20 ee ; | Neustadt O-S, 1748 14,30 14,40 14,90 1600 | L ' Hannover j 110 14,20 14,40 14,50 1470 | E - | Hagen i, W. fia | 1490| 160 | 60 T 160 | 160 14,60 : , Go) . as N 16,00 16,50 4 4 d l v E e 16,40 16,68 16,68 12e 14/7 j Schwerin i. ‘M. (9 14,60 15,80 15,80 620 T4 16 67 L Saargemslind 178 : 15,00 i266 15,25 80 18,00 18 20 18/30 "V B, Günzburg ; Nernen (enthülftex Spelz, Dinkel, Fesem). Ÿ Memmingen , 15,80 15,80 | 16,60 1660 | 1726 172 " Schwabmünchen 17,00 17,50 17,70 | 17,70 | 17,9 Y 7,00 É R, 10,20 1620 | 1640 | 1640 | 160 | ies 17/30 L | 5 Meßkirh 15/88 1666 | 1676 | 1676 16 84 E [8/30 G | Pfullendorf . ch 16,60 | 16,80 | 1680 a au [6,90 L | ss] (10 | -LOBE 6.88 | / | / 16 88 4 7 07 4 b, Allenstein 11.00 | Noggen, E p: E iEe SEAO 11,50 11,50 12,00 (2,00 ä Some a : 12,20 12,30 12 40 { 220 | o A 1de f L - o g n F 14 ! R 1200 | 120 | 122% | 1220| Bw | 28 6 Z Bredlau 1EAe | 1340 13,50 13,50 13.70 1754 | 20 - Freiburg i. Schl. 2E | 1920 12,40 12,60 12,70 30 | L r V 12,00 | 1220 12,30 1250 12/60 L , | Neustadt O-S. .; 1170 | 1220 12.20 12.70 12,70 1320 Hannove 12,10 12,20 12 40 1: l 4 3,20 , ( ODer 146 -, Y 2,59 12 70 12 230 y 4 Ta 360 | 13,70 13,80 1400 | 1410 14 20 | o vagen i. W, , ain s 13,60 1380 | 145 [455 | T 1020 | 1400 14,00 14,50 [450 A ( G Neuß i 14,06 14,06 14 28 Le R 1 (70 ia x e A 6 , Ÿ s A L E L, 1, Î , Schwerin i, M. , 12,90 12,90 [4,20 4, 5 0 Saargemünt 12 3 12,40 13 [216 4 1, X) Ï s ’) 15 S0) h, Allenstein 10.0 g u Gerste Thorn f 10,00 1 LOO [2.00 ( . Fil hne L258) 2 LZ 40) 1 c a Schneidemübl [4 40 7 1280 12 4 r, Î 14,00 D 2 i . S. e «L }. S il ee E .. Ô ° Bree 1 13,10 13,10 13,20 3 a Ee A » 4 B "M Ï u y E Ä A} 1 srrOurg l. Schl. . j pas j l, _ 12 L 13, 4A \ . ä 9 g E ps 8 I, A) Î j ° Neustadt O.-S. 118 11 ne 12,9) 2 230 [2 o Hannover 1200 1 n V Ll 2 2 Ì e Pagen L 15 50 16 00 p ß à do ' bingen 13,80 13,50 adi i i L , Pfullendorf . y Mee : 14,00 4 U 4] f Allenstein 11,00 T aser. o Thorn : u - - ' Filebn G E L Ld U: 42 | 140 | 1630 | las | 22 | 1 - M ns 12 Ï »ck A 4 S g * S . reibur i. Sl 12 ¿ ) R D s 8 s D 2 R l J A9) 11 Ï 11 D L E h E See 11,40 11.80 G - 2 3A 0 Hannover T l 11,8 3 5 - , Emden Ie y 14 r : 5, E x  “) 1 G - Dagen i. W Ì 06 E --- 2 ° Kirn 13 g 14,0 . j D ' euß a s 7 . ¿ , Trier E L s k D Eh 3 , Ÿ ¿4 R  ¿ ä . , Waldsce 12 1% K E G A L Ä , ckullendorf Ï B ( ? s . 4p erin i M m . Us 4A L T 9 S E 5 §4 V ° T4 H K Á. Li Gemerkun N Die verfauft D pr - Md S, m as T Ctr H Î M j - us K S dE R ? K I mit B u 5 M Preis ut vorg e una aran ter

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