Der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Königlich bayerif Staatsminister des Königlichen Hauses und des Aeu herr von Des L Berlin angekommen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ hat S. M. S. „Tiger“ gestern Kiukiang verlassen, um nah Hankau zu gehen.
S. M. S. „Luchs“ ist gestern in Kanton eingetroffen.
Der Dampfer „Silvia“ is mit der abgelösten Be- saßung von Gou, Transportführer: Major von Frobel, am 23. Maî in Colombo angekommen und hat an demselben Tage die Heimreise eg epe.
Der Transport der abgelösten Besaßung von S. M S. „Sperber“, Transportführer : Ober eutnant zur See Graßhof, ist mit dem Dampfer „Rhein “ auf der Heimreise am 23. Mai in Antwerpen eingetroffen. -
Der Transport der abgelösten esaßungen von S. M. SS. „Vineta““, „Falke“ und „Paänther“ und der Ablösung für S. M. S. „Gazelle“/, Transportführer: Oberleutnant zur See Hillebrand, ist mit dem Dampfer „Pisa“ am 23. Mai von St. Thomas nach Newportnews abgegangen.
n der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und 2: werden im Kaiserlichen Statistischen Amt zusammengestellte Nachrichten über den Saaten- stand im Deutshen Reiche um die Mitte des Monats Mai 1903 veröffentlicht.
Mecklenburg-Strelitz.
Die „Medl.-Strel. Landesztg.“ veröffentliht nachstehenden Erlaß Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg-Streliß:
Es naht der Tag (28. Juni), an dem vor 60 Jahren der Erz- bishof von Canterbury in der Cen von Buckingham-Palace in London die Hand der teueren Großherzogin für immer in die meine legte, und lange haben wir uns darauf gefreut, dies seltene Fest der Diamanthochzeit zusammen begehen zu können. Leider haben wir uns entshließen müssen, auf eine Feier desselben zu ee fo \chmerz- lih wir dies auch empfinden — cine folche ist dur den s{wankenden Zustand meiner Gesundheit ausgeschlossen. — Unser Dank aber an alle diejenigen bleibt derselbe, welche \sih dieses Tages haben freundlichst erinnern wollen. Friedrihch Wilhelm.
Oesterreich-Ungarn.
Der Landespräsident von Krain Freiherr von Hein hat gestern, wie „W. T. B.“ erfährt, in Laibach eine Bekannt- machung anschlagen lassen, in der die Bevölkerung vor Nuhe- Berun en und Gemwalttätigkeiten ernstlih gewarnt und strengstes
orgehen der Behörden in Aussicht gestellt wird. — Jn der gestrigen außerordentlihen Gemeinderatssizung von aibach drückte der Bürgermeister Hribar die Sympathien der Stadt Laibach für die kroatishe Nation aus, verurteilte aber auf das schärfste die Vorgänge der vorhergegangenen Nat und. age, „er. werde. Wt , bis er die ver- schen _der Ueberfälle in lezten Nacht aus-
der gefirigen S g des ungarischen Oberhauses fragte
“Johann T den Ministerpräsidenten von Stell, ob thn’ etwa besondere V ngen, die auf einem Kompromiß be- ruhten, davon abhielten, in der jezigen kritishen Lage eine energische Politik u befolgen, und, wenn dies niht der far ein sollte, ob er geneigt sei, den passiven Widerstand gegen die VDbstruktion aufzugeben und im Interesse des Landes den Willen der Mehrheit gegenüber der Minderheit zur Geltung zu bringen. Der Ministerpräsident von Szell erwiderte, er fühle wohl die großen Schwierigkeiten der Lage’; er stehe der Flut der Obstruktion gegenüber wie ein Wellenbrecher, der sih niht vom Playe rühre, der die Wogen wohl aufhalten, aber niht beschwihtigen könne. Er werde die Waffen nicht strecken und nit kapitulieren, weil damit nichts an der Lage würde geändert werden. Wenn der Interpellant größere Energie empscble, so müsse er ersucht werden, diese Empfehlung in einem konkreten Vorschlag zu präzisieren. Unter der gegenwärtigen Hausordnung lasse sich die Totrede- debatte weder verhindern noch abkürzen. Ein Kompromiß, daß der Obstruktion eine gewisse Rücksicht erwiesen werden müsse, existiere absolut nicht. ndererseits sei er (der Ministerpräsident) nicht
onnen, von der Basis strikter Loyalität, auf der er bisher verharrt
, auch nur um resbreite abzuwelhen. Das Haus nahm die
ntwort zur Kenntnis.
Vorgestern nachmittag fanden in Spalato wieder Kund- gebungen beim Eintreffen italienisher und ungarisher Dampfer sowie vor der Agencie der Ungaro Kroata statt. Um 11 Uhr Nachts war die Nuhe wiederhergestellt.
Spanien.
Der Prinz Heinrich von Preußen - stattete gestern, wie „W. T. B.“ meldet, in Begleitung des Admirals Camara den MULEAEUN Jsabella und Eulalia Besuche ab und begab sih dann nach der deutschen Botschaft. Nachmittags besichtigte Höchstderselbe das Waffenmuseum sowie das Kunstmuseum auf dem Prado, wohnte später ciner Sißung
rennen bei. Abends fand im Schlosse ein Festmahl statt, an dem sämtliche Mitglieder der Königlichen Familie sowie die Minister teilnahmen. g gedachte der Prinz die militärischen Etablissements zu besuchen.
Türkei.
Nach Angaben der Pforte hat, wie das „Wiener Telegr.- Korresp.-Bureau“ berichtet, am Freitag in Smerdec, Kreis Cafioria, Wilajet Monaftir, ein gröyerer Kampf mit einer
bulgarischen Bande siatigefunden, die vernichtet wurde. Dabei |
ollen etwa neun Zehntel der 300 Häuser des Dorfes durch das chüßfeuer der Truppen zerstört worden sein. Explosionen
wurden gehört, die wahrscheinlich dur Dynamilbomben ver- | Fenfalls Vitas der Merowingerzeit von etwa 660 an enthalten wird,
| 904 dessen Druck begi betragen, darunter auch Bewotner des Dorfes, Zur Unter- | so wait gefördert, day er hofft, um Johr 5 S Santos
(unn der Vorfälle ist der Kommandeur der 6. Dioision |!
ursacht waren. Die bulgarishen Verluste sollen 100 Mann
Wilatet Hela nach Smerdec entsandt worden. Jm ganzen
Deren vorgenommen wu
sularmeldu sollen einige hundert Bulgaren |
on aus den drei mazedonis Wilajets nach Tripolis in
Afrika verbannt werden. Nach türkishen Ängaden rrelgon |
au Verdannungen nah weit entfernten kleinasiatischen bieten.
| viel weiler führen fönnen. Er
| fländigen Leitung überwiesen; die | im vorigen Jahre erschienen und mit Ausnahme des onastir finden infol der lezten Banden: |
. . g S : bewegungen militärische vnerp m M att, bei denen zahlreiche | Secia Vevargacken wind bat die M so weit geführt, daß er hofft,
Das ha m Bischof von Strumiza Gera- simos, dessen Don O Bert Dicd Penadimo telegraphiert, auf osten zu verbleiben, [4 allen sonstigen Anordnungen d Dellbehörden zu fügen, sih ruhig u verhalten : ie bekannte Humanität und Gerechtigkeit es Sultans
erifa. ab am 24. d. M., wie „W. T. B.“ de zu Buenos Aires zu Ehren i ein Festmahl, an dem u. a. das diplomatische ¿ Kommandanten der anwesenden englischen, italienischer d österreichischen Kriegsschiffe teil- nahmen. Der Präsident und der cilenishe Vizeadmiral L he aus, in denen sie auf die Argen- tinien und Chile x de tundschal, hinwiesen. Als sie dann auf die Te es Gebäudes hinaustraten, brachte eine an 50000 Köpfe zählende Volksmenge ihnen lebhaste
Huldigungen dar.
______ Afffien.
Aus Peking vom gestrigen Tage meldet das „Reutersche Bureau“, das Sine E Aeeärtige Amt habe die Nachricht erhalten, daß der Aufstand in Yünnan nicht ernst sei, die Behörden seien vollkommen im stande, die Bewegung zu unterdrücken. Jn der französishen Gesandtschaft werde diese Auffassung geteilt. — "Der englische Vorschlag, nach welchem die nete Entschädigungszahlung während eines bestimmtên Zeitraums auf der Silber- basis erfolgen solle, habe nicht die Billigung der anderen Neg e: die darüber befragt worden seien, gefunden. — Der Vizékönig von Wu-tshang Tschan g-t\{i- tung habe sih einige: Tage in Peking aufgehalten, wo er mit der Kaiserin Mer die Frage der Entschädigungs- zahlung und die Mandschureifrage besprochen habe.
Nach einem in Yokohama eingetroffenen 2 Biauas aus Söul hat die köreanishe Regierung die Behörden in Wiju anges diejenigen Koreaner E zu lassen, die bei dem Verkauf von, Grundstücken und Gebäuden an Russen oder Chinesen b t gewesen seien.
Iahresbericht über die Herausgabe der Monumenta Germaniae historica.
Von Geheimem Regierungsrat, Professor Dr. O. Holder-Egger.
Nach dem beklagenswérten Tode ihres Vorfißenden, des Herrn Geheimen Oberregierungsrats, Professor Dr. Dümmler, dem Herr rofessor Breßlau im zweiten Hefte des XXVI111. Bandes des teuen- Archivs einen warmen Nachruf widmete, hat die Zentral- direktion der Monumenta Germaniae historica ihre 29. ordentliche Jahresversammlung in den Tagen vom 21. bis 23. April unter dem Vorsiß des Verfassers dieses Berichts abgehalten, denn dieser hatte von dem Herrn Staatssekretär des Innern den Auftrag erhalten, die Geschäfte Vorsitzenden bis auf weiteres zu führen. l _Zu den Sipungen waren sämtliche der Zentraldirektion zur Zeit angehörige Herren ienen, nämlich Professor Breßlau aus Straß- burg, Gekeimer f t; Professor Munter heimer T Tre 1 0 A TO- fessors an sea von iglihen Akademie der Wissenschaften u Berlin in die Jenin tion entsandt worden war, Professor Ritter Luschin von areuth aus Graz, Professor Müblbacher aus Wien, Professor von Riezler aus München, Professor Steinmeyer aus Erlangen, Professor Tangl, Professor Traube aus München, Professor Zeumer. In der Versammlung wurden, wie es das Statut erfordert, der Hohen Reichsregierung mehrere Personen für die Beseßung der Stelle des Vorsitzenden präsentiert; Herr Arhivrat Dr. Krusch zu
Breslau wurde zum Mitgliede der Zentraldirektion erwählt.
Im vergangenen Rechnungsjahre erschienen folgende Bände : In der Abteilung Seriptores:
Scriptores rerum Merovingicarum t. IV. Passiones Vitaoque sanctorum aevi Merovingici. Edidit Bruno Krusch.
Seriptorum t. XXXI pars prior.
Vita Bennonis IL episcopi Osnabrugensis auct. Nortberto abbate Iburgensi rec. Henr. Broasslau.
In der Abteilung Logeos: Soctio I, t. L. Loeges Visigothorum. Ed. Karolus Zeumoer. Jn der Abteilung Diplomata :
Diplomatum regum et imperatorum Germanias tomi IIL
pars posterior. Heinrici IL. et Arduini Diplomata. In der Abteilung Epistolas:
Tomi VL. pars prior (Károlini aevi IV).
Vom Neuen Archiv des XXV111. Bandes 1. und 2. Heft.
Im Druck befinden sich 5 Quartbände und 1 Oktavband, welche sämtlich in diesem Rechnungsjahre erscheinen werden.
In der Abteilung Auctores antiquissimi, welhe Herr Pro- fessor Traube leitet, ist die erste Hälfte des X1V. Bandes, welche die Gedichte des Merobautes, Dracontius und Eugenius von Toledo bringt, von Herrn Professor Vollmer bearbeitet, im Druck so weit vorgeschritten, daß er in diesem Rechnungsjahre wird ausgegeben werden können. Während des Druckes des Dracontius wurde derrn Professor Traube cine bisher unbenuyte Bamberger Hand- rift defaunt, welhe für die Textherstelung von großer Be- deutung ist. Herr Professor Vollmer nußte sie in Bamberg aus und wurde bei seiner Arbeit von Herrn Biblicthekar Job Fischer so freundlih gefördert, daß es angenehme Pflicht ist, dem
| Herrn hier Dank zu sagen. Der ¡weite Teil des XlV. Bandes wird des Senats und hierauf mit dem König zusommen einem Wett- |
die Vandalische Gedichtsammlung des Codox Salmasianua, von Herrn rofessor Traube bearbeitet, enthalten. Die Ausgabe der Gedichte Aldhelms hat teren Beaibciter, Herr Professor Chwald, nicht sehr Yofft in diesem Jahre mehr Zeit
dafür erübrigen zu können. Der Band, der diese sowie die übrigen
| vorfarolingishen Gedichte enthält, wird den Auectorss antiquisaimi
angeschlossen werden. In der Abtellung Secriptorea ist die Serie der ZSeriptoros rorum Maerovingicarutn Dértn Ar“ivro! Dr. Krusch zur selb- rigen Serien, welche Herr Dümmler früher leitete, sind bis auf weiteres dein Verfasser dieses Berichts übertragen. Herr Archivrat Krush hat nah Abschluß des 1V. starken Bandes der Seripióros rorum PLINIT IDRaTUT, der egislers ganz von ihm bearbeitet ist, die Vorarbeiten für den V. Band, welcher
zu können. Für die geplante Ofktavaukgabe der Vitas aanctiorum auctors Jona Bobbiensi veralih er mehrere, für den IV., Bard noch nicht beautte, Handschriften der Vita Columbani abbatia diacipulorumque eius. Herr Dr. Levison, der den größten Teil der leyten Heiligenleben der Merowi für den VL. Band dieser
sie nah einem halben Jahre abschlichen zu können, mit Ausnahme der Hiatoria Wambas, für weldhe die M Teil erfi aus Spanien zu beschaffen sind. Daneben hat er das Negister zum 1V. Bande angefertigt. Einen großea Teil seiner Arbeitskraft widmete er der Bearbeitung der Vitas Bonifatii archiepiscopi Moguntini, tweldhe
| in einem Vftavbande der Seriptores rerum Germanicarum ver-
: ¡gegeben werden sollen. Es sollen darin auch die späteren Gia Ra ungen Bonifaz’, die nur von literarishem Interesse sind, wenigstens zum Teil, die von Otloh vollständig aufgenommen werden. Kleinere Kollationen besorgten dem genannten Mitarbeiter gütigst die Herren Professor EChwald in Gotha, Geheimer Hofrat von Heinemann in Wolfenbüttel, P. Gabriel Meiér in Einsiedeln, Edward Scott vom Britishen Museum. Nah Abschluß der Arbeiten für die Scriptores rerum Merovingicarum wird Herr Dr. Levison an die Bearbeitung der Fortseßung des Liber pontificalis gehen, deren Ausgabe ihm übertragen wurde.
der Hauptserie der Scriptores hat nah Vollendung der ersten Bandhälfte von t. XXXI (der in dieser Serie zuerst in Quartformat erscheint) fogleih der Druck der zweiten Hälfte desfelben Bandes, welcher die Doppelronik, d. i. den Liber de teráporibus und die Cronica imperatorum, des Notars Albert Milioli von Reggio nell’ Emilia nebst drei Berichten über die Belagerung und Einnahme von Damiette 1218—1219 bringt, begonnen. Der Band wird im Herbste dieses Jahres erscheinen. Nah seiner Vollendung soll sogleich der Druck des XXXII. Bandes beginnen, welher die Chronik des Minoriten Salirnbene de Adam aus Parma nebs\t einigen Beilagen dazu enthalten wird. Auf einer in Aussiht genommenen Reise nah Italien soll weiteres Material für die italienishen Geschihtsquellen des XIII. Jahr- hunderts gesammelt werden. Herr Dr. Cartellieri hat für ebendiese an den Gesta Friderici IL., Conradi, Manfredi des sogenannten Nicolaus de Jamsilla gearbeitet, nahdem er die Bearbeitung des an dieses gleich- fam anschließenden Werkes des Saba Malaspina nahezu vollendet hat. Herr Dr. Kehr war mit den Annalos des Tolomeus von Lucca beschäftigt. Er wird einen die Ausgabe vorbereitenden Aufsaß zur Quellenkritik des Werkes im Neuen Archiv veröffentlichen. Den größten Teil seiner Tätigkeit verwandte er im vorigen Jahre auf die Neubearbei- tung der dritten Auflage von Widukindi Rerum gestarum Saxonica- rum libri III für die Scriptores rerum Germanicarum. Hexr I. B. Bury vom Trinity College zu Dublin hatte seinerzeit eine neue Kollation der Londoner Pana chrift den Monumonta Germaniae oûtigst überlassen, der hochwürdige Prior Vi P. Amelli zu Monte Cassino verglih mit größter Zuvorkommenheit alle Stellen der Handschrift seines Klosters nah, an dénen irgend Zweifel bestehen konnten, die Dresdener Handschrift konnte der Herausgeber f\elb|st von neuem ver- gleihen; so wurden die Grundlagen für die Textherstellung noh mehr gesichert. Der Band, welchem zum ersten Male die Origo Suevorum, die sagenhafte SQuA über die Herkunft der Nordshwaben, an- ae werden soll, ist im Druck und wird nah einigen Wochen erscheinen.
Ein fehr glücklicher Zufall war es, der Herrn Professor Breßlau eine moderne Abschrift der ehten Vita Bennonis episcopi Osna- brugensis auctore Nortberto abbate Iburgensi in die ende führte und es ihm ermöglihte, das {öne Denkmal aus dem Anfang des XII. Jáhrhunderts, das wir bisher nur dur massenhafte Fälschungen entstellt kannten, in ouiginaler Gestalt in den Scriptores rerum Germanicarum zu veröffentlichen.
Für diese Serie wurden noch eine ganze Reihe von Neuausgaben teils {on vorbereitet, teils in den e T Sißungen beschlossen. Herr Hofrat, Professor von Simson zu Freiburg im Breisgau wird für sie die Annales Mettenses bearbeiten und damit den Text der Handschrift von Durham zum ersten Male bekannt machen. Herr Landesarchivar Dr. Bretholz zu Brünn hat die Bearbeitung der Cronica Boomorum des Cosmas von Prag und ihrer Fortseger durch Vergleichung jüngerer Handschriften gefördert; an die Textherstellung konnte er noch niht gehen, da ihm die wichtigeren Handschriften der Stockholmer Bibliothek und des Prager Domkapitels niht zugesandt werden konnten. Diese werden jevt auf Reisen des Herrn Dr. Bretholz und eines ständigen Mitarbeiters der Monumenta Germaniäe vcrglihen werden, Der Druck des Bandes wird bann im Jahre 1204 beginnen. Herr Professor Bloch zu Straßburg hat eine Neuausgabe der Annales Marbacenses übernommen, deren PUTeINn bald pi erwarten ist. Herr Profefsor Uhlirz (jeßt in Graz) hat die Vorarbeiten für die Oktavausgabe der Annales Austriae, dur unvorbergesehene Umstände verhindert, noch niht in- Angriff nehmen können, er gedenkt sie im Herbst dieses Jahres zu innen Die Ausgabe des Johann von Victring für die Secriptores rorum Germanicarum ift dur
errn Dr. Schneider im Manuskript dem Abschluß nahe gebracht.
ine Handschrift des Anonymus Leobisnsis hat er zu Rom verglichen. Wenn die Klosterneuburger Handschrift, die nur im Kloster selbst be- nußt werden kann, in diesem Sommer kollationiert sein wird, kann der Druck des Bandes bald begonnen werden. Unerwähnt bleiben bier die für die Scriptores rerum Germanicarum geplanten Ausgaben, welche {hon in früheren Berichten genannt sind, deren Erscheinen aber in diesem eug ee; si niht mit Sicherbeit zu erwarten ist.
Für die Deutschen Chroniken hat Herr Professor Seemüller zu Inndsbruck die Arbeiten an der Hagenschen Chronik sortgesezt, mußte aber wider Erwarten noch die Varianten dreier jüngerer Handschriften seinem Apparat hinzufügen. Im Frühjahr 1904 gedenkt er das DBREEE für den 6. Band der Deutschen Chroniken zum Druck zu geben.
In der Abteilung Loges hat Herr Professor Freiherr von Schwind zu Wien die Tertberstellung der Lox Baiuwariorum begonnen, Herr Professor Secktel seßte seine Untersubungen über die Quellen des Benedictus levita fort, deren Ergebnisse er demnächst veröffentlichen wird. Für den Band der Placita bat Herr PreEIuoe Tangl noch nôtiges Material auf einer Reise in Süddeutc and und der Schweiz
esammelt und wird dieses auf einer Reise in die franzöfischen partéments in diesem Herbste vermehren. Im Sommer 1904 hofft er mit dem Druck beginnen zu können.
In den unter Leitung des Herrn Professor Zeumer stehenden Serien hat dieser selbs die Logos Viaigothorum zu Ende geführt, so daß der Band îm Januar dieses Jahres ausgegeben werden konnte. Das Register dazu hat Herr Dr. Werminghoff geliefert, bei dessen Schlußredaktion er dur Herrn Zeumer und Herrn Dr. Krammer unterstüyt wurde. Dieser, der am 1. Oktober 1902 als Mitarbeiter bei der Abteilung eingetreten war, wurte mit Vorarbeiten für die Lox Salica beschäftigt und verglih zunächst deren hiesige, bisher. noch un- E Handschrift.
Der Druck des 11. Bandes der Conatitutiones ot Acta publica
“ wurde von Herrn Dr. Schwalm eifrig gefördert. Die grste Bandhälfte,
welche die Zeit Rudolfs von Haböburg umfaßt, wird in Stärke von etwa 60 Bogen gegen Ende dieses Nechnungdjahres erscheinen können Der zweite Halbband wird dann nur no die Konstitutionen Adolfs von Nassau bringen können. Doch ift das Material au für Albreht 1. und namentlich udwig den Bayer ziemlih vollständig gesammelt und von ra Dr. Schwalm für die Ausgabe vordereitet. Die Herren Graf ipolla in Turin, Dr. Davidsodn - Florenz, Dr. Herre - München, Landesarchivar von Jaksh-Klagenfurt, Dr. Noväák. Prag und besonders Herr Dr. Pogatscher-Rom lieferten ihm gefälligst Beiträge durh Neu oter Nacbvergleichungen.
Herr Dr. Werminghoff wird den Drock des uveiten Bandes der Coneilia beginnen, sobald er Kollationen für die römische Synode von 761, welche Herr Professor Kebr zu Göttingen aus seinen reichen Sammlungen ihm gütigit zur Verfügung stellen wollte, erhalten haben und damit das Maauskiipt für die Synoden des VIIIL. Jahrhunterts a ey  aer wird. bat Dee Müblbader mi
In der Abteilung Diplomata hat Herr Professor Mü t mil
vilfe der Herren Profesor Do ch und Tangl und seines Mitarbeiters Hertn r. Lechner troy mancher Strvieri gfeiten den Druck des 1. Bandes der Karolingerurkunden so weit gefördert, dah der Text der Urkunden, das Gruppenregister und eine diesem Bande zuerst elleber- [t der Urkunden ihrem Jnhalk nah* fertig gestellt sind. Das alpha- ische und fler hat or Tangl im ‘Maauskript dollendet. Von ihm is auch oflôsung sämtlicher tironischer Noten des Bandes ben. Den Druck des 11. Bandes, der die Urfunden Lu tes Frommen bri hofft Herr Profesior Mübl- bacher noh im Laufe dieses Jahres a LR zu fônnen. Die Weiter- führung der von ihm bearbeiteten en Auflage der Eurem ggrrogeeen, ver
deren zweit He seit N be Draock isl. den — A A a Án B E
4 a A S
Von dem umfangrei{en IIT. Bände der Diplomaäata- regum et eratorum, welcher die Urkunden Heinrichs'IT. und Arduins enthält, as Schlußheft vor kurzem ausgegeben. Es enthält Nachträge und Berichtigungen, die Vorrede und die Negister. Das Bücher-
Namenregister bearbeitete der Leiter der Serie, Herr ¡ ; des Sachregisters unterstüßte ihn Herr Dr. Wibel. eine Korrektur zu den IV. Band der Kaiser- des Materials dur erren Drr. He
; ann, alles übrige Professor Breßlau ; der Bearbeitung fessor Bloch die Diplome Konrads II., urkunden füllen werden, ist die Sammlun den Herrn Leiter unter Mitwirkung der Wibel abgeschlossen und die Bearbeitung ziemlich weit vorge Wenn" nicht unerwartete Hindernisse eintreten, hofft Breßlau zu Ende dieses oder zu
Druck anfangen zu können.
err Professor nfang des nächsten Geschäftsjahres Für die Diplome Heinrichs IIT. ind die Bestände der auswärtigen Archive gleichfalls gesammelt, nur eine urze Reise zum Besuche einiger österreichisher und \{chweizerisher ch sein. Den V. Band, der die Diplome einrichs 111. bringen foll, denkt- Herr Professor Breßlau niht mehr elbst zu bearbeiten. | Die Verhandlungen mit Herrn Oberregierun Dresden über die durch ihn zu veranstaltende Publ gesammelten Kaisersiegel, welhe jeßt dem Germanischen Museum aben zu keinem Ergebnis geführt. jeßt den Schlußbänden der einzelnen Serien der Diplomata die zu ihnen gehörigen Siegeltafeln beige In der Abteilung
Archive wird no
ation der von ihm
Nürnberg gehören, Es werden ben werden.
atte deren Leiter, Herr Geheimer Oberregierungsrat Dümmler, die erste Hälfte des VI. Bandes, die er bearbeitete, m Druck beendigt unterstützte verständigem
Epistolae
Nach Herrn Dümmlers Tode Litung dieser Abteilung durch den permanenten Berliner Aus\{huß provi- sorisch Herrn Professor Tangl übertragen; diese Uebertragung ist dur
die Zentraldirektion jeßt bis auf roeiteres bestätigt.
Am 1. September Mitarbeiter der Abteilung eingetreten, er, der ihm die Bearbeitung der Briefe des Papstes Nicolaus I. zugewiesen hatte. Um die Sammlung des Ma- terials für diese zu vervollständigen, machte er im Herbste des Vor- jahres eine Reise nah Nom, wo thm, wie allen unsern Mitarbeitern, der Herr Präfekt der Vaticana, F enkam, ihn mit Rat und Tat unterstüßend. r hat er die Verarbeitung begonnen und wird sie im Laufe dieses Rechnungsjahres zu Ende führen können. D: V1. Bandes wird fast ausschließlich die Nicolaus-Briefe enthalten. Mit zwei weiteren Bänden, Johanns V11I, incmärs und Varia bringen nderts abgeschlossen werden können. i
Für die Abteilung Antiquitates, die Herr Professor Traube leitet, hat Herr Dr. von Winterfeld das Manuskript für die Hâlfte des 1V. Bandes der Pootas zum großen Teil dru von Kollationen für die metrischen die große Sequen
ufen von Herrn Dümm
r. Chrle, auf das freundlichste ent- Nach ea Nück-
Der zweite Halbband des von denen der VII.
und die übrigen Papstbriefe, der VII1. die Briefe oll, werden die Briefe des 1X. Jahr-
das Negister
Für die Ergänzu
eiligenleben und namentli der V. Band enthalten fo Ungarn und nah einigen erforderli, welche der
ensammlung, we ch Oesterrei rten Süddeutschlands und der Schweiz err Bearbeiter demnächst antritt.
Von den Neerologia wird das Schlußheft des 11. Bandes, welches die Register, bearbeitet von Herrn Professor Herzberg- Fränkel, enthält, Es ist nur noch ein Index donationum bei- te des 111. Bandes, der die Nekrolo reifing und Regensburg bringen foll, ayerischen Reichsar
demnächst erscheinen.
¿zesen Br Direktor des
ivs, Herr Dr. Baumann, so weit geförderk,
aß der Druck noch in diesem Jahre beginnen wird. Die Nekrologien der Diözese Passau nahm Angriff, bearbeitete das des Klosters Aldersbach und begann das rstenzeller; das von Oberalteih fand er, von Herrn Direktor Dr. aumann bearbeitet, druckreif vor.
Vom XXVII1. Bande des Neuen Archivs konnten nur zwei statt drei) Hefte ausgegeben werden, da es an brauhbarem Manuskript ehlte, während sonst eher Ueberfülle des Stoffes zu herrschen pflegte. Abs{luß des XXVI111. Bandes denkt Herr Professor Breßlau edaktion des Neuen Archivs niederzulegen. wird sie Herr des Berliner
Herr Dr. Fastlinger in
Bis auf weiteres rofessor Steinmeyer zu Erlangen unter Mitwirkung edaktionsaus\husses übernehmen.
Wenn troy der {weren Störung, die dur das Hinscheiden des enden verursacht ist, die Arbeiten auf den meisten Gebieten ens rüstig vorgeschritten sind, so verdanken wir das nächst der die hohen Neichsbehörden nicht mit der sehr viele Bibliotheken des In- und Auslandes uäad Archive den Mitwirkenden in diesem Jahre wie früher ihre Schätze zur Benuyung überließen, und der Mithilfe vieler {hon genannter außen stehender Männer. Diesen reiht sih noch Herr Pro- fessor Edward Schroeder zu Göttingen an, der einer nit geringen Zahl unserer Mitarbeiter mit steter Zuvorkommenheit seinen fahkun- digen Rat in germanistishen Fragen erteilt hat. unser Dank ausgesprochen.
Förderung dur der Bereiiwilligkeit,
JIhnen allen sei hier
Statistik und Volkswirtschaft.
Die witrtschaftlihen Verbältnisse in Preußen nach dem Jahresberirht der preneren E WETHERUN L LoLeRmten ür 1902.
Die geschäftliche Konjunktur war auch während des verflossenen Jahres noch eine s{wankende, unbestimmte, ja für die meisten Ge- bietêteile des preußishen Staates cine ungÜü Monaten gestaltete fie sih für gewisse Industrien günstiger. Dem- emäß waren auch die wirts{haftlihen Verhältnisse
lkerung noch in den meisten der Arbeitszeit, Herabsettungen des Lohnes, vielfach vorgekommen.
; erst in den leyten
der Arbeiter- Verkürzungen rbeiterentl2fsungen and in Hand damit ging hier und dort ein Steioen der Lebensmittel. und der Wohnungsmietspreise. Der Gewerbeaufsichtöbcamte für den furt a. O. berichtet über die wirtihaftlihen Zustände scines Bezirks: noch) auf verschiedenen Intustrien lastende Druck veranlaßte eine in den Erwerbsverhältnissen der Arbeiter. Maschinenindustrie wurde
¿den rüdte.
egierungsbezirk Frank-
hlehterung
Schichten der Verdienst sehr in der Holzbearbeitungöindu im Baugewerbe
dur die verkürzten ppm m bier sowie radbicyungen dis zu ingen an manden Orten die in dea ren erreichten Lohnslcigerungen für die Arbeiter wieder derloren, es trat hier cin Lobnrückgang dis zu 10° zeigt sih in der Wollwarenindustrie cine geringe Besserung des Ver- diensies. Auf Grund des Materials der ofsenshaft ist für den Regicrungöbezirk Frankfurt eine Zusammen- für die einzelnen Städte und den itiverdienst aus den wirklich veraus- nsummen für die Jahre 1895 bis 1901 einschlieklih be- Ardeitsverdienfte in den versSiedene ârberei, Appretur usw.) find dierbei durchcinander dbne der männlichen, weibl sowie die Stu. und Stundenlöhne. daraus für das Jahr 1898 ein Durh 1901 eia Í
levten Jal
orddeutschen Tezxtilderufs-
llung ausgearbeitet, wel griamten Bezirk den Durchs
n Zrocigen ( Weberci, ebenso die ÿ und jagendliDen ganzen
ittsverdienst von deutet cine Steigerung don dienst in der einzelnen Stadt ist um 9% höher wie der für den ganzen Bezirk, der pra am 23%, niedriger. Die Steigerung zeigt R Ee f mit 119% die
der eimbesnen Siadt arf der Becbienst des
olcher von 701,50 A, das don 32%
DarchichaittsvetdienK ift noch um en nit chae weiteres cinen Schluß rheiters zu, da ader meisiens die
ittsverdienste des gesamten
Pun lef
ganze Familie arbeitet, so dürfte es berechtigt sein, anzunehmen, da der Verdienst der ganzen Familie annähernd diefen Zahlen entsprechen gestiegen ist. Dieser Mehrverdienst wird indes leider durch die
teigerung- det Lebensmittelpreise und stellenweise auch der Wohnungs- miéten“ wieder auëgeglichen.“
Auch ‘im Osten des Staats, z. B: im Regierungsbezirk B reslau, hatte insbesondere die Metall- und Eisenindustrie unter der \hlehten Ge- schäftslage zu. leiden. „Auf der anderen Seite trat hier vielfah. das Bestreben der Arbeiter hervor, durch außergewöhnliche Arbeitsleistungen fi ihren Arbeitsplay zu erhaltén.“ Die Gewerbeaufsichtsbeamten für L Tue Oppeln teilen mit, daß der wirtschaftliche Niedergang vielsah die Heräbsezung der Löhne, Aufhebung der früher bewilligten Lohnþrämien, Eirlegung von Feierschichten oder längere Beurlaubungen von Arbeitern zur Folge hatte.
Ebenso war die Geschäftslage in' der Provinz Sachsen noch eine ungünstige. „Die großen Maschinenfabriken hatten zum Teil so wenig
Beschäftigung, daß sie die tägliche Arbeitszeit bis auf-7 Stunden ein- eie
E und Feierschihten einlegten.“ In der Métallverarbeitungs- ndustrie haben Verkürzungen der täglichen Arbeitszeit und Einlegung von Fetierschichten stattgefunden. Entlassungen sind in großem Um- fange vorgekommen; die Arbeitgeber haben sich aber bemüht, diese: auf das möglich\t geringste M u beshränken und statt dessen, soweit wie es durchführbar war, lieber die tägliche Arbeitszeit zu verkürzen, Beurlaubungen vorzunehmen u. dergl. Aehnliches weiß der Erfurter Berichterstatter zu melden. Dagegen waren die Schuh-, Lampen-, Papier- und chemiscen Fabriken in dieser Provinz gut beschäftigt.
Auch in den nörd pen Fen lag die Industrie darnieder. Nach dem N CEN ericht hat „die flaue Geschäftslage ver- schiedener Ce ge an manchen Stellen leider zu Lohnherab- seßzungen und Arbeitseins{ränkungen geführt und dadurch unter Mit- wirkung der hohen Wohnungsmieten und Lebensmittelpreise die wirtschaftliche Lage vieler Arbeiter herabgesetzt. Wenn auch die größte Mehrzahl der Betriebe sh bemüht hat, ihre Leute nicht zu entlassen, um lieber durch Einschränkung der Arbeitsdauer über die Zeit der Geschäftsflaue hinwegzukommen, fo Le doch auch Arbeiterentlässungen vorgekommen; durch die in anderen Industrien vorgenommenen Mehr- R L t do von Arbeitskräften wurde dieser Uebelstand indessen aus- geglichen.“
Im Negierungsbezirk Münster hat sich bei noch andauerndem [In Geschäftsgang in den Maschinenfabriken die e n den Zementfabriken und in der Textilindustrie gebefsert. In Minden war gegen Ende des Berichtsjahrs der Betrieb fast all- gemein wieder in dem früheren Umfange aufgenommen worden. Jn einzelnen Maschinenfabriken wurten zeitweise erhebliche Ueberstunden gemacht. Dagegen sind auch hier die früheren Löhne, nament- lich die Akkordsäßze in der Fahrrad- und auch in der Wäsche- industrie, ncch nicht in voller Höhe erreiht worden. Bémerkenêwert is folgende Mitteilung des Arnsberger Gewerbeaufsihtsbeamten: „Der Eer einer kleineren Buchdruckerei hat sein gesamtes männlihes Segterpersonal durch weibliche Arbeitskräfte erseßt; als Grund wurde angegeben, daß die von männlichen Arbeitern beanspruchten Löhne für einen kleinen Unter- nehmer unershwinglich seien und daß andererseits männlihe Setzer an dem kleinen, wenig Unterhaltung und Abwechselung bietenden Orte auf längere Zeit nicht zu halten seien.“ Nach dem- selben Beriht ist der Dur@hschnittsarbeitsverdienst während des leßten Jahres bedêèutend zurückgegangen „Bei zwei großen Werken, bei denen der Durchschnittsarbeitsverdienst des einzelnen Arbeiters im Jahre 1901 um 1,56 und um 1,8 9% zurück- gegangen ift, beträgt der weitere Rückgang für 1902 4,18 und 5,28 9%.
n einer großen Biesereanlags, welche zwischen 1400 und 1500 Arbeiter eshäftigt, ijt der Durhschnittslohn der Arbeiter gegen das Vorjahr um etwa 6,59% herunter egangen, In 28 Hüttenwerken im Bezirk Hagen fank der Durhschnittslohn für Kopf und Jahr um 22 M, in 18 Hüttenwerken des Bezirks Bochum um 46 Æ, in 21 Hütten- werken des Bezirks Dortmund um 66 Æ und in 53 Hüttenwerken des Bezirks Siegen um 7546 Am bhärteften ist hiernach der Bezirk Siegen von dem Rückgange der Löhne betroffen worden.“ „Es ij anzuerkennen, daß die größeren Betriebsunters- nehmer vielfa aufge bt gewesen sind, ihren Arbeitern über die shlechte Zeit mögli "3 hinwe ube: es sind daher, wenn Ent- lassungen nötig waren, zuerst die fremden Arbeiter und dann die Un- verheirateten entlassen worden, und nur im äußersten Notfalle ift man zur Kündigung Verheirateter geschritten. Sodann sind in aus- edehntem Maße von den Unternehmern Koblen und Lebensmittel eshaffflt und den Arbeitern zum Selbstkostenpreise abgegeben worden.“
Nach dem Bericht des Gewerbeaufsichtösbeamten für Wiesbaden hat die Arbeitslosigkeit, soweit die fabrikmäßigen Betriebe in Betracht kommen, nicht den befürhteten Umfang angenommen. Den in einigen Betrie Ra Arbeiterentlafsungen steben Arbeiter- einstellungen in anderen gegenüber.. In der zweiten Hälfte des Berichts- jahres lag ein wirklicher allgemeiner Notstand niht mehr vor, so daß die städtischen Notstandsarbeiten sehr eingeshränkt wurden. Das An- gebot von Arbeitskräften, besonders von gelernten Arbeitern, ist gar niht außergewöhnlich stark gewesen. Arbeiterinnen waren sogar ges sucht. Abgesehen von den in einigen Betrieben, besonders der Eisen- und Maschinenindustrie, vorgeaommenen vorübergehenden Kürzungen der Arbeitszeit, haben Aenderungen derselben im allgemeinen nicht statt- gefunden.
Dagegen war im Regierungsbezirk Düsseldorf die Lage noh fortdauernd eine unsichere, und hat eine allgemeine Erböbung der Arbeitslöbne bisher nicht stattfinden können. Die Löhne, und zwar sowobl die Tagelohn- als auch die Veraida sind durchweg noch immer niedriger als vor zwei Jahren, jedo dat in vershicdenen Ge- werben, z. B. in der Kleineisenindustrie des bergishen Landes und in einzelnen Zweigen der Textilindustrie, sih die Beschäftigung in der leyten Zeit wesentlich regelmäßiger und dadurch für die Ardeiter lohnender gestaltet. obhnerböhungen famen in einigen großen Eisenhüttenwerken vor (in einem dieser Werke stieg beispielsweise der durchschnittliche Jahres- arbeitsverdienst der erwachsenen Arbeiter von 1352 axf 1408 A und erreichte damit nahezu die gleiche Höhe wie im Jahre 1900. Zablreiche Personen fanden bei den Herstellungs- und Abbruchsarbeiten der Düsseldorfer Judzustri-- und Gewerbeausstellung lohnende Be- schäftigung. Im Negieruvgöbezirk Cöln waren die allgemeinen Er- | werbtverhältnifse im Berichttjahre nicht viel besser als im Vorjabre, | die Zahl der Arbeitelosen hat nicht erbeblih abgenommen. Be- merkenêwert ist eine Mitteilung über die Tätigkeit des durch die Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz in Bonn im Berichttjahre eingerichteten Arbeitänahweises. Legterer hatte sh unter der Berauttedang, daß in der jeyigen Zeit bei manchen bisher | in der Industrie desbättigten Arbeitern, die vom Lande stammen, der Wunsch vorhandea sei, aufs Land zuruckzukehren, an den städtischen Arbeitsnachweis mit dem Ersuchen um Uederweisung passender Ardeits- | kräfte gewandt. Troydem diese ländlichen Arbeiter fast sämtlih die Neigung zeigten, in ter Stadt als Tagelöhner, Fuhrknechte, Haus- | knecte oder als Fabrikarbeiter zu bleiden, ift es doch vielfach gelungen, | sie wieder aufs Land zurücklzubringen. — Auf Verringerung der Löhne | wirkte im Negierungsbezuk au die Konkurrenz der weid- | lichen Arbeitékräîte, die in Erwerdsuareigen zur Verwendung ge- | langten, in denen ihre 'Säftiqung disder niht blih war. Im BtegiormgBennt Trier find rbeitslödne das Verjahr |
i me aduttrien noch weiter gesun ih au in der Textil dustrie, andererseits — Arleitoveeviens durd Ver- von
fü der Arbeitszeit und Frierschichten cine füdl- bare Verringerung, Im E Sigmaringen dagegen find die Arbeitels um eine K gritiegen |
Von besonderem Einflusse war die andauernde ung Ve- sSlftalage auf die Lebdensverdhältniiie, insbesondere E r« nädrungs»- und Wodnungöver ältulsse, wie oden dercits |
wurde Andererieits dard die im Berihtsjadre
viel eingetretene Steigerung der Ledensmittelpreise die | i der Arbeiter erdedl werden. In diefer Be-
dung daden die Ardeitgeder vielfatd cingegrifen. ie daden
þ B. im Regierungsbezirk Magdedurg einige Ardeitgeder See -
fische im gr
eingekauft und Die Arbeiter baben bas mit Freuden begrüßt ne
en das mit Freuden beg stets schnell ‘vergriffen. Die Preise stellten fi Kohlen und andere
ftenpreise abgegeben. und fe waren auf höchstens 18 A für nd. euerungs8materialier sind, wie bisher, von vershiedenen Firmen im großen beshafft und zum Selbstkostenpreife ‘an’ die Arbeite | bezirk Magdeburg). Der Gewerbeaufsichtsbeamte für den Regierungs- irk Breslau berihtet: „Selbst da, wo, wie. z. B. in dem Auf- sichtsbezirk Reichenbach, kein Rückgang der Lohnh öhe zu ver- A B Ry — weil hier ein Bahnbau die über gle —
das Pfund. Auch r abgelassen worden (Regierungs-,
\ enden , ift die Lebenshaltung der S ne inf
erung der Lebensmittelpreise, namentlih des Fleisches, do uge n A, mern nisse threr Beschäftigter tilindustrie in Lan gen-
tere geworden. Es hat deshalb niht an Ver gefehlt. ihrerseits dazu beizutragen, die Verhäll zu verbessern. Eine bedeutende Firma der hat eigenen Schlachtbetrieb eingerihtet und gibt das Fleis zum Selbstkostenpreise ab. Die Entnahme ift aber bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben, weil selbst diese ch sind. Eine andere Firma macht, Seefische zu beschaffen und sie ebenfalls zum Selbstkostenpreise, i8 22 A für das Pfund, abzugeben. Beide
auch Kohlen bezogen und fie ebenfalls zum Selbftkostenpreis a eSchmalkalden bestehen zur bequemeren und billigen von Steinkohlen für Kleinfeuerarbeiter 13 Kohlenmagazine, deren Verwaltung von einer Kommission der Kreisstände ausgeübt wird. Die auf diese Weise umgeseßte Kohlenmenge belief sih auf 56 000 Zentner“ (aus dem Bericht des Gewerbeaufsichtsbeamten für den Bemerkenswert ist die Mitteilung im „Das Bestreben, die wir
reise den Arbeit-
nehmern noch at den Versuch ge-
das sind 12 irmen haben
Regierungsbezirk Ca Düsseldorfer Bericht: der Arbeiter durch Beschaffung billi ern, hat die am
tschaftlihe Lage er und guter Nahrungsmittel zu estehenden 34 Konsumvereine der den Gewerkschaften veranlaßt, allmonatlich in M.-Gladbah ene Lebensmittelbörse abzuhalten. Bei der ersten Börse, d etwa 60 Vertreter größerer Firmen eingefunden hatten, eine lebhafte Kauftätigkeit.“
der Wohnungsverhältnisse berihten die Gewerbe-
tösbeamten niht von den gleihen Gesichtspunkten aus. st die Mietwohnungen im allgemeinen anbetrifft, so wird von einigen Gewerbeaufsihtébeamten ausdrücklich auf die Preisfteigerungen der Wohnungsmieten hingewiesen. So schreibt z. B. der Beamte für Regierungsbezirk Casse Arbeiterschaft ist etwas vermindert gewesen, während der Lebensunter- halt in mancher Beziehung teurer geworden ift; aus diefem Grunde Preissteigerungen der Wohnungsmieten für die Arbeiter
besonders drückend wirken.“
Der Beamte für Cöln teilt folgende Ergebnisse mit: Die Lebensmittelpreise und troß der regen Bautätigkeit teilweise auch die eine weitere Steigerung erfahren.
«Der Verdienst eines Teils der
mußten die
Mieté preise haben trifft das auf die von den Arbei
f 4 tern am meisten verlangten Wohnungen mit 2 Räumen zu.
i Dhne Berlüiksichtigung der Lage und der Größe ter Räume betrug der durchs{chnittlicze Mietspreis bet
in Cöln Stadt für den Monat M
Wohnungen: in den Vororten
2 Räumen
3 Räumen
4 Räumen Diese Steigerung des Mietspreises ist eine Folge des noh immer ißverhältnisses zwishen Wohnungsangebot und -
frage. Nah dem Wohnungsnachweis für Arbeiter und kleine Ange- stellte betrug für das abgelaufene Jahr
für Wohnungen mit
bestehenden
das Wohnungs- die "nee
2 Räumen . 3 Räumen . G 5 5 5 und mehr Räumen
Auf Anordnung des Re des Bezirks Frankfurt a. der minder fommissionen vorgenommen. Wohnungen besichtigt werden können und sollen daher noch weitere Ergebnis war bis jeßgt, edes i — verein in denen nur 4 cbm Luftraum auf die viele Mißstände infolge mangelnder Sauber- it der Bewohner und der Abneigung ten. Fällen wurden sanitäre Uebelflände polizeiliche Maßnahmen beseitigt; eine ganze Anzahl Wohnungen au für unbewohnbar erklärt und ihre Räumung durch die tizei In einer Stadt mußten sogar 15% der l Wohnungen geschlossen werden. Diese auf den ersten Blick ungehener- liche Zakl verliert indes ihre Bedeutung, wenn man hört, daß zunächst j ung stattgefunden hatte und {ließlich nur die aller- \hlehtesten Wobnungen von der Gesundheitskommission besichtigt waren, die übrigen aber für später vorbehalten bleiben“.
ung8präsfidenten wurde in allen D. eine Besichtigung der Wohnungen emittelten Klassen durch die neugebildeten Es haben jedoch noch lange nicht alle stattfinden. Wohnungen
anden sich Wohnung erson kamen -
Besichtigungen
In sehr vielen
eine Vorbesich
Zur Arbeiterbewegung.
der Berliner Masshuhmather ( Nr. 119 d. Bl) teilt die „Deutsche Warte“ mit, daß die Mei der besseren Mafgeschäfte (Friedrichstadt) in einer zahlreich besuchten Versamttlung Stellung zu, dem in ih der Gesellen nahmen. Einigungsamts die Mitteilung zogegangen, da etrva 300 Mann — das Schiedagericht angerufen nahm dies zur Kenntnis und faßte den einstimmigen der Anrufung nicht anzuschließen, vielmehr den weiteren Verlauf des Von dieser Entschei
Zur Lobnbewegung
ren Betrieben
audbge zeorochenen Der Meisterschaft ift eitens des die Auéftändigen —
Autstandes abzurvarten.
mt des Gewer i | ammlung ferner Meister vôlli t
S I E
i L autsi x Sebifen em Timigungdamt ibren ausftändigen @ dor dem Eini ta verdandeln. — In ciner der größten Berliner Fahrradfadriken ¿rgen 450 Mann wegen threr eat árung ad, nunmehr den Betrieb f Die Spengler und Installateure in Fran beschlossen, nah der „Frkf. 2 : êfentlichen Versammiung, die Arbeit dei den Die Arbeiter fordern die Ardeit8zeit bei } tündiger Frühitäck?s. ferner cinen Minde Jahr na beendigter Lehrzeit. 21. Lebensjade cinen solden ven 40 A4 10 A für Erwadhsene. werden, und zwar bei cinem don 50% von 10 Uhr ad und für
Zta. *, in einer am
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x Î Wollind dée udrigen Arbeiter der Spinn etei und dee fadri? ratiañen.