1903 / 148 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 26 Jun 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Kunft und Wifsenschaft.

. Die Königliche Akademie der Sisleai aften hielt am Zuni unter dem Vorsiß ihres Sekretars Herrn Diels eine Gesamt - Gun ab. Herr Helmert gab eine zweite Mitteilung über die duktion der auf der pbysishen Erdoberfläche beob- ten Schwerebeshleunigungen. auf ein gemeinsames veau. Die übliche Reduktion aufs Meeresniveau mit der nor- malen Höhenreduktion wird empirisch sowie theoretisch aus der heorie der Erdkruste begründet; dagegen erweist die neuerdings vorgeschlagene Neduktion auf ein die n Berge überragendes Niveau als unzweckmäßig. Die Ge- afademie genehmigte die Aufnahme der in der Ps schen Klasse am 11. Juni von Herrn Conze vorgelegte Abhand- lung des Herrn Professors Gelzer in Jena: Pergamon unter Byzantinern und Osmanen in die Abhandlungen. Auf Ver- ung der Verwaltung der ae Museen hat es der Verfasser unternommen, die Geschichte der Stadt Pergamon in byzantinischer und osmanischer Zeit aus den Quellen darzustellen, um fo einen Anhalt zu bieten auch für das Verständnis der bei dea preußischen Aus- ungen bekannt gewordenen Ruinen und Funde der bezeichneten de. Der Vorsitzende legte folgende, soeben erschienene Bände afademischer Publikationen vor: Commentaria in Aristotelem Graeca. Vol. 14. Pars 3. TIoannis Philoponi (Michaelis Ephesii) in Tibros de generatione animalium commentaria ed. Michasl Hayduck. Berolini, G. Reimer. Wilhelm von Humboldts Gesammelte Schriften. Bd. 1. Werke. Hrsg. von Albert Leit- Mann. . 1. 1785—1795 und Bd. 10. Politishe "Denk- schriften. Hrsg. von Bruno Gebhardt. Bd. 1. 1802—1810. lin, B. Behr; ferner das mit Unterstüßung der Akademie er- Tchienene Werk: W. Michaelsen, Die geographishe Verbreitung der Oligochaeten. Berlin, N. Friedländer u. Sohn. Herr S@{chmoller überreihte das Werk des korrespondierenden Mitgliedes Herrn Emile Levasseur: Bibliographie de l’histoire des classes ouvriòres en France jusgqu’en 1789. Paris 1903.

Die physikalish-mathematische Klasse hat zu wissen- schaftlihen Unternehmungen bewilligt: Herrn Landolt zur Bearbeitung einer dritten Ausgabe feiner „Physikalish-chemischen Tabellen“ als zweite und leßte Rate 3000 6; Herrn Professor Dr. ets Dahl in Berlin zur Frtorbung der Spinnenfauna

chlands 500 Æ; Herrn Professor Dr. Norbert Herz in Wien zur Bearbeitung eines Sternkatalogs für die Zone bis 100 als Leute Nate 1500 #6; Herrn Professor Dr. Gustav Klemm in Darm/stadt zu einer geologischen Üntersuhung des Tessintals E Nyufenenpaß und Bellinzona 500 #&; Herrn Professor L, Robert Lauterborn in Heidelberg zu Untersuhungen über die Tier- und Pflanzenwelt des Rheins 1200 4; Herren Professor Dr. Karl Runge und Dr. Julius Precht in Hannover zu Unter- g: über das Spektrum des Radiums 500 4; Herrn Professor . Julius Scheiner in Potsdam zu Untersuchungen über die Temperatur der Sonnenphotosphäre 980 #; Herrn Professor Dr. Adolf Schmidt in Potsdam zur weiteren Herausgabe der von ihm bearbeiteten älteren erdmagnetishen Beobachtungen 1250 M; Heren Professor Dr. Robert Sommer in Gießen zur Fortführung seiner Untersuhungen über Ausdrucks- ungen 500 Æ; Herrn Dr. Ferdinand von Wolff in Berlin zum Abschluß seiner geologis-petrographishen Untersuhung des Bozener Quarzporphyrgebiets 1150

Die philosophisch-bistorishe Klasse

S 82h

hat bewilligt

zunähst für ihre eigenen Unternehmungen: Herrn Diels zur Fortführung der Arbeiten an einem Katalog der Hand- Fhriften der antiken Medizin 4000 #Æ; Herrn Koser ur Fortführung der Herausgabe der Politishen Korre-

denz Friedrihs des Großen 6000 4; Herrn Mommsen zur ührung der Herausgabe des Codex Theodosianus 1200 Æ;

von Wilamowih - Moellendorff zur Fortführung der Sammlung der griehishen Inschriften 5000 #&; weiter für die Bearbeitung des Thesaurus linguae - Latinae über den etatsmäßigen Beitrag von 5000 #A hinaus

noch 1000 A und zur Bearbeitung der hicroglypbishen Inschriften der grichis{-römishen Epoche für das Wörterbuh der ägyptischen Sprache 1500 Æ; endlih für besondere wissenshaftlihe Unterneb- mungen Herrn Bibliothekar Dr. Oskar Mann in Berlin als dritte und leßte Rate für seine Reise nah Vorderasien zum Studium der

kurdish-neupersishen Dialekte 3000 #; Herrn Dr. Max Reich in | Berlin als Reiseunterstüßung zum Zwecke der Fortseßung seiner Unter- j suchung der handschriftliÞ erhaltenen Briefe des Eraëufus 1800 M; |

Professor Dr. Ferdinand Tönnies in Eutin zur Aus- ng moralstatistisher Untersuhungen als zweite Nate 800 Akademie hat das auswärtige Mitglied der phvysifalis{- mathematischen Klasse Herrn Karl Gegenbaur in Heidelberg am 14. Juni und das korrespondierende Mitglied derselben Klasse Herrn Luigi Cremona in Rom am 10. Juni durch den Tod verloren.

j

| fle fand

Zum Rector magnificus der TechGnishen HochGshule |

in Berlin für 1903/1904 ist, wie ,W. T. B.“ meldet, der Mathe- matiker Professor Dr. Georg Hettner gewählt worden.

Land- und Forstwirtschaft.

| in der Partie des jungen Lindner nicht recht befriedigen.

Die Lantwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg ver- |

anstaltet in Verbindung mit dem Märkischen Obst- und Gartenbau- verein vom 10. bis 13. Oktober d. I. in Berlin eine Provinzial- obfstausbstellung verbunden mit einem Obstmarkt. Zur Abhaltung der Aufstellung hat der Herr Minister der getflichen 2c. Angelegen- heiten der Landwirtshaftskammer die große Westhalle im Lantdes- augftellungspark am Lehrter Bahnhof zur Verfügung gestellt. An-

fragen, betreffend die Ausstellung, sind an den Gesäftefübrer in der Landwirtschaftskammer, Herru Grobben, Berlin NW. 52, Werftstraße 9,

zu richten.

Verkehrsaustalten.

. Vom 1. Juli ab wird das Höchstgewicht der zwischen den oóstverwaltungen Deutschlands und. der Vereinigten taaten von Amerika zum Austaushe kommenden Posft-

pakete von 5-.auf 2 kg herabgeseßt. Die Gebühr für diese Sen-

dungen petrhgt nah allen Orten der Vereinigten Staaten 1 4640 Á

dakete über 2 kg werden von Bremen oder Hamburg aus als Post- achtstücke ‘dur Spediteure befördert und unterliegen folgenbeit Tarif : A. Nach New York, Brooklyn, Hoboken und Jerscy-City fiber 2 bis 3 kg... D H;

D S O a

B. nah den übrigen Orten - Ake 2 io 3 kg! 3 M S, : S O, Nähere Auskunft erteilen die Postanstalten.

Anfang Juli erscheint eine neue Nummer des Postblatts, das eine „Beilage zum Reichsanzeiger" bildet, aber au für ih“ bezogen werden kann. In dem Postblatt, das im Reichspostamt zusammengestellt wird, sind die wichtigsten Verfendungöbedingungen und Tarife für Postsendungen aller Art sowie für Telegramme enthalten. Auf die seit dem Erscheinen der vorangegangenen Nummer (Anfang April) eingetretenen Aenderungen wird in der neuen Nummer durch be- sonderen Druck (Schrägschrift) hingewiesen. Das Postblatt kann auch neben anderen, umfangreicheren Hilfsmitteln für den Verkehr mit der Post und Telegraphie (Postbücher, Post- und Telegraphennachrichten für das Publikum usw.) mit Vorteil benußt werden, weil es diese bis auf die neueste Zeit ergänzt. Der Bezug8preis des Postblatts be- B für das ganze Jahr 40 „4, für die einzelne Nummer 10 5; Bestellungen werden von den Postanstalten entgegengenommen.

London, 26. Juni. Blättermeldungen zufolge is der Plan zum Bau eines Firth of Forth-Clyde-Kanals für Schiffe jeder Größe durch cin kapitalkräftiges Syndikat festgestellt worden. Die Kosten werden auf 10 Millionen Pfund veranschlagt.

Theater und Musik,

Thaliatheater.

Das „Sächsische Volkstheater“ brachte gestern als zweite Novität „Das Alter“, eine Kleinstadtkomödie in drei Aufzügen von Paul Quensel, zur Aufführung. Auch diese Komödie zählt, wie das erstaufgeführte Schauspiel, zu den Dialektstücken. Der Verfasser läßt die Handlung in einem thüringer Waldstädthen vor ih gehen; mit behagliher Breite weiß er die Gemütlihkeit abgeschlossenen klein- städtisden Lebens zu schildern, und seine Schilderung gewinnt durch die dialektishe Eigenart der Sprechweise noch an Humor. Der Arbeit liegt sogar ein sinniger Gedanke zu Grunde. Dem greisen Stadtmusikus Lindner geht es in seinem engen Kreise wie vielen Kunstgrößen; er weiß nicht zu rechter Zeit vom Schauplaß seiner Tätigkeit abzutreten; er ahnt nichts vom Nac(hlassen sciner Kräfte und Leistungen, destomehr merken aber seine lieben Mitbürger davon. Der alte Herr foll r abgehen; dadur, daß sein Sohn zu seinem Nachfolger erwählt wird, gewinnt die Komödie einen freundlichen, vers8hnenden Abs{luß. Da- zwischen liegt Kampf auf allen Seiten. So sehr der Vater sich \träubt, scinen Posten zu verlassen, ebenso schr zögert der Sohn, die Stelle einzunehmen. Er versteht sh erst dazu, nachbdem der kluge und beredte Freund des Musikantenheims, Kantor Schubert, dem jungen Künstler in goldenen Worten nahe gelegt hat, daß es {öner sei, im Kleinen groß zu sein, als im Großen klein. Es fallen noch viele berzlihe und gemütvolle Worte, auc) zur Verteidigung der stillen Freuden des Bürgerhauses, und die in ihrer Art helfen, eine anheimelnde Stimmung zu verbreiten. Daneben machen \sich wieder Scenen breit, die nur auf eine derbkomishe Wirkung abzielen; aber für die humoristishe Schilderung der Freuden und Leiden des. Stadt- musikanten und seiner Lehrlinge gebietet der Verfasser niht gerade über eine umfangreiche Farbenskala - zumeist bes{hränkt ih bier seine Erfindung auf die detaillierte Ausmalung heftiger Scheltausbrüche des cbolerishen alten Herrn, die sh ebenso durch Natürlichkeit wie Grob- kförnigkeit der Redewendungen auszeihnen. Es war eine hausbacken derbe aber gesunde Kost, die dem Publikum geboten wurde, und die Zu- sauer fanden lebhaften Gefallen an diefer Mischung von Wehmut, Gemüt- lichkeit und derbem Humor. Die Hauptrolle war wieder Herrn Engelhardt zugeteilt, und er stellte die Kampflust und Frohlaunigkeit des fröh- lichen alten Musikers mit einfahen Mitteln äußerst wirkungsvoll dar. Der alte Kantor Schubert, den Herr Fischer-Achten gab, glih zwar mebr einem Pfarrherrn, aber das versclug ‘wenig bei der Vor- trefflihleit seines Spiels. Die Darsteller des Alters waren denen der Jugend gestern überhaupt überlegen, was auch Frau Steinberg als Frau Stadtmusikdirektor Lindner bewies; fand lebhafte Anerkennung für die \{lichte Art, mit der fie die guten, freundlihen Worte zur Verteidigung ihrer eng umgrenzten bhäuslihen Freuden spra. Dageaen konnte Herr Landa in k d Unter der steifen und nüchternen Haltung vermißte man die Herzlichkeit der Empfindung, die den Eltern wie der Braut gegenüber zu Tage treten müßte. Fräulein Fernando zerrte die Rolle der an sich schon über-

| trieben und unsympathish gezeihneten Großstädterin durh ihr Spiel ¡ auf cin Niveau herab, auf

7 U 1 das wirklich künstlerische Leistungen nicht binabsinken dürfen. Recht munter und frisch wurden dagegen die drei Musikerlehrlinge gespiclt.

z In den beiden Schillertheatern finden am Sonntag keine Nachmittagévorstellungen mehr ftatt. Sonntag Akents wird im

Schillertbheater 0. (Wallnertheater) das Volkéstuück „Berlin, wie es weint und lacht“ von Kalish, im Schillertheater N. (Friedrich- Wilbelmstädtisches Theater) der Schwank „Der Naub der Sabinerinnen“ von Franz von Schönthan und Paul von Schönthan gegeben.

Mannigfaltiges. Kiel, 2. Juni. (W. T. B.) Di ti hatte sólgendes, Eibébnis: Start Ube 5 Min. beutige Wettfah,j

Wind: Nordnordos Klasse Va, Rennjachten, 1. Preis (Ehrenpreis der Stadt:

Mathilde 197, 2 Preis „Susanna 11°, 3. Preis „Henre M) Klasse Vb, Rennjachhten, 1. Preis „Wind}spiel 11“, 2,9, „Niagara“, 3. Preis uck*; gegen die leßtere Preitve der Besißer der Jazz,

vera ist Einspruch er oben, weil „Windspiel 11* nicht selbst gesteuert hatte. Dèr Einsprud noch unentschieden. lasse V, Kreuzerjahten, 1.

„Tomkyle“, 2. Preis „Toni 1V“; Klasse V1, Rennjagis 1. Preis „Emma 11“, 2. Preis „Spay“, 3. Preis , lypso!: Klasse VI, Kreuzerjahten, 1. Preis „Ulla“. „Ulla“ startels allein. Ergebnis der heutigen Regatta der Jachten der Sonder klasse des Kaiserlichen Jachtklubs und des Norddeuts\§Gey Regattavereins. Start 12 Uhr; Wind: Nordnordost. 1. Prejz. „Wannsee*, 2. Preis „Benjamin“, 3. Preis „Lunula“, 4. Prjz „Tilly“. Óie IJachten „Isis* und „Carly® gaben auf.

Kiel, 26. Juni. (W. T. B.) Zur heutigen Negatta Kaiserlichen Jachtklubs auf der Kieler Föhrde waren 86 Jad gemeldet, die in neun Abteilungen starteten. Jn der ersten Ab, teilung 10 Uhr 5 Minuten starteten „Orion“, „Navahoe“ „Komet“, in der zweiten um 10 Uhr 10 Minuten „Meteor „Hamburg“ und „Jduna“. Es pertiaie laute, so daß die Segel, bahn abgekürzt werden e: Seine Majestät der Kaiser befand Sih an Bord des „Meteor“. Dort waren ferner als Gäste des Kaise anwesend: Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrih von Preußen Seine Königlihe Hoheit der Großherzog von Oldenburg, der amerikanische Botschafter Charlemagne Tower und der amerikanis Marineattah6, Korvettenkapitän Potts. Sämtliche großen Jadtey wurden pon Torpedobooten an den Start geschleppt. Zablreidhe Begleitdampfer und ausländische Lustjahten begleiteten die Negatta.

Frankfurt a. M., 26. Juni. In Offenbach kam es in leßten Nacht, wie der „Frankfurter Zeitung“ von dort t meldet wird, anläßlich der Stichwahl, in der der bisherige Vertreter des Wahlkreises Ulrich (Soz.) gegen den National, liberalen Dr. Becker unterlag, zu erheblihen Ruhe, stôörungen. Die Herrenstraße, tin der {h das Zentrumkasi befindet, war von einer johlenden Menschenmenge angefüllt: diefe konnte erst nach Mitternaht von einem starken Schußmannz, aufgebot, das wiederholt mit der blanken Waffe vorgehen Sub, jer! \streut werden. Dr. Bekker erhielt einen Schlag mit einem Stock auf den Kopf und konnte nur unter polizeilihem Schuße seinen Heimwe antreten. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen.

Leipzig, 25. Juni. (W. T. B.) Seit heute vormittag 11 Uhr stehen die Mühle, die Tischlerei und die Bäkerei des Kon sumvereint Leipzig-Plagwiß in Flammen; auh ein benahbartes Fabrik gebäude soll von dem Feuer, das noch im Wachsen ist, bereits er- griffen sein. Soweit bisher bekannt ist, sind Menschen nicht ver unglückt. Die Entstehungsursahe des Brandes ist noch nicht fest, gestellt.

Plauen, 26. Juni. Wie dem „Vogtländishen Anzeiger“ aus Hof gemeldet wird, kam es gestern abend dort nah Verkündigung des Wahlergebnisses zu Ausschreitungen. Die Schußleute wurden mit Ziegelsteinen beworfen, so daß zur Unterstügung der Polizei Gendarmerie und Feuerwehr herangezogen werden mußten. Set Perfonen, meist junge Burschen, wurden verhaftet.

Erlau (Ungarn), 26. Juni. Heute früh 6 Uhr wurde hier ein heftiges Erdbeben verspürt; es erfolgten vier Stöße. Mehrere Häuser der Vorstadt stürzten ein und fast sämmtlihe Häuser der Stadt sind beschädigt. Unter den Einwohnern herrsht Panik.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

St. Petersburg, 26. Juni. (W. T. B.) Der Kaiser hat die Bittgesuche von 79 Finnländern, die sih 1902 der Aushebungsbehörde nit gestellt hatten, ihnen gegenwärtig die Erfüllung der Wehrpflicht zu gestatten, genehmigt und ihnen Straflosigkeit gewährt. Gleichzeitig hat der Kaiser dem General gouverneur von Finnland anheimgestellt, alle Wehrpflichtigen, die sh 1902 nicht stellten und ihre Handlungsweise auf richtig bereuen, straflos ausgchen zu lassen und sie ebenso, wie die erwähnten Bittsteller, unmittelbar der Miliz zuzuzählen.

Belgrad, 26. Juni. (W. T. B.) Am heutigen diplo matischen Empfang nahmen nur der österreihisch-ungarishe und der russishe Gesandte teil. Nach der gestern er folgten Notifizierung und Einseßung der Königlichen Re gierung nahm heute früh der österreihisch-ungarishe Gesandte offiziell die Beziehungen auf.

New Y ork, 26. Juni. (W. T. B.) Der „New Yorl Herald“ meldet aus Bogota: Am Sonnabend ist Velez zum Präsidenten des columbishen Senats gewähl worden. Er is ein entschiedener Gegner des Panama kanalvertrags.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Montag,

NUenes Königliches Operntheater. Unter |

Leitung des Direktors Joss Ferenczy. Sonnabend 49. Vorstellung. Zum ersten Male: Der Klavier-

Abends 8 Uhr: weint und lacht.

_m.(FriedrichWilhelmstädtishes Theater.) Sonnabend, Abends § Uhr: Der grüne Kakadu. Abschied vom Negiment.

Berlin, wie es | abend: Zum ersten Male in des Sächsischen Volkstheaters.

Ein Heirats- | 8 Uhr.

Thaliatheater. Dresdener Straße 72/73. Sonn-

Berlin: | Das Alter. Klein- stadtkomödie in 3 Akten von P. Quensel. Anfang

lü, 4 Zt. Fobannisbad i. Böhmen), i Glara Steindorff mit Hrn. Privatdozenten Dr. pbil Julius von Braun (Göttingen).

Verehelicht: Hr. Rittmeister Victor Baron Digee® von Monteton mit Frl. Natalie Wachs (Kalb

Gastspiel

immer. Operette in 3 Alten von Ottokar Tann- | antrag. S . Di ruhe). Hr. Pfarrer Karl Cramer mit #

Bergler und Emil Norini. Musik von Franz Lebür Sonntag, Aberds ® Ubr: Der Naub der Ey Dieselbe Vorstellung. Anfang 8 Uhr. Johanna d f bei Langenialp- ene geieyt von I. Ferenczy. Dirigent : Curt | Sabinerinnen. A Berlin).

nn. Anfang 7 Ubr. , Monta Abends 8 Ubr: Der Raub der Bentraltheater. Sonnabend: Pick und Pocket. | Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pfarrer W. Hartuns

: 50. Borítelluna. Der Klavierstimmer. TSabi unen. Anfang 74 Uhr. (ODsternienburg bei Trebbihau, Anhalt). La S

Operette in 3 Akten von Ottokar Tann-Bergler und Emil Norini. Mes von Franz Lehúr. Anfang T4 Uhr. T

Dentshes Theater. BVanna. Anfang 74 Uhr. C ies | Heinrich. Abende 7 Ubr Monna Vannua. Montag: Die Weber. . Z

abend

Tienéêta Mittwoch: Ul

. O, (Wallnertheatexr.)

Sonncaberd, Abends 8 Uhr: Berlin, wie es weint und lacht. Volloiuck mit Gel in 3 Mien (10 Bildern) von David Kalilh. uff

vou A. ; Abends 8 Uhr: Berlin, wie es M. Berts. Wein! lat.

Theater des Westens. Kantstraße 12. Sonn- i | Sex E ELOEPIE ck f 090 Taler. Posse mit Gesang und Tanz in Sonnabend: Monua | 3 Akten von D. ali N Sonntag: Alt-Heidelberg. Montag C DEO Taler,

Residenztheater. Direktion Sigmund Lauten- burg. Sonnabend : Qudige Ebomlinnas, (Les maris

jegoux) Sue e ven Mars und y M an von

: Ar 74 Uhr.

Sonntag unt folgende Tage : Lustige Ehemäuner.

Sonntag: Pik und Pocet.

des Berliner Theaters.

ch. Anfang 74 Uhr. | des Bayerwaldtheaters,

| Im Sommergarten: Kouzert.

Bellealliancetheater. Sonnabend: Gastspiel

Zum ersten Male: | Der Schniyzerfranzl vou Waldkircheu.

Oberamtmann P. Elsner (Zechelwitz bei Steinss

d, L),

Gestorben: Hr. Pastor emer. Gottlob Weile! (Liegniy). Fr. Generalleutnant Emma d - Olsjewski, geb. von Fuchs (Berlin). Fr. Ante nette Baronin von MNopp, geb. von Mans teuffel (Mitau, Kurl.).

E 2

delber gr Ö tT t U S IA SOIO S A N A C A M 000 Taler. E : Verantwortlicher Redakteur Familiennachrichten. Dr. Tyrol in Charlottenburg.

trn, Hauptmann Eckhart.@ Berlin), Ella | Rittergutsbesiyer Otto Puyier (

i. Pomm. ). Frl.

Berlobt: Fr. Aenny von Púgel,

hard von Loeben Étle von Fpuever mit Hra. rtha Wihard mit ai Hauptmann Moriz von Partyka (Schloß Wild-

Verlag der Expedition (Sch olz) in Berlin

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Perla Auslalt, Berlin 8W,, lmstraße Nr. 82

Acht Beilagen (einschließlih Börsen-Beilage).

geb. Garbe, mit

almô—Zarnekow

zum Deutschen Reichsanzei

Erfte Beilage

Berlin, Freitag, den 26, Jui

Verichte von deutschen Fruchtmärkten,

Qualität

ger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

1903.

Am vorigen Außerdem wurden Durchschnitts- ( i ám e 1908 gering mittel gut E Verkaufs- preis Markttage S vate e 5 enge r b na Zuni Marktort S Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner g wert 1 E ais. wée Schäßu verkauft éi niedrigster | höchster | niedrigster | höchster | niedrigster | höhster [Doppelzentner E preis Pes A Satt) f M. M. M. M. M. M. h. M. M. M Weizen. L S M A 80 4,20 14,30 15,00 15,10 15,50 : : : : : i 2 Retibor E Lis 2 14/50 14/60 14,00 15,00 700 10 290 14,70 1465 | 18.6 20 e wai 15,20 15,20 / ; L : : : ¿ ; / Sr O 16,40 16,40 16,70 16,70 16,90 60 1 000 16,67 16,81 | 18.6 20 : Neuß j L 14/60 14,60 15,80 15,80 16,80 16,80 340 5 305 15,60 15,70 24 L 5 "Dinkelsbühl A “a 16,00 16,00 2 32 16,00 16,84 | 17.6. ¿ S L ihne 15,00 15,20 15,30 15,50 ; ¿ i : : : t Château-Salins . 18,00 18,20 Ss j Kernen (euthülfter Spelz, Diukel, Feseu). 2%. Weißenhorn . C 17,40 17,40 26 452 17,40 17,35 17:6. i Langenau, Wrttbg. N vis b 18,00 18,20 A 61 1 102 18,07 18,15 18. 6. 9%. | Kaufbeuren . . N ads 17,00 17,00 ide 4 68 17,00 16,59 C | Noggeu. 9%. Wongrowiß. A 11,50 11,60 11,70 11,80 11,90 12,00 50 590 11,80 11,80 | 18.6. ; / 7s pu E N dg s E vas 12,70 12/80 900 11 475 12,75 12,75 | 18.6. 10 h ô i di zt 14,00 14 00 14,40 14,40 : y ; t : 4 P iiongen S 14,60 14,90 14,90 15,20 15,20 15,50 80 1 200 15,00 547 | 188. 26 & c 0s 13,20 13,20 14,50 14,50 70 960 13,71 13,78 24. 6. 9 L Diusersbübl R Ss Ges baa 16 00 18,20 l n 5 81 16,10 16/40 | 17.6. . . «‘ . . . . . .‘ . . « D die 276 L 6 i 1 . . . . . E Rastatt L E A 14,50 14,75 va a 15,00 15,00 0 h 443 14,75 15,00 | 18.6. n Châüteau-Salins . 14,40 14,50 z ¿ ¿ ¿ « Gerste. 6 A 11,00 11,60 12,20 12,90 13,50 13,80 ; / : ; i : m Rrtiban N 10,70 11;00 11,20 11/50 6s bis 250 2 775 11,10 1610 7: 18.46. 10 T E T a Les ais 14,10 14,10 15,30 15,30 ÿ i i : i g L A A 13,70 14,00 14,00 14,30 14,30 | 14,70 40 565 14,13 l : Í E. a d:6 o. 6 0 ats 14,00 14,50 L ; i ; ; : y Hafer. : 9%. 1 Wongrowiy 11,80 12,00 12,20 12,50 12,60 | 12,80 40 498 12,45 12,50 | 18.6. Z ¿ Ratibor en L R E p L S 1260 | 12/80 200 2 540 12,70 12,70 | 18.6. 30 ; Göttingen s is 13,90 13,90 14,30 | 14,30 ; i i; i E M L t ‘00 | 1450 70 980 14,00 14,40 6. 5 R : i I: ges A RE 12:10 [A200 60 770 12,83 12,560 | 24.6. 10 Z Dinfe18bübl . N L G é des 13,30 13,30 E} 3 40 13,30 13,76 | - 17.6. Y R C S -— -— 13,4 L | x ; A ¿ ¿ s G 7 Wiecienben L E S H 14.20 14,50 14,60 14,70 1480 | 15,00 do 1387 14,53 14,22 18. 6. 5 d E as e j E N Es G ; . 6. s 7 M Mitt P T E 15,00 15, 15,50 15,60 15,60 | 16,00 9 140 15,60 1550 | 18 6. k G E 5 20e R u vas des 14,80 16,00 RE A Le api ¿ è i j i L J V e s e wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark aógerundet mitgeteilt. Der DurWhschnittspreis wird aus den unabgerundeten bere Dee etnge S Bog ‘Selten für reise hat bis Seiiiciang. daß der betreffende Preis nicht ‘vorgelommen ist, ein Punkt (. ) in den legten sechs Spalten, daß entsprechender B ericht fehlt.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die einkommensteuerpflichtige Bevölkerung Preußens 1892 und 1901.

Nadem ein Jahrzehnt der Wirksamkeit der großen preu isen Steuerreform verstrichen ist, hat der Oberregierungdrat Georg Evert, Mitglied des Königlichen e ann Bureaus, eine wissen- haftlihe Bearbeitung der statistishen Resultate der Steuer-

wegung in diesem Zeitraum unternommen, welhe geeignet ist, die Erkenntnis unserer volkswirtscaftlihen Entwickelun zu fördern. Die unter dem Titel „Sozialstatistishe Streifs üge durch die Materialien der Veranlagung zur Staatsein- Äninieniiónée in Preußen von 1892 bis 1901* im vierten Heft des 42. Jahrgangs der pee des Königlich prerfilGen Statistischen Bureaus* veröffentlihte Darstellung gibt ein anshauliches Bild von der bedeutenden Zunahme der einkommensteuerpflihtigen Bevölkerung und ibres Einkommens in diesem Zeitraum Freilih betont der Verfasser in seinen Vorbemerkungen über das Veraulagungtverfahren vor und nah 1892, daß man bisher wie au in Hees, nen gewissen, nicht näher zu beziffernden Anteil an der Vermehrung der Zensiten wie des eingeshätzten Einkommens nicht auf Rechnung steigender Wohlhabenheit, sondern genauerer Einshägung zu seyen hat, und angesichts der neben zu pessimistishen Auffassungen mitunter auch hervorgetretenen stark Mai tien Beurteilung, welche die Ergebnisse der preußischen Ein- kommensteuerveranlagung bisher hier und da gefunden haben, ist dieser Hinweis nicht überflüssig. l 2

Nah der Personenstandsaufnahme, die der Einshäßung alljährlich voraufgebt, stieg die Bevölkerung Preußens von 1892 bis 1901 von 29 895 224 auf 34 056 414 Köpfe. Steuerfrei waren von diesen aus staatôrechtlihen Gründen i. I. 1892 6832, i. J. 1901 9176, ferner wegen eines 900 M nit übersteigenden Ginfommens 20 945 224 bezw. 20 581 002. Hiernach verblieb mit Einschluß der Angebörigen eine an einkommensteuerpflihtige Bevölkerung mit mehr als 900 A R von 8 943 165 Köpfen i. J. 1892 und 13 466 236 i. J. 1901. Sie machte im Jahre 1892 29,92 9/6, |. J. 1901 dagegen 394 9/6 von ter Gesamtbevöllerung aus. Von 1892 bis 1894 stieg der Anteil der einkommensteuerpflichtigen Bevölkerung an der gesamten Ein- wohnerzahl nur langsam, von 29,92 auf 30,10 /6, von da ab bis 1898 etwas \{neller bis auf 34,42 9/9 und in den drei folgenden Jahren auf 35,70, 37,59 und 39,54 9%. F" den Städten hat sich A 1892 bis 1901 eine Steigerung va a L gs E le e dem

q ndgem und Qu dae 0. d d A harakter) von 24,33 auf 32,40 %/% ergeben.

auf ihren wirts{haftlichen ¿lit zweierlei : die noch immer tnis- mábig en Zern fall 0 ber mit r nem Einkommen von mehr als

lle Vermehrung. Evert wirft dedbalb die e 4 A und deen e andauernd starken Wachs- D E L t

im noch nicht zwei Fünftel der E lferung SA tin hluß der un E Ange- ) ein von mehr als M , und _ en zu mlissen owohl auf dem platten Lande wie in ben das ommen bel einem e der

böber a4. Er stüyt des platten Bandes auf F A u“ du R L O Ï leme einer typis

auf 1172 A veranschlagt, wovon

346 M Naturallobn, 275 & sonstige Leistungen des Arbeitgebers (darunter 75 Æ Zinsen und Tilgung des Baukapitals für eine Wohnung, bestehend aus Stube, Kammer, Hausflur, Bodenraum und geräumigem Stall) und 283 # Gewinn aus der eigenen Wirtschaft und Viehhaltung waren, und au die Einkünfte einer Pferdeknechts- familie auf mehr als 1000 & berechnet. Die Ermittelungen für 185 Güter aus allen Landkreisen der Provinz Pommern ergaben teils noh böbere, teils annähernd gleihe Säße. Sie beziehen sih nur auf Haushaltungen, bei denen außer dem Manne noch eine zweite Kraft, ein jüngerer Familienangehöriger, in der Heu und Korn- ernte einen halben Tag lang auch die as Gutsarbeit zu leisten hat, und beruhen allerdings auf Angaben ausgewählter Arbeitgeber; da sie aber sehr ins einzelne gehen und eine weitgehende Uebereinstimmung zeigen, auch dur die schriftlichen Verträge jederzeit fontrolliert werden konnten, dürfen sie, wie Evert meint, wohl nicht als zu boch angesehen werden. Ebenso gelangten in den Städten dic Haushaltungen gewöhnlicher Tagearbeiter durch Verdienst der Frau oder dec unselbständigen Familienangehörigen oft genug zu einem Einkommen von mehr als 900 #, und das inkommen der gelernten Arbziter gehe hon ohne solche Zuschüsse in der Regel weit über diese Grenze hinaus. Wenn gleihwohl z. B. in Berlin i. J. 1901 nur 60,66 9/9 der Bevölkerung Vorstände oder Angehörige einer Haushaltung mit mehr als 900 K Einkommen sein sollen, 1o deute diese Ziffer entshieden auf milde Praxis der Veranlagungékom- missionen. Man gehe biernah nicht fehl, wenn man die im preußi- schen Staate an einem Einkommen von mehr als 900 „4 beteiligte Bevölkerung noch weit böher shäye als auf den in den Steuerlisten nachgewiesenen Bruchteil von noh niht 409% der Gesamtbevölkerung.

Von besonderem Interesse sind die Ziffern der mit cinem solchen Einkommen eingeshäßten Beoölkerung, die Evert für die Großstädte mit mebr als 100 000 Einwohnern gibt; sie stehen zum Teil nicht nur weit über den Durchschnittsziffern des ganzen Staats, sondern aub noch erbeblih über denen der preußischen Städte. Nach der Steuerstatistik war die mit cinem Einkommen von mehr als 900 eingeshäßte Bevölkerung 1901 verhältnièmäßig am zablreihsten in Dortmund mit 77,46 °% (i. J. 1892: 65,91 %) von seiner Gesamtbevölkerung, Düsseldorf mit 75,5% ®% (1892 erst 32,60 9/6), Essen mit 75,35% (1892: 57,63 %%), Crefeld

it 72,94% (1892 nur 42,2% %) und Charlotten- Bea mit 70,43 0/4 (1892: 57,16 9/0); in weiterem Abstande solgen bann Halle a. d. S. mit 61,28 % (1892: 4343 '/o), Berlin an R ater Stelle mit 60,66 % (1892: 47,11 9/6),

aadebura mit 59,78% (1892: 41,62%), Hannover mit da C5 S1 1892: 43,14 9/9), Frankfurt a. M. mit 96, (4 o (1892 : 45,73 9/6), Barmen mit 52,56% (1892 nur 34,82 °/9), Cassel mit 51,87 % (1892: 44,94%), Cöôln mit 51,86 9% 1892: 44,08 0/6), Altona mit 51,47 %% (1592: 47,14 0/6) und an k bnter Stelle Elberfeld mit 49,31 °/% (1892: 38,9% 9/6) seiner

amtbevölferung. Unter der Durhschnittsziffer der eußzishen Stätte (48,95 9/6) standen in der Ausdehnung der mit einem Einkommen von mehr als 900 #& eingeshäyten Bevöllerung von den Greoßstädten

j it 48,07 9% (1892: 4242 9/5), Stettin mit ry rir“ V h Machen mit 41,5799 (1892: 36,17 9/6); noch unter der as ittoziffer des ganzen preußischen Staats

0 tädte mit 38,30% (1 : 30,98%), E an nir} 36.21%/6), und Danzig mit 31,899/6 (1892: /e) und Königsberg i. Pr. mit 27,39% (1892: 24 .389/) er- niht einmal die rchs{nittsiffer der preußishen Land-

gemeinden und Gutsbezirke (32,40 9/6). lei einigen Städten ergeben

¡ch nit nur für den neunjährigen Zeitraum von 1892 bis 1901 auf- la vab Zunahmen der mit S von mehr als 900 4A sondern auch \{hon von einem Jahre zum anderen oder doch in kurzen Zeiträumen so bedeutende Sprünge nach aufwärts, daß man wversucht wird, sie mehr durch eine Aenderung der Einschäßungspraxis als durch eine wirklide Steigerung ‘des Einkommens zu erklären. So findet man 3. B. in Düsseldorf von 1900 zu 1901 einen Spru von 58,68 auf 75,55 9/6, in Elberfeld in den Jahren 1899 bis 190 von 39,99 auf 49,31 9/6, dagegen in der Schwesterstadt Barmen in derselben Zeit nur von 50,72 auf 52,56 °/o, ferner in Crefeld in den drei Jahren 1898 bis 1901 von 41,29 auf 72,94 9/o usw. Indessen deutet eine so schnelle Aufwärtsbewegung, der übrigens aud ge e Rüdtgänge, wie in den ersten Jahren in Stettin, El d, mund, Cffen, Crefeld, und selbsi dauerade, wie in Posen, par steben, nit obne weiteres auf größere „Fisfalität.* Sie kann voll- ständig darauf beruhen, daß zu der betreffenden as tat- \ählich breite Massen in ein Einkommen von mehr als d cin- gerückt sind. Da bei einem großen Teil insbesondere der Arbeiter- bevölkerung das Einkommen unweit dieser Grenze liegen wird, kann ein geringes Steigen oder Sinken des durhs{nittliGen Tagelohns einen bêdeutenden Teil der Steuerpflichtigen in kurzer Seit uber jene Grenze hinausführen oder au unter sie herabsinken lzsjen. Was die Statistik auf Grund der Ermäßigungen und Freistellungen von der Steuer zu diesem Punkt sagen kann, spricht nicht für eine \{ärfer, sondern für eine milder gewordene Schägung. j Nach § 18 des Gej vom 24. Juni 1891 werden für jedes nicht selbständig zu vera ane Familienmitglied unter 14 Jahren von dem steuerpflichtigen Cinkommen des HPaushaltu ad sofern es 3000 M nicht übersteigt, 50 „A in Abzug aht der Maßgabe, daß bei Vorhandensein von drei oder mehr Familien- mitgliedern dieser Art auf jeden Fall eine Ermäßigung um eine

eingeschäßten Bevölkerung,

Stufe stattfinde. Ferner ist es nah § 19 a. a,

bei der Veranlagung gestattet, besondere, die Leistun

keit der Steuerpflichtigen wesentlich becinträcti

schaftliche Verhältnisse in der Art zu berücksichtigen, daß bei einem steuerpflichtigen Ginkommen von niht mehr als 9500 A eine Ér- mäßigung der im § 17 vorgeschriebenen Steuersäye um drei Stufen gewährt wird. Aus beiderlei Gründen, denen des § 18 und des § 19, fann also entweder die Ermäßigung des oder

Ste tie völlige Freistellung sich ergeben. Die Zahl der Freigestellten betrug nun im Jahre 1892 aus § 18: 154 566, aus § 19: 4430, im Jahre 1901 269 156 bezw. 16 664. Auf die Verg nstigungen aus F 18 hat jeder Anspruth, bei dem die betreffenden Voraudseyungen vor» liegen; die ununterbrochene Steigerung der VooBen kann p also nicht auf milderer Praxis der Einshäyungsdedörden Aber die cbenfalls ununterdr Steigerung der F & 19, die in das Ermessen der Ein

j den fast das Vierfache der ursprünglichen Anzabl in nur ' deutet jedenfalls auf das Gegenteil von L E

aris übrigens nicht bei den Freiste Fra bei ten Crmähigungen aus Ÿ 19, die mit vom Behörde abbinges und deren Zahl edeafalls stark s waren almlià niedriger eingr 1892 uns : rah 19: 48533, 1901 I dew. 116865 Unif ad diesen nur auf die aud

steuernden bezüglichen Ziffern weist

die Ver aus §Ÿ 18 und 19 gestellte ‘usw. mit eine

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