Nackttrag zum Staatshaushaltsetat für das G
Einnahme.
tatsjahr 1903.
S A E R R R
Gegen den Etat für das Etatsjahr 1903
Zugang M.
Abgang M.
A. IV. Ministerium der öffentlihen Arbeiten. Verwaltung der Eisenbahnangelegenheiten. Marxivetincg - Mlawkaer Eisen-
bn. Betriebsüberschuß für 1. Ja- e 1903 bis Ende März
1 196 500
Summe Kapitel 12 für fi. Altdamm-Kolberger Eisenbahn. Betriebsübershuß für das Etats-
jahr 1903
344 850
Summe Kapitel 13 für si. Stargard-Cüstriner Eisenbahn. Betriebsübershuß für das Etats- jahr 1903
385 570
Summe Kapitel 14 für sich. Kiel - Eckernförde - Flensburger Eisenbahn. Betriebsühershuß für das Gtats- jahr 1903
Summe Kapitel 15 für ih. Dortmund - Gronau - Enscheder Sn. Betriebsüberschuß für 1. Ja-
nuar 1903 bis Ende März 1904
Summe Kapitel 16 für fich. Ostpreußische Südbahn.
Betriebsübershuß für 1. Ja-
nuar 1903 bis Gnde März
1904 1 577
3140912
970
Summe Kapitel 17 für ih.
Summe A. IV . .1 6911
802
Einnahme und Ausgabe.
Gegen den Etat für das Etats}ahr 1903
Zugang Á
Abgang d
B. II. Allgemeine Finanz- verwaltung. Außerordentliche Einnahme. 0 Grund besonderer Geseßze zur
rgänzung der Einnahmen des Staatshaushaltsetats für das
Etatsjahr 1903 ——
1 098 164,80
Summe B. Il. . Summe des Zuganges . .
Dauernde Ausgaben.
A. IV. Ministerium der öffentlihen Arbeiten. der Ei enba A epeiten
i n egen h B hinter“ dauernden usgaben an Stelie des bisherigen
Vermerkes) Vermerk : Die ordentlichen Ein- K nahmen be- tragen . . . 1382 915 729,— die dauernden Ausgabeu das E ¿x Es ergibt #ch also im Dr- dinarium ein Ueberschuß von worauf zur Verzinsung der Eisenbahn- kapitals{chuld im Sinne des Eisenbahn- garantiegeiezes und zur Aus- leichung eines fizits im Staatshaushalt nah den Be- stimmungen dieses Gesetzes in Rechnung
zu stellen sind 139 783 825,16 Bleiben .
348 288 025,84
Der rechnungsmäßig ih er-
gebende Ueberschuß is von
er Eisenbahnkapitalshuld abzu- schreiben.
894 843 878,—
488 071 851,—
1 098 164,80
5 813 637,20| —
Ausgabe.
Gegen den Etat für das Etatsjahr 1903
Zugang Abgang M I
f B. I. Dotationen. Oeffentliche Schuld. Verzinsung. 3 9/6 konsolidierte Anleihe . . Tilgung. _
(Gemäß §8 1 und 2 des Gesetzes vom 8. März 1897 — Geseyz- sammlung S. 44 —.)
B. Zur weiteren Tilgung von Staatsschulden.
Zur Ergänzung der Tilgungs-
summe (Die Titel 1 bis 5 über- tragen sih mit Titel 6.)
|
Ï
4989797 |
Summe des Zugangs . .
Ab\chluß. Einnahme Dauernde Ausgabe
S{hlobitten, den 25. Mai 1903.
5 813 637,2
5 813 637,20 5 813 637,20
i F
Wilhelm.
Graf von Bülow. Scchönstedt. Graf von Posadowsky. von Studt (zugleih für den Finanzminister).
von Goßler. Tirpit. Möller.
__ Minist eriu x ge en, Unterrihts- und i M L elegenheiten. inalrat Dr. Rockwiß is dem iten in Cassel überwiesen worden. zu Mettmann ist der bisherige eser Anstalt Jaeger endgültig als
__ Der Regierut Königlichen Regier
m Schulle| kommissarishe Le ordentliher Semi an der Präpo Rektor der Pripar
ganstalt in Arnsberg der bisherige tüthen als Vorsteher und Erster Luer und arandenanstalt in ee Star ard der bisherige E EYcer olz daselbst als Zweiter w
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. ' Die Oberförsterstellen Gifhorn im Regierungsbezirk Lüneburg und Escherode im Regierungsbezir Hildesheim sind zum 1. Juli 1903 anderweit zu beseßen.
an der Pr kommissarische Lehrer angestellt
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 18 der Geseßsammlung enthält unter
Nr. 10 447 das” Gesetz, betreffend die Feslstellung eines Nachtrags zum Staatshaushaltsetat für das Etatsjahr 1903 und die Abänderung des Geseyes vom 8. April 1903 (Geseß- samml. S. 65) wegen Ergänzung der Einnahmen des er- wähnten Staatshaushaltsetats, vom 25. Mai 1903; unter
Nr. 10 448 die Verordnung, betreffend die anderweite Regelung der Ange neen der Verwaltung der direkten Steuern und der Domänen- und Forstverwaltung bei der Re- gierung in Posen, vom 194 Mai 1903; unter
Nr. 10449 den Allespchsten Erlaß vom 3. November 1902, betreffend die Befuänisse des Regierungspräsidenten in Potsdam hinsichtlich der märkishen Wasserstraßen; unter
Nr. 10 450 den A Gen Erlaß vom 16. März 1903, betreffend die Befugnisse des Regierungspräsidenten in Pots- dam und der Ministerialbaukommission in Berlin hinsichtlich der märkishen Wasserstraßen; und unter
Nr. 10 451 den O Erlaß vom 25. Mai 1903, betreffend Bau und Betrieb der in dem Geseße vom 18. Mai d. J. (Geseßsamml. S. 157) vorgesehenen neuen Eisenbahnen.
Berlin W., den 9. Juni 1903.
Königliches M mungsam!. Weberstedt.
Abgereist:
Seine Excellenz der Präsident des Evangelischen Ober- kirhenrats, ictlihe Geheime Rat D. Dr. Barkhausen, der geistliche Vizepräsident, Wirkliche Oberkonsistorialrat, Propst D! Freiherr von der Golß und der weltliche Stellvertreter des e tit h n des Evangelischen R Rent ats, Wirkliche Oberkonjistorialrat D. Braun, nah Eisenach.
y «iser
Av 7300 66.10 R v6 5 186 Aciamtliches.
_Dentsches Reih. Preußen. Berlin, 9. Juni.
Seine Majestät der Kaiser und König besichtigten Qr früh von 6 Uhr ab auf dem Tempelhofer Felde das rderaea erregen und das 2. Gardeulanenregiment. Hieran {loß sich eine Gefehtsübung, an der auch Jnfanterie und Artillerie teilnahmen. ‘Das Frühstück nahmen Seine Majestät bei dem Offizierkorps des Gardekürassierregiments ein.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für das Seewesen, die vereinigten Aus|hüsse r Handel und Verkehr und für Zoll- und Steuerwesen sowie
ie Vere iniglen Ausschüsse für Eisenbahnen, Post und Telegraphen
und für Handel und Verkehr hielten heute Sißungen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M.S. „Württem- berg“ am 6. Juni in Bergen eingetroffen und heute von dort nah Stavanger in See gegangen.
S. M. S. „Panther“ is am 6. Juni in Annapolis angekommen.
S. M. S. „Vineta“ ist am 5. Juni von Ponce (Porto Rico) nach St. Thomas in See gegangen.
S. M. S. „Luchs“ ist am 6. Juni in Hongkong ein- guicenen und gestern von dort nah der Mirsbay abgegangen.
. M. S. „Iltis“ und S. M. S. „Tiger“ sind am 7. Juni in Schanghai, S. M. S. „Jaguar“ if gestern in Tsingtau angekommen. er Dampfer „Silvia“ is mit der abgelösten Be- aßung von Kiautschou, Transportführer: N von robel, am 6. Juni in Port Said eingetroffen und hat an demselben Tage die Heimreise fortgeseßt.
Ee) a. M., 8. Juni. Der Oberbürgermeister Adickes hat, wie „W. T. B.“ mitteilt, folgende Bekannt- machung Ee»
Seine ajestät der Kaiser und König haben mich be- auftragt, Seinen und Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Dank für den lebendigen und herzlichen Empfang, die länzende Schmückung und Zllumination der Stadt, sowie für die s same Vorbereitung aller Veranstaltungen zu dem unter allgemeiner Teilnahme \o harmonisch verlaufenen Dans Deutschen Gesang- wettstreite meinen Mitbürgern kundzugeben. Es gereiht mir zur hohen Ehre und Freude, in Ausführung dieses Auftrages den Ausdruck der wiederholt aubgesproGenen lebhaften Anerkennung und Befriedigung der Majestäten der Bürgerschaft zu übermitteln.
Baden.
Ihre Königliche Hoheit die Kronprin von Schweden und Norwegen ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute vormittag von Baden-Baden nah Helfingborg abgereist.
|® werden.
Großbritannien uud Jrland.
Das Unterhaus bes{lo ern, wie „W. T. B.* beri die Debatte über das Finanzge Lg e p beginnen. Ein Aich ment, das von Chaplin- (fkons.) zu Gunsten der Beibehaltung des Kornzolls eingebr wurde, soll zuerst zur Beratung kommen Wahrscheinlih wird eine Generaldebatte darüber stattfinden. s
Frankreich.
In der Deputiertenkammer brachte gestern, wi „„W. T. B.“ meldet, Etienne, der den Vorlid, führte, das Gefühl der Teilnahme für die Angehörigen der mit dem Dampfer „Liban“ Verunglückten zum Ausdruck. Die Kammer zollte hm Beifall. Auf eine Anfrage des Deputierten Arène erwiderte der Ministerpräsident Combes, die Ürsachen des Un- glücks seien noch nicht aufgeklärt. Die Regierung werde den pen der Verunglückten Unterstüßungen zu teil werden assen.
_ Nah Meldungen aus Beni-Unif waren bei der Be: hießung von Zenaga drei Bataillone der Fremdenlegion, drei Eskadrons Kavallerie, im ganzen 3500 Mann mit 10 Geschüßen tätig. Mit Tagesanbruch verließen sie Beni: Unif. Die Artillerie shwenkte gegen ein kleines Plateau ab, auf 1200 m Entfernung von den s Wällen von Zenaga. Um 5 Uhr 10 Minuten ließ der General O’Connor das Feuer mit Melinitgeschossen a, die Wälle eröffnen, um eine Bresche zu legen. Als die Mauer gefallen war, wurde das Feuer auf die Niederlassungen im Jnnern der Umwallung gerichtet. Die Wirkung war ver- nichtend; die Granaten, die im Jnnern der Niederlassungen plaßten, sprengten alles in die Luft. Es wurden dann noh auf große Entfernung einige Granaten in verschiedene Dasen, namentlich in die von Oudaghir, geworfen, um den Marokkanern die mächtige Wirkung der Geschüße zu zeigen, S Schluß wurde das Feuer auf das Minaret der im
nnern von Zenaga gelegenen Moschee gerichtet; der Schuß war so gut gezielt, daß das Minaret mitten entzwei geschossen wurde und die Seitenflügel barsten. Die Bewohner von Figig hatten sich vor den Wällen verschanzt; aber in dem
ugenblick, als die Beschießung begann, flüchteten alle, und die Granaten flogen auf sie ein. Zuerst hatten die zwischen dem Judenhügel und dem Zenagaberg in den Palmenpflanzungen versteckten Marokkaner auf die Artillerie geschossen, ohne sie jedoh zu erreihen. Ein eingeborener Krieger wurde an dem Zenagaberge getötet. Um 11 Uhr gab der General O'Connor den Befehl, das Feuer einzustellen, und ließ die Jnfanterie nah Beni-Unif zurückkehren, die Artillerie nah Aae DaL Die Zahl der getöteten und verwundeten Marokkaner ist noh a bekannt, und ebensowenig weiß man, welchen Eindruck die Beschießung auf sie ausgeübt hat und was ihre Absichten sind. Der General O’Connor erwartet, daß die Bewohner von Figig einen Vergleich anbieten werden. Alle Frauen und Kinder waren schon Feit mehreren Tagen geflohen. Die fran- zösischen Truppen beseßten nah Ueberrashung des Feindes zwei nah der Oase führende Pässe. Verluste haben sie bisher nicht gehabt. Während der Beshiehung wurden 600 Granaten vershossen. Die Jnfanterie hat keinen einzigen Schuß ab- gegeben. Q einer Fortsezung der Operationen ist noch kein Beschluß gefaßt worden. Wenn die Bewohner von Sg Sa, aber nicht unterwerfen, wäre es mögli daß in nächster Zeit auch noch andere Dörfer «würden beschossen
?" gtalién.
Der Schaßminister brachte gestern, wie 00, D O erfährt, in der Deputiertenkammer einen Geseßentwurf ein, betreffend die Konversion der inneren 4/zprozentigen Schuld in eine 31!/¿prozentige konsolidierte Schuld, und verlangte hierfür die Anerkennung der Dringlichkeit. Der Minister \sprach die Hoffnung aus, daß dadurch für das Budget ein Nutzen von 7 Millionen Lire sih ergeben werde, und bat um die Ema gt grn, eventuell Vorsorge zu treffen für eine Konversion der konsolidierten 5 prozentigen und 4 prozentigen Schulden in 31/4 prozentige, ohne von neuem sih an das Parlament wenden zu müssen.
Spanien.
Im Senat führte, dem „W. T. B.* zufolge, der Minister des Aeußern Abarzuza gestern in Beantwortung einer Anfrage über die äußere Politik aus, daß Spanien mit den Nationen, die an Marokko interessiert seien, auf ausgezeihnetem Fuße ftehe, und daß diese Mächte die Rehte Spaniens anerkennten. Spanien unterhalte mit England die besten Beziehungen. Bezüglich des Be- sus des Prinzen Heinri von Preußen erklärte der Minister, daß dieser Besuch lediglih ein Akt der Höflichkeit gewesen sei. Abarzuza wies \{ließlich auf die Notwendigkeit einer Politik der Erhaltung des
status quo hin. Belgien. Der Finanzminister wird heute, wie „W. T. B.“
meldet, der Repräsentantenkammer einen Gesezentwurf vorlegen, nah welchem die Frist, innerhalb deren das Rec! des Rückaufes der Kongoeisenbahn durch den belgishen Staat ausgeübt werden kann, auf weitere 15 Jahre verlängert werden soll. Diese Frist läuft am 1. Zuli d. F. ab. Beim Erlöschen dieses Aufshubes wird die belgische Regierung ein ständiges Reht zum Rückauf unter denselben Bedingungen haben, wie sie in der Konvention von 1896 vor- gesehen waren.
Jn der gestrigen Siyung der internationalen Zuckerkommission berichtete der Vorsitzende Capelle über den Fortschritt der Arbeiten. Die Gesehesbestimmungen Rumäniens und Japans wurden geprüft, die enigen von Deutschland, Luxemburg und Oesterreih-Ungarn über 7 und unter die Mitglieder verteilt. Zur Erörterung standen gestern die Bestimmungen Deutschlands und Luxemburgs, deren Besprehung die Vormittagssizung ausfüllte. Das Studium der anderen Geseßesbestimmungen ist noch nicht beendet, da einige tatsächliche Aufklärungen eingeholt werden müßen; diese Aufgabe hat das Bureau Übernommen. Die Kommission vertagte fih bis zum 12. Juni, in der Hoffnung, alsdann die Prüfung der Zuckergeseßge von Oesterreich-Ungarn, Rußland,
talien, England E Schweden und Dänemark wieder in ersprießliher Weise aufnehmen zu können.
Türkei.
Nach Angabe der Pforte wurde, wie das Wiener „Telegr- Korresp.-Bureau“ meldet, am Freitag drei Stunden nördlich von Saloniki bei Gradobor oder Grazovon eine Bande auf gerieben, die 15 Tote und 20 Gewehre guraauen, ein Mann wurde gefangen genommen. Jn den Kreisen JZstib, Kra?- towa und Kumanowo verteilen die Komitees Wasen. Von Philippopel sollen mit Revolvern und Dynamitbomben bewaffnete Komitatschi nach den Grenzprovinzen abgegangen ein
980 Familien aus Hoti und Gruda, darunter 78 Be- waffnete, haben am 6, d. . die montenegrinishe Grenze übershritten. Sie wurden auf montenegrinishem Gebiete entwaffnet und ins Jnnere gebracht; der montenegrinische Gesandte in Konstantinopel Bakit)ch fe bei der Pforte wegen Heimschaffung dieser 280 Familien Shritte unter- nommen. |
Amerika.
Das „Reutersche Bureau“ erfährt aus Was A RR daß das jüdatlantische Geshwader nah Valparaiso beordert worden sei, wo nah Berichten des dortigen ameri- kanischen Konsuls Unruhen ausgebrochen seien.
as Staatsdepartement hat Anweisung gegeben, das Dekret, das die venezolanishen Hu en fPerrt, Un: beachtet zu lassen, wo es den amerikanischen Handel störe, ausgenómmen in, den zur Zeit im Besiß der venezolanischen Regterung D Difen, /
Der englishe Gesandte in Carácas Bax Jronside hat gegen die Schließung der Orinocohäfen energische Perwahrung eingelegt.
Bei der d en Gesandtschaft in prr und bei dem venezolanishen Konjulat in Berlin sind Telegramme aus Carácas eingegangen, die melden, daß nah einem glänzenden Feldzuge im Westen der Aufstand dort niedergeworfen sei und daß bei Barquisimeto und Coro Kämpfe statt- gefunden hätten. '
Afrika.
Infolge der Opposition in Transvaal gegen die Er- teilung des Gemeindewahlrechts an Farbige hat, dem „W. T. B.“ zufolge, die Regierung einen Abänderungsantra( zur Gemeindeordnung eingebraht, wonach das Wahlrecht n weiße britische Untertanen beschränkt werden soll, also außer Farbigen auch alle fremden Staatsangehörigen davon aus- eschlossen werden. Die geseßgebende Versammlung hat gestern bieten ‘Abänder ungsantrag angenommen.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die Konferenz der Vorstände der Statistischen Aemter deutsher Städte, die in den Tagen vom 12. bis 15. d. M. in Dresden abgehalten werden follte, ist wegen der am 16. statt- findenden Reichstagswahlen auf die Zeit vom 10. bis 13. Juli ver- hoben worden.
Arbeitszeitverlängerungen in den fabrikmäßigen Betrieben Oesterreihs 1896—1901.
In Oesterreich ist durch Geseg vom 8. März 1885 für die ge- werblihen Hilfsarbeiter in fabri äie betriebéènen Unternehmungen die täglihe Maximalarbeitsdauer ohne Einrehnung der Arbeitspausen auf 11 Stunden festgeseßt worden. Im Einvernehmen mit dem Minister des Innern kann jedoch der Handelsminister denjenigen Gewerbezweigen, bei welhen nachweisbar ein besonderes Bedürfnis vorliegt, allgemein die Verlängerung der täglichen Arbeitszeit um eine Stunde gewähren und für die gewerblihen Unternehmungen mit un- unterbroenem Betriebe behufs Ermöglihung des Schichtwecsels die Arbeitszeit angemessen regeln.
Abgesehen hiervon, kann in einzelnen Fabriken die Arbeitsdauer im Falle zwingender Notwendigkeit während längstens dreier Tage im Monat gegen bloße Anmeldung bei der Gewerbehörde erster Instanz und außerdem mit Genehmigung der leßteren bei Betriebsunter- brehungen durch Naturereignisse oder Unfälle sowie bei vermehrtem Arbeitsbedürfni e zeitweilig bis zu drei Wochen, darüber hinaus aber nur mit Bewill
Nach den eröffeutliGungen des K. K. Arbeitsstatistishen Amts im Handelsministerium über die angemeldeten bezw. genehmigten vorübergehenden Arbeitsverlängerungen*) betrug, wie die „Stat. Korr.“ denselben entnimmt : i
die Zahl |: die der der zur d i. v. H. der | geleistete Arbeits- der davon | Ueberzeit- in den betr. | Üeberzeit- zeit- betroffenen | arbeit her- Betrieben | arbeit in verlänge- Betriebe | angezogenen beschäftigten | Arbeit- rungen Arbeiter | stunden
612 439 33 743 2 228 399
809 470 33 571 1960 123
1036 577 44 042 2612 988 1214 652 61 510 4 462 614 1900 , 902 501 43 481 3 329 170 1901 1014 545 38 371 | 2 664 855.
puamas entfielen durchs{nittlich auf einen Neberstunden
beteiligten 1896 1897 1898 1899 1900 1901
Betrieb . . 5 076 4 170 4 529 6 845 6 645 4 890 E .. 58 59 73 77 69,
Nachdem also bis zum Jahre 1899 die Ueberzeitarbeit in steigendem Maße in Anspru genommen worden war, ift seitdem eine rückläufige Bewegung wahrnehmbar. Da die geseßlihe Be- stimmung über die Zulassung von Ueberstunden in besonders wichtigen und drinaenten Fällen den Arbeitershuß mit dem vorübergehenden Bedürfnisse einzelner Unternehmungen nah erhöhter deit Us 4 in Einklang bringen will, so lassen obige Ziffern für die Zeit bis 1899 auf eine zunehmende und von da an auf eine offenbar mit der Ver- \{le{chterung der wirtshaftlihen Konjunkturen Hand in Hand gebende abnebmende Betriebsintensität in der österreihishen Industrie ließen. Insbesondere die im Jahre 1899 beobachtete auffallende Steigerung der Mae war in zablreihea Fällen durch außergewöhn- lide Umstände, wie Arbeiterstreiks, Elementarereignisse usw., ver- anlaßt. Im leyten Betriebsjahre machte die Zahl der mit Ueber- stunden arbeitenden Unternehmungen etwa 3,6 v. H. aller Fabrik- betriebe Oesterreihs aus. Die Mehrzahl jener beschäftigte überhaupt weniger als 100 Arbeiter. Frs
Die Summe dec Ueberstunden verteilt \sih selbstverständlich in sehr vershiedener Weise auf die einzelnen Unternehmungen. Die Maximalarbeitszeit wurde verlängert
1900 1901 für den Tag in Fällen um
63 959 206 263 146 154 16’. JU . 1»: A6 t—1 Stunde @ N . 9— 12 L A) . 12 Wochen 298 337 über 3 Lagen bis 3 Wochen E _VO . 3—6 Wochen 1 38 ber 1 bis 2 Stundenn „ 6—9 50 41 e 9—12 , 19 1) » 12 Wochen. Die Fälle der Arbeitszeitverlängerung um mehr als eine Stunde tägli sind also bei weitem am zahlreihsten und, soweit fie nit 2) Ti pemgenen (Ueberstunden) im Jahre 1900 und 1901 in fabrikmäßigen Betrieben. Wien 1902.
') je 8 Monate. — *) je 3 Monate.
ung der politishen Landesbehörde verlängert werden.
i Jahre
1896 . 1897 . 1898 . 1899 ,
30,9 31,8 44,5 41,7 36,1
auf die Dauer
pon t{—1 Stunde 1 1_9‘ über 1 bis 3 Stunden/ 1——3 Tagen über 3 Tagen bis 3 Wochen Ee Wochen -—9 G
eine längere als neunwöhige Dauer betreffen, auch in der Zunahme begriffen. Von den rve dustriezweigen hatten im Jahre 1900 die Industrie in Steinen und Erden mit 34, die Maschinenindustrie mit 25 und die Textilindustrie mit 21 v. H. die größten Anteile an den gesamten Ueberstunden; im Jahre 1901 dagegen die Textil- industrie mit 42, die Maschinenindustrie mit 28, die Industrie in Nahrungs- und Genußmitteln mit 10 v. H. e Ab- nahme in der Industrie der Steine und Erden (um me Million Ueberstunden) im Jahre 1901 gegen das Vorjahr häng erster Linie mit der verminderten Sutigreit der niederösterreichischen Ziegeleien zusammen. Starke Me ngen hat die Ueberzeitarbeit auch bei der Eisengießerei, der Sensenerzeugung, der Fabrikation von Beleuchtungs agenfibadan der Maschinen- und Hutindustrie erfahren. Dagegen weisen eine Vermehrung der Ueberstunden in erster Linie die mährishen Spinnereien und Webereien auf. Die gleine Erscheinung Se ih auch bei Transportmitteln, Bleicherei, Färberei und Appretur, Schokolade- und Zuckerindustrie, Kerzen- und Seifenerzeugung und bei den Buchdruckereien,
Zur Arbeiterbewegung.
Zum Ausstand der MallGuhmaGer Berlins (vgl. Nr. 122 d. BU) teilt die „Deutshe Warte" mit, u eine Streikabwehrver- [agmteag der Meister neuerdings abermals beschloß, unter allen Um- ständen so lange zu warten, bis die Ausständigen nachgeben. Da Arbeitswillige zum Teil angeworben arg und die Heeiteltung der dringendsten Arbeiten troß der Streikposten gelinge, hätten die Arbeit- geber zu Bewilligungen keine Veranlassung.
Kunst und Wissenschaft.
In der am Sonnabend, Abends 7 Uhr, im großen Saale des Architektenhauses (Wilhelmstraße 92) stattfindenden allgemeinen Qrbung der Gesellshaft für Erdkunde zu Berlin wird Dr. K. uyken als Gast über die Kerguelenstation der deutschen Südpolarexpedition berihten und Dr. G. Wegener in einem dur Lichtbilder erläuterten Vortrage über seine Reise nah Martinique im März 1903 sprechen.
Land- und Forftwirtschaft.
Ausfuhr von Getreide aus Argentinien und die ei desselben für die Zeit vom 1. bis 15. April a0 f
Gesamt- menge in 1000 kg?)
Getreideart
Verschiffungsziel alis (6 in Säken
bolsas)
Mais 45 012 39 898 21 445 16 465 9 357 4757 4 748 4 134 7 786
153 602
England Südafrika Ftalien Crans eutschland Belgien Spanien
O rder zusammen
444 919 414 142 276 211 183 822 164 969 79 256 64 541 33 456 30 216 24 526 846 597
2 962 699
K elgien England Deutschland Australien Südafrika Brasilien rankreih talien panten Order
zusammen
170 827
176 164 174 824 83 645 81 904 25 983 113 455
G5
Leinsaat Frankrei eutschland
Horand
N Sue
Gngland
Order
zusammen
43 727
Hafer Südafrika 15 100 1 007
Gegenwert der höchsten und niedrigsten Preise in Mark nah dem
Durchschnittskurse von § m/n 1 = A 1,83
Preise im Großhandel für 1 dz
a, Mais, und zwar: § m/n bis § m/n gelber 4 di
6,20 9,15 6,30 7 9,50 9,15 6,—
8,05
b. Weizen, und zwar: uter und feiner
5,80 andeal 5,—
*®) Die „bolsa“ zu 66,66 kg.
Rotterdamer Getreidemarkt im Mai 1903.
Der Kaiserlihe Konsul in Rotterdam berihtet unterm
9. d. M.: Winterweizen der Union (Hard Winter Nr. 2) sowie
argentinischer Mais wurden im Mai d. J. zu erheblich höheren
reisen gehandelt, während Roggen, Gerste und Hafer zu niederen reifen in nit unbeträchtlihen Mengen angeboten wurden. Bezahlt wurden cif Rotterdam:
Weizen für 2400 kg: ard Winter Nr. 2, Mai . . 183/4 F1l. Ä ” ° S ge o E 183/2 , August/September .
181/80
Roggen für 2100 kg: Séhwarzes Meer 73/74 kg, Mai . Taganrog 71/72 kg, Mai . y S 71/72 kg, Juni Gerste für 2000 kg: | Südrussische, 60/61 kg, Mai ._. « „ « a 60/61 kg, August/September Hafer für 1000 kg: i SüdrusBeer, 45/46 kg, Mai . Nordrufsischer, 46/47 kg, - M ais für 2000 kg: 24 A ixed war wegen unbefriedigender Qualität vernachlässigt. La Plata, Mai/Juni . . - - L. y @ - U . « as 6. + © « L n Auch auf dem M ehlmarkt zogen die Preise für Ware aus den Vereinigten Staaten an. Sonst wurde namentlich noh ungarisches Superior höher gewertet. Die Menge der im Mai d. J. auf dem Meblmarkt umgesezten Ware und den \{ließlihen Preisstand nebst den Monatsverkäufen seit Anfang tes Jahres 1901 zeigt die nah- stehende Zusammenstellung :
129/8 129/8 128/9
113/2 111/10
58/57 59/58
Verka
" wurden
zu 50 kg rund
Deutsches, Holländisches, Belgisches,
Französisches,
11,50—12,25 10/50—11,25 11/00—11,25 10;,00—10,25 11;,00—11,75 10,00— 10,75 10/25—10,75 9,75—10,00 13/00—14,00 11,50—12,00 10/50—11,00 9/50— 9,75 É
Superior . 1. Qualität . uperjor .
1. Qualität . | 85 000 Superior 5 000 1. Qualität . — Superior | 1. Qualität .
Superior
Patent . Straight . Bakers
3 000
2 C00 4 500
N 67 000
Ungarisches, Nordamerikanisches,
zusammen . e650 180 000
gegen Mai 1902. 190 184 500
¿ L L S An Mehl wurden in Rotterdam verkauft : Sadck zu 50 kg rund:
1903
e
1902 1901
103 500 274 000 263 600 156 000 166 500
195 500 194 800 239 000 217 500 180 000 121 000 148 000 185 000 248 250 228 000 182 000 149 000
2 288 050
Januar . ebruar . ärz .
April . at
Su
ul »
August
September .
Oktober .
November
Dezember
77 000 171 500 284 500 219 000 184 500 245 000 215 500 274 000 261 000 145 600 207 000 185 500
2 470 100.
Montreal, 8. Juni. (W. T. B.) Der „Star“ veröffentlicht Ernteberihte von Spezialkorrespondenten aus allen Teilen Canadas; danach werden auf der Hälfte der Anbaufläche gute Ernten erzielt werden Durchschnittsernten auf ungefähr einem Drittel, auf einem Zehntel \{lechte rnten. Der Bezirk Montreal soll am meisten unter Trockenheit leiden. Der Regen, welcher jeßt zu Beginn des Sommers in vielen Bezirken fällt, bessert das Aussehen der Ernte in Gegenden, wo sie noch zurück war, und günftiges Wetter würde jeßt einen großen Teil des Schadens selbst in den am \s{lechtesten stehenden Bezirken wieder gut machen.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.
S{uyt vor Malaria und Shwarzwasserfieber.
Nach der „Kölnischen Zeitung“ hat die Liverpooler Schule für tropische Heilkunde zum Schuße gegen Malariaansteckung beachtens- werte Vorschriften herausgegeben. Sie fußen darauf, daß die Malaria nah den neuesten Forschungen nur durch den Stih von Moskitos der Anophelesgattung übertragen wird und die Moskitos die Fieberkeime dadur in sich aufnehmen, daß sie Personen stehen, die fieber- frank sind oder doch Malariakeime in ihrem Blute haben. Das Schwarzwasserfieber ist ebenfalls malariaartig, es kommt jedenfalls nur bei \solhen Personen vor, die periodisch an Malaria leiden. Ein gutes Schußmittel gegen Malaria ist daher zuglei ein Schutmittel gegen das gefährlihe Schwarzwasserfieber.
Im Hinblick auf die große Anzahl von Reichspost- und Telegraphen- beamten, die im Auslande und in deutschen Kolonien an Orten mit heimisher Malaria tätig find, gibt das „Archiv für Post und Tele- graphie“ die Vorschriften der A ule wieder, wenn sie jun Teil in unseren Kolonien auch wohl {hon Beachtung gefunden
aben.
Nor allem ist es danach notwendig, beim Schlafen allgemein Moskitoneße anzuwenden, die niht weniger als 16 Maschen auf den Quadratzentimeter enthalten und die sich in tadellosem Zustande befinden. Risse werden am besten ausgebessert, indem man das Ney am Bru punkte zusammenzieht und mit Bindfaden s{hnürt. Im Gebrau soll das Netz innerhalb der Bettstangen hängen und unter der Matratze eingeschlagen sein. Wird es nicht gebraucht, so müssen die freien Seiten des Netzes zusammengezogen, etwas gedreht und über die oberste Stelle des Netzes hinübergeworfen werden. Eine Rigze oder Naht darf in den Seiten des Nees nicht vorkommen. Es ist ratsam, unten, etwas höher als die Matraße, ein Stück Leinwand um das Ney rings herumzuzieben, um die Glieder gegen Stiche durch das Nez während des Schlafes zu hüten. Des Abends ist das Tragen von Moskitostiefeln zum Schuße der Knöchel empfehlenswert. Ferner ift es sebr zweckmäßig, wenn Europäer wöchentlih ein Gramm *Chinin zu sih nehmen. 5
Die Zimmer oder Verandateile, in denen [d die Europäer Abends zwischen Sonnenuntergang und Schlafengehen gewöhnlich auf- halten, find möglichst durch Drahtgazegitter moskitoficher zu machen. Die Speise- und Geschäftsräume der Europäer — mit Punkas (großen, an der Decke angebrahten Fächern) oder elektrischen tila- toren zu versehen, die während der Geschäftsftunden und Mablzeiten in Tätigkeit zu halten sind. Es ist ferner darauf zu achten, daß in jedem Geshäftsraume wenigstens ein Mülleimer mit Deckel zur nahme von Schutt, zerbrohenen Flas alten Blechgefäßen und anderem Abfalle vorhanden ist, daß alle Zisternen, Becken, Bütten und sonstige zum beständigen Wasseraufspeihern bestimmten Gefäße mit genau passenden Deckeln und mit Drahtgazekappen für die Röhren versehen sind, um die Moskitos aufenéGtieben. Alle nußlosen Gruben, Teiche, Becken, Brunnen und andere unnötige Wasseransammlun innerhalb der Niederlassungen sind anzufüllen oder abzuleiten, weni stens ist das stehende Wasser cinmal wöchentlih durch Petroleum L desinfizieren, um die darin enthaltenen Moskitolarven zu töten. Elbendraluierung und Regenableitung, die Wassergruben und Dach- rôbren sowie die Aborte müssen sich stets in tadellosem Zustande bes aren. Das Trinkwasser ist möglichst aus einer reinen Quelle zu
zieben und reinlih aufzubewahren. Es ist darauf hinzuwirken, daß auch die eingeborenen Bediensteten diese Vorschriften beachten sowie daß auch in der Nähe der Wohnhäuser vorhandene gefundbeitsshäd- liche Eiaflüsse, wie {chmuyige Straßen und Höfe, wüstes Land oder üppige nußlose Vegetation, beseitigt werden, i" unter Umständen die Hilfe der Behörden, namentli der Sanitätsdehörden, werden muß.
Wenn vorstehende Vorschriften au niht an jedem Orte und unter allen Umständen durhzuführen sein werden, so können sie zur möglichsten Beachtung doch nand empfohlen werden. Sie er- scheinen geeignet, die gefährlichen Moskitos aus den Wohnungen unnd deren Umgebung möglichst sernqubalien, dadurch die Anfteckungsgefahr zu verringern und {weren undbeits\{hädigungen vorzubeugen.
Nattenpest auf einem Schiffe.
Eine ähnlihe Beobachtung von Nattenyen auf einem wie im Januar 1901, ift im März d. F. Hambur worden. Der Dampfer „Westphalia“ traf am 4 a der mit ciner Ladung, bestehend aus Leinsamen, Kleie, und ein. Leinsamen und Kleie waren in Rosario cine enommen worden. Nach dem Verlassen von am 29. at das Schiff Montevideo (1. bis 3. - St. Vincent (19. genas und Madeira (24. Februar) angelaufen.
dem Entladen des es in fanden in den „Veröffentlichungen des ies in Hamburg fenden L S