Sp pra trie Ter
nit, den dringenden Vorstellungen der Kärnthner Montan - Industrie ent- schiedener entgegenzutreten,
Eben aus Rücksicht auf diese Jndustrie und die gleichartige Krains, welche in ihrem Absaye wesentlich auf Jtalien angewiesen sind und hier die dur den fvohlfeilen Seetransport begünstigte Konkurrenz des Auslan- des zu bestehen haben, wurde sowohl beim Blei als beim Roheisen (45 Kr.) und Streckeisen (2 Fl, 30 Kr. pr. Ctr.) für die Einfuhr zur See und über die Gränzen gegen die fremden italienischen Staaten ein um 15 Kre, und beziehungsweise 30 Kr. höherer Einfuhrzoll festgeseyt. i
Für Stahl wurde aus Rücksicht für die Montan-Jndustrie und die Sensenschmiede ohne weitere Unterscheidung nur ein Ausfuhrzoll von s Kr. für den Centner angenommen.
Die Aufhebung des Einfuhr-Verbotes und die höchst bedeutende Herab- seßung des Einfuhrzolles auf Quecksilber (7 Fl. 30 Kr, pr, Cir.) is nicht blos durch das unmittelbare Jnteresse der Jndustrie, sondern ganz vorzugs- weise dur die Rücksicht geboten, daß die Staatsverwaltung gegenüber deu anderen Montan - Gewerken durch ein auffallendes Beispiel zeige, daß |l€ îisc: E ie sich Messen der Industrie handelt, auf jede monopoli-
ische Stellung verzichte, ;
Unter r Obern, welhe der neue Tarif zur Herstellung der Kon- kurrenz der österreichischen Jndustrie mit jener des Auslandes von den Fi- nanzen fordert, ist offenbar die Herabsezung des Einfuhrzolles für ride Baumwolle auf 5 Kr. für den Centner das größte; es beträgt bei O Fl.z allein es is ein unvermeidliches! Nur durch dasselbe kann die Gn O rung der Garn- und Webwaarenzölle an jene des Zollvereins und die
der für diese Fabrikate bestehenden Prohibitionen durchgeführt A Las le höhere Sap würde die günstige Wirkung des erden, u i ie gü) ag Tarífes vereiteln und aa e S oar drücken, Bei der Seide wurde nah dem langzagyrigen - holten Wunsche der lombardisch - venetianischen Bevölkerung und im In- teresse der durch die Konkurrenz China's gesährdeten Ausfuhr eine Ermä- ßigung des Aùsfuhrzolles auf Rohseide und im Interesse der Weberei eine Ermäßigung des Einfuhrzolles für filirte und gereinigte Seide vorgeschla- enz hingegen wurde zur Beseitigung des Unterschleifes der Ausfuhrzoll ür Seidenabfälle aller Art E E aonA S nttpe deutend erhöht. Durch diese Maßregeln in ihrem gegen]ell! - hange R der Ausfall für die Finanzen so ziemlich gededckt werden,
Der schwierigste Gegenstand der Tarifirung war, wie überall, so für diese Kommission jene der Garne, wegen der Verschiedenheit der zu berüd- sichtigenden Jnteressen, Bei den Wollgarnen wurde so ziemlich das ge- genwärtige Verhältniß belassen (roh 6 Fl,, gebleicht, gefärbt und gezwirnt 12 Fl. 30 Kr.) Bei den Baumwollgarnen wurde vor Allem beachtet, daß der gegenwärtige Zoll wenigstens für die Garne niederer Nummern zu hoch sei —er beträgt 20 pCt, des Durchschnittswerthes— und daß ferner jedenfalls der nachgesehene Einfuhrzoll für die rohe Baumwolle nicht den Spinnern, son- dern den Webern zu gute kommen müsse, Aus diesen beiden Gründen wurde der Einfuhrzoll von 6 Gulden für den Zoll-Centner für die Garne niederer Nummern als vollkommen ausreichend erkannt, Was die Garne höherer Nummern betrifft, fühlte sih die Kommission verpflichtet, nach sorg- fältigster, auf viele Preiserhebungen und statistische Daten beruhenden Ueberlegung, sich auf das enischiedenste gegen jede Erhöhung des Garn- zolles über 6 Fl. oder, falls den Anträgen der Minorität Folge gegeben
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at, um Dank für die Freundschaftsdienste forderte en "i Dun rdlivige Handelspolitik Großbritaniens E bescheidene Belohnung eines S Dn 18 ? Ñ L 7 willigt ein, indem es die Sr gan g nd irille Billet Ein
iht leistet auf seine merkantile : Staat, E tem geringen Umfang ha! unD sen aus dielan Grunde seinèn Bedürfnissen in volkswirthscaftliher Fediefüng nit selbst genügen kann, muß so viel wie möglich sein Augenmerk auf den Abschluß vortheilhaster andelsverträge rihten, um nämlih Absatzquellen für die eigene ationalproduction zu finden, insofern
is ‘nneren Bedarf übersteigt, oder um jene Theilung der s orm ‘herschiedenen Zweigen des Gewerbfleißes zu ermög- lichen, welche ohne den Genuß eines ausgedehnten Marktes nicht denkbar is, Piemont gehört zu jenen Ländern, deren Fabrikindustrie noch lange nit so sehr ausgebildet ist, um sich auf dem Welt- Nati behaupten zu fönnen; was kann also Piemont durch einen Han- delsvertrag mit Éngland gewinnen? Kann es diesem Lande etwas bieten, das nicht im vorhinein die Grundvesten seiner eben im
wird , beziehungsweise von 7% Fl. sür die feineren Garne auszusprechen, In Hetref der rohen Leingarne hai die Kommission einen Antrag gestellt, vermöge dessen der Einfuhrzoll nur 2 Fl, 30 Kr. betragen würde, jedoch würden in diesem Falle die gebleichten, gefärbten, gezwirnten Garne blos mít 40 Fl. zu belegen und die aus Leinen und Baumwolle gemischten Garne als Baumwollgarne zu behandeln sein, und es hätte der sür mehrere Lei- nenwaaren beantragte Rücfzoll zu entialle, i
Veber die Tarifirung der Fabrikate tann hier im Allgemeinen nur an- geführt werden, daß sie auf sehr genauen Preiserhebungen, otelfachen En- neten, sorgfältig erwogenen Abstufungen und in der bei weitem großen Mehrzahl auf der Zustimmung der einvernommenen Industriellen selbst be- ruhez die Einfuhrzölle betragen bei den gemeinen und mittelfeinen Waaren eiwa 20 yCt, des Werthes, wie er unter gewöhnlichen Verhältnissen, ab- gesehen von den Coursshwankungen, \ih herausstellt. Doch wurde den ausgesprochenen Grundsägen gemäß von jenem Mittelmaße abgewichen, wo besondere Rücksichten für die landwirthschastlichen Bedürfnisse oder für jene des Waaren-Transportes und der literarischen und künstlerischen Thä- thigkeit geringere Zölle als räthlih erscheinen ließen, oder wo (wie bei den gemeinen Blei- und Eisenwaaren) eine hohe Belegung des Rohstoffes und Halbfabrikates auch zu einer entsprechend höheren Belegung des Ganzfavri- fates nöthigte. Bei den feinen und feinsten Waaren mußte , um den Schwärzungs-Gewinn nicht allzu verlockend zu machen , der Zoll etwas niedriger gehalten werden , so wie aus demselben Grunde der Zoll von 6 Gulden für das Pfund netto als derjenige betrachtet wurde, der in feinem Falle überschritten werden solle, ; : N |
Jn Beziehung auf die eigentlichen künstlerishen Erzeugnisse hat die Kommission den Kunstwerth stets als außer dem Bereiche einer Zollbele- gung betrachtet. L i
Der Ausfuhrzoll auf Hadern (2 Fl, pr, Ctr.) dürfte ebenfalls ein Ge- genstand der Kontroverse werden, indem die Kommission denselben uicht mit jenem Betrage (4—s Fl,) festsezte, welchen die Papier-Fabrikanten forder- ten und der Züllverein festhältz sie glaubte, den Umstand, daß wir ohne Vergleich mehr Hadern besißen. als der Zollverein, daß sie in Kronländern vorkom- men, wo wenige Papier-Fabriken sih befinden, und daß bereits cin lohuen- der Handel mit diesen Stoffen ins Ausland besteht, welcher einen Theil un- serer Rüdfrachten in die transatlantishen Gegenden deckt, gehörig berüd- sichtigen zu sollen.
Die im Tarif erscheinenden Tara-Abzüge zur Berechnung des Netto- gewichtes sind jenen der Zollvereines nachgebildet, Als Einheit der Ver- zollung wurde nicht der Zoll-Centner, sondern das Zoll-Pfund gewählt,
Die Vereiafachungen und Reductionen in den Eten dürften ihre zureihende Begründung in der Vereinfachung des Schreibgeschäftes (durch das Wegfallen des Zettelgeldes) in der Nothwendigkeit, die geringer belegten Waaren nicht dur eine Waggebühr zu belasten, und in dem Be- streben finden, dur die Erhöhung des Siegelgeldes einerseits dem Staats- schayze einigen Enigang für die aufgelassenen Gebühren zu verschaffen und andererseits den Parteien ein Motiv mehr zu geben, für eine sorgfältige Verpackung zu sorgen, indem in diesem Falle weniger Siegel benöthigt werden,
Die Kommission glaubte, abgesehen von der im Prinzipe gelegenen Aufhebung der kommerziellen Esnsabiverdote, auch die Aufhebung mehre- rer polizeilichen Verbote beantragen zu sollen, Dieselben sind;
a) Das Verbot der Einfuhr der im Auslande gedruckten jüdischen GHebet- und Religionsbücher, so wie der illyrischen und wallachischen Bücher, Mas Verbot sich bei der Aufhebung der Censur nicht mehr rechtfertigen läßt,
b) Das Verbot des Fluminels, das isst der gefärbten Blüthe der Rin- gelblume, Hierdurch sollte der Verfälschung des Safrans vorgebeugt wer- den, gleih als ob Ringelblumen nicht au in Oesterreich wüchsen.
c) Angustura- und neue Chinarinde, deren Gebrauch nicht schädlicher als jener anderer spezifisch wirksamer Arzeneirinden ist, ,
d) Sylvester, welches eigentlih nichts als eine sehr \{chlechte Art Codchenillé i. O
e) Mineralwässer, künstliche, deren Erzeugung nunmehr au im Jn- lande gestattet ist, ; :
Ferner wurden die zubereiteten Apothekerwaaren etwas sirenger als bisher dat und den ohnehin unter strenger Kontrolle stehenden Apothe- fern der Bezug derselben ohne besondere Bewilligung gestattet,
Es is jedoch über diese Fragen noch das Gutachten der Sanitäts- Behörden abzuwarten,“
In der Prager Zeitun g liest man: „Die Verhandlun=
en, welhe rüdcksihtlich einer öósterreichis{ - italienishen Handelsver- binvuná fast mit allen Staaten Italiens gepflogen wurden, haben fast durhgehends zu einem günstigen Resultate geführt. Nur die sardinische Regierung hat s\ch bis jebt, dem Einflusse Englands ge- horchend, entschieden geweigert, den Vorschlägen Oesterreichs bei= zutreten, und man scheint in Turin noch immer sein Heil von Eng- land zu erwarten, troß der bitteren Erfahrungen, welche es auf vem Felde der äußeren Politik machen mußte, und die es einzig und allein dem Rathe und dem Einflusse Englands zu ver-
Werden begriffencn Fabrifs - Jndustrie untergrübe , oder kann es für den Absay seiner Rohstoffe von England etwas erreihen, das dieses zufolge seiner neuerlih befolgten Freihandelspolitik nicht be- reits ohnehin allen fremden Ländern gewährte? Schleht würden cs fürwahr die späteren Generationen der jeßigen Regierung dan- fen, sollte wirklich diese kommerzielle Verbindung mit England zu Stande kommen, die nichts Anderes als der Todesstoß aller Fabrik= Industrie wäre, abgesehen davon, daß Sardinien das Vertrauen und die Zuneigung seiner treuesten Freunde und Alliirten für im-= mer verscherzt hätte.“ -
Dasselbe Blatt sagt: „Als zu Anfang dieses Monates die neuesten Börsen-Verordnungen erschienen, um dem immer mehr um sih greifenden Wucher einen Damm zu seßen, gab man sich allent- halben der beruhigenden Hoffnung hin, das auf eine maßlose Höhe gesteigerte Agio in Bälde sinken zu schen. Diese Hoffnung ist nun zwar zum Theile wirklich in Erfüllung gegangen, indem das Silber bis zu 29—28 zurüdckwich, es is aber augenscheinlich, daß das nicht genug ist, da in der That durchaus kein Grunv vorhanden ist, durch welchen die so fonsequent fcststehende Höhe des Agio?s moti- virt würde, eine Thaisache, welhe auf die Production und den in- ternationalen Handel eben so nachtheilig wirken muß, als auf die Steuerkraft und den Kredit des Staates. Der Preis der ver- schiedenen Waaren kann durch die Entwerthung des Papiergeldes nicht gleichmäßig steigen. Manche Gegenstände werden sich im Preise früher, manche später, der eine mehr, der andere weniger, vyollklommen mit der Entwerthung der Valuta oder, in anderen Worten, mit dem Silber-Agio ins Gleichgewicht seßen. Die Preise der Waaren, welhe wir vom Auslande beziehen, oder die von uns dorthin versendet zu werden geeignet sind, werden dieses Gleichgewicht des Preises zuerst und am vollständigsten erreichen. Als unsere L anknoten untex Pari sankeu,- stieg in Triest der Preis des Zucers, bei uns der der Schaaswolle. Der Wollhändler, welcher im Auslande Silber, in Oesterreich blos Banknoten er=- langen kann, wird seine Waare in das Ausland schicken, wenn man ihm hier nit um ras Agio der Banknoten mehr bezahlt. Getraide, Leder, Branntwein und ähnliche Produkte werden den gleichen Weg wandern oder hier theurer bezahlt werden müssen, Baumwolle, Zucker, Kaffee und alle Produkte, die wir vom Aus= lande beziehen, werden unsere Gränzen meiden, wofern wir uns niht bequemen, sie in Silber oder, was dasselbe ist, zu höheren Preisen in Banknoten zu bezahlen. Je weniger sich ein Gegenstand zum Export nach dem Auslande eignet, desto langsamer wird sein Preis sich mit dem Agio des Silbers ins Gleichgewicht seben. Holz, Mineralien, Töpfergeschirr, endlich alle immobilenGegenstände verändern daher nur langsam ihre Preise in Folge des Fallens der Banknoten, und Arbeitslohn und Gehalte bleiben am längsten unverändert. So lange tas Pari der Valuta nicht hergestellt is, werden wir immer eine gróßere Menge inländischer Arbeit gegen eine geringere Menge ausländischer Arbeit vertauschen, was aber uns in keinem Falle günstig sein fann. Dies giebt sich auch durch den ausländischen Wechsel-Cours fund, der gegen uns is. In England gilt dieses Phänomen in der Regel für einen untrüglichen Barometer des Volkswohlstandes. Es is zu erwarten, daß man diese Thatsachen bei den Verhandlungen nicht unberücksihtigt lassen wird, welhe man eben jeßt über die finanziellen Verhältnisse angeknüpft hat, und daß dieselben von besonderem Einflusse auf die Schlußfassung sein werden.“
Der Lloyd erzählt: „Ueber die Art der Entweichung Bem's nach der Bewáltigung des Ofktober-Aufruhrs zu Wien fursirten bisher die verschiedensten Angaben. Man wollte wissen, daß derselbe auf der SÜd= bahn bis zur steierischen Gränze entwichen sei und sich von dort erst nach der ungarischen Gränze gewendet habe. Aus zuverlässiger Quelle er- fahren wir nunmehr, daß derselbe, wie die meisten Flüchtlinge, sein Fortkommen auf der Nordbahn suchte und unfern von Göding, wo Kaiserliches Militair lag und wohin er sich nicht getraute, über die March auf ungarisches Gebiet in einem Kahne sih überseßen ließ. Bereits in den nächstgelegenen Orten dirigirte er ungarisches Mi= litair zum Rückzuge, da die Kaiserlichen sich in vollem Anmarsche befanden, und eilte das neutraer Komitat entlang nach Preßburg, wo Kossuth und Görgey nebst dem Kerne der Jnsurrections-Trup- pen sich befanden.“
Auf besondere Veranlassung wurde den Statthaltern einiger Kronländer eröffnet, daß, da die Findel-, Gebär-, Jrren- und Impfanstalten ihrer Natur nach Landesanstalten sind und künfäig die Deckung ihres Aufwandes in dem Landesbudget zu finden haben, der Minister des Innern angeordnet habe, das Erforderniß der be- zeichneten Anstalten für das Jahr 1854 nur eventuell und vor- \{hußweise in den Voranschlag des Ministeriums des Innern auf- zunehmen. Der Minister hat sofort mit Erlaß vom 26. November 1850 angeordnet, die Einleitung zu treffen, daß dieser Gegenstand hei den nächsten Landtagen in Verhandlung komme, damit seiner Zeit die Uebertragung der Verwaltung dieser Anstalten an die Ge- meinden der Kronländer und für 1851 die sich etwa herausstellende Ausgleichung bezüglich der vom Staate vorschußweise geleisteten Zahluugen erfolgen könne.
Prág 1. Jan. (Conf. Bl. q. B), . Gestern srüh wurde in der Ursuliner-Kaserne am Hradschin Vierundzwanzigen der Mai- gefangenen ihr Urtheil verkündigt, Die Verurtheilten waren Stu- denten, größtentheils Mitglieder der Marcomannia.
IVürttemberg. Stuttgart, 1, Jan. Der Shwäb. Mer k. enthält nachstehende Königlihe Verordnung: „Wilhel m, von Gottes Gnaden König von Württemberg, Jn Erwägung, daß das Geseß vom 15. Oktober 1850 (Reg.-Bl. S, 349) die Fort«- erhebung der in dem ordentlihen Etat auf 1848 — 49 verwilligten Steuern und Abgaben nux bis zum leßten Dezember 1850 verord- net, vor Ablauf dieses Termins aber eine ständishe Verabschiedung über weitere Steuererhebung nicht mehr mögli ist, verordnen Wir, auf den Antrag Unseres Gesammtmin steriums und nach Anhörung Unseres Geheimen Rathes, zum Zwede der Sicherstellung ver- shiedener nach den hbestehendèn Gesehen anfallenden Abga-
ben auf den Grund des §, 89 der Verfassungs - Urkunde,
wie folgt: §. 1. Sämmklihe nach dem Geseße über die Wirthschaftsabgaben vom 9. Juli 1827, nach dem Geseß in Betreff der Accise-Abgabe vom 18, Juli 1824, nach dem Sportel-Geseße vom 23, Juni 1828 und nach dem Geseße vom 3. Juli 1842 in Betreff der Abgabe von Hunden, beziehungsweise nach den diese Gefebe abändernden oder ergänzenden späteren Abgaben- und Fi- nanzgeseßen zu erhebenden Wirthschafte-Abgaben, Accise-Gefälle, Sporteln und Hundeauflagen sind vom 1. Januar 1851 an bis zum Zeitpunkte der ständischen Verabschiedung über deren ferneren Bezug, nach Anleitung der in den gedachten Gesehen und in den weiter ergangenen Vollziehungs - Jnstiuciionen hierfür gegebenen Bestimmungen in dem durch vas Finanzgeseßp vom 29, Juli 1849 (Regier.-Blatt Seite 321) für das Etatsjahr 1848
— 1849 verabschiedeten Betrage vollständig aufzunehmen, zu berechnen und. anzuseßen. §. 2, Wenn die Hehestelle zur
Sicherstellung der dereinstigen Erhebung dieser Abgaben auf den Grund der einzuleitendea ständischen Verabschiedung es für nöthig erachtet, so haben die muthmaßlichen (präsumtiven) Abgabepflichtigen den vollen Betrag der angeseßten und angefallenen Abgaben baar zu hinterlegen. §. 3. Die so hinterlegten Gelder dürfen vor er- folgter Verwilligung der betreffenden Steuern zu Staatszwecken nicht verwendet werden ; sie sind vielmehr bis zum Zeitpunkte dieser Ver- willigung gleich anderen hinterlegten Geldern zu behandeln. Un- ser Finanzministerium is mit der Vollziehung dieser Verordnung beauftragt. Gegeben Stuttgart, den 29. Dezember 1850, Il l cl m.
Miller. Wächter-Spittler. Linden. Knapp. Plessen.“
Hessen. Fulda, 31. Dez. (Frankf, Bl.) Gestern Nacha mittag traf Feldmarschall - Lieutenant Legeditsh mit vem österreichi- {en Hauptquartier hier ein und ging leute früh wieder auf der fasseler Straße ab.
Das zur Vollstreckung der Bundes=-Execution nach Holstein be- ]stimmte 25,000 Mann starke Co1ps sollte auf zwei Straßen von Fulda nach Kassel uav weiter marschiren, die eine über Hünfeld, Hersfeld, Rotenburg, Melsungen, die andere über Großenlüder, Lauterbach, Alsfeld, Ziegenhain, Wabern, Dissen. Es besteht die- ses Corps aus zwei Divisionen; die erste unter Feldmarschall-Lieu- tenant Teimer ist bereits in das Land eingerückt, Ihre erste Bri= gade Zobel is am 29s|ten in Fulda und Hünfeld, rastet da- selbst am 3Z0sten, geht den 31sten mit ihren Vortruppen bis Neu- firchen, den 1. Januar nach Hersfeld, den 2ten bis Rotenburg, den Zten Rasttag, den 4ten Melsungen, den ô9ten Kassel 2c.; die 2te Brigade Signorini kommt am 3, Januar nach Ziegen-
“ hain, am 4ten nah Wabern, am 5ten Rasitag, am 6ten nah Dissen,
am 7ten nach Kassel 2c. Der Durchmarsch jeder dieser Kolonnen dauert zwei Tage an den verschiedenen Orten, Dann sollte die zweite Division unter Feldmarschall - Lieutenant Erzherzog Leopold folgen, und zwar die Brigade Martini auf der ersten, die Brigade Görger auf der zweiten Straße; eben so die Kavallerie - Brigade Blomberg, vier Reiter - Divisionen und eine Kavallerie - Batterie in zwei Kolonnen; desgleichen die Reserve- Artillerie, sv daß die Durch- máärsche durch Kassel bis zum 17. Januar gedauert hätten. Wie man aber vernimmt, sollen auf Ansuchen der kurhessischen Regie- rung, zur Erleichterung des bisher durch Einquartierung schon hart mitgenommenen Landes, die zweite Division und übrigen Truppen- theile des Bundes - Executions - Corps mah Holstein eine andere Marschroute erhalten, als die früher durch Kurhessen bestimmte, nämlich durch Thüringen über Koburg, Meiningen, Eisenah, Mühi- hausen, Göttingen, Hannover 2c.
Schleswig-Holstein. Kiel, 30, Dez. (Alt. Merk.) Die bisher vor dem fkieler Hafen stationirte dänische Fregatte hat heute Morgen um 8 Uhr, nachdem jie mit einem dem Anschein nach aus der eckcrnfóörder Bucht herkommenvden Dampfboote kommunizirt, ihre Station verlassen und war bereits um 10 Uhr außer Sicht.
Altona, 31. Dez. (Alt. Merk.) Für die am 3. Januar in Kiel wieder zusammentretende Landes - Versammlung wird die nächste Aufgabe die Berathung des Budgets für 1851 sein. Der dafür nicdergeseßte Aus\huß hat seinen ausführlichen Bericht be= reits beendigt und gedruckt den Mitgliedern der Versammlung zur Einsicht mitgetheilt. Derselbe is mehr als sechs Bogen stark und enthält sehr wichtige Anträge, von denen einer die Vorlage eines auf mehrere Jahre berechneten Budgets verlangt, da nur daraus eine klare Uebersicht über die Finanz - Verwaltung erlangt werden könne; ein anderer aber fordert, „daß die Bewilligung der Ein=- nahmen, wie der Ausgaben, für das Herzogthum Schleswig nuv von der Statthalterschaft der Herzogthümer Schleswig-Holstein ge- c{ehe, so wie daß die Bewilligung der Ausgaben an die fernere Klausel gebunden werde, daß dieselben nur stattsinven können, insofern und insoweit die Statthalterschaft wieder in den Besiß der Regierung der Herzogthümer gelangt sei.“
Heute Abend reiste Herr von Harbou, von Dresden und Berlin fommend, hier durch nach Rendsburg.
OlUEiiudt, 22 0 Q) Im Jay Wochen! liest man: „Auch dem Feinde, wo er ehrenvoll handelt, muß Ge=- rechtigteit widerfahren. Wir können mittheilen, daß die hier ge fangen gehaltenen dänischen Offiziere, mit Ausnahme eines Einzi- gen, der dur eigenthämliche Ausichten davon zurückgehalten wurde, an das dänische Kriegsministerium eine detaillirte Darstellung des Herganges bei der Flucht des zum Offizier promovirten flüchtigen Werner eingesandt unv gegen dasselbe die Bitte ausgesprochen ha- ben, den gedachten Werner wegen des Ehrenwortbruches, dessen er sich durch seine Flut schuldig gemacht hat, zur Verantwortung ziehen zu wollen,“
Ausland.
Frankreich. Paris, 31. Dez. Ueber das Unterbleiben der gestern erwarteten Diskussion der geseßgebenden Versammlung wegen Beibehal- tung des Polizei - Kommissärs Yon bemerkt das bonapartistische Pays: „Diese Herren (welche für Yon gestimmt hatten) haben ohne Zweifel gemeint, es gebe Dinge, die man zwar zu bege-
hen, aber nicht zu gestehen und namentlich nicht zu verthei- digen wagt, Die Regierung und ihre Freunde haben fitill geschwiegen. Wir sind darüber nicht erstaunt, sie haben bei
den Fehlern wie bei dem Stillschweigen unserer gemeinschaft= lichen Freunde nur zu gewinnen.“ Beim Beginn der Sißung ging gestern das Gerücht, Baroche wolle aus der Beibehaltung oder Entlassung Yon's eine Kabinetsfrage. machen. Man war gespannt auf den Eintritt des Ministers, der aber seinen Freunden mit ciner Widerlegung dieses Gerüchts antwortete. Der Versammlung selbs ‘war aber, wie bericktet wird, deutlih die Eile anzumerken, mit wel= cher sie nach dem Schlusse der Sihung trachtete, um bis näch- sten Donnerstag die erhißten Gemüther sich abkühlen zu las- sen. Die Minorität des. Büreau?s, welche ministeriell gestimmt hatte, war gesonnen, ihre Entlassung zu geben, Die Majorität,
davon in Kenntniß gesebt, wollte dann denselben Schritt thun. Jn der Rue des Pyrómides wurde gestern Abends noch eine Sißung
über diesen Gegenstand gehaltèn und beschlossen, den Wunsch auszudrücken, es möchten beide Theile des Büreau?s den Anlaß zu Konflikten vermeiden, Da nun die Legitimisten insgesammt mit der Majorität gehen, so hält man die
Frage für abgemacht. Das Ordre sagt: „Das Büreau hat Herrn Yon beibehalten. Man möge es \ich gesagt sein lassen, daß die Versammlung diesen Beschluß nicht umstoßen wird.“ Leon Faucher, der Minorität des Büreau's angehörig, sprach sich in der Rue des Pyramides am entschiedensten gegen die Entlassung desselben aus, Für den Fall, daß die Minister gestern selbst oder durch ihre Freunde die Angelegenheit Yon's auf die Tribüne hätten bringen wollen, hatte Thiers cxflärt, er würde eine motisirte Ta- gesordnung vorschlagen, welche den Beschluß des Büreau's entschie- den befräftigen sollte. General Lahitte soll gestern in der Sißung gegen 4 Uhr den Chefs der Majorität mitgetheilt haben, die Mini- ster würden bleiben und die Versammlung nicht interpelliren. Viele Mitglieder der Majorität haben erklärt, sle wollten bei der nächsten Büreau - Wahl nicht mehr für die sechs ministeriellen Minoritäts= Mitglieder desselben stimmen. Dagegen wollen aber Bonapariisten und viele Orleanisten auch nicht für die Majorität des Búüreau?s stimmen, Die Legitimisten wollen sich namentlich zur Wahl Leon Faucher’s nicht mehr bestimmen lassen.
Ueber Mauguin’s Freilassung wird noch folgendes Nähere be- rihtet: Gleih nah dem Beschlusse der geseßgebenden Versammlung versuchte der Quästor Baze den Präsidenten Dupin, ihm eine Voll- macht auszustellen, um Mauguin sofort aus dem Arreste zu befreien. Der Práäsident stellte dieselbe sofort aus, und Baze fuhr mit einem Huissier uach dem Gefängnisse der Rue Clichy. Bei sciner Ankunst fand er daselbst nur einen Schreiber, der in Abwesenheit des Di- reftors einige Schwierigkeiten machte, dem Befehle ver National=- Versammlung Folge zu leisten. Baze e wtederte ihm: „Gehorchen Sie den souverainen Befehlen der National-Versammlung. Gut- willig oder mit Gewalt muß Mauguin frei werden. Jst ein Ba- taillon, ist die gesammte pariser Garnison nothwendig, binnen einer Stunde werden sfe hier sein.“ Der Schreiber überlegte und ließ Mau- guin in das Empfangszimmer führen. Dieser, welcher keine Ahuung von der Debatte rer Nationalversammlung hatte, glaubte, als er Baze orblickie, derselbe werde ebenfalls wegen Schulden eingesperrt, und rief ihm zu: „Sie auch hier, Kollege?“ Zu seinem großen Vergnügen wurde er aber sofort von Baze enttäusht. Mauguin's Angelegenheit ist noch nicht beendigt. Erstens hatte Mauguin noch vor Kenntniß des Beschlusses der Natioualversammlung eine Beru- fung an den Appellhof eingelegt, woselbst die Sache vor der ersten Abtheilung dieser Tage zur Entscheidung kommt, Zweitens soll, nah dem Constitutionnel, der Gläubiger Mauguin's, Cheron, eine Schadenersabklage gegen den Gefängniß-Direktor der Rue Clichy anhängig machen wollen. Endlich liest man im Pays, einem Organe des Elysee: „Mauguin ist in Folge des Kammerbeschlusses in Freiheit geseßt worden. Was wird daraus entstehen? Wird die Magi- itratur im Angesicht dieser Gescßesverleßung unthätig bleiben, oder wird se vou der ihr zu Gebote stehenden geseblichen Gewalt Ge-= brauch machen? Wird der Apellhof die Sache aufnehmen und den Gefängniß-Direktor gerichtlich belangen, der einem Gerichtsbefehle nicht gehorcht hat? Wird der Gläubiger Mauguin's den Direktor zum Ersaße sein:r Schuld anhalten, weil er ihm die Person seines
Schuldners nicht zu stellen vermag? Werden einige Mit- glieder dieser Eintags - Majorität, welhe die Majestät eines Richterspruhes mit Füßen getreten hat, erkennen, daß sie
einer unúberlegten Aufwallung nachgegeben haben, werden se in den Schooß der Ordnungs =- Partei zurückkehren, um die Un= verleßlihkeit rihterliher Entscheidungen feierlich anzuerkennen und zu verkünden, und dem Volke ein Beispiel der Achtung vor der Magistraiur, dieser Schüßerin der öffentlichen Ordnung zu geben? Dies wäre die einzige und ausfchließlihe Weise, mit Ehren aus der fritishen Lage herauszukommen, in die man dur das beklagens- werthe Votum vom Sonnabend gekommen ist.“ Die Präsidenten der verschiedenen Abtheilungen des pariser Apellhofes sol- len bereits einen Protest gegen Mauguin's Freilassung auf Grund des Beschlusses der National -« Versammlung berathen. Der Direktor des Schuldengefängnisses der Rue Clichy is we- gen Eigeumächtigkeit, weil er seinem Vorgeseßten, dem Polizeiprä- fekten, nicht vor der Freilassung Mauguin's Bericht erstattete, auf die Dauer von aht Tagen suspendirt worden.
Der vom Staatsrathe ausgearbeitete Entwurf eines Kommu- nalgeseßes is eine Erneuerung der alten Munizipalordnung und eine Wiederherstellung der durch die konstituirende Versammlung abgeshaften Abstimmung nah Sectionen.
Heute Mittags faud unter großem Andrange des Publikums der Zuschlag von 1,543,647 Franken d5proz. Rente und 493,207 Franken 3proz. Rente im Hotel des Finanzministeriums e 5proz. läuft vom 22. September 1850, die 3proz. vom 22, Des- ¿zember 1850. Angebote hatten eingereiht : 1) Rothschild und Compagnie ; 2) Lemercier de Nerval und die Generaleinnehmer. 3) Das National-Diskonto-Comtoir. Nach Verlesung der bezüglichen Erlasse eröffnete der Finanzminister das Angebot der Generalein=- nebmer. Diese bieten für Sproz. Rente 94 Fr. 66 Cent. Wie der Finanzminister diese Ziffer verlas, verbeugte sich Rothschild vor Lemercier de Nerval und jagte ihm: „Sie haben es.“ Die Ueber raschung war allgemein. Der Finanz-Minister erdffnete Rothschild's Angebot, welcher 94 Fr. 50 C. bietet. Das National - Diskonto=- Comtoir bietet 93 Fr. 25 C. Minister Fould erklärte daher die Compagnie der General-Einnehme1 für die Ersteher der Iprozentigen Rente. Für 3Zprozentige Rente bieten die General-Einnehumer 56 Fr. 60 L., die Herren Rothschild 56 Fr. 50 C., das National-Diskonto- Comtoir macht kein Angebot, Die General-Einnehmer haben daher auch die 3prozentige Rente erstanden. :
Die vom Erzbischof von Paris veranstaltete Sammlung sür die in Aleppo geplünderten Christen hat einen Ertrag von 10/244 S1, geliefert, welche dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten übergeben und von diesem zur Vertheilung an die Unglücklichen an ven französischeu General-Konsul in Aleppo abgesendet worden sind,
Das neue Geseß über das Fleishergewerbe in Paris, welches man seit aht Tagen im Moniteur erwartet, soll, dem Namen nach, tas bestehende Monopol aufheben, eine Ansicht, die bereits im Jahre 1825 lebhafte Vertheidiger im pariser Munizipal-Rathe hatte. Dagegen aber soll die jeßt bestehende Caution von 3000 Fr. auf das Dreifache, 9000 Fr., erhöht werden. Rechnet man dazu die nothwendige Vorausbezahlung einer Halbjahrsmiethe und das nô- thige Betriebskapital, so kömmt "man leiht zu einer Ziffer von 20,000 Fr., so daß kleinere Kapitalien wohl nicht im Stande sein dürften, mit diesem Gewerbe sich zu befassen. Man erwartet übri= gens auch ein Sinken der Preise von der besseren Vertheilung der Fleishverkaufshallen. Es ist die Errichtung zweier - neuer Hallen auf der Höhe zwischen dem Faubourg St. Honoré und der Chaus- sée d’Antin, so wie hinter dem Val de Grace, im Vorschlage. Eine Verordnung des Polizei - Präfektén verbietet den Fleishverkauf auf dem Markte des Prouvairès an Sonntagen im Versteigerungswege.
Im Jahre 1850 wurden in Frankreih gedruckt: Werke in
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allen Sprachen, 3608; Kupferstihe und dergleichen, 809; Pläne und Karten 80; Musikwerke 351.
Es geht das Gerücht, Fräulein Rachel wolle während der gro=- ßen Jndustrie-Ausstellung in London Gastrollen geben und von da zu gleichem Zwecke nah Amerika gehen. Der Jmpresario Mitchell soll ihr 800,000 Fr. jährlih bieten und der Kontrakt dem Abschluß nahe sein.
Im Departement de la Corrèze is so heftiger Schneefall eins getreten, daß die Communicationen gänzlih unterbröthen sind.
Die Nationalversammlung hält heute keine Sißung.
Unter dem Titel: „die ncue Politik“ erscheint im näch{sten Jahre eine Wochenschrift von der Farbe des eingegangenen Cre - dit, dessen Redacteure auch daran betheiligt sind,
Großbritanien und Jrland. London, 30, Dez.*) Der General-Konsul Hughe Rose in Syrien ist zum Gesaudtschaftsse- cretair in Konstantinopel ernannt worden.
1000 Pfd. St,
Die Hauptarbeiten am Jndustrie - Ausstellungs - Gebäude find
bereits vollendet, Vom 1. Januar an werden vte Gärten des Chelsea-Hospitals, V e
die bisher nur für die Jnvaliden-Dffiziere bestimmt waren, für das |
Publikum geöffnet. Nachrichten aus Haiti vom 24. November zufolge, rüstet Kaiser Soulouque neuerdings zum Kriege. Die Rekruten werden gepreßt. Nußland und Polen. St. Petershurg, 27. Dez. Der dirigirende Senat hat sich einen Bericht des Finanzministers folgenden Inhalts vortragen lassen: „Das allerhöchst niedergeseßte
Comité für die Aufhebung der Zolllinie zwischen dem Kaiserthum | und dem Königreich Polen hat mittelst Protokollbeschluß vom 413, |
November d, J. den Herrn Finanzminister ersucht, das nach vor-
hergegangener Vereinbarung mit dem Statthalter des Königreichs |
entworfene und in dem genannten Comité durchgesehene Projekt |
der Zollordnung des Königreihs Polen Sr, Majestät dem Kaiser zur allerhöchsten Bestätigung zu unterlegen, dar= |
auf dasselbe dem dirigirenden Senat zu übergeben und eine Abschrift davon dem Statthalter des Königreichs Polen, zur Publication daselbst in polnischer Sprache zuzusenden. Zugleich hot das Comité den Antrag des Herrn Finanz-Ministers, daß, zur Beschleunigung der Sache, die neue Zollordnung in der Typogra=- phie des Departements des auswärtigen Handels gedruckt werden
möge, angenommen. Jun Folge dessen hat der Herr Finanz-Minister |
sowohl die neue Zollordnung des Königreichs Polen, wie auch den Beschluß des Comité?s wegen des Drudcks desselben, Sr. Majestät dem Kaiser zur Bestätigung unterlegt, worauf Se. Kaiserliche Ma- jestät höchsteigenhändig auf leßterem vie Worte „Zu erfüllen“, und auf die Zollordnung „Dem sei also“ zu seßen geruht haben.“ Indem der Herr Finanz = Minister dies Dem dirigirenden Senat berichtete, zeigte er an, daß dasselbe auch dem Statthalter des Ks- nigreichs Polen mitgetheilt worden ist , und daß, nah Beendigung des Druckes der Zollordnung in der Typographie des Departe= ments des auswärtigen Haudels, der Kanzlei des dirigirenden Se- nats sogleich die nöthige Anzahl von Exemplaren zur Versendung an die Behörden geschickt werden wird. Der dirigirende Senat hat sih ferner folgenden Bericht des Finanzministers vortragen lassen : „In Erfüllung des allerhöchsten Befehls zur Einführung der russi= schen Zollverwaltung im Königreich Polen, vom 1. (13,) Januar 1851 an, habe er, der Herr Finanzminister, Sr. Majestät dem Kaiser das im allerhöchst für die Aufhebung der Zoll - Linie zwischen dem Kaiser- thum und dem Königreich niedergesezten Comité durchgesehene Projekt für den Etat des Zollpersonals im Königreich Polen unterlegt, wobei bei der Aussicht, daß in den zu errichtenden nouen Zollbezirkeu die Gränzwache in einigen verstärkt, in aaderen vermindert werden müsse, ohne die Gränze der bestimmten Beam- tenzahl zu überschreiten, er, der Herr Finanzminister, sich die aller- höchste Erlaubniß, die nöthigen Verseßungen anordnen zu dürfen, erbeten, Solche haben Se. Kaiserliche Majestät am 3ten d, M. zu ertheilen und den Etat zu bestätigen geruht.“
Unterm 17. November hat der Kaiser dem Antrage des Un- terrichts-Ministers, die Errichtung eines besonderen Lehrstuhles für Pádagogik an den Universitäten betreffend, die Genehmigung er- theilt, Die Vorlesungen über Pädagogik zu hören verpflichtet sind, außer den Studirenden der historischen=philologishen Fakultät, nicht nur alle Kron =- Stipendiaten, die sich zu Lehrern bei den Gymna- sien und den Kreisschulen vorbereiten, sondern auch die auf eigene Kosten Studirenden, welhe Hauslehrer werden wollen.
Schweiz. Bern, 29. Dez. Die Finanz =- Direction von Bern veröffentlicht die Bedingungen eines Anlehens von 800,000 Fr. neue Währung. - Einzahlungen werden bis zum 31. Januar 1851 angenommen, insofern der vorläufig zu realisirende Theil des Anlehens nicht schon vor diesem Zeitraum gedeckt ist. Die Rük- zahlung findet in 3 Serien statt, nämlih 250,000 Fr. am 31. De- zember 1852, 250,000 Fr. desgleichen 1853, 300,000 Fr. desglei- chen 1854. Die Eintheilung der einzelnen Schuldscheine in die 3 Serien geschieht vermittelst Verloosung unter Aufsicht der Finanz- Direction, Dieselben werden auf 1000 Fr. oder auf Verlangen auf 500 Fr. gestellt und lauien auf den Namen des Darleihers oder au porleur, wenn legteres ausdrüdlich verlangt wird, Die Verzinsung geschieht zu 35 vom Hundert je auf 31. Dezember; jedem Schuldschein sind Zinscoupons angehängt, wel e bei allen öffentlichen Kassenbüreaus des Kantons Bern eingewechselt oder an Zahlung gegeben werden können. Bei Anlaß der im Februar statt- findenden Auswechselung der Interimsquittung haben die Darleiher den Marchzins vom 1, Januar bis zum Tage der Einzahlung baar zu vergüten, indem ihnen mit dem Titel ein Zinscoupon für den vollen Jahreszins ausgeliefert wird.
In der Schweiz erscheinen gegenwärtig 204 Blätter politischen, belletristischen, religiösen, technishen und anderen Jnhalts, auf eine Bevölkerung von 245 Millionen, Diese Blätter vertheilen si fol= gendermaßen auf die einzelnen Kantone: Bern 40, Zürich 23, Basel 16, St, Gallen 15, Waadt 14, Graubünden 11, Aargau 11, Schaffhausen 10, Genf 9, Neuenburg 9, Solothurn 8, Luzern 7, Thurgau 6, Tessin 5, Baselland 5, Freiburg 4, Shwyz 3, Zug 2, Wallis 2, Appenzell A. Rh. 2, Glarus 2, Nidwalden 1, Uri 1. Obwalden und Appenzell J. Rh. sind also allein der \hweizerischen Journalistik nicht vertreten. Von diesen 204 Blättern erscheinen 152 in deutscher, 46 in französisher, 5 in italienischer und 1 in romanisher Sprache,
._ Züri h, 30, Dez. Die s{hweizerische Jndustrie - Kommission hat dieser Tage ihre dritte Zusammenkunft im Hotel Baur in Zü- rih gehalten und in mehreren bis in der Nacht dauernden Sißun= gen verschiedene wichtige Beschlüsse gefaßt, welche die Verhältnisse mit den Königlichen Kommissären in London, Anordnungen für Speditionen durch Frankreich und Deutschland und andere Vorkeh= rungen betreffen, namentlich noch die Absendung zweier Mitglieder
*) Die londoner Post vom 31, Dezember ist ausgeblieben,
Da seine Stelle in | Aleppo nicht wieder beseßt wird, ergiebt sich eine Ersparung von |
der Kommlssion (der Professoren Bolley von Aarau |
von Genf), ferner die Verwendung des von dex Büubeldehbte ge
willigten Kredits von 6000 Fr. u. \. w. Die Expértisen ollen
vom 15, Januar an ungesäumt stattfinden, die Absendung der
Sthaxen so bald mögli und jedenfalls vor Ende des folgenden onats,
Italien. Rom, 21. Dez. (Fr. Bl.) Der unter der
| Republik als Abtheilungs - Chef bekannte politische Gefangene Ofz
freduzzi ist àus der Engelsburg, angeblih mit Hülfe französi Offiziere, entflohen. Dieser Vorfall hat die Epannitt etiher dem Klerus untd dên Franzosen noch vermehrt.
Scit zw.i Tagen wird hier heimlich und tro der Polizei in großer Anzahl eine Broschüre: „Rom und die römischen Staaten im Jahre 1850“, verbreitet, welche die Priester - Regierung aufs heftigste angreift.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New York, 18, Dez. Nach dem amtlichen Ausweise des Staakssécre= tairs sür den Schaß ist eine Verminderung der Staatsschuld deë Bereinigtèn Staaten gegen voriges Jahr um 495,275 Dollârs eins getreten, Der Krieg und der Vertrag mit Mexiko haben 217,175,575 Dollars gekostet,
_Die Münze von Philadelphia hat im Monat Novembér 4 Millionen Dollars geprägt. Sie kann im Laufe eines Mo- nates das Doppelte (8 Millionen) prägen.
Markt: Berichte.
Berliner Getraideberiht vom 3. Januar. Unm heutigen Markt waren die Preise wie folgt : V-eizcn nah Qualität 47 —51 Rthlr. fvoggen loco 35 — 37 Rthlr. ») pr. Jan. 347 Rthlr. verk. » pr. Frühjahr 1851. 363 a { Rthlr. verk., 364 Br., § G. » Mai/Juni 36ck Rthlr. bez. u. Br. erft, große loco 25—26 Rthlr. » fleine 23—25 Rthlr. Hafer lvcv nach Qualität 23 — 25 Rthlr. » s{chwimmend 23—24 Rthlr. » 48pfd. pr. Frühjahr 23 Rthlr. Br., 225 G. » Hd0pfd. 237 Rthlr. Br., 23 G. Erbsen, Koch- 40—46 Rthlr., Futter- 35—39 Rthlr. Nüböl lvco 105 Rthlr. Br., 10F bez. u. G. » pr. diesen Monat 103 Rthlr. Br., 105 G. » Jan. /Febr. 105 a 5 Riblr. verk., 105 Br, G; » Gebr. /März 10% Rthlr. Br., 105 G. » t V Nypri * M | 6% Rie, des? u; Br. Leinöl loco 115 Rthlr. Br, » pv, Vrühlahr 11x Rihlr. Br. 4114 G. Péohusl 135 Rthlr. Palmöl 115 a 115 Rthlr. Südsee - Thran 123 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 164 Rihlr. verk, » mit Faß 1677 a 165 Rthlr. verk. » pr: Jan. 1677 à 2 Rihlr: verk, 165 Br, # G: » Jan. /Febr. 165 a 7 Rthlr. verk., 164 Br., 5 G » Febr. /März 17 Rthlr. Br., 163 a ck G, » März / April 174 Rthlr. Br., 17 G. » April /Mai 177z a 5 Rthlr. verk., 1745 Br,, 175 a { G, » Mai /Juni 17% a À Rthlr. verk. Wetter: sehr mild. Geschäftsverkehr: nicht belebt. Weizen : geschäftslos. Roggen: flau. Hafer: unverändert. Rüböl: anfänglich auf gestrige Notirungen gehalten, mattex \c{ließend. Spiritus: bei weichenden Preisen verkauft und angetragen.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 2. Januar.
Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Rtblr. 2 Sgr. 6 Pf., auch"14 Rihlr. 1. Sgr. 3 Pf,
Zu Wasfer: Welzen. 2 Rihlr. 6 Sgr. 3-Ps,„- ah 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 4 Rthlr. 15 Sgr. ; große Gerste 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlx. 2 Sgr. 6 Ps.; Hafer 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 4 Sgr. 3 Pf, z; Erbsen 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. (s{lechte Sorte),
Dienstag, den 31. Dezember.
Das Schock Stroh 9 Rthlr., auch §8 Rthlr.
Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 20 Sgr. Narto ffel Pr erre
Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf.,
meßenweis 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Sgr.
.
Der Centner
Branntwein - Preise.
Die Preise von Kartoffel=Spiritus waren am 27, Dez. 1850 167; Rthlr. i 20 D » 163 » O » 16% » Ol N » 16ck » Uu, 16% Rtblr. 2. Jan. 1851 167 »
Berl, delt 2. 2300, 1894,
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
E
srei ins Haus geliefert / pr, 10,800 % nad \ Trálles.
Königsberg, 30. Dez. Zufuhr war gering, Weizen 90 bis 62 Sgr. pr. Schffl., Roggen 33 bis 38 Sgr., große Gerste 25 bis 28 Sgr., kleine Gerste 22 bis 28 Sgr., Hafer 20 bis 22 Sqgr., graue Erbsen 40 bis 46 Sgr., weiße Erbsen 37 bis 42 Sgr.
Stettin, 2. Jan, Das Wetter bleibt milde und feucht. Im Geschäft ist es wegen der eben beendeten Festtage sehr still. Jn Weizen kein Umsaß. Roggen, 82pfd, pr. Januar zu 35#—35 Rthlr. gehandelt, pr. Frühjahr 37 Rthlr. bezahlt u, Br. Hafer, 52pfd. pr. Frühj. 243 Rthlr. Br. Heutiger Landmarkt : Weizen, Roggen. Gerste. 9e 5 N O00 A 25 a 28. Zink, pr. Frühj. 4% Rthlr. Br. 2 Rúübsl pr. Jan. Sur E Rthlr. bez., pr. Febr. — März 10x Rthlr. Br., pr. März— April 104 Rthlr. Br., pr. April 10% Rthlr. Gld., pr. O A Rthlr. Br. Leinöl 11 Rthlr. bez. u. Br. Suiritus N evsfét Hand zur Stelle ohne Faß 23 % bez, aus zweiter Hand mit Faß 23 % bez. , pr. Frühjahr 214 % Br, 213 % bez. u, Gld,
Erbsen.
Hafer. paf 40 a 30.
18 a 19.