1851 / 10 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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E rCah tcieinäteawen

I. S R E D ai anae

L L I T Ca tre

Beschlußfassung bis dahin ausgeseßt, wo die erste Deputation über den neuerdings bei der Kammer eingegangenen Geseß-Entwurf, die Abänderung des Volks\chulgeseßes betreffend, ihren Bericht vorgelegt haben wird, es Position 67 a., für die katholischen Kirchen, Schulen und An- stalten, wird in der verlangten Höhe von jährlich 43,811 Rthlr., darunter 2500 Rthlr. als ein Drittheil des Baus&quantums (von 7500 Rthlrn.) zum Kircheibaue in Leipzig. für die dasige fatholische Gemeinde, ohne besondere Debatte von der Kammer einstimmig be- willigt ; dasselbe is der Fall bei Position 67 b. mit 400 Rthlr. fur die deuts - katholischen Kirchengemeinden außerhalb Dresden und Leipzig, die gegen 2 Stimmen Bewilligung finden. Für die Taubstummen-Anstalten werden unter Position 68 jähr= li 15,547 Rthlr. verlangt und ohne alle Debatte bewilligt. Position 69 postulirt jährlich 400 Rthlr. „, für Den israeliti- hen Kultus.“ Der Abgeordn. Unger erflârt sih gegen dieses Postulat, „\o lange der israelitische Kultus nicht die Cho mit Chri- sten gestatte ‘’z es wird jedo der obige Betrag gegen 9 Stimmen von der Kammer. bewilligt, i G (E Die beiden lebten Positionen, 8319 Rthlr. an stiftungsmäßi= gen und beziehentlih auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Zah= lungen und 2200 Rthlr. „Zu außerordentlichen Ausgaben““, werden obne Debatte unverändert bewilligt, so daß nunmehr auch dicscs De=- vartement bis auf die ausgeseßte Position 66 d, erledigt ist. Hiermit wurde um 1 Uhr die heutige Sibung geschlossen ; die Kammer blieb jedoch noch zu einer kurzen vertraulichen Berathung zusammen,

Hannover. Celle, 3. Jan. (Hannov. Ztg.) Das land\schaftlihe Kollegium des Fürstenthums Lüneburg hat in seiner Sißung vom 6. Dezember 1850 beschlossen, die Ritterschaft des Fürstenthums auf den 28. Dezember zu konvoziren, um dieselbe im Hinblick auf die zu machenden Vorschläge zur Sache der Grund- züge für die Organisation der Provinzial - Landschaften zur Cnk- \{heidung der Frage zu veranlassen: ob dieselbe damit einverstanden sei, eine Erklärung des Jnhalts abzugeben: „wenn gleihwohl die Ritterschaft, in der Vorausseßung, daß die vom landschaftlichen Kollegium rüdsihtlich der Nummer 11 der Grundzüge, die Zusammenseßung der Provinzial - Landschaften betreffend, zur Beschlußnahme der Landschaft vorzuschlagenden Punkie würden Berücksichtigung finden, zu Der erforderlichen Neugestaltung der Provinzial - Landschaft die Hand biete, so verkenne se hierbei

niht, daß ein Vorzug der Geburt eben so wenig Plaß greifen durfe, als ein Vorrecht der Ritterschaft 2“ Es ward auf diesem

Rittertage folgender Antrag gestellt und angenommen : „Die Rit terschaft ist des Erachtens, daß vorbehaltlich des ferneren freien Zustimmungsrechts der Landschaft zu der beabsichtigten neuen Or= ganisation eine abgesonderte Vertretung für den großen Grund= besi festzuseßen stehe, diese Bertretung jedoch für die Ritterschaft als solche nicht gestattet werden dürfe, vielmehr ein gewisscs Maß des Grundbesibes zur Theilnahme an der zu bildenden neuen Cor= poration berechtigen müsse.“ i |

Das Einberufungs-Dekret zum Provinzial-Landtage lautet:

„Nachdem es erforderlich geworden is, behuss Abgabe derjenigen Er- flärungen, welche ausweislih der im Abdruck hier angeschlossenen Mitthei- {ung des Königlichen Ministeriums des Jnuern zu Hannover vom 30sten v, M. und 2ten d, M. über die Grundzüge für die Organisation der Pro- vinzial-Landschaften, wie solche von der Königlichen Regierung im Einver= ständnisse mit der allgemeinen Stände-Versammlung vorläufig angenommen, erheischt sind, einen allgemeinen Landtag auf Freitag, den 10, Januar 1851 auszuschreibenz #0 werden alle stimmberechtigte Mitglieder der Landschaft des Fürstenthums Lüneburg eingeladen, an den Verhandlungen des ge- nannten Tages und, dem Befinden der Umstände nach, der folgenden Tage,

Antheil zu nehmen, Die erscheinenden Mitglieder der Landschaft werden ersucht, sch am gedachten Tage um 11 Uhr Vormittags im landschaftlichen Hause hierselbst zur Bersammlung einfinden,

Abends vor dem Landtage aber bei dem Herrn Erblandmarschalle sih an- melden zu wollen, Jm Uebrigen wird nachrichtlich bemerkt: daß das land- shaftlihe Kollegium bereits in seiner Versammlung vom ó6ten d. M. obíge Regierungsvorlage im Allgemeinen in Erwägung genommen ; daß dasselbe dafür gehalten hat, daß es seinerseits, als Organ der gesammten Land- schaft, dem verfassungsmäßig die Verpflichtung obliege , alle zum Res- sort der gesammten Landschaft gehörigen Gegenstände zur Beschluß- nahme derselben vorzubereiten, verpflichtet sei, ohne daß es noch auf die Bestellung eines besonderen Ausschusses zu dem Ende ankommen könne, ich der Vorbereitung dieser Sache zu unterziehen, zumal die Zeit dränge, und daneben gesammte Landschaft bereits auf dem lebten Landtage am 27. September d. J. ihm in Betreff der bevorstehenden Reorganisation der Pro- vinzial-Landschaften besondere Aufträge ertheilt habez daß in Folge dieser Annahme zu weiterer Verhandlung mit dem regierungsseitig zu deputiren- ven landesherrlihen Kommissarius, so wie danach zur Feststellung derjeni- gen Vorschläge, welche der Landschaft zu machen sein möchten, fernere Ber- {ammlung des landschaftlichen Kollegiums auf den 28sten d. M. und dem Befinden der Umstände nach die folgenden Tage angeseßt iz endlich daß die weiter zur Beurtheilung der Sache erforderlichen Aktenstücke nach Been- digung der anstehenden Verhandlungen, den Mitgliedern der Landschaft #o \{leunig wie es möglich sein wird, werden mitgetheilt werden, Außer dem vorbezeichneten Gegenstande wird auch der nachstehende, von dem Unter- «eichneten gestellte Antrag zur Diskussion und Beschlußnahme gelaugeu+ Hoczlöblihe Landschaft wolle beschließen, der Königlichen Negierung zu äußernz Es sei der lüneburgishen Landschaft zur Kenntniß ge- fommen , daß der Central - Ausschuß der Königlichen Landwirthschafts- Gesellschast ih in seiner leßten Versammlung für die Nothwendig- teit der Errichtung einer höheren Landwirthschafts-Lehranstalt ausgesprochen, und der Königlichen Regierung empfohlen habe, die durch Aufhebung der Ritter-Akademie zu Lüneburg disponibel gewordenen Lokale und Näumlich- eiten zur Errichtung einer solchen Anstalt bestimmen zu wollen. Für den Fall, daß Königliche Regierung geneigt sein werde, eine solche Anstalt einzurichten, erlaube sch vie lüneburgishe Landschaft, unter Bezug auf die bei den Ver- handlungen über die Aufhebung der Nitter-Akademie seitens der landwirth- \chaftlihen Kommissarien, im Interesse der Stadt und der Provinz Lüne- burg ausgesprochenen Wünsche, dem Antrage des engeren Ausschusses das Wort zu reden. Celle, den 7. Dezember 1850, Jm Fürstenthume Lüne- burg verordneter Landschasts-Direktor+ von Hodenberg.“

Württemberg. Stuttgart, 6. Jan. (Frkf. Journ.) Sicherem Vernehmen nah ist die jüngste Tochter Sr. Maj. des Königs, die Prinzessin Auguste, geb, deu 4, Okt. 1826, mit dem Prinzen Herrmann von Sachsen -Weimar , geb, den 4. Aug. 1825, verlobt, Dex Prinz lebt schon seit mehreren Jahren hier und dient in der K. Leibgarde zu Pferde, in welcher er vor kurzem zum Ritt- meister befördert wurde. Er is der zweite Sohn des niederländi- chen Generals, Herzogs Bernhard von Sachsen - Weimar, eines Bruders des regierenden Großherzogs.

Stuttgart, 5, Jan. (O. P. A. Z.) Der regelmäßige Telegraphendienst zwishen hier und Ulm wird in den nächsten Tagen beginnen, nahdem die Einrichtung \{hon seit einigen Wochen vollständig hergestellt ist. Auch die Arbeiten zur Ein- richtung des Telegraphendienstes bis Heilbronn und Friedrichs- hafen sind son sehr weit vorgeschritten und wird somit längs der ganzen württembergischen. Staatseisenbahn bald telegraphirt werden fönnen. Dagegen haben sich die von Bayern zu unternehmenden Arbeiten für Errichtung des Telegraphen von Ulm nah Augsburg zum Anschluß an die württembergischen Telegraphen verzögert, sind aber jeßt auch in vollem Gang. Die von dem hiesigen Metcha=

niker Geiger gefertigten Apparate haben sich als weit besser erprobt,

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als diejenigen, die man vom Auslande hatte kommen lassen, und sind daher leßtere zurückgestellt. Bei dem Geigershen Apparat ist nur ein sehr geringer Aufwand von Krast erforderlich, um voll= fommen und rasch arbeiten zu fönnen. Geiger is gegenwärtig eifrig mit Herstellung eines neu fombinirten Apparats zum Tele- graphiren für den Eisenbahndienst beschäftigt , welcher für die Zwischenstationen gebraucht werden und fo eingerichtet sein joll, daß er ohne besondere Telegraphenbeamte von den Eisenbahnbeam=

ten selbst gehandhabt werden kann.

Baden. Karlsruhe, 6. Jan. (Karlsr. Zta.) Das Großh. Regierungsblatt enthält folgendes Geseß, die Be= willigung von Unterstüßungs-Beiträgen für diejenigen Unteroffiziere und Soldaten der Königlich preußishen und anderen Bundestrup= ven, welche durch Verwundung verstümmelt oder \onsstt ganz er= werbsunfähig geworden sind, betressend:

„Leopold, von Gottes Gnaden, Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen. Mit Zustimmung Unjerer getreuen Stände haben Wir beschlossen und verordnen, wie folgt :

Art. 1. Diejenigen Unierosfiziere und Soldaten der König- lih preußishen und anderen Bundestruppen, welche im Jahre 1849 bei ter Niederkämpfung des Aufstandes im Großherzogthum vurch Verwundung in Gefechten verstümmelt oder, ohne ein Ölied zu verlicren , gänzli erwerbsunfähig (ganz Invalide ersten Gra des) geworden sind, erhalten lebenslänglich einen Unterstüßungs- beitrag zu den von ihren Regierungen bewilligten Pensionen.

Árt. 2. Der Unterstüßungs-Beitrag wird für diejenigen Un- teroffiziere und Soldaten, welche ein Glied (einen Fuß oder einen Arm) verloren haben, auf jährlich einhundert Gulden, und für diejenigen, welche, ohne ein Glied zu verlieren, durch Verwundung gánzlih erwerbsunfähig geworden sind, auf jährlich funfzig Gulden bestimmt.

Art. 3, Sämmtliche Unterstüßungs - Beiträge beginnen mit dem 1. Januar 1851 und werden auf den Grund der von den be- treffenden Regierungen aufgestellten und bereits vorliegenden Listen ausbezahlt.

Nt, 4, auftragt.

Gegeben zu Karlsruhe in Unserem Staats-Ministerium, den 27. Dezember 1850.

Unser Kriegs-Ministerium ist mit dem Vollzuge be=

Leopold. A. von Roggenba ch.“

Karlsruhe, 6. Jan, (O. P. A. Z) Gestern Nachmittag um 2 Uhr i} das badische 9te Jufanterie - Bataillon hier einge- troffen. Um 4 Uhr langte das Bataillon vom österreichischen In- fanterie - Regiment Benedek, auf der Eisenbahn direkt von Darm= stadt kommend, hier an. Am Bahnhofe, an welchem sih eine überaus große Zuschauermenge eingefunden] hatte, wurde es von den hiesigen Militairbehörden und Offizieren bewillfommt. Nach furzer Rast beförderte die Lokomotive die Truppen weiter nach Rastait.

Dur Großherzogliche Kriegs-Ministerialversügung wurde an- geordnet, daß sämmtliche vom 1. Januar 1850 an entstandene Forderungen der Gemeinden für Verpflegung und anderweitige Kosten an Arznei, Miethzinscn, Wa@hlokale, Büreaus der König=- lih preußischen Truppen bei dem Kriegskommissär des betreffenden Divisionsbezirkes binnen 4 Wochen liquidirt werden sollen,

Hessen. Kassel, 6. Jan, (D. R.) Die Bequartierun=- gen haben jeßt gänzlich aufgehört und Executionen sind jeßt nur noth gegen die Mitglieder - des Stadtraths im Gange. Die bishe= rigen Verhandlungen zwischen dem Stadtrathe und dem Grafen Leiningen sind noch immer ohne Erfolg geblieben, da der Graf neuerdings wieder das Verlangen einer unbedingten Unterwerfung gestellt haben soll, Ju Berücksichtigung dessen, daß drei Stadt rathsmitglieder verveist sind, hat Graf Leiningen den Termin zur Abgabe einer definitiven Erklärung bis zum Mittwoch Mittag 12

lhr hinausgeschoben.

Heute war bei. Hofe große Cour, Es wurden dem Kurfürsten sämmtliche gestern hier angelommenen österreihisGen Offiziere vor gestellt. Nachmittags zog der Kurfürst die Stabsoffiziere zur Ta- fel und diesen Abend waren mehrere derselben, unter anderen Feld- marschall- Lieutenant Legeditsch im Theater in der kurfürstlichen Loge, woselbst sich auch General von Peucker und Graf Leiningen be=-

fanden. : : i Gestern ist ein Theil des bayerischen Stabes nach Bayern zu- rüdckgekehrt. Von Fulda und Hanau aus haben die Bayern bereits

seit mehreren Tagen den Rückmarsch in die Heimat angetreten.

Rae 6 un O D Die gestern hier einge- rücten K. K. österreihishen Truppen marschiren morgen vou hier über Münden weiter ; heute halten dieselben hier Rasttag. Weitere 2500 Mann, worunter der Stab, treffen heute hier ein, um eben- falls morgen ihren Marsch nach Holstein fortzuseßen. Das Königl. preuß. Bataillon vom 13ten Infanterie-Regiment, welhes in der Ober-Neustadt einquartiert war, ist in die unteren Theile der Stadt verlegt worden.

Feldmarschall-Lieutenant von Legeditsh und Feldmarschall-Lieu- tenani Graf von Leiningen haben heute srüh in Gemeinschaft einen Besuch bei Sr. Königl. Hoheit dem Kurfürsten gemacht und sind für heute wieder zu Tafel gezogen worden.

Hessen und bei Rhein. Darmstadt, 5 Janz Dei A. Z.) Staats-Minister von Dalwigk is vor mehreren Tagen von Dresden zurückgekehrt, und wird unsere Regierung vort jeßt von dem Geheimen Staatsrath Hallwachs vertreten.

Schleswig : Holstein. Kiel, 6. Jan. (Alt. Merk) Heute Mittag um 1 Uhr wurde die Siadt durch Kanonenschüsse allarmirt, die eine große Menschenmenge nach dem Hafen lockten, von wo sie gehört wurden. Der Grund war die Ankunft des Ma- rine - Lieutenants Söndergaard, welcher, bereits länger im Fehmar- Sunde mit zwei Kanonenböten stationirt, es möglich gemacht hat, troß der feindlihen Vigilanzschiffe hierher zu gelangen und o seine Böte in Sicherheit zu bringen.

Ausland.

Frankreich. Geseßgebende Versammlung. (Sihung vom 6. Januar.) anwesend. Tagesordnung :

Antrag auf Urbarmachung der Kommunalgründe.

Zweite Verathung von Dufournel's Die 3 ersten

Artikel werden angenommen, eben so die ersten 3 Paragraphen Des |

Art, 4, Dagegen werden die legten 4 Paragraphen des Artikels verworfen. Der Rest des Gesebes wird an die Kommission ver- wiesen. Die hierauf folgende zweite Berathung des Gesehes über Privilegien und Hypotheken findet allgemeine Unaufmerksamkeit.

| Präsident Dupin ersucht wegen Wichtigkeit des Gegenstandes um

Den Vorsih führt Dupin, Kein Minister ist |

Aufmerksamkeit. Stimme: Es ist kein Minister da! Präsident Dupin: „Sie haben die Vollgewalt der Gesebgebung. Sie sind vollzählig.“ (Beifall.) Die Versammlung {enkt dex ‘Debatte fo wenig Aufnerksauikeit, das Kommen und Gehen, die lebhaften Pri- vatgespräche der Repräsentanten verursahen so vielen „Lärm, ‘daß man die Redner, welche sich vergebens abmühen, unmöglich deutlich verstehen kann. Die Versammlung beschäftigt sich aus\{hließli es det Ministerkrisis. Die Debatte soll am Montag fortgeseßt werden.

Paris, 0. Di Die ministerielle Krisis ist noch um keinen Schritt weiter vorgerückt. Ein Ministerium Billault, meint man, würde vielleicht nur einen s{chwachen Theil des Tiers-parti gewin- nenz ein Ministerium aus dem Centrum, mit Leon Fautber hätte gar feine Partei; ein blos in einigen Elementen umgebilvetes Mis- nisterium bóte keinen Vortheil und entfernte feinen der Nachtheile.

Dennoth heißt es, der Präsident scheine sich zu einem Ministerium der

leßteren Art hinzuneigen. Baroche und Fould würden dann, als unentbehrlich, beibehalten, eben so Lahitte und Romain Desfossés; Rouher, Parieu und BVineau würden durch

keine einzige Andere erseßt werden. Bon allen umlaufenden Listen wird für wahrscheinli gehalten ; selbst von den einzelnen Namen auf diesen Listen sollen nur Fortoul und Flavigny einige Aus sicht haben. Fortoul vertritt das Departement der Niederalpen und war Professor zu Aix. Er ist nahe verwandt mit dem frühe ren ministeriellen Deputirten, gegenwärtigem Rathe am Cafsations- hofe, Pascalis, Herr von Flavigny, aus Tours gebürtig, wurde von Ludwig Philipp zum Pair ernanu*, Er ist der Bruder Der in der literarischen Welt als Daniel Stern bekannten Gráfín d’'Agoult, | Daß Dupin wegen Bildung eines neuen Kabinets ins Elÿsee be- | rufen worden sei, wird für ganz unbegründet erklärt. Bei einem | gestrigen Galla-Diner im Elysee saß Leon Faucher zurzRechten, Du | vergier de Hauranue zur Linken des Präsidenten. Victor Lefranc, | Bauchard, mehrere Mitglieder des Tiers- varti und einige Bona- | vartisten waren ebenfalls geladen. Dem Diner wohnten die avtre tenden Minister uicht bei, waren aber nach demsclben im Kabinet des Prásidenten versammelt. Nach derx Presse spräche man vegen | der Unmöglichkeit der Bildung eines neuen Kabinets bereits von | der Beibehaltung des alten. Man würde eine Ark von Bersöhnung | zwischen den Ministern und der Majoritát veranstalten. Baroche | und Rouher würden Minister bleiben, weil man feine anderen ände, | Dieselbe Vermuthung einer wenigstens theilweisen Beibehaltung des | Kabinets spricht auch der National aus. Nach dem Ordre, | einem Organe Odilon Barrot's, wáre bis jcizt vie wahrscheinlicste Liste folgende: Odilo1 Varrot , Präsident auswärtige An- | gelegenheiten ; Léon Faucher, Inneres; Barocle, Justiz z Lahitte, | Kriegz Romain Desfossés, Marine; Malleville oder Lanjuinais, | Handel; Falloux, Unterricht z Fould, Finanzen; Laru, öffentliche | Arbeiten. Dasselbe Blatt nennt aber auch diese Liste noch eine | Phantasiez eben so wäre, nah demselben, die Entlassung des Poli= | zeipräfekten nicht angenommen. Es wird bestimmt versichert, daß Odilon | Barrot gestern Abend ins Elysee berufen, daß ihm aber fein bestimmter | Antrag gemacht worden, sondern das G:cspräch zwischen thm und dem | Präsidenten sich nur um die gesammte Lage bewegt habe. Odilon | Barrot erklärte, wie berichtet wird, dem Präsidenten, es gábe fir | denselben nur zweierlei Politik, die der Konflikte, welche einige Tage | alt sei, unddie Dev Botschaft, nämlich der Versöhnung und Ein- | tracht mit der Majorität, Diese Politik, Verzichtung au] die Do | tation und gutes Einverständniß mit dev Majorität wären seine | Bedingungen für einen Eintritt ins Kabinet. Einer Mittelsperjon | sol Dufaure die gleihen Ansichten ausgesprochen haben. Das | Evénement sagt, es seien die Kabinette Odilon Barrot und Per- | signy gänzlich gestrihen. Der offizielle M oniteux beharr! | | | | | | |

noch immer in seinem Stillschweigen. Unter anderen müßigen Ge- richten is auch Tas von einer Prásidenten - Boischaft im Umlauf, welche Changarnicr als Hinderniß der Bildung cines Kabinets be zeichnen und dessen Entfernung von dcr Majorität verlangen würde. aufgebracht gegen Changarnier sein. Changarnier hat übrigens alle Posten

| verdoppelt und Die Hälfte der Garnison in Paris und den Forts | fonsiguirt. Im Constitutionnel licst man: T O ULn a | des Débats fragt, warum das Ministerium deshalb seine Ent lassung geben zu müssen geglaubt habe, weil von der Kam | mer die Vertagung der Jnterpellationen Napoleon Bona parte’s verweigert worden sei. G ebaut De 0

gewichtige Entschluß, einer * o geringfügigen Ursache wegen,

hate eine Bewegung der allgemeinen leberraschung hervorge=

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Die Orleanisten ver Rue des Pyramides follen sehr

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| rufen, die es theile. Wir werden dem

| antworten, was wir gestern sagten. Die Verweigerung der N | tagung war nicht die Ursache, sondern die Gelegenheit zum Rüd | ì as Ministerium war in der That nah | der Freitagssibung, um mit den Î

| en, dasselbe, was es vor einem Monate gewesen. ]

| tritt es ab, und die heute über das Einschlagen des Weges erstaunt | sind, waren früher erstaunt, daß er nicht einges{lagen worden. n | | | |

tritte des Ministeriums.

Journal des Débats zu spre Gerade darum

der That hätte das Ministerium, wie mehrere Journale sagen, frü her abtreten können. Wenn es nicht geschehen is, jo war De Ur sache die Zahreszeit, zu welcher der Handel eine außerordentiiche | Thätigkeit entwickelt, wo alle Geschäfte abgeschlossen werden, wo | Ruhe und Verlrauen unumgänglicher sind, als jemals, Bemerken wir noch, daß man am Borabend eines Anlehens stand. Man | muß raher das Ministerium wegen der Verzögerung seines | Rütrittes loben, da es der großen Geschäftsbewegung und dem Zustandekommen des Anlehcus nicht [haden wollte,“ Molé soll heute früß im Namen seines Partei - Vereines dem Präsidenten der Republik die Versicherung überbracht haben, ihn energisch unterstüßen zu wollen. Der Präsident ist, wie es heißt, von einem Ministerium des Tiers=-parti jet ganz abgekommen. Bis 7 Uhr Abends schien das Verbleiben Fould's, Baroche's und Lahitte?s, so wic der Eintritt Daru's uy De öffentlichen Arbeiten, festzustehen.

Der Prásident der Republik ritt gestern Nachmittags in Civil fleidern und ohne Eskorte über die Boulevards. Heute Mittags besuchte er die Kunstausstellung im Palais National. | Der Antrag von Michel de Bourges und Genossen auf Frei= gebung des Buchdrucker-= und Buchhändlergewerbes ist heute von der Kommission verworfen worden.

Sauvarre Barthelemy ist heute pur die Vereinigung der Montagnaros und Legitiimisten zum Präsidenten der JInitiativ-Kom= | mission gewählt worden. u : | Mehrere legitimistishe Repräjentanten sind vor kurzem nah | Venedig abgegangen, um dem Grasen Chambord ihre Neujahrs- Gratulationen abzustatten. \

Im Elysee soll man damit umgehen, das Journal Le Na p0- | leon wieder erscheinen zu lassen. Noch ein anderes Journal La | Politique nouvelle wird angekündigt, das den eingegangenen | Credit erseßen und A. Marrast zum Haupytmitarbeiter haben | würde. | In der Gemeinde Mazan (Vaucluse) hat man eine Masse von | Medaillen mit Heinrichs V. Bildniß und einer großen Lilie auf

Sie werden von den dortigen Legitimisten

der Rückseite vertheilt. ganz offen an einem grünen Bande getragen.

Großbritanien und Irland. London, 6. Jan. Jhre Majestät die Königin bat der betagten Wittwe Des berühm- ten Reisenden Balzoni eine Pension von 100 Pfd. jährlich auf die Civil-Liste angewiesen. Eine gleiche Pension hat der Verfasser von „Pant Pry“, Herr Voole, erhalten, der von \chweren® körperlichen Leiden heimgesucht ijt.

Mit Ausnahme Sir Francis Baring's und Lord Grey's be- findet sich gegenwärtig kein Minister in London. Lord I. Russell begiebt sich morgen wieder von seinem Landsiße nah Windsor zum Besuche der Königin, Sir G. Grey ist nach Northumberland ge=- reist, Lord Palmerston kömmt übermorgen nah der Stadt, Lord Lansdowne erst am 14ten, wo sämmtliche Minister sich zur er- sten Geheimeraths - Versammlung vieses Jahres zusammenfinden werDen.

Herr I. A. Curtis ist zum britishen Consul in Köln ernannt worden. / /

Loro Gough, der bekannte General aus Ostindien, hat von der Dreifaltigkeits-Univerfität in Dublin den Titel Doktor der Rechte erhalten.

Auf einem genuesischen Fahrzeuge find die practvollen geist- lichen Gewänder des Kardinals Wiseman in Liverpool angekom- men. Auf cinen Revers des Kardinals, daß diese Gegenstände zum Rituale des katholischen Gottesdienstes gehörten, wurden die Effekten zollfrei verabfolgt.

Die Times wirft einen Bli auf die jeßige politische Lage der Welt und sagt dabei unter Anderem: „Die Epoche in welcher wir uns jeßt befinden, varf sich, in Beziehung auf England und dessen Töchter-Kolonieen, wohl die glüdcklichste, man könnte auch sagen, die bedeutendste in unserer Geschihte nennen, Größere Staatsmänner haben schon die Geschike unseres Landes regiert; Kriegsgefahren und Parteikämpfe haben zuweilen glänzendere Fähigkei- ten und großartige re Entschließungen aufzuweisen gehabt. Aber wir zwei- feln, daß irgend ein Boll mit einer nach Jahrhunderten zählenden Existenz, eingepfercht auf eine enge Insel und nicht unüberladen mit den rúhm lichen Trophäen seiner Vergangenheit, mit größerer, allgemeinerer und harmonischerer Kraft seine Endzwecke verfolgt hat, als das eng- lische. Bei der fortschreitenden moralischen und religiésen Ent wickelung unseres Volkes könuen wir nicht allein ohne Aengstlichkeit, sondern vertrauungsvoll auf den geistigen Fortschritt unseres Volkes schauen. Je grünklicher es seine Juterejjen und Pflichten kennt, desto mehr wird es geneigt scin, das ehrwürdige Gebäude seiner Berfassung zu bewahren, Nehmen wir nur eine einzige Thatsache als Bei= spiel. Viele Nationen sind in den Besiß einer freien Presse go Ffommen, Aber einzig ia England weisen die Hauptorgane der Presse jede Berufung auf die Leidenschaften ihrer Leser von iz. Die leidenschaftlichen Bemühungen der radikalen Presse sind gezwungen und erfolglos; denn die Schriften, welche zumeist von den gebildeten Klassen unseres Landes gelesen werden, haben jene Máßigkeit und Nüchternheit des Tones, welche dem Geschmack keiner anderen Gesellschaft zusagen würde. Jenseits des atlantischen Ozeaus sind dieselben Gruudsäße mit mehr jugendlicher Kraft und auf einem weniger beschränkten Felde in Thätigkeit, Einen alten Staat zu er- halten, erfordert ganz andere Momente, als einen neuen zu s{a}en. Aber der Charakter des Volkes hat sih beiden Aufgaben anzupassen ge- woußt. Wir haben, wie unsere amerikanischen Verwandten, die Hoffnung, daß der Strom der Civilisation sich uicht in der Epoche der Ebbe be- indet, sondern mit ewigem Zuwachs im Weiterfluthen begriffen F. Und doch giebt es unter derselben Sonne, in derselben At- mospháre Nationen, welche ohne auf der Hand liegenden Unter=- \chiede in ihren äußeren Lebensverhältnissen, und bis jeßt die wür-

digen Rivalen unseres eigenen Fortschrittes, sich plöulich wie durch

eine unf ch{tbare, unübcrsteigliche Schranke, hinter welcher das Miß trauen und vie Verwirrung lagert, in ihren Fortschritten gehemmt

eben. Auch sie haben die Formen der constitutionellen Monarchie, | die Taktik von National-Versammlungen, den Gegenstoß ge- | en etinand ankämyfender Gewalten und das

i 1 Gerichtsver= | fabren durch Geschworene angenommen. Aber man könnte durch die | erzielten Resultate zu dem Zweifel verleitet werden, ob diese Insti- tute in der That dem Geiste und dem Bedürfnisse jener Völker eni prechden. Sie hatten Das Loos verpflanzter exotischer Gewächse, Frankreich geht mit mehr Klugheit und Selbstbeherrshung der all

lig herannahenden Krisis des Jahres 1852 entgegen, ohne mit feinen Hoffnungen und Gedanken über dasselbe hinauszureicen. Und ohl, in Vergleich mit solhen Wirrnissen, wir Ursache haben, uns

hohen Stellung Eiglands zu erfreuen, dürfen wir denuoch nicht vergessen in wie hohent Grade die Wohlfahrt jedes europáischen Staates mil der Freiheit und dem Frieden der übrigen verknüpft i. Auch bier is das Staatsgebäude auf einem tiefen und gefähr sicben Strome gebaut, und wir sind nur so lange sicher, als die Veruunft und das Pflichtgefühl unserer Mitbürger über ihre Lei denschaften und Begierden die Oberhand behält.“

talien. Turin, 1. Jan. (W. Z.) Die Deputirten s\inv vom Prásidenten morgen zu einer c}entlihen Sihung einberufen worden. Auf der Tagesordnung stechen Ausschußberichte, sodann die Debatte Úber den Gese=-=Vorschlag, wodurch die Zerstückelung und der Verkauf von Gutsherrschaften bewilligt und geregelt wird, “Auch einige Anträge der Linken sollen zur Verhandlung kommen.

Turin, 2. Jan. (Fr. B.) Eine Königliche Verordnung ver- okvt N55 4 ovp A «E445 - V y 4 4 4+ c : | mehrt die Zahl der Advokaten am obersten Gerichtshofe. | | TUrin, 19, San (Q D) |

j | Der Geseß -Entwurxf über den | Berkauf der Dominikalgüter ist mit 97 gegen 21 Stimmen ange- | nommen worden.

Genua, 2. Jan. (W. Z.) Gestern fanden ernsthaste Tu- multe in einer Hauptgasse statt. Es gab einige Verwundete. Die, | wie es \eint, gegen das Militair gerichtete Bewegung war bald gedämpft. Die Gerichte sind bereits eingeschritten. S |

L, R o.m, 31. Dez, (W. Z.) Der heilige Vater hat verordnet, Laß die Transyportfost: n für die zur londoner Industrie-Ausstellung bestimmten römischen Artikel vom Staate zu tragen sind. Derlei Artikel müssen längstens bis 20, Januar dem Handelsministerium zugestellt werden. |

Spanien. Madrid, 1, Jan. In der gestrigen Deputir- ten-Sißung wurde mit bedeutender Majorität (189 gegen 32 Stim- men) die provisorische Steuererhebung bewilligt. Man erwartet als eine der nächsten Vorlagen das Preßgeseß.

Griechenland. Athen, 28. Dez. (W. Z.) Der Kriegs- L E in der Kammer einen Geseh = Entwurf über den vet Des Beförderungs - und Pensionswesens der Armee vorge- egt, Den Wittwen und Waisen der in griechishen Diensten ge- storbenen hayerishen Militairs wird Versorgung zugesichert. j Der Minister des Junern beruft die Provinzial - Räthe, um

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ihnen 6 Fragen über die bei dem Wahlgeseße anzubringenden Mo- dificationen vorzulegen.

Ein Königliches Dekret stellt Regeln fest, wonach Capitains- Diplome für Kauffahrtei-Schiffe fünftig auszufolgen sind.

Türkei. Beirut, 30, Nov. (W. Z.) Die Unterwerfung der Rebellen zu Aleppo war eine vollstándige, da dieselben keinen Widerstand gegen die Truppen mehr versuWten. Nah Erstürmung der von den Aufständischen hartnäckig vertheidigten Quartiere wur- den diese ciner mehrstündigen Plünderung preisgegeben, Viele mit den Waffen ergriffene Personen wurden dabei von den erbitterten Soldaten niedergemackcht und die Häuser der Volksführer in Brand

gesteckt. An dem darauf folgenden Tage beschäftigte man sich mit Verhaftungen, so wie mit Ausfindigmachung der den Chuisten geraubten Habe. Zuglei wurde ein aus regulairer und

irregulairer Reiterei zusammengeseßtes Expeditions - Corps un- ter Hussein Pascha abgesendet, welches Streifungen nah den benachbarten Dörfern unternahm und einen der in Aleppo ein- gedrungenen Beduinenstämme züchtigte. Viele Gefangene, über 1000 KRamele und eine bedeutende Zahl von Schafen nebst einem Theile ver aus der Stadt ges{leppten Effekten wurden bei dieser Gelegenheit eingebracht. Jn den Gefängnissen befanden sich bereits an 600 Verhaftete. Zur Zurücfstellung der den Christen geraubten Güter wurde cine Frist von drei Tagen anberaumt, nach deren Ver lauf Zarif Pascha die unrehtmäßigen Besißer \c{honungslos zu vVer- folgen drohte, Wirklißh wurde ein Theil jener Güter freiwillig zurüdgestellt, die größte Schwierigkeit ergab si jedoch bei Vertheilung derselben, da man in vielen Fällen über die wahren Eigenthümer niht ins Kla:e kommen fonnte, Uebrigens bestehen die zurücerhaltenen Gegenstände meist in Ohs jekten von größerem Umfange und geringem Werthe, während von den geraubten Barschasten und Prätiosen wenig noch zum Vor schein fam. Den Truppenzuwachs, welchen die Garnison vou Aleppo nach becndeiem Kampfe von der anatolischen und \yrischen Armee erhielt, war unbedeutenv. Dafür aber langten zu Alexandrette mit 3 Kriegsdamyfschiffen vier vollständige Bataillone aus Konstanti- nopel an, welhe sich am 22sten nach Aleppo in Marsch selten, Zugleich mit diesen ist Mehemed Pascha, kürzlih noch türki {her Botschafter in London, eingetroffen, welcher als neuer=- nannter Statthalter von Aleppo an die Stelle des qv verufene.! Zarif Pascha tritt. Dex Emeute von Aleppo folgien ähn- liche Exzesse in dem am Euphrat gelegenen Handelsorte L irid\hick. Zwei Christeu wurden daselbst getödtet, der Quarantaine - Direktor verwundet und mehrere Häuser geplündert. Es wurde daher das Expeditions -Corps des Hussein Pascha entsendet, um au jenen Ort wieder zur Ordnung zuriü{zuführen. Sogar bis Orfa verbrei tete sich der Geist des Aufruhrs, wo man nach dem Abzuge der nach Aleppo berufenen Garnison gleichfalls Miene machte, über die christ liche Bevölkerung herzufallen , sich aber zuleßt dafür entschied, den weiteren Gang ver Ereignisse abzuwarten. Die moralische RÜd- wirkung dec Züchtigung der Rebellen von Aleppo verbreitete sih schnell über ganz Syrien und hatte einen entschiedenen Umschlag der öffent lien Stimmung zur Folge. Zwar wurde die Nachricht von der großen Mehrzahl der Moslimen mit si{chtbarem Mißmuthe hinge- nommen, sle wirkt jedoch auf dieselben in hohem Grade einschüdch ternd, während si das gesunkene Ansehen der Regierungsbehörden hob und durch die Erfolge der türkischen Truppen neuen Halt und Festigkeit gewann. In den Städten, welche durch fanatische Auf- reizungen sich in Aufregung befanden, beginnt man wieder, sich freier zu bewegen. Auf dem flachen Lande vers{hwinden die bewaf- neten Haufen zugleih mit den aus der Wüste vorgedrungenen Be-

duinen. Die Straßen sind dadurch sicherer unv besuchter geworden, und allmálih kehrt der Handel in das frühere gewohnte Geleise zurück.

Var 2c L uide R 1 L

Auswärtige Wüörfen.

IGieu, 10 An Mel, 9103, JIX 01) % (Q Ao 4 L Br., ; Gld. 4Lproz. 825 Br., # Gld. 2¿proz. 50 Br., 495 Gld Anl. 34: 202 Br., 201 Gld.z 39: 1447 Br., 5 Gld. Nordb 114: Br,, 114 Gld. Gloggn. 126 Br., 125 Gld. Mail. 77 Br.,

76 Glo. Pesth 87% B Gld, B. A. 1145 Br

Wechsel-Course

Amsterdam 179 Gld.

Augsburg 130 Gld

Frankfurt 1295 Gld.

Hamburg 192 Br., 19125 Gld.

LonDon 12, 40 By. U: Old

Paris 1515 Gld.

K. Gold 1325 Br. u. Old

Silber 1294 Br. u. Old. Fonds ohne Veränderung fest und beliebt. fehlend und begehrt.

1140 Gld

1 Fremde Valuten London am meisten gestiegen.

Leipzig, 8. Jan. Leipz. - Dresdn, Partial -Dbligationen 108 Bld, Leipz. B, A, 41607 Gld. Leipi. : Dreôd, E. A 136? (81 (S: Ls M g a Ï R L P ats L: T Gld. Sächsisch - Bayer. 85; Br. Schles, 957 Br, Chemnißz=Riesa

c 4 I ry! 4 r v 4 , 3 3 22 Old, Löbau - Zittau 24 Gld. Magdekburg - Leipzig 209 Br. Berl. - nhalt, 964 Br., % Gld. Altona - Kiel 89 Br. Dessauer B. A, 1365 Old. Preuß. B. A. 95% Br., 954 Gld

¿Frauksurt a. M., 7. Jan. Das Geschäft an heutiger Börse war im Ganzen wenig belebt. Die Course der Fonds und Eisenbahn-Actien erfuhren beinahe keine Veränderung. Nur einige Gattungen derselben blieben etwas matter. : : ___ Desterr, Iproz. Metalliq. Obligationen pr. Compt. 73% Brief, 735 Geld. Bank - Actien 1055 Brief, 1052 Geld. Badische Partial - Loose à 50 Fl. vom Jahre 1840 532 Brief, 53% Geld. do. a 35 Fl, vom Jahre 1850 315 Br., 312 Gld. Kurhess. Par tial - Loose a 40 Rthlr. Preuß. 30% Br., 305 Gld. Sard. Par tial - Loose a Fr. 36 b. Gebr. Bethm. 334 B 33 Old, Darm- städt. Partial Loose a 50 Fl. 745 Gld., 73% Old., do. a 25 Fl. 2848 Gld. Span. Ardoins 3proz. inländische 335 Br., 33 Gld. Poln. 300 Fl. Loose a 405 Kr. 1405 Glo, 4proz. Oblig. a 500 Fl. 815 Br., 81% Gld, Friedr. Wilh. Nordb. ohne Zinsen 35% Br., 35 Gld. Ludwigshafen - Bexbach 80 Br. , 797 Gld, Köln -=Mindven ohne C, 96%, Ölv, :

_ Hamburg, 7. Jan, 3ä4proz. pr. C: 88% Byr., §- Old. St. Präm. Oblig. 90 Gld. E. R. 104 Br., 103% Gld. 4ckproz. 91% Br., 91 Gld. Stiegl. 86; Gld. Dän, 72 Br. Ard. 113 By, pro o O14. Old. Amer: Oro V S1, L105 D, 1043 Gld. Hamb.-Berl, 87% Br,, 87 Gld, Magd.-Witt, 51 Br., 504 Gld.. Altona-Kiel 88 Br. Köln-Minden 964 Br., 96 Gld, Friedrih Wilhelm-Nordbahn 35 Br. Mecklenburg 285Br., 28 Gld. Weh sel-Course. ; , Paris 1902,

Petersburg 3253,

London 13 , 22,

Amsterdam 35 , 90,

5 Ley

| |

| j | î | 1

Frankfurt 897. Wien 1937. Breslau 1535. Gold al Marco 4215. Louisd’or 10, 12. Dufkaten 997. - Preuß. Thaler 515. Fonds und Cisenbahn - Actien behaupteten sich; Umsaß mäßig,

Paris, 6. Jan. 3proz. 56.25, 467 . 50, Dufaten 11. 70—60. Wewcchsel-Course. Amsterdam 211. Hamburg 1875. Berlin 3675. London 24 . 80. Frankf. 21417. Petersburg 385. Die Rente war wenig verändert und hielt sich auf 9: Loudon, 6. Jan. 3proz. Cons. p. C. a, Z. 96%, 34proz. 984, 5. Ard. 174, #. Iproz. 38, §. Pass. 3%, & Int. Russ. 5proz. 112, 1410, 44proz. 964. Bras. 89, 87. Métx. 359, 2, Peru S0, 795. 1gl. Fonds bei nicht sehr großem Umsaß in guter Stim- mung. In fremden keine wesentlihe Veränderung. 2 Uhr. Engl. Fonds etwas gewichen. In fremden war feine Vcränderung.

9proz. 94.15. Nordbahn

h

L,

Pr (5 À

Amsterdam, 6. Jan. Dur den Rückgang der franz. Fonds waren sowohl holl. als fremde Fonds zu mehr oder minder nie= drigeren Coursen zu habenz in Integr. wie in span. war das Ge-= {äft ziemlich belebt. Mex. 34.

Holl, Int. 572 97. 30v04, neue 07%, 7. Span. Ard 125, «e gr. Piecen 1277, 4+ Coupons 72, Russ. alte 105. proz. 871. Stiegl. 865. Oesterr. Met. 5proz. 714. neue do. 76, Ï.

Wecsel-Courfse. Paris 567 Gld. Wien 27# Gld. Frankfurt 100 Gld. London 2 Met. 141.

Hamburg 3577 Gld. Petérsburg 181 Br.

Markt - Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 9, zanuar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen nach Qualität 47 —52 Rthlr. Roggen lyco 35 37 Rthlr. pr. Jän. 35 Riblr. Br., 34% G. pr. Frühjahr 18541. 365 Rthlr. bez. u. Br., 365 G. P Mai /Juni 36% Rthlr. bez. u. Br., 365 G. (Gerste, große loco 25—26 Rthlr. ' fleine 23—25 Rthlr. Hafer lvco nach Qualität 227 24 Rthlr. 48pfd. pr. Frühjahr 22% Rthlr. bez. u, Br. 50pfd. 23% Rthlr. Br. | Erbsen, Koch- 40—46 Rthlr., Futter- 35-—39 Rthlr. Rüböl loco 11 Rthlr. Br., 10% bez. u, G., zuleßt 11 G, pr. diesen Monat 414 Rthlr. Br., 107 bez., 105 G. Jan. /Febr. 11 Rthlr. Br., 105 G. Febr. /März 14 Nthlr. Br., 140% G. M Lr2 Nnril j S reit Mai 4 114 Rihlr. Br, 11% G Leinöl loco 114 Rthlx. Br., 115 verk. pr. Frühjahr 115 Rthlr. Br., 115 G. Aovbuol 134 Rthlr. Palmöl 115 Rthlr. ckudsee - Thran 13 a 127 Rthl Spiritus loco ohne Faß 167 R O O 465 Nile. V7, 467 O. Jan. / Febr. ) : / Febr. /Márz 165 Rthlx. Br., 165 G., 10% bez. März / April 17 Rthlr. B i

thlr. bez

144/44

Nprit (Mat 1/72 a 5 Rbly Bk, 4 a ( 17x a 5 Q. Máäi /Juni 17% RWlr: Br, 1/750 » Juni /Juli 18% Rthlr. Br., 18 G.

Wetter: nach gefallenem Schnee mäßiger Frost. Geschäftsverkehr: gering. Weizen: geschäftslos. Roggen: in ziemlich fester Hafer: einzeln gefragt. Rübbl: bei etwas höheren Forderungen geringer Umjat Spiritus: fester und etwas höher bezahlt :

p If y 7h py L 4 4 o ä e Haltung, aber dwaches Geic

Königsberg, 6. Jan.

Zufuhr war gering. Roggen 34 bis 38 | ( fleine Gerste 22 bis 26 Sag bis 24 Sgr., graue Erbsen 36 bis 45 Sgr., weiße C

50 bis 60 Sgr. Pr, Sb. ,

Gerste 24 bis 27 Sgr.,

40 Sgr., Kartoffeln 20 Sgxr., der Ctr. Heu

Stroh 135 bis 150 Sar.

Stettin, 8. Jan. Das Wetter neigt Nordostwind, der Himmel ist bededckt Von Weizen sind 60 Wspl. 89pfd, 502 Rthlr. frei hier verkauft. Das gestrige Geschäft ist zu 514 nicht, wie durch Druckfehler irrthümlid angegeben , zu 52: gemacht. f :

Ie winn

Roggen animirt, 82pfd. loco mit 357 Rthlr. bez., rul 36% a 364 bez., lebteres bleibt Geld, 86pfd. pr. Frühjahr 374 u. Gld. / i Gerste, große ab Stralsund 26 Rthlr. Br., 25 Rthlr, is g boten.

Hafer pr. Frühjahr 24 Rthlv. bez. Heutiger Landmarkt :

Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen, (6a 0 39438 2 a 24 22 a 20 08 a 0 S

Rüböl steigend, loco 10% a 10% Rihlr. bez., leßteres blei Gld., pr. Jan.—Febr. 10; Rthlr, bez.,, pr. März—April 105 bez. u, Gld., pvr. April—Mai 105 Rthlr. Gld.,, 10% Rthlr. Bp, Pr; Herbst 11 Rthlr. Br. i 0D

Spiritus aus erster Hand zur Stelle ohne Faß 235 a £% bez., aus zweiter Hand in loco ohne Fa 234 a 2% bez, mit Faß 23% % bez, pr. Frühjahr 22 2% viel Geld.

Memeler Leinsamen mit 7% Rthlr. bez,

osen, 6. Zan. (Der Scheffel zu 16 Meyen.) 4 Rthlrx, 16 Sgr. 8 Pf. bis L Rthlr, 20 Sgr, 0 Pf.

Weizen