1851 / 18 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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C M S M P:

des Vereins im Wege der Execution zum Verkauf bringen, und, da Bieter, welhe die ganze Summe zu bezahlen bereit wären, \chwerlich erscheinen dürsten, den ganzen Besiß um eine Kleinigkeit erwerben, ihre ausgefallenen Restforderungen aber unzweifelhaft in Europa gegen die einzelnen Mitglieder des Vereins geltend machen! wurden.

Die General-Versammlung, durchdrungen von der Nothwen- digkeit, die Schulden des Vereins zu bezahlen, hat deshalb sofort ihrem Rechts-Anwalt in Texas die Anweisung zugehen lassen, eine Convocation der Gläubiger zu P um vor Allem eine Liquid- stellung sämmtlicher Schulden zu erwirken. i ¿

Tür das isi Colonisations-Verfahren, namentlich au E eine zweckmäßige Beschaffung der Geldmittel zur Bezahlung n

Schulden und zu einem genügenden Betriebsfonds, war don, Pet Traugott Bromme die Skizze zu einem Plane eingesandt M Dr die man mit Dank entgegennahm und deren weitere A Bos VE dringend von Herrn Bromme erbeten wurde. M derse fl R nachgewiesen, wie der Verein nah und nach nit nur ake seine fri JELeN Verluste decken, sondern auch noch einen bedeutenden Gewinn erzie- len müsse, wenn man die bisherigen Fehler zu vermeiden und e der erforderlichen Vorsicht und Energie zu verfahren wisse, was na den bisherigen Erfahrungen und bei dem jeßigen günstigen Stande der Sache nicht s{chwer sein dürfte.

Gleichzeitig sind aber au Maßregeln verabredet worden, um

die Thátigkeit des Vereins nah der philanthropischen und nationalen Richtung hinfort wieder in einem großartigen Maßstabe beginnen zu lassen. Namentlich sollen die Directionen der deutschen Eisenbahn- und Dampfschifffahrts-Gesellschaften ersucht werden, den unter dem Schuße des Texas-Vereins Auswandernden billigere Fahrt zu ge- wák,ren, Das Comité wird mit bremer und hamburger Schiffs- rhevern in Verbindung treten, um periodische direkte Fahrten nach Indianola zu vermittelnz es sollen Agenten an dem Aus|schiffungs=- Hafen und in den Stations-Orten angeseßt werden, welhe den Ankommenden Rath zu geben und ihnen bei ihrer Weiterreise nach dem Innern Beistand zu leisten haben. Auch wird das Comité in der Kürze die Herausgabe einer nach den besten Quellen bearbeite- ten speziellen Karte von Texas, insbesondere aber von den bereits vermessenen Vereins-Besibungen, veranlassen z desgleichen ist das- selbe damit beschäftigt, eine nah den zuverlässigsten Autoritäten ent- worfene umfassende Instruction für die Auswanderer nah Texas zum Druck vorzubereiten. ; : : Der Redner deutete darauf hin, wie es ihm zur großen Ge= nugthuung gereiche, zu diesen leßteren Verabredungen, welche ganz im Sinn des berliner Vereins getroffen seien, vorzugsweise als Vertreter des Leßteren mitgewirkt zu haben.

Hiernächst ging der Redner auf seinen Besuch in Frankfurt a. M. úber, wo aus Veranlassung seiner Anwesenheit eine Sißung des dortigen Vereins berufen worden war. Auch hier hatte man die Tendenz und die Bestrebung des berliner Vereins anerkannt und inniges Zusammenwirken mit demselben beschlossen.

In derselben Sißzung des frankfurter Vereins war der von der preußischen Regierung vorgelegte Entwurf eines Unions-Ge- seßes zum Schube und zur Fürsorge für deutsche Auswanderung und Colonisation (siehe Preuß. Staats-Anzeiger vom 3, Au gust 1850 Nr, 211) zur Berathung gelangt. Die diesem Geseh-=- Entwurfe zum Grunde gelegten Prinzipien hatten die entschiedenste Billigung erfahren und den einstimmigen Wunsch hervorgerufen, daß es der preußischen Regierung gelingen möge , diese Grundsábe im Wege der Unterhandlung mit den einzelnen deutschen Regierun-

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ierauf hielt der Lehrer Herr Steinert, welcher in der Zeit

von fi 3! Moagaten Taf Theile von Texas bereist hatte, einen Vortrag, in welchem er den Texas-Verein in Bezug auf seine frühere Wirksamkeit anzugreifen und ihn als des Vertrauens der Auswan- derer unwürdig darzustellen versuchte, auch Texas für ein den deut- {en Auswanderern überhaupt nit günstiges Land bezeichnete.

Nachdem der Vorsigende die Vorwürfe gegen den Texas-Verein durch Hinweisung auf den Vortrag des Herrn von Bülow theils für unrichtig, theils für erledigt erklärt, den Redner in Bezug auf seine Schilderungen der Texanischen Verhältnisse au auf meh- rere Widersprüche aufmerksam gemacht hatte, traten meh-= rere Anwesende auf, welche viele Jahre lang in Texas gelebt hat- ten, widerlegten die einzelnen Behauptungen des Herrn Steinert, und wiesen ihm nah, wie er sich über die von ihm hervorgeho- benen Punkte fast überall vollständig geirrt habe.

Die übrigen Gegenstände, welche auf der Tagesordnung stan= den, mußten der vorgerückten Zeit wegen auf die nächste Sihung vershoben werden.

Eisenbahn : Verkehr.

Neisses Brieger Eisenbahn.

Obgleich die Neisse-Brieger Eisenbahn zu den rentabelsten Bah= nen nicht gezählt werden kann, so kann man doch die Einnahmen des Jahres 1850 den der früheren Jahre gegenüber als befriedi- gend bezeichnen; bemerkt muß jedo werden, daß der größte Theil der Mehreinnahme in 1850 gegen 1849 dur die außerordentliche Ein- nahme in den Monaten November und Dezember hervorgingen, tn- dem diese beiden Monate die größten Einnahmen seit Eröffnung dieser Bahn gewährten, Es wurden nämlich im Monat November bei einer Frequenz von 12,659 Personen eine Einnahme von 9701 Rthlr. und im Dezember bei einer Frequenz von 13,012 Personen eine Einnahme von 9393 Rthlr. erzielt, was zusammen eine Einnahme für diese beiden Monate von 19,094 Rthlr. ergiebt, während in denselben Monaten des Jahres 1849 nur 7365 Rthlr. einkamenz in densel- ben Monaten des Jahres 1848 kamen ein 5931 Rthlr. und desglei= hen in 1847 nur 5412 Rthlr. Im ganzen Jahre 1850 wurden befördert 81,427 Personen; im Jahre 1849 wurden nur befördert 641,663 Personen, und in dem Betriebs - Abschnitte vom 25. Juli 1847 der Eröffnung der Bahn bis ult. Dezember 1848 wurden befördert 85,553 Personen. Es ergiebt sich sonach im Jahre 1850 eine durchs{nitiliche Monats - Frequenz von 67855 Personen, im Jahre 1849 aber nur von 51385 Personen und in dem ersten Betriebs - Abschnitte von 17 Monaten von 50325 Per- sonen, Die Gesammt - Einnahme betrug pro Jahr 1850 60,337 Rthlr., während dieselbe, welche aus dem Betriebe entsproß, im Jahre 1849 nur 42,461 Rthlr. 26 Sgr. betrug; in dem ersten

Sgr. 1 Pf. Es wurden sona in 1850 gegen 1849 mehr einge- nommen 17,875 Rthlr. 4 Sgr. Jm Durchschnitt betrug in 1850 die monatliche Einnahme 5028 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.z in 1849 be- trug die Durchschnitts-Cinnahme pro Monat 3538 Rthlr. 14 Sgr. 8 Pf., und in dem ersten Betriebs - Abschnitte von 17 Monaten betrug dieselbe nur 2806 Rthlr. 21 Sgr. Es zeigt sich überhaupt im Jahre 1850 gegen 1849 fast in jedem Monate eine Vermeh=

gen zur Geltung zu bringen,

S rut 1891, Die

Bekanntmachungen.

[42] Bean mg Mun 0

Die am Mietel-Flusse zwischen der Oder und Warthe belegene Königliche Domaine Quartschen, welche von einem jeden der leßteren beiden Ströme circa 1 Meile, von Neudamm 1 Meile, von Küstrin 17 Meilen, von

die nächstfolgenden 5 Jahre, mit welcher auch wiederum ein Talon als Legitimation zur Erhebung der folgenden Coupons-Serie verbunden ist, bei jeder Kasse aber nur von denjenigen Pfandbriefen, welche auf Güter des be- treffenden Departements eingetragen sind und nur gegen Einreichung der quittirten Talons der dritten Serie

rung, denn nur die Monate Februar und April weisen eine Ver-

vierte Serie der Zins-Coupons für

G

Bequemlichkeit sub 1.

20 Un 01S

Abschnitt von 17 Monaten betrug dieselbe nur 47,713 Rihlr. 28 |

Machen die Pfandbriefs - Jnhaber von den zu ihrer und 11. gestatteten Erleichterun- gen in der geordneten Weise keinen Gebrauch, so kön- nen sie dann gegen Auslieferung der quittirten Talons die neue Coupons -Serie nur in dem Zeitraume vom 5. Juli 1851 bei der Kasse desjenigen a) aus der Verloosung vom 18. Februar 1847 Departements abheben, welchem das in dem Talon ge-

minderung nach. In dem ersten Quartal 1850 wurden befördert 11,934 Personen, und die Gesammt-Einnahme betrug 8868 Rthlr, ; im zweiten Quartal wurden befördert 17,952 Personen, und ein- genommen wurden 12,278 Rthlr., mithin wurden im zweiten Quartal gegen das erste mehr befördert 5618 Personen und mehr eingenommen 3410 Rthlr,; im dritten Quartal wurden befördert 19,880 Personen, und die Gesammt - Einnahme betrug 15,106 Rthlr., was gegen das zweite Quartal mehr beträgt 2328 Per- sonen und 2828 Rthlr. Einnahmez gegen das erste Quartal wur= den im dritten mehr befördert 7946 Personen und mehr eingenom- men 6238 Rthlr.; im vierten Quartal wurden befördert 32,061 Personen , und die Gesammt - Einnahme betrug 24,085 Rthlr. ; es wurden sonach im vierten Quartal gegen das dritte mehr befördert 24181 Personen und mehr eingenommen 8979 Rthlr. ; gegen das zweite wurden mehr befördert 1459 Personen und mehr einge- nommen wurden 11,807 Rthlr., gegen das erste Quartal wurden im vierten mehr befördert 20,127 Personen und mehr eingenommen 15,217 Rthlr. Jn dem erwähnten ersten Betriebs-Abschnitt von 417 Monaten kamen außer den Betriebs-Einnahmen noch ein 7161 Rthlr. 2 Pf. für Pächte, Miethen :c., so daß sich eine Gesammt- Einnahme für diesen Zeitraum von 54,875 Rthlr. 25 Sgr. 3 Pf. ergiebt. Die Ausgaben betrugen für diesen Zeitraum 55,357 Rthlr. 8 Pf, es überstieg sona die Ausgabe die Einnahme um 481 Rthlr. 5 Sgr. 5 Pf. Im Jahre 1849 betrugen die Neben-CEinnahmen 8590 Rthlr. 12 Sgr. 9 Pf., dieselben hinzugerechnet zu den Be- triebs-Einnahmen, ergiebt sich eine Gesammt-Einnahme von 51,052 Rthlx. 8 Sgr. 9 Pf. Die Ausgaben betrugen für 1849 40,597 Rthlr. 17 Sgr. 10 Pf., wonach sich ein Uebershuß von 10,454 Rthlr. 20 Sgr. 11 Pf. herausstellte. Nimmt man die Erträgnisse von Pächten, Miethen 2c. für das Jahr 1850 auf 8500 Rthlr. an, so ergiebt sich eine Gesammt-Einnäahme von 68,837 Rthlr., und stellen sich die Ausgaben denen von 1849 glei, würde ein Ucber- {uß von circa 28,200 Rthlr. verbleiben.

Auf der Niederschlesischen Zweigbahn wurden im Dezember v. J. für 12,031 Personen und 27,295 Ctr. Güter 9265 Rthlr, 23 Sgr 2 Pf. eingenommen.

Breslau-Schweidniz-Freiburger Eisenbahn. Im Monat Dezember 1850 wurden auf der Bahn befördert 24,685 Personen, inkl. Miltair, und betrug die Einnahme: a) an Personengeld, inkl. der

Militair-Beförderungs-Kosten 10,492 Rthlr. 6 Sgr. 8 Pf. þ) für Vieh -, Equipagen - und

Güter - Transport (115,795

Ctr. 92, Par Aa: 6048 2 2

zusammen 17,140 Rthlr, 27 Sgr. 10 Pf. Breslau, den 12, Januar 1851. Deo u n

unserer Gesellschaft haben in dem zur Verbrennung an- geseßt gewesenen Termine nicht mit verbrannt werden fönnen, weil solhe noch nicht zur Einlösung präsentirt waren, und zwar:

I. von den 4% Obligationen Litt. B. à 200 Thlr,

Nr. 7706. 8424. 9924. 9925. 9926, 9930,

ausgereicht werden, sofern nicht der Inhaber des Pfand- nannte Gut angehört, Hinsichtlih der Pfandbriefs- b) aus der Verloosung vom 28, Februar 1848 Inhaber, welche die sub 11. erwähnte Verpflichtung Nr. 7764. 7846. 7962, 8318. 8322, 8324.

Frankfurt a, d. O, 55 Meilen und von Berlin 13 Mei- len entfernt is, soll in dem hierzu auf

den 13, März d. J., Vormittags 10 Uhr, in unserem Sessionszimmer im Königlichen Regierungs- gebäude hierselbst vor dem Regierungs-Rath Braumann anberaumten Termine im Wege der öffentlichen Licita- tion von Trinitatis d. J, ab auf 18 hintereinanderfol- gende Jahre bis zu Johanni 1869 anderweitig ver-

pachtet werden,

Die Pachtung umfaßt:

1) die beiden Vorwerke Quartschen und

Birkenbusch

mit den vorhandenen Wohn- und Wirthschaftsge-

bäuden und einem

a) Hof- und Baustellen D

c) Aeaerm d) Wiesen und incl. 143 M,

Areale §on :

14 M. N 36 » 1 S P. 2446 » 63 Rohrung ,

131 2M.

64 []IR.

»

im Warthebruche.…..--- 442 477» E BNlie he 30 » 32 »

f) Wegen, Gräben und un-

e) Hütungen.

brauchbar...

R000 00000 L. N

my pi pg (4 »

Zusammen 3015 M,

56 [IN

2) die mit dem Vorwerke Quartschen verbundene Brau-

und Brennerei,

3) die Fischereinuzung in den innerhalb der Gränzen des zu verpachtenven Areals befindlichen Gewässern, 4) das bei dem Amte aufkommende Natural-Zinsge- traide von 168 Schfl, Roggen und 41 Schfl, 10

Meyen Hafep,

Mit der Pachtung i} die Domainen-Amts- und Kas- sen-Verwaltung verbunden, Das dem Ausgebote zum Grunde zu legende Pacht- gelder-Minimum i} auf 4600 Thlr, bestimmt und zur Uebernahme der Pachtung ein disponibles Vermögen von 20,000 Thlr, erforderlich. Dem Königlichen Finanz-Ministerium bleibt die Aus- wahl unter den drei Meistbietenden vorbehalten, Die Verpachtungs - Bediugungen , so wie die Regeln der Licitation, werden vom 20sten d, M, ab in unserer Registratur hierselbst während der Dienststunden zur Einsicht at auch sind wir auf Verlangen bereit,

dieselben gegen

vorshuß abschriftlich mitzutheilen.

Frankfurt a. d, O.,

den 11. Januar 1851,

Königliche Regierung. Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Dómaínen und Forsten,

[41] Bekanntmachung der Pommerschen Landschaft. Bei den Kassen der vier Departements Anklam, an der Rega wird in Termine, also in dem

rstattung der Kopialien durch Post-

Pommerschen Landschafts-

Stargard, Stolpe und Treptow

dem Johannis - Zinszahlun Zeitraume vom 25, Junî

bis

briefes gegen solhe Ausreichung der neuen Coupons- Serie an den Jnhaber des Talons der dritten Serie vorher Protest eingelegt haben möchte,

Zur Bequemlichkeit der Inhaber Pommerscher Pfand- briefe is jedoch die Einrichtung getroffen, daß:

l. auch {hon in dem Zeitraume vom 15, April bis 15, Mai 1851 die Ausreichung der neuen Coupons- Serie von der General-Landchafts-Kasse in Stettin in den Stunden von 8-12 Uhr Vormittags, ohne Unter- schied, zu welchem Departement das in dem Talon ge- uannte Gut gehört, geschehen wird, wenn derselben von dem Junhaber die Talons unmittelbar oder durch cinen Dritten vorgelegt oder portofrei zugesandt worden, und nicht etwa von dem Psandbriefs-Jnhaber vorher gegen die Ausreichung der neu:n Coupons-Serie an den Jn- U in Talons der ablaufenden Serie protestirt wor- den ist,

„Diejenigen Pfandbriefs - Jnhaber, welche sih veran-

laßt und berechtigt halten, die Ausreihung der neuen

Coupons-Serie an den Präsentanten des Talons der

abgelaufenen Serie zu widersprehen, werden daher

hierdurch aufgefordert, solchen Widerspruch der Pom-= merschen General - Landschafts - Direction in Stettin vor dem 15, April 1851 anzuzeigen und sich bei der- selben als Besißer des betreffenden Pfandbriefes aus- zuweisen, weil sonst bei Nichtbeachtung dieser Auf- forderung die Ausreihung der neuen Serie an den

Präsentantea des Talons erfolgen wird und muß.“

Die General-Landschafts-Kasse in Stettin wird, un- ter Zurückhaltung der Talons, die Serie 1V. der Cou- pons nebst neuen Talons den Präsentanten ausreichen oder respektive auf Gefahr und Kosten des Einsenders demselben mittelst der Post zusenden. Zur Vermeidung von Jrrthümern is es nothwendig, daß bei schriftlichen Einsendungen von Talons die Absender ihren Antrag, so wie das im Rücken der Talons abgedrucckte Quit- tungs - Formular, mit Benennung des Wohnortes und Charakters ret deutlih unterzeichnenz daß ferner :

11, au den Jnhabern oon Talons, welche zu Pfand- briefen von Gütern verschiedener Departements gehören, wenn sie wünschen, in dem Johannis - Zinszahlungs- Termine, also in dem Zeitraume vom 25, Juni bis 5. Juli 1851, die Couponsblätter der neuen Serie E sämmilich bei einer einzigen der oben genannten vier Departements-Kassen zu erheben, hierin gewillfahrt wer- den soll, jedoch nur dann, wenn sie diese Absicht derje- uigen Departements - Direction, bei deren Kasse sie die neue Coupons-Serie ihrer sämmtlichen Pfandbriefe in der obigen Zeitfrist zu empfangen wünschen , spätestens

bis zum 4, März 1851, unter Beifügung einer voll- ständigen, deutli geschriebenen und afkuraten Nach- weisung der Talons, postfrei anzeigen und sich dabei ausdrücklih verpflichten, in der Zeit vom 25. Juni bis 5. Juli 1851 diese benannten- Talons der Kasse dieses Departements zur Ausreichung der neuen Coupons- Serie vorlegen zu wollen,

übernommen haben, ohne sie jedo zu erfüllen, kann die Abhebung der m uen Coupons - Serie dann nur bei der Kasse des Departements, dem das in dem Talon benannte Gut angehört, auh dort aber erst in einem der späteren Zinszahlungs-Termine und nicht schon in dem Johannis-Termine 1851 erfolgen. Stettin, den 1. November 1850. Königl. Preuß, Pomm, General-Landschafts-Direction, (gez.) Graf v. Eifstedt-Peterswaldt.

Bd O ne

Mit Bezug auf die vorstehende Bekanutmachung Einer Königl, General - Landschafts - Direction von Pommern vom 1, November 1850 ersuche ih diejenigen Juhaber von Pommersch:n Pfandbriefen, welche durch mich die neuen Couponsbogen dex vierten Serie zu denselben besorgt zu haben wünschen, die betreffenden Talons auf der Rücfseite mit der Quittung auszufüllen und, mit einem doppelten nah den Kapitals-Beträgen geordneten Verzeichniß versehen, mir in der Zeit vom 1, April bis 13, Mai c. zu übergeben,

Berlin, den 15. Januar 1851.

M. Borchardt jun., Jägerstraße Nr. 22.

men T

f Dan

Die Anfertigung und Lieferung einer Hochdruck - Dampsmaschine und der zur » Einrichtung einer Reparatur-Werkstatt für die Ostbahn erforderlichen Werkmaschi- nen, als: Drehbänke, Hobel-, Bohr-, Loch- Maschinen 2c., soll im Wege der Sub- mission vergeben werden,

Lieferungslustige habeu ihre Anerbietungen versiegelt und portofrei unter der Aufschrift :

„Submission auf die Lieferung einer Dampfmaschine

zc. für die Reparatur-Werkstatt der Ostbahn““ bis zu dem

am 15, Februar «., Mittags 12 Uhr, im Central-Büreau zu Bromberg anstehenden Termine, in welchem die Eröffnung der Offerten in Gegenwart der etwa persönlih erschienenen Submittenten erfolgt, an die unterzeichnete Direction einzusenden, Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt,

Die Bedingungen werden auf portofreie Gesuche von der unterzeichneten Direction mitgetheilt,

Bromberg, den 9, Januar 1850.

Königliche Direction der Ostbahn,

Berlin-Potsdam-Magdeburger 17) Eisenbahn-Gesellschaft.

Nachstehende Nummern der in den früheren Jahren zur Verloosung gekommenen Prioritäts - Obligationen

l 06 lnt

c) aus der Verloosung vom 23. Dezember 1848 Nr. 7455. 8282. 9921, 9960. d) aus der Verloosung vom 28. Dezember 1849 Nr. 7399, 7577, 7722, 8117. 8202. 8592, 8603, 9232, 9244, 9532, 9590, 9706. 9944, IT, von den 5 % Obligationen Litt. C. à 100 Dr, a) aus der Verloosung vom 18. Februar 1847 Nr, 279. 2820. 3216, 6094, 6096. 8999, 12089, 12745. 13512. 13521. 13693. 15668. þ) aus der Verloosung vom 28, Februar 1848 Nr, 601. 687. 1587, 1927. 1976. 2227, 2289, 2660. 4089, 9721+ 11273, 12026. 13096, 13524, 14003, 15548. 16936, 17001, 17105. 7398, 18101, 18300. 22237, 22251, 23364, 24006. 24008. 24131. c) aus der Verloosung vom 23, Dezember 1848 Nr, 76. 1779, 3868. 6055. 6501, 7244, 7270. 79778, 7279. 7329. 7527. 7544. 8564, 9615. * 10754, 11522. 11894. 12504. 13221. S 13621, 13651, 15695. 16387. 16389, 16448. 16449. 17106. 18953. 25251. 26075. 26076, 97494, 29103. 29104, 29567. 30939, 31221. 31222, d) aus ber Verloosung vom 28, Dezember 1849 Nr. 324. 669. 827. 1338. 2247. 2249, 2637, 3449. 3787, 4208, 5310, 5403. 5731. 6893, 7737 8143. 8596. 9013. 9201. 9776, 9866. 10292, 10941, 11145. 11349. 12072, 12196. 12389, 12753, 12769. 13170. 13188, 13678, 13696, 13724, 13756. 14080, 14236, 14308, 15551, 16762. 17099. 17444. 17574, 17692. 17942, 18086. 19228, 19229. 20104, 20110. 92158, 22577. 22580. 22582. 23386, 23474, 93475, 23476, 23499. 23994, 25886, 26394, 97113, 27180. 27184. 27584. 27692, 27693. 27722, 27726. 27833. 28030. 28368, 28442 29004, 29500. 29873, 29980. 31218. 1II. von den 5% Obligationen Litt. D. à 100 Thle,

aus der Verloosung vom 28. Dezember 1849

Nr. 382, 723. 1676. 1938, 4193, 4199, 5231, 52395. 6491,

1V, von den 4% Obligationen à 25 Thlr,

a) aus der Verloosung vom 28. Februar 1848 Nr. 640.

b) aus der Verloosung vom 23, Dezember 1848 Nr. 2262.

c) aus der Verloosung vom 28, Dezember 1849 Nr. 30. 31. 17585. 20301. 23690, 23731,

Wir bringen dies mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß , daß die Verzinsung der Obliga- tionen mit deren Fälligkeits-Terminen aufgehört hat.

Die übrigen aus den früheren Verloosungen eingelösten Obligationen sind vorschriftsmäßig verbrannt worden,

Potsdam, den 14, Januar 1851.

Das Direktorium,

Das Abonnement betrágr: 5 Rthlr. für £ Jahr. 10 Rthlr. - 1 Ja

Me 18.

Fn h-g4t

Amtlicher Theil.

Deutschland

Preußen. Berlin,

:Desterreich. Wien. Hofnachrichten, Genehmigung der Gerichts- Organisation des lombardish-venetianishen Königreihs, Postgeseß, Provisorisches Strafgeseyz. Bank-Ausweis. Vermischtes,

Bayern. Augsburg. Tagesbefehl des Generals von Gumppenberg.

Sachsen. Dresden. Ministerial-Konferenz. Berichtigungen, Verhandlungen der ersten und zweiten Kammer. Meißen, Aus- stellung von Porzellan-Gegenständen.

Württemberg. Stuttgart. Vermischtes.

Baden. Karlsruhe. Truppen - Juspection.

_zweiten Kammer,

Hessen. Kassel. Hanau, Durchmarsch österreichischer Truppen.

Hessen und bei Nhein. Darmstadt. Freiherr von Dalwigk.

Schleswig - Holstein. Altona. Verhandlungen der Landes - Ver-

Verhandlungen der

sammlung. Nassau. Wiesbaden, Zusammenstellung der Staais-Exigenz.| A usland. : Desterreich, Pesth, Bedrängte Finanzlage der Stadtgemeinde. Frankreich, Geseßgebende Versammlung, Zweite Annahme

des Rekrutirungs-Geseßentwurfes, Vermischtes. Kommissionsbericht über Changarnier’s Abseyung, Paris, Der Präsident in der Kunst- ausstellung. Entlassung des spanischen Kabincts. Tagesbefehl des Kriegs-Ministers an die Armee, Der neue Kommandant der pariser Armee, Analyse der Abstimmung über Remusat's Antrag, Wahl des Berichterstatters der Remusatshen Kommission. Ueber die Proto- folle der permanenten Kommission, Beschluß der Schuld-Arrest-Kom- mission. Oppositions-Comité, Allais. Vermischtes.

Großbritanien und Zrland. London, Neue Nachrichten aus Nord-Amerika, —- Hofnachricht, Ministerberathungen. [Regierungs- Mittheilung an die Gouverneure von Neu-Südwales und Victoria. :

Rußland und Polen. St. Petersburg. Ernennungen,

Spanien, Madrid, Senats-Kommission in Betreff der Steuern. Debatten im Senat, Nachrichten aus Cuba, Diskussion über auswärtige Angelegenheiten,

Börfen - und Handels - Nachrichten.

Beilage,

Amtlicher Theil.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen sind von Bonn hier eingetroffen.

Berlin, den 16. Januar. Jhre Hoheiten die Fürsten von Hohenzollern=Hechin- aen und von Hohenzollern-Sigmaringen sind hier eingetrof- fen und im Königlichen Schlosse abgestiegen.

BetanntmaGuUn g

1m den Zweifeln und Anfragen zu begegnen Über den Anzug, ¿n welchem die zu Hofe geladenen Personen zu erscheinen haben, mache ich hierdurch bekannt, daß in allen Fällen, in denen nicht der Civil-Frack besonders angesagt wird, der Anzug die Uniform is für diejenigen Personen, welche solche zu tragen berechtigt sind. :

Die niht mehr im aktiven Dienste befindlichen Personen er- scheinen in den ihnen beigelegten Militair - Uniformen, in Hof-, Stánde- oder Johanniter-Ritter= 2c, Uniformen.

Bei dieser Gelegenheit spreche ih zugleih die Bitte aus, daß diejenigen Herren, welche durch mich beim Königlichen Hofe gemel- det scin wollen, ihre Briefe nach dem Königlichen Hofmarschall - Amte hier senden mit der Bezeichnung „Meldung“, damit solche quch in meiner Abwesenheit erledigt werden können.

Berlin, den 11. Januar 1851.

Der Hofmarschall. Graf von Keller,

Justiz - Ministerium.

Der bisherige Kreisrichter Hahn in Lieberose ist zum Rechts=- anwalt für den Bezirk des Kreisgerichts zu Friedeberg, mit Anwei= una seines Wohnorts in Arnswalde und zugleich zum Notar in pem Departement des Appellationsgerihts zu Frankfurt a. V. er- nann.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Prinz Waldemar von Lippe-Detmold, nach Detmold.

Der General der Jnfanterie, Geheime Staats-Minister a. D. von Rohr, nach Glogau.

Der General-Major und Divisions-Commandeur von Wu |- {fow, nah Perleberg.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 17, Jan. Das J ustiz-M iniste- rialblatt enthält das Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kometen os vom 2. November v. J. die Unzulässigkeit des gerichtlichen Executionsverfahrens wider Ge- meinden in der Rhein-Provinz betreffend, unkt den Plenar-Beschluß des Königlichen Ober-Tribunals vom 18. November v. J. die Auslegung der hur-kölnischen Berg-Ordnung betreffend,

Preußischer

® r. in allen Theilen der Monarchie é § ohne Preis - Erhöhung. j Bei einzelnen VKummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet. Z S E D

Berlin, Sonnabend den 18, Januar

Hesterreich. Wien, 15. Jan. Am Sonntag war Kinder- ball bei Jhrer Kaiserlihen Hoheit der Frau Erzherzogin Sophie, welchen au des Kaiser und die Kaiserin-Mutter mit einem Besuch beehrten. Se. Kaiserliche Hoheit Erzherzog Sigismund is in Gráz eingetroffen, um daselbst seinen neuen Posten zu übernehmen. Se. Durchlaucht der Ministerpräsident Fürst Schwarzenberg ist gestern Mittag von Dresden hier angekommen.

Das Neuigkeits-Büreau meldet + „Se. Majestät der Kai= ser hat die gestellten Anträge der Gerichts -Organization des loms- bardisch=venetianishen Königreichs unterm 3ten d. Mts. genchmigt und den Minister der Justiz beauftragt, die zur Ansführung der-= selben erforderlihen Anorduungen im Einverständnisse mit den Mis- nisterien des Jnnern und der Finanzen zu veranlassen. Wie wir hó- ren, wird demnach das Gerichts - Organisations - Statut des lombardish - venetianishen Königsreihs noch im Laufe dieser

Woche kundgemacht werden, Das Statut wurde auf Grund des im November v, J. von dem abgeordneten Kaiser-

lichen Kommissär vorgelegten Entwurfes verfaßt, welher nach viel- fältigen Erhebungen und Ergebnissen mündlicher und schriftlicher Berathungen zusammengestellt war und in dem im Wesentlichen die mit dem Kaiserl. Patente vom 14. Juni 1849 genehmigten Ge- rihts-Organisations-Grundzüge festgehalten sind. Das Landesver= fassungs-Statut des lombardi1 - venetianischen Königreichs wird in furzem Zwischenraume der bevorstehenden Kundmachung der Ge- richts-Organisation folgen.“ j

Die heutige Wiener Zeitung enthält ein Kaiserliches Patent vom 26. Dezember, wodurch das in den übrigen Provinzen beste- hende Postgeseß vom 5, November 1843 auch in Ungarn, Sieben- bürgen, Croatien, Slavonien, der serbischen Woywodschaft und dem temescher Banat vom 1. Februar 1851 an eingeführt wird,

Das neue provisorishe Strafgeseß is im Entwurfe vollständig beendet. Dasselbe soll nun einer Revision unterzogen, dann aber noch einer Kommission von Fahmännern zur endgültigen Berathung vorgelegt werden.

Beim Vergleiche des National - Bankausweises vom 31. De- zember haben sich dem 30. November gegenüber vermehrt : Der Silbervorrath um 583,150 Fl., der Notenumlauf um 1,371,734 Fl, die vorräthigen Kassenanweisungeck um 1,958,535 Fl., die ungarischen Kassenanweisungen um 481,705 Fl. die Reichsschaß- scheine um 83,833,600 Fl. Vermindert : das Portefeuille um 1,687,126 Fl., die Vorschüsse auf Staatspapiere um 532,900 Gl, die Forderungen an den Staat um 3/224,304 Gl.

Die Ober - Baudirection in Verona hat im Foglio di Ve- rona bekannt gemacht, daß die Telegraphenlinie von Venedig über Mestre, Undine und Görz nah Triest beendet ist und am 3ten d. M. für die telegraphische Korrespondenz zwischen den beiden Endpunkten eröffnet wurde. Der Tag, an welchem die Zwischen- stationen ihre Thätigkeit beginnen, wird nachträglih bekannt ge- macht werden.

Die hiesige Handelskammer hat ihren Vorstand in der Sigzung vom 11ten d. M. gewählt. Zum Präsidenten wurde Herr Theodor Hornbostel, zum Vice-Präsidenten Herr Baron von Eskeles erwählt.

Bayern. Augsburg, 10. Jan. (Au gsb. Z.) Die gute Manns- zucht und Disziplin der bayerischen Truppen - Abtheilungen , welche das erste Armee-Corps der mobilen Armee bildeten (bestehend aus 18 Bataillonen, 16 Eskadronen und 6 Batterieen in voller Kriegs= stärke) und während ungefähr 4 Wochen zwischen Bamberg und Hof aufgestellt waren, veranlaßten den kommandirenden General = Lieu- tenant Freiherrn von Gumppenberg, bei Auflösung des Armee-Corps folgenden Tagesbefehl zu erlassen: Tagesbefehl. „Jnhaltlich Königl. Kriegs - Ministerialreskripts vom 16ten d, haben Se. Majestät der König die Auflósung des 1sten Armee-Corps der mobilen Armee allergnädigst anzubefehlen geruht. Indem ich diescs sämmtlichen Abtheilungen bekannt gebe, spreche ich denselben hiermit zugleich meineZu- friedenheit aus über die tadellose Aufführung sämmtlicher Truppen wäh-= rend der Zeit des Bestehens des Armeecorps. Während dieser mitunter in ungünstigen Verhältnissen zugebrachten Zeit ist dem Kommandirenden „nicht eine einzige Klage“ vorgetragen, is ihm „fein Exzeß““ bekannt geworden, dagegen sind vielfache anerkennende Zeugnisse von Seiten der Landesbehörden über das Benehmen der Truppen eingelaufen. Die Disziplin, die Kriegszucht ist die Eigen- chaft, die allein den Heeren Erfolg sichertz daß diese Disziplin im Armeecorps vorhanden, hat Euer Betragen bewiesen. Mit dieser erfreulichen Ueberzeugung entlasse ih Euch aus dem bisherigen Armeecorps; meine nächste Pflicht wird es sein, das Euch gezollte wohlverdiente Lob auch höheren Ortes auszusprechen. Bamberg, den 20, Dezember 1850, (gez.) von Gumppenberg, General- Lieutenant.“

Sachsen. Dresden, 15. Jan, (Dr. J.) Die erste und die zweite Kommission der Ministerialkonferenz hielt au gestern wieder eine kombinirte Sipung. Ueber die mit separaten Vollmachten hier= her gekommenen Bevollmächtigten für Luxemburg und für Limburg vernehmen wir, daß denselben Veranlassung gegeben worden ist, Schritte für die Verwandlung ihrer Vollmachten in eine kollektive zu thun. Herr von der Pfordten hat heute die Rückreise nah Bayern angetreten, für welches Freiherr von Aretin bei der Konfe- renz verbleibt. Auch Herr von Münchhausen ist bereits nah Han- nover, Herr von Dalwigk nach Darmstadt abgereist, und der Geh. Kabinetsrath Freiherr vou Schele, so wie der Geh, Staatsrath Hallwachs, bleibt für die resp. Staaten bei der Konferenz betheiligt. Für den nach Weimar zurückgekehrten Minister von Waßdorf hat der Geh. Staatsrath Freiherr von Fritsch die Stimme zu führen, für Sachsen-Koburg=-Gotha aber, dessen Minister von Seebach ebenfalls Dresden verlassen hat, ist der sachsen-meiningensche Minister Frei- herr von Wechmar substituirt. Die Bevollmächtigten für Reuß älterer und jüngerer Linie haben ihre Vertretung dem wirklichen Geh. Rath Freiherrn von Holzhausen (für Hessen-Homburg) hin-

Alle Post-Anstalten des Ju- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers : Behren-Straße Ur. 57.

1851.

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terlassen. Von Seiten Kurhessens ist noch der Kammerherr von Buttlar hier eingetroffen.

Berliner Blätter enthalten in verschiedener Fassung eine Mit- theilung von hier, wona über eine unverzüglih hier bevorstehende Zusammenkunft Jhrer Majestäten der Kaiser von Oesterreich und Rußland und des Königs von Preufien bereits offizielle Mitthei= lungen der diesseitigen Regierung an die hier beglaubigten Ge=- fandtschaften gelangt sein sollen. Diese ganze Mittheilung is zu den Unwahrheiten zu zählen, welche insbesondere auch dur das Tele- graphische Korrespondenz-Büreau von hier aus in die Welt geschickt worden sind.

Ueber die Frage der österreichisch - deutschen Zolleinigung ent- halten mehrere Blätter, darunter auch sächsische, Mittheilungen, welche voll“ vou Jrrthümern sind. Es soll danach unter Anderem Oesterreich behufs der Anbahnung der Zolleinigung die Einführung des Tabaks - Monopols von Seiten aller deutschen Regierungen zu verlangen beabsichtigen. Wir bemerken zu derartigen Mittheilungen, daß über den Plan der ósterreichisch-deutschen Zolleinigung zur Zeit nichts weiter vorliegt, als was in den bekanntlich nunmehr sámmt- lih der Oeffentlichkeit übergebenen bezüglichen Denkschriften der öster- reichischen, bayerischen und sächsischen Regierung enthalten ist.

Dresden, 15, Jan, (Leipziger Ztg.) In der heutigen Sitzung der ersten Kammer befand sich auf der Tagesordnung die Berathung des anderweiten Berichts der ersten Deputation über den Gesezentwurf, die Angelegenheiten der Presse betreffend. Referent ist Amtshauptmann von Welck, Die vorhandenen Differenzen, mit welchen sich der Bericht beschäftigte, bezogen sich auf die §§. 12, 13, 44, 20, 21, 28, 37 und 38 des Gesebßentwurfs. Diejenigen, welche die §8. 13, 20, 21, 28, 37 und 38 betreffen, sind minder wichtiger Natur, und die Deputation räth hier an, den Beschlüssen der zwei= ten Kammer beizutreten. Was den §. 12 betrifst, so hat die zweite Kammer für denselben eine von dem diesseitigen ersten Beschlusse wesent= lich abweichende Fassung angenommen. Die Deputation der ersten Kammer beantragt jebt, dem jenseitigen Beschlusse in der Hauptsache bei- zutreten, jedoch den Zusay beizufügen, daß in Betreff der Redac- tion politischer Zeitschriften allenthalben das 25ste Lebensjahr als Bedingung zur Uebernahme einer Redaction aufgestellt wird. Zugleich beantragt die Deputation, um bei entstehenden Zweifeln ver\schiedenartigen Auslegungen zu begegnen, einen Antrag in die ständische Schrift aufzunehmen, dahin gehend: „Die hohe Staats- regierung möge in der Ausführungsverordnung zu vorliegendem Geseße die Bestimmung aussprechen, daß in Zweifels fällen, ob Je- mand wegen des Verlustes der politischen Ehrenrechte von der Ueber- nahme oder Fortführung der verantwortlichen Redaction einer Zeit= rift auszuschließen sei, die Entscheidung der vorgeseßten Regie= rungs-Behörde einzuholen sei.“ Dieser Antrag sowohl, als auch die vorgeschlagene neue Fassung des §. 12 fanden in der Kammer nach ciner unerheblichen Debatte einstimmige Annahme. Jn dieser neuen Fassung lautetnun §. 12 wiefolgt: „Die verantwortlichen Redactionen ciner Zeit- {rift dürfen nur solche im Königreich Sachsen wesentlich wohnhafte mánnliche Personen übernehmen oder sortführen, welche 25 Jahre alt, dispositionsfähig und im Besiß der politischen Ehrenrechte sind. Diejeni- gen Mitredacteure, welche zwar keine Verantwortlichkeit haben, aber in ihrer Eigenschaft als Mitredacteure auf der betreffenden Zeitschrift namentli mit genannt werden sollen, müssen, mit Ausnahme des er- forderlichen Wohnsißes im Inlande, si ebenfalls im Besiß dieser Eigenschaften befinden. Ausgenommen von diesen Bestimmungen sind, wenn sie nur sonst die erforderliche Dispositionsfähigkeit besißen, die Redacteure der §. 13 unter b erwähnten Zeitschristen.““ §. 14 des Geseßentwurfs betrifft die Höhe der Cautionen, Die zweite Kammer hat beschlossen, die diesseits genehmigten Säße von 3000 Rthlr. bei täglich erscheinenden Blättern, 2000 Rthlr. bei wöchentlich mehr als zweimal erscheinenden, 1009 Rthlr, bei wöchentlich einmal erscheinenden auf bezichentlich 2000 Rthlr., 1000 Rthlr, und 300 Rthlr. herab- zusetzen. Die Deputation räth jedoch der Kammer heute an, bei ihrem ersten Beschlusse stehen zu bleiben, mithin den der zweiten Kammer abzulehnen. Die Kammer genehmigte auch dieses Gut achten ihrer Deputation gegen die einzige dissentirende Stimme des Superintendenten Dr, Großmann, welcher sich für den moderiren den Beschluß der zweiten Kammer erklärt hatte, Staats-Ministe1 von Friesen bemerkte in Bezug auf \rühere Aeußerung einig Kammermitglieder, daß die Besorgniß, als werde das neue Pri geseß cine Auswanderung der Presse aus Sachsen nal zur Folge haben, nun wohl als unbegründet si erweisen wt nachdem inzwischen der preußische Preßgeseß-Entwurf bekann worden sci. Den übrigen abweichenden Beschlüssen der ( Kammer bei den §8. 13, 20, 21, 28 und 38 trat man diese allenthalben und meist ohne Debatte bei, dergestalt, daß die erwähnten zwei Differenzpunkte nur noch übrig geblieben fin? auf gab von Waßdorf im Auftrage der zweiten Deputat nen kurzen mündlichen Bericht über das stattgefundene Bereinigung: verfahren , einige Differenzpunkte in mehreren Abtheilungen ves Ausgabebudgets betreffend, a) Militgirdepartement. Rücksicht! der Beschlüsse wegen der Gehaltserhöhung für die Majore der fanterie und Artillerie hat eine Einigung nicht erzielt werden kön nen. Die Deputation der zweiten Kammer ist bei ihrem ablehnen den und die der diesseitigen Kammer bei ihrem genehmigenden Be- {lusse stehen geblieben. Auf Anrathen der diesseitigen Deputation beharrte auch die Kammer jeht noch bei ihrem früheren Beschlusse, nachdem Staats-Minister Rabenhorst vorher erklärt hatte, daß er als Vorstand des Kriegs-Ministeriums es für eine moralische Ver- pflichtung halte, bei dem Antrage der i am, stehen zu bleiben. þ) Pén- sions - Etat. Hierbei ist blos die Majorität der Deputation Der zweiten Kammer den Beschlüssen der ersten Kammer V EED ine dem auch sle den Beschluß wegen der Wiedergetwen Tg er be reits drei Jahre in Wartegeld Stehenden im aktiven Staatsdienste

(i i j blieb man bei dem früheren auf Ab-

fallen lassen will. Diesseits blieb mak , lehnung gerichteten Beschlusse einstimmig stehen. €) Departement der Finanzen. Die Deputation der zweiten Kammer will nun au