1851 / 37 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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20,000 Mann während des Monats Dezember 1850; Summa Sum- marum wie oben 1,340,000 Rthblr.

Dresden, 3. Febr. Erste Kammer. (D. A. Ztg.) Heute wurde die Berathung des Ausgabebudgets für das Departement des Kultus und öffentlichen Unterrihts mit Pos. 66 b, fortgeseßt, welche 22,050 Rthlr. für die Gelehrten und Realshulen fordert. Nach dem Antxage der Deputation wurden 1000 Rthlr. Zuschuß für die Landesshule in Meißen, 2350 Rthlr. desgleichen für die zu Grimma, 14,200“ Rthlr. für die städtischen Gymnasien (die zweite Kammer will nur 12,200 Rthlr. gewähren) bewilligt, dagegen 998 den verlangten 4500 Rthlrn. für die Realschulen (1500 Rthlr. für die zu Annaberg schon bestehende und 3000 Rthlr. für die in Chemniß noech zu errihtende Anstalt) nur der Posten für Annaberg in seiner vollen Höhe bewilligt, dagegen der Posten für Chemniß abgelehnt, weil sich das Bedürfniß dafür noch nicht ganz übersehen und jedenfalls die Ausgabe bis zur nächsten Finanzperiode sich ver- schieben lasse. j

Pos. 66 c., 17,300 Rthlr. etatsmáßig und 133 Rthlr, trans- itorish für die Schullehrer - Seminarien gab dem Prinzen Johann zu dem Antrage Veranlassung: im Vereine mit der zweiten Kams- mer die Regierung zu ersuchen, die Frage einer sorgfältigen Erwä- ung zu unterziehen, ob niht- durch eine Reorganisation des bishiu fir die Schullehrer vorgeschriebenen Bildungsweges den Mißstän- den, welche sih in Betreff derselben gezeigt haben, am gründlichsten abgeholfen werden könne. von Zehmen befürwortete diesen Antrag lebhaft und schrieb die unklaren Begriffe vieler Lehrer über ihre Pflichten, so wie ihre Betheiligung an revolutionairen Umtrieben, den Seminarien zu, von Friesen eiferte gegen die in den Semina- rien gepflegte Vielwisserei, und von Posern sprach sih für Verlegung der Seminarien auf das Land aus. Auch Ober-Hofprediger Harleß erkannte die-Nothwendigkeit einer totalen Reform der Seminarien an, Der Königl. Kommissar Dr, Hübel erklärte, daß die in Frage stehende Reform längst von der Regierung ins Auge gefaßt worden sei, und daß deshalb der Antrag ganz zur rechten Zeit komme; übrigens muß er die Seminarien gegen die vielen Vorwürfe wenigstens eini- germaßen in Schuß nehmen, Der Antrag des Prinzen Johann

wurde sließlich einstimmig angenommen.

Die Position für die Deutschkatholiken (400 Rthlr.) veranlaßte ebenfalls eine kurze Debatte. Superintendent Dr. Großmann machte die Regierung. auf die im Schoße der deutschkatholishen Gemeinden herrschende Verwirrung der Begriffe und auf das kecke Absprechen der Führer derselben über die wichtigsten und heiligsten Jnteressen der Menschheit aufmerksam, das sich mit Religiosität kaum verein- baren lasse, und bat um s{charfe Beobachtung der Gemeinden, so wie um die Zurücknahme der Erlaubniß der Mitbenußung evangelischer Kirchen, in denen man solhe Grundsäße, wie sie in der vom deutschkatholischen Pfarrer Rauch in Leip- zig herausgegebenen Zeitschrist: „Die freie christliche Kirche“ gepredigt würden, nicht verkünden lassen dürfe; worauf der König- liche Kommissar sehr kurz und tresfend erwiederte, daß man die

Deutschkatholiken nicht für den Juhalt jener Zeitschrift verantwort-= lich machen könne. von Friesen aus Rötha benußt die Gelegenheit zu einigen Ausfällen gegen die Grundrechte und spricht gegen eine Unterstüßung der Deutschkatholiken, worin ihm die von Erdmanns- dorf und von Welck zustimmen. Dr. Harleß glaubt bei dem {wer zu bestimmenden Standpunkte, den die Deutschkatholiken einnehmen, deren enge Verbrüderung mit den Freien Gemeinden annehmen zu dürfen, bedauert, daß man diese Konjektur nicht auch beweisen könne, und spricht sih gegen jede Verwilligung aus. Troß der Verwendung der Bürgermeister Müller und Starke wurde s{ließlich dieser Posten gegen 10 Stimmen abgelehnt.

Hannover. Hannover, 3. Febr. (Ztg. Na D) Durch das heute bekannt gemachte Geseh, die persönliche Portofrei- heit betreffend, werden im Allgemeinen alle persönlichen Portofrei=- heiten, welhe niht auf einem Vertrage beruhen, aufgehoben, Cine Entschädigung findet nur statt, wenn die Portofreiheit mittelst spe- zieller auf die Person bezüglicher Verfügung unwiderruflich bewil=- ligt war, und beträgt, wenn bis zum 4. Juli d. J. darauf ange- tragen ist, für das Jahr 10 Rthlr. Alle neu bewilligten persön- lichen Portofreiheiten sollen öffentlih bekannt gemacht werden,

Die gleichzeitig erfolgte Bekanntmachung des Finanz - Ministe- rium verfügt sodann im

F. 1, Das erwähnte Geseß hebt nur die Portofreiheit auf, welche einzelnen Personen für ihre Korrespondenz, ohne Rücksicht auf den Gegenstand derselben, bisher zugestanden hat. Es wird daher durch das Geseß die auf Dienstsachen beschränkte Porto- freiheit einzelner Angestellten nicht berührt. Unter Vorbehalt des- fallsiger weiterer Anordnungen wird hinsihtlich derartiger Porto- freiheiten in Dienstsachen hierdurch bestimmt, daß die Briefe an solche Angestellte oder von solchen Angestellten, welhe eine auf Dienstsachen beschränkte Portofreiheit genießen oder künftig noch erhalten, nur dann portofrei befördert werden, wenn sie mit der Bezeichnung „Dienstsahe“ und mit der Kontrasignatur des Absen- ders fenntlich versehen sind.

_§. 2. Auf Grund des §, 3 im Geseße vom 25sten d. M. wird vom 15. Februar d. J. an den nahstehend erwähnten Ange- stellten eine uicht auf Dienstsachen beschränkte Portofreiheit für an- kommende und abgehende Briefe bis auf weiteres beigelegt: 1) den Staats - Ministern und Ministerialvorständen; 2) ven General-Se- cretairen bei den Königlichen Ministerien; 3) dem Chef des König- lichen Ober - Hosmarschallamts z 4) dem Chef der Königlichen Do- mainenkammer; 5) dem Präsidenten des Königlichen Obersteuer- und Schaß-Kollegiumsz 6) den General-Direfktoren der direkten und der indirekten Steuern; 7) den Landdrosten ; 8) dem Berghaupt- manne z 9) dem General-Post-Direktorz 10) den Konsistorial-Direk- toren z 11) dem General-Adjutanten der Armee.

Hildesheim, 1. Febr. (Gerst. Ztg.) Der Verkehr über die Elbe scheint wieder hergestellt zu sein. Der bisher hier gelegene Reservetrain des öôsterreichischen Executionsheeres verläßt uns heute und morgen vollsländig.

Schleswig-Holstein. Kiel, 3. Febr. (B, H.) Das vorgestern ausgegebene Amtsblatt für die Herzogthümer Shleswig- Holstein bringt die Rehnungs-Ablage für die Zeit vom 4. Januar 1850 bis zum 28, Januar 1851 zur öffentlichen Kunde, Die spe- ifizirte Einnahme beträgt 22,607,777 Mk, 7% Schill, Die eben- falls spezifizirte Ausgabe 19,019,458 Mk. 17 Schill., der Kassebehalt am 4, Januar d. J. 3,588,319 Mk, 6 Schill., am 28. Januar d. J., wegen des großen Ueberschusses der Ausgabe des Januar- Monats über die bis dahin eingegangene Einnahme, aber nur 749,407 Mk. 54 Schill, Eine vollständige Rechnungs - Ablage pr. 1850 fann jedoch erst nach Ablauf der Continuations-Monate Ja- nuar, Februar und Márz 1851 aufgemaht werden. Von den Ein- zelheiten bemerken wir vorläufig, daß die von den deutschen Regie-

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| rungen erstatteten Verpslegungskosten 354,082 Mk. 10 Schill. be-

tage ou noch 112480 Mk, 44 Schill. niht angewiesen sind.

Der Graf Reventlow-Criminil mit dem Baron Karl von Ples=

sen, so wie der Baron Blome zu Falkenberg und Heiligenstedten

und der Syndikus Prehn, sind e Mittag hier eingetroffen.

Herr Schleiden, bisher Bureguches im Departement des Auswärti- gent, ist ausgeschieden und hat Holstein bereits verlassen.

Rendsburg, 31, Jan, (N. Fr. Pr.) Auf Ansuten sind von der Statthalterschaft entlassen worden : der Oberst - Lieutenant Prinz Friedrich von Augustenburg und Oberst - Lieutenant Prinz Christian von Augustenburg, beide mit der Erlaubniß, die Kavalle-

rie-Uniform zu tragen.

Rendsburg, 1. Febr. (B. H,) Große Züge von Wagen, {wer beladen mit Geschüßen und Befestigungsmaterial, passiren seit vor- gestern Mittag unaufhörlich dur die Stadt, vom Norden kommend und nach Süden gehend; denn nicht allein die Vorwerke, sondern auch das Kronenwerk wird desamirt, um, wenigstens verläufig, das fostbare Material zu erhalten.

Rendsburg, 3. Febr. (S, H. Wehrz.) Resp. am 5., 6. oder 7 Februar werden die zur Beseßung der Festung bestimmten österreichischen und preußischen Truppen hier eintreffen, an Infanterie 2 österrei- chishe und 2 preußische Bataillons. Zwei von diesen Bataillons und eine Abtheilung österreichischer Artillerie werden die Baracken beziehen, ein Bataillon Oesterreicher wird in der Altstadt, ein Ba= taillon Preußen nebst einer Abtheilung österreichischer Kavallerie im Neuwerk bei den Bürgern einquartirt. Es dürfte eine Cinquartie- rung von circa 10 Mann auf das volle Haus kommen.

Altona, 2. Febr. (B, H.) Heute hat General von Bau- dissin seinen Abschied genommen und sih heute Nachmittag, nahdem er von den Offizieren am hiesigen Bahnhof Abschied genommen, nackch Kiel begeben.

Mecklenburg-Schwerin. Rostock, 28. Jan. (W. M.) Ein kleiner Theil unserer Banknoten is in den leßten Ta- gen aus Berlin eingetroffen und werden dieselben jeßt, nach ge- \hehener Originalisirung, sofort in den Verkehr gebracht werden. Die weiteren Einsendungen erfolgen successive, so wie dir ziemlich schwierige Druck fortschreitet, zu dessen Kontrolirung ein Beauf- tragter des Verwaltungsraths seit dem Neujahrstage in Berlin an= wesend ist. Das Drudcken der Noten soll etwa 4800 Rthlr., Pa- pier, Beaufsichtigung des Drucks und dergleichen etwa weitere 2000-Rthlr. kosten. Die kleinsten Noten werden übrigens die zu 10 Rthlrn. sein; geringere sind von der Regierung nicht bewilligt worden.

Boißgenburg, 21, Jan. (Boiz.-Hag. Wch{hblt.) Gestern hat der Rest des österreihischen Militairs bei Artlenburg die Elbe passirt; ein großer Nachtrab von Rcservesachen und Armeerequisiten mit der dazu gehörigen Besaßmannschaft steht aber noch zu erwar= ten. Bereits ziehen {hon jeßt lange Reihen von Wagen mit derlei Gegenständen unserer Stadt zu, die bei den Fähren hier, in Lauen= burg und Artlenburg befördert wurden. Gestern passirte hier Ar- tillerie und war Infanterie von dem Regiment „Nugent““ hier ein- quartirt , diesen Morgen gings weiter nach dem Mecklenburgischen hinein, Es war bestimmt, die Brücke bei Artlenburg solle bis zum 1, Februar stehen bleiben, und in diesem Falle wäre jeßt schon Alles, was zu dem österreichischen. Corps... gehört, diesseits der Elbe z; aber, wie bereits erwähnt, störte hierin der starke Frost, Am Montag noch wollte man das eine Ende der Brücke, welches von Pontons der Oesterreicher gebildet war, durch andere von der vier- ten Abtheilung der Preußen erseßen, damit die Oesterreicher mit ihrem Train marschiren könnten ; jedoch war dieses überflüssig, da an demselben Tage die Witterung {hon das gänzliche Abschlagen gebot. So eben trifft hier die vierte preußische Pionier-Abthei- lung mit ihrem Train ein, um morgen weiter über Ludwigslust nach Magdeburg hin zu marschiren; die Garde-Pioniere werden bald folgen.

__ Mecklenburg - Streli&. Neu - Streliß, 31. Jan. (Nstrk. Ztg.) Gestern Abend 12 Uhr sind der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin mit dem Erbprinzen von England hier einge- troffen.

Schwarzburg-Nudolstadt. Rudolstadt, 2, Febr. (L. Z.) Das fürstliche Ministerium zu Rudolstadt hat unterm 27sten v. M. bekannt gemacht, daß die vielen kursirenden falschen rudolstädter Kassenbillets nicht eingewechselt und von den fürstlichen Kassen nicht angenommen würden.

Ausland.

Frankreih, Paris, 1, Febr. der Revue des deux Mondes: „Am Tage na@ dem 2. Februar befanden sich die Monarchisten in der peinlich= sten und angstvollsten Lage, die man sich denken kann. Die Republik annehmen, hatte den Anschein, als wihe man der Furcht ; sie verwerfen, hieß in einem Anfalle von Raserei einem Kranken Vernunft predigen, Dieser Zwiespalt war aber nicht erst aus den leßten Barrikaden emporgesproßt, er ist {on sechzig Jahre alt. Statt einer wieder beginnenden Revolution war es vtelleiht eine dem Ende nahe Revolution. Dies lohnte die Mühe einer kaltblü- tigen Ueberlegung. Drei Hauptepochen rissen tiefe Spaltungen zwischen die Politiker in Frankreich 1789, 1814 und 1830. Was war 1814 und 18152 Eine Regung der Gerechtigkeit Frankreichs, das zu seinem alten Königshause sagte: „„„Ich vergesse die Emigration. Werst mir die Trümmer nicht vor, in deren Mitte ih euch zurückrufe, und baut sie wieder auf. Das Jahr 1830 war der Triumph der be=- kflagenswerthen Mißverständnisse. Die Spaltung datirt nun nicht mehr blos zwischen Royalisten und. Revolutionairs. Das monar= chishe Lager trennte sich in zwei Parteien. Die unheilvollen Pro- phezeihungen begannen,“’ Von dem Benehmen der Royalisten nacch der Februar - Revolution sagt Falloux: „Die Monarchisten haben zwei Dinge gethan: Eine große That des Patriotismus und eine große That der Geschieklichkeit.‘“

Am 30. Oktober 1796 wurde Josef Lesurgues wegen Raub= mord hingerichtet, Kurz darauf erhielt man die Beweise seiner Un - schuld, welhe ungeachtet wiederholter Bemühungen seiner Familie noch nicht durch Urtheilspruh wiederhergestellt worden i. Eine solche Petition liegt neuerdings der geseßgebenden Bir cbniling

Falloux sagt in

vor, Der Berichterstatter der betreffenden Kommission , - Laboulie,

vierzig Jahren verweigerte Besißthum von Lesurgues des Grafen Jacqueminot

beantragt nun, endlich die seit Gerehtigkeit zu gewähren, Das wurde fkonfiszirt und der Senatorie l zugewiesen, der es zurückwies, weil Blut eines Unschul- digen guf demselben hc.fte. Fünfmal hatten die Kam- mexn ihre vollkommene Ueberzeugung von Lesurgues Unschuld aus-= Wei, die nur einmal vom Berichterstatter des Staatsrathes, Zangiacomíi, in Zweifel gezogen wurde, desscn Bemerkungen Labou= lie jeßt entschieden widerlegt. Er verwirft die Verweisung an den Justiz-Minister, weil für solche Fälle kein Restitutionsgeseß bestehe, worauf dieser s\ch stüßen könne, fordert dagegen cine glänzende Genugthuung für den Justizmord und bcantragt Ernennung einer Kommission zu diesem Zwecke, mit Ausschluß der richterlißen Ge= walt im Entscheidungspunkte.

Paris, 2. Febr. Jn der National-Versammlung beschäftigte man sich gestern mit den verschiedenen Tendenzen der zukünftigen Minister - Combination, welche man aus gewissen Einladungen des Elysee entnehmen wollte. Lamartine, Billault, Duclerc , Senard und Bethmont speisten nämlich vor einigen Tagen zusammen beim Präsidenten. Gegen ein solches Ministerium erklärt sich schon im voraus die legitimistishe Opinion publique aufs entschiedenste Das Ordre glaubt, daß die zu dem oben erwähnten Diner beim Präsidenten, welchem nur uoch Persigny und Flandin beiwohnten, eingeladenen Männer zuverlässig das neue Ministerium bilden wür= den. Nach demselben Blatte würde die Dotation, troß des Widerrathens mehrerer dem Elysee befreundeter Repräsentan ten, morgen oder längstens übermorgen eingebraht werden. Im Ev enement liest man: „Die Dotationsforderung für den Präsidenten ist aufgeschoben, aber auch nur aufges{hoben. Die Re= gierung hat nie den Gedanken dieser Forderung aufgegeben. Fol gendes Verfahren soll beschlossen worden sein. Das Uebergangs- ministerium soll einige Diskussionen auf die Tagesordnung bringen, welche die Majorität des Widerstandes wiederherstellen könnten, z. B, den Antrag V. Lefranc?s in Bezug auf das Wahlgeseß vom 31. Mai, und die Berathung über das neue Nationalgarde-Gesetß, deren Berichterstatter Riancey ist. Jst dann die Majorität wiederhergestellt, so würde das Uebergangs - Ministerium, welhes nur dazn da ist, den Dota- tions-Entwurs mit verringerter Ziffer, 1,500,000 Franken z. B., um die Leute nicht allzu sehr zu erschreckrn, einbringen. Dann würde anfangs Mai zur Belohnung und als Versöhnungs=-Unterpfand ein definitives Ministerium von der Färbung Barrot-Faucher gebildet werden, um die wichtige Debatte der Verfassungsrevision, an der Par lament wie Exekutivgewalt gleich betheiligt sind, vorzunehmen.“ Alle Blätter der Majorität ereifern sich über einen Artikel im Bulletin de Paris, welcher die Behauptung aufstellt, wenn der Präsident an das Volk um eine Vertrauens - Alternative appellire und dieses sich für ihn, also gegen die National - Versammlung, ausspreche fönne er dieselbe auflösen.

Der Kommissionsbericht über Casimir Perier's Antrag, es solls die National - Versammlung Verträge mit fremden Mächten nicht amendiren, sondern nur annehmen oder die Ratifications = Ermäch- tigung verschieben können, spricht sich für den Antrag aus.

Die Kommission der Supplementar - Kredite hat gestern di Minister des Krieges und der auswärtigen Angelegenheiten ven nommen. Einige Mitglieder beantragten, es solle mit Ende dieses Jahres die Occupation des Kirchenfstaates aufhören und bis dahin mindestens der Effektivstand vermindert werden, Die Minister e1 klärten eine Verminderung des Effektivstandes für die Dauer de1 Occupation, deren Ende sie nicht anzugeben im Stande waren, fün unmöglich.

Ausficht auf Annahme bei der Debatte Über die den Straßen verkauf. der Journale betreffenden Anträge soll ein Amendement Etienne's haben, weles allen seit zwei Jahren erscheinenden und in diesem Zeitraume nicht bestraften Journalen den Straßenverkauf gestattet wissen will.

Ein Dekret des Präsidenten der Republik seßte neulih auf Antrag des Ministers des Junern und des Generals Perrot di Anzahl der Offiziere des Generalstabs der pariser Nationalgardc fest. Der frühere Unter =- Chef des Stabes, Saisset, veröffentlicht heute in mehreren Journalen ein Schreiben, worin er behauptet daß dieses Dekret eine Geseßverleßzung und Eigenmächtigkeit sei da nah dem zu Recht bestehenden Geseße vom 16. März 1848 die Generalstabsoffiziere gewählt werden mÜßten und die Wähler vom Capi= tain an und aufwärts an keinen Rang der Gewählten gebunden seien. Blos für die Dauer des Belagerungszustandes im Juni 1848, als Changarnier die Nationalgarde kommandirte, sei das Geseß außen Kraft geseßt und dem Kommandanten gestattet worden, seinen Gi neralstab selbs zu wählen.

Das Mitglied des Instituts, Blanqui, Minister des Jnnern Vaisse für unrichtig erklärte, hat Abend - Journale ein Schreiben gerichtet, in welchem er die von ihm veröffentlichten Thatsachen über das gränzenlose Elend eines großen Theiles der Arbeiter-Bevölkerung von Lille aufrecht erhält, Er sagt darin: „Der frühere Präfekt des Departements du Nord, heute des Departements der Creuse, Durand Saint- Amand, wax von -den Berilten, die ich ibm gemacht, lebhaft ershüttert und wollte sich von der Wahrheit selbst ücerzeugen. Eine General-Jnspection der Wohnkeller wurde daßer beschlossen, und dieser Beamte von mehreren Mitgliedern der Mu nizipalität und des städtishen Gesundheitsrathes begleitet, begal sich nit ohne Aufsehen, da das Gefolge aus funfzehn Personen bestand, an Ort und Stelle. Die Untersuchung war langwicrig und genau. Ih erinnere mih noch, daß der Präfekt einen dieser Wohnkeller, in welchem man vor mephitischer Ausdünstung ersticte hnellstens verlassen mußte, um in die freie Luft zu gelangen, wo er einer Ohnmacht nahe war.“ e

Der Constitutionnel erklärt die Revision des Prozesses Le surque's für eine zweifellose Sache, spricht aber der National-Ver sammlung unbedingt das Recht dazu ab. „Ließe““, sagt dies Blatt,

dessen Angaben der an dié

| „die National - Versammlung nah Laboulie si zu diesem gefährli-

lichen Gelüst verleiten, wer sollte nicht die augenscheinlichen Folgen einer solhen Giwalt-Usurpation einsehen? Die ganze richterliche Hierarchie wäre umgestürzt. Ueber die souverainen Gerichtshöfe, über die Verdikte der Jury, über die Entscheidungen ves obersten Gerichtshofes stellte sih dann ein neues Tribunal, die geseßgebende Versammlung, welche sich die Befugniß anmaßte, die Entscheidungen der Gerichte aufrecht zu erhalten oder zu verni{hten. Das Beispiel Lesurque’s würde Tausende von Reclamationen derselben Art her- vorrufen, und jeden Tag wäre die geseßgebende Gewalt Richter, über: die richterliche.“

General Rulhières brach gestern, als er den Parteiverein der Rue des Pyramides verließ, beim \Herabgehen über die Treppe das Bein. Da der Bruch gerade au ‘der Stelle einer alten Wunde geschah, fürchtet man für sein Leben.

__ Dos heutige Journal des Débats beríhtet: „Der be- rühmte Komponist der „Vestalin“ und des „Fernand Cortez“, Spontini, ist in seiner Vaterstadt Jesi in den römischen Staa-

| ten, wohin er si, begeben hatte, um den Winter daselbst zuzubrin-

gen, in der Hoffnung, seine Gesundheit dort herzustellen, vom Tode

ereilt worden, Der rauhen Jahreszeit ungeachtet hatte er einem Gottesdienst Ken wollen und si{ch beim Hinweggehen aus der Kirche eine Erkältung zugezogen, |

L Eon A n Zahre 1778 geboren, hat also ein Alter von 73 Jahren erreiht. Seme Glanz = Zeit als Komponist fiel in die Jahre 1807 und 1808, in denen er beiden obengenaunten Meisterwerke schrieb. Im Jahre 1820 wurde er als General - Musikdirektor der Königlichen Oper nah Berlin | berufen, wo er die „Vestalin“, „Cortez“ und „Olimpia“ umarbei= tete und noch die Opern „Nurmahal“/, „Alcidor“, „Agnes von Hohenstaufen“/, das Festspiel „Lalla Rukh““, den preußischen Volks- gesang „Borussia“ und mehrere Festmärsche komponirte. Zwanzig Jahre leitete er die Oper in Berlin und zog sich dann ins Pri- vatleben zurück, abwechselnd zu Paris und in Jtalien sich auf- haltend.

Michel Chevalier is gestern zum Mitglied der Akademie der | moralischen und politischen Wissenschaften mit 19 von 22 Stimmen gewählt worden. :

Gothland's Rekursgesuch ist nun auch vom Cassationshose ver- joorsen worden. :

Das lyoner Komplott wird von Geschworenen eines anderen ves Rhone-Departements gerichtet werden. Jn Folge einer Postreform sind die vorgestrigen lyoner und \orvorgestrigen marseiller Journale zum ersten Male bereits gestern [bend hier eingetroffen. die Jury für die londoner Industrie-Ausstellung hat gestern Duypin’'s Vorsitz ihre erste Sipung gehalten, welche Minister eröffnet wurde. Nächsten Dienstag um die Jury ihre erste Generalsißung im Nordbahnhosfe

i und die Prüfung beginnen,

Das Vote universel hat eine Subscription für die in En-=

und der Schweiz lebenden französischen Flüchtlinge ercffnet,

Resultat jeden Tag in der ersten Spalte des Blattes veröf- wird. neue Drama von George Sand, „Claudie“‘, aris großes Aufsehen.

Persigny ist jeßt täglich im Ministerium der auswärtigen An-

enheiten beschäftigt.

Die Kreditforderungen für das Gestüt zu St. Cloud und die Aderbauschule zu Versailles, bei welcher die bewilligte Summe um

überschritten worden, dürften, wie man meint, zu einer ebatte Anlaß geben, da behauptet wird, daß zu Ver illes eine Menge unnüßer Lehrstüble errichtet worden sei,

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Großbritanien und Jrland. London, 1. Febr. Parlament wird am Dienstage von der Königin in Person net werden. Es soll diesmal bei der Eröffnungs = Ceremonie 1ßergewöhnlihe Pracht entfaltet werden. Mehr als tausend für Damen sind bereits vom Ober - Kammerherrn eingegangene Nummer der Pekinger szeitung zeigt an, daß mehrere chinesis{en Dschunken, gt von einem Mandarin dritter Klasse, eine „Vergnügungs- angetreten haben, um die große Industrie - Ausstellung in zu besuchen. Diese Dschunken sind vor sechs8 Wochen zu- immen von Canton abgegangen und dürften, wenn das Wetter hnen günstig ist, etwa nah einer zehnwöchentlichen Fahrt in Lon eintreffen; sie sind von Dampfschiffen ins Schlepptau genom- Jede Dschunke hat vier Familien an Bord, welche größten-

r Klasse der Thee- und Porzellan-Händler angehören. Den Tondoner Theatern ist verboten worden , fernerhin das gegen Haynau in der Brauerei von Barclay und Perkins

und Polen S Petersburg, 80, Jan

30, Dezember 1850 enthält den auf Antrag des

Justiz-Ministeriums erlassenen Befehl des dirigiren

ats, betreffend die Publication des in Wien am 13. No

850 von dem russischen Gesandten, Baron Meyendorff,

n ósterreihischen Minister der auswätigen Angelegenheiten,

ckchwarzenberg, unterzeichneten Protokolls Über die auf ein

raumte Verlängerung der am 25. Juli 1840 zwischen

» Oesterreich geschlossenen Donauschifffahrts-Convention.

lautet: „Da die Frist von 10 Jahren, für welche,

9, die zu St. Petersburg am 25. Juli 1840 zwi-

und Oesterreich abgeschlossene Donauschifffahrts-Con-

war, am 22sten des vorigen September-Monats

Se. Majestät der Kaiser aller Reußen, so wie

Königl. apostolische Majestät beschlossen haben,

nte Convention noh auf ein Jahr, d. h. bis zum

ember 1851, in Kraft zu erhalten; so haben die unter-

1 von ihren respektiven hohen Regierungen zur regelrnäßi-

Konstatirung dieser Uebereinkunft Bevollmächtigten sich zu die-

veck vereinigt und am heutigen Tage gegenwärtiges Proto-

doppelten Ausfertigungen unterzeichnet und demselben ihre

Vappensiegel beigedruckt. So geschehen zu Wien, den 13. Novem-= 1850

N

iußerordentlihe Gesandte Der General-Lieutenant, Präsi-

vollmächtigte Minister Sr. dent des Minister - Raths und

t des Kaisers aller Reu Minister des Hofes und de1

Baron von auswärtigen Angelegenheiten S1

Kaiserl. Königl. apostolischen

Majestät. (Unterz.) F. Schwar zenberg.“

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den und Norwegen. Christiania, 21. Jan. idrelan Im öffentlichen Leben is es still. Alle Par- teien rüsten sich, den Storthing zu empfangen; in den Büreaus der Regierung wird spät und früh gearbeitet, die Oppositionsblätter vreschen in s{hamlosester Weise die Ausweisung des „greisen“' Har ro Harring und die Abseßung des Bergaufsehers Seze im Kongs-= berger Silberbergwerk ab, während die Arbeiter - Agitatoren ihre Horden dressiren und sie mit einem unsinnigen Projekt nach dem anderen beschäftigen, Unterdeß sammeln sich die Mitglieder des Storthings allmälig in der Hauptstadt und fangen an, sh die Zu- stände näher anzusehen. _ Auch hier bei uns fängt es an Sitte zu werden, daß die Ver- sasser belletristischer Schriften ihre Arbeiten zu Weihnachten erschei- nen lassen. Die Kauflust ist noch \o gering, daß sie des Antriebes bedarf, welchen vas Fest und dessen Bedarf darbietet. Unter den Schriften, welche die diesjährige Weihnachtszeit brachte, will ih be= sonders namhaft machen „Ydale“', eine Winterschrift, herausgegeben von Asbzörnsen und „im Brunnen“, eine ganz leine, aber

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lieblihe Sammlung von Erzählungen für Kinder, von Moe. Auch |

auf eine andere kürzli ershienene Schrift will ih bei dieser Ge- legenheit aufmerksam machen, nämlich auf Sundt's „Bericht über

an deren Folgen er bald darauf |

zu* Paris seine |

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das Fante- *) oder Landstreihervolk in Norwegen“. Seit langer Zeit wußten wir von einem Volksstamme, aus gelbbraunen, dun= felhaarigen Ménschen mit s{chwärzen, stehenden Augen bestehend, wel{he unausgeseßt das Land von Süd nah Nord und wieder zu- rück durstreifen, von Stavanger nah Osten über Akershus ünd \v nach Norden über Dröntheim bis Nordland und Finnmarken hin- auf. Diese Menschen ziehen gewöhnli in größeren oder geringe- ren Schaaren, Männer, Weiber und Kinder, bisweilen mit Pfer= den und Wagen und verschiedenen Hausthieren, besonders Schwei- nen, umher und treten in den verschiedensten Eigenschaften auf, bald als Professionisten, bald als Pferdehändler, bald als Bettler, endlich auch als Diebe und Räuber. Ueberall zeichnen sie sich durch ein eigenthümlihes, fremdartiges, verdächtiges We- sen aus, theils demüthig und einshmeichelnd, theils frech und trobig. In den abgelegenen Gebirgsthälern, durch welche sie vorzugsweise ihren Weg nehmen, sind sie ein Schrecken der Be- wohner, bei welchen sie s{ch einquartieren und Nahrung für sich und ihr Vich fordern. Das Volk behandelt sie mit einer Mischung von Abscheu nund Furcht, indem es sich des Glaubens an die Zau berkfräste der fremdaussehenden Fanten und an ihr Vermögen, Menschen und Vieh zu haden, nicht erwehren kann, und sich des- halb beeilt, ihren unverschämten Forderungen nachzukommen. Diese Menschenraçe, die, ohne eigene Wohnungen, schon seit viertehalb Jahrhunderten im Lande umhergestreift ist, besteht ursprünglich aus echten Zigeunern, oder, wie sie sch selbst nennen, „horta Rommanisael“ mit einer eignen, jedo allmälig verarmten Sprache, Rommaniz; sie ist aber in späterer Zeit mit hellfarbigen Landstreichern norwegischen Ur= sprungs, den sogenannten Schoiern (Sköiern) vermischt worden. Bei der Volkszählung im Jahre 1845 zählte man etwa 1150 solche hei- matlose Personen, doch ist diese Angabe unzuverlässig und ihre Zahl muß höher angenommen werden. Herr Sundt hat mit Unterstüßung der Regierung einen Theil des Landes bereist, um die Sitten und Ver= hältnisse dieser Fanten zu untersuchen, welche in der That von solcher Be shaffenheit sind, daß nur wenig Hoffnung vorhanden ist, diese Raçe für die bürgerliche Gesellschaft zu gewinnen. Es scheint fast ein unvertilgbarer Naturtrieb bei diesen Menschen zu sein, der es thnen unmöglich macht, feste Wohnsiße zu nehmen und für thren Lebens unterhalt zu arbeiten; sogar diejenigen, welche als Kinder von Predigern und Landleuten aufgenommen wurden, laufen gewöhnlich, sobald sie erwachsen sind, davon, um ihre Verwandten in deren lustigen Lagern in den dunklen Wäldern aufzusuchen. Die gericht lichen Protokolle haben daher au oft die traurigsten Zeugnisse von dem sittlihen Elende, worin sie leben, geliefert. Ob sfe getauft und getraut sind, ist zum Theil Sache des Zufalls, und die abscheulich- sten Schlägereien, ja selbst Morde, sind an der Tagesordnung. Ueber die Todesart der Alten {webt auch ein undurchdringliches Dunkel ; fast kein Prediger kann sich erinnern, jemals auf einen Fant Erde geworfen zu haben. Das Resultat sciner Untersuchungen legt Herr Sundt in oben angeführter höchst interessanter Schrift (etwa 400 Seiten stark) nieder, worin er zugleich ein Verzeichniß von Wörtern des echten aus Indien stammenden Rommani, so wie Proben des selbstgemachten über ganz Europa verbreiteten Rothwälsch oder der Diebess\prache vorlegt, welche von zusammengelaufenem Pak, näm- lich den weißlihen oder blonden Schoiern, so wie von dem Diebes gesindel auf den jütischen Haiden, welche Herr Sundt für dänische und deutsche Landstreicher hält, gesprochen wird,

Dánemark. Kopenhagen, 1. Febr, Die den heimkeh- renden Truppen bereiteten Empfangs-Feierlichkeiten werden morgen, wo die Leibgarde zu Fuß einzieht, beginnen. Am Montag wird dann das 1ste, am Donnerstag das Lte leichte Bataillon und Sonn- tag über aht Tage die Garde-Husaren folgen. Das zum Empfang der Truppen gebildete Comité zeigt an, daß es auch Beiträge in natura in Empfang nimmt,

Der Landesthing hat gegen den Antrag gegen den ausgesprochenen Wunsch der Minister Minister und der Justiz - Minister wollten erst den Frieden und dié Gesamnt=Organisation der bewaffneten Macht abwarten nit 2 gegen 16 Stimmen beschlossen, die Verathung des Gejeßes die kopenhagener Bürgerwehr fortzusetzen.

Jm Volksthing hat die dritte Lesung des gonnen

des Ausschusses und

der Kriegs

Finanzgesebes

Stalien. Tuvrtw, 29, Jan. (Fr. B.) Auf Anjuchen der englischen Gesandtschaft sind alle in Sardinien wohnenden oder rei senden Engländer aufgefordert worden, ihre Namen bei der Obrig keit ihres Aufenthaltsortes anzugeben Spanien. Madrid, 28, Ja (Fr. B.) Bustilios Mirasol bleiben im Ministerium. General Pavia foll General Die Kammer diökutirt über den

( fia H . G) S + Capitain von Madrid werden.

Nechnungshof

Eisenbahn - Verkehr. Thüringische Eisenbahn.

Die Einnahmen der Thüringischen Eisenbahn im verflosseuen Jahre 1850 haben die vom Jahre 1849 bedeutend überschritten, wohei jedoch zu bemêrken ist, daß im ganzen Jahre 1850 die Bahn in ihrer ganzen Länge von 25 Meilen im Betrieb war, wogegen im Jahre 1849 in den ersten neun Monaten nur eine Länge von 22 Meilen und in den leßten drei Monaten die ganze Bahnlänge im Betrieb war. Bei einer näheren Vergleihung der Frequenz und Einnahme und der im Betrieb gewesenen Bahnstrecken in bei- den Jahren steht aber doch das Resultat von 1850 dem von 1849 bedeutend vor. Es wurden im Jahre 1850 befördert 765,561 Per- fonen und 1,480,502 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Perso nen 425,453 Rihlr. 7 Sgr. und für Güter 323,946 Rthlr. 23 Sgr., zusammen 749,400 Rthlr. Im Jahre 1849 wurdén befördert 631,117 Personen und 1,130,439 Ctr. Güter, . die Einnahme betrug für Personen 316,719 Rthlr, 1 Sgr. 9 Pf und sür Guter - 249,196 Riblr, 2 Sgr. 10 Pf, zusammen 969,915 Rthlr. 4 Sgr. 7 Pf. Bei den Einnahmen is} jedoch zu bemerken, daß die von 1850 nur nah den, unter Vorbehalt der Feststellung durch die Kontrole, veröffentlichten monatlichen Aus- weisen zusammen gestellt sind, die von 1849 aber {hon durch die Kontrole regulirt sind, jedo keine erhebliche Differenz von den mo natlihen Ausweisen ergeben, Es wurden nah oben angegebenen Zahlen im Jahre 1850 gegen 1849 mehr befördert 134,444 Per sonen und 350,063 Ctr. Güter, die Einnahme betrug mehr für Per= sonen ca. 108,734 Rthlr. und für Güter ca. 7471 Rthlr., zusam-

*) Fant, d, i, eigentlich ein einfältiger, närrischer Mensch,

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én 183/485 Rihlr. Die größte in einem Monat beförderte Anzahl der Personen betrug in 1850: 86,460 im Monat Juli, ihm folgt dèr Monat Mai mit 79,137, alsdann der Monat. B nber mit 795,281 Personen. Die geringste betrug nur 33,567, Jn 1849 hatte die stärkste Personenfrequenz der Monat August und zwar 70,822. Die geringste brachte der Januar mit 30,963 Personen. Das größte in einem Monat beförderte Quantum Gü- ter betrug in 1850 150,584 Ctr, im Monat September, ihm folgt der Monat November mit 147,110 Ctr., dann der Monat Dezem ber mit 146,827 Ctr.; das geringste betrug nur 80,750 Ctr. im Januar. In 41849 betrug das größte 136,322 Ctr. im Monat Oktober, dann folgt der November mit 118,551 Ctr. ; das geringste brachte der Januar mit 74,473 Ctr. Die größte Gesammt - Ein- nahme betrug in 1850 im Dezember 89,400 Rthlr., dann folgt der Monat November mit 76,700 Rthlr., ferner der Monat Okftobe1 mit 75,060 Rthlr.; die geringste brahte der Monat Januar mit 32,260 Rthlr. Ueberhaupt zeigen die leßten Monate gegen die ér sten eine bedeutende Vermehrung. Im Jahre 1849 brachte die stärkste der Oktober mit 69,970 Rthlr., ihm folgt der Monat Sey- ber mit 62,371 Rthlr.; die geringste brahte der Monat Ja- uar mit 31782 Riblr: Vergleicht man die verschiede- nen Quartale betder Jahre, so ergiebt sich Folgendes: im ersten Quartal 1850 wurden befördert 121,725 Personen und 281,319 Ctr. Güter, die Gesammt-Einnahme betrug 114,160 Rthlr.; in demselben Quartal 1849 wurden befördert 105,305 Personen und 248,964 Ctr. Güter, die Gesammt-Einnahme betrug 105,203 Rthlr. 15 Sgr. 6 Pf.; sonach in 1850 gegen 1849 mehr 16,420 Personen und 32,755 Ctr. Güter und 8956 Rthlr. 14 Sgr. 6 Pf. Ein- nahme. Im zweiten Quartal 1850 wurden befördert 221,966 Personen und 339,166 Ctr., die Gesammt-Einnahme betrug 184,650 Rthlr.; in demselben Quartal 1849 wurden befördert 175,803 Personen und 237,264 Ctr. Güter, die Gesammt-Einnahme betrug 135,261 Rthlr. 12 Sgr. 11 Pf.; sonach ín 1850 gegen 1849 mehr 46,163 Per- sonen, 97,902 Ctr. Güter und 46,388 Rthlr 17 Sgr. 1 Pf. Jm dritten Quartal 1850 wurden befördert 217,208 Personen und {29,3975 Ctr., eingenommen wurden 212,430 Rthlr; im dritten Quartal 1849 wurden befördert 209,106 Personèn und 290,924 Ctr., die Gesamint - Einnahme betrug 167,547 N 1 Cr 1 V. Es wurden sonach in 41850 gegen 1849 mehr befördert §102 Personen und 138,849 Ctr. Gü- ter, die Einnahme betrug mehr 44,882 Rthlr. 28 Sgr. 11 Pf. In den ersten drei Quartalen des Jahres 1850, in welhen durch- schnittlich 25 Meilen im Betrieb waren, wurden befördert 560,899 Personen, und 1,045,858 Ctr. Güter ; eingenommen wurden 508,240 Rthlr. Jn demselben Zeitraum 1849, in welchem nur 22 Meilen im Betrieb waren, wurden befördert 490,214 Personen und 776,352 Ctr. Güter, die Einnahme betrug 408,011 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf.; es wurden sonach im genannten Zeitraum 1850 gegen 1849 mehr befördert 70,685 Personen und 269,506 Ctr. Güter, die Einnahme betrug mehr 100,228 Rthlr. 6 Pf. dur{(schnittlich pxr. Monat und Meile wurden in 1850 befördert 2493 Personen und 4648 Ctr. 25 Pfd. Güter, die Durchschnitts -= Einnahme betrug 2258 Rthlr. 2) S A Dn Jn gleihem Zeitraum 41849 wurden im Dur&s{nitt befördert 2476 Personen und 3014 Ctr, 88 Pfd., die Durchschnitts - Einnahme betrug 2060 -Rthblr. 20 Sar.; fsonach in 41850 gegen 1849 im Durchschnitt mehr 17 Personen, 1636 Ctr. 37 Pfd. Güter und 198 Rtblr. 5 Sgr. 4 Pf. Im vierten Quartal 1850 wurden befördert 204,662 Personen und 434,644 Ctr. Güter, die Gesammt-Einnahme betrug 241,160 Rthlr. ; in gleichem Quartal 1849 wurden befördert 140,903 Personen und 354,087 Ctr., die Einnahme betrug 157,903 Rthlr. 9 Sgr. 1 Pf.z; es wurden sonach in 1850 gegen 1849 mehr beför= dert 63,799 Personen und 80,557 Ctr. Güter, mehr eingenommen wurden 83,257 Rthlr. Durch{schnittlih pro Monat und Meile wur-

in diesem Quartal 1850 befördert 2729 Personen und 5795

Güter, die Durchschnitts - Einnahme betrug 3215 Rthlr. 14 Sgr. In demselden Quartal 1849 wurden im Durchschuitt beför dert 1878 Personen und 4721 Ctr. Güter, die Durchschnitts-Ein- nahme betrug 2105 Rthlr. 12 Sgr. Es wurden sonach bei einer gleichen Bahnlänge in dem vierten Quartal 1859 gegen 1849 im Durchschnitt mehr befördert 851 Personen unv 1074 Ctr. Güter, und mehr eingenommen wurden im Durchschnitt 1110 Rthlr.

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die zur Handlung gehörige 6 Uhr.

eneitaa, /. Weber. i Vorstellung: Auf Höchstes Begehren : Gent, großes pantomimisches Ba von St. Georges und Albert, CEigensinn, Lustspiel in 1 Akt, von R

Die. Oper: „Armide“ kann wegen nicht gegeben werden.

Preise der Plähe: Parquet, Tribüne Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Rthlr. 10 Sgr Bálkon

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Partérre, dritter Rang und 2 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. ; Der Billet - Verkauf findet in dem früheren

Lokale des Schauspielhauses, an der Ede der „8 grafenstraße, statt.

Königsstädtisches Theater

y e N Cs l Donnerstag, 6. Febr. Gastrolle der Madame Cajtelan. (ZZtalit-