1851 / 49 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wollenden Absichten der Regierung auseinandergeseßt haben. Auf das weitere Ansinnen ver Kommission aber, er möge eine Ver- wahrung gegen alle aus der Wahl des Herrn Mussurus zum Posten eines Fürsten von Samos sich möglich ergebenden Eventua- litäten unterschreiben, dann, er möge gegen die Anwendung des lebten Sermans, gegen die Geldforderung des Fürsten Wogorides und dahin stimmen, daß alle Vorfallenheiten auf der Znsel seit dem Anfange der Unruhen bis auf die gegenwärtige Zeit einer Prüfung unterzogen me sollen, auf alle diese Forderungen ging Konemenos nit ein un? beantwortete sie mit bloßem Schweigen. Die Zahl der E von Samos übersteigt nicht 15,000 Seelen, die Zahl N E herrlichen Truppen auf dieser Insel sammt deu un enge L i \hickten beläuft sich auf 8000 Mann. Sir Stratford A C den aufständischen Samioten bedeuten lassen, daß seine 2 O bewaffnet einschreiten werde, wenn se sich nicht unverzug A n Gnade des Großherrn ergeben. Am lebten Freitag begad |i L E Direktor der Admiralität, Zufty Bey, mit Reis Pascha zum Ma- rinekanzler Liman Odassi nah Galata, wo sle ‘von allen im Hasen und im Kanal befindlichen samiotishen Schiffen und Fahrzeugen Kenntniß nahmen und denselben die Steuerruder wegzunehmen be- fahlen, um ihre lertaug von hier vor der gänzlichen Pacisizi- ieser Insel zu verhuten. cus Le B ift At seiuem Kijaja von Mefkka zurückgekehrt und hat die Regierung von Damaskus wieder angetreten; ohne sich im mindesten an den Befehl des Großherrn zu kehren, läßt er den durch die Mißhandlung des preußischen Unterthan Romano in Strafe verfallenen Tufendsche Pasha in seinem Amte und denkt gar nicht, wie befohlen ward, ihn nah Konstantinopel zu schicken. Seine Entseßzung vom Paschalik dürfte nächstens erfolgen.

Zohrab, General-Konsul der hohen Pforte in London, der si einige Zeit mit Urlaub hier aufhielt, ist am 23sten d. mit Familie nah London, der für Rumelien ernannte außerordentliche Kom- missär , Saim Pascha, nach Salonichi, wo er seine Kommission zu- ers beginnen wird, abgegangen. Der englishe General-Konsul für Syrien, Sir Hugh Rose, is, zum ersten Gesandtshafts-Secretair befördert, hier angekommen; sein Posten in Aleppo bleibt nunmehr von englischer Seite unbeseßt.

General Aupick hat von seiner Regierung die Erneunung zum Kriegsminister erhalten, sie aber zurückgewiesen. Der französische Contre-Admiral Romain Desfossés , gewesener Marineminister, be= kam die Befehlshaberstelle über die französische Division in der Levante. Montagniés de la Roque, der zur Uebernahme dieses Postens si{ch in Brest bereits eingeshiff}t hat, von Stürmen aber wieder dorthin zurückgeshlagen worden is, wird nunmehr in den mexikanischen Golf abgehen.

In Smyrna sind vor einigen Tagen über 225 Boutiquen ab gebrannt.

Der Hafen von Odessa ist zugefroren; das leßte russische Dampfboot ging nah Sebastopol, das hier von Odessa erwartete aber is in Folge des eingetretenen Eises ausgeblieben. Der Win- ter ist hier sehr gelindz; es regnet aber so wenig, daß der Wasser- mangel besonders in Pera sehr fühlbar ist. Man besorgt sehr, daß, wenn dies so fortdauern sollte, im Frühjahr dieser Mangel zu einer sehx drückenden Plage werde.

In den offiziellen türkischen Blättern wird die Note, welche der Pforteminister der auswärtigen Angelegenheiten an die Gesand- ten der befrcundeten Mächte in der Angelegenheit der Jnsel Samos ergehen ließ, ihrem vollen Wortlaute nach mitgetheilt. Die früßhe- ren Vorgänge werden darin kurz beleuchtet, worauf erwähnt wird, daß die revolutionaire Partei den Frieden und die öffentliche Ord- nung gefährden, weshalb die Festnehmung und Bestrafung der Häupter des Aufstandes sih als ein Bedürfniß darstelle. Jn Folge davon, und um dem dortigen Terrorismus ein Ende zu machen, sei die erneuerte Blokade der¿Küsten und Hafenpläbße vonnöthen er- achtet worden. Diese Maßregel soll nach Verlauf von 20 Tagen, vom Datum der Note (16. Rebi-ul-ewel 1267) Plat greifen.

Nafiz Pascha, welcher schon mehrmal den Posten eines Finanz ministers bekleidete, ist zum Direktor sämmtlicher wohlthätigen Stif- tungen ernannt worden.

Seit etlihen Tagen wird die Straßenpolizei hier mit großem Nachdruckte gehandhabt; die Straßen werden vom Kothe gereinigt und in gangbaren Zustand geseßt. Der Nußen dieser Maßregel

Nuswärtige Börsen.

Breslau, 15. Febr. Poln. Papierg. 94% Br. Oesterr. Bankn. 79 Br. Poln. Pfdb. alte 947 Br., do. neue 94: Gld, Poli, 500 Fl. Loose 817 Old. V. Cert. 200 Fl. 182 Gld. Russ. p. Sch. Oblig. 795 Gld, Krakau-Oberschles. Obl, in pr. Cour. 76 Br. Oberschles. A. 116 Gld., do. B, 109% Br., 1097 Gld. Freiburg 775 Gld. Niederschles. 83 Gld. Neisse-Brieg 4417 Br., 44 Gld. Friedr. Wilh. Nordb. 385 Br. u. Gld.

Wien, 14. Febr. Met. 5proz. 974 Br., 4 Gld. 765 —%, 4zproz. 857—+, Anl. 34: 205—204. 39: 122; Nordb. 129;—129. Gloggn. 1305—130. Mail, 79-—79, 895 —89, B. A. 1220—1215.

Wechsel=-=Course.

Amsterdam 179 Gld.

Augsburg 130 Br.

Frankfurt 129 Br,

Hamburg 1907 Br,

London 12. §37 Gld.

Paris 1515 Br. K. Gold 1347 } Silber 1295 4 ez, u. zu haben.

etwas matter. Bank-Actien fest.

London etwas gefragter,

Leivzig, 15, Febr. Leipz.-Dresdn. Partial-Obligationen 108! (pz, V | - Leipz.-Dresdn, Partial-Obligationen 1084 Glv. Leipz, B. A. 161 Gld, Leipz. Dresd. E. A. 1393 O, 1392 Gld. Sáächsish-Bayer. 834 Br. Schles. 93%, Br. Löbau-Zittau 24! Gld. er S g Od. Berlin-Anh. 99 Br. Altona-Kiel 42 l. eyautr . A, A. 1392 f 3 446% Wi

B, A. 96% Gld. Gld., do. B. 116% Gld. Preuß.

Frankfurt d. M., 14. Febr, [s je 9 T a Actiengattungen fanden heute incl On Sgude » unt Actien, Nordbahn und Bexbacher waren zu r e N fragter. Alle Uebrigen gut preishaltend, zum Theil R besser 5proz. lombardisch=venetianishe 73% a 3 bei stillem Geschäft t

Oesterreichische Bank - Actien 1117 Br,, 4415 Gld : Metalliques - Obligationen pr. Compt. 75% Br., 75 Gld. * Partial-Loose a 35 Fl. vom Jáähre 1850 33 Br., 322 hessische Partial - Loose a 40 Rthlr. 32 Br., 315 Gld. Sardinische

4proz. 122,

Pesth

Fonds

vaSia Fremde Valuten un- 4 / +

OPT0Z,

“tona-Kiel 94: Br. und Gld.

Partial-Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 345 Br., 342 Gld, Darmstädt. Partial-Loose a 50 Fl. 747 Br., 745 Gld., do. a 25 Fl. 28% Br., 284 Gld, Span. 3proz, inländ. 337 Br., 33% Gly. Poln. 4proz. Oblig. a 300 Fl. 82 Br., 81; Gld, Friedr. Wilh, Nordbahn ohne Zinsen 394 Br., 39 Gld, Bexbach 814 Br., 815 Gld, Köln-Minden 987 Br., 98 Gld,

222 ist einleuchtend, wenn man bedenkt, daß in manchen Gassen der Hauptstadt bis jeßt zu Fuße kaum fortzukommen- war.

Skutari, 8. Jan. (Osserv. Dalm.) Bekanntlich soll nach der neuen großherrlihen Verfügung die Repartition der Steuern der Chisten im ganzen türkishen Reiche von nun an dur die Volksältesten der christlichen Bevölkerung unter dem Vorsiße des jeweiligen respektiven Kirchen -Oberhauptes vorgenommen werden. Von dieser Steuer sind Alle unter vierzehn und über sechzig Jahre, dann alle Erwerbsunfähigen und alle wirklich Armen befreit, auch dürfen jene türkischen Unterthanen, die in eine andere Provinz gehören, nicht dazu gezogen werden, weil sie nur in ihrem betreffenden Heimatsorte zu bestcuern sind. Osman Pascha von Skutari hat diese großherrlihe Verordnung dem katholischen Vor- stande dieser Stadt kundgegeben und ihn aufgefordert, diese Steuer- Repartition ins Werk zu sehen, jedoch müsse die Summe von 110,000 Piastern, welche bis jeßt eingezahlt worden ist, dem Aerar unge= \{chmälert einfließen. Die Steuervertheilung ging demnach unter dem Vorsißze unseres Bischofs und apostolischen Administrators, Herrn M. Topic, vor sih, welcher den Delegirten die gewissenhaf= teste Unparteilichkeit bei diesem Werke ans Herz legte, aber dabei kam blos die Summe von 55,320 Piastern heraus, weil bei Be- rüdcksihtigung der steuerfreien Kategorieen über tausend Steuer= pflihtige wegfielen, von denen allein 700 Judividuen in anderen Provinzen mit ihren Zahlungen gehören. Da die erwähnte groß- herrlihe Verordnung jedenfalls als ein Aft der Gnade und als eine Erleichterung für die Christen anzu(ehen ist und ohne Zweifel nur in diesem Sinne erlassen wurde, dabei aber die gewöhnliche Steuerquote unverändert bleiben foll, hier aber ein so bedeutender Ausfall sich ergeben hat, so hat die hiesige christlihe Bevölkerung eine Deputation von drei Personen nach Konstantinopel geschickt, um der Gnade des Großherrn den Stand der Dinge vorzutragen, und man hofft, daß nah Aufflärung obiger Umstände die Wohlthat, welche durch diese Verfügung den Christen von Skutari zu Theil werden soll, sich nicht in ihr Gegentheil, in eine neue Bedrükung für sie umwandeln werde,

Vou der bosnishen Gränze, 29. Jan. (Ll) Mehrere Hundert krainaer Türken sind unter Ali Hecic und Radia Kapic in Vihacz zur Fortseßung ihrer Berathungen eingetroffen, und es sind ihnen Aufforderungen von Ali Pascha von Tuzla und Twornik zur Erhebung in Masse zugegangen. Deputirte aus der Herzego- wina berichten Omer Pascha’s Rückzug nach Kognizza. Ali Hecic reiste von Bihacz zur Jusurgirung der Kraina ab, um das Signal zur Erhebung der Posavina und zum Angriffe gegen Omer Pascha von drei Seiten zu geben. Sarajevo und Travnik sind ruhig. Dem Vernehmen nah ist der Seraskier mit § Bataillonen, 4000 Arnauten und 16 Kanonen in drei Kolonnen gegen Mostar aufge brochen. Hairaddin Pascha ist mit 3 Bataillonen nach Livno ab- marschirt,

Aegypten. Alexandrien, 30. Jan. (Lloyd.) Sei- tens der Pforte sind der ägyptischen Regierung Weisungen zur Vornahme nachbenannter Reformen in der Verwaltung Aegyptens zugegangen: 1) Ermäßigung der bestehenden Territorialsteuer auf ein Drittel ihres jeßigen Betrages. 2) Verminderung des ägyptischen stehenden Heeres auf 20,000 Mann. 3) Gänzliche Abtakelung der Flotte oder vielmehr Stellung derselben zur alleinigen Verfügung der Pforte. 4) Stetige Resiidenz eines Großherrlichen General- Inspektors (Mohamed Ali Pascha) in Aegypten. 5) Regelung der CEinkünfie der ägyptishen Prinzen nach einer bestimmten Skala, etwa nach folgender : Abbas Pascha (der Vice-König selber) 300,000 bis 500,000 Dukaten jährlich, Said Pascha (Oheim desselben ) 150,000 Dukaten jáhrlich, die anderen Söhne des verstorbenen Mehmed Ali jedem 75,000 Dukaten jáhrlih, die Söhne des ver- storbenen Ibrahim Pascha jeder 50,000 Dukaten jsährlich. Abbas Pascha, der Vice=König, ist durhaus nicht gewillt, sich diesen For- derungen zu fügen, sondern vielmehr denselben nöthigenfalls mit Waffengewalt entgegenzutreten, denn er hat ein Aufgebot von 40,000 Mann, nämlich 25,000 Mann zur Verstärkung des Land- heercs und 15,000 Mann zur Bemannung der Kriegsschiffe erlafsen, welche aufs emsigite s{lagfertig ausgerüstet werden,

Hamburg, 14. Febr. 3#proz. pr. C. 89 Br., 887 Gld. St,. Pram. Oblig, 941 Br, E, R. 1055 Br,, 105 Gld, 47pro1. 024 Dr 925 Ol, Gie! 87s Dr, S877 Old, Dan. 4 By. U. 137 Br, 13.00 oro) 1 2, ol O. Ameritan. 6proz. V. St. 105 Hamb, -Berlin 91% Br., 91% Gld. Bergedorf 895 Gld. Magdeb. =Wittenb. 58 Br., 574 Gld, Al- Köln-Minden 975 Br., 975 Glo, 39 Br., 38# Gld. Medcklenburg 30 Br,,

N p Br.

&riedr.-Wilh.-Nordbahn Wecchsel-Course. Paris 1897. Petersburg 325.

London 13 . 23. Amsterdam 35 . 70. Frankfurt 88. Wien 192. Breslau 1527. Gold al Marco 423. Louisd'or 10. 125. Dufkaten 100. Preuß. Thaler 514. Fonds und Eisenbahn-Actien bei unbedeutendem Umsaß etwas matter.

Febr. Sproz. 96. 80. Nord- Wechsel

Amsterdam 211. Hamburg 186%. Berlin 3683. London 24. 80. Frankfurt 211 St. Petersburg 3885. Gold al marco 3. 25 3. Dukaten 11. 70 11 . 65.

Die Rente war heute wenig gesucht. war mehr Geschäft.

London 13, Febr... 3proz, Con, p C. 96, 4, À, k. 4 O V, f I Proz, 95%, I Int, 99, 984. 4proz. 92,912 Ard, 192, 4, -3proz. 385, 37%, Pass. 54, 47, Russ. 50703. 114, 113 A4lyroz, 98,974, Brâsy 94, 92, Mex. 335, & Peru 81, 894,

Engl. Fonds fester und 4 % höher, doch ohne viel Geschäft. Bon fremden sind nur Span. um etwas gestiegen.

Amsterdam, 13, Febr. Der hollánd, Fonds - Markt war

Paris, 13. O0 98, 9. babn 481, 25.

Course.

Jn Straßb, u, Nordb.

| | | | | | I /

China. Honkong, 28. Dez. (Ll.) Jn China sind die Unruhen in der Provinz Kwangsi noch immer nicht unterdrüdt ; man sagt, daß eine große Masse Soldaten gegen die Insurgenten ausgerückt sei, Der berühmte Lin starb wenige Tage vom Kriegs- schauplate entfernt.

Eifenbahu : Verkehr. Deplin=Hamburger EC4senbaghn. Betriebs-Einnahmen. Gür Personen, Gepäck und Für Güter und Equipagen. Vieh. Î S L Ref Dye “f. Ref. Pyr f. Hef. Op f Im Jan, 1851 ca. 26,700 58,600 85,300 (Einschließlich der mit den Frachten erhobenen Transitzölle und vorbehaltlih der Feststelung durch die Kontrole, so weit es noch erforderli ist.)

Zusammen. A

R.

Hef. 79,081 415

Cy Í V “B , Dye 9 In dem Monate Januar v. J. betrug die Einnahme. …,

Also im entsprechenden Zeitraum des lau-= nbe Sab Mea

Enn am e

der Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Compagnie im Monat Januar L501.

Fur 32,448 Personen d 21,332 Rthlr. 125 Ngi » 110/279 Cr. Grat und Eilguter 17/680 » 14

S Summa 38,962 Rthlr. 265 Ngr (extl. der noch nit festgestellten Einnahmen aus dem Verkehr

mit anderen Bahnen.)

Königliche Schauspriele.

Montag, 17, Febr. Jm Schauspielhause. 33ste Abonnements=- Vorstellung: Die Erzählungen der Königin von Navarra, Lustspiel in 5 Aktcn, von Scribe, überseßt von W. Friedrich.

Dienstag, 18. Febr. Jm Opernhause. 22ste Abonnements Vorstellung : Der Puls, Lustspiel in 2 Akten, von Babo. Hierauf: Esmeralda, großes Ballet in 2 Abth. und 5 Bildern, von J. Perrot Musik von C. Pugni. Ouvertüre vom Grafen Graziano.

Preise der Plätze: Parquet, Tribúne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang , erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr.

Billets zu dieser Vorstellung werden erst am Montag ausge- geben.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 17. Febr. (FJtalienishe Opern-Vorstellung.) (Moses). Oper in 4 Akten. Musik von Rossini.

(Der Feuerregen zum Schluß des ersten Akts bleibt weg.)

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Thlr. 2c.

Dienstag, 18. Febr. Zum erstenmale wiederholt: Die Schule des Lebens. Romantisches Schauspiel in 5 Akten, von Raupach. Y Mittwoch, 19, Febr. (Jtalienishe Opern - Vorstellung.) MLOSe,

M UVSsEC

Meteorologische Beobachtungen.

1851. 15, Febr.

Nach Beobachtuug.

Abends 10 Ubr.

| | Nachmittags einmaliger

2 Ubr.

Morgens 6 Ubr.

Quellwärme R E Qi R

Luftdruck Luftwärme - 1,g° R. Thaupunkt | :

. (340 ,55‘‘‘Par./340,44‘‘‘Þar./340,30‘‘‘Lur. | 2A R| 2,9 R, —28 R} 42°R Dunstsättizuug 63 pCi | 90 pCt Wetter heiter. halbbeiter. beiter, Wind Ö 1 W., W. Wolkenzug ....| W.

340 ,43‘“‘‘Par. 08° R...

Flusswärme - |Bodeuwärwe Ausdünstuusg Ntederschblag Ü. Wärmewechsel “§- 4,5 - 0,9°

pCst. YWY

0

Tagesmittel : On R. fil

TEET

heute nicht belangreih. , Jn Span. herrschte viel Bewegung. Für Iproz. zeigten sich zu höheren Preisen vielfahe Käufer. Zsr. und Passive gingen später durch Gewinn - Realisirungen etwas zurüdck Russ., Oestr. und Mex. fast unverändert. Russ. alte 105, 4proz. 87%. Stiegl. 867. . Oestr. Met. 5proz. 72i, neue 80%, 80, 25proz. 082. Bra 90. Mer. 944.

Gou N 5 Do neue 0/4 Span, Ur). 122, 2, Æ. Al Piecen 195/14 Coupons 8, Zfr. 5%, 5. Passiva 5%, 5, 4

Wechsel - F our fe.

Paris 56 i. Wien 274 Gld. Frankfurt 99; London 2 Mt. 11.

l S. Hamburg 35%. Petersburg 1815

Synd. 89¿ 3pro3. 38

ZZ¿ Proz. Lo

70 Gld. g dar M \

L (A

Telegraphische Iotizen. Fraukfurt a. M., 15, Febr, 25 Uhr. Nordb, Met, 45004, 005, 9pr04. (47, B, 41, 1120, Span. 3035. Lomb. Anle (35.

Samburg, 15. Febr. 2: Uhr. Berlin-Hamburg 914. Köln- Minden 975, Magdeb. Wittenb. 58. Roggen 121—22pfd. pr. April 51 ausgeboten.

Paris, 14. Febr. 5 Uhr.

Anuisterdam, 24proz. 384. 9proz. Ruff, Anl. 95{.

Rüböl pr. Frühjahr 325, pr. Oft. 322,

Roggen unverändert.

Stettin, 15. Febr. Juni 325 bez.

Rüböl 10, pr. Herbst 103.

Spiritus 245, pr. Frühj. 24 Gld.

S

Iproz. 96 . 50,

Met. Neue

3proz. 97, 99.

14, Sebr. Inb: 97, Span, 43x, 72, neue 5proz. 79;, Rus}. Hope 865.

Roggen 31, pr. Frühj. 317 Gld., pr.

Mit der heutigen Nummer des Staats-Anzei- gers sind Bogen 40 bis 42 der Verhandlungen der Zweiten Kammer ausgegeben worden.

Berlin, Druck und Verlag der Deckershen Geheimen Ober-Hofbuchdruderei,

Das Abonnement berrágr b: Athlr. ur ck. Nahr. 10 Rthlr. E ZIGDE, in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhohung Bei einzelnen VUummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet

2

Preußischer

Berlín, Dienstag den 418. Februar

F heil, D U L \

Amtlicher

Abreise des Minister- Ernennung, Die

aus NAegypten,

Hesterreich. Wien. Kaiserlihe Spenden. Präsidenten nah Dresden, Diplomatische Versassungs frage Die neuesten Nachrichten Verhaftungen.

Bayern. München, Kammer-Verhandlungen Verordnung über die Bildung einer General-Direction der Königlichen Verkehrs-Anstalten

Vermischtes. f '

Sachsen. Dresden. Die Minister und Freiherr von Manieuffel,

Hanuover. Hannover, Kammer-Verhandlungen,

Nassau. Wiesbaden. Landtags-Verhandlungen.

HOidenburg. Oldenburg, Landtags-Verhandlungen.

Lübeck. Lübeck, Versammlung des Bürger-Ausschusses,

- Präsidenten Fürst Schwarzenberg

n d.

Operationen der bosnishen Jnsurgenten Versammlung. Bewilligung von Sup- Comité für die National-Subscription. Fürst von Canino, Vermischtes Oberhaus, Petitionen und gericht- über den Kanzleigerichtshof Ber- London. Hofnachricht L Motion, Dr,

A usla

DHesterreich. Agram, Frankreich. GBesepgebendc

plementar-Krediten Paris,

Nachrichten aus St. Petersburg. Großbritanien nnd Zrlaond

liche Bills, Unterhaus, Bill

( D as

(jraeli’s Cullen

und Handels - Nachrichten.

Oct -

Amtlicher Theil.

rium für Handel, Gewerbe und vffeutliche Arbeiten. BelanntmaGun a.

Baukunst, welche in dem ersten dies-

¡ährigen Prüfungs - Termine die Bauführer-Prüfung abzulegen be

ichtigen, werden hiermit aufgefordert, vor dem 25sten k. M. sich

\chriftlih bei der unteorz.ihneten Behörde zu melden und die vor

geschriebenen Nachweise und Zeichnungen einzureihen , worauf

ihnen wegen der Zulassung das Weitere eröffnet werden wird.

Meldungen nah dem 25sten k. M. können nicht berücksichtigt werden. den 15. Februar 1851.

Köntaliche technische Baus-

Kandidaten der

D l erin,

Deputation.

1850 ift jeßt

{ V { 4 c 44 44 P Mv A ckaO-Healiter U Yeleßjammlnnçg pro d effenden Post-

vollendet und wird heu an die betr verjandî werden. ven 18, Februar

bits Comtoii

Fp

Cheil

llicztamtliczer Dent\chlandD.

Þ «

ie das Neuigfkeits

Geistlichkeit in

Wien, 15. Febr. meldet, hat Se. Majestät der Kaiser der t welche durch Aufhebung des Zehents ihr uraltes Ein- fommen im Gesammtwerthe von 120,000 Fl. verloren hat, provi sorisch als Entschädigung jährlich 61,000 Fl. C. M. anweijen la}- fen, welche in vierteljährigen Raten bezogen werden. Die eríîte Rate {i} bereits angezahlt, e. Majestät der Kaiser dem : | Krankenhaus -

Kesterreichy. Büreau der Zps,

Auch hat

berliner Comité für das der barmherzigen Schwestern 1000 Rthlr. ge)pendet

Dex Lloyd meldet: „Nach Eingang der Nachricht, daß dic Konferenzen in Dresden ihrem Schlusse zu einer vollständigen Eini ung über die Centralgewalt des deutschen Bundes näher gerücdtt ind, bereitet sich dez Präsident, Fürst von Schwar zenberg, zur Abreise nah Vresden In Folge bereits getrof= fenen Uebercinkommens trifft der Königlich preußische Minister-Prä sident von Manteuffel zu Anfang der kommenden Woche in Dres- den ein: wonach auch Abreise des Herrn Minister - Präsidenten von bier vorláufig auf heute Abends festgeseßt worden ist.“

Der bisherige Geschäftsträger am Hofe zu London, Baron Koller, ist, demNeuigfkeits-Bürea uzufolge, zum Gesandten am bel gishen Hofe ernannt und somit das (Herücht widerlegt, daß Rit- ter von Schmerling diese Stelle erhalten werde; diejer nahm seinen früheren Plat als Verordneter des niederbsterreichischen Landta-

Minister

bei vor.

ges ein. R x S E: c Ci

Der Lloyd sagt: „Die Mâärz-Versassung verspra, daß die Verfassungen der einzelnen Kronländer innerhalb des Jahres 1849 in Wirksamkeit treten sollten, und unmittelbar darauf die josortige Einberufung des Reichstages. Sie verlieh zu gleicher Zeit der Exekutivgewalt des Reiches nur beschränkte gesebgebende Befugnisse während der Zeit, welche der Berufung des Reichstages vorangehen würde. Wir sind jeßt im Jahre 1851, ohne daß die Regierung bisher im Stande gewesen, die Verfassung eines einzelnen Kron- landes in Wirksamkeit treten zu lassen oder nur annähecnd hierfür den Zeitraum zu bestimmen. Eine gebieterische Nothwendigkeit hat zu gleicher Zeit die vollziehende Gewalt veranlaßt, alle Rechte der geseßgebenden Gewalt auszuüben, Steuern jeder Art auszuschreiben, Anleihen zu machen u. \. w., ohne irgend eine andere Sanction, als die jener Gewalt selbst einzuholen. Alle diejenigen, welche sih noch auf den Boden der Márz-Verfassung stellen, scheinen dar=

ber einverstanden zu sein, daß das Ministerium bei dem besten Willen nit im Stande gewesen sci, die Märzverfassung ins Leben zu rufen, daß Verhältnisse, die mächtiger sind, als irgend ein Mi- nisterium, hier hindernd in den Weg getreten. Auch sind wir am allerwenigsten dazu aufgelegt, als Ankläger gegen die Minister auf- zutreten. sagen durchaus nicht, daß die Márzverfassung bisher durch sie hätte zur Wahrheit gemacht werden können. Die Frage, welche wir ‘an die Freunde der Märzverfassung zu richten haben, it nun einfach diese: werdet ihr noch treu auf dem Boden jener | nstitution ausharren, wenn dieselben Hindernisse, welche bisher rer Ausführung entgegenstanden, oder andere Hindernisse, welche in Zukunft entstehen könnten, ihrer Verwirklihung fünf Jahre, Jahre oder zwanzig Jahre lang entgegenstehen sollten? Wer= | ihr auf ewige Zeiten hinaus behaupten, daß, wenn alle | die Zusagen, welhe euch am 4. März gemacht worden, nicht | wörtlich und vollständig in Erfüllung gehen, ihr auf jede Verfassung Verzicht leistet? Wir dürfen eine Bejahung dieser Fragen von den Verständigen unserer Gegner gewiß nicht erwarten. | Wir nehmen also an, daß einige unserer Gegner Lust und Ge- | duld hätten, fünf Jahre, Andere zehn, Andere zwanzig Jahre -auf | die Wegräumung der Hindernisse zu warten, welche noch der Ver | / |

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wirklichung der März - Verfassung im Wege stehen. Wenn aber nah Ablauf dieser Zeiträume sie dennoch niht zur Wahrheit wer- den fann, so werden sie dort anlangen müssen, wo wir bereits heute stehen, und eine Abänderung jener Constitution ernstlih in Anregung bringen. Der einzige Unterschied, welcher zwischen uns und ihnen besteht, ist, daß wir das Unausführbare in der Märzverfassung heute rfennen, und unsere Gegner darauf bestehen, erst nach Ablauf eines

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j l | \ halben oder eines ganzen Dezenniums zu dieser Erkennung zu gelangen. | Da die Ueberzeugung nun unerschütterlich fest in uns steht, daß | die Märzverfassung, soll sie jemals aus der Schrift in das Leben | treten, abgeändert werden muß, so dürfen und müssen wir die | Diskussion darüber eröffnen, in welher Weise sie geändert werden | sollte. Wir halten uns verpflichtet, im Falle der Aenderung auf | eine solche Aenderung zu bestehen, die ihrem Zwecke ganz und voll- | ständig genügt. Wir verlangen dann eine auf die seit dem 4. März | 1849 gemachten Erfahrungen gegründete Verfassung, deren künftige | Wirkung niht einem Zusall anheimgegeben, sondern mit einiger | Sicherheit vorausberechnet werden kann. Es läßt sich für Dester- | reich cine haltbare Verfassung machen, die freilich sehr von der | Constitution vom 4. März abweichen müßte.“ | Jn der Oesterr. Korrespondenz liest man: „Die lebten | Nachrichten aus Aegypten sind von außerordentliher Wichtigkeit. | Die Pforte hat kategorische Forderungen an die ägyptische Regie- | rung gerichtet und eine ablehnende Antwort erhalten; der Vice- König will sih denselben nicht fügen, und statt die angesonnene Re- | duction seines Heeres auf den Stand von 20,000 Mann eintreten zulassen, | hat er eine Rekrutirung von 40,000 Mann Land- und 15,000 Mann See- | truppen ausgeschrieben. Er soll sogar erklärt haben, das Ansinnen des Divans nöthigenfalls mit Gewalt der Waffen abwehren zu wollen. Somit liegt die Möglichkeit nahe, daß die scit einer Reihe von Jahrzehnten offen erhaltene orientalishe Frage sich plöblich und mit einem Schlage zu einer brennenden umgestalte, Die Forderungen, welche der Divan stellt, sind so beschaffen, daß Aegypten durch die Er- füllung derselben aus seinem bisherigen Verhältnisse heraustreten und die Souverainetät der Pforte in einem bisher nicht dagewesenen Maße und | Umfange anerkennen müßte. Es werden nicht blos durchgreifende Aende- | rungen in der politischen Stellung und in demWehrsysteme Aegyptens ver- | langt, sondern die Pforte beansprucht auch das Recht, in die in- nere Administration des Landes wesentlich bestimmend einzugreifen. | Die Einkünfte des Vice-Königs und seiner fürstlihen Anverwand- | ten sollen reduzirt und die Territorialstener auf ein Drittheil ihres | jeßigen Betrages ermäßigt werden, das ägyptishe Heer, wie oben erwähnt, auf ein unbedenkliches Minimum verringert, die Flotte | entweder gänzlich abgetakelt oder zur alleinigen Verfügung der | Pforte gestellt werden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß durch | solche Anordnungen der durch die europäischen Konferenzbeschlüsse | des Jahres 1840 festgestellte Zustand Aegyptens wesentliche Altera tionen erleiden würde. Damals traten die europäischen mnähte mit Aussc{hluß Frankreihs zusammen, um ägyptische Heer in seinem Siegeslaufe zu mäßigen und Türkci von drohendem Zerfalle zu retten. Damals England, welches den Abschluß des Juli - Traktats mit sonderem Cifer betrieb, nur soweit, als die Rücksicht auf die wün chenswerthe Erhaltung des ottomanishen Staates und die unge fährdete Erhaltung des allgemeinen Gleichgewichts ihm zur Pflicht machten. Es handelte sich dabei nicht darum, Aegypten zu demü- thigen und der türkischen Herrschaft vollends zu unterwerfen. Jett

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aber hat sich das Verhältniß umgekehrt, und wie es scheint, hält der britische Einfluß den Moment für geeignet, um den entscheiden

den Wurf zu wagen und die Pforte zu agressiven Schritten gegen das seit elf Jahren unangefochten gebliebene Land zu veranlassen. Es giebt Dinge und Vorfälle, welche in der Erinnerung der Zeit

genossen niemals erlöschen sollten, daruntey gehört jener bekannte Toast, welchen der General-Gouverneur von Ostindien im verflosse

nen Jahre in einem traulichen Kreise ausbrachte, und worin er der bevorstehenden Landung englischer Truppen ein Hoch widmete, Solche Züge enthüllen den sorgsam geschürzten Knäuel gewagter Pläne, obige Aeußerung läßt uns gewissermaßen einentiefen Blick in das Herz der bri

tish=ostindischen Politik werfen. Außerdem aber ist ausgemacht, daßdie Wichtigkeit der Straße von Suez für England seit einigen Jahren bedeu- tend zugenommen hat, Die Expeditionen des Capitains Waghorn er- zeugten die Ueberzeugung, daß die Communication über Suez die vortheilhafteste zur Beförderung der Ueberlandpost ist. Der engli- he Speculationsgeist ruhte und rastete daher niht, und cin Plan nah dem anderen wurde in England entworfen, um die Straße von Suez dem englischen Jnteresse zu erringen. Man ventilirte das Projekt eines Kanals, später einer Eisenbahn, und es scheint, man sei dem lebteren absichtlich stehengeblieben, weil eine Eisen- bahn fremde Konkurrenz leichter aus\{ließt und die Möglichkeit

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1851,

näher rüdckt, zum Schuße des etwa mit englishem Gelde erbauten Schienenweges nöthigenfalls auch Truppen an den Fuß des Ber- ges Sinai und die Küsten des Rothen Meeres zu werfen. Aller- dings seßt die Eisenbahn die Einrichtung einer zweifachen Commu- nication zur See voraus z allein das eben bildet den Vortheil der englischen Suprematie in den jenseitigen Gewässern, und es giebt bestimmt keine Macht in Europa, welche die Suez-Bahn mit so außerordertlicem Nußen und solcher Regelmäßigkeit auszubeuten in der Lage wäre, als die englisch-orientalische Handelswelt. Das jeßige Staatsoberhaupt Aegyptens befolgt die traditionelle Politik des geistvollen Mehmed Ali, der niemals dem englischen Einflusse sich fügen wollte und bei allen Gelegenheiten den Beistand und die Freundschaft Frankreichs vorzog. Noch sind die Zeitgenossen jener tiefen Erschütterung eingedenk, welche dieses Verhältniß im Jahre 1840 bewirkt hat, indem Europa dadurch den Gefahren eines ver- heerenden Krieges nur durch die Weisheit Ludwig Philipps und seines Ministers Guizot, so wie durch die Besonnenheit der fran- zösischen Kammer, entging. Es entsteht daher jeßt die hohwichtige Frage, ob Frankreich seine lte Politik in den mittelländischen Ge- wässern neuerdigs aufnehmen oder fallen lassen wird. Es gab eine Zeit, wo Thiers ofen auf der Tribüne aussprach, daß der Einfluß, welchen Frankreih in den mittelländischen Gewässern übt, ein Le- bensgpunkt der Existenz und Größe des französischen Staates sei. Ueber das Verhalten der übrigen europäishen Mächte läßt sich für den Augenblick wohl durchaus keine bestimmte Andeutung geben; allein dies glauben wir jeßt {on aussprehen zu dürfen, daß, so wie Aegypten sich im Jahre 1840 unleugbar im Unrecht befand, indem es Vergrößerungs-Absichten hegte und sich sogar bereit zeigte, den ottomanishen Staat über den Haufen zu werfen, jeßt das Ge- gentheil obzuwalten scheint, da Aegypten sich nur passiv nund ab=- wehrend verhalten will, und die Pforte Forderungen stellt, welche den damals getroffenen Stipulationen widersprechen. Die Verschie- bung des Rechtspunktes dürfte darum diesmal neue Combinationen in der Stellung der kontinentalen Mächte herbeiführen. Auch wir halten die Aufrehthaltung der ottomanishen Pforte und die Inte- grität ihres Reiches für eine Lebensbedingung des europäischen Friedens. Obschon ein tief blickender Staatsmann seiner Zeit, Montesquieu, \chon vor mehr als einem Jahrhunderte den Zerfall des türkischen Reiches als unausbleiblich und sogar als nahe be- vorstehend darstellte; obschon wir niht umhinkönnen, den Reform versuchen, welhe der Divan zu Hause anstellt, bezüglich thres Gelingens nur bescheidenes Vertrauen zu schenken, so glau: wir doch, daß diese offensive Bewegung gegen Aegyp- ten zur Kräftigung und zur Befestigung d-r Pforte wenig beitragen, ja vielleiht in das Gegentheil dessen, was beabsichtigt wird, umschlagen dürfte.“

Vor einigen Tagen wurden wieder cinige Verhaftungen poli- tisch Verdächtiger vorgenommen.

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Bayern. München, 13. Febr. (N. Münch. Ztg.) (Erste Sißung der Kammer der Abgeordneten.) Jm Einlaufe befanden sich unter Anderem ein Schreiben der Kammer der Reichsräthe, die Wahl ihres Direktoriums betreffend, eine Mittheilung der König- lihen Staatsregierung, die Ernennung der Kön'glichen Kommissäre zum Landtag betreffend, ein Schreiben des Freiherrn von Closen, seine Schrist: „die Armee als militairishe Bildungs =- Anstalt der Nation ‘‘ betreffend. Der Präsident erstattet seinen Vortrag über den Personalbestand der Kammer. Die Tagesordnung war hiermit erschöpft, aber Dr. Rubener begründete nun einen von ihm gestell- ten und von seinen Meinungsgenossen der Linken unterstüßten 2 trag auf eine Adresse an die Krone und Ernennung einer mission zu diesem Ende. Es handle sch nur um Uebung Rechts und Erfüllung ciner Pflicht, Er berief sich dabei au] parlamentarischen Brauch, daß die Regierung bei Eröffnun Landtags sih erkläre über das fi nd zu thun gedenke, während die Vc Landes an den Thron bringe. Man nah der Ansicht des Redners und \ des Volkes getäuscht, das Volk mat und seiner Freunde Absicht sei bei rung Schwierigkeiten zu bereiten rung nah nicht bohe Politik treiben Gelegenheit geben, obwaltende Besorgnisse len sie \ogar stärken, damit das moralisch Volkes von 4x Millionen Seelen, in die Wc scheidung der obschwebenden großen Fragen daß das Ministerium sage, was gemäß nicht sagen dürfe, aber Bert der BDiblomanie, das des deutschen Volkes zu Staude auf die Konferenzen von 4 der Redner die Majorität auf , zu prüfen zeihncte Weg in der deutshen Frage es frage sich, ob sie sch konsequent bleibe Holstein und insbesondere auf Kurhessen werd chung des Kostenpunktes der Theilnahme der baye zurückzukommen Gelegenheit haben. Aber auch die innere! hällnisse Bayerns würden Stoff zur Debatte bieten; so dit über das Heimatsrecht, die Presse, das Vereinsrecht, wie hic wurden ; mehrfach verhängte Ausweisungen, in welchen de: Bedveise „maßloser Willkür der Polizeigewalt““ erblickt, und worau: er Anlaß nimmt, über die noch nicht erfolgte Vorlegung eine& Po lizeistrafgeseßbuches zu klagen ; endlich die „Anmaßungen“ H fopats in Bayern. Das seien Gründe genug zu ciner Adresse, Ln gleih der Redner selbst sich über den geringen Einfluß elner s a G L me die Kammer solle sich selbst chen kein Hehl macht. Allein er meint, die S rofimadt in Betreff nicht zu den Akten schreiben lassen, wie eine Grune 1 ZENNE der dortigen Kammern SECE vas ¿lesen längst auf die Seite he Spiel: Ege nagen s tlidh ausgesprochenen Theorie eines geshoben. Der neulich erst ösfentuckch ae :

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