1851 / 56 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

tions - Präsidenten.

nicht wieder zu übernehmen, mit einer Zuweisung von 7000 in Disponibilität verseßt. Das erwähnte Portefeuille ist bereits don den Herren Massa Saluzza, Persolio, Stara und zuleßt vom Ca- valiere de Andreis zurückgewiesen. A a, Die Deputirtenkammer hat mit 119 gegen 4 Stimmen dens f sebvorshlag in Betreff der Abschaffung der Fideikomwissi g nommen. Der Senat diskutirt das Geseßb wegen Besteuerung gn liegenden Güter moralischer Körperschaften. Ler P Lar legt der Deputirtenkammer einen Geseß-Entwurf vor, wo Si Umgestaltung der Schifffahrtstaren oder ein uri un Mi fit fahrtstraktat mit Beigien beantragt wird. E nau as Y A L rium über die Beschaffenheit der Additional-Artikel des mit Eng p abgeschlossenen Traktates, von welcher die Königin in ihrer Rede Erwähnung that, interpellirte, antwortete das Ministerium, man könnte die in Frage stehenden Artikel noch nicht vorlegen, bis einige zur Zeit unerledigt gebliebene Punkte ultinirk sein: wlipden, Bologna, 16. Febr. D Kardinal Bedini hat den Ge- brauch leichter, zweiräderiger , für einen Sit berechneter Fuhrwerke nur auf distinguirte Personen eingeschränkt. : N Die Unordnungen und Räubereien in den Legationen dauern fort; deshalb haben die päpsllichen Behörden angemessene Preise für die Festnehmung solher Uebelthäter ausgeseßt. E Rom, 14. Febr. (Ll.) Eine allgemeine Personal-Conscrip- tion is angeordnet worden, wahrscheinlich zum Behufe der Vor- nahme der Gemeinderathswahlen. : Die Mutter des Kardinals Wiseman ist zu Fano gestorben. Es scheint, als wenn der vom Kriegs - Minister Kalbermaiten entworfene Plan zur Regelung der päpstlichen Armee vertagt wor= den wärez derselbe hatte bereits die Genehmigung des heiligen Va- ters erlangt. Nichtsdestoweniger soll ein neues Projekt aufgenom=

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Er wurde, wie die Gazzetta di Genova

sagt, da er darauf beharrte, das Portefeuille der Gnade und Du

D apo H g 0p gd P 1 Q 4h PCLT L D Ol S

298

men worden sein, welhes darin besteht, daß sechs Bataillone gebil= det und die Rekruten dazu aus verschiedenen Nationen geworben werden sollen. Man weiß noch nit, ob dieser Entwurf ap- probirt werden wird, übrigens soll er in den höchsten Kreisen be- deutende Sympathieen für sich haben.

(Gazetta di Venezia). Der neue britische Gesandte am toskanischen Hofe, Herr Sheil, hatte die Absicht, einige Monate in Ron? zu verbringen, theils um doxt seine Zeit den Studien zu widmen, theils auch, weil er eifrig der katholishen Religion zuge= than ist, zu welcher er sich bekennt; wegen einiger unangenehmer, über eine wichtige politishe Frage entstandener Verhältnisse is er aber verhindert, dieses Vorhaben auszuführen und sih nach dem Kirchenstaate zu begeben. S

Äöntgliche Schausptiele.

Dienstag, 25. Febr, Im Opernhause. 25sstte Abonnements- Vorstellung. Zum erstenmale: Giralda, romantisch =komishe Oper in 3 Akten, nah Scribe, von W. Friedrich, Musik von Adam.

Die neue Decoration des zweiten Aktes, das Innere einer Mühle darstellend, ist vom Königlichen Decorationsmaler Herrn Gropius gemalt,

Preise der Plähe: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 41 Nthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr.

Mittwoch, 26. Febr. Jm Schauspielhause. 38ste Abonnements- Vorstellung: Die Erzählungen der Königin von Navarra, Lusilspiel in 5 Akten, von Scribe, überseßt von W. Friedrich.

Konigsstädtisches Theater. Dienstag, 25. Febr. Zum erstenmale wiederholt : geist. Posse in 4 Akten, von Raupach, Hierauf: Die Boxdorf. (Jutermezzo aus: „Das Dorf im Gebirge.‘“)

Der Zeit- Schule zu

Mittwoch, 26. Febr, Gastrolle der Madame Castellan. (Jtalie- nische Opern-Vorstellung.) Norma. Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Mad. Castellan: Norma.)

Preise der Pläße: Ein Play in den Logen und im Balkfyy des ersten Ranges 1 Rthlr. 40 Sgr. 2c.

Donnerstag, 27. Febr. Zum Benefiz des Fräulein Louise von Hagn. Zum erstenmale: Gänscchen von Buchenau, Lustspiel in 1 Aft, nah Bayard, von W. Friedrich. Hierauf: Pas seul, qug dem Ballet: „Die Weiberkur““, ausgeführt von Fräulein Marie Taglioni, beglcitet von den Damen Bethge und Koch, Königl, Solotänzerinnen. Daun: Der zweite Akt aus der Oper: „Marino Faliero.““ Musik von Donizetti. Hierauf, zum erstenmale: Zwei kfomishe Scenen aus Göthe’s Shönbartspiel: Das Jahrmarktfes zu Plundersweilerz; für die Darstellung auf dem Königsstädtischen Theater eingerihtet und mit Couplets versehen, von D. Kalisch. Zum Schluß: Los Toréadores, \panisher Nationaltanz, ausgeführt von Fräulein Marie Taglioni und Herrn Gasperini, Königlichen Solotänzern.

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und [lim Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

Meteorologische Beobachtungen.

1851. 23. Febr.

N ach Beobachtuug.

Morgens | Nachmittags | Abeuds eiumaliger

U | 2 Ubr: O Dur: | 338 31 ‘‘‘Par. 339 72‘‘var./340 44‘‘‘Par. Quellwärme T4 U

1 R. -+ Les” Br 2,9 R, Flusswärme 09 K.

—- 3,0" R A K 47 R. Bodenwärme

5) pt, 71 pCt. 79 pCt. heiter. beiter. NW. N W. NW. - -— 4 R 3,3° 77 pCt. WNW.

Luftdruck Luftwärme ...«.«. Thaupunkt .. Dunstsättigunz Wetter

Mind 60e VvV

Wolkenzug . . «« 339 39‘‘‘Par.

A usdünstung Ntederscblag 0.

Wärmowechsel 4+ 1g?

heiter.

l'agesmittel :

A E

vom 24. Februar.

Wechsel- Course.

Brief. | Geld 1413 1417 Kurz 1507 2 mi. 149% 3 Mi. - 6 19

792;

QNO Fl, Kurz 250 Fl. 2 Mi. 300 Mk.

E C QUD Mik I Lst. 300 Fr. 2 Bt. | 150 F. 2 Mi. ¡S2 784 150 FL. J 2 Mi, | 101% i000 Thls, | 2 Mi.

Amsterdam « do. Hawburg -ch«»,

do.

Augsburg Breslau

Tage

Mét.

Alt. 56 24/56

Wochen - | 104

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuls «.«

T0: PL 100 SRLI.

100 ‘Thble. 5 Frankfurt a. N. südd. W., | Petersburz | Inländische Fonds, F fandbriefe , Kommunal - Papiere und

Geld - Course.

Lf. | 1Brief. | Geld, | Sem. . | 90% DVstpr. Pfaudbr. Cl 94% | Pomm. Pfandbr. |36 | 96 Kur- u. Nm, do. |35 | 96% Seblesiscbe do. | do. Lt. B. gar. do. 25 IPr.Bk. Antb.-Sch.| D Friedrichsed’or. -/ 1372| 13%, Aud. Goldm, à 5th, |- 4 ) | 7:

Discouto.

[Zf.| Brief. | Geld. | Gew.| Preuss. Freiw. Anl| 3 106 S Grb Pos. Pfdbr. |22| do S1 Aul. v. 50/42 100% 100% | e St.-Schuld-Sch. 132 85 | 845 Od.-Deichb.-O0b1./145| | Seeb,. Präm.-Sch.'—- 1287 K.u.Nu, Schuldy. 32 Berl. Stadt-ObI. |

do. do. c Westpr. Pfandby. 37

Grofsh, Posen do, | 7 |

| 1 | 9ODS

Ausländische Fonds.

i Ci inb E EA S ' N Poulu. vene Pfdbr. /| 4 | 947 |—

| H do. Part. 500 Fl. 4| | 81;

300 VI.|—|144 | Hamb. Feuer-K. 3%)

Russ. I Ca I P | do. Hope 1. Kue 1 | | do. Stiegl. 2. 4. A.| 4 | 915 |

do, do. 5. 4 -| 4 | 917 | do. v.Rthsch. Lst.| 5

|

do. do.

Lübeck. Staats-A [42 —— 98

U M | 955 | 45) Holl. 25 % Jnt. |25| Pr

965 do Poln.SchatzO,| 4 80% | 79% | do. do Cert. L.A.| 5 | | 933 | iKurb.Pr.U. 40 th.| l {i 317 do.do.L B.200FI.|—| - | 18% | N. Bad, do. 35 F1.|—| 195 | 185

Poln a.Pfdbr.a.C.| 4 | 94% Ly ines |

T) Li

ÁÑ 109% | A S Eo 2a T S

Die Börse war heute animirt, und die Course der

Auswärtige Börsen.

JIVien , 22. Febr. Met. proz. 96% Br., 5 Gld. Aproz. 764 Br,, 76 Gld, 43proz. 85 Br., 845 Gld. 25proz. 52 Br., E O M 4 202 Dr Z20L Old, 091.1197 Br., 119 Gld. Nordbahn 130 Br., 129; Gld. Gloggn. 1325 Br., 132 O Mail 77 Br, 765 Old, Peith 09 Dr, 085 Old. B. U. 1252 Br., 1250 Gld.

Kaiserl. Gold 1342 Br. u, Gld. Silber 1295 Br. u.

Wechsel-Course. Amsterdam 180 Br., 1797 Gld. Augsburg 130 Br., 1295 Gld. Frankfurt 1292 Br., 129% Gld, Hamburg 191 Br., 1905 Gld. Londvn 12.42 Br. u. Gld. Paris 152% Br. u. Gld.

Fonds und Eisenbahn - Actien ohne wesentliche Veränderung flauer. Bank-Actien mehx angeboten. Fremde Valuten wie notirt.

Fraukfurt a. M., 22. Febr. Oesterreichische Bank - A- tien 1163 Br., 1161 Gld, 5proz. Metalliques - Obligationen pr. Compt. 745 Br,, 745 Gld. Badische Partial-Loose a 35 Fl, vom Jahre 1850 33% Br,, 33 Gld, Kurhessishe Partial - Loose a 40 Rthlr. 324 Br., 325 Gld, Sardinische Partial-Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 347 Br., 344 Gld. Darmstävt. Partial-Loose a 50 Fl. 755 Br., 754 Gld. Span. 3proz. inländ. 33% Br., 334 Gld. Poln. 4proz. Oblig. a 500 Fl. 825 Br., 82% Gly. Friedr. Wilh. Nordbahn 28 Br., 375 Gld, Bexbach 82% Br., 822 Gld, Köln-Minden 98 Br., 97% Gld.

Von Fonds waren an heutiger Börse die 3proz. Spanier, 5- und 43proz. Metall. zu etwas besseren Preisen gefragter. Oesterr, Actien, Toscan. Oblig. und Bexbacher waren mehr offerirt, Alle übrigen Gattungen ohne Bewegung. Das Geschäft war im Gan- zen unbedeutend.

Art 2a E B mien - ationen r, ( S ie bio: 944 Br., 915 Gld. Stiegl. 875 Br., 87 Gld, Dán. 73% Br. Ard. 13 Br., 124 Gld. 3proz, 014 Br, 315 Gld. Amerikan. 6proz. V. St. 105 V 104% Gld, Ham-= burg-Berlin 90; Br., 907 Gld. Bergedorf 905 Gld. Magde- burg - Wittenberge 56% Br., 5b Gld, Altona - Kiel 934 Bl; 93 Glo, Köln-Minden 97% Br., 97 Gld, Mecklenburg 283 Br.

Gld,

Z{proz. pr. C. 88% Br., 885 Gld. 905 Gld. E. R. 106 Br.,

ODVSERCUL L N P 2A

| Stargard

KNisenbahn- Actie t

Stamm- Actien. | Kapital. ; | d

Ertrag

1849.

T'ages - Cours.

Rein-

in der dazu bestimmten Rubrik aus gefillt

Der Reinertrag wird nach erfolzier Bekanntm. Die mit 3 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar

100 a 99% bz. 912 G. 1105 bz. u G. 635 a 64 bz. 130 B

Berl. Anh. Litt.. A. B. | do. Hamburg do. Stettin - Starg. « | do. Potsd.-Magd. .. | Magd.-Halberstadt .. | do. Leipziger Halle - Thüringer... Cöln - Minden RHGINISCIe 1 1 10e d Bonn - Cöln Düsseld. - Elberfel 000/000 | 4 415 [975 bz. Steele - Vohwiukel 1,500,000 36 B. 395 bz. Niederschl. Märkisch. | 10,000,000 | 31/32 82 a # bz. do. Zweigbahn | 1,500,000 | 4" 26% bz. 253,100 | 115 bz. 100,000 | 1087 B 1,200,000 ; 1,700,000 | 1,800,000 |

6,000,000 | 8,000,000 | 1,824,000 | 4,000,000 | 1,7C0,000 | 2,300,000 | 9,000,000 | | 13,000,000 |

4,500,000 |

1,051,200 |

68 a A bz. u. G. 97% 6. 98 B

663 bz

do. ey Cos «el Oderberg S0 Breslau - Freiburg... Krakau-Oberschl.... Berg. - Märk 1,000,000 26! ba: PoOSsCl s 5,000,000 | 31132 SIZ a 82 bz. RUNTOrt- Crefeld... | | 31 8I B. \achen-Düsseldort .. [7 Du 81% B, Neisse N H

745 bez

1,100,000 |

Brieg - 500,000 | | 557

ck54 Magdeb

Bogen.

Quiliungs -

Aachen- Mastrichí 2,750,000

Actien.

Auslünd.

l’riedr. Wilh.-Nordhb 8,000,000

do. Pr107

[ l i l

1

Kassen-Vereins-Bank-Actien 1075 a # bz

Jn Fonds und Eisenbahn Actien unbedeutendes Geschäft, Die Course der Span. höher. 2 SCDT:

Paris , Do O 750, 90102, 90 90. Nord bahn 475. : Wechsel-Course. Amsterdam 211%. Hamburg 1865. Berlin 3685. London 24. 815. Frankfurt 2115. St. Peteréburg 3875, Gold al marco 3. 25 A. Dukaten 11.70 65. E

Die Course flau und die Geschäfte schleppend.

London, 21. Febr. 3proz. Cons. p. C. u. a. 3, 96%, 34proz. 98%, %. Int. 58%, %. Aproz. 91%, 4. Ard. 195. SpRod 38H, 37% Pass 45, A O, 113, 45proz, 9/5 Bras. 94, 92, -Mex. 335. Peru 80, /I% ;

an engl. Fonds a keine wesentlihe Veränderung, nul! deutende Geschästslosigkeit ; fremde au ohne H i

2 Uhr. Jn engl. Fonds wenig Geschäft, Fremde unverändert,

Amsterdam, 21. Febr. In holl. Fonds wenig Handel und Veränderung. Von fremden Effekten sind Span. Iproz. etwas an- genehmerz; die übrigen Gattungen fajt ganz ohne Beränderung, Russ. 4proz. wiederum mehr angeboten. LYesterr. „zu den gestrigen Preisen zu haben, alle bei unbedeutentem Geschäft ; Met, 5proz. 71%, neue 79%, 24proz. 382, © Mex. 333. _Dufat, 50, T0 5. 60.

Holl. Int. 575, 4. 3proz. neue 677, % Span, Ard. 13, &, gr. Piecen 134, Æ&. Coupons 84, Passive 4. Russen, alte 105%, Aproz. 874, Stiegl. 86%,

V

Markt - Bericbte. Berliuer Getraidebericht vom 24, Februar, Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen uach Qualit@ä 47—5%k Rthlr.

Jivggen lvco 30 32 Rthlr. » pr. Frühjahr 295 a 30 Rthlr. bez., 30 G. » Mai /Juni 30 a 305 Rthlr. bez.,, 314 Br., 305 G. » JUNI Iul 32 Riblr, Df, 312 bez, 1, G,

Prioritäls- Actien. | fapital. Tages - Cours Simntliche Wriouriltits-Aclien werden durch S ¡äbrliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt 1,411,800 07 B. 5,000,000 101% G 1,000,000 100 B. 2,367,200 93 B. 3,132,800 4024 B. 1,000,000 101% S 800,000 | 104% vz. 1,788,000 4,000,000 53 674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 | 3,500,000 2,300,000 252,000 2,000,000 370,300 360,000 86! B 250,000 | 5 l 325,000 375,000 100,000 1,100,000

Berl -Añalt.

do. Hamburg

do. do. I Ser.

do. Potsd.-Magd.

do. do. G

do. 00, LIUUL I.

do. Stettiner

Magdeb. Leipziger ..

Halle - Thüringer...

Cöln - Minden do, do.

Rhein. v. Staat gar. do. 1, PrIorIcab . 00, SIAmIN-ErIOr.

Düssel]dorf-Elberfeld,

Niederschl. Märkisch.

do. do. do. 111. Serie. do. Zweigbahn

Magdeb.-Wittenb. ...

Oberschlesische

Krakau - Oberschl

Cosel - Oderberg

Steele- Vohwinkel do. 00. 1 Ser. |

Breslau - Freikurg ...|

Berg.

997 bz 101% G | 1032 B. 82 B 89 B. | 82 B 917 6 \ 94 bz 04 B | 1035 8.

99% B

Ausl. Slamm-ÁÂct.

2 050,000 650,000 1,300,000

AITONA Sp.| Pr T.

Kiel Cöthen - Bernb. Mecklenburger

Preussische Bank-Antheile 965 a

meisten Actien stellten sich höher als Sonnabend,

(Sersie, große loco 25—2/ Rihlr. fleine 23 —25 Rthlr. Hafer lvcv nach Qualität 19 22 Rthlr. E E 18pfd. pr. Frühjahr 19 Rthlr. Br., ls O » S0pfd, 19% a % Rihlr. verk., 195 Br., 194 G. &rbsen, Koch- 37—41 Rthlr., Futter- 33- -35 Rthlr. Puüböl lvco 10% Rthlr. Br., 105 G. y pr. diesen Monat 10% Rthlr. Br., 105 bez. u. O, Febr. /März 10% Rthlr. Br,, 104 bez. u. G. Márz / April 10% a % Rihlr. Br., 105 G. 5 April /Mai 104 a % Rthlr. Br., 404 bez, u, O. Mai /Juni 107 a %& Rthlr. Br., 10% bez. u. G. Zuni /Juli 10; Rthlr. Br., 107 G, : D Sept. / Okt. 10% Rihlr. bez., 105 a 5 By, 1077 a5 O. Leinöl lvco 115 Rthlr. bez. » pvr. April /Mai- 114 Rthlr, Br., 1415 bez, Südsee - Thran 12 a 11% Rthlr. §¿vwhnöól 13 Rlhlr. Hanföl 14 a 135 Rthlr. Paimöl 143 a 115 Rihlr. Spiritus loco ohne Faß 15 a 15% Rthlr. bez. mit Faß pr. Febr.) ¡(2 ens Ny 15 G Febr. / März ( 15 Rthlr. OV., N js Márz / April 15% a 15 Rthlr. By 045 a 15 G. April /Mai 155 a % Rthlr. verk., 15; Bp, 007.0, Mai /Juni 155 Rthlr. Br., 155 G. Juni / Juli 165 Rthlr. Br., 167 G. Juli / Aug. 17 Rthlr. Br., 16% O. Wetter: gelinder Frost und hell, Geschäftsverkehr : {wadch. Weizen: wenig beachtet. Roggen : mehr gefragt und höher bezahlt. Hafer: etwas billiger verkauft. Rübsöl: etwas fester bei geringem Umsaß. Spiritus: wenig verändert, Mit der heutigen Nummer des Staats-Anuze1- gers sind Bogen 69 und 70 der Verhandlungen der

Ersten Kammer und Bogen 50 und 951 der der

E

Zweiten Kammer ausgegeben worden.

Berlin, Dru und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdr!ckerei,

Beilage

Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger. Dienstag d. 25, Febr,

259

AUN al f.

Deutschland. Hesterreich. Wien, Zollkongreß - Verhandlungen und Schlußrede des Handelsministers&. Uusland. Vermischtes,

Fraukreich. Paris, A Christiania.

Schweden und Norwegen. an denselben,

Storthing; Botschaft

Eiscubahn - Verkehr. Pfälzische Ludwigs-Eisenbahn.

ilichtamtlicher Theil.

Deutfchlans.

Hesterreich. Wien, 20, Febr. Jn der zweiundzwanzig- Fen Sihung des Zoll - Kongresses war der erste Gegenstand der Berathung die Tarifabtheilung: 29, Literarische und Kunstgegen stände: a) Bücher, Karten (wissenschaftliche), Musikalien 2 Fl. 30 Kr. in der Ein-, 1 Kr. in der Ausfuhr.

Auf die Frage des Vertrauensmanns Arthaber, in welche Rubrik die Erd- und Himmelsgloben einzuschalten wären, erwiederte der Handels- Minister; „Sie sind wie Papierarbeiten zu verzollen, wie sie auch im al- phabetishen Register berücksichtigt sind,“ Abgeoidneter Hlubek stellt den ntrag, daß die Bücher eben so verzollt werden, wie im Zollverein, näm- lich mit 45 Ke., statt 2 Fl. 30 Kr. Dieser Antrag wird angenommen, Jn Bezug auf eine Eingabe trägt Sectionshef Baumgartner an, daß die im Tarif vorkommende Bemerkung: „daß Bücher mit Bildern dann als Bücher verzollt werden, wenn die Bilder dem Buche beigebunden u. \, w.,“ in der Textirung heißen soll: „wenn die Bilder dem Buche beigebunden, beigeheftet sind oder ans denselben ersichtlich ist, daß sie zum Buche gehören,“ Die Versammlung erklärt sih mit dieser Textirung ecinverstandenz eben ssto, daß, wie in Aumerkung 2 gesagt: „Gebundene Bücher, deren Einbände mit Schließen oder anderen Verzierungen von Metall - oder Bijouterie-Arbeiten versehen sind, als Papierarbeiten, nicht besonders benanute“, behandelt werden. Jn Betreff der dritten Anmerkung, welche lautet „Bücher, deren Verleger und Oruder auf denselben genaunt und im Zollgebiete ansässig sind, werden in der Einfuhr zoklfrci behandelt, wenn ste vom Verleger selbst, als für sich be- stimmt, angegeben werden,“ s{chlägt Section8hef von Baumgartner vor, daß man nicht blos sagt: „Bücher“, sondern: Bücher, wissenschaftliche Karien und Musikalien u. st. w.“ Abg. Hlubek wünscht, daß angegeben werde, daß sie im Lande gedruckt wurden, welcher Antrag angenommen wird.

Bei b) Bilder auf Papter, 7 Fl. 30 Kr. in der Ein-, 2 Kr. in der Ausfuhr, stellt Abg. Szabel den Antrag, den Zoll für Bilder auf Papier dem Zolle_ für Papier, nämlich 3 Fl. gleichzustellen. Bei der Abstimmung wird der Antrag des [Abg. Sz abel angenommen. Ueber Litt, c, Gemälde auf Leinwand, Holz und unedle Metalle, Cinfuhrzoll 7 Fl, 30 Kr,, und Ausfuhrzoll ) Kr, entspinnt sich eine interessante Debatte, nach welcher bei der Abstimmung die Versammlung das Amendement des Abg, Szabel annimmt, wonach für Gemälde auf Holz, Leinwand und unedle Metalle ein Einfuhrzoll von 1 Fl, pr. Ctr, \porco ohne Rücksiht auf Rahmen festzusegen ist. Bei XRR, Abfälle, nicht in anderen Abiheilungen enthaltene, a) Dungsalz, Ein- und Ausfubhroll 4 A D) Dee, nuige 9 Gre in Der Ein i! Qr O, ber AULU O) leiten, Velten U Wy dann d) Abfälle, nicht besonders benannte, iîn der Ein - und Ausfuhr frei, erklärt sich die Versammlung, nachdem der Antrag des Abg. Norsi, für Venedig den Ausfuhrzoll von Leder-Abschnißeln in dem bisherigen Ausmaße von 9 Kr, zu belassen, angenommen worden war, ohne Debatte für die Entwurss-Anträge. Der nächste Gegenstand der Berathung ist die ursprünglich überschlagene Tarifsabtheilung: XIX, Kleidungen und Pußwaaren, a) Gemeine, Einfuhrzoll nah dem neuen Antrage der Kom- mission 75 Fl. (im Entwurfe 50 Fl. ), Ausfuhrzoll 25 Kr, Abgeordneter Winter bemerkt, daß in Wien allein 2900 Schneidermeister sind, die wirk- lich in einem großen Elende leben, und 18,000 Gesellen, und auch în allen Provinzialstädten Schneider in einer solchen Anzahl sirh befinden, Er âu- ÿert Befürchtungen von der Einfuhr förmlicher Kleider aus England für diesen Judustriezweig und bittet, den Zoll wenigstens auf 100 Fl. zu stel- len, auch Abgeordneter Hagenauer s{chlägt ein Amendement vor, Sec- tionschef von Baumgartner begründet den von der Kommission vorge- chlagenen Zoll, welcher auch beibehalten wird, b) Mittelfeine, Einfuhrzoll nah dem neuen Antrage der Kommission 150 Fl, (im Entwurfe 100 Fl.), Ausfuhrzoll 25 Kr. c) Feine (unter denen nunmehr auh Hüte und Kap- pen aus Filz oder Seide mitbegriffen sind), Einfuhr 2 Fl, 30 Kr. per Psund netto, Ausfuhr 50 Kr, per Ctr, sporco, und Litt, d) feinster Art, Einfuhr 6Fl., Ausfuhr OKr,, und alle niht besonders benannten Hütc werden ohneDebatte angenommen, 5ben so spricht sih die Versammlung für die Annahme der noch nicht be- rathenen Tarifpost Nr. 75 Lit, b) (Kürschnerwaaren, fein bearbeitete) Ein- fuhr 100 Fl, per Ctr. und Ausfuhr 25 Kr. aus, Jn derselben Sißung trug noch der Sectionschef von Baumgartner die neue Classification ín Bezug auf Glaswaaren vor, welche lautet: „Glas- und Glaswaaren : a) Bruchglas, d. h. Stücke von zerbrohenen Glaswaaren, Einfuhrzoll 1 Kr.; b) Glasmassen, farblose, d. h. ordinaires, grünes und weißes, rohes, näm- lich ín rohen Platten, Stangen und unförmlichen Stücken, Einfuhrzoll 41 Fl. 30 Kr.; c) Glasmassen, gefärbte, rohe, d. h. in rohen Platten, Stangen und unförmlihen Stücfen 3 Fl. (der frühere Zoll war 5 Fl.); d) Glas- waaren, gemeinste, d. i. ordinaires, grünes oder weißes Hohl- und Taf?l- glas, weder geschlifen noch sonst bearbeitet 3 Fl, (früher 5 Fl); e) Glaswaaren, gemeine, d. h, ordinaires, grünes oder weißes, farbloses Hohlglas mit eingeriebenen Stöpseln over glatt geschlifenen Böden oder Rändern, dann farbiges Hohl- und Tafel- glas, roh, nämlich weder geschlifen noch sonst bearbeitet, endlih gemeine, einfahe und doppelte Judenmaßspieg-l 6 Fl. (früher 10 Fl.)z Glas- waaren, mittelfeine, d. i, bereits bis zur Hälfte geschlissenes Hohlglas dieser Artikel is im vorigen Saye gar nicht vorgekommen mit oder ohne geschliffenen Böden, dann farbiges Hohlglas mit eingeriebenen Stöpseln und glatt geschliffenen Böden oder Rändern ohne Gold oder sonstiger Verzierung, endlih Brillengläser und Linsen für optische Jnstrumenie 9 Fl, (der frühere Zollsaß war 10 Fl, und 20 Fl.)z &€) Glaswaaren, feine, d. glattes, gesponnenes Hohlglas und alle nicht besonders genannten Glas- waaren, dann weißes Krystallglas und Lustersteine, Glastropfen oder die sogenannten Prismen entweder geschlissen oder gepreßt und geschlissfen, end- lih die Glaswaaren mit den sogenannten Millefiori, Einfuhrzoll 12 Fl, Sectionshef von Baumgartner fragt die Versammlung, ob sie für einen Saß von 12 Fl, oder 12 Fl. 30 Kr. stimme, weil man einen Say o 12 Ge nd wo abr 2 A 30 R vave, Vie Versammlung spriht sch für einen Sag von 12 Fl, 30 Kr., aus, h) Glaswaaren, extrafeine, d. i. weiße, ganz geschliffene Glaswaa- ren mit Vergoldung, Versilberung, Malerei u, st. wz; dann mit eingelegten Kameen, Blumen, Sternen u, st. w., ferner glatte Glasperlen , endlich be- legte und unbelegte Spiegelplatten von niht mehr als 60 Zoll Additions- maßz ferner farbige Lustersteine, die gepreßten Prismen mit 15 Fl, (statt 40 Fl); i) Glaswaaren, feinste, d. i, unechte Edelsteine, glatte und ge- \{chliffene Glasperlen, alle belegten und unbelegten Spiegel von niht mehr als 60 Zoll Additionsmaß 20 Fl. (statt ‘40 Fl,), Die Versammlung er- tlärt sich für diese neue Classification. Sectionschef von Baumgartner kömmt nun auf die eisernen Dampfschiffe zurü und seht seine diesfällige Derechnung aus einander, nach welcher , wie der Minister vou Bc u ck bemerkt, p Zollsay für die Tonne Tragfähigkeit, wenn man nämlich 4 Fl, für Eisenblech nimmt, auf 8 Fl. \sich stellen werde, Abg. Graf Dessewffy trägt darauf an, ven ursprünglihen Say der Kommission , nämlich auf 2 Fl, 30 Kr, beizubehalten, welher Antrag mit 30 gegen 16 Stimmen angenommen wird,

Gleich im Anfange der gestrigen Sißung des Zollkongresses ergreift [| nerung zu dem Zolltarif- Entwurfe über und beginnt mit §. 1 derselben,

Abgeordn. Ganahl das Wort uud erklärt, es seien vorgestern vom Kom- miíssionstisbe verleßende Aeußerungen gefallen, welhe er widerlegen zu dürfen bitte, Auf Anregung des Abgeordn, Havas jedoh erheben sh alle übrigen Kongreß-Mitglieder, um der Kommission für ihre bis jegt an den Tag gelegte Offenheit und ihr bereitwilliges Entgegenkommen den lau- ten Dank auszusprehen, Nunmehr werden verschiedene Amendements über bereits abgethane Tarispositionen eingebraht: Abg. Wohlfarth beantragt, daß der Eingangszoll von Leinen-Handgarn auh dann mit 2 Fl, 30 Kr, beibehalten werde, wenn, wie beschlossen worden, für Leinen-Maschinengarn (nach drei Jahren) der höhere Zoll von 6 Fl. cinzutreien habe, (Ange- nommen.) Der Äbg, S imionî beantragt eine cigenc Position für Näh- seide mit einem Cingangszolle von 20 Fl, (Angenommen.) Der Vertreter der venetianischen Provinzen, Scarpella, will im landwirthschaftlichen Interesse des von ihm repräsentirten Staatsgebietes den Einfuhrzoll für Weizen von 20 Kr. auf 40 Kr,, für Mehl von 45 Kr, auf 1 Fl. er- höhen. (Ohne Debatte abgelehnt.) Abgeordnete Werner beantragt für Zwirn eine Zollerhöhung von 25 Kr, auf 40 Kr. in der Einfuhr. Abgeordneter Dietrich beansprucht deu See - Einfuhrzoll von 3 Fl, auf Strekeisen auch für Siebenbürgen und die Bukowina. (Beide Motionen ohne Debatte abgelehnt.) Abg. Richter kömmt abermals auf seinen schon in einer früheren Sizung gestellten Antrag zurück, für mitielfeine und feine Baumwolldruckwaaren einen Einfuhrzoll von 90 und 180 Fl. festzuseßen. Nach einer längeren Debatte entscheidet sich die Mehrheit ter Versammlung (30 gegen 21 Stimmen) für den Anirag der Kommission, welchen der Abg, Fürs Jablonowsky zu dem seinigen gemacht hatte, nämlich für Baum- wolldrucwvaaren eine eigene Position mit 100 Fl. in der Einfuhr anzusezen, Abg, Lange will den bereits abgelehnten Antrag des Abg, Dietrich auf die Flüsse, insonderheit die Donau, ausdehnen. (Ohne Debatte verworfen.) Abg. Dr. Neumann beantragt abermals einen Einfuhrzoll von 150 Fl. für Nähnadeln. (Ohne Diskussion abgelehnt.) Ein Amendement des Abg. Szabel geht dahin, die Knochenausfuhr zur See mit dem niedrigen Zolle vou 50 Kr, (ursprünglicher Beschluß 1 Fl, 30 Kr,) zu belegen, (Angenom- men.) Abg. Hage nauer beantragt, alle bisher angenommenen Positionen über 250 Fl, aus dem Tarife auszuscheiden, also diese Säye auf das Maximum von 250 Fl, zu reduziren (mit 25 gegen 23 Stimmen abgelehnt). Weiter wird von demselben Kongreßmitgliede angeregt, es mögen die Mittel geschaffen werden, damit unter gebührender Garantie gegen Unterschleif die indischen Gewebe (rohen Foulards ) zur Bedruckung nach Oesterreich zugelassen und dann wieder ausgesührt werden können. Die Versammlung spricht sich da- hin aus, die Wichtigkeit dieses Gegenstandes der Staatsverwaltung zur Beachtung zu empfehlen. Hierauf wird der Tarif durh Einstimmigkeit der Versammlung als endgültig beschlossen erklärt, woran Abg, Hlubek die Bemerkung anfügt, es mögen an den durch den Kongreß gefaßten Be- schlüssen keine weiteren Aenderungen seitens der Kommission vorgenommen werden. Bei der danach folgenden Berathung über die Durchfuhrzölle wird der Antrag des Abg. Piskorez, den Durchfuhrzoll von Holz für Croatien mit 1 Kr., zu bemessen, angenommen und nach sofortiger Ablehnung des vom Abg. Szabel eingebrachten Amendements: alle Transitzölle, mit Aus- nahme jener pr. 1 Kr., in einem Saße von 5 Kr. zusammenzufassen, die Positionen des Entwurfes ungeändert beibehalten, Zum Schlusse der Sizung verhandelte der Kongreß die Vorerinnerung zum Tarifentwurfe bis ein- \chließlich §. 17 und stimmte der bezüglichen Textirung fast durchweg ohne Debatte bei.

Wien, 221. Febr: U Dev des Zollkongresses liest Ministerial - Secretair Pollak die neue Textirung bezüglich des Artikels Kerzen: a) Wadchs- Leven Und andere LBaWaabrttate, Ql 0 K in Der Ein- und 2 Kr. in" dex Ausfuhr: 0) Kerzen aus Un= {litt und Fettfabrikate, nicht besonders benannte, fackeln, 2 Fl. 30 Kr. Ein- und 1 Kr. Ausgangszoll; c) alle an- deren Kerzen, 4 Fl. in der Ein- und 1 Kr. in der Ausfuhr. Die Versammlung erklärt sich ohne Diskussion mit dieser Textirung ein- verstanden. Sectionshef von Baumgartner spricht sich dann aus=- führlich bezüglich der Textirung der Tarifpost Maschinen aus, worauf sich eine lange Diskussion entspinnt, nah deren Schlusse die Ver=- sammlung in Betreff der Tarifpost 95 Lit, a, für einen Saß von 4 Fl. und bezüglih Lit. b. für Beibehaltung des beantragten Ta- rifsaßes ausspricht, Es entsteht hierauf nachträglich eine Debatte über die bereits in einer früheren Sihung angenommenen Tarifsäße für Papier unnd Hadern ; bei der alsdann vorgenommenen Abstim- mung spricht sich aber die Versammlung mit 26 gegen 25 Stim- men für die Beibehal!ung der bereits beschlossenen Zollsäße von 3 Fl. für die Einfuhr des mittelfeinen Papiers (Post Nr. 77 Lit, b.) und von 4 Fl. für die Ausfuhr der Hadern (Post Nr. 105 Lit d.) aus. Jn Betreff der Nr. 51 Lit. g, Eisen- und Stahl= draht, dann Stahlsaiten, s{lägt Sections-Chef von Baumgartner den von Herrn Müller befürworteten Saß: „Eisendraht und Stahl- draht unpolirt mit 5 Fl., polirter Stahldraht und Stahlsaiten mit 15 Fl,“ vor. Jn der vierundzwanzigsten Sipung stellt Abgeordne- ter Wohlfarth den Antrag, daß in Bezug auf das Handgarn, wenn nah drei Jähren der Zoll von 6 Fl. auf Maschinengarn ins Leben tritt, der Zoll mit 2 Fl. 30 Kr. aufreht erhalten werde:

Die Abg. Richter, Hlubek und Mikulitsch unterstügten diesen Antrag, welcher von der Versammlung angenommen wird, Abg. Si- meoni beantragt zu Tarispost 60 Litt. c, einen neuen Say für Nähseide mit 20 Fl, in der Einfuhr, Es möge der in Verona so blühenden Näh- sciden-Erzeugung der zureichende Schuß noch fernerhin gewährt werden, wel- chen der Antragsteller in einem Zolle von 20 Fl, zu finden hofft, während bei dem erstlih angenommenen Zoll-Ausmaße von 12 Fl, 30 Kr. sich diese Jndustrie nicht zu erhalten und volllommen zu entwickeln vermöchte. Die- jes Amendement wird ohne Debatte zur Abstimmung gebracht und ange- nommen, Hierauf kommt Abg. Nich ter noch einmal auf die Baumwollen=- waaren zurück, indem er abermals darauf anträgt, die Positionen mittelfein und fein auf 90 und 180 zu erhöhen, Bei der nach einer längeren Dis- tussion vorgenommenen Abstimmung lehnt die Versammlung den Antrag des Abg. Richter auf die Erhöhung der Zollsäge sub Post 64 Litt, d. und e. des Taris- Entwurfs von 75 Fl, und 150 Fl. auf 90 Fl, und 180 Fl. mit 30 gegen 21 Stimmen ab und tritt dem Antrage des Abg. Fürsten Jablonowsky, zwischen den beiden Zollsäßen Litt, d, pr, 75 Fl, und Lit, e. pr. 150 Fl. einen Zollsaß pr. 100 Fl, einzuschalten, mit großer Majorität bei, Meh- rdre andere aufs neue angeregte Tarifsäße werden zur weiteren Diskussion nicht zugelassen; dagegen entsceidet sih die Versammlung für die De- batte über den Antrag des Abg, Szab el in Betreff der Tarifpost Knochen, den Ausfuhrzoll mit 1 Fl. 30 Kr., wie er gestellt wvrden is, sür die große Ausdehnung der Monarchie eintreten, für die Seegränze bei der Ausfuhr den angetragenen Zoll von 50 Kr, gelten zu lassen. Dieser Antrag wird bei der Abstimmung angenommen, Ein anderer Antrag des Abgeordneten Hagenauer, daß es für Oesterreihs Jndustrie lohnend werden könnte, wenn man die jeßt so sehr aufkommenden indishen Gewebe zur Bedruckung dem Jnlande zukommen ließe, um sie danu wieder auszuführen, wird wieder mit großer Majorität angenommen, Hierauf erklärt die Versammlung die Berathung des Tarifes in seinen einzelnen Säßen für gescblossen, mit Aus- nahme der Durchfuhrzölle und der Vorerinnerung, Abgeordneter Piskorez sagt: Der Durchfuhrzoll auf Holz is mit 10 Kr, augejeßt worden, während bei der Ausfuhr dem Kronlande Croatien und Slavonien eine Begünsti- güng dahin zu Theil geworden is, daß der Zoll von 45 Kr. auf 9 Kr, per hundert Kubikfuß ermäßigt wurde, Er glaube daher ganz konsequent zu sein, wenn er bei dem weiteren Umstande, daß nahmhafte Mengen Hol- zes aus dem benachbarten Bosnien durch Croatien nah der Meeresküste gehen, darauf antrage, den Durchfuhrzoll von 40 Kr, auf 1 Kr, herabzuseyen, Bei der vorgenommenen Abstimmung wird der Antrag des Abgeordneten Piskorezzum Beschlusseerhoben, dagegen die Durhfuhrzölle nach dem Tarifent- wurfe beibehalten, Nun geht die Versammlung zur Berathung der Vorin-

dreiundzwanzigsten Sihung

auch Pech=

Abg. Havas macht die Bemerkung, daß es wünschenswerth wäre, wenn im ganzen Reiche feine Zollaus schlüsse beständen, die sich auf große Strecken ausdehnen , wie es z, B. mit Dalmatien der Fall ist, Der Minister von Bru sagt: „Jn Bezug auf Dalmatien habe ih schon neulih erklärt, daß Verhandlungen darüber obschweben, da sih dort Stimmen für den Anschluß mit Stimmen dagegen erheben. Es is dies aber eine Frage, die durchaus zusammenhängt mit den Hinterländern von Dalmatien, und darüber sind noch Verhandlungen im Zuge. Die Frage wird bald ihre Erledigung fin- den. Bisher war auch Jstrien ausgeschlossen, das nun einbezogen werden soll, Durch tie Hereinziehung von Jstrien wird es dann auch möglich ge- macht, den Zollausshluß von Triest auf einen ganz kleinen Raum zu be- {ränken, was bisher nicht geschehen konnte, eben weil ganz Jstrien außer der Zolllinie lag. Auch in Bezug auf Fiume ist eine Verhandlung iín der Schkvebe um den Freihafen-Rayon auf einen ganz kleinen Raum zu beschränken. Rück- sichtlih der Aufhebung der anderen Freihäfen: Buccari, Porto Ré, Zeugg und Carlopago, die eigentlich gar feinen Grund haben, Freihäfen zu sein, weil sie nichts einführen, fondern blos ausführen, is gleihfalls das Nöthige eingeleitet.“ Auf dle Anfrage des Abg. Winter, welche Stellung die Freistadt Brody in Zu- funft zu dem neuenSysteme einnehmen wird, erwiedert derHandels-Minister : „Jh habe schon die Ehre gehabt, die geebrte Versammlung in Kenntniß zu seben, daß, nachdem die Verhandlungen mit Rußland in Beziehung auf die Aen- derung des Tarifs gepflogen sind, noch weitere Verhandlungen rücksichtlich der Verkehrs - Erleichterungen zwischen Rußland und Oesterreich , namentlich hinsichtlih des Zollfartells, im Zuge sind. Die Frage von Brody fällt mit dieser ganz zusammen und is bereits in Verhandlung. Jch glaube, meine Herxen, es sei hier, nahdem die Frage der Zollausschlüsse angeregt wurde, der Anlaß geboten, Sie íîn Kenntniß zu sehen, daß die Verhandlung rüdck- sichtlih Venedigs ebenfalls eine s{chwebende ist, Es war mir, meine Her- ren, beschieden, bei den Verhandlungen über die Uebergabe diese Stadt den Antrag mit genehmigen zu müssen, einstweilen den Freihafen von Venedig als aufgehobên zu erflären, weil damals so gewichtige und vielfache Gründe dafür vorlagen, daß ich nichts anderes als meine Zustimmung dazu geben fonnte. Meine Herren, ich that es wirklih mit gepreßtem Herzen, denn das hieß der einstigen Bcherrscherin der Adria die Lebensluft rauben , das Ele- ment, aus dem sie im engsten Sinne des Wortes hervorgegangen, entzie- hen. Jch glaube, meine Herren, es wäre hier die glückliche Gelegenheit und es würde Jhnen geziemen, es würde der Versammlung würdig sein, dieser unglücklihen, aber dennoch einzigen unter allen Städten der Welt, Jhre Theilnahme, Jhr Wohlwollen zu bezeigen. (Sämmtliche Mitglieder des Kongresses erheben sich unter lebhaftem Beifalle von ihren Siyzen,) Meine Heiren, ich danke Jhnen herzlih für diese Aeußerung Jhrer Theil- nahme.“ Abg, Hagenauer drückt im Namen der Stadt Triest, so wie Abg. Scarpa im Namen der Stadt Fiume, seinen Dank für die Aeuße- rung des Ministers bezüglich Venedigs aus.

Noch bevor die Zollkongreß - Versammlung in der gestrigen Sibung an die fortgeseßte Berathung der Vorerinnerug zum Tarif= Entwurfe ging, wurden in Folge Anregung der Kommission folgende Beschlüsse über bereits und zum Theil wiederholt verhandelte Ge- geustände gefaßt: bei der Position für gefrischtes Eisen den Zoll in der Einfuhr über die Gränzen gegen die See und die fremden ita- lienischen Staaten von 3 Fl. auf 3 Fl. 30 Kr. zu erhöhen; den Eingangszoll von Stearin und Stearinsäure auf das gleiche Aus= maß mit dem für Stearinkerzen angenommenen Saße, nämlich 4 Fl., zu bringen z den Zoll von gedruckten Shawltüchern, Mantektets und Echarpes auf 250 Fl. in der Einfuhr (wie Abg. Winter bei der bezüglicheu früheren Debatte beantragt hatte) festzusetzen ; end- lih bezüglih der Hadernausfuhr- und Papiereinfuhrzölle der Kom- mission die Ausmittelung der Ziffern zu überlassen, auf Grund der bei den betheiligten Jndustriellen vorzunehmenden Umfrage und ohue an dieleßtlich beschlossenen Säbe gebunden zu sein. Hierauf wurde die ab= gebrochene Verhandlung bezüglich der Vorerinnerung wieder aufgenom- men und ohne irgenderheblihe Diskussion die einzelnen Paragraphen in der Entwurfs-Textirung beibehalten. Ein Antrag des Abgeordne- ten Richter, die in den §§. 27 bis 31 enthaltenen Gegenstände, welche er als den eigentlichen Unterbau des neuen Tarifs betrachte (Zollbolette und Verzollungsstempel; Zoll - Aemter ; Befugnisse der Zoll-Aemter; Beginn und Dauer der Wirksamkeit des Tarifs), vorerst den Handels - Kammern zur Begutachtung zu unterlegen, und dann erst solle, auf Grund des diesfälligen Ergebnis}ses, seitens der Staats - Verwaltung der endgültige Beschluß über diese Para- graphen gefaßt werden, wird niht zureihend unterstüßt. Bezúg- lich des Beginnes der Wirksamkeit des neuen Tarifs wird der An= trag der Kommission angenommen, dahin gehend, daß von dem Tage der ergangenen Kaiserlichen Genehmigung zwei Monate verfließen sollen, ohne daß irgend damit in den bestehenden Einrichtungen eine Abänderung getroffen wird. Nach Ablauf dieser zwei Monate sollen alle im Tarif festgeseßten Erleichterungen bezüglich der Roh- und Fabricationsstoffe eintreten; jedoch sollen abermals dur zwei Monate bindurch diese Erleichterungen statifinden, ohne daß die fremdin Waaren auch selbst nach -dem neuen Tarifsaß eingeführ! werden dürfen, so daß erst vier Monate von dem Tage der Kund machung an der ganze Zolltarif in seiner vollen Ausdehnung Wirksamkeit zu treten habe.

Der Minister von Bruck {loß gestern den folgender Ansprache:

,„„ Meine Herren! Den Verhandlungen der heutigen leßten, werde ih eine Uebersicht der von Jhnen beschlosse1 des Zolltarif- Entwurfs anhängen lassen, Vielleicht wird de theilung morgen nicht möglich sein, und ich bitte jene gleich abreisen, hier anmelden zu wollen, wohin Jhnen die B werden können, Jch habe ferner die Absicht, die Jhnen im N sion vorgetragene Begründung des Entwurfs im Zusammenh« graphischen Aufzeichnungen Jhrer Verhandlungen dem Drucke z1 mit das shäybare Material den Handels- und Gewerbskamme1 wir1ih schaftlichen Vereinen mitgetheilt werden kann, und damit maßen als Leitfaden für alle zukünstigen Verhandlung wahrt weiden, Sobald das Werk vollendet sein wird ert Ehre geben, Jhnen ein Exemplar davon zuzusenden, und ich nt es wird Jedem von Jhnen ein willkommenes Angedenken an di sammlung sein. (Die ganze Versammlung erhebt sich.) Sie haben meine Herren, die Aufgabe vollendet, Bevor Sie sceiden und na Richtungen des Reiches heimkehren, wollen Sie mír gütigst erlauben 1 Worte an Sie zu richten, Jch sage nichts von der hohen Bedeutung des Werkes, das Sie vollbracht haben, da während der Verhandlungen díc ser Gesichtspunkte oft und vortrefflich beleuchtet worden is. Wohl aber drängt es mich, auf die politische Tragweite hinzuweisen, die diese Versamm- lung erlangt hat, denn, was ich bei der Eröffnung nur als Erwartung an- deutete, haben Sie, meine Herren, zur vollgültigsten Thatsache erhoben, Fortan muß jeder Zweifel darüber verstummen, ob auch die Völker Oester- reihs dur ihre Vertreter zu einer gemeinsamen Berathung sich vereinigen können, (Anhaltender Beifall und Zuruf), Diesen Beweis, meine Herren, haben sie geliefert durh die Lösung der \{chwierigen Frage über die mate- riellen Juteressen. Meine Herren! die Ergebnisse dieser Versammlungen, sie werden voraussichtlih so großartig und so wohlthuend für unser E She land in ihren Folgen sein, daß sie mit gerechter Befriedigung auf 9 ¿ae iese Fb den, Mir is die hohe Theilnahme an dieser Versammlung zurückblicken wer! baben die Güte ge- Ehre zugefallen, Jhre Verhandlungen zu leiten. A4 bard ck46 Wobl- habt, mir diese Aufgabe leicht und angene I h ft der Entfernung be- wollen, das Sie mir bewiesen, was E) dr meine Pflicht, Se, Majestät wahren wollen, (Lebhafter Zune, Verhandlungen unterrichtet zu haben,

i N ortgang der c i d A U mrié wahrem Stolze den mir gewordenen Auftrag, Jhnen,

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