1851 / 57 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Jahre, wo Mitglieder verschiedener Fractionen den Sißungen im landwirth- schaftlichen Ausschusse beigewohnt, hätten die Linken anfangs ihren Plah auf der linken, die Rechten auf der rehten Seite eingenommenz kaum sci man aber einige Tage beisammen gewesen, so wurde man befreundet, drüdte sich die Hände, und \o sci manches Gute gestiftet worden. Alle Schroff- heit solle schwindenz wenn blos die Linke und die Rechte sich untereinander benähmen, so komme ihm das. vor, als wenn beide Hände nichts miteinan- der zu thun haben wollten, und dadur entstehe Halbheitz man müsse Hand in Hand gehen, Crämer berührt die vom Abg. von Lerchenfeld angereg- ten Vorfälle beim Landtage von 1849 und isst der Ansicht, daß, wenn man das, was dort geschehen (bei den Ausshußwahlen) als Fehler rügen wollte, man diesen Fehler nicht gleich selbst wieder hätte begehen sollen, Auch sei man jeßt in einer Zeit versammelt, wo die Leidenschaften si abgefkühlt hätten, und in dieser ruhigen Zeit sollte man sich hüten, sie wieder auf- zustacheln. Man habe gesagt , daß durch den Entwurf ja au der Míno- rität Gelegenheit gegeben sei, sih auszusprechen , da je drei Mitglieder ein Sondergutachten abgeben könnten, Da müsse cr aber auf den vorigen Land- tag zurückweisen und fragen: wo war denn ein Ausschuß, in welchem tir mit drei Mitgliedern vertreten waren? Und wird es jeßt wohl anders tver- den? Man wird gnädig gegen uns sein, uns einen, zwei Pläße gönnen, aber gewiß nicht so viel, um ein Sondergutachten abgeben zu können, Zum Stlusse kündigt der Redner für die spezielle Diskussion einen Antrag an, wonach die Kammer in aht natürliche Abtheilungen sich scheiden solle, welhe durch die Vertreter der acht Kreise gebildet werden würden. Aus diesen aht Kreisen solle dann zu jedem zu bildenden Ausschusse ein Mitglied gewählt werden, Fürst Wallerstein reservirt sich die Erlaubniß, sich über die Abtheilungen sowohl, als über die Oeffentlichkeit der Ausschußsizungen erst bei der speziellen Diskussion auszusprechen, und will deshalb nur einige allgemeine Betrachtungen vorausschicken. Man be- rathe diesen Gesezentwurf in einer sehr ungünstigen Zeit, in einer Zeit, wo das Repräsentativsystem niht nur in Bayern, sondern „in ganz Deutsch- land, ja Europa mehr oder minder einen weiter gehenden Schlag erlitten | habe, zu einer Zeit, wo es Mode geworden sei, auch die ruhigste und ein- fachste Debatte als Rednerei zu bezeichnen und zu tadeln, Seiner Ansicht nach komme bei Beurtheilung des gegenwärtigen Entwurfes Alles auf eine Vorfrage an. Wollen wir ein neues, ein lebendiges, gelenkiges Kammer- leben gründen , oder wollen wir nur die alte Form neu auffrischen? Will man das Erstere, so muß Vieles an dem Entwurfe geändert werden ; will man das Andere, so werden keine Modificationen die Krankheit hei- len, denn dann liegt die Krankheit im Prinzipe. Auf den dürren Stamm des ständigen, starren Ausschußwesens soll das neue Kam- merleben gepfroft werden? Aus diesem sprießt kein grüner Aff} hervor, Durch formelle füustlihe Mittel werde man dem Unheile der Modification nicht abhelfen, sondern nur durch eine das Mark der Kammer erfrischende Orga- nisation, Werde das todte Ausschußwesen niht aufgegeben und eine Form geschaffen, die der Kammer das frische Leben der Theilnahme aller Mitglie- der bringe, so werde die Geschäftsordnung cine hinkende, todte bleiben, Forndran spricht si dahin aus, daß die Freiheit der Bewegung in gar vielen Fällen in dem Entwurf zu sehr beschränkt sei, namentlich in Bezug auf die Einbringung von Modificationen, Hiermit wird, da Niemand weiter das Wort begehrt, die allgemeine Diskussion geschlossen, woran der Re- ferent Nar seine Schlußbemerkungen knüpft: Der Ausschuß habe sich an das Prinzip der Reform gehalten und das viele brauchbare Material, das die alte Geschäftsordnung enthalte, beibehalten, Nur zwei Redner hätten sich dafür ausgesprochen, daß man tabula rasa machen und ein ganz neues System aufstellen solle; dafür werde sih wohl keine Mehrheit finden, Der Freiheit der Kammer sei in keiner Weise etwas vergeben wordenz sie sei oberste Richterin in allen Fällen, die zur Disfus- sion kommen. Freilih dürfe man nicht die Freiheit der Kammer mit der

des einzelnen Redners verwechseln; bei dem lehteren müßten nah Ansicht des Ausschusses einige Beschränkungen stattfinden. Er erinnere nur an die vielen Klagen über die verschiedenartigen und oft völlig improvisirten Mo- dificationen, wodurch die Geseze wahrhaftig nicht besser geworden seien, und mache aufmerksam, daß mit nuglosen Debatten die Zeit und das theure Geld des Landes verschwendet werde, Staats-Minister von Ringel- mann begegnet vor Allem der Aeußerung eines Redners (Fürsten Waller- stein), daß die Zeit für Berathung eines solhen Entwurss ungünstig sei, da dem Repräsentatio - System ein bedeutender Schlag zuge- fügt sei, Er könne dies an sih niht zugeben, allein abgesehen hier- von, begreife er niht, was dies mit der Berathung der Ge- \chäftsordnung zu thun habe, wo “es sich nirgend um die Vertretung poli- tischer Prinzipien handle, Der Standpunkt der Regierung bei der heutigen Berathung köune als sehr einfa bezeihnet werden, Die Kammer habe sich ihre Geshäfts-Ordnung selbst zu geben und die Regierung nur darauf ¿u achten, daß dieselbe in den Gränzen des Geseßes- von 1850 über den Geschäftsgang des Landtages sich bewege. Bezüglich der Frage über die Geschäfts-Abtheilungen sei zu bemerken, daß die Regierung laut den steno- graphischen Berichten dieselbe im Sinne des Ausschuß-Entwurfs aufgefaßt habe, und daß auf eine solche Auffassung auch mehrere Aeußerungen des damaligen Referenten (Burkart) hinzielten. Die Beschränkungen des schäd- lichen Modificationswesens räth der Minister nicht wieder aus dem Ent- wurfe zu entfernen, Die spezielle Diskussion wird eröffnet, Der erste Abschuitt handelt von der Einberufung und Konstituirung der Kam- mer. Es werden hier die Art. 14—6 ohne Debatte provisorish angenom- men. Zu Art, 7 liegt ein präjudizieller Antrag der Herren Kolb, Gelbert, Seiffert] Dr, Rubner und Dr, Schäfer vor, welcher dahin geht: die Kam- mer wolle, bevor sie den Art. 7 in Berathung nehme, sich darüber \hlüssig machen, ob das System der ständigen Ausschüsse beibehalten oder Ge- schäfis-Abtheilungen eingeführt werden sollen. Auf Antrag des Präsiden- ten Graf Hegnenberg wird beschlossen, die Sihung wegen ohnehin vorge- rüdter Zeit zu vertagen und dic inzwischen eingelaufenen Modificationen lithographiren zu lassen.

München, 21. Febr. (D. R.) Das Gesammt=-Ministerium hat Berathung über das Budget gepflogenz der Kriegs - Minister, obwohl noch nicht vollkommen genesen, versäumte nicht, daran Theil zu nehmen.

Die Trennung der Justiz von der Verwaltung soll jeßt vor- genommen und die Staatsanwaltschaft definitiv eingeführt werden. Der Ober=-Staatsanwalt erhält eine E 4000 Fl. mit vem Range eines Ober - Appellationsgerichts - Direktors, der erste

cktaatêanwalt 3000 Fl. mit dem Range eines Appellationsgerichts- Direktors und der erste Staatsanwalt eines Kreisgerichts 1600 Fl. mit dem Range eines Apypellationsgerichtsraths.

Sachsen. Dresden, 23. Febr. (D. I.) Jm Brühlschen Palais is heute Mittag die angeseßte Plenar - Versammlung der Ministerial - Konferenz zusammengetreten. Ein gestern Abend vom Staats - Minister der auswärtigen Angelegenheiten veranstaltetes großes Ballfest, zu welchem die mit geshmackvollem Glanze einge- richteten gesammten Räume des ersten Stockes des vom Herrn Mi- nister bewohnten Hotels geöffnet waren, wurde durch die Anwesen- heit Ihrer Majestäten des Königs und der Königin, welhe nach ;9 Uhr erschienen, so wie Jhre Königlichen Hoheiten der Prinzes- sinnen Amalie und Auguste, der Prinzen Albert und Georg aus- gezeichnet. Seine Königliche Hoheit Prinz Johann war leider durch ein Unwohlsein abgehalten. Ihre Majestäten verweilten mit sichtlich heiterem huldvollem Antheil bis gegen 514 Uhr, wo Allerhöchstdiesel- ven si zurückzogen. Die weiten Räumlichkeiten des Hauses waren buchstäblich angefüllt von den so zahlreichen wie ausgezeichneten Gästen, unter deuen der Herzog von Augustenburg und dessen Frau Ge- mahlin Königl. Hoheit, der Fürst und die Fürstin von Schönburg, das diplomatische Corps, die Minister , der Fürst von Schwarzeu- berg, Freiherr von Manteuffel, sämmtliche Konserenz-Bevollmächtigte, viele Kammer = Mitglieder, so wie derzeit hier verweilende Fremde, welche mit dem glänzenden Kreise der Damen dieses Ballfest zu einem der interessantesten der Saison machten.

Hannover. Hannover, 24. Febr. (Ndor\, Ztg.) Feldmarschall-Lieutenant von Legeditsh, der Oberst-Kommandirende der K. K, Truppen in Holstein, wird im nächsten Monat circa

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20,000 Mann seines Corps in und bei Hamburg zu einem Uebungs- Manöver u fe Ses Es is davon sowohl Sr. Majestät unserem Könige Anzeige gemacht, als auch, dem Vernehmen nach, eine Einladung an das hannoversche Offizier-Corps ergangen, sich als Gáste der österreihishen Armee recht zahlrei zu diesem mili- tairishen Schauspiele einzufinden.

Baden. Karlsruhe, 21. Febr. (K. Nta. ) Gestern Abend brachte die Bürgerwehr mit ihren beiden Musifen unter Mitwirkung des Sängerbundes Sr. Großherzoglichen Hoheit dem Prinzen Friedrich von Baden ein festliches Ständchen mit Fael- beglcitung, um damit dem verehrten Prinzen die Freude über Höchst- dessen Wiederaukunft in der Vaterstadt auszudrücken.

Hessen. Kassel, 21. Febr. (O. P. A. Ztg.) Heute Abend gegen 8 Uhr langte mit dem Eisenbahnzug von Bebra das erste Infanterie - (Lèib -) Regiment wieder hier: an. Die Einklei- dung der Garde du Corps dürfte wohl binnen furzer Zeit ersol- gen. Heute wurden dem Kurfürsten drei Soldaten in dieser Uni= form vorgestellt. Der Commandeur des hier liegenden Bataillons vom 13ten preußi chen Jufanteric-Regiment, Oberst Graf von Re dern, is gestern von Wesel wieder hier angekommen. Auch der Ge- neral-Licutenant Bauer, Commandeur der kurhessischen Jufanterie= Division, ist gestern hier eingetroffen. Heute Abend wird Graf Leiningen von Dresden zurückerwarlet,

Schleswig - Holstein. Altona, 22. Febr. (H. C.) Der ósterreichische Kommissär Graf Mensdorff-Pouilly kam mit dem Abendzuge. Erzherzog Leopold wird zum 1sten k. M., vermuthlich zu den großen Manövern, hier erwartet.

Kiel, 22, Febr. (H. C.) Jn einer Versammlung von Fa- brikanten in Neumünster is beschlossen worden, in einer Immediat- Eingabe an Se. Majestät die Verlegung der Zollgränze an die Elbe zu erbitten.

Gestern Abend kam der Baron Karl Plessen von Sierhagen hier an und begab sich nach kurzem Aufenthalte nah Norden. Dcm Vernehmen nach wird der Präsident der Civil - Regierung, Baron Blome, sich morgen nach Flensburg begeben.

Heute hatten die drei Kommissäre eine gemeinschaftliche Siz- zung mit der Civil-Regierung auf dem Schlosse.

Meeklenburg-Schwerin. Schwerin, 22, Febr. (H. C.) Die Zahlung zur Unterhaltung der österreichischen Truppen in Meck- lenburg hat ihren Anfang genommen. Die Liquidation geschieht durch Vermittelung des Marsch-Kommissariats, und werden für den Mann bis zum Unteroffizier 8 Sch., für den Offizier 16 Sch., die Fourage nah dem Marktpreise entrichtet. Jn Boizenburg sind be reits circa 2000 Rthlr. ausgezahlt worden.

Malchin, den 20. Febr. (H. C.) Jun der heutigen Land- tags-Versammlung legten die Landräthe von Blücher, von Malgan, von Dewiß-Kölpin, als Mitglieder des engeren Ausschusses, Dreves- Hoikendorf, als Deputirter bei der Landes - Rezepturkassc, und dic Klostor-Provisoren von Behr, von Bülow, von Leveßow=-Hoppelow und von Leveßow-Rensow wegen Ablaufs der geseblichen Zeit ihre Aemter nieder. Ein Großherzoglich shwerinsches Reskript an den engeren Ausschuß, bei der Landtags-Versammlung dahin zu wir- fen, daß es fortan dem landesherrlichen Ermessen überlassen werde, das vorschristsmäßige Examen für die Justizräthe und Kanzlei- Affessoren zu erlassen, wurde, nachdem von der Kettenburg den Aus- druck „dahin wirken“ monirt hatte, an das Justiz=Comité verwie= sen. Zu einer längeren Debatte gab ein shwerinsches Reskript,

betreffend die Aufhebung des Gescßes zum Schube der per- sönlichen Freiheit vom 23. Mai 1849, das \s\ch in der

Praxis als ein Freibrief für Verbrecher bewiesen habe, Veran- lassung. Nachdem von Devihz - Krumbeck den Antrag gestellt hatte, die Landes - Versammlung möge ihre Genchmigung dazu er theilen, dgß dieses ohne ständische Konkurrenz erlassene Gescb sofort aufgehoben werde, handelte es sich vornehmlich darum, ob den seit dem außerordentlichen Landtage von 1848 ohne ständische Konkur- renz erlassenen Gesehen und Verordnungen Gesetzeskraft beiwohne oder nicht? Da man hierbei , obschon in der Hauptsache ziemlich einig , ein besonderes Gewicht auf das Wort „aufheben““ legte, fo fam man endlich dahin überein, sich damit einverstanden zu erklä- reu, daß dies ohne stándishe Konkurrenz erlassene Geseß baldmög- lih zurückgenommen werde. Nah Verweisung eines Antrages von Ahrens - Schwaan wegen Besuches der londoner Industrie - Ausstel = lung an das Polizei = Comité wurde scließlich vom Landrath von Maltan auf Rothenmoor der Antrag gestellt: „die Versammlung wolle den engeren Ausschuß ermächtigen, bei der Regierung zu beantragen , daß wieder christliche Lehrbücher in den Schulen ein= geführt und die Lehrer angehalten würden, danach zu lehren.“

Oldenburg. Oldenburg, 20. Febr. (Wes. Ztg.) Dev Erbgroßherzog von Oldenburg hat in diesen Tagen auf seiner Reise nah Jtalien, Griechenland und dem Orient nach mehrwöchent- lichem Aufenthalte Rom verlassen und sich nach Athen begeben.

Sach\en-Koburg. G otha, 22, Febr. (D. R.) Jn we- nigen Tagen verlassen unser Herzogthum 97 Auswanderer, um nach Amerika überzusiedeln. Die Landesregierung trägt dic Kosten der Uebersiedelung, indem ihr zu solchem Zwece eine jährliche Aus- gabe von 4000 Rthlrn. von den Ständen bewilligt worden ist.

Frankfurt. Frankfurt a. M., 21, Febr. (D. R.) Die kürzlich erfolgte Kehnungsablage der Ersparungs-Anstalt giebt an, daß die in derselben dermalen von den arbeitenden Klassen cin- gezahlten Geldbelange Ende vorigen Jahres die Summe von 132 182 Fl. erreihten. Die Sparkasse hat einen Gesammtbelauf von 1,400,000 Fl., .von denen etwa 115,000 Fl. auf den Re- servefond fommen. Von dem heutigen Tage an wird unsere Börse durch die Fürsorge des Syndikats der Wechselsensale_ vegelmäßig auf telegraphishem Wege über Berlin von den Coursen der Staagtseffekten und Actien zu Wien, Berlin unv Paris alltäglich und zu Amsterdam Z3mal wöchentlich unterrichtet. Die Bekannt= machung geschieht dur öffentlichen Anschlag im Lokale der Effek= ten-Sozietät in den Frühstunden und im großen Börsensaale um die Mittagsslunde. Die desfallsigen Kosten berechnen sich zu 5 Fl. 50 Kr. pr. Tag für die telegraphische Uebermittelung, wovon jedoch das Honorar für den berliner Korrespondenten niht mitinbegriffen ist. Die Herstellung eines Telegraphen - Büreaus für die von München ausgehende Verbindungslinie auf diesseitigem Gebiete ist bis heute vom hohen Senate der freien Stadt noch nicht gestattet worden.

Hamburg, Hamburg, 23. Febr, (H. C) Se. Durchlaucht der Fürst voa Leiningen ist nebst Gefolge und Dienerschaft von Frankfurt a. M. eingetroffen.

Im

Nuslaud.

L Fraukreich. Paris, 22. Fehr. Jm Siécle liest man ¡Es F das Gerücht, die Königin Marie Amalie und vie Prinzen des Haug! Qriegus hätten dem Grafen von Chambord Zustim= mungssrei et und seien bereit, seine Ausdauer bei Un- Pun erder nationalen Restauration zu theilen. Die i T En naG Mtis. zurükgesendet und mit großer Feierlich= eit beim Marquis von Pastoret vorgelesen worden sein. Der An stoß dazu soll vom Herzog von Nemours gekommen sein. Nur die : l ) gekommen sein. i Herzogin von Orleans hat ihr Stillschweigen und ihre Freiheit bi ahrt.“ Zahlreiche legitimistische Manifeste i e ; M O , D! )e Manifeste, jedes von einem Por- (ait Heinrids V. begleitet Verden S A aaphvoita

5 ; D, : i SUdsrankicich verbreitet.

Brun ist heute mit Genehmigung des Büreau?s definitiv zum Polizei - Kommissär der National - Versammlung ernannt worden Jn der heutigen Sihung der National-Versammlung wurde in dei Debatte des Geseß-Entwurfs über Privilegien und Hypotheken wei ter fortgefahren.

Die Patrie sagt: „Jn dem Augenblicke, wo unser Blatt unter die Presse geht, “erfahren wir, daß man in der Baunmeile von Paris ein Manifest cirkuliren läßt, zu dem Zwecke verfaßt, morgen eine Demonstration gegen die Verjammlung zu veranstal

ten. Man schreibt dieses Manifest sogenannten Freunden des Elvsee zu. Wir eren 10 gleier Bel, Day die R gierung energisch solche Umtriebe desavouirt, gegen die s

ührigens die strengsten Maßregeln zu ergreifen bereit ist, Wiz fönnen die Freunde der Ordnung nicht genug vor diesen per fiden Versuchen warnen, mit denen die Feinde der Evxefutivgewalt ohne Zweifel auch eine zweite Ausgabe der Affaire Allais hoffen Das ebenfalls bonapartistishe Pa y s bemerkt dazu: „Den von de Patrie gegebenen Nachrichten glauben wir die uns chen zugehen den beifügen zu müssen. Es scheint, daß aufreizende Agenten in die verschiedenen Lokalitäten der Bannmeile entsendet worden sind Wir könnten selbst den Namen des Jundividunms nennen, welches zu Pontoise gewesen is und in der Intrigue Allais figurirt hat.

Der Minister des Junern hat ein für den 24, Februar von einer Gesellschaft beabsihtigtes Bonkett verboten.

Die Kommission für die Anträge über Journalverkauf wir? den Antrag Baze?s auf gänzliches Verbot des Stxaßenverkauss zu1 Annahme vorschlagen, Langlais is zum Berichterstatter gewählt.

Ueber den Anlaß zu den Unruhen in Vendôme berichtet heut der Constitutionnel: „Ein Offizier vom 7ten Kürassier - Regi mente, in Garnison in dieser Stadt, war vom Weine erhißt in eine Zwei-Sous-Bude eingetreten, worin ein herumziehender Seil: tánzer cine Vorstellung gab. Der Offizier fand dicjelbe niht nach seinem Geschmacke und war unklug genug, dies mil aller Freimüthig feit, welche ihm ein gutes Frühstück einflößte, zu äußern. Der S eiltänzer antwortete in gleichem Tone. Seine Antwort trug ihm zwei DH feigen zu.

Eine Rauferei entstand und der Offizier wurde lzinaus genöthigt.

Einige anwesende Soldaten nahmen für ihren O ffizie1 Partei und wollten die Bude des Seiltänzers in Trümmern |chla gen.“ Die Reibungen dauerten bis zum Abend, und sind in Folg dessen {on 18 Verhaftungen vorgenommen.

Nach dem N ational wäre Carlier nach der Sei

Der Antrag Noël Parfaits auf Verbot der Verwendun Repräsentanten zu außerordentlichen Missionen ist von de mission in Betracht genommen worden. :

Das Ordre bezweifelt die Wahrheit der bei Cavaigna( der Amnestiefrage gehaltenen Versammlung, stellt aber ganz | die Dufaure zugeschriebene Sprache in Abrede.

Ein Antrag von Rance und Oberst Laborde bezüglich 2 dung und Betrieb der Paris = Avignoner Eisenbahn und Bau de Zweigbahn Moulins - Roanne is von der betreffenden Kommissio! geprüft. Die Bahnstrecke zwischen Chalons und Avignon würd nach demselben von einer cnglichen Compagnie hergestellt. T erhielte dafür 200 Millionen in Renten al pari oder 5prozent Schuldscheinen. Eine Compagnie französische i nähme den Betricb, erhielte cine Konzession auf 40 Jahre, bezal obige 200 Millionen und lieferte noch 30 bis 40 Millionen die Bahn Moulins - Roanne. Betling de Lancastel 11k Bericht erstatter.

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Kom=

Spedtntceure

Großbritanien und Jrland. Parlament, Oder) Sitzung vom 21. Februar. Es werden Petitionen übergeben gegen di über die geistlichen Titel und Petitionen für Ausdehnung auf Jrland. Lord Brougham motivirt scine Grafschafle nah kurzen unwesentlichen Besprechungen vertagl sich das

Unterhaus. Sihung vom 21. Februar. Es wurden wie-

der zahlreiche Petitionen gegen die Bill über dic geistlichen Titel

gegen die „päpstlichen Uebergriffe““ und gegen die Fenstersteuer, Revision der Besteuerung, für Unterdrückung des Sklavenhandels

gegen die Papiersteucr und gegen die Zulassung der Juden ins Pa: sament überreiht. Nach Anregung verschiedener lokaler Gegenjtäandt fragt Six Benjamin Hall, was gegen die Neuerungen , wi in einigen londoner Kirchen im Rituale eingeführt worden, ge|cchehen \ci, Diese unerlaubten Neuerungen scien dem Bischof von London vor mehreren Wochen {on gemeldct worden, und doch beständen sie

1 Bischöfe unl

[cl

unverändert fort. Er frage nun die Regierung, ob die Erzbischöfe der Hochkirche Maßregeln dagegen ergriffen hätten, ode überlassen sein solle, die geistlichen Autor! Lord John Ruf} e!

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ob es der Laienschafst täten zu energischen Schritten zu drängen. antwortet, er sei wegen dieses Gegenstandes mit dem Bisschec London und dem Erzbischof von Cantcrbury in Communication treten. Ersterer habe bereits die nöthigen und zweckmäßigen Schritte cingeleitet, um die Geistlichen seiner Dibzese von den anomalen Neuerungen zurüczubringen. Auch der Erzbischof von Canter bury habe dieser Angelegenheit wegen mit seinen untergeordneten Bischöfen konferirt und dieselben sämmtlich geneigt gefunden, gegen den Mißbrauch anzukämpfen. Aber das Geseh bieke Y!er inge Schwierigkeiten, um die untergeordneie Geistlichkeit zum vorge}chrte benen Rituale zu zwingen. Sollten diese Schwierigkeiten für die Bischöfe unüberwindlich sein, dann müsse allerdings die Sache vors Parlament gebraccht werden. Der Lord meint, diesen, Berichten zU= folge, möge man einstweilen die Differenz über Die Liturgie in den Händen des Erzbischofs von Canterbury lassen. Derr op e fragt, ob denn die Leiter des langen Parlaments }ich wiederholen,

ob Geistlihe vor die Schranken des Hauses auf solche Weise geschleppt werden sollten? Wie fönne der edle Lord es mit seiner Würde vereinba ren ;, auf solche I eie zu sprehen? Dann werde das Parlamcut unfehlbar eine

Stellung einnehmen müssen, welche die Urheber solcher Maßregeln in Erstaunen verseßen würde. (Jronisches Gelächter.) Herr Ray = nolds protestirt ein - für allemal Dagegen day solche Angelegen- heiten vor das Haus gebracht würDen. (Beifall) Das Parlament würde bald cinem Debatten-Klub ähnlich sehen. Man solle Jedem seine Freiheit lassen, Gott nah seiner Weise anzubeten, und sich niht dem Spotte von ganz Guropa preisgeben. Herr Hume will die Sache durchaus für nicht so unbedeutend angesehen wissen. Es sei der Anfang höser Dinge, und Etwas müsse gethan werden,

um die Kirchen - Disziplin wieder in Kraft zu seßen. Herr Junglis ist der Ausicht ves Herrn Raynolds. Das Parlament habe weder die Kompetenz, noch die Kenntnisse, über. Liturgie

zu entscheiden, Lord Dudley Stuart erhebt sih, das Haus aber empfängt ihn mit dem Ruf: Zur Tagesordnung! Lord Stuart läßt sich dadurch nicht abschrecken und erzählt dem Hause, wie er shou im vorigen Jahre von Lord Palmerston die Vorlage der Kor- respondenz über die ungarische Flüchtlingsfrage verlangt, wie er scitdem den Lord deshalb zu wiederholten Malen privatim angegangen sei,

und wie der Staatssecretair der auswärtigen Angelegenheiten ihm |

immer dafür sein Wort gegeben, ihn aber bis zum heutigen Tage Deut Va (Ote) Loro Palm cet on erklärt, alles, was sein edler Freund gesagt, sei buchfstäblich wahr, und derselbe habe ein Recht, auf ihn böse zu sein. Aber Der. Dle Lord - Würde „Wm verzelißen -- müßte er, wie. . iel andere Dinge er zu thun habe. Er verspricht, die Papiere kom mende Woche vorzulegen, mit der Bemerkung, sie seien voluminós und wurden, wie er glaube, Dokumente der Art enthalten, um das Haus über alles Wünschenswerthe zu unterrichten. Endlich soll es um Gegenstand der Tagesordnung, zur Finanzdebatte, fommen. Da erhebt sih Lord J. Russell und sagt: „Jch stelle das Ansuchen ven Gegenstand der Tagesordnung bis auf Montag aufzuschieben, Dann will ich dem Hause die Gründe dieses verlangten Aufschubs aus- einanderseßen.“ Das Haus war einige Momente sprachlos, denn in den Worten des Premier-Ministers lag die offizielle Ankündigung, daß die WMinisterfrisis eingetreten und anerkannt sei. Noch fragte Herr rries, ob es auch mwirklich die Absiht Sr. Herrlichkeit sei, die

e am Montag: aufzunehmen, worauf Lord J. Rus rtete: „Jh kann dies nicht mit Bestimmtheit sagen z für iegt ijt es so beabsihtigt; aber am Montag will ich die Gründe r Bertagung auseinanderseßen, und zugleih den Weg, den ih

nzuschlagen gedenke,“ Das Haus leerte s{ch \chnell und ziemlich

ichweigsam.

don, 22. Febr. Das Unterhaus war von der gestrigen g Lord John Russell)s überrascht. Man hatte geglaubt Veimijterium noch den Gang der Finanz ebatte abwar

um zu einem Entschlusse über sich selbst zu kommen, hatten sich gestern alle Minister zu einem Kabinetsrath itz nah demselben hatte Lord John Russell eine Audienz der Königin, Welcher Entschluß gefaßt wurde, ob das Parla- nt aufgelost wird, ob die Whigs in Masse abtreten, ob das inet sich theilweise regenerirt, weiß in diesem Augenblicke noch nand zu sagen, Die Journale selbst sind iun ihren Ansichten,

ossnungen und Befürchtungen sehr widersprehend. Der Globe

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acitern Nbon7 » io : y - ,

l ge]tern Abend giebt nicht undeutlih zu verstehen , daß die

egterung vor einer Parlaments - Auflösung nicht zurückzu- c hr Aa É c ri L N A e C

Ten brauche, ohne jedoch nur im mindesten anzudeuten,

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} Kabinet zu diesem äußersten Schritte entschlossen habe. n nicht geschehe, so thäten es die Minister nicht aus Furcht ur 1ich), jondern um dem Lande die Uebel einer großen Aufregung zu

jept sei die Opposition vernünftig volitisch gewesen, großen Ganzen wegen die kleinen Fehler der Ver uldet. Jebt gehe sie plöblich einen anderen, uneng- Aber sie möge bedenken, daß das Volk nur die gro- Umrisse ins Auge fasse. Was es immer an Lord use zu tadeln habe, so werde es doch nimmer vergessen, daß otestant und Freihändler sei, daß er eben deshalb jeßt ange- bei einer Neuwahl dürfte die Opposition zu \pát daß viele ihrer Mitglieder von eifrigeren Protestanten, von ren Freihändlern verdrängt werden könnten, Unter keinen rhältnissen aber würden die protestantischen Protectionisten ka- \ die fatholischen Jrländer ihrerseits Schußzöllner werden. verde sich an der Opposition selbst über kurz oder lang rächen, si s in Negationen gekämpft habe. Was aber das Mini rium, wenn es ncht zur Auflösung schreite, thun will, ob es ganz er theilweise abdanft, darüber fann Globe feinen Aufschluß ieben, Daily News giebt zu, daß die Abstimmung von vor-

abt De Ug gct chen ZVeg

yolitischen

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indet werde;

jestern Abend ein bedeutender und unerwarteter Schlag gewesen sei. |

dessen sucht es Trost darin, daß diese Abstimmung gezeigt habe, protectionistisches Ministerium geworden. Den Lord J. Russell entschuldigt dies Blatt mit der alvgie zwischen seinem und allen den Kabinetten, die mit einem eralen Programme an die Spiße der Geschäfte getreten. Sie tten genug gethan zu haben geglaudt und nicht auf den Ruf er Freunde und des Volkes, das immerwährend nach vor- dränge, gehört Uebrigens hat das genannte Blatt dic offnung noch nicht aufgegeben , die Whigs am Ruder bleiben zu iehen Das Budget sei allerdings ein Fehler gewesen, der nicht zu machen, aber der Fehler falle cinzig und allein auf en Kanzler der Schaßkammer (Sir Charles Wood). Als nun Lord J. Russell geschen, daß er sich mit diesem Manne nicht halten könne,

vie unmoglich ein

emiermmni!ten

ICOT QUI

"abi er das Siegel des Schatzes in andere Hände legen wollen. Aber Sir Ch. Wood habe nicht Lust gehabt, ein zweiter Jonas, über

sich gewrigert, Gewalt gegen ihn zu gebrauchen. Nun sei die Frage,

b sich das Schiff noch halten könne,

siht, es fönne dies wohl mit Ehren thun, nur müsse es Männer |

vie Charles Wood, Minto und Hobhouse entfernen. Die Stimme | Landes sei gegen diese, nicht gegen die große Politik des Ka |

inets gerichtet, Aus Schwäche jept Alles ]

| rD zu springen, um die Gefährten zu retten, und diese hätten | /

Daily News is der An

aufzugeben, das | jieße den Tories Aussichten schaffen, nicht sowohl sich an der Spitze

Regierung festzuseßen, als vielmehr, sich dieselbe zuzueignen. uleßt wirft das Blatt noch den Namen Sir James Graham?s hin und meint, daß es ein Gewinn für die Wighs wie für das Land wäre, wenn erstere denselben in ihre Reihen aufnehmen könnten. Die Morning Chronicle sagt: „Jn der revolutionairen Epoche, wie in der friedlihen, zur Zeit als die rothe Republik den Konti- ient bedrohte, gleich wie heute, in Jahren finanzieller Verlegenheiten und Stockungen, wie in dem jeßigen, wo ein Ueberschuß erzielt wurde, viel zu groß für den Kopf des Kanzlers der Schaßkammer, at die Regierung ewig mit Versprechungen von Reformen kokettirt und keine von allen gehalten. Jeßt hat Lord J. Russell endlich eine Lehre bekommen, die hoffentlich eben so nußbringend sein wird, wde sie ohne zweifel unangenehm gewesen. Steht das Ministerium vierzehn Tage nach der Eröffnung des Parlaments so übel, wie würde es dann in zwölf Monaten stehen? Wir wollen der Abstimmung von vor- gestern nicht gern ein allzugroßes Gewicht beilegen. Wir wollen glauben, daß sie ein Beweis war, mehr von der Schwäche des Mi- nisteriums, als von der Stärke seiner Gegner. Aber ein Ministe- rium, das sich dreimal nach einander schlagen läßt, ist, wir fürchten, nicht in der Lage, sechs Monate später sich selber eine Lobrede hal- ten zu fönnen,“ Das leßtgenannte Blatt hält eine Parlaments- Auflösung für nicht unwahrscheinlich, wie es versichert , giebt aber

aut | SNTNERE daß das Ministerium das Gerücht derselben Fah : aussprengen lasse, um die Liberalen unter seiner vahne zu sammeln. Deshalb, um die Wahlagitation in

Aust u elen, habe auch Lord John die sofortige Einbringung Sradt bol feine R! von der vor Erledigung der katholischen örage doch Teine Nede sein sollte, Das Kabinet, meint dies Blatt,

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nen antikatholishen Kram über Bord werfen,

einer Wahlrechts seine gedeihen zu lassen.

möglich geschehen wird,

Erweiterung des

land selbst niht im besten Glauben stehe.

fann.“ aller parlamentarischen Sympathieen, fügt sie hinzu, solhen Schritt erwarten lassen. Das Interesse des werde sich jeßt unmittelbar den Dingen zun'enden, die da fommen sollten: Was. für - eine. Nagtebung- _ werdé.- ait die Reihe kommen? Eine ganz neue oder eine sich er- gänzende? Was die politishen Grundsäße und die Cha- raktere der Persönlichkeiten betreffe, die sih bis jeßt im Kabinet be- fänden, fo sei gar kein Grund vorhanden, warum nicht Lord John noch weiter an der Spiße der Geschäfte bleiben und zwei oder drei neue Mitglieder aus der Peelschen Verwaltung nicht mit auf- nehmen sollte. Lord John könnte sh keine besseren, ausdauern- deren Kollegen wünschen. Aber die Whigs seien von jeher gegen

jede Coalition. „Die Whigs“/, fährt das Blatt fort, „kommen und gehen mit einander, und so viel auch das Land dabei verlieren wird, wenn das Kabinet in Masse abtreten sollte, so ist doch keine Aussicht, einige seiner Mitglieder bei der neuen Bildung mit einges{chlossen zu sehen. Was aber erwartcn die Protectionisten von der Krisis? Es is genug, daß sie sich Protectionisten nen- nen, um sie für jede politische Führung eben so untauglich zu ma- chen, als wären sie Franzosen oder Türken. Geseßt den Fall, sie würden zu Jhrer Majestät Räthen ernannt und lösten das Parla- ment auf denn von dem gegenwärtigen bekommen sie keinen Heller bewilligt mit welchem Programm würden sie vor den Wählern des Landes erscheinen? Sie könnten nur sagen: „, „Wir wollen, daß das Brod wicder theurer und die Geseßgebhung der leßten fünf, neun, ja zwanzig Jahre über den Haufen geworfen werde.‘ Jhr Schicksal bei der Wahl liegt klar auf der Hand. Sie würden schon bei der Adreßdebatte geschlagen sein und die Regierung vielleicht an solche abtreten müssen, mit denen sie noch viel weniger, als mit den Verehrern Russell’s und Peel?s sympa thisiren.““ Es gebe aber, schließt die Times, noch andere Kapa- zitäten, aus denen ein Kabinet gebildet werden könne, und bei einiger Duldsamkeit der Parteien, die für den Freihandel stehen, wäre es auch der allgemeinen Zustimmung gewiß. Alle weisen Männer sollten dies bedenken und den Kampf um das große Prin- zip des Freihandels nicht zum zweitenmal durch die rohe Pro- zedur allgemeiner Wahlen entscheiden lassen, vielmehr denjenigen liberalen Staatsmännern, welche Ihre Majestät berufen werde, ihre Unterstüßung gewähren. Wer diese sind, sagt Times nicht.

_ Die offizielle London Gazette enthält die Bekanntmachung, daß, von heute, den 22. Februar, an, jeder Brite oder naturalisirte britische Unterthan binnen 24 Stunden nach eingereichtem Gesuch und für die Gebühr von 4 Sch. 6 P. (früher betrug sie 2 Pfo. 12 Sch. 6 P.) einen Reisepaß ins Ausland erhalten kann. Der Paß des auswärtigen Amtes gilt für Lebenszeit; blos das Visa der fremden Konsuln oder Gesandten bedarf bei jeder neuen Reise der Erneuerung.

Privatbriefe aus Montevideo vom 23, Dezember, mit dem gestern Nacht in Liverpool cingelaufenen Schiff „Lady Mona“ ange langt, widersprechen den jüngst mitgetheilten beruhigenden Nachrich- ten. Das brasilianische Ministerium war entlassen worden, heißt es in jenen Briefen, eine große Truppenmacht ist an der Gränze auf- gestellt und Kriegsschiffe sind gegen Montevideo gesandt worden. Ein Schuß- und Trutzbündniß ist mit Paraguay geschlossen. Rosas rüstete sich zum bevorstehenden Kampfe. Jn den Geschäften war Stillstand eingetreten.

Die Morning Chronicle

(n

meldet mit Bedauern einen bc deutenden Unfall, der einem Ausstellungs - Gegenstand auf der Reise nach London begegnet is. Vou der Kopie der Thorwaldsenschen Venus, von einem berliner Bildhauer gefertigt, ist der Kopf abge brochen.

Schweden und Norwegen. Christiania, 14. Febr. (B. H.) Aus dem dem Storthing übergebenen Bericht des Staats Ministers Due úber den Zustand des Reiches ergiebt sih, daß die Zoll - Einkünfte Norwegens, welche die Hauptquelle der Staats- Einnahme bi?oden, fortwährend im Zunehmen sind und in diesem, wie in dem vorigen Jahre durchschnittlich über 2 Millionen Species, oder an 360,000 Spec. (540 000 Rthlr. preuß.) jährlich mehr als der Budgetanschlag. Das in Dánemark und Schweden noch so sehr verbreitete Branntweintrinken fährt so fort, abzunehmen, daß die Abgabe vom Branntweinbrenncn unter den Budgetanschlägen ge- blieben ist. Dagegen zeigt die Staatsschuld, die 1848 uur 2 Millio nen betrug, fast eine Verdoppelung, eine Folge der Anleihe von 15 Millionen Species. Nach der Vertheilung der Stadt- und Armen- steuer in Christiania zählt die Hauptstadt 10 Bewohner, die über 8000 Spec. (12,000 Rthlr. preuß. Cour.) Einkommen haben (das höchste angegebene Einkommen beträgt 16,000 Spec. oder 60,000 Mark Cour., der Stakthalter Lovenskjöld hat 9500 Spec.), 15 Einwohner besißen 70,000 Spec. (über 100,000 Rthlr. preuß. Cour.) und darüber Vermögen, darunter 6 über 100,000 Spec. (der Reichste 300,000 Spec.), 116 Personen haben 2000 Spec. (3000 Rthlr. preuß. Cour.) Einkommen und darüber. Jun der kleinen Handelsstadt Skien sind nur zwei Vermögen auf 60,000 Spec., aber 9 Einkommen 2000 Spec. angegeben (das höchste 8750 Sypec.). :

uber

Auswärtige Vörsen.

Poln. (Bld.

Breslau, 24. Febr. Oesterr. Bankn, 78; Br., 782,

Papierg. 947% Br. u. Gld. Poln. Pfdb.falte 94; Br.,

do, neue 94% Gld. Poln. ‘500 Fl, Loose 82 Br. B. Cert. 200 Fl, 18 ‘7 Gld. Russ. p. Sch. Oblig. 795 Gld. Krakau-

Oberschles. Oblig, in px. Cour. 74% Br, u. Gld. Oberschles. A.

115 Br., 144% Gld. do. B. 108% Br. Freiburg 75% Gld. Nie- dershles. 824 Br. Neisse-- Brieg 41% Br., 4177 Gld. Friedr.

Wilh. Nordb. 374 Br. u. Gld.

Veipzig , 24, Febr. Leipz, - Dresdn, Partial - Obligationen 10857 Old. Leipz. B. A. 161 Gld. Leipz. Dresd. E. A. 143 Br., 142 Gld. Sähsish-Bayer. 834 Br. Schles. 93% Br. Löbau - Zittau 25 Br. Magdeburg - Leipzig 209% Gld. Berlin= Anhalt. 99% Br., 99% Glv. Altona-Kiel 94 Br. Deßauer B. A. A. 1435 Gld., do. B. 117 Gld. Preuß. B. A. 965 Br., 964 Gld,

Publikums

habe aber eine Auflösung nicht nöthigz es könne au ohne. diese die liberale Partei wieder einigen, nur müsse es das Budget: Sir Ch. Wood's verlengnen und müsse Lord J. Russell vor Allem sei- In den Augen der Morning Pojt war -der größte Fehler Lord John's der, daß: er einem Locke King nur im entferntesten Hoffuung machen konnte, Befürwortung an=- Dieses Blatt \{chweigt über das, was jeßt Die Times is das einzige Blatt, welches etwas Bestimmtes wissen will. Es wird jedoch von anderen Seiten bemerkt, daß sie, in Bezug auf ihre politischen Nachrichten, in Eng- Sie sagt: „Lord John Russell hat Jhrer Majestät seine Entlassung eingereiht und bleibt nur so lange im Amte, bis ein anderes Kabinet gebildet werden Der Verlust des Vertrauens im Parlamente, oder vielmehr habe einen

Juni 31

Es a. ar t 23. Febr. tien 1154 Br. 11541 Gld, 5proz. Metalliques - Obligationen v Eompt.… 744 Br., 744 Gld. Badische Partial-Loose E RE vom Jahre 1850 334 Br., 33 Gld. Kurhessishe Partial - Loose D Rthlr. 33% Br., 32 Gld. Sardinische Partial-Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 344 Gld. Darmstädt. Partial-Loose a 50 Fl, 755 Br., 754 Gld. Span. 3proz. inländ. 33% Br., 33% Gh. Poln. 4proz. Oblig. a 500 Fl. 825 Br., 82% Gld. Friedr. Wilh. Nordbahn 387 Br., 38 Gld. Bexbach 82% Br., 82 Gld. Köln-Minden 987 Br., 98 Gld.

(In der Effekten-Sozietät.) Oesterr. Fonds. wurden heute zu billigeren Prcisen abgegeben. 3proz. Spanier waren mehr begehrt und steigend. Auch blieben Köln - Minden und F. W. Nordbahn

Oesterreichische Bank - Ac-

angenehmer. Alle übrigen Fonds und Actien ohne Bewegung. Die Umsätze waren jedoch im Ganzen von keinem Belang. Paris, 22. Febr. 3proz. 57.85. 5proz. 96.50. Nord- bahn 477 . 50. Wechsel-Course. Amsterdam 2143. Hamburg 1865. Berlin 3685. London 24. 875. Frankfurt 2115. St, Petersburg 3875 Gold al marco 3. 25 3. Dufaten 11. 70 695. Die Geschäfte waren heute unbedeutend. London, 22. Febr. Z3proz, Cons. p. C. 955, 96, 5, a. Z-

M

96, %, 7. JAproz: 982, 4. Ard. 19% 7, %, 20. proz. On S Pass. 45, N 99, 4AUos 91, 2. Nu. Ovros 10s, 2. Auuros. 97, 965. Bras. 94, 94 Mer. 391, 221. Deo 5 Engl. Fonds gingen im Allgemeinen zurück und {lossen 5 % niedriger, cben v fremde Fonds. 2 Uhr. In englischen und

{ränkter Umsa.

fremden Fonds war nur be- Wechsel-Course.

Paris 25. 27;—225

Frankfurt 1187.

Amsterdam 11. 16—153.

Wien 12. 56—98.

Hamburg 13. 7—6L.

Petersburg 3/5.

Amsterdam, 22, Febr. Holl. Fonds waren heute bei ziem- lih belebtem Geschäft in Int. gut preishaltend. Jn fremden Ef- fekten war kein belangreiher Umsaß ; alle Gattungen waren fast wie gestern.

Holl. Int. 575, À, proz. neue 67. Actien der; Qaundelse Maatschappy 108%, 107%, 108. Span. Ard. 13%. gr. Piecen 13%, Æ@- Coupons 87, 5. zinsfreie 45. Passive 45.

Markt - Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 25. Februar

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen nach Qualität 47—541 Rthlr.

Roggen locv 30 32 Rthlr.

» pr. Frühjahr 307 a 30 Rtblr. verk., 30 Br

Mai /Junt 34 4 305 Rihlr, verk., 30% Br., 305 G. Juni /Juli 312 Ntblr. Br., 315 G.

große loco 25—27 Rthlr.

fleine 23—25 Rthlr. lvco nach Qualität 19 22 Rthlr. i8pfd, pr. Frühjahr 19 Rthlr. Br., 185 G.

(Gerste,

afer

QUDID, 192 Nl. Dr, 19 Q Frbsen, Koch- 37—43 Rthlr., Futter- 34-—36 Rth[1 RUbol loco 107 Riblr. Br., 10% bez. u. G.

\ dDiefon Monat )

pr. diejen Monat t 107 Rthlr. Br., 102 G.

Febr. /März j i Márz / April April /Mai Mai /Juni 10% Rthlr. Br., 10% bez. u. G Juni /Juli 105 Rthlr. Br., 10% G. Juli /August 105% Rtblr. Br., 105 G ) Sept. /Oft. 103 a Rthblr. ve1 10 Leinöl loco 117 Rthlr. pr. April /Mai 1157 Rthl1 Siidsee - Thran 12 a 113 Rthlr. Yivbnöl 13 Rthlr. Santol 14 a 15% Ntbly. Spiritus loco ohne Faß 153 mit Faß pr. Febr. )

| 4102 Rthlr. B 10% G ( E (01 Ea) E E

1

Febr. /März ( Márz /April 15% Rthlr. B April /Mai 155, 5, a 4 N

Mai /Juni 15% Rthlr. B1

Juni/Juli 167 Rtblr. U /LUUA, 1/ Mtblr, D

Wetter: freundlich. (Heschäftsverkehr: von wenig beachtet

Roggen: anfänglich mehr gefragt

aecrinagei

A i LBeIzen :

\{licßend.

Hafer : still. Rüböl: ziemlich unverändert Sviritus: in loco und pr. Fruh

ohne besondere Aenderung

Stettin, 24. Febr. 25 Uh Gld.

Rübsl 9%, pr. Herbst 105 Gld, Spiritus 247, pr. Frühj. 237; Gld.

Telegraphische Notizen Tranffurt a. M., 24. Febr. 25 Uhr Nordbahn

Met, 4207, 004 OPron (0e O. U TLAS, Col 3: Span, 335. Vad. 395. Kurh, 224, Wien 915. Lomb. Anl.

c

Hamburg, 24. Febr. 25 Uhr. Köln-Minden 97%. Magdcburg-Wittenb. 565 Getraide unverändert.

Paris, 23. Febr. 3 Uhr. (Pass. de l’Opèra.) 5pro3- 96 . U.

Berlin - Hamburg 91.