1851 / 152 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

werden daher mit Rücksicht auf die jährlihe Minderung durch Tilgung inkl. ves Zuschusses zu § pCt, an die Tilgungskasse für Arrosirung dur{\chnittlich 1,050,000 Fl. per Jahr für die Verzin- sung erforderlich sein, sohin für 4 Jahre 4,200,000 Fl. 2) Für die jährliche Tilgung nah ck pCt. 175,000 Fl., sohin für 4 Jahre 700,000 Fl. 3) Für die Regie der Kasse für 4000 Fl. 4) Für Zinsen und Kosten der successive nach Bedarf für den Bahnbau aufzunehmenden weiteren Anlehen circa 3,400,000 Fl. 9) Gur die pfälzis{he Ludwigs - Eisenbahn ist wegen der übernommenen

Zinsengarantie vorsorglih eine jährliche Ausgabeposition L 200,000 Fl., sohin für 4 Jahre von 800,000 E i :1f eßen. Der sub T und L qgaufgefuhrte wettere E

darf der Dotationskasse pro 1850—1855 beträgt demnach 10,453,900 Fl. Es ergiebt sich sohin mit Hinzurechnung_ der I Uoen du 43,624,054 Fl. ein Gesammtbedarf von 34,077,994 Bl, O jedoch bereits der Betrag von 9,800,000 Fl. durch Di An der Éisenbahnbau-Dotationskasse pro 1850—1851, nämlich 800,000 Fl. Bahnrente und 9,000,000 Fl. Rest des durch das Geseß vom 30. Juni 1850 bewilligten Anlehens von 10,000,000 öl. als gededckt erscheint. Es verbleibt sohin für die vier Jahre 1851 1852 bis 1854--1855 infl. nur noch ein Bedarf von 44,277,994 Fl, Zur Deckung desselben ist nur die Bahnrente mit jährlichen 714,685 Fl. vorhanden, sohin für vier Jahre mit 2,858,740 Fl., nach deren Abzug noch ein Bedarfsrest von 41,418,814 Fl. oder in runder Summe von 41,500,000 Fl. besteht, welcher nur durch die Aufnahme von Anlehen gedeckt werden kann. Da ver im Geseße vom 30. Juni 1850 im Art. 3 enthaltene Bei= saß „al pari“ sich wiederholt als eine finanziell nachtheilige Be= schränkung erwiesen hat, indem dadurch die Staats = Regierung ge hindert werden kann, auf die für den Staat vortheilhaftesten An- lehens-Anerbietungen einzugehen, so wurde im gegenwärtigen Ge- seß-Entwurfe dieser Beisaß hinweggelassen.

Hannover. Hannover, 28. Mai. (H. Z.) Erste Kamnmier. Nachdem die Beschlüsse der zweiten Kammer zum Geseß-Entwurfe, die Reorganisation der Provinzial - Landschaften betreffend, einge- gangen, fährt die Kammer in dessen zweiter Berathung fort, welche mit dem Wirkungskreise der Landschaften (§. 18 bis 23) beginnt, Der §. 18 erfordert die Zustimmung der Landschaften untcr An- deren (sub Nr. 1) bei Provinzialgeseßzen, so wie bei den für ein- zelne Theile einer Provinz zu erlassenden Geseßen. Der Ausschuß- Antrag 16 {läzt vor, diese Nummer zu streichen und dafür die Nr. 4 und 2 sub Ul, der Grundzüge wieder herzustellen, dahin lautend; 1) bei Erlassung, Wieder - Aufhebung, Abänderung und authentisher Junterpretation aller Provinzialgeseze, durch welche die persönliche Freiheit, das Privat - Eigenthum oder sonstige wohler- worbene Rechte der Unterthanen entzogen oder beschränkt werden, 2) bei Lokal - Statuten, insofern dieselben Gesezeskraft erhalten

sollen. Jn der zweiten Kammer is der Ausschuß = Antrag mit der Modification angenomwen, dasz statt des ersten Theils nur die Worte „bei Provinzialgeseßen““ in den Beschluß auf- genommen worden. Nachdem Bening das Bedenkliche sowohl

des ursprünglichen als des modifizirten Ausshuß-Antrags nachge- wiesen und auch von Kraut, Thormeyer, Neupert und Wyneken der Regierungs-Entwurf als zutreffender anerkannt worden, entscheidet sih die Kammer für unveränderte Beibehaltung des leßteren. j Ï

Bei Nr. 3 desselben Paragraphen beantragt Kirchhoff, daß der im §. 19 sub Nr. 5 vorgesehene Fall, in welchem nur das Gutachten der Landschaft erfordert werden soll, in die Zahl der= jenigen Fälle aufgenommen werde, in welchen die Zustimmung derselben nothwendig, so daß diese nicht allein bei Auflösung einer Gemeinde gegen deren Widerspruch, sondern auch bei einer Entschei- dung der Landdrostei, durch welche eine Gemeinde unter Widerspruch neu gebildet oder mit einer anderen vereinigt werden soll, so wie über die Bedingungen der Vereinigung, erforderlich fein soll. Während Neupert für den Antrag sich erklärt, denselben jedoch auf Kolo- nieen ausgedehnt zu sehen wünscht, weist der Minister - Präsident von Münchhausen, nah einer Aeußerung Wyneken' s, daß ohne’ nachfolgende Neubildung die Auflösung einer Gemeinde ilm undenkbar scheine, und deshalb auch bei jener die Zustimmung nothwendig sei, auf die niht fern liegende Möglichkeit hin, wo der Bildung ciner Gemeinde eine Auflösung keinesweges vorauszugehen brauche, daß übrigens aber, auch bei vorausgeseßter Nothwendig- keit der vorgängigen Auflösung, eine Gefahr dennoch niht vorhanden sei, weil schon durch §. 18 Nr. 3 die sihernde, das Erforderliche in die Hand der Stände legende Bestimmung getroffen sei, zumal selbst im Falle des §. 19 die Landschaft doch jedenfalls zuvor mit ihrem Gutachten gehört werden müsse. Nachdem Wyne- len von der ausreihenden Garantie des Entwurfs nunmehr über=- zeugt, und auch Wolff mit von Honstedt für denselben sich erklärt, warnt Bening gegen eine zu weit ausgedehnte Mitwirkung der Provinzial-Landschaften, als einer Institution, welche zwar nütlich wirken fönne, aber auch die Administration jedenfalls verweitläuf- tigen werde, Der Kirchhoff\{he Antrag wird von großer Majorität abgelehnt, die obige Nr. 3 aber angenommen. Nr. 4 erfordert die Zustimmung der Landschaft bei Einführung neuer und Abänderung ösfentlicher Weg=-, Fähr - und Brückengelder, so weit dieselben nicht durch allgemeine Gesehgebung geregelt sind. Mit der von Kirch- ho} beantragten Ausdehnung auf Kanalgelder, ohne indeß au die Schleusengelder, wie von Honstedt vorgeshlagen, gleich- falls aufzunehmen, nimmt die Kammer die obige Nr. 4 an, Nach Genehmigung auch der Nummern 5, 6 und 7 bean- tragt Kirchoff, aus dem §, 19 Nr. 3 (Anlage von Kolonicen 1, st. w.) unter einer neuen Nr. 8 aufzunehmen, um auc rüsiht- li dieser das Zustimmungsrecht der Landschaften zu sihern. Be - ning bemerkt indeß dabei, daß theils der Zweck viel zu weit führe weil unter Nr. 3 nicht etwa nur die Kolonieen, sondern au son stige Anbauungen von größerer Ausdehnung und Bedeutung be- griffen, theils aber durch das Geseß vom 22, August 1847 über Ent - und Bewässerungen die Verhältnisse hinreichend geregelt er schienen. Wolff sicht in dem Antrage zuglei eine unstatthafte Abweichung von den niht ohne Weiteres zu beseitigenden Vorschrif- ten der Domizil-Verordnung, während Breusing von demselben einen niht gerechtfertigten und selbst zu gefährlihen Konse- quenzen führenden Eingriff in das Privateigenthum fürch- tet. Der Antrag wird hierauf von großer Majorität ab- gelehnt. Die §g. 19, 20 und 21, leßterer mit dem Aus- \chußantrage 17, finden ohne Diskussion die Zustimmung der Kammer. Zufolge §. 22 soll den Landschaften 1) von der Ver- wendung der von ihnen bewilligten Abgaben, Lasten und Leistungen (s. 18 Nr. 2 und 5), sv wie 2) von der Verwaltung der inner- In der Provinz belegenen Institute, welhe unter der unmittel- aren Verwaltung der Königlichen Behörden stehen, so fern deren Mittel ganz oder theilweise aus provinziellen Fonds fließen, auf ihr Verlangen Kenntniß gegeben werden. Der Ausschuß beantragt die Streichung der Worte: „auf thr Verlangen“. Gegen diesen von Wol ff begründeten und von Breusing vertheidigten Antrag spricht Staats-Minister von Mlnchhausen, wie auch Bening schon aus dem Grunde sich aus, weil, im Falle die Landschaften die

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Mittheilung niht verlangten, nur unnöthige Arbeit und Schreiberei verursacht werde. Der Ausschuß - Antrag wird hierauf mit großer Majorität abgelehnt, der §. 22 aber, gleihwie auch §. 23, ohne Weiteres genehmigt.

Hannover, 30, Mai. (D. R. Ztg.) Die heutige Geseß- sammlung enthält eine Bekanntmachung des Finanz-Ministeriums, daß die Bestimmungen des deutsch-österreichischen Postvereinsver- trages vom 1sten künftigen Monats an für den Postverkehr mit dem gesammten Kaiserlich österreichishen Staatsgebiete nebst Liech- tenstein, dem gesammten Königlich preußischen Staatsgebiete nebst den unter preußischer Verwaltung skchenden Postgebieten von Anhalt- Bernburg, Anhalt-Cöthen und Anhali-Deßau, Schwarzburg-Rudol- stadt und Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck und dem Fürsten= thume Birkenfeld, dem Königreiche Baycrn, dem Königreiche Sach- sen, so wie den Großherzoglich und Herzoglih sächsischen Ländern, dem Großherzogthume Baden, dem Herzogthume Holstein (ohne Lauenburg) nebst dem Fürstenthum Lübeck, den Großherzogthümern Mecklenburg - Schwerin und Streliß, der Landgrafschaft Hessen= Homburg, den Fürstlich reußischen Ländern und der freien Stadt Frankfurt zur Anwendung kommen werden.

LBürttemberg. Stuttgart, 28. Mai. (N. C.) Die Abgeordnetenkammer hat den Eisenbahnvertrag mit Baden mit 65 gëgen 19 Stimmen einfach genehmigt und ihrem Beschlusse nur den Ausdruck der Erwartung beigefügt, daß die Staats-Regierung alle ihr zu Gebot stehenden Mittel in Anwendung bringen werde, um die Konkurrenzsähigkeit der Straße, die von Maunheim, zu Wasser bis Heilbronn, nach Bietigheim führt, mit der Eisenbahn linie Mannheim - Bruchsal - Bietigheim, namentlich in dem Falle, wenn sie durch exceptionelle Tarifsäße in Baden oder durch andere Begünstigung der Linie Mannheim - Bruchsal gestört werden sollte, wiederherzustellen. Die Kommission hatte diese „Erwartung“ als „„Voraussezung““, d, h. Bedingung der Genehmigung des Art. 14 des Vertrags beantragt, worauf aber, wie erwähnt, die Kammer nicht einging. Außerdem wurde beschlossen, daß die Regierung die bei dem Vertragsabscchluß versäunite Abschaffung der Nedarzóölle wenigstens nahträglih bewirken und sobald als mögli Einleitung treffen möge, daß Württemberg von Baden das Recht erhalte, auf seine Kosten eine Zweigbahn nah Pforzheim zu bauen.

Wen. Kassel, 26. Mai (D! P: Al Z) Dey ODbera Bürgermeister unserer Residenz, Herr Hartwig, ist heute vom kur hessischen permanenten Kriegsgerichte zu drei Monaten Festungsarrest verurtheilt. Das frühere, wegen Unvollständigkeit der Untersuchung vom General=-Auditoriat aufgehobene Urtheil lautete bekanntlih nur auf zwei Monate. Das heutige erklärt den Angeklagten, weil er auf 'die ihm im Oktober v. J. zugegangene Benachrichtigung des militairischen Ober-Befehlshabers, General-Lieutenant von Haynau, von der angeordneten Auflösung der hiesigen Bürgergarde dieser Maßregel dur eine schriftlihe Erwiederung entgegengetreten sei, so wie nah seiner hierauf durch den Ober - Befehlshaber ausge- \sprochenen Suspension seine amtlichen Functionen dennoch fortge- seßt habe des Ungehorsams und Widerseßzlichkeit gegen die An= ordnungen des für die Dauer des Kriegszustandes ernannten Ober- Befehlshabers s{huldig und deshalb wider ihn eine dreimonatliche Festungsstrafe und Ersaß der Untersuchungskosten.

Sachseu - Weimar. Weimar, 28. Mai, (W. Ztg.) Gestern Nachmittag sind Se. Hoheit der Erbprinz zu Sachsen-= Meiningen mit Hcchstihrer Frau Gemahlin zum Besuch bei Hofe hier eingetroffen und im Großherzoglichen Residenzschlosse abgestiegen. Höchstdieselben sind heute nach Berlin abgereist.

Weimar, 29. Mai. Jhre Königliche Hoheit die verwittwete Frau Erbgroßherzogin von Mecklenburg-Schwerin sind heute Abend zum Besuche bei dem Großherzoglichen Hofe hier angelangt.

Frankfurt. Frankfurt a. M., 30. Mai. (O. P. A. Z) In der heute um 125 Uhr Nachmittags eröffneten Sißung des durchlauchtigsten Bundeétages waren ánwesend : der K. K. öster: reichische Bundes-Präsidial-Gesandte Herr Graf von Thun und Hohenstein für Oesterreih, der K. preußische General - Lieutenant Herr Baron vou Rochow für Preußen, Herr General von Xylan- der für Bayern, Herr von Nostiz und Jänkendorff} für Sathsen, Herr von Scheele für Hannover, Herr von Reinhard für Württember g, Herr von Marschall für Baden, Herr vou Trott für Kurhessen, Herr von Münch - Bellinghausen für das Großherzogthum Hesseu, Herr von Bülow für Holstein und Lauenburg, Herr von Scherff für Luxemburg und Limburg, Herr von Fritsch für die säcchsis{=thürin- gischen Staaten, Herr von Dungern für Nassau und Braunschweig, Herr von Oertßen für die beiden Mecklenburge, Herr von Eisen- decher für Oldenburg und die kleinen norddeutshen Fürstenthümer, Herr von Linde für Liechtenstein, Herr Baron von Holzhausen für Hessen-Homburg 2c., Herr Sh Pr. Haruier für Frankfurt, Herr Senator Banks für Hamburg, Herr Bürgermeister Brehmer für Lübeck und Herr Bürgermeister Smidt für Bremen.

Bremen. Bremen, 28. Mai, (Wes. Ztg.) In der heutigen Bürgerschafts-Sißung wurde die Ralisication einer Ueber- einkunft mit der Krone Hannover, die neue Dockanlage zu Bremer- hafen betreffend, beschlossen. Jun derselben Sihung theilte der Se- nat feine Rückantwort wegen der Schulangclegenheit mit. Zur nä- heren Prüfung des Gemeindeschul-Entwurfs wird, dem Wunsche der Bürgerschaft gemäß, eine Deputation nievergesezt. Die Schuldepu- tation wird beauftragt, behufs der unverzüglih in Angriff zu neh- menden Reorganisation der Freischulen, nähere Vorschläge übrr er- forderlihe Neubauten 2c. unter Anwendung der im Organisations- plane der Schuldeputation enthaltenen Bestimmungen, soweit solche unter Berücksichtigung der vorhandenen Verhältnisse geeignet er- scheinen, auszuarbeiten, eben so über die Errichtung einer höheren Bürgerschule, so wie über die ciner niederen Gewerbeschule, zu be- rathen.

Fi uslant®.

Fraukreih, Gesebßgebende Versammlung. Sihung vom 28, Mai. Bei der Eröffnung der heutigen Sißung werden gegen zwanzig Petitionen niedergelegt; die theils die Verfassungs-= Revision \{lecchtwez, theils die Abschaffung des Artikels 45 oder die Verlängerung der Gewalten Louis Napoleon Bonagparte?s verlan= gen, welches Lebhtere auf ven Bänken der Linken den Ausruf vcran- laßte: „Das ist rebellisch !“ Von einem Mitgliede der Linken wird auch eine Petition gegen das Geseh vom 31. Mai überreicht. Nachdem Clary aus Veranlassung einer Aeußerung des Generals Gourgaud, welcher der Nationalgarde die Ehre zuschreiben wollte, am 15, Mai 1848 die Insurgenten aus dem Saale der konstitui- rendèn Versammlung verjagt zu haben, im Namen des 2ten Ba-

taillons dér Mobilgarde, das er kommandirte, Protest ein- und für dieses das Verdienst jenes Tages in An-

Ves

pruch genommen wird die zweite Berathung des Na-

hat,

tionalgardengeseßes wieder fortgeseßt. Da es sih jedoch um unter- geordnete Bestimmungen handelt, so bleibt die Diskussion lange sehr ruhig, bis endlich der General de Grammont, der die Nationalgarde überhaupt bekämpft, vurch Erzählung einer Episode aus seinem Kommando zu La Guillotiere plößlich den Zorn der Linken aufrèegt. „Jch ließ“, sagt er, „zu La Guillotlere, der shlechtesten der lyoner Vorstädte, flir die Nationalgarde General. marsch \chlagen; allein Niemand erschien, mit Ausuahme eines alten Obersten aus der großen Zeit, aus der Riesenzeit (Heiterkeit in der Versammlung), der mir versicherte, daß die Nationalgardisten in ihren Häusern vurch die Vo1aces, die Ventres Creux und die Rutilans (Gefräßige, Hohlbäuhe und Röthliche sind Namen von Arbeiter-Verbindungen) blokirt- seien. Ich ließ darauf mehrere Ah. theilungen Kavallerie durch die Straßen reiten, und als diese zurückehr- ten, kamen ganze Haufen Nationalgardisten hinter den Pferden drein gelaufen, um si zu stellen.“ Beaunec (äußerste Linke) greift den Redner wegen seiner Aeußerung über die 60,000 Einwohner zäh lende Vorstadt La Guillotiere aufs heftigste au und uennt sie geradezu lügenhaft, wofür er zur Ordnung gerufen wird. (Eg verbreitet sih alsbald das Gerücht, daß General de Grammont unverzüglich den General Tartas beauftragt hat, dem Repräsentan. ten Beaune wegen dieser Beleidigung eine Herausfo: derung zu überbringen, ) Nach diesem Zwischenakt werden die Artikel des Nationalgarde-Gesezes rasch hinter einander angenommen. Der vor- lebte alleia, der die wihtige Bestimmung enthält, daß die Regierung erß binnen zwei Jahren zur Reorganisation der Nationalgarde zu schreiten braucit, während welcher Zeit die Nationalgarde überall bleiben foll, wie sie ist, und zwar auch aufgelöst, wo sie aufgelöst is, giebt zu einer längerer Erörterung Veranlassung. Monet findet den der Regierung gelassenen Spielraum zu weit unv s{lägt vor, den- selben für die nicht aufgelösten Corps der Nationalgarde auf sechs Monate, für die aufgelösten auf ein Jahr herabzuseßen, besonders da durch das provisorische Nationalgarden - Gese an vielen Orien völlige Desorganisation ver Nationalgarde eingetreten sci oder ein treten werde, Leon Fauccher, Minister des Innern, entgegnet,

day die Negierun Ne den 1 gelassenen nicht für die Erhallung der óöffenilichen Ruhe stehen könne, DOB fle übrigens gabe ur gu Den Orten wo nod Aufregung herrshe, davon Gebrauch zu machen gedenke, Das Amendement von Monet und Flandin wird verworfen und die zweijährige Frist mit 389 gegen 238 Stimmen angenom men. Hiermit sind die 120 Artikel des Geseßes beendigt. Gene

ral de Grammont s{lägt als Zusaß folgende Bestimmung vor: „Jeder Nationalgardist, der, gegen cine Jusurrection kommandirt, sich nicht gestellt hat und sich über seine Abwesenheit nicht ausweisen fann, wird auf 10 Jahre von den Listen gestrichen, entwaffnet und zu 50 bis 2000 Franken Geldbuße verurtheilt.“ Dieselbe wird jedoh nach einer Protestation von Baze, der darin einen verstedck ten Angriff auf die Nationalgarde finden will, wodurch sie de1 Geigheit vor der Emeute verdächtigt werden solle, mit 312 gegen U Stimmen verworfen, Ein von Estancelin vorgeschlagene! Zusaß: „Die Nationalgarde des Departements, wo sich der Sil der Regierung befindet, wird aufgelöst und entwaffnet“ wird ohn Weiteres durch die Vorfrage beseitigt, und dann das ganze Natio- nalgardengeseß in zweiter Berathung genehmigt. Zum Schlusse der Sißung übergiebt Moulin die Resolutionen der Kommission für die Vorschläge von Moulin und Morin. Die Kommission schlägt der National - Versammlung folgenden Beschluß vor: ,„1) Die Anträge auf Verfassungs=Revision werden einer besonderen Kommission überwiesen, die aht Tage nach Einlaufen des ersten Antrages in den Abtheilungen ernannt wird und spätestens na einem Monat ihren Bericht liefern muß. 2) Jeder Antrag au} Verfassungs=-Revision, ber in erster Berathuug verworfen worden ist, fann erst nah drei Monaten wieder eingebracht werden und wird einer neu zu ernenneuden Kommission überwiesen, die auf alle in der Zwischenzeit eingegangenen Anträge auf Verfassungs -Revision zu begulachten haben wird.“ Dieser Gegenstand wird sofort für dringlich erklärt und die Diskussion auf nächsten Sonnabend, den 31. Mai, angesetßt.

Pte, 20, Var r Con tuttonn e erinnert in seinem Leitartitel daran, daß heute das dritte Zahr der geseßgebenden Versammlung beginne, in welchem die Revi: sion ausgesprochen werden könne. Er hofft, die Versammlung werde dem WUle Srantrems gema, c moge diese Verfassung nicht so lange dauern, als die beiden aus thr her vorgegangenen Gewalten, die Revision beschließen. Er erwartet, daß die verschiedenen Fractionen der Majorität sich cinigen, und giebt namentlich dem Revisions-Antrage der Rue des Pyramives seine volle Zustimmung. Diesen Hoffnungen des Constitutionnel gegenüber spricht heute die legitimistishe Union sich dahin aus, daß die leßten zwei Siz zungen der Rue des Pyramides hinlänglich bewiesen hätten, wie dieser Parteiverein uicht mit den Legitimisten gehen wolle. Das=- selbe Blatt sucht darauf zn beweisen, daß die Fusion für die Be- wahrung der bestehenden Freiheiten unumgänglich nothwendig sei.

Das Journal des Débats bemerkt heute; „Zwei Fragen sind in diesem Augenblicke dem leidenden und beunrnhigten Frantkreich gcstellt: die Frage der Revision und die der Ab

schaffung des Oiscßes vom 34. Mai. Wer verlangt die Revision © Die Majorität, Das is unbestreitbar. Wir werden also die Re vision haben? Nein, weil bei dicsor Lebensfrage das Veto der Minorität genügt, um den Wunsch der Majorität zu lähmen. Zweihundert Deputirte halten vierhundert auf. Diese vierhundert Deputirten, welche vielleiht dèn Willen von sechs Millionen Wäh lern repräsentiren, müssen sich vor ihren zweihundert Kollegen beugen, welhe höcchstens die Hälfte dieser Wählerzahl dar- stellen. Wer wird also hier die National - Souverainetät ausüben? Die Minorität. Die Minorität wird über eine Majorität, über eine enorme Majorität siegen. So will es die Verfassung. Was soll man zu tieser Weise, das allgemeine Wahl recht zu verstehen und die Souverainetät des Volkes auf die Beine zu bringen sagen? Aber man verlangt auch Abschaffung des Ge- seßes vom 31, Mai. Wer verlangt sie? Die Minorität. Die Minorität verlangt nicht, sie fordert die Abschaffung, sie diskntirt niht, sie versucht nicht zu überreden, sie droht. Man wird

sich schlagen. Die ausgeshlossenen Wähler werden die Wahlkollegien stürmen. Das is ihr lebßtes Argument. Iffst es also nicht augenscheinlich, daß die Republik uns unter

dem Vorwande des allgemeinen Wahlrechts zur positiven Regierung der Minoritáäten führt? Ju der That, is die Republik zur Welt gekommen, um díe National-Souverainetät zu organisiren oder um sie zu erstickden? Man sieht, diese Frage verdient Beachtung, und viht ohne besonderen Beweggrund haben wir die Aufmerksamkeit des Publikums auf sie lenken wollen.“ Von Cormenin wird dieser Tage eine Broschüre über die Revision erscheinen.

Die legitimistishe Opinion publique spricht sih heute bei Erwähnung des Beschlusses der Rue des Pyramides, den General Lebreton als Kandidaten zur Quästur aufzustellen, für Beibehal tung der jeßigen Quästoren aus.

Der pariser Appellhof hat die Verurtheilung der Kepublique

bestätigt und a De von Journal-Artikeln als selbst- tándige Journal-ÜUrtikect ertiark. ; gts heutige Univers, ein Organ des Grafen MLpRtgleme bert, der mit dem Elysée jeßt sehr befreundet it, R ezug auf die gestrige Sißung der Natioual-Bersammlung : eits G d der Nationalgarde ist nicht in der Anzahl der FPBORE ga! P 10e dern in der Institution selbs. So lange es eine Masse Bürger geben wird, berufen, die allgemeine Meinung zu repräsentiren und dur{ch ihre Haltung den Grad von Achtung oder Sympatie anzu- zeigen, welchen die Regierung in der Bevólkerung genießt, wird es feine beständige Regierung geben,“ Paris, 29, Mai, Die Freunde des Elysce wollen wissen, daß der Prásident am 1, Juni bei Eröffnung der Eijenbahn von W1jou eine Rede halten werde, in der scine Lage und seine Politik kräftig gezeichnet werden jollen. Der vortugiehkjche Gesandte Zaldanha’s Minister Baroche eine lange Konferenz gehabt. ¿ Die legitimistische Un ion kritisiri heute den Revisions Antrag der Rue des Pyramides. Er ist ihr weder eine Petition, weil Reprásenianten nic6t petitionirten, noch ein Antrag, denn es rehle ibm die Form dazu. Es sei ganz einfach cin Verlangen. Darüber aber könne die National - Versammlung nicht abstimmen, denn Re- viston könne nicht beschlossen werden, sondern brauche einen (Geseßzentwurs, da ja der Tag de! Wahl und Constituante von der gegenwärtigen Ver

A Paiva halt

t gestern die erste Note ben und

dem nberze mit demselben

durcch motivirte Lagesordnung

des Zusammentriits dée sammlung bestimmt werden müsse, die Klugheit aber gebicte, Alles in Ein Dekret zu vereinigen, Dem Jnhalte nach sei der Beschluß ¿ex Rue des Pyramides noch unbestimmter, denn die Verfassung spreche ausdrücklich von totaler und partieller Revision und suge hinzu, daß die Constituante sih nur mit derjenigen Revision, fi 11 elche sie acwáählt worden, beschäftigen dürfe. Die geseßgebende Versamm- q Der Beschluß aber verdeckt den Sinn, in weld (olle, Darin steht die Unton ¡ne Verkürzung ver Rechte der Versammlung. Ueberhaupt hält i Journal deu Beschluß höchstens für ein Debattenthema, das die Rue des Pyramides noch werde äudern müssen. Die Dpi Z anderen Fraction der Legitini]ten, ¡tebt folgende Berhaltungsregeln : „Die Verfassung total, aber nuy in legaler Weise revitiren, keine Zweideutigkeit in der Frage der | constitutionellen Majorität suchen, das Geseh voll vollzieben lassen, statt dessen moralischen Werth zu dis- mmer Anfang eines Aufruhrs gegen das Geseb ist, i ein Beispiel geben dürfen,

iung muse alio centcheiden. vem die N eviiton geschehen

N Uu E Oa Ciner

elatlven odei iehen und utlren, was männer niemals

n dem die Orduun

a3 wird das Benehmen unserer Freunde sein.“ Das Or= a1 l en F on der Legitimisten, die Gazetle E run ent gleichsam als sein cigenes Glau nsbefenutniß ein Scóreiben des Marquis Larochejaquelin iber die MNevisio1 Da er seit lángerer Zeit franf ist und ihm die

verboten haben, wählt er den Weg der Presse, Ansichten mitzutheilen. Er klassifizirt zu-=

erst die Parteien. Die Republikaner aller Farben könnten m1 dem ohne Verrath an sich selbst nicht für Revision dieselbe verhindern. Die Legitimisten der totalen Revision hätten wenig Aussicht, weil sie bei dem Gejebe Die Regeutschaftsmänner, wie Broglie und Du

h über die Dreiviertel - Majorität hinaus, wollten we noch Heinrih V. Gegen sie würden Republikaner und Thiers mit seinen dreißig Anhängern wolle die Die wenig zahlreichen Bonapartisten würden mit den Regentschaftsmännern gehen. Die Revisionsfrage veDet cherlichkeit enden oder die Wahlen der

(¿fen Spaltungen influenzirt werden. Das

Li

l, 55 l 05

vin, Een N Nepublik, egitimisien stimmen.

Republik in Schuß nehmen

werde aljo entweder 1n

gebe den Oirleanisten und Bonapartijten, die mil

f&nunten, ungeheuren Cinfluß, namentlich wegen der

einander gehen n]. l Larochejaquclin’s Antrag ijl nun, das ueue

D, DDO Staatsbeamten.

Wahlgeseß abzuschaffen und das allgemeine Wahlrecht zu verlangen. Tas Siécle will wissen, daß die Revisions-Anträge blos peshalb verschoben worden seien, weil jeßt die Linke in einigen Abtheilun

A 5 s 2h ic) stark vertreten sei und man abwarten wolle, od nmch! die Verloosung am 1. Juni revissonsfreundlichere Resultate gebe.

cine Vetition französisher in den Vereinig

Mit dem „Niaga1 ( —_ C v Cor e f“ Í «o M oniligi Sov Nov ten Staatea ansässiger Kaufleute um geseßliche Revision der Ber

[7 4

fajjung angeiangft. : Die Urlaubsfommission hat beschlossen, von nun au uur 1n Fllen Urlaubsgesuche zu lesürworten, da

am häufigsten eingebracht

unabweislih dringenden diese von den Majoritäts - Mitgliedern werden. :

Die Kommission für innere Verwaltung hat gestern beschlo)jen, daß alle Franzosen, wel? ihrer Wehrpflicht genügt haben oder drei Fahre Wohnsiß nachweisen, auf die Gemeindewahllisien zu bringen seien. Diese Fassung wurde von den Legitimisten entschieden und mit Erfolg vertheidigt, von Orleanisten und Bonapartisten aber ent= chieden befämpsft.

Die Schriftsteller Feuilletonstempels an Dil

D

Gesellschaft hat beschlossen, eine Petition um ie National - Versammlung

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Abschaffung des u richten.

Der Appellhof hat gestern National, Gazette de Frauce unv Journal l fassirt und die Strafe des Siècle von 1500 auf 500 Fr. her- abgescbt, ämmtliche Verurtheiluugen vom Zuchtpolizei gerichte wegen Unterzeichnungsverstöße ausgegangen. :

Das Ordre behauptet, das Central-Comitè des Widerstandes set trolz des gerichtlichen Einschreitens nicht aufgelöst, jondern trete verwegencr auf als je. Das Journal veröffentlicht ein 11kes Bülletin, welches mehreren Repräsentanten zugeschickt worden sein soll, in deren Händen der Redacteur es gesehen haben will, Das Bülletin ist an vas Volk und an die Armee gerichtet. Die Revision im monarchischen oder Präsideutschafts - Verlängerungs- sinne wird Darin als das Signal dem Kampses bezeichnet, dessen Folgen und Verantwortlichkeit aus seine Urheber zu- rüdfallen sollten. „Wir geben also“, heißt es weiter, „Den Mit= gliedern der Majorität im voraus zu wien, daß diejenigen von

die Verurtheilungen der zzournale Vou tr

waren

ihnen, welche durch ihre Voten das Signal zum Gemebel geben, selbst ihr Todesurthcil gesprochen haben. Die Einrückung ihrer Namen in den Moniteur wird statt, ves . Urtheils gelten. Sie wollen eine Revolution, sie werden besriedigt wer-

den, denn es ist endli Zeit, mit dieser unverbesserlichen Kaste ein Ende zu machen, die man nur dadurch zurechtbringen wird, daß man ihr ihre übel erworbenen Reichthümer entreißt.“ Das Ordre bemerkt auödrüdcklich, es sei dieses Bülletin mehreren Repräsen- tanten zugesendet worden.

Paris, 30. Mai. (K. Z.) In der heutigen Sißung der National-Versammlung waren die Verhandlungen ot ne Bedeutung ; es wurden wieder zahlreihe Petitionen niedergelegt, jedoch noch feine Revisions - Vorschläge gemacht, Das Duell zwischen General Grammont und Herrn Baune ist ausgeglichen.

haus, Fn Erzbischof von York und der Herzog von Ar gy ll überreich- ten antipäpstliche Petitionen aus Jrland (Dublin, Waterford, An trun, Widcklow, Meath und anderen Orten), aus Yorkshire und Schottland, die Wirthshäuser in Schottland zur zweiten Lesung. welche

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verbietet Gewürz

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der Trunksucht unter Dienstboten und anderen Kunden der Gewürz

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Großbritanien und Jrland. Parlament. Ober- Sitzung vom 27, Mai. Der Graf von Enniskillen,

Auf Lord Kinnavid's Antrag kam die Bill über Diese Bill, {on voriges Jahr von den Lords genehmigt, aber u spät an die Gemeinen gekommen war, um Geseß zu werden, und anderen Krämern, die keine spezielle Wirths= yauslizenz haben, den Verkauf geistiger Getränke und sucht dadurch

__ London, 29, Mai, Bei dem gestern Nachmitiag von de? Königin im St. Jamespalaste gehaltenen Lever waren von fürst lichen Personen Prinz Heinrih der Niederlande, der Herzog von Sachsen - Koburg, Herzog Ernst von Württemberg und der Fürst von Leiningen anwesend. Die Gesandten aller Mächte hatten si in vollem Staat eingefunden, und cs fanden eine Menge von Vorstel- lungen anwesender Fremden statt. Abends war Konzert bei Hofe. Es sangen die Damen Grisi, Castellan und Pyne, die Herren La blache, Formes, Mario und Gartoni. An 300 Gäste waren ein geladen. j

Jn der London =- Tavern fand kürzlich die vierte Monats

rámer zu steuern, In Schoitlaud, bemerkte der Herzog von Ar- |

gyll, bedürfe die Trunksucht cines doppelten und dreifaheu Zügels ; in Glasgow fomme auf je 58 Erwachsenen cin Brann{weinladen,

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1 Gallone auf den Mann betrage.

Majestät an, tragl ICTFDC, seitiger

künftiger

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¡riedensfongreß statt.) Herr Hume erilart sem Antrag auf eine Untersuchung von Brooke’s Verfahren auf der Borneo - Küste sei aufgeschoben, nicht aufgehoben. Lord Palmerston habe den Aufschub verlangt, bis Sir J. Broole

selber anwesend sei, thue aber nichts, um diese Anwesenheit herbet-

zuführen, / ] i Beires von Lord Torrington's Verfahren in Ceylon im Jahre 1848.

und Strafmaßregeln

und grausamer Unterdrückung gewesen und daß Lord Grey, durch l

vernünftig gehandelt habe, indem jene offizielle Belobung geeignei

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ind die Branutweiu - Consumtion mache auf den Mana im Durch- | nitt, 3: Gallonen jährli, während sie in England nicht ganz

Unterhaus. Sibßung vom 27. Mai, Hexr Cobden kündigt auf inen der ersten Junitage einen Antrag auf eine Adresse au Jhre damit der Staais-Secretair des Auswärtigen beauf in Unterhandlungen mitiFrankreih zu treten zu gegen Reduction ver Wafsfenrüstungen und zur Berhinderung (Im: Junk findet bekannlli@ in London ein

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An der Tages-Ordnung is H. Baillie?s Motion in

Herr Baillie beantragt eine Reihe von Resolutionen: daß die Zwangs=- s welche während der Unruhen auf jener Insel zur Anwendung gekommen, auss{weifender Natur, rie standrechtlichen

, Y ' s s 2 Gui » It | Hinrichtungen nah Unterdrückung des Aufstandes ein Akt der Willkür | E S j

offizielle Billigung von Torrington?s Politik, unbedacht und un sci, künftige Grausamkeiten im voraus zu autorisiren und den guten Ruf Englands als eines humanen und gerehten Staates zu untergraben. Herr Baillie begründet seinen Antrag durch eine detaillirte Wiederholung der verschiedensten Berichte über den, wi er sagt, „sogenannten“ Aufruhr auf Ceylon und sucht zu beweisen, Vertheidigung im Oberhause keine einzige der Aussagen vor dem Untersuchungs - Comité (dessen Präsident Herr Baillie gewesen) entkräftet habe. Von Seiten der

gierungspartci tritt für Torrington und für das Kolonialault Sep- | jeant Murphy in vie Schranken. Lord Tonington sei niht vor | dem geeigneten Tribunal gehört worden. Die meisten Aussagen | erwähnten Comité hätten sich als unglaubwürdig und

widersprehend erwiesen. Die Kriegsrechis - Proclamation Ceylon habe kein bürgerliches Recht suspendirt und Angeklagten alle Bürgschaften der Vertheidigung gelassen. Confiscationen seien zum Behuf der Abschreckung angedroht, aber nicht ausgeführt worden. Endlich gab er zu beden- fen, daß ein verdammendes Votum des Hauses die Energie der Staatsdiener in künftigen Zeiten der Gefahr und auf so {wie rigen Posten, wie Ceylon, lähmen WULde, OLLL O. Seymer spricht für die Motion. „Wir haben“/, sagt er, „Den Kolonieen ihre Handelsvortheile auf unseren Märkten genommen; um so mehr ist es Englands Pflicht, ihnen gute Regierungen und gute Gouver- neure zu geben. Worin bestand Torrington's Befähigung sür sei- nen Posten? Er war ein gewesener Eis-nbahn-Direklor und Kuh stallerbauer, bevor er zur Regierung Ceylons berufen wurde, Die sogenannte Rebellion war eine Lumperei, welcher erst das unnöôthige Standreht eine Wichtigkeit gab.“ Graf Grosvenor veriheidigt Torrington?s Strenge, welche durch die Noth des Augenblicks ge- boten gewesen sci. Auch Herr Roebudck, obwohl Radikaler, verthei digte die Politik Torrington?s. „Ceylon“, sagte derselbe, „ist durch das Schwert gewonnen und muß mit dem Schwert in der Hani behauptet werden. Das Resultat, die Erhaltung Ceylons un ter britischer Herrschaft, entscheidet hier, niht die abstrakte Theorie. Die Hinrichtung von achtzehn Rebellen hat viel leiht ein dreijähriges Blutvergießen erspart, und die D cingalesishen Priesters, der in seinem Druat aufgehaugt wurde, war ein gutes Beispiel dafür, daß England vor Gericht kein An- sehen der Person kennt.“ Er müsse, {loß Herr Roebuck, sich für Torriugton erheben, da die Regierung, aus Furcht vor der VDppo- sition, ihu seinem Schicksal überlasse. Dagegen protestirt sein radi faler Freund, Herr Hume, gegen die Doktrine, daß ein gutes Resul tat sc{lechte Mittel rechtfertige. Auch einem eroberten Lande jet man eine christliche und verfassungsmäßige Regierung shuldig. Herr Hume griff dann die Regierung wegen der angeblichen Intriguen an, die sie in Bewegung geseßt habe, um das Untersuhungs-Comité parteiisch zu stimmen und die Wahrheit nicht ganz ans Licht kommen zu lasen,

daß Torrington's

vor dem

es

Gewisse Aussagen seien im Druck geradezu verfälsht worden. Darüber entspann sich eine lange Diskussion, in deren Lauf Lord Palmerston die Fälschung, falls eine stattgesunden, einfach de

Last legte; denn

Nachlässigkeit des Comité - Vorsiters (Baillie) zur thun ge

das Kolonialamt habe mit dem Comilébericht mchts zu

habt, Die Anklage der Fälschung weist auch der Kolonial - Unter

efretair, Herr Hawes, entschieden zurück, Die Fortseßung der De-

batte wird zuleßt auf Donnerstag vertagt, Sihung auf 2 Uhr nah Mitternacht,

i

Schluß der

Unterhaus. Sißung vom 28. Mai, Nach Erledigung einer Menge von Privatbills beantragte Lord H. Vane die zweite Lesung der Todten- beschauer=Bill. Herr Fibßroy stellt das Amendement, daß die Bill vorerst einem Spezial-Comité zur Prüfung vorgelegt werde. Herr Palmer unterstüßt, Herr Sotherson bekämpft das Amendement. Sir G. Grey erklärt si{ch ebenfalls für das Amendement. Wäh- rend er den Vorschlag der Vill lobenswerth fand, daß die Todten- beschauer feste Gehalte statt der üblichen Gebühren erhalten follen, sah er darin keine Maßregel, um dafür zu sorgen, daß die Todten- beshauer ihre Pflicht erfüllten, und daß die Gehalte im richtigen Verhältniß zur Arbeit ständen. Herr Wakle y, Radikaler und selbst Todtenbeschauer, war für die Bill und beklagte si, daß

die Regierung eine wahre Wuth habe, ihre besten Freunde im Stich zu lassen und ihre Feinde zu gewinnen. Lord H. Vane ließ si{ch herbei, seinen Antrag zurückzuneh- men, und die Bill wurde vor ein Spezial -Comité gewiesen. Das

Haus, als Comité konstituirt, beschäftigte sich darauf mit Locke's Eisenbahn-Bill, kam jedoch nicht über die 8te Klausel ; während der Diskussion über dieselbe entschieden si{ch 62 gegen 56 Stimmen für Vertagung des Comités; was für die Bill beinahe einer Niederlage gleihkömmt. Jn der ordentlihen Sißung kam au die Bill über weitere Ausdehnung der Grafschaftsgerichte zur zweiten Lesung. S{luß um * auf 6 Uhr Abends,

auf | 1 : j ( ande : den | Vertrage mit Frankreich und eine Modification der Nationalbank=

Versammlung rer National - Reform - Gesellschaft statt. Die Par laments - Mitglieder Hume und Cobden \prahen in derselben Hume's Anirag, daß die Reform gegenwärtig die wichtigste Pflicht sei, wurde vou der Versammlung angenommen, :

Die Inhaber spanisher Bons scheinen auf Bravo Murillo's Vorschläge nicht eingehen zu wollen.

London, 30, Mai. (K. Z.) In der gestrigen Sibung des Unterhauses wurde das Tadels - Votum gegen das Ministerium in der Ceylon-Frage mit einer ministeriellen Majorität von 80 Stimmen verworfen,

Belgien. Brüssel, 29. Mai. Der Commerce Belge sagt: „Die Gerüchte in Betreff der Minister - Krisis haben ihr ganzes Juteresse verloren, Allgemein glaubt man, daß die bishe=- rigen Minister ihre Portefeuilles (deren Geschäfte sie Übrigens nv ch fortwährend versehen) wieder übernehmen werden. Man spricktk jedoch von dem Rücktritte eines der Minister, der ‘aber nicht Herx Frère (der Finanz-Minister) i}, als möglich.“

Jtalien. Turin, 24. Mai. (Lloyd.) Der Senat eröff- nete gestern die General - Diskussion über die Handelsverträge mit England und Belgien. Gegen dieselben erhoben sich die Senatoren Sauli und Castagneto, ohne jedoch die Mehrheit , welche für fie ist, beeinträchtigen zu können. Die holländische Regierung hat il ren General - Konsul von Antwerpen nah Turin beordert, um hier einen Handelstraktat auf den Basen wie der mit England und Belgien geschlossene zu Stande zu bringen. Am 24sten legte der Deputirte Avigdor der Kammer den Kommissionsbericht über den von Nizza beanstandeten Zolltarif vor. -

Die turiner Deputirten - Kammer seßte in ihrer heutigen Siz- zung die Diskussion über die Kriegs = Bilanz, wovon die Katego rieen von 25 bis 53 und darunter 15 ohne Einrede angenommen wurden, fort, Nur die Kategorie 37, betreffend eine Ausgabe von 136,662 Lire für die Militair - Akademie, veranlaßte eine hestige Erörterung, wobei der Kriegs-Minister, sich auf ein von der fran zösishen Kammer gegebenes Beispiel berufend, diese als eine jou veraine Versammlung bezeichnete und die Eigenschaft der piemon- tesischen abzusprechen schien, wodurch sich diese leßtere sehr beleidigt fühlte. Der Finanz=Minister brachte vier Geseßvorshläge, wodurch unter Anderem die geschlossenen Verträge mit Preußen, dem Zoll verein, dann ein Zusaß-Artikel zu dem Handels- und Schifsfahrts=

Statuten bestätigt werden sollen.

Die von dem Könige ernannte Kommission zur Anbahnung de1 Verwirklichung des Geseßes über Aemter -Anhäufung hat alle Be amte, welche si in den bezogenen Fällen befinden, eingeladen, ihre diesfälligen Eingaben mit den nöthigen Anmerkungen bis längstens den 10. Juni l. J. dem Ministerium des Jnnern vorzulegen.

Es wird allgemein angenommen, daß der Bewegung in Nizza franzósishe Einflüsterungen zu Grunde liegen. Weehrere Bürge von Nizza haben Besißungen in Frankreih, wo di

die Abgaben um Vieles geringer sind, zudem is der südlihe Theil dieser Provinz mit seinem Oelhaudel vorzüglich an Frankreich angewiesen, und die Ausfuhr dieses Arkikels dahin ist so bedeutend, daß die Nizzarde1 jezt heraushcben, es foste sie die Union mit Piemont nur in dieser Beziehung jährlich über eine Million Lire. Mit den Produkten des nördlichen Theiles, cls: Wolle und Schlachtvich, wären sie von der Natu1 an das nahe Frankreich angewiesen. Ueberhaupt soll das neue Cavoursche Gefeß sie mehr als die Prohibition inkommodiren, indem nach dic sem Geseße unter Anderem nur für aus Frankreih bezogene Weine jährlich an 750,000 Lire Steuer gezahlt werden soll. Die Vor theile eincr Verbindung mit Frankreih werden daher ins ht Licht gestellt und gezeigt, daß die piemontesische Regierung diese Provinz in Allem vernachlässigt, ja nicht einmal für ihre nöthigen Communicationswege gesorgt habe, da doch die einzige S Nizza jebt hat, den Franzosen zu verdanken sei, währen ren Provinzen zu solchen Zwecken Millionen verwendet werde: Auch der Klerus soll diese Stimmung theilen z das mona hat sich offen dem Proteste angeschlossen. Av | immer in Haft ; man verweigert, ihn selbst gegen ' die angt Caution freizugeben, Das Ministerium hat die Deputation der Munizipal-Rath von Nizza mit der Protestnote nach T1 | abschickte, niht angenommen; auch sollen mehrere Tru lungen Bcfehl erhalten haben, sich nah dieser Provinz gung zu seßen. | In Genua hat sich

Titel Jtalia e Popolo

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das Journal Libera Jta

| phosirt und den C

| auch die erste Nummer erschienen is; der gewesene L

| hat si{ch von der Theilnahme an diesem Blatte zuruckgez ist, wie {hon früher bemerkt worden, vom Gericht sprochen, aber des Dienstes enthoben und darf sich m militairishen Ranges, noch der militairishen Abzeid

| nen. Das neue Journal Jl Povero hat bei seiner zn

| mer noch keine Abnehmer gefunden.

Die französische Regierung hat zu ihrem General Genua den Herrn A. Mimaut ernannt, indem Herr LVavil bis jet diesen Posten versah, zum bevollmächtigten Viniste!

und mit einer wichtigen Mission betraut worden ift Florenz, 26. Mai. (Ll) Dex Bevollmächtigte En Richard Lalor Sheil, ist gestern hier gestorben : | Der \ardinishe Geschäftsträger verweigerte einer T | den vävstlihen Staaten das Visa zur Reise nah Sardinien unì | führte als Ursache an, daß man auch in Rom die sardinischen Un terthanen nicht frei aus- und cingehen lasse. Sollte dies Fakt1 | das die Croce di Savoja bringt, sich nicht als ein Jrrthum | herausstellen, so scheint zwischen der päpstlichen und sardinischen Regierung das Einverständniß, von dem so oft gesproWen wurde noch sehr entfernt zu sein. 5 Die Regierung hat die Errichtung eines protestantischen L hauses für die Engländer nur unter der Bedingung der Nichtöffent - lichkeit des Gottesdienstes gestattet, weil es in Toscana nur eini herrschende Staatsreligion giebt. Nichtsdestoweniger wurde E umgangen, man machte Proselyten und predigte und lehrte in ita lienischer Sprache. Der Herzog von Cafigliano beschwerte sich Hie über beim englischen Minister und erklärte, daß, wenn diese Miß bräuche nicht aufhören würden, die Regierung Mittel treffen werde, ihren Unterthanen die Theilnahme an diesem fremden Gottesdienste zu verwehren. Auf diese Note erwiederte Lord Palmerston, lehnte

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