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E S Seite 287) und des F. 1 Absaÿ 2 des Gesetzes vom 10. uo 188.1, betreffend den bauernden Erlaß an Klassen- und klassifizirte r Einkommensteuer (Gesez-Samm- lung Seite 126) unter Abä nderung der Bekanntmachung vom 21. v. Mts. (Geseßz-Samml ung Seite 119), daß für die vier Monate Juni, Juki, August und September 1882 die Monatsraten sämmtlicher Stufen der Klassensteuer und der fünf untersten Stufen der klassifizirten Einkommensteuer, und außerdem für den Monat Mat 1882 die Monats- rate der ses untersten Stufen der Klassensteuer unerhoben bleiben. / Berlin, den 5. April 1882. Der Finanz-Minister. Jn Vertretung : ' Meinedcke.
Ministerium der geisilichen, Unterrihts- unv Medizinal-Angelegenheiten.
Dem Oberlehrer Dr. Schwarz am Königlichen Gym- nasium zu Hohenstein i. Ostpr. ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Der ordentliche Lehrer Dr. Friedrih Heidenhain am Gymnasium zu Marienwerder ist zum Oberlehrer am Gymnasium zu Sirasburg i. Westpr. befördert worden.
Die Wabl des Oberlehrers Dr. Arthur Gronau am Gymnasium zu Strasburg i. Westpr. zum Rektor des Pro- gymnasiums zu Schwetz ist bestätigt worden.
Ministerium der öffentlihen Arbeiten.
Verfügung des Ministers der öffentlihen Ar- beiten, betreffend Festseßung des Termines für die Durchführung der durch den Allerhöchsten Er- laß vom 27. März 1882 genehmigten anderweiten Abgrenzung der Eisenbahndirektions- Bezirke
Bromberg und Berlin.
Vom 1. April 1882,
Auf Grund dcr durch den Allerhöhsten Erlaß vom 27. März 1882, betreffend ar. derweite Abgrenzung der Eisen- bahndirektions-Bezirke Bromberg und Berlin, dem unter- zeichneten Minister der öffentlichen Arbeiten ertheilten Er- mächtigung wird der Termin für die Durhführung der Aller- höchst genehmigten Bezirksveränderung hierdurch auf den 1. April 1882 festgeseßt.
_ Zugleich wird die Verwaltung und Betriebsleitung der hiernach aus dem Bezirke der Königlichen Eisenbahndirektion zu Bromberg ausscheidenden und dem Bezirke der Königlichen Eisenbahndirektion zu Berlin hinzutretenden Strecke Frank- furt a. d. Oder - Cüstrin dem von der leßtgenannten Behörde ressortirenden Königlichen Eisenbahn - Betriebsamte (Berlin- Sommerfeld) zu Berlin innerhalb der den Königlichen Eisen- bahn-Betriebsämtern durch die unter dem 24, November 1879 Allerhöchst genehmigte Organisation der Staatseisenbahn- verwaltung zugewiesenen Ressortbefugnisse übertragen.
Berlin, den 1. April 1882. Der Minijcr der öffentlichen Arbeiten. Maybac.
_ Abgereist: Se. Excellenz der Vize-Präsident des Staats- A und Minister des Innern von Puttkamer na irol;
Se. Excellenz der Staats-Minister und Minister der geist- i ? ts: r geist- lichen, Unterrichts- und Medizinalangclegenheiten vonGoß nach der Provinz Ostpreußen. tod fals
Angekommen: Der Gereral-Auditeur der Arm E Geheime Ober-Justizrath ODehlshläger aus Of: j n.
Die Nummer 12 der Gesez-Sanmlung, wel{e v t zur Ot geiaiyt, gu unter S ph cin fes E as Gejeß, betreffend die Feststellung des Staatshaushalts-Etats für das ahr vom 1. April 1882/ B E 1882 3 D unter 9 N vit Nr. die Verfügung des Ministers der öffentlichen Arbeiten, betreffend Festseßung des Termines für die Durs führung der durch den Allerhöchsten Erlaß vom 27. März 1882 Een anderweiten Abgrenzung der Eisenbahndirektions- ezirke Bromberg und Berlin. Vom 1. April 1882. Berlin, den 8. April 1882. Königliches Geseß-Sammlungs-Amt. Didden.
andelsregister-:Beilage wird Nr. 14 der
y zu der heutigen Zeichenregister-Be anntmahungen veröffentlicht.
Nichtamtliches. Deutsches Neich.
, Preußen. Berlin, 8. April. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute den Vortrag des General- Lieutenants von Albedyll entgegen und empfingen den russi- schen Militär-Attaché, Fürsten Dolgorouky.
_ Beide Kaiserlihe Majestäten machten zusammen eine Ausfahrt und empfingen den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Hessen und Prinzessinnen-Töchter.
Nach der Spazierfahrt hörten Se. Majestät den Vortrag des Unter-Staatssekretärs im Auswärtigen Amte, Dr, Busch.
Jhre Majestät die Kaiserin und Königin Königlichen Pa (s Gottedzient ti Qo bei, worauf im
gicyen Palais Gottesdienst für die Königliche Famili und den Hof stattfand. E E ú Kg Ao Ihre Malkit ate Res und Königin
ng-Aklademie der Aufführun es Vratori „Der Tod Jesu“ zu. E ctt sU
— Jhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten
Hoheit der Prinzessin. Victovia mahls in das. Palais- zu Jyren
6 Uhr die liturgishe
Palais. Jhre Kaiserkbiche
Margarethe waren ebenfalls. bei der Majestäten zugegen. Um k Uhr begaben Sih
Besuch bei dem Erbprinzen und
erfolate um 4 Uhr. lihen Hoheiten
rung der Passfionamusik
„Der Akademie.
Tabadckpflanzungen für U chlossen :
pflanzungen in botanischen und für jeckes derartige Grundstück n inhalt umfaßt und Seitens der bescheinigt wird, daß der zu
wendet werde.
sehen zu lassen. und es kann einem mehr als 50 Tabackpflanzen ledi
mit Taback bepflanzten Fläche z1 slüds unzweifelhaft hervorgeht.
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—— Kabem Se. Ma
der anderen s{on vorhandenen
\chließlich der Seminare,
unterrihts überwiesen worden
heimen Ober-Regierungs-Raths
worden ist.
in Konstantinopel werden über den Charakter der daselbst aufgetretenen Krankheitser s ch züglih deren an Ort und Stell schiedenheiten hervorgetreten sind. schaft ist deren Delegirter im i
siht genommen.
Anfang April eingegangenen Wi
verflossenen Vierteljahre für die
einigen Bezirken über Mäuse-
nahme von Feldarbeiten, so daß Vergleich zu früheren Jahren {01
ten entwickeln sich günstig. — Diezu sih im Allgemeinen
in mehreren Bezirken angefangen, Weinberge und Obstbäume bere
verhältnißmäßig hohen
preise werden \ich voraus\ictli Jahre 1881, dit ióhs
leidigung dem Beleidigten die
die Kronprinzlichen Herrschaften begaben Sih am
*) cfr. Nr. 79 R. A. de 1882,
Ds3trnerstag Cer ne 10? Thr
lihen Hoheiten der “Kronprinz und die Kronprinzessin zum
| Meiningen und dem Prinzen und der Prinzessin Wilhelm mit den Großherzoglich hessischen Herrschaften nah Potsdam. Die Rü&kehr Jhrer Kaiserlichen Hoheit der Kronprinzessin
Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz mit Jhren König- } den Großherzogli hessischen Herrschaften kehrten mit dem 5 Uhr-Zuge nah Berlin zurück. Am Abend besuchte Se. Kaiserliche Hoheit die Auffüh-
__— Der Bundesrath hat in seiner Sizung vom 21. März d. J. bezüglih der Anmeldung und Besteuerung von
1) Von der Erhebung der Tabacksteuer von Taback-
angelegten Gärten ist Abstand zu nehmen, wenn die Pflanzung
Konsum, fondern lediglih zu wissenschaftlichen Zwecken ver-
i Die obersten Landeëfinanzbehörden sind in den vorbezeichneten Fällen befugt, unter Vorbehalt des Wider- rufs von der alljährlihen Anmeldung solcher Pflanzungen ab-
2) Von der Erhebung der Tabasteuer ist abzusehen, | die Erfüllung der Vorschriften wegen der An- meldung der betreffenden Grundstücke unterbleiben, wenn auf
zusammenhängenden, ungetheilten Grundstü nicht
werden, und diese Bestimmung der Pflanzen aus der Art der Benußung des Grundstücks, sowie aus dem Verhältniß der
jestät der König mittels Allerhöchsten Erlasses vom 9. Fanuar 1882 zu ¿n CdMiaen geruht bee daß für die Bearbeitung der auf das niedere Schulwesen sich beziehenden und anderer verwandter Angelegenheiten in dem Ministerium der geistlihen, Unterrichts- angelegenheiten eine besondere Abtheilung in dem Verhältniß
sind in dem Ministerium zwei Abtheilungen für die Unterrichtsangelegenheiten : I. Abtheilung die Angelegenheiten der Universitäten und wissen- schastlihen Anstalten, des höheren und technischen Unterrichts- wesens, sowie der Kunst und des Kunstgewerbes, der 11. Ab- theilung die Angelegenheiten des niederen Schulwesens ein-
| des Unterrichts der Taubstummen, Vlinden und Jdioten, des Mädchenshulwesens und des Turn-
rihtsabtheilung ist in dea Händen des bisherigen Dircktors der Unterrichtsabtheilunz des Ministeriums,
die Direktion der 11. Unterrichtsabtheilung dem zuni Ministerial- direktor ernannten bisherigen vortragenden
Geheimen Ober - Regierungs - Rath de la Croix übertragen
— Auf Vorschlag des internationalen Gesundheitsraths
die dortigen fremden Missionen Aerzte nah Varna entsenden, um eine genaue Untersuchung
rathe, Dr. Viordtmann für die beabsichtigte Sendung in Aus-
— Nach den bei dem landwirthschaftlichen Ministerium standsberihten war die andaucrnd milde Witterung im
saaten außerordentlih günstig, und zeigen leßtere, sowie Oel- früchte und Klee, einen vorzüglichen Stand; jedoch wird in
Der äußerst milde Winter gestattete fast fortdauernd die Vor-
stellenweise ist dieselbe bereits ganz beendigt, und die jungen Saa-
Befürchtungen des Eintritts von großem Futtermangel haben ch| nit verwirklicht, da das Vich bis in den Dezember hinein auf die Weide getrieben und da- dur die Futtervorräthe geshont werden konnten, auch der Austrieb {on begonnen hat. — Angebots an verkäuflichem Vieh
hoffnungen. — Wie aus dem Regierungsbezirk Trier berichtet wird, ist es im Weinhandel zur Zeit sehr still, nur in der Bürgermeisterei Leier Men ein ziemlih lebhafter Vertrieb zu ( i reisen stattgefunden haben. Ebenso sind die Preise für Nuzhol; durchgehends höhere, während die- Jenigen für Brandholz wenig befriedigten. — Auch die Loh-
— Wird wegen einer in einer Zeitung begangenen Be-
Majestäten.
diesem Gottesdienste im Palais Ihre Kaiserlichen und König- der Erbprinzeffin von Sa6(sen-
Tod Jesu“ in dexr Singz
nterrichis- und Zierzwecke be-
anderen zu Unterri&tszweckten iht mehr als 30 qm Flächen-
vorgeseßten Aufsichtsbehörde erzeugende Taback nicht zum
glih zu Zierzwecken gepflanzt
ir Gesammifläche 7cs Grund-
und Medizinal- Abtheilungen gebildet werde,
eingerihtet und der
Die Direktion der 1, Unter-
( Wirklichen Ge- Greiff verblieben, während
Rath, Wirklichen
unier den Mekkapilgern*) elnungen anzustellen, be- e bekanntlich Meinungsver- Seitens der deutschen Bot- nternationalen Gcsundheits-
tterungs- undSaaten-
Entwickelung der Winter-
und Wurmfraß geklagt. —
die Frühjahrsbestellung im 1 bedeutend vorgeschritten Ut:
Anfang des Winters gehegten vielfach Die in Folge des starken gedrückten Viehpreise haben
sih wieder zu heben. — Die tigen zu den besten Ernte-
niht höher stellen als im
Befugniß zugesprochen, die
mil Jhrer Königlichete 7 Veructheilung zu publiziren, so ist ) zur Feier des heiligen Abend- ¿ Straßgesezbu hes E vine A ilt nah §. 29@ Abs. 2 des;
es 1 eil des Urtheils auf An-- | trag des Beleidigten durch die öffentlichen Blätter bekannt u
Se. Kaiserlicha E Seins besuchte Aben5s f macen, und zwapo wenn wöglih durch dieselbe Zeitung oder
Gestern. Vormittag 10- Uhr wohnte Se. Kaiserliche Hoheit | wie der Abdruck d “g : dem Gottcédienst im Dom bei und begad Sich demna E rut der Beleidigung geschehen.
18/2, Uhr zum Gottesdienst zu Jhren Mojestäten in das | dur Urtheil vom 3. Februar d.
n ] Hobeit die Kronprinzessin mit Jhren Königlichen Hoheiten den Prinzessinnen Victoria, Sophie und
4 Zeitfehrist und in demselben Theile und mit dersæfben Schrift,
) l In Bezug a diese Bestimmung hat das Reichsgericht, Il. Stralsut
: J., ausgesprochen, daß die Bestimmung des §. 2002 Str. G. B. nur eine Anleitung für den Richter enthalte, wie er in der Regel die Art der Bekannt- machung zu bestimmen habe, ohne daß dadurch dem Richter die Befugniß zu einer davon abweichenden Bestimmung der Axt und der Stelle der Publikation entzogen sei, falls er im En Falle eine derartige Abweichung füx ¿zweckdienlich
— Se. Durchlaucht der Prinz Fvréiedrih von Dae oer ne E F Commandeur 0es N ner-Negiments, hat sich auf cinige T - A bebe ge Tage nah Regens
— Der General-Lieutenant des Barres Präses d
z E E 2 G S N » s er | Tae ilitär-Coaminationsfommission, ist von dex vor O Tagen na reôden unternommenen Dienftreise hi . zurückgekehrt. E ias
Sessen. Aus dew Großherzogthum He en,5. April. (Kö Ztg.) Den Ständen ist ein Gesetzentwurf, O i \ch gege und die Schenkungs steuer betreffend, zugegangen. Dur diesen Entwurf wird einem schon auf drei Landtagen geäußerten Wun)che und der Zusage n der diesmaligen Thronrede ent- sprochen. Hervorzuheben ist, daß, abweihend von dem big= herigen Grundsaße, wona in allen Erbfchaftsfällen der gleiche Prozentsaß, (5 pCt.) ohne Rüsicht auf die Nähe der Verwandt- schaft mit dem Erblasser erhoben wurde, nunmehr Prozent- stufen (4 pCt. bis 8 pCt.) nah dem Grade der Verwandt haft eingeführt w.rden follen, wie dies in anderen Staaten bzrveits besteht. Auch sonst sind sehr erhebliche Aenderungen an dem bisherigen Rechtszustand in Aussicht genommen, indem 3. B. auch Schenkungen unter Lebenden, sofern reren Vollzug ganz oder theilweise bis zum Ableben des Schenkers au'gefcoben
ist, besteuert werden sollen, was bisher nicht der Fall war. — 6. April. Jm Anschluß an das im vorigen Jahre erlassene Gefeß über tie Ausübung und den Schuß der Fischerei verkündigt das heutige Regie- rungsblatt eine für Hessen wie die Nachbarstaaten wichtige Verordnuno, welche auf die praktische Durchsührung der in jenem Gesetze niedergelegten Grundsäße gerichtet ist. Alle offenen Gewässer werden danach einer wöchentlichen (24 stin- digen) und außerdem eincr jährlichen Schonzeit unterworfen. Die jährliche ist eniweder eine Frühjahrs- oder eine Winter- shonzeit, in beiden Fällen eine zweimonatige (10. April bis 9. Juni, bezw. 15. Oktober bis 15. Dezember); sür bestimmte Gewässer ist eine boppelte Schonzeit, unter Beschränkung auf den Fang bestimmter Fischgattungen, feslgesctt. Jn den Schonzeiten ist, die in der Verordnung ausdrücklich vorge- sehenen Ausnahmen abgerechnet, der Fischfang untersagt, ständige Fischereivorrichtungen müssen beseitigt oder abgestellt werden. Außerde1: enthält die Verordnurg eingehende Vor- christen über die Minimalgröße, unter welcher die einzelnen Fisharten und Krebse nicht gefangen werden dürfen, über die vom Anfange nächsten Jahres zu verwendent en Fanggeräthe, die niedern und höhern Organe des FisGhercishußes sowie insbesondere au die Ermächtigung bcs Ministeriums bezüg- [ih derjenigen Gewässer, welche theilweise der Hoheit anderer Staaten unterworfen sind, die diesseitigen Schonbestimmungen so lange außer Wirksamkeit zu seßen, als niht in den be-
treffenden Staaten gleihmäßige Vorschriften eingeführt sind,
Oesterreich-Ungarn. Wien, 6. April. (W. T. B. Amtlich wird gemeldet : Jn der Nacht vom Ei A J Di M wurden in der Nähe des Uebergangs über die Sutjeska bei Jgovci 150 J nsurgenten von 130 Freiwilligen überfallen und mehrere RUNTSN N niedergemacht; der Nest derselben flüchtete nach Bucevobdro. Am 5. d. M. wurde die Gegend von Dragali und Gradobina nach Lupoglava und Grkovac hin von Fnsurgenten gesäubert, wobei ein lethastes Feuer- gefecht bei Dragali stattfand. Unsere Tauuppen hatten 5 Ver- wundete, | : — 7, April, (W. T. B.) Der „Politischen Correspon- denz“ wird aus St. Petersburg gemcldet, Großfür st Wla- dimir werde in kürzester Zeit nah St. Petersburg zurück- kehren und dürfte zur Nückreise seinen Weg üver Berlin nehmen und dort einige Tage verweilen. — 8. April. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht das am 1. Juli d. J. in Krast tretende Uebereinkommen zwischen Dejterreih-Ung arn und England, die wehfelseitige Unterstüßung hülfsbedürftiger Seeleute betreffend. — Der Kaiser hat _der Wiener Kün stlergenossenschaft aus Anlaß der E: öffnung der internationalen Kunstausstellung seine Anerkennung ausgesprochen. Prag, 6. April. (W. T. B.) Das Wahlcomité der konservativen Großgrundbesißer hat einen Auf- ruf crlassen, in welhem mitgetheilt wird, daß das Comité anläßlih der bevorstehenden Wahl beschlossen hat, bei der gegnerischen Partei für die noch übrige Mandatsdauer des Reichsrathes die Aufrechterhaltung des Kompromisses zu be- antragen, nah welchem bei Nad wahlen der Kandidat derjenigen Parti gemein)am acceptirt werden soll, welhe das erledigte Mandat inne halte. : Falls dieser Antrag abgelehnt werden sollte, werde das Comité einen eigenen Kandidaten ausstcllen. Ragusa, 7. April. (W. T. B.) Der Correspondent serbischer unb russischer Zeitungen, Wesics, ist wegen seines Einverständnisses mit den Krivoscianern und mit panslavistishen Agenten von dem Kriegsgerichte zu einer einmonatlichen Kerkerstrafe verurtheilt worden. — Bei dem nah Esseg abgesührten Archimandriten von Mostar, Ra du- lovics, sind kompromittirende Briefe des Metropoliten von Belgrad, Michael, und von Belgrad importirte aufrührerische Proklamationen mit Beschlag belegt worden.
_ Schweiz. Bern, 6. April. (W. T. B.) Die Kom- mission des Nationalraths beshloß mit 11 gegen 4 Stimmen, die Ratifikation des {weizeris{: französischen Han- delsvertrages sowie der Verträge über Niederlassung, Marken- {uy und Schuh des literarischen Eigenthums zu empfehlen.
Frankreih. Paris, 5. April, (Fr. Corr.) Das Budget des Kriegs-Ministeriums Fr 1883 eláit
sih auf 587 053 799 Frcs., das ist um 15 654 501 Frs. höher als das Budget von 1882, Ueber das Effektiv der
Yrmee entnehmen wir diesem Aktenstücke folgende Daten : Es ¡iebt noh drei Marschälle von Frankrei, die Herren Canro- bri Mac Mahon und Leboeuf. Man zählt 95 Divisions- neräle der ersten Sektion (a!so aïtiv oder zur Disposition estellt), 10 Divisions-Generäle, die der ersten Sektion beibe- lten werden, aber mit keinem Kommando versehen sind, 183 Brigade-Generäle der ersten Sektion, 13 Divisions- Generäle und 30 Brigade-Generäle der zweiten Sektion (Reserve), 167 Generalstabs-Offiziere und 8 aftive General- ntendanten. Das Effektiv besteht aus 144 Linien-ZFnfanterie- egimentern zu 4 Bataillonen von je 4 Compagnien nebst 9 Depot:Compagnien, 30 Jäger-Bataillonen, 4 Zuaven-Regi- entern, wovon 1 Depot-Compagnie in Frankreich, 3 Bataillonen leichter afrikanisher Jnfanterie, 5 Straf-Compagnien, die Fremdenlegion und 3 Regimentern algerisher Tirailleurs. Die Kavallerie zählt 77 Regimenter, nämlich 12 Kürassier-, 96 Dragoner-, 20 berittene Jäger-, 10 Husaren-Regimenter r das Jnland und 2 sür Algerien, 4 Regimenter asfrika- nischer Jäger, 3 Regimenter Spahis ; eines der leßteren liefert der Marine eine Abtheilung für die Senegalkolonie. Die Artillerie umfaßt 38 und das Genie 4 Regimenter. Die Gensd'armerie ist 23 375 Mann stark, wovon 1025 in Al- erien dienen ; die Legion der republikanishen Garde endli zählt 3170 Mann. : | : “B “ Zur tunesischen Angelegenheit wird erklärt: Der Minister-Präsident de Freycinet erachtet, daß der beste Weg, für einen Plan zur Reorganisation Tuncsiens die Zustimmung der Mächte zu erwirken, darin bestände, eine Verwaltung ein- uführen, welche sich zwar von den französischen Traditionen heiten läßt, aber doch auch den Anschauungen und Bedürf- nissen der Unterthanen des Beys die ausgiebigste Genugthuung gewährt. Die französishe Regierung möchte ohne Ver- ug zu einer Lösung gelangen, welhe geeig- ne wäre, alle Betheiligten zusrieden zu stellen. Es ist leiht möglich, daß der neue Minister-Resident, Hr. Cambon, eine Rundreise durch die Regentschaft unternimmt, um genau zu ermitteln, wie die Reformen durchzuführen und ie Interessen zu shonen wären. : die Interesse i d T. B.) - Heute Vormittag fand ein Ministerrath stat. Nah den Erklärungen des Ministerpräsidenten de Freycinet ist die jüngste aufständishe Bewegung in Südtunis in der Abnahme begriffen. — Der Präsident 6révy reist nah Sc&loß Chenonceaux, um daselbst die Osterfeiertage zu- zubringen. — Der Bolschaster Tissot wird sich heute Abend auf seinen Posten nah London begeben. D Algier, 7. April. (W. T. B.) Eine französische Kolonne stieß im Süden von Figig ¿uf den Marabut Bu-Amena und brachte demselben eine vollständige Nieder- lage bei. Sein Convoi und 26 seiner Frauen wurden er- beutet und fast alle Kämpsenden getödtet oder gefangen ge- nommen. Jhm selbst gelang es jedoch, zu entkommen.
Ftalien. Rom, 6. April. (W. T. B.) Das „JFour- nal de Rome“ dementirt formell die Behauptung der „Ztalie“, daß der Kardinal-Staatsselretär Facobini zu dimissioniren
bsichtige. E N 7 April. (W. T. B.) Heute Nachmittag um 5 Uhr sand in der Kapelle der deutschen Bosschast die Todten- feier sür die verstorbene Fr. von Keudell statt. Außer
| hem deutschen Boischaster von Keudell und dem Frhcn. von
Patow wohnten der Feierlichkeit bei: das Personal der deut- hen Botschast, die Minister, vom Ministerium des Auswär- tigen außerdem der Generalsekretär Baron Blanc und der General-Direktor Malvano, die Hofstaaten des Königs und der Königin, die Mitglieder des diplomatischen Corps, die Mitglieder der deutshen Kolonie, mehrere Deputirte und zahl- reihe Damen. Der Sarg war ganz mit Blumen bedeckt. Während der Prediger die Gebete sprach, spielte die Orgel. Die Feier dauerte ?/ Stunden. Der deutsche Botschaster von Keudell und Frhr. von Patow werden die sterblichen Ueber- reste der Baronin von Keudell nah Berlin begleiten ; die Ab- reise erfolgt Abends.
Türkei. Konstantinopel, 6. April. (Pol. Corr.) Der diplomatische Agent Bulgariens hat von seiner Regierung Auftrag erhalten, wegen der Vermehrung der Garnison von Dshuma an der bulgarischen Grenze von 3 Compagnien auf 7 Bataillone und wegen der anscheinend gegen Rillo in Bulgarien gerichteten Bewegung türkischer Truppen Aufklärungen von der Pforte zu verlangen. :
— 7. April. (W. T. B.) Auf die Reklamation des bulgarishen Agenten wegen der Truppenverstärkungen in Djuma erwiderte der Minister des Auewärtigen, Assim Pascha, er habe hiervon keine Kenntniß, werde aber Erkundi- gungen einziehen. Bulgarien dürfe ‘indessen nicht darüber erstaunt sein, wenn die Pforte Angesih's der verschiedenen Anzeichen von Agitationen in den angrenzenden Ländern Vorsichtsmaßregeln ergreife.
Bulgarien. Aus Sofia, 6. Avril, meldet man der „Pol. Corr.“ : - E
Der 25. Geburtstag des Fürsten Alexander ist gestern von der Bevölkerung der bulgarischen Hauptstadt in festliber Weise gefeiert worden. Am Abend wurde cin großer Fackelzug veranstaltet — Der Fürst ist gegenwärtig mit der Frage der Aenderung des bestehenden Steuereinhebungssystemes bescbäftigt. Das liberale Kabinet ersette bekanntlich das von der russishen Verwaltung im Fürstenthume eingeführte Steuersystem durch das türkische, indem es zum Zehent zurückehrte. Die Einnahmen der Regierung aus dieser Abgabe lassen sih \{chlechterdings nicht in eine fixe Ziffer fassen, so daß das Budget des Fürstenthums bedeutenden Schwankungeu auêgeseßt bleibt. So hat der Zehent z. B. im Jahre 1880 16 Millionen Francs, im Jahre 1881 dagegen kaum s Millionen ergeben. Ueberdies öffnet dieses System den ver- [@iedensten Mißbräuchen der Finanzbeamten, Erpressungen und Ver- untreungen Thür und Thor. Fürst Alexander ist fest ents{loîsen, den Zehent aufzubeben und durch das in anderen europäischen Län- dern bestehende Grundsteuersystem zu ersetzen. Er betraute zu diesem Bebufe den dem Finanz-Ministerium beigegebenen französischen Hinanzfahmann Herrn Gruje mit der Aufgabe, den Entwurf eines Grundsteuersystemes für Bulgarien auszuarbeiten. Dieser Gntwurf ift bereits fertiggestellt und von einer Kommission einer eingehenden Prüfung unterzogen worden. Die Kommission ent- \bied \sih für die Annahme des Entwurfes im Prinzipe, und dem- nat soll auf Grundlage desselben ein Gesey auêgearbeitet und dem Staatsrathe zur Prüfung vorgelegt werden. — Neben dieser Angelegen- heit widmet der Fürst au folgender Frage besondere Aufmerksam- keit, Es gebrit der Stadt Sofia noch immer an den noth- wendigsten öffentlihenGebäuden. Weder der Staatsrath, no die Ministerien, noch die anderen Behörden und Aemter verfügen über eigene Häuser, und die leßteren müssen zum großen Theile in halb zerstörten Baulichkeiten ihr Obdach finden. Nicbtsdestoweniger zahlt die Regierung für diese Häuser jährli cinen Miethzins von nabezu einer Million Francs, Fürst Alexander würde nun wünschen, daß
si behufs Erri&tung öffentliher Staatëgebäude in Sofia eine Ge- sellschaft von bulgarisden Finarzmännern mit einem Kapitale von abt bis zehn Millionen Francs bilde. Die Gesellsbaft wäre verpflichtet, alle Bauten ianerhalb einer dreijährigen Frist fertig- zustellen. Kapital und Zinsen der Gesellschaft würden unter Staats- garantie innerhalb aht Jahren amortisirt werden. — Das von den Konservativen ausgearbeitete und vom Staatsrathe nach eingehender Prüfung genchmigte Geseß, betreffend die Meetings, hat bereits die Sanktion des Fürsten erhalten. Das Geseß räumt den bulgarishen Bürgern das Recht cin, sich in geschlossenen oder offenen Räumen unbewaffnet zur Erörterung politischer Fragen zu ver- sammeln, \{reibt aber als unerläßlihe Bedingung für die Ab- haltung eines Meetings die Bildung eines Bureaus und die Ver- fertigung eines von allen Theilnehmern der Versammlung zu unterzeihnenden Protokolles vor.
Amerika. Washington, 6. April. (W. T. B.) Der Präsident Arthur hat den Senator Teller zum Staatssekretär des Jnnern, William Chandlerx zum Staatssekretär der Marine und Hunt zum Gesandten in St, Petersburg ernannt, L | Der Gesetzentwurf, welher die chinesische Ein- wanderung verbietet, hat im Senat nicht die Zweidrittel- Majorität erhalten, die erforderiich is, um vas Veto des Präsidenten zu beseitigen. Es is eine weitere Bill einge- braht worden, dur welche die Dauer des Einwanderungs- verbots für die Chinesen auf 16 Jahre festgeseßt werden soll. — 7. April. (W. T. B.) Der Senat hat die Er- nennung des Senators Teller zum Staatssekretär des Jnnern genehmigt. Die Bill, betreffend die Modifikation der Stimmen- zählung bei dec Präsidentenwahl, wurde angenommen.
Zeitungsüstimmen.
Wie die „Nordd. Allg. Ztg.“ meldet, ist dem Reichs- kanzler aus Luchen-Speyerdorf 1. d. Rheinpfalz folgende, mit zahlreichen Unterschriften versehene Adresse zugegangen :
Seit der Entwurf zum Tabackmonopol in aller Händen ist, dämmert es in uns auf, auf welcher Seite der um den Tabacbau Streitenden die Wahrheit liegt und das Reht. Man hat uns glauben machen, bei dem Monopol ist es um den Kleinbauer, der nur Aeckerchen sein nennt, geschehen, nur der Großbauer, der über breite Aecker gebietet, dürfe Taback bauen. So etwas finden wir zu unserer Freude in dem veröffentlichten Entwurfe niht. Man hat uns vor- gespiegelt und vorgeshwindelt, das Monopol drücke die Preise herab, daß das zu Taback geeignete Land ein anderes wohlfeileres Produkt sich von da an ausfuchen müsse. Auch das finden wir im Entwurf nicht, im Gegentheil, da ist dem Bauer ein Schweiß und Arbeit lohnender Preis in Ausficht gestellt.
Und weil wir bisher in der Presse und in Versammlungen über das Ziel und den Werth des Tabackmonopols beharrlich getäuscht und betrogen worden sind, so drängt es uns, an Sie heranzutreten mit der Bitte, daß Sie uns das bisherige Mißtrauen, mit dem wir Ihnen begegnet sind, wollen gütigst zugute halten und uns darob nicht böse sein. Wir haben es nicht besser verstanden.
Unter Ihren Gegnern sind drei Viertel von Volksverführern Setäuschte und Betrogene. Wir gehörten bis auf diesen Tag größ- tentheils zu diesen Verführten. Nun, da uns die Augen geöffnet sind, nahen wir Jhnen mit der Bitte: geben Sie uns bald das Tabackmonopol.
Wir wollen lieber auf die Güte der Landesregierung bauen, als uns zu thun machen mit den harten Herzen der Großhändler Wir wollen lieber den uns CTabackpflanzern vorgesetzten Unterbeamten unterthan, als den “ Chikanen dtéses Heeres von Agenten und Maklern wie bisher preisgegeben sein. Wir sehen es lieber, daß die Pflanze, die wir im Schweiße unseres Angesichts pflegen, eine reiche Einnahmequelle für die Staats- kasse werde, als daß sih mit den Erträgen die Säcke derer bis oben- an füllen, welchen sie im halben Müßiggange bisher in den Schooß gefallen sind. e |
Wenn unsere Wünsche sih erfüllen, daß Gott Jhnen ein langes Leben zum Wohle Deutschlands geben wolle, so werden Sie es ganz gewiß erleben, daß die Reihen Ihrer Gegner sih auffallend lichten werden.
In Süddeutschland weihen die Wolken von Zerfaßrenheit und Unklarheit bezüglih Jhrer Bestrebungen dem mehr und mehr auf- gehenden Lichte, in welhem Sie als Der erscbeineun, der Sie sind, vor Allem als der Freund und Vater des vielfah über die Achsel an- gesehenen Bauernstandes.
— Weiter entnehmen wir einem „Zur Monopolfrage. Gedanken eines Konsumenten. Aus Süddeutschland, Ende März“ überschriebenen Artikel derselben Zeitung folgende Stellen : :
Es unterliegt wohl feinem Zweifel, daß bei der Monopolfrage die Interessen der Konsumenten in erster Linie stehen... . . Die Interessen der Konsumenten find daher vorzugsweise zu berücksichtigen, denn sie stehen viel höher, als die der Fabrikanten und Händler. In erster Linie handelt es sich für die Konsumenten darum, ob dur das Monopol der Taback vertheuert wird oder nicht. Diese Frage ist sehr leicht zu beantworten, wenn man sie exakt stellt, nämlich ob bei gleider Güte der Fabrikate und bei gleihem Erträgnisse für den Staat Monopol oder freie Fabrikation dena Konsumenten größere oder geringere oder gleiche Lasten auflegt. Hier zeigt sich nun soglei, daß unter dieser Bedingung das Monopol für den Konsumenten un- gleich vortheilhafter ist, als der Freihandel und die Freifabrikation. Denn das Monopol kennt nur das Interesse des Staates, d. h. der Steuerzahler und das Interesse der Konsumenten, während die Händ- ler und Fabrikanten nur ihr Interesse kennen und das Geld der Konsumenten in ihre Taschen ableiten, unbekümmert darum, wie Staat und Konsumenten dabei fahren mögen . . .. 7
Beim Monopol hat der Konsument die Annehmlichkeit, daß er eine Bezugsquelle hat, durch die er stets die nämliche konvenirende Sorte und zu demselben Preise erhält, was bei freier Fabrikation nit der Fall ist, da man die Erfahrung machen muß, daß man bei neuen Sendungen Sorten erhält, die man niht will. Beim Tabak gilt niht der Saß: varietas delectat, sondern wenn uns cine Sorte |chmeckt und gut bekommt, dann bleiben wir bei ihr. Dies ist beim Monopol der Fall, wie man z. B. bei den Verkaufsstellen dec öster- reichischen Rezietabacke stets die gleiche Sorte, und zwar nicht blos dem Namen, sondern auch dem Gehalt ?nac, zum ¿gleihen Preise erhält. i
— Der „Elsaß-Lothring. Ztg.“ wird „Von der Lauter“, 30. März, geschrieben :
Eine clsässishe Stimme zum Tabackmonopol. Unsere Taback- pflanzer, welche der demnäcbstigen Einführung des Monopols mit Sehnsucht entgegensahen, sind nun von der Nachricht „der Volks- wirthscchastsrath habe das Monopolgeseß abgelehnt“ peinlih berührt worden. Die größte Zahl unserer Pflanzer, welche aus früheren Jahren die Wirkungen des Monopols kennen und, in der jüngsten Zeit die Nach- theile des Freihandels zu erwägen die Gelegenheit hatten, daher Leute, welhe aus Erfahrung \prechben, behaupten, das Monopol müsse so wie so, früher oder später, cingeführt werden. Außer den finanziellen Gründen, die dafür sprechen, dürfte noch in Erwägung gezogen wer- den, die Unmöglichkeit Tabcck zu pflanzen, wenn die Preise nicht vor- theilhafter für die Produzenten werden, daß die Auslagen für die Pro- duktion sehr hoch stehen, sowie die mit jedem Jahre zunehmende drückende Lage der Landwirthe, welbe den E preisgegeben ind, und die in stetem Wachsen begriffene Verarmung unserer Land-
evölkerung, Wenn wir unsererseits der Stoffe gedenken, tie, ohne
Taback zu sein, denno als solcher verarbeitet und an die Konsu-
menten verfauft werden, so können wir uur, nach dem Sprichworte „aufgescoven ist nicht aufgehoben“ mit unsern Pflanzern der Ein- führung des Movropols entgegenhoffen.
— Die „Kölnische Zeitung“ nennt die Fortseßung der Verstaatlihung der Eisenbahnen eine „gesunde und er- freulihe“ und fährt dann fort: / Nur in der Hand des Staats kann das Eisenbahnwesen seine volle Entœicklung erreichen, ebenso wie Post und Telegraphie. eft erst wird das noch fehlende Ney der Sekundärbahnen ein so wünschenéwerthes rashes Wachsthum gewinnen fönnen. Niemals werden wir zu der kleinmüthigen Auffassung jener Fortschrittler uns bekehren, welche den Staat lieber chwach sehen möchten, aus Angst, daß derselbe fcine Macht mißbrauchen könnte
— Jn der „National Zeitung“ lesen wir:
Der Norden Berlins, namentlich der Wedding, \{chöpft nach langen Klagen etwas mehr Hoffnung bezüglich seiner Entwickelung. In den großen Maschinenwerkstätten herrscht regeres Leben, in einigen Branchen find sogar Arbeiter nicht fo stark vertreten, ‘wie sie ver- langt werden. Die Faconscmiede kann ihre Aufträge kaum aus- führen, die noch unbebauten Terrains derselben \siad für ein größeres Etablissement in Aussicht genommen. Die Stadtbahnstation trägt dazu bei, den Stadttheil in größere Verbindung auch mit ferner ge- legenen Gegenden zu bringen.
Centralblatt für das Deutshe Reich. Nr. 14. — Inhalt: ZoU- und Steuerwesen: Abänderungen von Tarasäßen. — Transportkontrole über Taback und Kaffee im deutsch-niederländishen Grenzbezirke — Veränderung in der Kompetenz e ner Zollstelle. — Maaß- und Gewichtswesen: Ergänzungen und Abänderungen des Ver- zeichnisses der Aicbungs-Aufsichtsbehörden und der Aichämter. — Justizwesen: Uebersicht der Geschäftsthätigkeit des Reich8gerichts im Jahre 1881. — Konsulatwesen: Ernennung. — Polizeiwesen:; Aus- weisung von Ausländern aus dem Reich8gebiete. Ministerial-Blatt für die gesammte innere Ver- waltung in den Königlich preußischen Staaten. Nr. 3. — Inhalt: Erlaß, Beurkundung der Sterbefälle, welche ih auf Sceschiffen während der Fahrt ereignen, betreffend, vom 13. Januar 1882. — Nachtrag zu dem Regulative für den Gescbäftsoang bei dem Ober-Verwaltungsgerichte vo!: 209 Januar / 2. April 1878, be- treffend die Zustellungen im Verwaltungsstreitverfahren, vom 22. Sep- tember 1881. — Verfügung, Gewährung von Reisekosten an Beamte, welche cine Paushsumme für Reisen innerhalb ihres Amtsbezirks beziehen, bei Reisen über die Amtsbezirksgrenze hinaus, betreffend, vom 11. Januar 1882, — Cirkular, die Organisation der Provinzial- Schulkollegien betreffend, vom 19. Januar 1882. — Cirkular, die Vermeidung von Anfragen bei dem Justiz-Minister in Belgien Sei- tens der Behörden anderer Staaten über Geseßmäßigkeit von Urkunden 2c. privatrechtlihen Inhalts betreffend, vom 28. Februar 1882. — Cirkular, die Verrechbnung der in das folgende Redbnungs- jahr fallenden Gnadenquartalsbeträge betreffend, vom 16. Februar 1882, — Verfügung, die Vereidigung der Bezirkshebammen betreffend, vom 23. Februar 1882. — Cirkular, Vollständigkeit der den Apothekerlehrlingen zu ertheilenden Lehrzeugnisse betreffend, vom 24. Februar 1882. — Verfügung, die Uebernahme von Nebenämtern Seitens der Magistratsbeamten betreffend, vom 21, Januar 1882. — Auszug aus dem Crlasse, das Aussceiden der Stadt Nordhausen aus dem bisherigen Kreisverhande betreffend, vom 10, März 1882. — Zusatzprotokoll vom 21. Dezember 1881 zu dem am 27. April 1876 zu Bern unterzeichneten Niederlassungsvertrage zwisWhen dem Deutschen Reih und der schweizerischen Eidgenossenscbaft. — Verfügung, die Befugniß zurAuëweisung unlegitimirter auëländischer Personen betreffend, vom 31. Januar 1882. — Cirkular, die Ein- reibung von Straßenverzeichnissen betreffend, vom 15. Februar 1882. — Verfügung, die Gewährung von Beihülfen an Leuchtthurm- und Dünenbeamte in Krankheitsfällen betreffend, vom 18. Februar 1882. — Cirkular, die Benußung fiskalischer Fahrzeuge der Bauverwal- tung, auch die Verwendung von Unterbeamten oder Arbeitern der Bau- verwaltung zu Privatzwecken 2c. betreffend, vom 18, Februar 1882, — Cirkular, die baulihe Unterhaltung der Dienstetablissements der Staatsforstverwaltung betreffend, vom 20. Februar 1882. :
Das Märzheft (Nr. 3) des Centralblatts für die ge- sammte Unterrichts-Verwaltung in Preußen hat folgenden Snhalt: 1) Die unterrichtliche Versorgung der Scbulkinder im preußischen Staate. 2) Der Unterricht in den weiblichen Handarbeiten in den preußischen Landschulen im Dezember 1880.
Eisenbahn -Verordnungs-Blatt. Nr. 5. — Juhalt. Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 13. März 1882, betr. Gültigkeit von Routenvorschriften auf Frachtbr iefen bei Angabe bestimmter Zollabfertigungéstellen; vom 14. März 1882, betr. akade- mise Exkursionen, Schulfahrten und Freifahrtscheine; vom 16, März 1882, betr. Abonnementskarten für Sculkinder; vom 27. März 1882, betr. Verhältniß der Haftbarkeit der Amtskautionen für Haupt- und Nebenämter; vom 27. März 1882, betr. das Normal-Buchungsformu- lar für Eisenbahn-Neubauten. — Nachrichten. — Nachtrag 111. zu der Zusammenstellung der von den Landespolizeibehörden auf Grund des Reich8gesetzes vom 7. April 1869 und der revidirten Instruktion vom 9. Juni 1873, betreffend die Maßregeln gegen die Rinderpest, in veterinärpolizeilihem Interesse getroffenen, zur Zeit noch gelten- den Anordnungen, soweit folhe den Eisenbahnverkehr berühren.
Statistische Nachrichten.
Das Fekruarheft der vom Kaiserlichen Statistishen Amte heraus- gegebenen Statistik des Deutschen Reichs veröffentlicht das vor- läufige Ergebniß der montanstatistischen Erhebungen im Jahre 1881. Den Nachweisungen, welhe auf Menge und Werth der erzeugten Montanprodukte unter Vergleihung mit der entsprechenden Produktion des Vorjabres sich erstrecken, ijt die Be- merkung vorauégeschickt, daß sie lediglich einen provisorisben Charakter haben, da über den Betrieb mehrerer montanistishen Werke Berichte ausstehen; doch ist die Produktion der Bergwerke und Salinea \chon ziemlich vollständig angegeben. Bei den meisten Produkten ist die Menge der Produktion gegen das Vorjahr 1880 erheblih ge- stiegen, während die Durhscbnittwerthe derselben im Verhältniß ¡um Vorjahr großentheils zurückgegangen sind.
Im Einzelnen stellte fich: der Durchscbnitts-
preis einer Tonne (zu 1000 kg)
Der Gesammtproduktion
Menge Werth ! in Mill. kg | in Mill. M in Mark. 1881 | 1880 f 1881 | 1880 1881 1880) bei Steinkoblen . 48 698) 46 972/ 252,5 | 245,7 5,18 5,23 „ Braunkohlen 12 843! 12 136] 37,9| 36,7 2,95 3,02 Steinsalz. . 312 272 20 1,8 6,29 6,63 E os 429 421 118} 11,4 27,96 | 27,13 Eisenerzen . .| 7554| 7218| 35,8| 344, 474 47. Zinkerzen. . 660 633 96 119 1M! 18,85 Bleierzen. . . | 165| 160| 1922| 19,1| 116,54] 119,72 Kupfererzen . . 524 481] 143/ 120, 27,36) 24,95 Roheisen . 1 2784| 2614] 156,1 156,1 ; 56,09 |* 59,TL Zink .. . .| 105/ 99 315| 33,7| 30007 | 340,14 a 768 75| 21,0| 22,2| 276,94 | 295,13 L S 15| 14] 19,3 | 18,1 1318,09 |1334,23
— Nah Mittheilung des? Statistishen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 2, März bis inkl. 1, April cr. zur Anmeldung gekommen : 346 Ebescbließwngen, 829 Lebendgeborne, 32 Todtgeborene, 568
Sterbefällc.