1882 / 86 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Apr 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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Vorraum, der zugleich als Durchgang zum Neuen Museum dient, Schuß vor Zug zu gewähren und eine ges{lossenere Form zu geben.

Als Vorraum if dieser kleine Oberlitsaal aub dadurch ge- kennzeicbnet, daß hier der Verkaufsstelle der Photographischen Gesell- {aft ibr Plat angewiesen wurde. Bei der Aufstellung einer Aus- wahl von Photographien war der Gesichtépunkt maßgebend, dem Be- sucber, der sich auf eine flühtige Rundschau beschränken muß, das Auffiuden einer Anzabl hervorragender Bilder durch Vorführung der bezüglichen Photographien zu erleichtern.

Das neue Heizungssystem seit 1. Oktober in den nördlichen Ober- lihtsälen zur Anwendung gebracht, bewährt si sowohl in der Erzeu- gung einer gleiwmäßigen Temperatur als auch in der Erhaltung einer reineren Luft. Was übrigens leßteres, die Herstellung einer möaglicst reinen Luft mit einem gewissen möglichst gleihmäßigen Feuchtigfkeit8- gehalt anlangt, so wird hierin ein siheres Resultat crst zu erwarten sein, wenn mit der Fortseßung des Umbaues die projektirten Venti- lotions\hächte zur Auëführung gelangen.

S Jul. Mayer. B. Sammlungen der Skulpturen und Gipsabgüsfe. I. Abtheilung der antiken Skulpturen.

Der Zuwachs von Originalen war in diesem Quartale wieder cinmal ein großer, indem die über Triest dirigirten Sendungen der pergamenischen Fundstücke zweiter Campagne eintrafen. Alles zur Gigantomachie gehörige wurde vor Allem ausgepackt und unter der Hand des Hrn. Freres sind damit {on werthvolle Fortschritte in der Rekonstruktion des Ganzen gelungen ; ich nenne die Herstellung der Verbindung zwischen der Zeus- und der Athenagruppe und die der Südwestee. :

Veber die sämmtlichen Ergebnisse der zweiten Campagne ist im Jahrbuche der Königlich preußishen Museen ein vorläufiger Bericht erschienen, deéhalb darf hier cin Eingehen auf dieselben unterbleiben.

Abgüsse kamen uns mit ciner geringen Ausnahme nit zu. Der Former Kalludis is aber in unserem Auftrage auf eirer Reise in Böotien begriffen, um dort zu formen, namentlich die ornamentirte Decke aus dem Grabbau zu Orchomenos, welche Hr. Schliemann aufgedeckt hat. S

In der Restaurationswerkstatt waren die Herren Frercs und Possenti hauptsächlich mit den ncuangekommenen pergamenischen Stücken beschäftigt, brachten aber auch einige ältere Stücke der Samm- lung in besseren Stand. So wurde von einer Replik des Kopfes des Kentauren Borghese in Paris, den Hr. Furtwängler auf einer falsch restaurirten Büste im Magazin erkannte, die Restauration entfernt und das Stück im Heroensaale aufgestellt, ebenso ein ebenfalls von Hrn. Furtwängler bei Revision des Römischen Saales als Kaiser- büste hergerichtet gefundener, frcilich sehr verwaschener griecis{er bärtiger Porträtkopf. Auch mit neuen Versuchen am Abgusse der Nike von Samotrake is Hr. Freres thätig gewesen.

Die 4. Auflage der kleinen Beschreibung der pergamenischen Bild- werke ist am 15. November ausgegeben. 8

Sonze.

II. Abtheilung der mittelalterlihen und Renaissance-Skulpturen.

Während in der Abgußsammlung keine Erwerbungen erfolgten und auch keinerlei Aenderungen in der Aufstellung derselben gemacht O hat die Abtheilung der Originale verschiedene Bereicherungen erhalten.

Erworben wurde durch den Unterzeichneten in Sevilla die be- malte Holzbüste der Maria als Schmerzenêmutter , ein Werk des Martinez Montañez. Dieselbe bietet für unsere Sammlung con da- durch ein gewisses Interesse, daß derselben darin das erste Stück spa- nischer Plastik zugeführt ist. Zugleich ist die Büste aber auch ein be- sonders arafkteristisches und vortheilhaftes Werk von dem Haupt- meister der südspanischen Plastik, deren starker Naturalismus ein glückliches Gleichgewicht erhält dur ein sehr ausgesprochenes, wenn auch etwas akademisches Schönheitsgefühl für Form wie für Be- wegur g.

In Nürnberg wurden zwei Sandsteinstatuen ans dem XIY. Jahr- bundert erworben: ein Erzengel Michael und die Statue Kaiser Karls IV., letztere von einer für die Zeit ihrer Entstehung ganz auf- fallenden Feinheit der individuellen Auffassung; zugleih von beson- derem Interesse als Bildniß des Kaisers aus der Zeit desselben.

In Nürnberg wurde \{ließlich auch cin kleiner Kruzifixus aus Buchsbaum angekauft, ein Werk des XVI. Jahrhunderts, mit größter Sorgfalt und do künstlerischer Freiheit ausgeführt.

In den der Renaissance- Abtheilung im Jahre 1880 zugewiesenen beiden leßten Kompartimenten des sog. Kaisersaals wurde die Auf- stellung der Bildwerke vollendet, indem die italienischen Nelicfs und Büsten in Thon an den Scheerwänden , die teutscden Holzskulpturen an der Rückwand des Saales, endlich eine Auswahl der kleinen Bild- werke in cinem Schranke an derselben Wand ihren Play fanden,

Bode.

C. Antiquarium.

Erworben wurde im laufenden Vierteljahr ein Klappspieael aus Bronze mit dem vergoldeten Reliefbilde eines na rechts blickenden Aphroditekopfes von vorzüglicher Arbeit und Erhaltung. Angeblich aus einem fkorinthischen Grab.

Als Geschenk des Hrn. Carlo Marx, Ingenieur in Iaglesias auf Sardinien, erhielt das Antiquarium (dur Vermittelung des Hrn. Pro- fessor Johannes Schmidt in Halle) einen in der Näbe von Flumini Maggiore gefundenen Bleibarren mit eingestempelter Inschrift Caefaris Aug. und eingescnittener Gewichtsangabe.

E. Curtius. D. Münzkabinet.

Im letten Quartal des Jahres 1881 wurden dur Ankauf 4 goldene, 73 silberne und 28 bronzene Münzen erworben, unter denen eine kleine silberne Medaille des nachmaligen Kurfürsten Joachim Friedrich und seiner Gemahlin Katharina \sih auszeicnet, cine Arbeit des zuerst in Breslau, dann in Dresden thätigen vortrefflihen Künst- lers Tobias Wolff, mit scinem Monogramm bezeilznet, Dies aus T und W bestebende Monogramm vieler Medaillen wurde bisher allgemein auf einen Künstler Wost bezogen, der nit eristirt bat; der Name Tobias Wolff ist erst kürzlih durch Urkunden festgestellt wor- den, und bei der Spärlichkeit der Nachrichten über die deutschen Medaillenkünstler des XVI, Jahrhunderts ist diese Entdeckung werthvoll. :

Vaterländisc{es Juteresse hat eine merovingische Goidmünze mit dem Namen von Mainz; es giebt feine ältere Münze mit dem Namen einer deutschen Stadt.

Bei Paretz an der Havel, unweit von Potsdam, ist eine kleine Urne ausgepflügt worden, welce 40 bis 50 occidentalisce und zahl- reiche, meist zerbrochene arabishe Silbermünzen enthielt; die seltenen und werthvollen Stücke wurden angekauft. Dieser Fund hat mehr- faches Interesse. Die weit ausgedehnte deute Silberprägung begann unter Heinrich I., wir kennen sie hauptsäclich aus Funden; der in Rede stehende ist einer der am frühesten vergrabenen, nämlich um 970 (die Mehrzahl der Funde ift 20 bis 40 Jahre später in die Erde gelegt worden), dieser neue giebt daher au einige Resultate für die durch die Gleichnamigkeit der drei einander folgenden Kaiser Otto verdunkelte Chronologie der Münzen dieser Epoche. Und nicht allein die Zeit, auch der Ort dieses Fundes ist merkwürdig, denn sonst fommen soldbe Schätze in Deutschland nur weiter ostwärts, an den Ufern der Oder, der Weichsel und ihrer Nebenflüfse, auß an der Ostseeküste vor. All dies Silber war durch den Bernsteinhandel aus dem westliden und südliben Deutschland, aus Italien und besonders aus dem Orient herbeigebraht und dann von den slavischen Be- wohnern dieser Gegenden, während ihrer Kämpfe gegen die vordringenden Deutschen vergraben worden ; die aus ibren Sitzen Vertriebenen versteckten ihre Schätze, wobl in der Hoffnung, zurück{zukehren.

Durch Taush wurden mehrere werthvolle Münzen erworben, namentlich eine Zechine des Genuesers Dorino Gattilusi, dessen Ahn-

berr in der Mitte des 14. Jahrbunderts durch Heirath mit einer Prinzessin des Paläologischen Kaiserhauses Lesbos und Phocâa er- worben hatte, wo noch nach einem Jahrhundert scin Nachkemme Dorino berrs{te. :

Eine Reihe von 41 arabis{en in fertigten Glaétgewihten wurde von der theilung dem Münzkabinet überwiesen , nachdem dasselbe 104 folder Stüde, welcke Hr. Professor Euting gesammelt, angekauft hatte. Diese Glaëstücte, unter denen einzelne von beträcht- liber Größe find, wurden, wenn sie dur langdauernde Erbißung er- weicht waren, gestempelt, und dann durch Abschleifen der flachen Kehrseite justirt. i

Unter einer Anzahl von Münzen und modernen Medaillen, welche von verschiedenen Seiten ges{henkt wurden, waren au 6 Denare des Augustus von vollkommener Erhaltung aus einem in Metz ge- machten Funde.

Egypien ver- egyptischen Ab-

J. Friedlaender. (Fortsetzung folgt.)

Das Germanische Museum zu Nürnberg hat im ver- flossenen Monat wieder eine Erweiterung erfahren, indem am 15, März die Ueberführung der bisher in der Morizkapelle untergebrachten Gemäldegalerie in das Museum stattgefunden hat. Cs sind 160 Ge- mälde, welÞe nunmehr nach Genehmigung Sr. Majestät des Königs Ludwig 11. mit derjenigen des Museums vereinigt worden sind und nebst 8 ferner hinzugekommenen Bildern aus der Pinakothek in Ver- bindung mit den Gemäldebeständen des Museums selbst und der Ge- mäldesammlung der Stadt Nürnberg eine Kollektion von Werken altober- und niederdeutscher Meister darstellen, die nicht nur an und für fich hochbedeutend ist, sondern die auch an innerer Be- deutung nun alle übrigen Abtheilungen des Museums überragt. Die Cölnische, die flandrische, die {ch{wäbishe und vor allen die Nürn- berger Schule sind dur die besten Meister und theilweise deren ber- vorragendste Werke vertreten. Die Ausftellung und Katalogisirung dieser aus den vereinigten Beständen gebildeten Galerie besorgt Professor von Reber mit dem Konservator Bayersdorfer, und der Er- öffnung darf in Bälde entgegengesehen werden. Das Museum hat damit durch die Gnade des Königs eine neue Anziehungskraft erhal- ten, welche ihre Wirkung auf Künstler, Gelehrte wie auf Laien nicht verfehlen wird, Auch sonst hat die Anstalt weitere Förderungen durch Zuwendung namhafter Summen erfahren. Die Räume für die Sammlung mittelalterlicher Gips8abgüsse sind nunmehr sämmtlich fertiggestellt und dem Publikum übergeben. Wenn nun noch die Gemäldegalerie eingerichtet scin wird, so werden tie für das Publikum bestimmten Sammlungen insgesammt bercits 60 größere und kleinere Lokale umfassen, sodaß die Anstalt sich bereits zu den größeren ihrer Art renen darf. Das definitive Bauprojekt, welches aus dem Plane E as entwickelt ist, nimmt aber sogar mehr als 100 Räume in

usficht.

Die März-Nummer des Museums-Organs, des „Anzeigers für Kunde der deutschen Vorzeit“, welcher diese Angaben entnommen sind, enthält handscbriftlihe und andere Mittheilungen „aus dem Freundeskreise des Konrad Celtis*, von v. Bezold in München, über „Freidank“ als Familienname, von Oêëwald Zingerle, über einen mittelalterliden Schreiblehrer, von W. Wattenbac, über eine „Gerichtshand" zu Niederottendorf bei Neustadt im Königreich Sachsen, von Dr. N. Stcche in Dresden, über eine reliefges{mückte Renaissance-Orgel, von L. Bikell in Marburg a. L., „weise Negeln“

aus dem Stadtbucbe zu Nibnit, einen Beitrag zur Charakteristik des.

säcbsishen Nautenkranzes (mit Abbildung), vom Fürsten Carl zu PoRode, Nachtwächterrufe aus Drosendorf in Niederösterreich, von S, M. Vlaas in Stockerau, und endlich cinen Beitrag zur Geschichte der Erfindung der Buchdrukerkunst, von Hans Bösch in Nürnberg. Die leutere besonders interessante Mittheilung bezieht sich. auf zwei dem Museum kürzlich von einem Regensburger Händler angebotene, dem Katharinenkloster zu Nürnberg entstammende, auf Pergament geschriebene mächtige Lectionarien, weldbe wegen der am Rande der Ledereinbände (vom Jahre 1453 bezw. 1457) eingepreßten, merkwür- diger Weise durch an einander gereihte cinzelne, beweglice Buch- stabenstempel hergestellten Inschriften äußerst werthvoll sind. Denn es geht daraus hervor, daß das Verfahren, aus einzelnen beweglichen Buchstaben Worte und Zeilen zusammenzusetzen, zu derselben Zeit, als Gutenberg zum ersten Male seine Erfindung praktisch anwendete und das erste, mit beweglichen Typen gedruckte Buch verfertigte, abgeschen von der Technik der Stempel au son in Nürnberg und vielleit auch an anderen Orten bereits bekannt und in Uebung war. Von dem Erwerb der Lektionarien mußte leider wegen der dafür ge- forderten hohen Preise Abstand genommen werden.

Der neunte Rechenschaftéberit der Lebenzsversicberungs- Anstalt für die Armee und Marine für das Sahr 1881 bezeichnet das Geschäftsjahr 1881 als ein in jeder Hinsicht ret gün- tiges. Im Vorwort gedenkt die Verwaltung des verstorbenen Vor- fißenden des Verwaltungsraths der Anstalt, des General-Lieutenants und Direktors des Departements für das Invalidenwesen im Kriegs- Ministerium, von Tilly, an dessen Stelle dur Ernennung des Kriegs- Ministers der General-Lieutenant von Hartmann getreten ist. Ferner wird erwähnt, daß der General-Licutenant von Dannenberg in Folge seiner Ernennung zum kommandirenden General des II Armec-Corps aus dem Verwaltungsrath geschieden und an seiner Stelle der Oberst à la suite der Marine und Dezernent in der Admiralität Johannes berufen wurde. In der Lebensversicherung wurden zu den 4 Aufnahme-Terminen in 1881 beantragt 1136 Versicherungen über 1768000 M Versicherungésumme; davon wurden an- genommen 1044 Versicherungen über 1461000 M Hierzu der Versicherungsbestand am 31. Dezember 1880 von 7827 Ver- siberungen über 10739900 Æ, ergicbt in Summa 8871 Versicherungen über 12200900 M Versicherungésumme, von welchen im Laufe des Jahres im Ganzen 145 Versicherungen über 223 100 erlosben sind, so daß am 31. Dezember 1881 ein Bestand von 8726 Versicberungen über 11 977 800 M verblieb, welche Versicherungen \sih auf 8522 Personen vertheilen. Von den 8522 ultimo 1881 Versicherten hatten 7532 mit einer Versicherungs- summe von 10560 300 (M die Gefahrszeit überstanden. In 1881 waren rechnungsmäßig 71 Todesfälle mit 120 000 (A Versicherungs- summe zu erwarten; es sind jedoch nur 61 Versicherte mit 98 100 M gestorben, mithin 10 Personen mit 21900 A Versicberungésumme weniger, als zu erwarten war. Seit dem Bestehen der Anstalt waren 285 Todesfälle mit 536 100 M Versicherungssumme zu erwarten; es sind aber nur 205 Personen mit 420 900 X gestorben, also 80 Personen mit 115 200 M weniger, als rechnungêmäßig zu erwarten war. In die Spar kasse der Anstalt wurden in 1881 6560 Einlagen gemacht mit 546 870 ; der Bestand ultimo 1880 betrug 917 667 (, im Laufe des Jahres wurden zurückgezogen 122 248 1, es blieb mithin Ende 1881 ein Gesammtbestand von 1 342288 K. Die Einnabmen der Anstalt betrugen an Prämien 313556 M, an Spareinlagen 546 870 MÆ, an Zinsen inkl Zinsenauéständen 258 190 MÆ, an Court- gewinn an Effekten 8780 #4; die Ausgaben betrugen für Sterbefall- Zablungen inkl. 5000 A Schädenreserve 72 581 M, sür zurückge-

«faufte Polizen 1087 #4, für gekündigte Spareinlagen 122 248 M,

für Verwaltungskoften 57 675 4 Die Verwaltungskosten betragen etwa 10% der Prämien- und Zinsen-Einnahme und sind aus den Zinseinnahmen des Garantiefonds gedeckt. Die Fonds und das Vermögen der Anstalt betreffend, ist Folgendes mitzutheilen: Der Garantiefonds besteht aus den vom Deutschen Reich überwiesenen 3 000000 M.; der Sicherheitäfonds betrug ult. 1889 1 309 507 Mh, die Prämieneinnahme von den noch in der Gefahrszeit befindlichen Versicherten 35 710 M, der Gesammtübers{huß des Jahres 227 035 M die rechnungsmäßigen Prämienreserve derjenigen Versicherten, welcbe bis ult. 1881 aus der Gefahrszeit geschieden sind, betrugen 749 268 A (+ 146 202 M),

, Victoria-Theater. Ihre Königlihe Hoheit die Prinzessin Friedri Carl wohnte der dritten Aufführung der Raida'schen Operette „Prinz Orlofsky* bis zum Scblusse bei.

pm Friedrich-Wilbelmstädtishen Theater wird am 33, d. die Herzoglich sachsen-meiningensche Hof- theater-Gesellschaft ein Gastspiel eröffnen, und zwar mit der Wallenstein-Trilogie. Am Sonnabend, den 22., kommen Wallen- stcins Lager“ und „die Piccolomini“, am Sonntag, den 23 „Wallensteins Tod“ zur Aufführung. Nah vierjähriger Abwesenheit von Berlin, der Pflanzstätte ihres inzwishen auch im Auslande glänzend bewährten Künstlerrufes, kehren die freudia begrüßten Gâste mit einem neugeschaffenen Repertoire hierher zurück. Den Diéposi tionéplan für das diesmalige Gastspiel werde wir nächstens mit- theilen; vorläufig bemerken wir noch, daß Hr. Intendanz-Rath Chronegf der verdiente Leiter der Gesellschaft, bercits am 14. d. M. hier ein- trifft, um die nöthigen Vorbereitungen in die Hand zu nehmen.

Die Aufführungen der Operette „Der lustige Krieg“ im Friedrich» Wilhelmstädtishen Theater fanden an den Festtagen vor vollständig ausverkauftem Hause statt.

Am Sonntag, den 23. April, Mittaas 12 Ubr, findet, wie alljährlih, im Königlichen Opernhause eine Matinée des engagirten Königlichen Theater-Chor- Personals statt, Da die Mitwirkung der ersten Größen der Königlichen Bühne ge- sichert erscheint und für die Reichhaltigkeit des Programms Sorge getragen ist, so darf dem Publikum ein ganz besonderer Kunstgeny in Aussicht gestellt werden. Wir werden noch ausführlicher auf die Quas der mitwirkenden Künstler und das Programm zurück- ommen.

Das Aquarium hat in leßter Zeit wieder mande neue Er- werbungen gemacht, namentlich an reichen Schäten aus dem Mittel: meere. Ganz besonders verdienen die in ihrer Farbenpracht unvergleichlichen sogenannten niederen Seethiere, sodann aber auch die in den mannigfaltigsten Gestalten und Farben erscheinenden Fischarten erwähnt zu werden Von der nordishen Wasserfauna ist wieder zine ganze Schaar der plump geformten Seehasen eingetroffen. Nicbt minder angezogen wird der Besucher aber das muntere Spiel zweier junger Chimpansen, welche den Tag über die \paßhaftesten Streiche verüben und zu allgemeiner Heiterkeit Veranlassung geben,

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften,

Zeitschrift für Preußische Geschichte und Landez- kunde. März-April-Heft Nr. 3 und 4, Inhalt: Einige Briefe des Großen Kurfürsten. Erih Joachim. Zur Geschichte des Scchbwedish- Dänischen Krieges 1658—1660. Erich Joachim. Die Handelsf\perre zwischen Brandenburg und Pommern im Jahre 1562. Gustay Schmoller.

„Humboldt“ Monats\{rift. für die gesammten Naturwissen- schaften. 4. Heft. Juhalt: Dr. Ferdinand von Hostetter : Die Kreuzberghöhle bei Laas in Krain und der Höhlenbär. Dr. Hugo Magnus: Der Einfluß der Arbeit auf das menschliche Auge. Pro- fessor Dr. Ernst Hallier: Die Aurosporenbildung bei Cymbellz gashoides Küß. (Mit Abbildungen.) Herm. Jordan: Ekßbare Schnecken und Muscheln, (Mit Abbildungen.) Dr. F. van Bebber: Telemeteographie. Dr. H, Reichenbah: Theodor Schwann. (Mit Abbildung).

Die Sparkasse. Volkswirthschaftlibes Wochenblatt. Nr. 11, Inhalt: Zur Währungsfrage. Das Sparmarken-System bei der Sparkasse zu Essen. Der Entwurf des Gesetzes, betreffend die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen. 11. Referm des Aktiengeseßes. Sparkassenwesen. Geld-, Bank- und Bôrsen- nachrichten. Versicherungêwesen. Juristisches. Verschiedenct, —- Gemecinnütziges. Inserate.

Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. 4. Heft, April Inhalt: Abhandlungen. Untersuchungen Über das Verhältniß von Trockensubstanz und Mineralstoffgehalt im Baumfkörper Von Dr, H. Will. Versuche in Korbweidenkulturen. Vom Bürzormeister Krahe zu Prummern. Die Vertilgung forsts{ädlicher Bor ke:- und NRüsselkäfer und anderer Holzinsekten durch sog. Fangbäume. Vom Kais. Oberförster W. Eichhoff zu Mülhausen i. E. Mittheilungen, ZUr Pflanzenerziehung der Weißtanne. Vom Oberförster Winter zu Bitsch i. Lothr. Die Frage der Maikäfervertilgung im deutschen Landwirthschaftsrath. Statistik. Uebersicht der Wirthbschafts- ergebnisse in den säcbsishen Staatsforsten in den Jahren 1850 bis 1879. Literatur. Fröhlisch, Alfred, Ueber den Schwarzwildschaden in West-Deutschland und die Mittel zu dessen Beseitigung mit be- sonderer Berücksibtigung Badens. “Berichterstatter von Alten, Uebersicht der forstliÞ beachtenêwerthen Literatur. Notizen. Zweite ordentlihe Generalversammlung des Brandversicherungs - Vereins preußisher Forstbeamten. Beiträge zu dem Denkmal für den Ober-Landforstmeister von Hagen. (Secste Beitragsliste ) Ver- änderungen im Königl. preuß. Forst- und Jagdverwaltungspersonal (3, Umschlagseite). S

Milch- Zeitung. Nr. 14. Inhalt: Immerwährende Grün- fütterung. Vom Direktor Shatzmann in Lausanne. Ver schiedenc Mittheilungen. Deutschland. Berlin. Frachtermäßigung für Torfstreu, Danzig. Buttertransport. Niederlande. Wageningen 25. nieder ländischer landwirthshaftlider Kongreß. Auéstellungen. Rußland, Vichauéstellung und Viehmarkt in Warschau. Eroßbritannien. Milchwirthschafilihe Ausstellung in London. Amerika. Mastvieb- {au in Chikago, Allgemeine Berichte, Provinz Posen. (Zun Herdbuch.) Mittheilungen über die Rindviebzubt im Oberelsafi. Erfahrungen in der Praxis. Zur Lupinose der Hausthiere. Resultate von Mastung von Vieh auf Weiden. Gerätbe, Mw sbinen- und Baukunde. Auslaufgelenk von Aufrabmwannen. Literatur. „Holstein Cattle.“ Sprechsaal. Schweres Buttecn von Rahm. Wasferdibtmachen von hölzernen Kasten Eine junge Mutter. Molkenbrod. Scbweres Buttern von Rahm. Deutsche Viebzucht- und Herdbuchgesell schaft. Adreßbuch für deutse Viehzüchter in Hamburg. Internationale landwirthschaftliche Thier ausstellung in Hamburg. An- und Verkäufe von Zuchtvieh. Marktberihte. Anzeigen. 7

Illustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär“ Nr. X. Inhalt: Die Tochter der Gießerin Anna Sydow, eine branden burgiscbe Geschichte von Oskar Schwebel (Fortsetzung). „Als der Großvater die Großmutter nahm“, Zeichnung nach dem Gemälde von F. Skarbina. Das Testament, Novelle von Ernst Brandt (Fortseßung). Professor Dr. Theodor Kullak (mit Portrait). „Was wir auf einer Stadtbahnfahrt s{auen*, von Emil Dominik mit Jllustrationen von H. Lüders. Erstes Kapitel : Handelt von der Stadtbahn im Allgemeinen und von den nöthigen Anschlußbahnen im Besonderen, von der Madame du Titre und den Charlottenburger Scloßkarpfen, von Westend vor 75 Jahren und dem von heute, von der Luftdroshke, dem Wihlebenparke und dem „Charlottenbürget Thürme“, und {ließt mit der Ankunft auf dem Charlottenburger Bahnhofe. Die S{lacht von Pareß. Durcblegung der Tauben straße. Eine köstlidbe Episode aus dem Jahre 1848. Bricf- und Fragekasten. Inserate.

Redacteur: Niedel.

Verlag der Expedition (Ke sel). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (eins{hließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

P) daß der Angeklagte der wiederholten Majestäts-

zum Deutschen Reichs- M G.

Erste Beilage

Anzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Mittwoch, den 12. April

efi o” Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Gentral-Handels- register nimmt an: die Königliche Exvedition

des Dentschen Reihs-Anzeigers uud Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin S5W., Wilhelm-Straße Nr. 32,

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgehote, U. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Sukmisgionen etec.| 7. Literarische Anzeigen.

4. Verloosung, Amortisatior, Zinszabluug

M

P n. s. w. vou öffentlichen Papieren,

Desfentlicher Anzeiger. 7

Vorlaäungen!

hen Staats-Anzeiger.

1882,

5, Tnänstrielle Etablissementsa, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

8. Theater-Anzeigen. der Börsen- 9, Familien-Nachrichten. beilage, #5

F

Interate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendank“, Fudolf Mosse, Haaseustein & Vogler, G. L. Daube & Co,, E. Schlotte Büttuer & Winter, sowie* alle übrigen größeren

Aunoucen-Burcaux. 3

T:

Ftebriefe und Untersuchungs - Sachen.

(16648] In der Strafsache | Kuhle! \chmidt, geboren a rbeiter Otto Kuhlens i; en am S tember 1856 zu Berlin, wegen Majestäts- idigung 2c. Í Ï e A Strafkammer des Königl. Landgerichts I. 1 Berlin am 3. Februar 1882 für Ret erkannt :

beleidigung, der Beleidigung eines Mitgliedes des landetherrlichen Hauses seines Staates, der wiederholten öffentlicben Beleidigung des Fürsten Reichskanzlers schuldig, mit drei Jahren Gefäng- niß zu bestrafen, i :

9) dem Fürsten Reichskanzler die Befugniß zuzu- spredben, binnen vier Wochen nach Zustellung des retsfräftigen Erkenntnisses die Verurtheilung des Angeklagten auf Kosten desselben einmal dur den Reichs-Anzeiger bekannt zu machen,

3) die Kosten des Verfahrens dem Angeklagten zur Last zu legen.

Von Nechts Wegen.

Die Richtigkeit der Abschrift der Urtheilsformel wird beglaubigt und die Bollstreckbarkeit des Urtheils E den 3. Februar 1882

erlin, den 3. Febru 2 : Schulze, | Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. L, Strafkammer I.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Irehslergesellen Georg Westphal, welcher flibtig ist, ist die Untersucbungshaft wegen Unter- \hlagung in den Akten V. R, II. 289, 82. ver- hingt. E8 wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuhungsgefängniß zu Alt-Moabit 11/12 abzuliefern. Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 4, April 1882, Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte T. Johl. Beschrei- hung : Alter 26 Jahre, geb. 19. 7. 55 zu Breslau, Größe 1,69 m, Statur \{wäclich, Haare dunkel- blond, Stirn boch, Bart, kleiner dunkler Schnurr- hart, Augenbrauen dunkelblond, Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn oval, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsh. Besondere Kennzeichen: spricht etwas durch die Nase.

16510]

l Stedbriefs-Erledigung. Der unterm 6. Juli 1881 in actis 84. G. 1517/81 binter den Schnei- dergesellen Ernst Ferdinand Wolff, am 18, Zuni 1862 in Alt-Reetß bei Wrietzen a. O. geboren, er- lassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen. Berlin, 1. April 1882. e

Königliche Staatsanwaltschaft I.

[16543] Steckbriefs-Erledigung.

Der unterm 24. Februar 1882 in der Unter- suhungssache gegen Beißert und Genossen I. Ia. 36, 82 von der unterzeihneten Staatsanwalt- haft binter den Handlungëcommis (Stadtreisenden) Yaul Franz Hermann Nürnberg, geb. am 27. Juni 1857 zu Berlin erlassene Steckbrief, ist dur Er- reifung desselben erlediat. Berlin, den 6. April 1882, Königliche Staatsanwaltschaft beim Land- geriht I.

Stecbriefs-Erledigung. Der von dem König- liden Amtêgerichte I., Abtheilung 84, in den Akten 6, 653 82, J. IV a. 749 81 gegen den Buchhalter Carl Gustav Schobeß wegen versuten Betruges unter dem 6. März d. J. erlassene Steckbrief wird in den Akten U. R. Il. 282 de 1882 zurüdge- nommen. Berlin, den 8. April 1882, Königliches Undgericht T. Der Untersuchungsrichter. Bailleu.

Steckbriefs-Erledigung. Der unterm 10. De- jember 1881 binter die feparirte Anna Marie Christiane Hederith, geborene Grabow , am %, März 1854 zu Berlin geboren, erlassene Steck- brief ist erledigt. Berlin, den 39. März 1882, Kl. Amtsgericht 1. Abtheilung 88.

Steckbriefs-Erledigung. Der gegen den Weber ÿranz Tschoepe wegen Unterschlagung in den Akten H G, 316. 82, J. 1V. d. 912. 8L unter dem 28. Jmuar 1882 erlassene Steckbrief wird zurückge- zommen., Berlin, den 6. April 1882. Königliches Andgeriht I, Der Untersuchungérihter Joh l.

(16647) Ladung. Der Bâäcker Heinri Julius Löffler, geboren am 2. Februar 1837 zu Sonnenburg, dessen Aufent- ilt unbekannt is und welchbem zur Last gelegt ard, am 10, Dezember 1881 umbherziehend zu

oneberg Druckbilder und Druckschriften feil- ttboten zu haben, ohne im Besitz des zu diesem Ge- werbebetciebe erforderliden Gewerbesceins gewesen il sein Uebertretung gegen §88. 1 und 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 wird auf Anordnung dg glichen Amtsgerichts 11, hierselbst auf „den 20, Juni 1882, Vormittags 104 Uhr, or das Königlidbe Schöffengeriht in Alt-Moabit, Portal 111. Zimmer Nr. 33, zur Hauptverhandlung ‘laden. uch bei unents{huldigtem Ausbleiben vird zur Hauptverhandlun geschritten werden. Berlin, den 1, April 1882.

i Drabner, i

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts 11,

[16668]

[16641]

Der binter dem früberen Sattler Carl Schröter aus Plößkau am 23. Juli 1880 erlassene Steckbrief wird als erledigt zurügezogen.

Cassel, den 8. April 1882. E Königliche Staatsantoaltschaft.

Stintzing.

Der frühere Landwirth Karl Dittrich, zuleßt in Berlin, Skaliterstraße 46, wohnhaft, geboren zu Sodehnen am 1, Oktober 1851, gegen welchen dur Beschluß des hiesigen Königlicen Amtsgerichts vom 12, März 1881 das Hauptverfahren wegen im De- zember 1880 zu Wust begangenen Diebstahls er- öffnet ist, wird in Gemäßheit des §8. 330 der Straf-Prozeß-Ordnung hierdurch aufgefordert, vor dem unterzeichneten Amtsgericht zu erscheinen, oder demselben seinen Aufenthaltsort anzuzeigen.

Jerichow, den 5. April 1882.

Königliches Amtsgericht.

Subhaftation{‘n, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[16662] Oeffentliche Zustellung.

Die Firma Karbe und Eichenberg zu Frankfurt a, M., vertreten durch Rechtéanwalt Seyd in Fried- berg, flagt gegen den Schuhmacher Max Adler, früher zu Friedberg, jeßt unbekannten Aufenthalts- ortes, aus fäuflicher Lieferung von Schuhmacber- waaren, laut vorliege:.der Rechnung mit dem An- trage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 60 M 25 A nebft Zinsen à 6% qus 48 M, vom 22. Dezember 1881 und aus 12 4. 25 „J vom 10. Januar 1882 und ladet den Beklagten zur münd- lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Groß- herzogliche Amtsgericht zu Friedberg

auf Mittwoch, den 7. Juui 1882, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Friedberg, am 8. April 1882,

Hohenstein, Hilfs-Gerichts\chreiber des Großherzogl. Amtsgerichts. [16643] Oeffentliche Ladung.

Die unterzeichnete Theilungs-Kommission ladet zu dem auf

Mittwoch, den 24. Mai d. Z.,

Morgens 10 Uhr, im Düker'scben Wirthshause zu Kuventhal angesetzten Termine behuf förmliher Eröffnung des Planes über die Gemeinheitstheilung und Verkoppelung von Kuventhal, Amts Einbeck, Provinz Hannover, alle unbekannten Pfandgläubiger und diejenigen dritten Personen, welchen als Guts-, Dienst-, Erbenzins- und Lehnsherren, als Lehn8- und Fideicommißfolger oder aus sonstigem Grunde eine Einwirkung in Be- ziehung auf die Ausführung der Theilung zusteht, hierdurch vor.

Einbeck, den 8. April 1882,

Dic Theilungs-FKommission : Facbtmann. Nürnberg.

[16666] Aufgebot.

Rücksichtlich des ver|chollenen Gutsbesitzers und Holzhändlers FriedriÞh Christian Diener aus Kleinaga, welcher im Jahre 1857 nach Amerika aus- gewandert ist, ist von der präsumtiv erbberechtigten Tochter des 2c. Diener der Antrag auf gerichtliche Todeserklärung gestellt worden.

Der genannte Diener wird daher aufgefordert, in dem auf

Freitag, den 22. September 1882, Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine persönlich oder durch einen gehörig Bevollmächtigten sich anzumelden, widrigenfalls die beantragte Todeserklärung erfolgen und das vorhan- dene Vermögen an die sih legitimirenden Erben ausgeantwortet werden wird.

Gera, den 31. März 1882.

Fürstlibdes Amtsgericht. Münch.

[16672] Aufgebot.

Der Aerer Ferdinand Kotthans zu Oege hat das Aufgebot des Quittungsbubs Nr. 6435 der Sparkasse zu Schwelm, ausgestellt für die Geschwi- ster Piepenbrink zu Niedersondern, deren Guthaben Ende 1881 3702 #4 92 „ß betrug, beantragt.

Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, spä- testens in dem auf den

25. Oktober 1882, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht, Zimtner Nr. 7, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumel- den und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Schwelm, den 31. März 1882, Königliches Amtsgericht.

A Aufgebot.

Die durch Erbenzeugniß des Kämmereigerihts zu Rostock vom 19. Juli 1881 legitimirten Intestat- erben des am 26, Mai 1881 verstorbenen Erb- pächters Carl Wullenbäcker in Willershagen haben das Aufgebot des Hypothekensheins vom 17. Sep- tember 1874 über die für ihren Erblasser Fol. 8 des Grunde und Hypothekenbuhs der Büdnerei Nr. 6 zu Gelbensande egelrdgene Forderung auf ein mit 4 Prozent verzinslihes Kapital von 600 A und das Aufgebot des Hypothekenscheins vom

26. Januar 1872 über die ebenfalls für ihren Erb- [asser Fol. 2 des Grund- und Hypothekenbuchs des Erbpachtgehöfts Nx, 5 zu Blankenhagen eingetragene Sons auf ein mit 4 Prozent verzinsliches apital von 200 Thlr. Courant beantragt. Ver In- haber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunden erfolgen wird. wibnig, den 6. April 1882, Großherzogl. Mecklenbg.-Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber : A. Beister, Akt.-Geh. [16562]

Durch rechtskräftiges Urtheil des Königl. Land- geribts zu Saarbrücken, 1. Civilkammer vom 19. September 1881, wurde die zwischen der Sophie Gerstner, ohne Stand, Chefrau des Conrad Kohler, Steiger, Beide zu Stangenmühle bei Louisenthal wohnhaft, und ihrem genannten Ehemann Conrad Kohler bestandene eheliche Gütergemeinschaft für aufgelöft erklärt, die Theilung derselben für den Sall der Annahme durch die Frau in zwei Hälften, zwischen dieser und ihrem Ehemanne verordnet, und die Parteien zur Liquidation vor Notar Broich zu Völklingen verwiesen.

Saarbrücken, 3. April 1882.

i An der Mahr, Gerichtsschreiber des K. Landgerichts.

[16640] Erb-Vorladung.

Karl Fehrenbah, Bauer von St. Peter, nach Südafrika gereist, jeßt vermißt, wird zu den Ver- lassenshaftsverhandlungen auf Ableben seines Kindes Rosine und seiner Tante Crescentia Fehrenbach von St. Peter

mit Frist von 3 Monat unter dem Androhen geladen, daß im Falle seines Nichterscheinens die Verlassenschaft lediglich Den- jenigen zugetheilt würde, denen sie zukäme, wenn er zur Zeit des Erbanfalles niht mehr am Leben ge- wesen wäre.

Freiburg in Baden, den 30. März 1882,

Der Gr. Bad. Notar: Straub.

[16655] Bekanntmachung.

Durch Urtheil der 1. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld vom 6. März 1882 ist die zwischen den Eheleuten Metzger Ewald Broegeler zu Clberfeld und der geschäftslosen Anna Weidtmann daselbst, bisher bestandene eheliche Gütergemeinschaft mit Wirkung seit dem Tage der Klagebehändigung, 1. Dezember 1881, für aufgelöst erklärt worden.

Scbuster, Gerichtsschreiber der I. C.-K. des Königl. Landgerichts.

[16654] Bekanntmachung.

Durch Urtheil der I. Civilfkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld vom 8. März 1882 ist die zwischen den Eheleuten Arbeiter Richard Berghaus zu Elberfeld und der Büglerin Amalie, geb. Schütte, daselbst bisher bestandene ehelihe Gütergemeinschaft mit Wirkung seit dem 11, November 1881, für auf- gelöst erklärt worden.

Scchuster, Gerichtsschreiber der I. C.-K. des Kgl. Landgerichts.

[16656] Bekanutmachung.

Dur Urtheil der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld vom 13. März 1882 ift die zwishen den Ebelcuten Pferdebhändler und Fuhrunternehmer August Stöcker zu Vohwinkel und der Legina, geb. Niggemann, daselbt bisher be- standene - ehelihe Gütergemeins{aft mit Wirkung seit dem Tage der Klagezustellung, 3. Dezember 1881, für aufgelöst erklärt worden.

Schuster, Gerichtsschreiber der T C.-K. des Königl. Landgerichts.

[16660] Bekanntmachung.

Durch Urtheil der I. Civilkammer des Königs- lien Landgerichts zu Elberfeld vom 15. März 1882 ift die zwiswen den Eheleuten Wirth Ru- dolf Wasser zu Elberfeld und der Bertha, geb. Frie- derici daselbst, bisher bestandene gesetlide Güter- gemeinschaft mit Wirkung vom 24 Dezember 1881, für aufgelöst erklärt worden.

Schuster, i Gerichtsschreiber der I, C. K. des Königl. Landgerichts.

[16661] Bekanntmachung.

Die dur Rechtsanwalt Schweißer vertretene, zum Armenrechte zugelassene geschäftêlose Augustine Müllmann zu Elberfeld, Ebefrau des Handels- mannes Carl Bäumer daselbst, hat gegen diesen beim Königlichen Landgericht zu Elberfeld Klage erhoben mit dem Antrage: die zwischen ihr und ihrem genannten Ehemanne bestehende cheliche Gütergemeinschaft mit Wirkung seit dem Tage der Klagezustellung für aufgelöst zu erklären. Zur münd- lien Verhandlung ift Termin auf den 28. Zuni c., Vormittags 9 Uhr, im Sigzungssaale der I. Civilfammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld anberaumt.

Le Le Schuster, i Gerichtêschreiber der L C.-K. des Königl, Landgerichts,

[16659]

Bekanntmachung.

Dur Urtheil der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld vom 15. März 1882 ift die zwischen den Eheleuten Heinrih Koch, früher Fuhrmann, jeßt geschäftélos, zu Elberfeld und der Näherin Catharina, geb. Quast, daselbst bisher be- standene chelihe Gütergemeinschaft mit Wirkung seit dem Tage der Klagezustellung, dem 14. Januar 1882, für aufgelöst erklärt worden.

Su Gerichtsschreiber der I. C.-K. des Königl. Landgerichts.

[16658] Bekanntmachung.

Die durch Rechtsanwalt von Hurter vertretene, geshäftslose Hulda, geb. Oebler zu Elberfeld, Ehe- frau des Wirthes Friedrih Carl Lange daselbst, hat egen diesen beim Königlichen Landgerichte zu Elber-- S Klage erhoben mit dem Antrage: die zwischen ihr und ihrem genannten Ehemanne bestehende ebeliche Gütergemeinschaft mit Wirkung seit dem Tage der Klagezustellung für aufgelöst zu erklären. Zur münd- lihen Verhandlung ist Termin auf den 28 Junt cr., Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale dec I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Elberfeld anberaumt.

; : Schuster, Gerichts\hreiber der I, C.-K. des Kgl. Landgericts.

[16519] Kaiserliches Landgericht Straßburg. Auszug.

Die Kinder und Erben der zu Brumath verlebten . GHeleute Franz Josef Wirth und Theresia Krieg, Namens:

1) der Fräulein Maria Anna Wirth, Spezerei-

händlerin in Straßburg, :

2) Maria Pauline Wirth, ohne besonderes Gewerbe in Straßburg,

3) Josef Leon Wirth, Handlungsgehülfe in Paris,

4) Frau Maria Virginie Wirth, Ebefrau von Michael Schneider, zusammen in Paris,

5) Frau Maria Louisa Wirth, Ehefrau von Jean Georges Albert Claude, employé an ministère E publies, zusammen in Paris wohn= -

aft,

6) rau Mathilde Stephanie Wirth, Ehefrau von

ntoine Henry Demathon, Angestellter in der Affsecuranz-Gesellschaft „La Francière“, zusam=- men in Paris wohnend,

7) Fräulein. Marie Valerie Wirth, Lehrerin, zut Nantes wohnhaft,

8) Josef Albert Wirth, employé de commerce zu Paris, Kläger,

vertreten durch Rechtsanwalt Blumstein, klagen gegen die Erben und Rechtsnachfolger des zu Herrlisheim verftorbenen Holzhändlers Anton Bohl, nämlich:

1) Bohl, Sofia, Wittwe. von Mathias Schiff, zu derrlisheim wohnhaft,

2) Bohl, Maria ‘Anna, Ebefrau Louis, zu Herrlisheim wohnhaft, Bohl, Iohann Baptist, Tagner zu Rive-de-Gier (Frankrei),

Bohl, Felix, Gendarm en retraite in Rive-de- Gier (Frankrei), Bohl, Catharina, in Amerika ohne bekannteren Wohn- und Aufenthaltsort, Bohl, Anton, in Amerika ohne bekannteren Wohn- und Aufenthaltsort, Bohl, Josef, Polizeidiener in (Unter-Elsfaß), Bokbl, Carl, in Amerika ohne bekannteren Wohn- und Aufenthaltsort, Bohl, Theodor, Kammerdiener, in Frankreich ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, Bohl, Leon, Militär in Wesel (Preußen), Beklagte, dem Antrage : Gerube Kaiserliches Landgericht, den Erben Wirth Urkunde zu ertheilen, daß fie die untern 11, Januar 1881 eingelegte Klage gegen den genannt verstorbenen Anton Bobl, nunmebr gegen dessen vorgenannte Erben, wieder auf- nehmen; sodann die auf Anstehen des Anton Bohl gegen die Erben und Rechtsnacfolger des Bauunternehmers Wirth von Brumath und am 9. Juni 1879 dem Jakob Müller, Bürger- meister zu Nohrweiler, und dem Daniel Hirt, Steuerempfänger zu Bischweiler, wegen angcb- licher Forderung von 786,88 4 zugestellte Oppo- sition als null und nichtig zu erklären; ferner dieselbe aufzuheben, beziehungêweise zu erkennen, daß den Erben des Anton Bohl eine Forderung von 786,88 K für Holzlieferung an dem Kirchen-- bau zu Robrweiler nicht zusteht, und endlich die: - Erben von Anton Bohl für gehalten zu er«- klären, an die Erben Wirth als Schadensersah.. wegen dieser ungerehtfertigten Opposition 200 „6. zu bezahlen und ihnen die Kosten des Rebts- streits inkl. derjenigen der OppoßKtion zur Last: zu legen; 2 Î O und laden die Beklagten in die Sißung der I. Civil kammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Straßburg vom 14, Juni 1882, Vormittags 9 Uhr, vor, unter der Aufforderung, eiuen bei diesem Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen. :

Zum Zwedcke der öffentl@hen Zustellung an die Bes klagten sub 5, 6, 8 und 9 wird vorstehender Auszug bekannt gemacht.

Straßourg, den 31. März 1882. _

Ler A Es eue.

von Georges

Niederbronn