1903 / 152 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 Jul 1903 18:00:01 GMT) scan diff

U Verseßt sind: Á die Katasterkontrolleure, Steuerinspektor Fel l S ia inge in Wanzleben, Rück in Czarnikau, Michel in Brakel, Kinkel in Minden und Besta in Katscher in iter Diensteigenshaft nach Frankfurt a. M. bezw. Stendal, Wanzleben, Opladen, Brakel und Stoppenberg.

Bestellt sind: : die Katasterlandmesser Bigalke in Neidenburg, Buck in Wiesbaden, Georgii in Schleswig, Nonne in Stade, Petersdorff in Bergen a. R., Polit in Oppeln und Wiesenberg in Ortelsburg zu Katasterkontrolleuren in Neidenburg Pes Katscher, Schöneck, Großburgwedel, Bergen a. R., Czarnikau und Ortelsburg.

Königliche Seehandlung. i dem Königlichen Leihamt sind ernannt: | I Taxator Nlbert Stahl Aa Bureauhilfsarbeiter ilhelm Pfißner zu Magazininspektoren, , E e R N Mille zum Leihamtssekretär, der Taxationsdiätar Karl Wiegand zum Leihamts- taxator.

Ministerium des Jnnern.

em Oberregierungsrat Daum ist die Leitung der grindrabteilung in Angelegenheiten der direkten Steuern bei i in Posen, : i M V Ga vat o se ist das Landratsamt im Kreise d . , Va von Gröning das Landratsamt im Kreise Gelnhausen übertragen worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten sind der bis- erige Regierungsbausekretär Wilhelm Höne zum Geheimen Revisor, der bisherige Geheime Kanzleiinspektor Eduard Madert zum Geheimen Kanzleidirektor und der Kanzlei- diätar Karl Wiedenstritt zum Geheimen Kanzleisekretär ernannt sowie dem Geheimen Kanzleisekretär Johannes Beer der Charakter als Geheimer Kanzleiinspektor beigelegt worden. Ú

Angekommen:

der Unfterstaatssekretär im Reichsamt des Junnern Dr. Hopf, vom Urlaub.

Jn der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs-

Feld in Stendal, | li

und Staatsanzeigers“ wird eine Genehmigun surkunde, betreffend die Ausgabe von Schuldvershroib=n 1 der Siadt Harburg auf do» CT:

v Hr |UL l Lj acunentajje, die Zustimmung erteilt. “upecvem wurde über mehrere Eingaben Beschluß gefaßt.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrat, Königlich bayerischer Ministerialdirektor Ritter von Herrmann und Königlich bayerisher Ministerialrat Ritter von Schneider sind mit Urlaub bezw. nah München abgereist.

Dem Archivhilfsarbeiter Dr. phil. Albert Eggers beim Staatsarchiv in Königsberg O.-Pr. ist der Amktstitel „Archiv- assistent“ beigelegt worden. i j ft

Der Archivhilfsarbeiter Dr. phil. Otto Grotefend ist von Danzig an das Staatsarchiv in Marburg verseßt worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Fürst Bismarck“ mit dem Chef des Kreuzergeshwaders, Vize- admiral Geißler an Bord am 29. Juni in Yokohama ein- etroffen. ge C M. S. „Hansa“ ist mit dem Zweiten Admiral des Kreuzergeschwaders, Kontreadmiral Grafen von Baudissin an Bord am 28. Juni auf der Nhede von Taku angekommen.

S. M. S. „Fltis“ iffst gestern in Hankau

S. M. S. „Cormoran“ hat gestern in Heimreise angetreten und ist nah Colombo in

eingetroffen. Singapore die See gegangen.

Kiel, 1. Juli. Das Geschwader der Staaten von Amerika hat gestern abend gegen 7 Uhr den Hafen verlassen. Sämtliche amerikanischen Schiffe feuerten Salut, der von allen im Hafen liegenden deutschen Kriegsschiffen mit 21 Schuß erwidert wurde. Die amerifkanishen Schiffe führten im Großtop die deutsche, die deutshen Schiffe im Großtop die amerifanishe Flagge. Die Mannschaften der deutshen Schiffe paradierten auf der Seite, auf der die amerikani)/chen Schiffe ; Po EIES. Die Signalstation Düsternbrook gab dem abreisenden Geschwader das Flaggensignal „Glückliche Reise“.

Vereinigten

Oesterreich-Ungarn.

Die „Neue Freie Presse“ meldet, daß der österrei Gishe Ministerrat am leßten Freitag beschlossen habe, die De- mission des gesamtèn Kabinetts zu geben. Der Kaiser habe sich seine Entscheidung vorbehalten, die im Laufe

»

ieser Woche erwartet werde. Die Utrsahe der Krise

Boe in mal vom ungarishen Ministerpräsidenten Grafen Khuen - Hedervary ausgeübten Drucke zur raschen Er- ledigung der Ausgleihsvorlagen durch den Reichsrat, die durch die tshechishe Obstruktion verhindert werde. Jn politischen Kreisen herrsche vielfah die Meinung, die Demission des Ministeriums werde angenommen und Dr. von Körber mit der Umbildung des Kabinetts betraut werden. Hierbei werde mit dem endgültigen Masse zweier oder dreier Ministèr, aus der Regierung auszuscheiden, gerechnet werden und die Frage der Heranziehung parlamentarischer Kräfte in Betracht kommen. Namentlich bestehe der ts{hechishe Minister ohne Portefeuille Rezek infolge der andauernden Obstruktion der Tschehen, an der diese auf Grund des Erfolges der Obstruktion in Ungarn noch entschiedener festhalten, auf seiner Demission. Auch der Landesverteidigungsminister Graf Welsersheimb trage sich wegen der militärishen Zugeständnisse an Ungarn, die ohne seine Zustimmung erfolgt Sen, mit dem Gedanken, in kein neues Kabinett mehr einzutreten.

Durch eine auf Grund des § 14 der Verfassung erlassene Kaiserliche Verordpung is, wie die „Wiener E be- kannt gibt, ein sech8monatiges Budgetprovijorium dekretiert worden. aA |

Gestern traf der Kaiser in Braunau ein, um an der Feier des 700jährigen Jubiläums der Stadt teil: zunehmen. Seine Majestät wurde dort, wie „W. T. B. berichtet, von dem "Erzherzog Ludwig Viktor und den Spißen der Behörden empfangen. Auf dem Stadtplaß, wohin der Kaiser sih alsbald begab, war unter anderen auch der bayerische“ Bezirksamtmann aus Pfarrkirchen anwesend. Auf eine Ansprache des Bürgermeisters erwiderte der Kaisec und wies darauf hin, daß die ehemals zu Bayern gehörige Stadt noch jeßt eine dankbare Erinnerung an ihr ehemaliges Herrscher- Q ewahre, seit der Einverleibung in die österreichischen

ande sich aber stets treu und patriotish gezeigt habe. Der Kaiser sprah seine besondere Freude über die zahlreiche Be- teiligung der Bayern am Feste ‘aus und reiste später unter lebhaften Huldigungen der Bevölkerung nah Wien zurü.

Im ungarischen Abgeordnetenhause hielt gestern der Ministerpräsident Graf Khuen-Hedervary seine Programmrede. Das Haus war sehr gut besucht, die Galerien waren dicht gefüllt. Der Ministerpräsident wurde von der Rechten mit ECljenrufen begrüßt, die auf dér äußersten Linken stürmischen Widerspruch hervorriefen. Nach den cinleitenden Worten, die sich auf_ seine Ernennung zum Ministerpräsidenten bezogen, führte Graf Khuen- Hedervary aus: „Det Ausgangspunkt der parlamentarishen Wirren und des außergeseßlihen tande ist bekanntlih die Geseßesvorlage, betreffend das erhöhté Rekrutenkontingent, gewesen. Wir haben uns im Interesse der Witderherstellung geordneter Zustände im Abgeord- netenhause ents{losstn, die“Verhandlung über jene Vorlage ein st - weilen auszuseßen. 7 Bei dem Wort „einstweilen“ erhob fich links tosender Widerspruch, und entrüstete Zurufe wurden laut. Das Wort „einstweilen“ wurde! köknif% wiederholt. Die Abgg. Polonyi und Bo “aa Gta E T1) 1ch! Wir sind überlistet! Wir

!“ Der Präsident gab das

ind Lengyel zur Ordnung und

Frfolg. Der- Präsident der

„Es ist die elementarste

Nedner nicht auf Grund

nicht zu Ende führen

rmohte der Minister-

erktlärte, daß die Beratung

J! des Rekrutenkoutingents

nzureihenden Wehrvorlage

vert werde. Für dieses

‘gent ‘beansprucht. Mit

¿Lehrvorlage werde der

zurückgezogen, nicht

tönten darauf Zu-

Lärm veranlaßten.

"te der Minister-

en. Ge veiprach das Arbeits-

«d und errlärte, er werde die Ermächtigung ver-

„agen, mit den Handelsvertragsverhandlungen zu beginnen, che der

Zolltarif fertiggestellt sei. Dies sei zumal mit Rücksicht auf die

Handelsbeziehungen zu Italien notwendig. Graf Khuen

Hedervary ging dann auf die Einzelheiten des politi-

\hen Programms über und bekannte \ich als überzeugter An-

hänger des Dualismus und der gemeinsamen Armee. Er betonte, daß

er für alle Maßregeln zur Förderung der Wehrkraft, die übrigens nie

mit den Interessen der Nation im Widerspruch stehe, eintreten werde.

Er sei ein treuer Anhänger der liberalen Prinzipien, da sie in geschicht-

liher Ueberlieferung begründet seien und sich als staatserhaltender

Faktor und als Kraftquelle des Staates bewährt hâtten. Der

Ministerpräsident hob als wichtige Aufgabe die Kräftigung des

Ungarntums hervor; Agitation gegen das Ungarntum dürfe

niht geduldet werden. Die Interessen der anderen Volks-

stämmen angehörenden Staatsbürger seien vom Schickfsal der Ungarn

niht trennbar. Wenn es den Ungarn wohlergehe, bätten alle anderen

Stämme *+\sich des Wohlergehens erfreut. Endlich appellierte der

Ministerpräsident an die wirt|haftlihe Initiative der Gesellschaft, um

durch materiellen Aufshwung eine kräftige Grundlage nationaler Ent-

wickelung zu schaffen. (Lebhafter Beifall rets und im Zentrum.)

Der Honvedminister Kolosvary brahte den Entwurf eines

Gesetzes, tas das Rekrutenkontingent in der alten Höhe festsetzt, ein. j i 2 s

Die ungarische Unabhängigkeitspartei hielt gestern eine Besprehung ab, die einen stürmischen Verlauf nahm und bis nah Mitternacht dauerte. Mehrere Redner griffen den Präsidenten der Partei, Kossuth, an, worauf \ich dieser mit mehreren Freunden entfernte. Jm weiteren Verlaufe der Konferenz erklärten sih zahlreiche Redner für die Fortseßung der Obstruktion. Die Abgeordneten K ossuth und Komjathy legten ihre Stellen als Präsident bezw. Vi; epräsident der Un- abhängigkeitspartei nieder. Die Partei beshloß indessen, beide um Beibehaltung ihrer Stellen zu „ersuchen, und vertagte so- dann die Beschlußfassung über die von der Partei ein- zunehmende Haltung bis heute. - E : i :

Nach dem Staatskassenausweis für das erste Vierteljahr betrugen die Einnahmen des ungarischen Staats 257 066 833 Kronen, die Ausgaben 282842507 Kronen. -Die Ein- nahmen sind um 18639567 Kronen größer, die Ausgaben um 15584 401 Kronen fkleiner als diejenigen des ersten Viertel-

jahres des Vorjahres. Daher ist die Bilanz um 34 223 969 Kronen günstiger.

Großbritannien und JFrland.

Die gesamten Staatseinnahmen des Vereinigten Königreichs in den Monaten April, Mai und Zuni 1903 be- trugen, dem „W. T. B.“ zufolge, 34412913 Pfd. Sterl. gegen 35 095 081 Pfd. Sterl, im gleichen Zeitraum des Vor- jahres, also 684 168 Pfd. Sterl. weniger.

Frankrei. Der Senat nahm gestern, nah einer Meldung tes „W. T. B.“

für den Empfang des Königs von Italien in Paris, und darauf nach kurzer Beratung mit 186 gegen 79 Stimmen die Vorlage, betreffend den Bau von Schulhäusern, an. A

Der Deputiertenkammer legte gestern der Minister des Aeußern Delcasss ebenfalls den Geseßentwurkf, betreffend die Be- willigung von 600000 Franks für die Reise des Prâä- sidenten Loubet nah England und für den Empfang des Königs von Italien in Paris, vor. Die Vorlage ver- weist auf die guten Beziehungen zwishen England und Jtalien einerseits und Frankreich andererfeits. Der Des - putierte de Pressen 6 (Sozialist) empfahl als Berichterstatter die Bewilligung ¡der Summe, da die Reisen eine Gewähr für den Frieden böten, und beantragte die Anerkennung der Dringlich- keit. Dieser ‘Antrag wurde angenommen. D'EstoWrnelles de Constant (Republikaner) forderte die Regierung auf, das ihrige zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens zu tun, und richtete an. die Abgeordneten und Senatoren das Ersuchen, ihr Streben einmütig auf die Einführung eines internationalen Schiedsgerichtsverfahrens zu richten. Franfreih müsse dem Beispiel Nußlands und der südamerikanishen Republikén folgen. Die Vorlage wurde hierauf von sämtlihen 486 anwesenden Abgeordneten . an- enommen. Sodann seyte die Kammer die Beratung über den

ntrag des Deputierten Debussy, betreffend die Erhöhung der Vieh- und Fleishzölle, fort und genehmigte einen Zoll von 30 Fr. für 100 kg Lebendgewicht als Höchstzoll und von 20 Fr. als Mindestzoll bei Kühen und Bullen, ferner 40 Fr. Höchstzoll und 29 r. Mindestzoll bei Kälbern und Schafen, 25 bezw. 15 Fr. bei Schweinen, 50 bezw. 35 Fr. bei frisch ausgeschlahteten Schafen, 40 bezw. 25 Fr. bei ausgeshlachteten Schweinen, 50 bezw. 35 Fr. bei Rindfleisch und 50 bezw. 35 Fr. bei gesalzenem Schweine-, Nind- und anderem gesalzenen Fleisch. Der ganze Antrag Debussy wurde \{ließlich mit 408 gegen 156 Stimmen angenommen.

Der Oberst Lajus, Kommandeur des 136. Jnfanterie- regiments in Saint-Lô, der vom kommandierenden General des 10. Armeekorpys, General Passerien kürzlich mit 14 Tagen Arrest bestraft worden . ist, hat an den Kriegs- minister das Ansuchen gerichtet, über die Angelegenheit einè Untersuchung anzuordnen. Der Oberst behauptet, der Unteroffizier, den er zu Unrecht bestraft haben soll, sei nicht wegen ‘Duldung antiklerikaler A En bestraft worden, sondern deshalb, weil er nicht einges ritten sei, als die Soldaten Nachts nach dem Zapfenstreich singend und lärmend durch die Straßen zogen. 28

Mit der Frage der Säkularisierung der Ordens- geistlihen und Klostershwestern wird sih auhch der am 22. d. M. in Paris zusammentretende große Unterrichts- rat beschäftigen. Mehrere Schulinspektoren und Bürgermeister haben an den Unterrichtsminister das Ersuchen gerichtet, eine Anzahl von früheren Klosterschulen zu schließen, da die Leiterinnen derselben Klostershwestern seien, die lediglich die Ordenstracht abgelegt hätten.

Rußland.

Die „Russishe Telegraphen-Agentur“ ist nach einer Mel- dung des „W. T. B.“ aus St. Petersburg zu folgender Mit- teilung ermächtigt worden: Das „Reutersche Bureau“ hat die falsche Nachricht verbreitet, daß anläßlih der .vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Roosevelt geäußerten Absicht, der russischen Regierung eine Petition _amerika- nischer Juden wegen der Ereignisse in Kischinew zu überreichen, Verhandlungen zwischen Rußland und den Ver- einigten Staaten stattgefunden hätten. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat über diesen Gegenstand keinerlei Er- klärungen abgegeben. Wenn sie sich aber hierzu entschlossen hätte, so hätte Rußland natürlih verstanden, auf eine der- artige Einmischung in seine inneren Angelegenheiten die er- forderlihe Antwort zu geben.

Jtalien.

Wie der „Kölnischen Volksztg.“ aus Rom berichtet wird, hat der deutsche Reichskanzler und Präsident des preußischen Staatsministeriums Graf von Bülow an den Kardinal, Erzbischof Fischer folgendes Telegramm gerichtet : A

Curer Cminenz Ernennung zum Kardinal habe ih mit aufrichtiger Freude vernommen, und \sprehe ich Jhnen meine herzlihen Glüdck- wünsche aus zu der neuen Würde, deren Verleihung ih auch im vater- ländischen Interesse begrüße.

Der Kardinal Fischer folgte gestern abend einer Einladung des preußischen Gesandten Freiherrn von Rotenhan.

Serbien.

In der gestrigen Sißung der Skupschtina bielt, wie „W. T. B.“ aus Belgrad berichtet, der Ministerpräsident nah Verlesung des Königlichen Ukas, betreffend die Schließung der Tagung, eine Rede, in der er zunähst der Skupschtina den Dank der Regierung für die Königswahl aussprah und sodann ausführte, die Regierung sei der Ansicht gewesen, taß die Skupschtina noh die dringendsten Finanzfragen erledigen solle; fie habe aber nun- mehr beschlossen, die Erledigung dieser Fragen der neu zu wählenden Skupschtina zu überlassen. Die Negierung verbürge sch dafür, daß sie alles daran seßen werde, daß die nächsten Wablen für die Skupschtina vollklommen frei dur{chgeführt würden, daß das Wakbhl- ergebnis die wahre Volksmeinung zum Ausdruck bringe. Hierauf wurde die Sizung geschlossen. Auch die Tagung des Senats wurde gestern geschlos)en. i

Auswärts verbreitete Meldungen von Finanz- \chwierigkeiten werden von maßgebender serbisher Seite als vollkommen erfunden bezeihnet. Am Tage der Er- mordung des Königs Alexander hätten sich in der Haupi- fasse des -Finanzministeruums 2 Millionen und außer- dem bei der Nationalbank und der Monopolverwaltung 8 Millionen befunden. Ebenso wird die Nachricht, der König Alexander habe sich vom Ertrage der leßten Anleihe einen Vorschuß in Höhe der Zivilliste für drei Jahre geben lassen, für cine böswillige Erfindung erklärt.

Amerika.

Nach einer Meldung des „New York Herald“ aus Wasyington statiete der Staatssekretär Hay dem russischen Botschafter Grafen Cassini am 28. Zuni einen Besuch ab und äußerte den Wunsch, er möge im Herbst nah Washington zurückehren. /

_ Es verlautet dort, das europäische Geshwader der Vereinigten Staaten werde zu einem Besuche in Kron- stadt im nächsten Jahre eingeladen werden.

Afien.

Aus Peking wird einer Meldung des „W.T.B.“ zufolge der „Times“ telegraphiert, daß der Vizekönig Ts\changtschitung während seines dortigen Aufenthalts alle Gesandten besucht und sih bemüht habe, sie zu bewegen, daß sie sich mit der Zahlung der Kriegsentshädigung in Silber einverstanden erklären. Der französische und der russishe Gesandte hätten den Vizekönig wärnend darauf aufmerksam gemacht, daß die Mächte auf der

aus Paris, einstimmig eine Vorlage, betreffend die qung von 600 000 Fr. für die Reise des Präsidenten Loubet nah England und

Zahlung in Gold bestehen würden und daß sie, falls China dieser Forderung niht nachkomme, in Aussiht genommen

Ir den.

en, entweder auf die Salzsteuer Beschlag zu legen und sie verwalten oder die von Chinesen bewohnten Stadtteile von

ntsin wieder zu besetzen.

Das britishe Kriegsamt veröffentliht, wie „W. T. B. London berichtet, eine Depesche des dem abessinischen

Afrika.

re beigegebenen Obersten Rochfort

6. Juni,

h einem Gemwaltmarsch am 31. Jeyd die Speerreiter des Mulla Speerreiter seien nah s{chwachem Widerst fel des Mullah und 1000 Speerreite 1ze Viehvorrat, S Jnfolge der Niede

die

besagt,

daß Mai

die

aus

Mullah zu südli

Biyaado Abessinier in der h überrashten. and geflohen. Der r seien getötet, der von 1000 Kameelen, sei erbeutet rlage habe sich der Mullah mit en Fußtruppen nah Gumburu gewandt. Die Abessinier egten sih nah den Wasserstationen des dn der Linie Dscherlogubi—Galadi.

Nähe

Ergebnisse der sechsundzwanzigsten auf der Deutschen warte abgehaltenen Konkurrenzprüfung von Marine- chronometern.

In- diesen Tagen ist dér amtliche Bericht über Winter 1902—1903 auf der Deutschen See kurrenzprüfung von Marinechronometern v m Bericht waren zu der Konkurrenzprüfung Emachern im ganzen 56 Chronometer eingeliefert w von W. B

temünde

V hronometer, Kittel-Altona 7 Chrono r A. Meier)-Hamburg 10 Chro s8hütte i.

nit neamt

iht,

daß

7 Chronometer, v hronometer, von F. Schlesiky-Frankfurt a. M. F. Schuhmann-Wilhelmshaven 1 Chronometer.

f Bei sämtlihen Chronometern war die Bedingung, daß die nigung innerhalb eines Jahres vor d müsse, nah Ausfage der Uhrmacher eren genaue Angaben bezüglih der Konstruktion der Instrumente e in einzelnen Fällen erläuternde Zeichnungen beigefügt worden. Gemäß der im Juni v. F. erlassenen Aufforderung zur Be- gung an der Konkurrenzprüfung wurde seitens der Deut den 3. November v. I. eine technishe Kommis ffen, um die Chronometer einer Jnaugenscheinnahm e Kommission bestand aus folgenden,

Ten: Chronometerfabrikant F. Dencke achershule Prof. L. F in Glashütte i. Sa.,, Unruhmacher

a., sowie aus dem Direktionsmitgliede en Beamten der Abteilung 1V. Nach

Mitglieder der Protokoll, daß mit Ausnahme zweier

orhanden sei, den deutschen Ursprung

ieter in Zweifel zu ziehen. erständigen die

Grießbach in Glashütte i. FDeutshen Seewarte und d ältiger Durchsicht der Instrumente gaben die mission die Ueberzeugung zu diumspiralen kein Grund y ‘inzelnen Teile der Chronon befürworteten die Sachy ente mit Palladium\piralen zur

ung, weil bis jeßt geeigneter

i fabrikmäßig entsprach diesem in Zukunft unruhen in konfkurrierenden Ch

meter,

berg

für

rungs in Fortfall kommen \

ten Chronometer wurden den Mniierung in die Prüfung eingestellt. früheren Prüfungen wurden die C ingszeit an jedem zweiten Tage um 10 Uhr mit den Normaluhren [bteilung IV der Seewarte auf chronograpy n. Zur Herstellung einer un an jedem Dekadentage eine z

C

Während der beiden ersten

"tober bis 19. November) wurd C. erwärmt.

ch\t innegehalten, und ekade stets allmäh end der März bis 8. April) wurde die Temperatur v lertemperatur nach und nach vermindert.

vorliegenden

ltemperatuen

Die Ableitung der für die Güte der Cbronometer maß

beiden

Alsd

Prüfung

leßten

durhweg innerhalb einiger Auf Wuns{ch mehrerer wissens wurden gleichzeitig mit den ng 13 teils neue,

il teils ältere eraturprüfung unterzogen.

en sowie die Klassifi estimmungen ausge

rderung zur Beteiligung an der

sind.

Hus der dem amtlihen rgibt sib, daß

von W.

Antrage

: weite L nometer în unmittelbarem Ans{hluß regelmäßigen

estellt werde.

zweitägigen Uhrvergleihungen nmungen wurden dur den Hilfsarbeiter Kuno Heuer ausgeführt. Dekaden der Prüfungszeit (1902 en die Instrumente allmählich bis ann wurden dekadenweise die Temperaturen 3009 250 200 150 100 50 50 100 150 900 950 300

zwar wurden beim Uebergange von Dekade liche Temperaturveränderungen vorgenommen. Prüfung on 300° C. bis auf

Dekaden der

gelungen,

%/0, LIT 2099/0, 1V 119%, V 3%.

Inmittelbar nah S{luß der Prüfung wurden die Chronometer den früheren Jahren durch die an der f ratung beteiligten ometermacher E. Bröôcking in Hamburg,

- Meier (in Firma Th. Knoblich tion8mitgliedes der Seewarte und Intersuhung auf ihren 1 weder an den Unruhen noch RNoftspuren n Modus der Prüfung 3 menten zeigte fich eine g denradzapfen,

efunden,

und zwar wa Uhren ein Stih ins Bräu iche bemerkbar. achverständigen ausdrückli

Derartige

betonen, au

jen im Laufe der Zeit stets einzutreten.

m das Gesamtergebnis der soeben beendigten it den Leistungen während früherer Jahre ve der folgenden Uebersicht die prozentiche Verteil auf die einzelnen Klassen gegeben. Klasse L pnkurrenzprüfung T 9/0 4

15 32 16 20 17 23 16 22 44 37 92 24 31

D) ri

l

11, 24 9% 32 35 45 44 57 38 57 60 44 38 42 54 32 28 39

I11 LV. 19 % 27 20

0

15

3

10

0 12

und stellte

Palladiumspiralen )ronometern der Nachweis deutschen olle. Die sämtlihen oben ge- 1gemäß mit der Anwartschaft auf In gleicher Weise wie bei hronometer während der Unter-

die Ergebnisse der warte abgehaltenen eröffentlicht. von zeh

G. Ehrlich Bremerhaven {holz-Hannover 1 Chronometer, von von Th. Knoblih Nch{hflgr. (In- nometer, von A. Lange u. Söhne- von F. Lidecke-Geestemünde 3 Chronometer,

er Einlieferung ausgeführt erfüllt; auch waren von

Zulassung jener Jn- Anwartschaft auf die Prâ- Palladiumdraßt in Deutsch-

Das

hishem Wege ver- abhängigen Kontrolle wurde außer- *ergleihung der zu prüfenden

an die erste vorgenommen. sowie die

Es ist

die beabsichtigten Zehnteile des Grades herzu- chaftliher und tehnischer Fn- Instrumenten der Konkurrenz- Chronometer einer vollständigen

ierung der Instrumente wurde auf Grund ührt, die in der von der Seewarte erlaffenen 26. Konkurrenzprüfung ent-

1 Bericht beigefügten tabellarishen Ueker- j sich die konkfurrierenden Chronometer prozentisch gender Weise auf die einzelnen Klassen verteilen : Klasse 1 27 9%/,

g, A. Kittel in Altona ) in Hamburg im Beisein tes der Beamten der Abteilung 1V gegenwärtigen Zustand unterzogen. Es an den Spiralen der Chrono- deren Entstehung auf die Zeit oder urückgeführt werden konnte. Bei einigen eringe Farbenveränderung des Oels am r statt der rein gelben nlihe, bei anderen ein Stich ins Farbenveränderungen pflegen, wie unter normalen Ver-

Prüfung beurteilen rgleichen zu können, ung der Chrono-

v 1

1

4 9% 0 0 0 0 3 1 0

0 0

n deutschen orden, röcking-Hamburg 10 Chronometer, von H. 6 Chronometer, von L. -E

hen Seewarte sion zusammen- e zu unterziehen. an der Prüfung unbeteiligten r in Hamburg, Direktor der

gleichzeitig in und Nickel-

Nach

und Diedrich-

Gleich-

Neichs-

Zeit-

(1902

während

gebenden

arbe bei

v 353 333 345 409 361 388 334 403 380 380 427 405 396 356 366

Fu der vorstehenden Zusammenstellung ist zu bemerken, daß bei der Verteilung der Chronometer auf die einzelnen Klassen überall diejeniaen Beurteilungsnormen zu Grunde gelegt wurden, die seit der 22. Konkurrenzprüfung eingeführt worden sind. Die Zahlen der am Schluß angegebenen Kolumne X find aus der Gleihung 2 = 5p: + 4pz- + 3 ps + 2p4 + ps hervorgegangen, wo Pp1 bis ps; die vorangehenden Prozentzahlen bezeihnen. Demnach stellt die Bahr 2 in gewisser Hinsicht eine gewisse Nelativzahl für die Gesamtleistung während jeder einzelnen Prüfung tar. Es liegt natürli, wie bei jeder Klassifizierung, eine gewisse Willkür in einer solhen Beurteilung. Die für die diesjährige Prüfung ih ergebende Zahl X = 378 ist gegenüber den entsprehenden Werten aus den beiden vorangegangenen Jahren wiederum etwas größer geworden. Der Mittelwert der Größe 2 aus den Prüfungen 11 bis 25 beträgt 376; die diesjährige Größe 2 va demnach einen mittleren Wert. Dieses Ergebnis kann in Anbetracht des Umstandes, daß die Anzahl der zur Prüfung eingelieferten Chronoméeter deutschen Ursprungs von Jahr zu Jahr gewahsen is und daß von dem Verhalten dieser Chrono- meter der Ausfall der Prüfungen jeßt wesentlich abhängt, als günstig bezeihnet werden. Man kann bei einer verhältnismäßig jungen Industrie, wie es die Chronometerfabrikation in Deutsch- laud is, nit \chon während der ersten Jahre Ergebnisse erwarten, die den um reihlid# ein Jahrhundert älteren Industrien des Auslandes vollkommen ebenbürtig sind. - Bei der Chronometer- fabrikation fommt außerdem der erschwerende Umstand hinzu, daß neue Instrumente meistens er nah Verlauf einiger Jahre frei von der Acceleration werden. So hat \ich auch während der dies- maligen Prüfung wiederum gezeigt, daß gerade die Acceleration neuer Chronometer das Gesamtergebnis wesentli herabgedrückt hat; bei 12 Chronometern (von 56) hat eine Verseßung in tiefere Klassen stattfinden müssen, weil die für die Acceleration festgeseßten Grenz- werte überschritten wurden.

Was die Beteiligung deutschen Fabrikates an den Konkurrenz- vrüfungen betrifft, so geht die von Jahr zu Jahr stattgehabte Steigerung aus den folgenden Angaben deutlich hervor. Es wurden eingeliefert : Zur 22. Konkurrénzprüfung 9 deut\cheChronometer oder 21 9% der Ge-

s s samtzahl.

dd, T L L R U D 23 J e O s ¿26 g A L S S Im Bericht der Seewarte wird deshalb hervorgehoben, daß \sich die deutsche Chronometerfabrikation in stetiger Weiterentwickelung be- finde, und daß bei dem großen Interesse, das diesem Industrie zweige allseitig entgegengebraht wird, die Hoffnung berechtigt sei, daß dieser Fortschritt dauernd sein werde.

Statistik und Volkswirtschaft,

Zur Selbstmord statistik.

Die Gefährlichkeit niht oder nicht rechtzeitig erkannter Geistes- runa Es durch folgende Erhebungen des Vereins für Psychiatrie eleuchtet :

Im Laufe eines einzigen Jahres nahmen s\ich in Deutschland 340 derartige Geisteskranke außerhalb von Anstalten das Leben, darunter 27 Kinder; Männer doppelt fo viele als Frauen und 30 mal infolge von Alkoholismus. Von besonderer Wichtigkeit ist die Zahl der Selbstmorde mit Tötung anderer Personen: 48! 52 Kinder fielen dabei als Opfer. Das find aber nicht alle, sondern nur diejenigen Fâlle, die den Berichterstattern (Münchener medizinische Wochenschrift Nr. 17, S. 756, 1903) bekannt geworden sind. Die Neigung,.-ihre

Kinder mit umzubringen, ist “bei Frauen 4 mal so stark wie bei Müännern.

Das Münzwesen im Königreich der Niederlande. ®

Stat. Korr.) *) Nachdem das Geseg vom 22. März 1839 den jeßigen Silbergulden von 10 g Gewicht und 945 Tausendteilen Fein- heit (mit 3 bezw. 14 Taus. Toleranz) = 1,701 unserer Taler- währung oder 1,89 A Silberwert unserer Scheidemünze gemacht hatte etwas \{chwäder als den früheren, um der Goldausfuhr zu wehren —, ging das Königreih der Niederlande am 26. .No- vember 1847 zur reinen Silberwährung über, und der Wil- belmsd’or ward wie bisher {hon der Dukaten zur bloßen Handelsmünze. Aber noch zu rehter -Zeit wurde Gold- währung zur Tatsahe durch das Geseg vom 6. Juni 1875, welches allein der Regierung die fernere Prägung von Silberkurant anheimgab und ein neues Zebnguldenstück von 6,72 g Gewicht mit %%0 Feinheit (bei 2 bezw. 14 Tausendteilen Toleranz) = 16,87392 4 als eigentlichen Vertreter der Währung im Verhältnisse des Goldes zum Silber = 155/s : 1 festseßte. Man hat dabei zu beachten, daß die Unze Silber an der Londoner Börse im Durchschnitt von 1851—60 auf 613/; Pence gegen 59'/, im Jahrzehnt 1831—40 ge- stiegen, aber 1871—7ò5 auf 59 d., 1886—90 auf 46/;, 1891—95 auf 39/16 und 1896—1900 auf 28!/, d. gefallen ist und bei 261 16 d. im Jahre 1898 das Wertverhältnis der beiden Edelmetalle 35,01 : 1 betragen hat.

Scheidemünzen von 3575, 1400 und 685 mg Gewicht bei 16/,; Silbergehalt braucht man nur bis zum Betrage von 10 Gulden, Bronzemünzen zu 4, 2} und 14 g Gewicht nach dem Gesetze vom 28, März 1877 (an Stelle der bisherigen Kupfermünzen) nur bis auf den Betrag eines Guldens anzunehmen. Die Silberscheidemünzen für das niederländische Indien werden "/,; fein 3180, 1250 (zu 10 Duiten) und 610 mg {wer nah dem Geseße vom 1. Mai 1854 geprägt.

Diesen Vorbemerkungen lassen wir die Statistik der Prägungen folgen. Ausgemünzt wurden Tausende Stü

1840 1851 1861 bis 50 bi8 60 bis 70

i871 a. gouden munt bis 80 zu 10 Fl. ; 7 430 b. grobes Silberkurant (grovo zilvoreon munt): zu 2'/, FL.. . 34417 32619 32790 38602 A s s D. MTaRe Ga Gd e 1 (halve

Gulden) . 5147 20816 24563 - c. Scheidemünze (pasrmaunt voor Noderland)

zu 25 Gents . 20011 8

E s . 15 075 E. 4 Sr bronzon zu 2!/; e.

- 1 . E

1881 1891 bis 90 bis 1900 403 454

8 100 750

500 13 000 100 12 000 40 000 28 000

8 300 17 350

9 600 33 000 15 000

8 000 400 8 000 S0 000 B -— 4 000 . Scheidemünze voor Nodorlandach Indi8: zu "s, Gulden . 23 201 5 890 e 10 o 38 003 11 875 E s e -— 492 s -— e 2/2 Cents. . - §0030 —_— 37 225 A. O «5 = 407 906 185 000 . s I ° 427 912 E E 6. für Curaçao: a Fl. (kwart gulden) .

3 848

925

3 240 1 740

. ? e

9 890 22 425

480,

*) Nach den Jaarcijfors voor het Koningrijk der Noeder- landen, Rijk in Europa, bewerkt door hèt Contraal Bureau

378.

Die Summe der geprägten Münzen sowie seit 1842 die Aus- fuhr nah fremden Staaten und den E beixagen: 7 ; 1000 1000 ausgeführt : Tausende Gulden in den Jahren Stäck Gulden | in Goth Silber, S 1840—50 ..

113 066 130 657 kurant 1851—60 . . 1066213 140685 | 98 602 18 882 1801-70

86 402 118736 _— 150 634 804 1871—80 .. 146433 172645 | 1677 83 206 13 1881—90 .. 111768 8955 | 48 998 35 557 2714 1891-95 .. 44060 7141 10 6 835 36 1896—1900. 9296514 17768 | 5 064 9 949 1 509 insgesamt 1864456 596589 | 55754 384783 23 958 wieder eingeführt... | 19941 53 196 606

Während der beiden Jahre 1899 und 1900 wurden aus dem Königreich an Kurant (standpenningen) aus eführt: in Gold 1448 und 2010, in Silber 8150 und 1475, eingeführt in Silber 524 unt 453, an Silberkurant zur Umprägung eingeschmolzen 301 und 4895, an filberner Scheidemünze desgleichen 128 und 172 Tausende Gulden, nichts für umlaufunfähig erklärt oder eingezogen. Die Neuprägung (*überhaupt) und den im Staat vorhandenen Münzvorrat be= rechnet das Muntcollege auf Tausende Gulden:

» + Gold- Silber- 25, 10 u. ; 8, gepragt nzen Tutant 5 Cents 22Gents 1Gent 4 Cent fiukibén 50 50

1891 —95 3 500 * 1 800 25 5 425 1890 6 a 100 *130 30 260 T0 its 2000 *400 25 -— 2 425 1898. L088 * 400 40 50 10 1 588 1899 4 T 448 500 105 —— 51 2104 1900, r 2000 2375 790 124 15 95214 b. Vorrat (aanwezig) am 1. Sanuar

1891 1184 157 [173755

a L O O

O D 0 7 920 1231 182 [190064 1897 .. . 46891 131361 8276 1261 207 [188511 1899... 46924 131551 8701 996 1336 217 [189285 1900 1387 217 [181 886

46 924 124124 8678 996 1901... 46914 120581 9206 996 1511 2832 [178 999. 4732911 zu

Auf den Stand der Registerbevölkerung von Ende 1893 bezogen, konnten sih hundert Bewohner in den höchsten Vorrat mit je 4016 Gulden teilen, zu Ende 1901 nah merfklicher Abnahme immer noch in 3456 Gulden; davon bestanden 906 aus goldenen, 2328 aus groben Silberkurantmünzen, 178 aus silberaen und. 44 aus bronzenen Scheidemünzen. ,

, Æ

münze

493 491 516

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Aussperrung der Bauarbeiter Nr. 151 d. Bl.) wird der „Rh.-Westf. Ztg.“ Puemen, die bisher niht gewillt waren, eteiligen, die Bauarbeiter gestern entlassen mußten, weil die Material lieferanten keiner Lieferung „mehr leisteten. Die ausgesperrten Ar- beiter verhalten \ich ruhig; die ganze Bautätigkeit ruht. Jn der Um- gegend finden Versammlungen statt, betreffs Stellungnahme zur Cölner Aussperrung. Í

Mit der gestern mitgeteilten Antwort des Tafelmesserfabri- kantenvereins in Solingen beschäftigte sich am Montagabend eine zahlreih besuchte Versammlung des Messerschleifervereins. Die ziemlich erregt verlaufene Versammlung endigte, der „Nh.-Westf. Ztg.“ zufolge, mit der Annahme einer Resolution, die dem Fabri- fantenverein mitgeteilt werden oll und folgenden Wortlaut hat: „Die Versammlung der Messerschleifer erblickt in der Beseitigung der Paragraphen des Vergleichskammerstatuts eine Kün- digung des Preisverzeihnisses überhaupt. Es wird deshalb be- {lossen, sofort mit dem Fabrikantenverein zur Schaffung neuer er« höhter Preise zu verhandeln, welhe am 4. September in Kraft zu treten haben. Lehnt der Fabrikantenverein die Mitwirkung ab, fo soll der Vorstand selbs für uns notwendige Preise hafen.“ Es - wurde ferner bes{lossen, zur Bildung eines Streikfonds den Wochen- eetrag auf 50 für das Mitglied und 25 4 für den Lehrling zu erhöhen. In Genua haben, „W. T. B.“ zufolge, die Kohlenbän dler die Arbeiteraussperrung beschlossen. Von morgen ab wird die Kohlenladung im Hafen aufhören.

in Cöôln (vergl. gemeldet, daß diejenigen ih an der Ausfperrung zu

Bautwvesen.

__ Ein Wettbewerb zur Erlangung von Vorentwürfen für den Neubau der Badehäuser in Pyrmont wird von der Dru waldeckischen Domänenkammer unter Ss deutscher eihsangebörigkeit mit Frist bis zum 5. September d. J. ausge- schrieben. Es find Preise von 2000, 1200 und von 750 Æ ausgesetzt. Der Ankauf weiterer Entwürfe zum Preise von je 500 A wird vor- behalten. Die Wettbewerbsunterlagen verabfolgt die Fürstliche Brunnendirektion in Pyrmont gegen Einsendung von 3 X, die nah Einlieferung eines Entwurfs zurückzegeben werden.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Portugal. Die portugiesishe Regierung kat den Hafen ron Callao für pestverseuh+ erklärt.

Schweden. Laut Bekanntmahung vom 20. Juni d. I. hat die hwedische

BADerung Aegypten sowie Amoy in China für pestverseuht erklärt.

Land- und Forstwirtschaft. Saatenstand und Getreidebandel in Polen.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Warschau berihtet unterm 23. d. M.: Der Stand des Wintergetreides, der si im Anfang des Monats etwas gebessert hatte, erreicht, laut ziffermäßig aus, ver- schiedenen Kreisen und Gouvernements Polens vorliegenden Nachrichten, im Durchschnitt den Durchschnittsstand niht. Unter Zugrundelegung der Durchs nittsbezeihnung 100 wird der Stand des frâb eingesäâecten Roggens und Weizens mit 90 bis 100, in vereinzelten Ausönahmefällen bis 110, der des spât eingesäten Roggens und Weizens mit etwa 70 bis 90 bezeichnet. Aus vershiedenen Gegenden wird darüber gek daß die übermäßigen Regengüsse, die während der Roggenbläte gefallen find, eine weitere Schädigung erwarten lassen. Einen auênahmöweise guten Stand weist fast überall der Winterraps auf, von dem man fih eine reihliHe Ernte verspriht. Die Sommer- saaten, so besonders Hafer und Gerste steben durchweg gut und be- rechtigen zu den besten Ecntehoffnungen. Die Anbaufläche des Sommergetreides i, wie angegeben wird, in diesem Jahre gr als sonst. Das mit Wintergetreide bestellte Areal ift dage nah den vorliegenden Mitteilungen infolge der verspäteten Herbstbestellung des vergangenen Jahres und der im Frühjahr vorgenommenen teilweisen Umadckerung des Wintergetreides etwas zurückgegangen. Der Stand der Hülsen- und Hackfrüchte, betocdent der Ecbsen und Kartoffeln, hat, wie verlautet; unter dem bäufigen, starken Regen in vielen Gegenden, namentli an nied legenen Stellen empfind- lih gelitten. Bei den Kartoffeln stellenweise {hon im Fâulnis aufgetreten sein, so daß sie, wie insbesondere aus dem Gouvernement Lublin eldet wird, vielfah noch cinmal haben e an sih reichli

geseyt werden müssen. he Heuernte, die bereits gonnen bat, leidet unter den fortgesegten Nieders{lägen. Getreidepreise auf dem Warschauer Markt sind im

voor de Statistiek; "sGravenhage (Gebr. Bolinfante) 1900—01.

vergangenen Monat für Wetzen und Roggen etwas gefallen, ziemlih unverändert geblieben.