1903 / 160 p. 19 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Jul 1903 18:00:01 GMT) scan diff

aus alten, stark zersezten und augens einlich nur noch wenig an cinander geriebenen Schollen; aud sind wenige Berge sichtlih. Nachmittags um 3 Uhr sind die nordwestlichen Enden der Zungen, die bis dahin in offenes Meer ausliefen, nicht mehr abzusehen, so daß wir nun bald Eis auf beiden Seiten haben; die Schollen werden größer und fester, auch die Zahl der Berge mehrt sich. Wir fahren in langen Waken und Rinnen in südlicher bis südöstliher Richtung. Schnee und Regen, die Nachmittags beginnen, trüben die Aussicht ; alles bezieht sich mit Glatteis. Troß der zunehmenden Windstärke ist wenig See. Nur macht sich eine westliche Dünung bemerkt- bar und dazwischen anscheinend auch Spuren einer südlichen. 19. Februar 1902. Jn der Nacht war wenig Fortschritt. Das Schiff wurde zeitweilig gegen eine größere Scholle ge- halten, doch ging es nicht lange fo an, weil das Eis stark trieb. Vormittags wird gelotet und unvermutet bei 240 m Grund gefunden. Nachmittags wird die Lotung mit gleichem Resultat wiederholt. Wir sind also vermutlich in der Nähe von Land, ohne etwas davon sehen zu können. Es herrscht ein boiger Wind aus SO. von der Stärke 6 bis 7, dichte Bewölkung, Nebel und Schnee. Um uns liegen viele tafelförmige Berge und große eckige, nicht gedrehte Schollen, auf denen Pinguine treiben, und zwar zum erstenmale die großen Kaiserpinguine. Auch Robben sind sichtlich. Nachmittags wird östliche Dünung bemerklt, und um 1/6 Uhr fahren wir aus dem Eis nah Süden in ein ossenes Meer hinaus. Segel werden geseßt, um das Schiff bei dem wachsenden Wind besser halten zu können. Der Wind läßt am Feuchtigkeitsgehalt Föhneigenschaften erkennen ; auch das Plank ton deutet auf Landnähe, wie es chon die Lotungen taten. 20. Februar 1902. Böiger Wind aus SO. bis O. hâlt Tag über an. Kurze stoßweise See mit vielen Kämmen, die übersprizen und den Schnee auf Deck zu Brei verwandeln. Die ‘Wanten sind dick befroren, doh wächst das Glatteis daran nun niht mehr weiter, da die Niederschläge aufgehört haben und es sihtiger wird. Eine Lotung ergiebt 690 m Tiefe. Rings herum treiben tafelförmige Berge, zwischen denen das Schiff auf verschiedenen Kurfen liegt. Abends wird es flauer, so daß sich nun die schon bei dem Austritt aus dem Scholleneis gestern von mir angeordneten südöstlichen Richtungen bejjer einhalten lassen. j 91. Februar 1902. Um 31/5 Uhr früh wird mir Land gemeldet. Nach einer Fahrt zwischen vielen tafelfórmigen Bergen befinden wir uns vor einer gänzlih mit Eis bedeckten Küste. Alle Einzelheiten lassen daran, daß wir vor dem steilen Abbruch eines Inlandeises stehen, keinen Zweifel. Dasselbe steigt zuerst \{nell, dann langsamer nah Süden hin an und macht den È, als ob es ein hügeliges Land überzieht. An der Küste nehmen die Höhen nah Osten zu und nach Westen tafelföórmige Eisberge liegen vor dem Kand, l Hollen. Wir nahen uns { km Abstand und loten

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Schollen hatten 5—7 m Dicke und darüber. Die ganze Situation machte den Eindruck der Festigkeit und Dauer für längere Zeit. Dazu kamen nach dem Aufhören des Schneesturms in klaren Nächten schon sehr niedrige Temperaturen von —1009 und darunter, welche wesentlich zur Verfestigung beitrugen. :

Unter diesen Umständen wurden Versuche zur Befreiung behufs Fortseßung der Fahrt in Sprengungen, Abgrabungen und Maschinngebrauch noch nicht aufgegeben, doch gleichzeitig auch sofort ‘alle Vorbereitungen für eîne Ueberwinterung an Ort und Stelle und den Betrieb der wissenschaftlichen Station daselbst begonnen. Schon am 23. Februar machte der Ober- maschinist A. Stehr und der 11. Zimmermann W. Heinrich in einer Pause während des Schneesturms einen über 200 m langen Weg über das Eis, um Adélie-Pinguine zu holen. Am %. Februar wurden die Hunde aufs. Eis gebracht und am- 1. März der international vereinbarte magnetische Termin- tag in einem rasch errichteten provisorischen Eishaus aus einer Scholle durch Dr. Bidlingmaier wahrgenommen.

Noch einmal gab es - dann Unruhe und Erwartung Mr Befreiung, nämlich am 2. März. Bei s{hönem flaren Wetter und mäßigem SSO.-Winde trieb eine Reihe großer Eisberge mit einer Geschwindigkeit auf uns zu, welche mit der Krast dès Windes nicht in Einklang stand und auch sicher nicht Url) sie bedingt war. Doch sie vermochten das Scholleneis, das

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O WNW. laufenden Bahn an dessen Kante nur euvas gegen Nord hin abgelenkt. So legten he sih die nächsten direkt nördlich von uns etwa 1 km entfernt in einer Kette im Norden vor und kamen dort fest, auch ihrerseits von nun an bis zum 30. Januar 1903, also wenige Tage vor unserer Befreiung, nur geringe oder gar keine Zeichen der Bewegung mehr verratend. N

Die Falle, in die wir geraten, war gesclo}jen, und wenn am 2. März unter dem Eindruck der heranrückenden Berge alle auf dem Eise schon getroffenen Einrichtungen schnell eingezogen waren, so wurden sie hon am 3. Marz wieder herausgebracht

und dur fernere Maßnahmen, die nun in lebhaftem Tempo

fortschritten, zu dem Minterquartier des „Gauß“ und der dazu

gehörigen wissenschaftlichen Station ausgestaltet. Lage der Winterstation,

Die Winterstation des „Gauß“ lag also im Scholleneis nnd nicht am Land. Wenn dieses zunächst für alle die Betriebe, welche eine feste Aufstellung verlangen, Bedenken erregie, }0 wurden diese doch bald dur die Bemerkung beseitigt, da} das S cholleneis unverrückbar fest lag und so bis zum 30. Januar 1903, also wenige Tage vor unserer Befreiung verblieb. Ansangs bemerkten wir wohl gelegentlich an den Niveaus derx ajstro nomischen und magnetischen Junstrumente leichte Schwankungen, und bei den shweren Stürmen des Winters haben diese Nh auch späterhin gelegentlich wiederholt. Auch ein? leichte Drehung des ganzen Schollensystems scheint vorhanden gewejen zu jem, wie sich erst später genauer feststellen lassen wird, hat dann aber im Verlaufe des Jahres den Betrag um einen halben

(Grad nicht überschritten und ging langsam und standig in dem

“e , j selben Sinne véc. Sonjst lag das ganze unverrückbar fest, wte

wäre, und hat uns für die wissenschaftlichen

Bedingungen des Landes gewährt, so daß nh wucch Pendelbeobahtungen ausführen ließen. Für den war diese Lage günstiger als eine Landstation, und die dem Meer, die sih am Schiff selbst und

das Scholleneis hindurch herjtellen

ziologischen, aber auch für die

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und das andere zu absoluten magnetishen Messungen diente Dieselben lagen zunächst auf einer großen Scholle, etwa 350 m südwestlih vom „Gauß“ und waren aus Eisblöcken gebaut ersteres nah innen zweckentsprechend lichtdicht verkleidet. Mitte Juni wurde eine Verlegung erforderli, weil die wachsenden Schneewehen sich an diese Häuser besonders kräftig anseßten und die Scholle so stark belasteten, daß sie immer tiefer versank und besonders das Variationshaus {on knietief mit Wasser erfüllt war. Sie wurden sodann in den kleinen, 250 m 880. vom „Gauß“ gelegenen Eisberg eingebaut, dem der „Gauß“ in der Nacht des Festkommens zuleßt ausweichen wollte, und konnte hier bis zum 830. Januar 1903 in regelmäßigem Betrieb ge- halten werden. : 9) Die meteorologische Station mit allem Zubehör etwa 40 m 880. vom „Gauß“ und erst am 10. Januar 1903 nah einer anderen Stelle in ONO. vom Schiffe verlegt, weil sie an der ersten Stelle aus\{hmolz und diese auch \s{chwerer zugänglich wurde.

3) Eine astronomische Beobachtungshütte aus Holz, für Meridianbeobachtungen hergerichtet und zugleich als Schwerkrasfts- observatorium dienend, etwa 200 m westlich vom „Gauß“ um- geben von einem doppelten Kranz von Miren, die alle anderen

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Stationsanlagen umschlossen, behufs Feststellung von deren

| Verschiebungen. uns umgab, nicht zu durchdringen, sondern wurden von ihrer |

4) Zwei Löcher im Eise am Bug und am He des „Gauß“ nebst Böcken und Winden zúm Herablassen und Heben der Nege für die biologischen Arbeiten. Von Anfang Januar 1903 an wurde für diese Zwecke dann meist eine Spalte benußt, die in 600m Abstand westlich vom „Gauß“ in_meridionaler Richtung gerissen war.

/ 5) Einrichtung für Gezeitenbeobachtungen am Bug des „Gauß“, bestehend in einer am Klüyerbaum befestigten Pegellatte,

die sih beim Heben und Senken des Schiffes mit den Gezeiten

an einem Zeiger auf- und niederbewegte, welcher an einem 385 m bis zum Boden herabreichenden und unten durch schwere Gewichte gehaltenen Draht befestigt war. Jn den Fischlöchern am Bug und am Heck waren außerdem Vorrichtungen zur Feststellung der Strömungen nach Richtung und Stärke getroffen.

6) Zwei Anlagen zur Messung von Els- und Meeres- temperaturen in Kombination elektrischer und der gewöhnlichen thermometrischen Methoden. Die eine lag auf einem 1 km vom „Gauß“ entfernten Eisberg und reichte in diesem bis 30 m unter seine flache Oberfläche hinab, die andere auf einer Stolle und sodann auf der darüber vom Heck des Schisses aus hinveg-

| wachsenden Wehe östlih vom „Gauß“. Die legtere unterlag

vielfachen Veränderungen; sie reichte zunächst bis 10 m unter die Unterfläche des Eises, also unter den Meeresspiegel hinab, Sie versank dann infolge eines gewaltigen Wachstums der Wehe in einem Schneesturm Mitte Juli 1902 in ihren tieferen Teilen auf Nimmerwiedersehen, wurde danach längere Zeit nur

| an der Eisoberfläche bis zum Meeresniveau in Betrieb gehalten,

um im Dezember 1902 durch Anlagen bis 30 m unter dem Meeressviegel wieder ergänzt zu werden. y Von Anlagen für praktische Zwecke auf dem Eise sind vor allem eine Feldshmiede, mehrere Schuppen und Stapelplage, ein Hundegehege, eine Transiederei und Klosettanlagen zu nennen. Da all dieses notgedrungen auf der Westseite und in unmittelbarer Nähe des Schiffes angelegt werden mußte, weil ein Verlassen des nord-\üdlih liegenden Schiffes nach Osten hin weaen der Herrschaft der Oststürme längere Zeiten ausgeschlo}sen ivar, die Schollen an der Westseite des „Gauß“ aber aus den aleichen Grunde in besonderem Maße vom Schnee uüberschüttet und belastet wurden, so daß sie versanken, mußten diese praftischen Anlagen vielfach verlegt werden. Nach dem ersten, besonders heftigen Schneesturm Ende April 1902 wurden die Feldschmiede, ansiederei und die Stapelpläße ganz eingezogen nach dem gleichen Anlaß gespannte Schneedach des rend das Hundegehege bis zum Vioment 8. Februar 1903 auf dem Eise verblieben Y verlegt Ut. iNenschaftlihen Anlagen haben durch) di n nur vorübergehende Betriebsstörunge!

Arbeitsverteilung auf der Station. l tell für den Betrieb der S ünalihem Anschla stürme des Wun! brachten. Dieses gilt ins! Dienst, in welchem es 1d) die Negistrierapparate für T einigermaßen fortlaufend 1n h {on im Mai 1902 zur Su] »bachtungen schritt. wurden zu den verschiedenen den Anforde! . Diesen lebl r eine immer Tag iachmittags den Dienjst hrend dem dritten fün nachmittags bis l Dani in dieselben fallenden vissenschaftlichen ¡llgemeine dmagneti} M) mit Unterstüuyzun

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4) Biologische Arbeiten. Prof. Dr. E. Vanhöffen mit Unterstüßung des Matrosen R. Noack, welcher hierfür im Museum für Naturkunde zu Berlin eine besondere Ausbildung erhalten hatte und auf der Station nun aus\ließlich dafür zur Verfügung gestellt wurde.

5) Gezeiten- und Strombeobachtungen.

Die Einrichtung der Anlagen und Zusammenstellung des Materials wurde von Kapitän H. Ruser ausgeführt, die Be- obachtungen von den Offizieren W. Lerche, R. Vahsel und L. Ott, sowie gelegentlih von dem Matrosen M. Fisch.

6) Eis- und Meerestemperaturen.

Die Einrichtung bestehend in der Herstellung von Bohr- lôchern, deren tiefstes 30 m unter die Oberfläche eines Eis- berges herabreihie, und in der Einführung entsprechender Thermometer wurde in der Zeit vom 19. März bis 15. April 1902 von dem Obermaschinisten A. Stehr getroffen, welcher nah den einleitenden Messungen von mir auch den ganzen Betrieb übernahm. Schöpfzüge und Temperaturreihen bis zum Meeresboden an der Station wurden gelegentlih von Dr. E. Philippi und mir ausgeführt.

Die-Mannschaft wurde, soweit nicht besondere Anforderungen vorlagen, von Kapitän H. Nuser bezw. Obermaschinist A. Stehr zur Hilfeleistung bei den verschiedenen Arbeiten jeweilig beordert, wobei je nah dem Geschick der einzelnen bestimmte Richtungen zur Ausbildung kamen. So fiel dem 1. Bootsmann J. Müller im besonderen der Bau der Eisobservatorien zu, während der [Il. Bootsmann H. Dahler mit Vorliebe dem Robbenschlag oblag. Der I1. Zimmermann W. Heinrich hat uns durch Taucherarbeiten gute Dienste geleistet und wurde sonst natur gemäß, wie der 1. Zimmermann A. Reimers mit den stets vorhandenen Arbeiten ihres eigentlichen Handwerks ‘beschäftigt. Von der besonderen Beschäftigung der Matrosen N. Noack, M. Fisch und L. Neuterskjöld habe ih schon gesprochen. Die beiden Norweger P. Bjöorvig und D. Johanesen fanden vorzugs- weise bei Schlittenreisen, - bei der praktischea Verwertung der Nobben- und Pinguinjagden, sowie bei der Wartung der Hunde Verwendung. Die Matrosen K. Klück und A. Possin wechselten in der Wahrnehmung innerer Schiffsdienste, insbesondere der Bedienung der Lampen, die besonders zur Zeit des Tranlichts viel Zeit erfordert hat. Der Matrose W. Lysell, der Leicht matrose C. Stjernblad sowie die Heizer G. Behr und C. Franz lagen den äußeren Schiffsdiensten ob, im Frühjahr insbesondere dem Bau einer Schuttstraße zur Befreiung des Schiffes, wovon noch die Rede sein wird.

Der Koch W. Schwarz und der Steward A. Besenbrok hatten ihren gewöhnlichen Dienst, während der Heizer R. Michael die Instandhaltung der Mánnschaftsräume zu versehen hatte, worin er zeitweilig durch den Leichtmatro)en C. Stjernblad abgelöst wurde. Der Koh W. Schwarz wurde wegen Teil nahme an einer Schlittenreise an Bord einen Monat lang von dem Matrosen K. Klück vertreten.

Unter der Leitung des Obermaschinisten“ A. Stehr lagen dem Assistenten R. Mareck und dem Heizer E. Berglöf die Schmiede- und Klempnerarbeiten ob, an welchen nie Mangel war, während der Assistent P. Heinacker und der L, Müller die Jnstandhaltung der Maschine zu versehen hatten. Nuch die Transiederei gehörte zu den Obliegenheiten des Maschinenperfonals. ie Instandhaltung und die häufigen Veränderungen 11 wissenschaftlichen Junstrumenten Apparaten führte Obermaschinist A. Stehr

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April 1902

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fernten Klosettraum die Richtung. Er wurde rechtzeitig vermißt, von der gesamten Besazung, die sich dur Leinen verbunden hatte, gesucht und auch glülih an dem Fuß der nur 40 m vom Schiff entfernten meteorologischen Hütte gefunden, von der er sih zum Glück nicht wieder entfernt hatte, als er auf sie stieß.

Jn dem ersten Schneesturm vdn dieser elementaren Gewalt, den wir vom 24. bis 26.. April 1902 hatten, ging manches verloren, was wir auf dem Eise gelagert hatten, um erst im Sommer darauf durch Ausschmelzen wieder zu erscheinen oder Vor dem schwersten Verlust aber wurden wir noch rechtzeitig bewahrt, nämlih dem Verlust unserer Hunde, welche in ihrem Gehege verschüttet wurden, doch noch rechtzeitig gelöst werden konnten.

Von diesen Schneestürmen kann sih wohl nur der eine Vorstellung bilden, der sie erlebt hat. vortrefflichen Schisses aber haben wir darunter nicht gelitten. Bei der festen Lage des Eises in unserer Umgebung fanden auch dann keine Pressungen statt, nur hat das Schiff dann etwas gezittert, sowie unter Winddruck und Schneelast sich über-

Das hinderte jedoh unsere im nicht, sei es, daß wir denselben in unseren behaglichen Wohn- räumen und dem Laboratorium nachgingen, oder im Salon beziehungsweise der Mannschastsmesse in froher Stimmung gesellig vereint waren. Durch diese flimatischen Einflüsse wurde unser Leben und unsere Tätigkeit geregelt.

auch verloren zu bleiben.

Im Innern unseres

Beschäftigungen

März-April 1902,

Gleich nah unserer Festlegung, also in der ersten Hälfte des März 1902, erfolgten die Einrichtungen der Station, von Die umfangreichsten Arbeiten waren bservatorien und die Eisbohrungen.

denen ich gesprochen habe. darin der Bau der |

Fesselballon.

Gleichzeitig wurde vom 19. März an durch die Konstruktion einer Winde ein Aufstieg mit dem Fesselballon vorbereitet und von Obermaschinist A. Stehr am 29. Marz 1902 mit Sicherheit und vollem Gelingen ins Werk geseßt. an diesem Tage bei schônem, stillem Wetter vom Eise aus drei Aufstiege statt, des Leiters der Expedition, des Kapitäns und des Dr. E. Philippi zu photographischen aus der Höhe von 500 m eine sehr wertvolle Umschau über die Umgebung und die Lage des „Gauß“. inzwischen ausgeführte Schlittenreise der Herren Dr: []. Offizier R. Vahsel und Matrose eisrande entdeckte Gaußberg erschien darin als das: einzige eis als der alleinige Ruhepunkt . in der anschließend

Es fanden

er durch die erste

Wi c d F D . Johane)en am ‘“Fnland-

[reie Land,

verfolgen, Eisbergzüge und Eisbergschwärme, die eisfelder und die Richtung der Waken aewonnene Unternehmungen vielfach bestimmend gewesen. urden die ersten beiden Mon( fommen auch zu fleineren Ausflügen von dem „Gauß“ nußt zu Eisstudien, zur Einrichtung geodätischer Miren, fognoszierungszwecken, zu Sprengversuchen, zu Sam vom Eise transportierten Gesteinsmaterials, zu Iwecken, zum Robbenschlag oder dem Einbringen von Pi

Verteilung der

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Herbst der

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Pinguinschar munter spielen sehen, doch wandelte fich dieses Spiel für die leßteren bald genug zu tragishem Ernst.

Robben und zwar die Weddelrobbe hatten wir von Oktober 1902 an auch in größerer Zahl, nahdém wir bei der Fahrt durch das Scholleneis am meisten außen an der Kante den Seeleoparden und dann bis zu dem innen festliegenden Schollen- eis den Krabbenfresser getroffen hatten, eine Verteilung, die wir in gleicher Weise bei der Rücksahrt feststellen konnten. Jm Winter sind die Robben bei der Station selten gewesen. Auch sie waren mühelos zu erbeuten, wenn sie auf dem Eise ‘ruhten und nur den Kopf erhoben, um den nahenden Feind mit ihren großen Augen anzuglozen und sich dann wieder beruhigt nieder- zulegen. Jm Oftober begannen sie Junge zu werfen und be- fanden sih von dann an mit den Kleinen auch vergesellschaftet auf dem Eis, wenn auch nirgends in so großen Scharen, als es von den Robben des Nordens berichtet wird. _ Auch diese Robben sind uns sehr nüßlih gewesen. Das Fleisch und besonders die Leber der jungen Tiere wurde all- gemein gern gegessen, lieber als Pinguine, so daß sie von Oktober an diese bei unseren Mahlzeiten fast ganz verdrängten. Jhr Speck lieferte einen guten Tran zur Beleuchtung, ihre Felle wurden vielfah zur Bekleidung verwandt. Wir mögen in der Antarctis wohl an 150 Robben fkonsumiert haben. :

Auf die sonstige Tierwelt gehe ich niht näher ein, in ihrer ganzen Mannigfaltigkeit erregte sie das kundige Jnteresse ünd den rastlosen Sammelsinn des Zoologen, Professor Dr. E. Van- hôffen, in ihren äußeren Erscheinungsformen die allgemeine Teilnahme. Die kecken und unsriedlichen Naubmöven gehörten im Herbst und Frühjahr ständig zu unserer Umgebung; die gefräßigen Riesensturmvögel mit Hunden zu jagen, wenn sie zu voll waren, um fsih zu erheb:n und nur im Laufe eilend nh entfernten, war im Januar ein beliebter Sport. Von den charafteristischen Sturmvogeln des südlichen Eismeers hat uns Pagodroma nivea besonders an ihrem Nistplaß, dem Gauß- berg, mit ihrem schnellen, behenden Fluge sharenweise umkreist, während der andere, Thalassöka antarctica, dort wie beim Schif} meist in Streifzügen kleiner Scharen erschien. Sonst wurde der kleine Petersvogel, Oceanites, in den Sommer- monaten häufig und die Kaptaube vereinzelt gesehen. Von den Bewohnern des Meieeres erregte außer den Robben unter den ischen eine Art Nototenia allgemeine Teilnahme, weil sie im a1 icl

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Teiln war und Dezember so reichlich auftrat und in Reusen ge wurde, daß wir daher mehrfach sehr wohlshmeckende iten hatten, während eine andere Fischart, Lycodes, in einem Vrobegericht dargereiht werden konnte,

leich ihr fetter, an Aal erinnernder Geshmack die Mitglieder

Y Ta 127 4 m1 4 Fi; s of f Ii io 6A y t y ck Y rpedition auch für weitere Genü}sse empfänglih gefunden

Mai bis September 1902. Als eine zweite Periode unseres Festliegens tier

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r inneren Beschäftigungen, welche zwischen d

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des Herbstes und des *FFruhjahrs lag. Unsere dritt D) L. í

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