1903 / 173 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Jul 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Nichfamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 25. Juli. Seine Majestät der Kaiser und König sind heute

R

früh, wie „W. T. B.“ meldet, an Bord der Jaht „Hohen- zollern“ von Digermulen nah Mo in See gegangen.

Der Staats- und Finanzminister Freiherr von Rhein- baben hat sih heute vormittag nah Breslau begeben, um in Gemeinschaft mit dem Vertreter des Oberpräsidenten und dem Landeshauptmann über die Verwendung der zur Linderung der Uebershwemmungsshäden in Schlesien bereit gestellten Staatsmittel zu beraten.

Ot ea Ds S L Ote. M. S „Sten? gestern in Kronstadt eingelaufen. __ S M S. „Fürst Biäamarc“ ist mit dem Chef des Kreuzergeshwaders, Vizeadmiral Geißler an Bord gestern in Mororan (Japan, Insel Jesso) und S. M. S. „Jlti s“ in Schanghai eingetroffen.

DONAa, 20. U, Ihre Matestat die Kälserin Und Montain traf heute vormittag, wie „W. T. B“ meldet, mit den Prinzen August Wilhelm, Oscar, Joachim und der Prinzessin Victoria Luise zu einem nichtoffiziellen Besuche hier ein, um einige Schenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen. Nachmittags gedenken Jhre Majestät nah Cadinen zurükzukehren. :

Stettin, 2D. Juli, Der auf der Werft des: „BUlcan® für die Kaiserlihe Marine erbaute kleine Kreuzer „Hams- burg“ lief heute vormittag 111/5 Uhr glüclih vom Stapel. Die Namensgebung vollzog der erste Bürgermeister von Hamburg Dr. Burchard.

Sachseu. | Jhre Majestät die Königin-Witwe ist vorgestern abend,

wie das „Dresdner Journal“ meldet, von Sibyllenort nach Dresden bez. Strehlen zurückgekehrt.

Oesterreich-Ungarn.

Das ungarische Blatt „Magyar Nemzet“ stellt geaenüber Meldungen verschiedener Blätter fest, daß dem österreichischer- seits geäußerien Wunsche nah Abänderung einiger Positionen des Zolltarifs nicht stattgegeben worden sei, da die Regierung auf der unveränderten Auf- rechterhaltung des vereinbarten Zolltarifs beharre.

Großbritanuien und JFrland,

Das Unterhaus hat gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, mit 154 gegen 53 Stimmen die zweite Lesung der Vorlage, betreffend die Bewilligung von d Sterling zur Herstellung verschiedener militäri genehmigt.

Ruland.

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Numüänien.

Der Präsenzstand des Heeres betrug am 10. Juni d. J. laut amtlicher Veröffentlihung 3389 Offiziere und Beamte, 10543 Unteroffiziere, 46 912 Soldaten, zusammen 60 844 Mann und 13741 Pferde. Davon entfallen auf 2 Genieregimenter zu 3 Bataillonen zu 4 Kompagnien 101 Offiziere, 2740 Mann; 8 Jägerbataillone zu 4 Kom- pagnien 168 Offiziere, 3672 Mann; 34 Jnfanterieregimenter zu 3 Bataillonen zu 4 Kompagnien 1422 Offiziere, 28 541 Mann ; 2 Gendarmeriekompagnien 6 Offiziere, 3858 Mann; 8 Kavallerie- per zu 5 Esfkadrons 244 Offiziere, 4941 Mann, 4260 Pferde; 2 Gendarmerieeskadrons 20 Offiziere, 368 Mann, 326 Pferde; 4 Korpsartillerieregimenter zu 1 reitenden, 4 fahrenden Batterien fowie ber drei Regimentern 1 Haubiß-, bei cinem 2 Haubißz- und 1 Gebirgsbatterie, 4 Divisions- Artillerieregimenter zu 5 und 4 zu 6 fahrenden Batterien 302 Offiziere, 65661 Mann, 4308 Pferde; 2 Festungsartillerie- regimenter zu 10 Kompagnien 92 Offiziere, 2027 Mann, 1800 Pferde: 5 Tuatneskadrons 10 Offiziere, 486 Mann, 463 Pferde; 4 Sanitätskompagnien und 1 Sanitätssektion 8 Offiziere, 478 Mann; dazu kommt die Marine (Seedivision, Donaudivision, Equipagen- depot, Unteroffiziershule, Marinearsenal) 104 Offiziere, 1575 Mann. Das Heer gliedert ih in vier Armeekorps zu Krajowa, Bukarest, Galaß, Jassy und eine Jnfanterie- division in der Dobrudscha, von denen die crsteren je zwei Jnfanteriedivisionen zu zwei Brigaden zu zwei Regimentern begreifen, die leßtere nur zwei Jnfanterieregimenter zählt.

Bulgarien.

__ Wie die „Agence Télégraphique Bulgare“ meldet, ist der Fürst Ferdinand aus Anlaß der Wiederkehr des Todestages seines Vaters nah Coburg abgereist, von wo er in 14 Tagen nach Sofia zurückkehren wird. Die Kinder des Fürsten ‘be- gaben sih nach Schloß Murany in Ungarn. i

Amerika. ____ Der neuerwaßlte n von San Domingo I. d L , : : e c ° er & ist der General Wos y Gil, nicht Ggil, wie gestern irrtümlich von dem „W. T. B.“ gemeldet worden war.

Afrika.

Der Sultan von Marokko n, wie dem W. D B,“

aus Tanger berichtet wird, am 20. d. M. von Fez nach Taza aufgebrochen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Aus der Kriminalstatistik des Deutschen Neichs

bringt cin Aufsay über das Verbrech:n und seine Bekäwpfung im

etzten Heft der „Grenzboten* interessante Einzelheiten. Danach wurden im Durchschnitt der Jahre 1882 bis 1891 es wird seitdem nicht vesentlih anders geworden sein von je 10000 Personen der t völkerung derselben Konfession verurteilt 963 Evan- lishe, 1153 Katholiken, "325 sonstige Christen, 784 Juden. i Ursachen der geringen Kriminalität der Juden sind bekannt: sie find wirts{aftlich wohlsituierte und in Gemeinden stramm organisiecte Minderheiten; bci den christlihen Sekten, denn das sind die fonstigen Christen, erzielt das Zusammenwirken der beiden Umsiände noch erfreulichere Crgebnisse. In Halbasien, wo arine Juden in Masse beisakiitèn wohnen, verhalten fie sh garz anders. : Der Unterschied zwischen Protestanten und Katholiken rührt von dem ersten der beiden genannten Umstände her. Für en hat die Statistik nahgewiesen, „daß mit geringen Ausnahmen die Pro testanten i rufsarten die lohnenderea Stellungen innel Kapitairenten|teu betrug 1895 auf 1000 Kati 1000 Evangelishe 954 900 S In den ríchieden

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ien betrifft, so tas (Sndergebnis Lohnminderung,

und zwar betrug dieselbe, wenn man die sih auf insgesamt 890 336 Arbeiter erstreckenden Aenderungen gegen einander aufrechnet : i Wochenlöhnen ausgedrückt, 72 700 Pfd. Sterl. Diefes Ergebnis ist fast aus\s{hließlich verursaht durch den Rückgang der Löhne der Stein, kohlenbergarbeiter, welcher im Jahre 1901 begann und \ih dur dag ganze Jahr 1902 foriseßte. Der aus\{laggebende Ei-fluß dieser in der Steintohlenindustrie eingetretenen Vorgänge auf das Gesamtlohn- eran des ‘Berichtejahrs ift deutlich aus nachstebender Uebersicht *) zu ersehen : :

——

Durch- \{nittliche Aenderung der Wochenlöhne pro Kopf (der Beteiligten)

: 5 de

Lohn- | Lohn- Lohn- | Lohn- | u1n- l

Zahl der | Arbeiter **), Gesamtergebnis welche erlitten (ges{häßt) der Wochen- (als End- | lohnänderungen ergebnis)

er» | min- E höhung | derung j öhung [derung | S D. d Kk d Kohlenberg- E bau .

Alle übrigen | Gewerbe- | gruppen 91 668 | 57 661| 5 L DI

Zusammen . | 91 812 | 793 04L1| 21 E

__ Von der Gesamtzahl der Arbeiter, welche im Berichtsjahre Lohn- änderungen erfuhren, erlitten danach 793 041 (= 89 9/6) Lohn- minderungen. Von diesen aber waren im Steinkohlenberabau be, schäftigt 735 330 (= 93 9/0) Personen, für welche si die Neduktion der Wochenlöhne auf zusammen 73 889 Pfd. Sterl. oder ungefähr 959/09 des angcnommenen Gesamtwochenlohnverlustes beläuft. Cine Uebersicht über die Endergebnisse der innerhalb der

wichtigsten Gewerbegruppen eingetretenen Lohnäuderungen gibt folgende Zusammenstellung : y

144 | 735 380 73888 11! 2 3/2 0

d

Gesamtendergebnis „_ (geschäßt) der Wochenlohnänderungen

Zahl der | beteiligten| Arbeiter |

(H e erb egr U vve

Lohn-

La | (Lohnerhöhung | E mnn berun(

N [6 sh. Sh.

Mee 4. C D O0 925 —- Kohlenindustrie . U L, (0.802 7 Eisen- 2c.,, Bergbau und Ade l

O 556 Nobeisen, Eisen, Stahl . : 728 Schiffsbau Ee R 32 588 | Maschinenbau . R 234 Andere Metallindufstrien 15 357 Textilindustrie . S 2107 Beklieidungeinduftrie . 3112 3 r\chied ne S x 19 641 haitigung in öffentlichem

Dienst

7 871

Zusammen . Aus vorstehender

890 356 72 (00, 15 Zusammenstellung ergibt sich, daß, abgeschen

Lit: Sid T A L G Q S Qi Ds von D er Kot nin ultrie, der Ll 9nrüdckgang im ert%t8jahr in seiner Ausdehnung beschränkt war, iadem von den übrigen Gewerbegruppen nur in der Schiffsbauindustrie eine Lohnmindèrung zu verzeichnen war. Innerhalb der Baugewerbe hielt die aufsteigende welhe die Lobhnänderungen dieser Gewerbe seit vit Ats So o Mond o Ç Í E erstmalig derartige Kenderungen Tonstatiert für Zahr auszeihuete, au im Jahre 1902 an, obwohl

dto 4 Do 71 , Ahnitotgso 17 y T4 Y ros die Zahl der an der Lohnsteigerung beteiligten Arbeiter geringer war als în irgend einem der früßeren Jahre. n der Cisenerzgewinnung und in den Zweigen der Steinbruch- waren die Lohnänderungen, soweit darüber berihtet wurde,

S L ù ck v % Lw. E M beschrankten

Bewegung, 18933 (wo wurden) Jahr

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die Kalfkiteinbrucharbeiter

Ly p Ls b Y rucharbeiter im Faîsti

nch auf die Eisensteinbergarkeiter , lediscrifkt und auf Bt

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{ 4 Unk nkonon nin

e Eimiteliung

derjenigen Arbeiter, die zwar im Laufe des én erjahren haben, deren Lohnniyeau jedoch ju f y y

leihe war wie zu Anfang tesselben.

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Zahk der Arbeitcr, welche erfuhren . der Arbeitszeit

Gesamt- endergebnis der Herab- schung der

wöchentlichen Arbeitszeit (Stunden)

Ce, vie

| Aenderung

P 4 | T4 | Erhöhung | Herabseßung} überhaupt

1530 34 649

19 | 68 93 128 | 0. T7158 311 48 | 44

D 1

4 9 )

4 0

78 533 234 679

81 917 127 142 238 043

1287 22 735 73 615 108 271 1 069 70 632 1276 , 39 049 2 600 33 346 35 949 869 H 8! 57 726 586 0 29 276 58 728

; O24 L001 983 1/057 507 1 024 868.

Aus vorstehender Uebersicht erhellt, daß die Zahl der Arbeiter, welde im Jahre 1902 eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit erfahren haben, seit 1893, wo erstmalig statistishe Nachweise dieser Art gegeben wurden, bei weitem die größte war. Es hat dies seinen Grund in der Herabsetzung ‘der wöchentlid en Arbeitszeit der in den Fabriken der Lextiliadustrie, des Bachdruckecei-, Bleicherei- und Färberetgewerbes beschäftigten Arbeiter. Qu diese Gewerbe ist duch Gesey des Parlaments die Marximalazbeitszeit (Stunden), während welcker Frauen, jugendliche Personen und Kinder be- schäftigt werden dürfen, festgeseßt worden. Außerdem wurde zu Anfang des Jahres 1902 die Arbeitézeit an Sonnabenden um eine Stunde verkürzt, so daß dle wöchentliche Marimalarbeits- zeit vos Arbeitszeit dec in den ge-

Stunden beträgt. Die uannten Industrien beschäftigten männlichen Arbeiter wurde durch das Gesel nicht geregelt, indessen ift eine Berkürzung der Arbeitszeit in der Mehrzahl der Fälle gleichzeitig erfolgk. Das erwähnte Geseß hat sonach direkt oder indirekt für üder eine Million der in den Zweigen der Textilindustrie beschäftigten Arbeiter eine Berkürzung der wöchent- lichen Arbeitszeit zur Folge gehabt. L i

Von dieser Aenderung abgesehen, war allerdings die Zahk der Arbeiter, welhe eine Verkürzung der Arbeitszeit erfahren haben, 1902 geringer als in irgend cinem der früheren Jahre.

Zur Arbeiterbewegung.

Eine Lohnbewegung beschlossen, der „Voss. Ztg." zufolge, am

Donnerstagabend in zahlrei besjuchter Berjammlung die Fellen- hauer (Maschinenbauer, Schleifer, Schmiede- und Hilfsarbeiter) von Berlin und Umgegend, deren leßte Lohnbewegung im Jahre 1889 \taltiand. Die Hauplforderungen des von der Versammlung durberatenen und angenommenen Lohntarifs sind: „Tägliche Arbeitszeit 9 Stunden; Mindestlohn für Feilenschleifer 69 -Z (bisher §0 S). Alle Arbeiter, die bereits cinen höheren Lohn bezogen, erhalten auf diesen einen Zuschlag von 10 v. H. Für Ueberstunden, Sonntagsarbeit und Wartezeit auf Lohn ist ein Zuschiag von % v. H. zu bewilligen. Statt der Bleigesenke sollen bis zum 1. September Zinngejenke eingeführt werden. Der Tarif gilt bis zum 1. Juli 1994 usw.“ Am kommenten Montag wird dieser Tarif sämtlichen Arbeitgebern zur Annahme unterbreitet und bis Sonnabend, 1. August, Antwort erwartet. Fällt diese ablehnend aus, Jo t zum Montag, 3. August, ein allgemeiner Ausftand vorge’ehen. Die Potsdamer Töpfergesellen, die un Jahre 1901 in- folge eines Generalstreiks eine geringe Lohnerhöhung erzielten und mit den Meistern einen bis zum 1. August 1903 güitigen Vertrag ab- lossen, beabsichtigen, nah einer Miiteilung der „Staatsb. Ztg.“, in ine Lohnbewegung einzutreten. Sie haben den Vertrag gekündigt und neue Bedingungen, die einen Minimallobhn von 60 «F ur die Stunde vocsehen, aufgestellt. Man hofft, daß es zu einer gütlichen Einigunck mit den Meistern kommen wird.

In Cassel sind, wie die „Wh. Westf. Ztg.“ berichtet, die S GHreiner ausständig. Die Bauunternehmer haben in einer Ver- sammlung beschlossen, falls bis zum 25. Juli die Schreiner nicht er- klären, die Arbeit aufzunehmen bezw. eine Einigung erzielt wird, die sämtlichen Bauhandwerker, die zum Arbeiterverband achören, aus dem Arbeitsverhältnis zu entlassen. G : E

Die Bewegung unter den Angestell eiden Dres- dener Straßenbabngesellschafsten (vgl. Nr. 171 d. Bl.) nimmt,

, die „Nh.-Westf Ztg.“ crfahrt, nunmt( ohlichen Umfang an. Eine vou 500 Straßenbahnern 1 nahm einen j Teil tumultuarishen 2 rungen wurden beschlossen ) Alterôtlasjen, böbung der Monatölöohne bis zu 120 M

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internationale seismologii he nferenz eröffnet deren Zrwoeck, wie die amilie „Si richtet, die Gründung einer Afoziation unter dea für die Srddbebentorichung interessierten Staaten ist

Von Griechenland, tem erdbebenreihsten Lande Europas, ging {on im Altertum die erste wissenschaftliche Behandlung der Erdbeben aus, die ih bis zum Beginn der modernen Wissenschaft in Geltung erhalten hat. Fn den Werken des Aristoteles finden si die verschie- denen Ansichten der antiken Philosophen zusammengestellt. Aus dem griehishen Wort: Seismos, Erdbeben, versfonifiziert zu einem unter- irdishen Dämon in Goethes klassisher Walpurgisnacht, ist daher mit Net der internationale Name der Erdbbebenforschung, der Seismo- logie, und der Erdbebentätigkeit, der Seismizität der Erde, erwachsen.

An Erdbeben kaum minder reih als Griechenland ist Jtalien. Man fann wohl fagen, daß von Italien aus si die wissenschaft- liche Erdbebenkunde über die ganze Welt verbreitet hat; in Italien ist sie für die moderne Wissenschaft begründet worden. Durch den Lauf der Jahrhunderte hindurch ist in diesem Lande hoher Kultur stets beobahtet worden, wie das bedeutendste Werk, welhes wir über Erdbebengeschichte besißen, Mario Bazattas Terremoti d’Italia beweist. Von Italien ging auch die Erfindung der Inslrumente zur GrdbebenbeobaGtung aus, von denen die {chweren Vertikal- und Horizontalpendel, erstere in der Form, die ihnen Vic-ntini (Padua) gegeben, leßtere in dem von Grablowiß (Ischia) aufgestellten Typus über die ganze Erde verbreitet sind. In Italien wurden die erstea europäischen Institute für dauernde Grdbebenforshung und ein dauernder Erdbebendienst mit einem Neß “von Stationen 1885 ftaatlih eingerihtet. Nah Jtalien famen die Forscher anderer Länder, um zu lernen, zu beobachten und von hier aus methodishe Beobachtungen weiter zu verbreiten, wie die Engländer Robert Mallet und John Milne. Leßterer ging von Ftalten nah Japan, dem erdbebenreihsten Lande der ganzen Grde, und brachte dert die hon von anderen begonnene Erdbebenforshung zur Blüte. Eine japanisGe Erdþebengescllshaft wurde gegründet, deren Zeitschrift, von J. Milne ins Leben gerufen, für die Erd- bebenforsung besonders wichtig wurde. Die Kaiserlie Regierung von Japan errichtete ein eigenes Erdbebenbureau mit einem seiêmishen Beobachtungsney über das ganze Reich sowie einen Lehrstuhl für Seismologie an der Universität zu Tokio. Die javanishe Forschung kam zu hoher Bedeutung. Von den abge- schiedenen Forschern sei namentlih Professor Sekiya genannt, von den lebenden Professor Omori. Japan hat in den legten 25 Jahren außerortentlih viefür die Erdbebenstudien getan; namentlich wichtig find die pzuaktishen Untersuchungen des Einflusses der Erdbeben auf Gebäude und die hierfür erfundenen Instrumente.

Aber auch in England selbst blüht die EGrdbebenforschung auf das lebhafteste. Die große British Aasoriation of advancement of acienco hat ein \tändiges Komitee für Erdbebenforschung, dem eine Neibe der bedeutendsten englishen Gelehrten ang:hören, unt:ë ihnen F. Milne, Lord Kelvin un% Professor George Darwin.

Ueberall ift in Euroya jeßt der Eifer für Erdbebenforschurg er- wacht. So in Oesterreich, und hier, in dem Lande der Alpen mit feinen Gebirgëerhebungen und Ginsenkungen, war es, wo ein Er- kflärungsvcrsuch der Erdbeben auftrat, welher durch die Geschlofsenhbeit und ten strengen Anschluß an bekannte Erscheinungen bald weitest reichenden Beifall fand. Es war die von Eduard Süß aufgestellte tektonishe Erklärung, welche die Erdbeben auf geologishe Vorgänge in der Erdrinde zurückführt.

Deutschland, obgleih von Ertbeben weniger heimgesucht, hat dennoch auch sein eigenes Studienfeld: es sind dfe langsamen Boden- \{chwankungen. Für sie und zuglei für die weither kommenden, die Grde durcheilenden Wellen ferner Erdbeben ist in Deutschland das empfindlihste Instrument konstruiert: das von Hengler erfundene, voi Zöllner verbesserte und von Dr. von Nebeur- Psschwiß zuerît ein- geführte konishe Lichtpendel, dem an Empfindlichkeit nur noch die astatishen Pendel Ewings und Wiecherts glei@kommen.

Wie in Deutschland, in Oesterrei, England, Japan und Italien, so ist auch in Rußland die seismisch2 Beobachtung der großen euro päischen und asiatischen Länderstrecken streng regelnäßig geglicedert und hat ibren Mittelpunkt in der ständigen feisnologif 2entral- kommission der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, deren Präsident der Akademiker Professor Backlund ist und deren Bers öffentlihungen von dem um die E-dbebenforshung hochverdienten MWirklihen Staatsrat herausgegeben werden. Auch die Schweiz hat ihre organisierte Erdbebenforshung, an deren Spi Forel, Heim, Billwiller, Niggenbach u. a. steben.

Nachdem nun die 1. internationale seiêmologische Konferenz, welche zu Straßburg im April 1901 zusammençetreten war, den Antxag des \{chweizerishen Delegierten Profefscrs Dr. Forel einstimmiz an- genommen hatte, den Regierungen die Bildung ciner i ternationalen seismoloaishen Assoziation zu empfehlen und gleichzeitig die Negierung des Deutschen Reichs zu bitten, zur Vorbereitung eines Assoziationsvertrags egierung, der ihr vorgetragenen Bitte

¿trat kommenden Staaten die Aufforder1 x Tonstituierenden ersammlung durch fen. Die angegangenen & idem Sinn mmentritt der Z urg der 24. Juli

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aner: Göttingen, den Gel tôdam und den Pref nstigen hervorragend renz erschienen fiod, leiten erwadn! Creduer-Leivzia, die Wiuiklichen Staatöräte Profesor ad, Direktor der Sternwarte in Culkowo, und Pro rat, die Profeson le of Wiabt und Dr. F. VDmori-2 Der geîtrigen Eröff nungdsigung t t. serlide Statthalter ¿ngenburg und der Staatssekretär von [tet bien die Eri@Mienenena r Lanudesverwaitung ihky - Derpat eriamwlung aus TDeuliclands 2 : ereiniaur ¿ stande Tomme. Zum Sl uk e dex Direltor de aiserlidhen uptistation für Erdbebenforshur Straßbucg, Profesor Gerlan r die Arbeiten der Station seit r 1. feiomologalsden Konferenz im Jahre 1901 Für die Berat sind vier dis fünf Tage nsfiht genommen, so daß die Konferenz am 23 Juli gei@lofen tdeá dürfte

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Literatur.

Soziale Bewegungen und Theorien bis zur mo- dernen Arbeiterbewegung. Von Gustav Maier. 2. Auf- lage. („Aus Natur und Geisteswelt.“ Sammlung wissenscaftli- gemeinverständliher Darstellungen aus allen Gebieten des Wissens. 92. Bändchen.) 160 S. Verlag von B. G. Teubner in Leipzig. Preis geb. 1,25 4 Das vorliegende Bändchen der Sammkung „Aus Natur und Geisteswelt“ will in anregender Weise auf geschiht- lihem Wege in die Wirtschaftslehre einführen, den Sinn für alle die Fragen wecken, deren Lösung die mershlihe Gesellschaft in fteter Bewegung erhält, und so ein teilnahmsvolles Verständnis erzeugen. Die Einleitung stellt zunäht den Begriff der Staatswirtschafts- lehre fest, gibt einen Ueberblick über ihre Geschichte, deckt ihre Grund- lagen auf und leitet aus dem verschiedenartigen Verhältnis des Ein- zelnen zum Ganzen die Anschauungen des Kommunismus, Sozialismus und Anarchismus ab, um dann ncch auf das Falsche der gewöhnlidjen Auffassung der mens{lihen Entwickelung als eines steten Aufwärts- steigens hinzuweisen. Die geshichtliße Betrahtung beginnt mit den altorientalishen Kulturvölfern Babyloniern, Assycern, Aegyptern —, verweilt bei der Ackergeseßgebung, die auf Moses zurückgeführt wird, und erörtert die eigenartige Entwickelung des chinesishen Volkes. Unter besonderer Berücksichtigung der ¿wei großen wirtschaftlichen Schriften Platcs wird die Wirtschaft der Griechen, die der Römer an der Gracchischen Bewegung beleuchtet. Gelegenheit zur Darstellung der englishen Zustände am Ausgange des Mittelalters bietet die Utopie des Thomas Morus, während die Besprechung des Bauern- krieges Einblick in die gleichzeitige Lage der deutsden Verhältniffe gewährt. Mit dem Eingehen auf die Bestrebungen Colberts und das Merkantilsystem, mit der Vorführung der Bestrebungen der Phyfio- fraten und der ersten wissenshaftlihen Staatswirtschaftslehrer Smith, Nicardo, Malthus wird die Brücke ges{chlagen zum WVerständnis der großen Fragen deo Neuzeit. Aufklärung über die Entstehung des Sczialismus erhält man durch die Schilde- rung der Wirksamkeit Fouriers, St. Simons, Cabets, Proudhons, Owens, während die Ansichten Friedrih Lisls, Cobdens und anderer uns die Forderungen der neueren Handels-, Zoll- und Verkehrspolitik begreiflid mahen. Da der Verfasser neben gründ- licher Beherrshung des Stoffes über die Gabe einer Fsselnden Dar- tellung verfügt, wird kein Leser das Schriften, ohne Genuß oder Bereicherung des Wissens davongetragen zu haben, beiseite legen. Dankenswert sind auch die jedem Abschnitt angehängten Nachweise über die wichtigsten Werke, die zu weiterer Belehrung dienen können. Ueberall hat der Herausgeber in der zweiten Auflage kleine Aende- rungen und Verbesserungen vorgenommen, durch die aber die Anlage und ter Inhalt des Büchleins nur wenig berührt sind.

Alt-Oldenburg. Gesammelte Aufsäße zur Geschichte von Stadt und Land von Georg Sello. Mit 3 Vignetten, 9 Tafeln und 1 Stadtplan. Verlag der Schulzeshen Hofbuchhandlung, Oldenburg. Geh. 3 4 Die unter dem bezeichnenden Titel „Alt- Oldenburg“ hier vorliegenden interessanten geschichtlichen Aufsäße aus der berufenen Feder des verdienstvollen oldenburgischen Archivrats Dr. G. Sello enthalt-n eine treffliche Auswahl älterer und neuerer Skizzen zur Geschichte des oldenburger Landes in seiner Dreiteilung nach enffernsher, westfälisher und friefischer Stammesart. Sie behandeln das Kloster Nastede, den leßten Freï- heitskampf der Friesen zwishen Weser und Jade, das Schloß zu Oldenburg, Wildeshausen, „Graf Anton Eünthers großen Luft- garten“, die Oldenburger izn Türkenkciege 1664. „Im Fluge durch den Ammergau ins IJeverltind“, Cornelis Floris in Friesland und die Burg zu Jever. Alle diese Abhandlungen find die

ernfler archivalisWer Fors{ung und Bemühung um geschichtliche Wahrheit und dabei în sehr anziebhender, ge» fälliger Form gestaltet, so sie weit über die Grenzen ihrer engercn oldenburgischen Heimat binaus nicht allein Beschichts- forscher von Fa, sondern alle gebildeten Kreise, in denen der historische Sinn entwidckelt ift und die mi m Verfasser in der wabrbaftigen, weder sentimental-selbstgefälligen noch f Darstellung der Heimatsgeschihte die vo wärmender, \haffensfreudiger Heimatsliebe e Zur modernen D ¿ugen Zabel.

Graebniffe

Grundlage er- en, interesfieren werden. amaturgie. udien und Kritiken von [T11. Band. Verlag der SLulzeshen Hofbuchhand-

1g, Oldenburg. Geh. 5 Na i nde în kurzer Zeit bereits die zweite : erlebt haben, bringt e jett vorliegende neue Arbeit im Umfange von 28 Bogen eine Fülle von Material, das die eine unferer theatralishen Gntwicklung „aus alter und neue entitel lautet, {arf erkennen f Mas d n Schichten unseres gebildeten Aufnahme sichert, liegt în deur e, sondern aus praktischer Be- nangebenden Mittelpunkt S, ich irgend einer ie Höbepunkte des vie die darstellenden wie Unbefangenhetit dividuelle Beleuchtung zu den Talenten

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