1903 / 177 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Jul 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Setelas Dr. ven Buchka, der grrosesior der chemischen chnologie an derselben Anstalt, Geheime Re ierungsrat Dr. Witt und der Professor der Botanik an der Königlichen Universität, Geheime Regierungsrat Dr. Schwendener.

3) Prüfungskommission in Bonn: Vorsitzender: der außerordentliche Professor, Medizinalrat Dr. Ungar. / : aminatoren: der außerordentliche Professor der Chemie Dr. Periheit, der ordentlihe Professor der Chemie Dr. Anschüßg - und der auüßerordentlihé Professor der Botanik Dr. Noll.

4) Prüfungskommission in Breslau:

Vorsißender: der Kreisarzt, Geheime Medizinalrat, Professor Dr. Jacobi.

Examinatoren: der außerordentlihe Professor der land- wirtschaftlichen und technologishen Chemie Dr. Ahrens, der Direktor des städtischen Chemischen Unterjuhungsamts Dr. Den und der Direktor des De ld Jn- tituts, Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Brefeld.

5) Prüfungskommission in Göttingen: Vorsißender: der Universitätskurator, Geheime ODber- regierungsrat Dr. Höpfner. ; Examinatoren : der außerordentlihe Professor der Chemie Dr, P ns der N der Kontrollstation des Land-

und Forstwirtschaftlihen Hauptvereins Dr. Kalb und der ordentlihe Professor der Botanik Dr. Berthold.

6) Prüfungskommission in Greifswald: Vorsitzender: der Universitätskurator, Geheime ODber- regierungsrat von Hausen. i Examinatoren: der ordentliche Vrofeho: der Chemie Dr. Auwers, der außerordentliche hae der Chemie

Dr. Semmler und der ordentlihe Professor der Botanik Dr. Schütt.

7) Prüfungskommission in Halle a. S.: Vorsißender: der Universitätskurator Meyer. i Examinatoren : der ordentliche Professor der Chemie, Ge-

heime Regierungsrat Dr. Volhard, der Privatdozent der

Chemie, Professor Dr. Baumert und der ordentliche Professor der Botanik Dr. Klebs.

8) Prüfungskommission in Hannover:

Vorsitzender: der Regierungs- und Geheime Medizinalrat Dr. Gürtler.

Examinatoren: der Leiter des städtishen Lebensmittel- untersuhungsamts Dr. Schwarß, der Professor der tehnischen Chemie an der Königlihen Technischen Hochshule Dr. Oft und der Professor der Botanik an dieser Anstalt Dr. Heß.

9) Prüfungskommission in Kiel:

Vorsißender: der Konsistorialrat Flor\schüß.

Examinatoren: der ordentliche Professor der Chemie, Ge- heime Regierungsrat Dr. Claisen, der R T ee Professor der Chemie Dr. Rügheimer und der ordentliche Professor der Botanik, Geheime Regierungsrat Dr. Reinke.

10) Prüfungskommission in Königsberg i. Pr.:

Vorsitzender: der Regierungs- und Geheime Medizinalrat Dr. Katerbau. i

Exraminatoren: der ordentlihe Professor der Chemie Dr. Klinger, der Vorsteher der Versuchsstation des Ost- preußishen Landwirtschaftlihen Zentralvereins, Professor Dr. Klien und der ordentliche Professor der Botanik Dr. Lürssen.

11) Prüfungskommission in Marburg:

Vorsitzender: der Universitätskurator, Geheime Ober- regierungsrat Dr. Steinmeß.

Examinatoren: der Vorsteher der Agrikulturhemischen Versuchsanstalt Dr. Haselhoff, der ordentlihe Professor der Pharmazeutishen Chemie, Geheime Regierungsrat Dr. E. Schmidt und der ordentliche Professor der Botanik Dr. A. Meyer.

12) Prüfungskommission in Münster i. W.: Vorsißender der Oberpräsidialrat von Dia un Examinatoren: der ordentliche Professor der Nahrungs-

mittelhemie, Geheime Regierungsrat Dr. König, der außer: ordentlihe Professor der pharmazeutischen Chemie Dr. Kassn er und der ordentlihe Professor der Botanik Dr. Zopf. Berlin, den 28. Juli 1903. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. A E W ever.

Der bisherige Rektor Wilhelm Frese aus Hamm ist zum Kreisschulinspektor ernannt worden.

RELLURdLe,

betreffend die Errichtung einer fünften Pfarrstelle in der evangelishen Gethsemanekirhengemeinde in Berlin.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unter- rihts- und Medizinalongelegenheiten und des Evangelischen Ober- kirhenrats, sowie nah Anbôrung der Beteiligten wird von den unterzeichneten Behörden bierdur folgendes festgesetzt:

S 1. Jn der evangelishen Gethsemanekirhengemeinde in Berlin wird eine fünste Pfarrstelle errichtet.

§ 2.

Diese Urkunde tritt mit dem 1. August 1903 în Kraft.

Berlin, den 6. Juli 1903. Berlin, dea 15. Juli 1903. (I, 8.) (L. S.) Königli Konsistorium Der

der nz Brandenburg, Königliche Polizeipräsitent.

bteilung Berlin. In Vertretung:

D, Faber. Fried heim.

Personalveränderungen.

Königlich Sächsische Armee. Offiziere, Fähnridhe x. Ernennungen, Beförderungen aud Versehungen. Jm äktiven Heere. 24. Juli. Rithter, von der fommandiert Vertretana des beur- l Sonmandques der». Zu D Nr. 88, ¡zua Kommandeur dieser Brig. ernannt. v. La ffert, und Kommandeur des Regis, ia gleicher Eigenschaft zum Gardereiterregt. verseyt

Die Majore: Frhr. v. Welck, diensttuender Flügeladjutaut Seiner Majestät des Königs, unter Verseßung in das Karab. Regt., mit AAas desfelben beauftragt, Heydenreich im 7. Feldart. Regt. Nr. (7, bebufs Verwendung als Militärlebrer an der Königl. preuß. Militärtechnishen Akademie mit dem 30. September d. I. von der Stellung als Abteil. Kommandeur enthoben, Frhr. v. Wel ck, Bats. Kommandeur im 8. Inf. Negt. Prinz Fohann Georg Nr. 107, in C Eigenschaft in das 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm,

ónig von Preußen versetzt, v. Petrikowsky, Bats. Kommandeur im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, in Genehmigung seines Abschiedsgesuhes mit Pension zur Disp. ge- stellt und zum Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk T Dresden, Kaden, agaregirt dem 8. Inf. Negt. Prinz Johann Georg Nr. 107, zum

ats. Kommandeur im Regt., v. der Decken beim Stabe des 1. Ulan. Regts. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, zum diensttuenden Flügeladjutanten Seiner Majestät des Königs, ernannt, v. eyer, aggregiert dem 14. Inf. Negt. Nr. 179, als Bats. Kommandeur in das 1. (Leib-) Gren. Regt. Nr. 100 verseßt Jhle, Hauptm. und Komp. Chef im 7. Königsinf- Regt. Nr. 106, unter Aggregierung bei dem 14. Inf. Regt. Nr. 179, Mauckisch, Hauptm. und Komp. Chef im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, unter Aggregierung bet diesem Regiment, zu überzähligen Majoren befördert. Aster (Ernst), Hauptmann und Kompagniehef im Schüten- (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, ein Fatens seines Dienstgrades verliehen. Graeße, Oberlt. im 8. Inf. Negt. Prinz Johann Georg Nr. 107, unter Beförderung zum Hauptm, als Komp. Chef in das 7. Köntgsinf. Regt. Nr. 106, Larraß, Oberlt. im 2. Jäger- bat. Nr. 13, unter Beförderung zum Hauptm., als Komp. Chef in das 3. Inf. Negt. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, verseßt. Winkler, Lt. im 10. Inf. Regt. Nr. 134, y. Craus- haar, Lt. im 15. Inf. Regt. Nx. 181, zu Oberlts. befördert. Brückner, Rittm. und Eskadr. Chef im 2. Huf. Regt. Königin Carola Nr. 19, unter Beförderung zum Major, vorläufig ohne Patent, zum Stabe des 1. Ulan. Regi: Nr. 17 Kaiser Franz Ioseph von Oesterrei, König von Ungarn, 6. Pflu gk, Rittm. in der 1. Eskadr. Jäger zu Pferde Nr. 12, als Eskadr. Chef in das 2. Hus. Regt. Königin Carola Nr. 19, verseyt. Schroeder, Oberlt. im 1. Feldart. Regt. Nr. 12, «ein Patent seines Dienstgrades verlichen. Riecke, Hauptm. beim Stabe des 1. Pion. Bats. Nr. 12, zum Major, vorläufig ohne Patent, befördert. Brehme, Hauptm. im 2. Pion. Bat. Nr. 22, unter Enthebung von der Stellung als Komp. Chef, zum Stabe des Bats. übergetreten. Müller, Hauptm. im 1. Pion. Bat. Nr. 12, unter Verseßung in das 2. Pion. Bat. Nr. 22, zum Komp. Chef ernannt. Roederer, Lt. im 1. Pion. Bat. Nr. 12, zum Oberlt. befördert. Berckmüller, Unteroff. in demselben Bat., zum Fähnr. ernannt. Müller, Hauptm. z. D., zuleßt im 1. Pion. Bat. Nr. 12, unter Fortgewährung der geseßlichen Pensión, als Bes zirksoffizier beim Landw. Bezirk Zittau, Klotz, Lt. der Nes. des 13. Inf. Negts. Nr. 178, mit Patent vom 29. Oktober 1898 im aktiven Heere und zwar bei vorgenanntem Regt., wiederangestellt.

FmBeurlaubtenstande. 24. Juli. Befördert: Matthes, Lt. der Res. des 12. Inf. Regts. Nr. 177, Martin, Lt. der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Dresden, zu Oberlts. ; die Bizefeldwebel bezw. Vizewachtineister: Barthels des Landw. Bezirks 1 Dresden, zum Lt. der Nes. des 2. Gren. Negts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, En von Preußen, Frenkel des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lt. der Res. des 3. Inf. Negts. Nr. 102 Prinz-Régent Luitpold von Bayern, Opitz des Landw. Bezirks T Dresden, zum Lt. der Res. des 5. Inf. Regts. Kronprinz Nr. 104, Kegel desselben Landw. Bezirks, zum Lt. der Res. des 10. Inf. Negts. Nr. 134, v. Boxberg des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lt. der Nes. des Gardereiterregts.,, Fiedler desselben Landw. Bezirks, zum Lt. der Nes. des Karab. Negts, Ruhmer desselben Landw. Bezirks, zum U. der Res. des 2. Ulan. Regts. Nr. 18, Lorenz desselben Landw. Bezirks, zum Lt. der Ne des-14 Feldart. Negts. Nr. 12, Scbettler, Wägner des Landw. Bezirks 11 Dresden, zu Lts. der Res. des 2. Feldart. Regts. Nr. 28, Gutwaßer des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lt. der Res. des 3. Feldart. Negts. Nr. 32, Thimmig, Hoff- mann des Landw. Bezirks 11 Dresden, zu Lts. der Nes. des 4. Feld- art. Negts. Nr. 48, Jedicke desselben Landw. Bezirks, zum Lt. der Nes. des 1. Trainbats. Nr. 12, Gebhardt, Lucas, Dr. Ginzel des Landw. Bezirks 1 Dreóden, zu Lts. der Landw. Inf. 1. Aufgebots.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 24. Juli. Kirchhoff, Gen. Major und Kornmandeur der 7. Inf. Brig. Nr. 88, in Genehmigung seines Abschied8gesuhs mit Pensicn und der Er- laubnis zum Forttragen der Gen. Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Senfft v. Pilsach, Oberst und Kommandeur des Gardes reiterregts., Lagay, Major beim Stabe des 2. Pion. Bats. Nr. 2, in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche mit Pension und der Erlaubnis zum Forttragen ihrer bis- berigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, zur Disp. gestellt. v. Logau, Major ¡¿. D. und Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk 1 Dretden, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 3. Inf. Regts. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Dietrich, charakteris. Major z. D. und Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk Zittau,\ mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilbelm, König von Preußen mit den vorgeschriebenen Abzeichen, unter Fortgewährung der geseßlichen Pension von ihren Dienststellungen auf ihr Gesuch enthoben.

Im Beurlaubtenstande. 24. Juli. Eckert, L. der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Dresden, behuss Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, Haunsst ein, Oberlt. der Inf. 2. Auf- gebots des Landw. Bezirks Leipzig, Kürsten, Lt. der Inf. 2. Auk- gebots des Landw. Bezirks Zwickau, behufs Ueberführung zum Land- sturm 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.

Im Sanitätskorps. 24. Juli. Dr. Friese, Gigas, Dr. Lohrisch, Dr. Schönfeld, Unterärzte der Res. im Landw. Bezirk 11 Dreèden, Dr. Zierhold, Unterarzt der Res. im Landw. Bezirk Wurzen, zu Assist. Aerzten befördert.

Den Stabsäriten der Landw. 1. Aufgebots: Dr. Klopfleisch im Landw. Bezirk 11 Dresden, Dr. Freitag, im Landw. Bezirk Borna, Dr. Leonhardt im Landw. Bezirk Schneeberg, behufs Ueber- führung zum Landsturm 2. Aufgebots, den beiden leyten mit der Grlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Martschke, Oberarzt der Landw. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk Bautzen, der Abschied bewilligt.

Dur Allerböchsten Beschlui, 19. Juli. Kurts, Stabstrompeter des 7. Feldart. Regts. Nr. 77, der Titel Militär- tmufildirigent verliehen.

Nicjfamtliches.

Deutsches Reith.

Preusfien. Berlin, 30. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern abend, wie „W. T. B.“ meldet, an Bord der Jacht „Hohen- zollern“ von Mo nah Drontheim in See gegangen.

Laut Meldung des „W. T: B.“ ist S. M. S. „Falke“

am W. Juli in Port Antonio (Jamaica) eingetroffen und

hi am 7. August von dort na Port au Prince (Haiti) n See.

Der Transport der abgelösten Besahungen der

Schiffe des Kreuzergeshwaders, Transportführer:

Kapitänleutnant Schlemmer , ist mit dem Dampfer gestern in Port Said angekommen und hat an Tage die Reise nah Bremerhaven fortgeseßt.

Konvention auf das Kartellwesen angehe, . fo bestehe, \ geringste Wahrscheinlichkeit, daß ein inter- iel des- deutschen

dn rrichtet sei, niht die ionales Kartell werde gebildet werden. miensystems sei die Erlangung des Monopols z Prämiensystem fei auf dem Wege

demselben

l entgegengegangen, i dem Deutschland und Oesterreich allein im stande gewesen in würden, den Zuckerpreis in England zu regulieren. Erst als die ihre Politik geändert und Vergeltungsmaßnahmen an- hätten die fremden Nationen alles gegeben, um das ahre lang gekämpft hätten. ustandekommen der Konvention getan und t erklärt hätte, daß es die Prämien nit die Prämienpolitik in großem Staatssekretäc

Bayern. - Aus Anlaß des Todes Papst Leos XII. fand gestern im Dom ein Requiem statt, das der Erzbischof zelebrierte. Der Domprediger Dr. Mooshammer hielt die Trauerrede. Dem Requiem wohnten, wie „W. T. B.“ berichtet, Seine nz-Regent, die Mitglieder des

edroht habe, L eine Vorgänger vierzig J sand keine Schritte zum den fremden Nationen ni pulden wolle,

Wenn Eng-

Königliche Hoheit der Pri Königlichen Hauses, der Nuntius Mac matishe Korps, die Staatsminister, die obersten Hofchargen, die katholishen Studenten- ersonen bei.

i, das diplo-

Schlusse . seiner fig die Bemerkung machte, daß England am Vorabend eines großen chaftlichen Kampfes stehe, auf die Schädigung hin, die. die Prämien finerien zugefügt hätten, und betonte, die Konvention de zum Freihandel in Zucker führen, fie werde England gegen die öglihkeit eines Monopols \{chüßen uad es in stand seßen, llen Märkten der Welt zu erlangen, und sie werde au Das Haus nahm s\chließlich mit 224 gen 144 Stimmen die zweite Lesung der Vorlage an; mit der inderheit stimmten 13 Unionisten.

Gestern abend wurde in London eine Massenver- sammlung dortiger Bürger abgehalten, um Besteuerung der Nahrungsmittel Einspruch zu er vurde eine Resolution vorgelegt, in der erklärt wird, daß amberlains Vorschläge , die einen folgenschweren Wechsel politik bedeuteten und die Besteuerung der Nahrungs- n notwendig machten , n Handel des Königreichs und sür die fahrt der Volksmassen bildeten; die Versammelten würden daher alle Anstrengungen machen, um dies fämpfen. Asquith begründete die Resol dabei Chamberlains Vorschläge heftig. führte er äus, daß

mehrere Universitätsprof vereine und viele andere n britishen Raf

Oesterreich-Ungarn.

Sn der gestrigen Sißung des ungarischen Unterhauses teilte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Abg. Zoltan Papp (Kossuth- er Spannung des Hauses mit, daß am Tage zuvor g. Dienes ihm 12000 Kronen übergeben habe, damit er von der Obstruktion zurücktrete und Budapest verlasse. Dienes - habe 2009 Kronen als 10 000 Kronen, die er (Papp) angenommen habe, um ein corpus delicti haben, lege er auf -den Tisch Der Abg. Lovassy berichtete, daß e Orszag“ Aufrecht eine Anfrage gerichtet worden sei wegen des Prei den das Blatt fordern würde, wenn es die Einstellung der Obstruktion enden bezeichnet er den Redakteur eines Der Abg. Thot beantragte die Einseßung einer Kommission zur Untersuhung der Vorfälle. Der Um 1 Uhr beantragte der huen-Hedervary, die Erörterung über sein Programm zu unterbrehen und zur Verhandlung der In dem- nitätsvorlage überzugehen. die Obstruktion ein obrenbetäubendes Geschrei, das eine Viertelstunde Der Vizepräsident Tallian war genötigt der Wiedereröffnung erhob präsident wiederum, worauf der tobende Lärm von neuem begann. Der Ministerpräsident stand 10 Minuten lang aufrecht, ohne zum Wort gelangen zu können, und ließ sodann dem Schriftführer den \hriftlihen Antrag üb 3 handlung der Indemnitätsvorlage eintreten. struktion bemerkte, stürzten die Abgg. Ratkay und Fay nah dem Präsidententish und versuchten, dem Schriftführer den Antrag zu

ih mit Gewalt gegen die auf i dringenden und nahm das Blatt, auf dem der Antrag stand, in die andere Hand; doch gelang es den Angreifern, von der anderen Seite das Blatt zu erhashen und in Stücke zu reißen. Indessen hatte der Ausfertigung

indien zum Segen gereichen.

yartei) unter gr

der ehemalige egen eine

zurückbehalten.

in Händen zu des Hauses nieder.

an den Direktor des „Mag der Handels

und der Rohmaterialie

ernsteste Gefahr für de

befürworte. Als den Anfr

Kolportageblattes Arthur e Vorschläge zu be-

E f ;s sei ganz richtig, ih l 1846 geändert aber sie hätten sich in einer Richtung geändert, die die Argumente zu Gunsten des Freihandels verstärke. lains Vorschläge bedeuteten eiue unmittelbare Vermehrung von jährlich 8 Millionen Pfund Sterling für den Nahrungs- Es liege nicht der geringste Grund vor, ben, daß die Kolonien geneigt seien, dem Mutterlande e Vorteile zu gewähren für die vielen ie dieses zu bringen haben würde.

Rußland.

Der Großfürst Alexei Alexandrowitsch

gestern, wie dem „W. T. B.“ aus St.

wird, den Kommandanten des deutschen on Dambrows ki

chimmelmann be

Antrag wurde einstimmi

! 1 angenommen. Ministerpräsident Graf

die Verhältnisse Nach den ersten Chamber- , die Sißun unterbrechen. ch der Min

wand des Volkes.

irgendwelche wesentli

überreichen , und {weren Opfer,

in die Ver- Als dies die Ob-

Haus möge

DiGer Be etersburg gemeldet hulshiffs „Stein“, den Kapitän zur See hufs -Abmeldung von inem bisherigen Posten als Marineattahé und den neuen Marineattaché, Korvettenkapitän Hinße in Audienz.

Ftalien.

Todestages des | Humbert fand, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern abend in roße Volkskundgebung statt. und andere Musikkorps und Munizipalgarden ahnen und rabe König

regattenkapitän v Eremplaren

üllte sich mit Ab- ortwechsel gerieten. wurde die Sizung unterbrohen und eine ge- Am Schluß der öffentlihen Sitzung erklärt lian, wenn Abgeordnete versuchen sollten, das Manuskript des Antrags auf Verhandlung der Indemnitätsvorlage dem Schriftführer und dem Vizepräsidenten zu entreißen, werde er dieses Vorgehen als einen Eingriff in die Unverleglichkeit der Abgeordneten an den Immunitätsauss{huß verweisen. darauf folgenden geheimen Si A pponyiîi

eingereichten Die Tribüne um den Präsidententif

geordneten beider Parteien, die in leidenschaftlichen Inter großer Ausregung heime Sigung an

um Gedächtnis der Vizepräsident Z Ÿ

Rom eine dem militärische, Arbeiter und Schulen, teilnahmen,

Ein Zug, an

ung unter dem Vorsiß des Grafen eordneten Olay bevor die Bestehungsangelegenheit uicht geklärt \e geocdnete Beratung

sich mit zahlreichen in dem er am Dann begab sih der Zug zum apitol, in dessen Umgebung sih eine große Volksmenge Der Deputierte Pinchia hielt eine Ge- dâchtnisrede, die mit großem Beifall und oft wiederholten Nufen „Es lebe der König!“ aufgenommen wurde. Stadt waren die Verkaufsläden geschlossen und die Flaggen halb- Am Grabe des Königs Humbert fanden fich im Laufe des Tages die Minister, Senatoren, Deputicrte und eine aroße Volksmenge ein.

Die 62 Kardinäle, die am Konklave teilnehmen, sind jeßt \sämtlih in Rom anwesend. Die sieben französischen Kardinäle hielten wiederholt Versammlungen ab, teils bei dem Kardinal Mathieu, teils in der Generalprokuratur von Sankt Sulpitius, wo die meisten von ihnen Wohnung genommen haben, und erörterten die Lage in Bezug auf das bevorstehende Kon- llave, Sie sind übercingekommen, gemeinsam zu handeln, und der Leitung

Die Kardinäle haben dem Botschafter Nisar d einen Besuch abgestattet, der ihnen zu Ehren heute ein Festmahl Auch die Kardinäle aus den übrigen Staaten hielten Zusammenkünfte und taushten Besuche aus.

Spanien.

Die Regierung hat, wie dem „W. erklärt, sie werde sich vollkommen unparteiish bei den Muni- zipalwahlen verhalten und die Rechte der Wähler achten.

Der Minister des Aeußern gedenkt an die Vertreter die Handelskammern Nundschreiben zu richten mit dem Ersuchen, die Entwickelung des Ausfuhrhandels fördern zu helfen. Der Marine- minister ist der Ansicht, däß es unmöglich sei, im Marincetat größere Ersparnisse zu machen.

Belgien, ie Nepräsentantenkammer genehmigte gestern, wie B.*° erfährt, in der Gesamtabstimmung mit 69 Stimmen 51 Stimmenthaltungen die Vorlage, betreffend Fabri- tion und Einfuhr von Zucker.

und Polouyi, 3 werde eine umberts vorbeischritt.

niht stattfinden. Als Ursache

Vizepräsidenten, angesammelt hatte.

das orgebhen

Antrag des Ministerpräsidenten , vorgetragen \{muaggeln wollen, in ges{lossener Siyung kritisieren wollten. Vizepräsident Tallian erklärte daraux, daß sein Vorgehen in Bezug sidenten der Hausordnung entsprochen Die Sitzung wurde darauf in geheime umgewandelt.

mast gehißt. auf den Antrag des Ministerprä habe und einwandfrei gewesen eine öôffentlihe, später aber wieder in eine Um Mitternacht ergriff der Abg. Polonyi das Wort und erklärte, daß man die Sißung nicht fortseßen könne, da die Mittroochssizung um Mitternaht zu Ende und die Donnerstagésigung nicht ordnungs- mäßig angekündigt sei. Nah den Worten des Adg. Polonyi : „Wenn die Regierungsöpartei eine Ungeseylichkeit begehea will, räumen wir den Plàg* verließen die Anhänger der Obstruktion unter Absingen der Graf Apponvi, der niht den Vorsigz führte, erklärte, er nehme den Antrag des Ministerpräsidenten an, und er erhebe Einsprub gegen den Vorwurf, daß im Laufe der Sitzung eine Ungeseylichkeit bei Verlesung der Hausordnung vorgekommen sei. Nachdem die Beschlußfähbigkeit des Hauses festgestellt war, wurde der Antrag des Ministerpräsidenten, über die Indemnität zu verhandeln, um 1 Uhr Nachts angenommen.

Der Staatsanwalt hat, wie verlautet, einen Prozeß wegen Verleumdung der Regierung gegen;denzkehemaligen Abgeordneten Dienes angestrenat, der, wie oben erwähnt, dem Abgeordneten Zoltan Papp 12000 Kronen gegen das Ver- sprechen der Abreise eingehändigt hatte.

Großbritanuien und Frland,

Der König und die Köni

meldet, nah einer Fahrt zu Schi

stern in Killary Bay angekommen und werden heute die andshaft Connemara besuchen.

Im Unterhause erklärte gestern auf eine Anfrage der Premier- timmt, daß das Kolonialamt weder in irgend ciner amtlichen, noch in einer nihtamtlihen Form von seiten Canadas ersuht worden sei, Bevollm über «ein Handelsübereinkommen mit Deutschland verhandeln sollten. Die einzigen Mitteilungen, die die Regierung aus Canada erhalten babe, seien bereits veröffentliht worden. Das Haus seyte sodann die der Vorlage, betreffend die Brüsseler Zuckerkonvention, ie Konservativen W inston Churill und Eust be indem sie «usführten, daß der jetzige Zustand me der Konvention \{asfen würde, %orzuziehen sei. Eine Anzabl weiterer Nedner forderte die Regierua aus der Konvention auszutreten. Bannerman erklärte ih entschieden erhob au Einwände gegen die mit der mission betrauten Mächte. Bezüglich der Meldung, dah in bung werde abgeändert werden, bemerfte aguiniker würde es

Nationalhymne den Saal.

Kardinals Langéniceur.

B.“ berichtet wird,

Auslande

n sind, wie „W. T. B.“ an der Westküste Jrlands

minister Balfour, er wisse

tigte zu ernennen, die

Das „Wiener Telegr.-Korresp.-Bureau“ meldet über die Aktion des Marschalls Omer Ruschdi Pas Opposition reformfeindlicher verurteilter Albanesen andauerten. % Albanesen im Gebiet von Ljuma und 2W in Podring derhaftet worden. Ferner sei der h dagha von Jpek mit 45 Mitschuldigen ins Gefängnis von Die oppositionellen Prizrender No- labeln Ramis Pascha und Scherif Effendi seien als ¿beamte na Keinasien verbannt, viele kfompromittierte Feldhüter cnilassen und neue christlicher Reli- Für die neuen Gerichte in Djakova d seien auch serdish-orthodoxe Beisitzer gewählt en der Ernennung katholischer Beisizer seien von lompetenter Seite entsprechende Schritte bei dem General- inspektor und dei der Pforte getan.

Amerika. Der peruanishe Kongreß wurde am 28. Dec Präsident Nomaña erklärte, wie „W

a gegen die Uesfüb, contumaciam dieser Woche scien

kämpften die Vorlage, e. dem, den die Anna E Sir Mos ez v i z ie Konvention un ung der ständigen Kom- rüchtigte Albanesenchef Ei nz- Ungarn die Zuckerge! der Redner, was der Reichsrat in der gegenwä Staatssekretär für die Kolonien in längerer Rede die Politik der Negierung. Was die Fr welche Haltung werde aagenommen werden, wenn Oesterr eine Aenderung seiner

Prizrend gebracht worden. vorautzusagen, E s ch

Lage wohl tun werde. derlain verteldigte hierauf darmen und ellt worden. so würde, wenn die

ngarn auszesprochen habe anzmehmen weigere, eine einderufen werden

der Staatssekretär aus. cs sel unsinnig, wu behaupten, daß die anderen Mächte von den Inicresfien Englands abweichende Jaterefsen hätten. Was die Wirkung

Car Pefarbi Entscheid Beratung der Lage

berihtet, die Beziehungen Perus zu allen anderen Nationen seien freundlih. Die zwischen Peru und Bolivia s{hwebende Grenzfrage sei einer \s{hiedsrihterlihen Entscheidung unter- breitet worden. Wit Chile sei eine Einigung bezüglich des Gebiets von Tacna und Arica niht möglih gewesen: Der Präsident hob ferner hervor, daß viel ausländisches Kapital in Peru angelegt sei, das nur bei Aufrechterhaltung des Friedens der Republik sichergestellt sei.

Nr. 60 des „Zentralblatts ver Bauverwaltung“, heraus- g: im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 29. Juli at [aen Inhalt: Beobachtungen beim Brande auf dem Grund- {tück Michaelkirhstraße 23a in Berlin. Die sog. Methode des Ersatzstabes. Die Eisenbahnen Deutschlands in den Rechnungs- jahren 1901 und 1900. Vermischtes: Schäferfeier in Karlsruhe; Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein neues Universitäts- gebäude in Jena; Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für eine e im Dom in Altenberg; Wettbewerb des Bayerischen Gewerbe- museums in Nürnberg für Entwürfe zu Korbmöbeln; Silo zum un- unterbrochenen Umstehen des Füllguts mittels Clevators.

Statistik und Volkswirtschaft.

Der ständige Aus\chuß des Deutschen Landwirtschafts- rats verhandelte an seinem lezten Situngstage in Mey auch über die Frage des „wirtschaftlichen usammenschlusses der mitteleuropäis@en Staaten“ bezw. der La unseres jeßigen Systems der allgemeinen Meistbegün tigung. Auf Antrag des Referenten Grafen von Shwerin-Löwiß wurde dazu einstimmig der folgende Beschluß gefaßt: i

„In Erwägung, daß a. weder die Genehmigung irgend eines neuen Larifvertraaes durch den Reichstag, Þ. nod eine Erneuerung des am 31. Dezember d. J. ablaufenden Handelsabkommens zwischen dem Deutschen Reihe und Großbritannien ohne vor- herige Klarstellung der Frage angängig erscheint, in welher Weise die allgemein und anscheinend auch von den verbündeten Regierungen als notwendig erkannte Reform unserer bisherigen Meistbegünstigungsverträge, insbesondere mit den Ver- einigten Staaten von Amerika, erfolgen soll, be- {ließt der ständige Aus\{uß des Deutschen Landwirtschafts- rats, dem Vorstande anheimzugeben, erforderlihenfalls zur Klärung der obigen Frage oder zur Beratung eines dem Reich8- tage vorgelegten Tarifvertrages eine außerordentliche Plenarversammlung des Deutschen Landwirtschaftsrats im November oder Dezember d. I. einzuberufen und zu derselben nah cene, Ermessèa auch Sachverständige der Industrie und des Handels einzuladen.“

Zur Arbeiterbewegung. In Berlin haben, der „Deutschen Warte" zufolge, die Glaser

in einer Versammlung beschlossen, bei allen Firmen, die den am 1. August in Krafi tretenden vertragsmäßigen neuen Lohntarif nicht anerkennen, nach vorheriger Verhandlung der Schlichtungskommission die Arbeit einzustellen. Für beendet erklärt wurde, wie hiesige Blätter melden, der Streik der Metallarbeiter bei der hiesigen Fahrradfabrik von Mehlih (vgl. Nr. 122 d. Bl.), der wiederholt zu Konflikten zwishen Polizei und Streikposten, sowie zwischen den augen Verbändlern und den Mitgliedern des Hirsh-Dunckersden Gewerkvereins der Metallarbeiter geführt hat. Da leßtere den Streik nihcht als gerechtfertigt an- erkannten und die freigewordenen Stellen beseßten, verlief der Aus- stand zu Ungunsten der Streikenden. Die Berliner Fliesen- leger, die, wie bereits gemeldet (vgl. Nr. 176 d. Bl.), in eine allge- meine Lohnbewegung eingetreten find, verlangen eine Erhöhung des Minimalstundenlohnes von 70 auf 80 «F bei neunstündiger Arbeitszeit, Abschaffung der Accordarbeit, für Nachtarbeit und Sonntagsarbeit 100 0/6 Zuschlag. Der Verband der Arbeitgeber der Fliesenleger hat beschlossen, die etwaige Verhängung der Sperre über einzelne Firmen mit einer allgemeinen Aussperrung aller Fliesenleger Berlins zu beantworten. In dem Siemens-Schuckertwerk am Nonnen- damm (Unterspree) haben, wie die „Staatsb. Ztg.“ mitteilt, 150 Schlosser und Dreher die Arbeit niedergelegt; die mittelbare Veranlassung bot ein Streit um die Accordarbeit.

Mit Bezug auf den allgemeinen Ausstand der Holzarbeiter in Cassel (vgl. Ne. 173 d. Bl) hat der Shuhyverband der Arbeitgeber für das Holzgewerbe für seine Mitglieder bindende Verpflichtungen durch Zirkulare erlassen, die folgendes besagen: 1) Jeder irgendwie entbehrlize Arbeiter wird sofort ent- lassen. 2) Bis zur Erledigung des Schreinerstreiks in Cassel wird kein neuer Arbeiter eingestellt. en Vorständen der Ortsverbände wird es zur Pfliht gemacht, das ibnen zustehende Recht der Kontrolle ihrer Mitglicder auf das Allershärfste zu hand- baben und Zuwiderhandlungen geschäftsordnungsmäßig zu ahnden, namentlich aber soll darauf geachtet werden, daß kein Tischler aus Caffel und Umgegend beschäftigt wird.

Aus Bochum wird der „Rh.-Wesif. Ztg.* berichtet: Der Vor- stand des Bergarbeiterverbandes arbeitet eine Denkschrift über Arbeiterklagen an die Regierung aus. Jn mehreren Ver- sammlungen sollen Lobnforderungen formuliert werden. Eine Ver- trauendmännerversammlung der Nuhrbergleute findet in den nächsten Tagen stait

Der Messers{hleiferverein in Solingen (val. Nr. 162 d. BL) hat, demselben Blatte zufolge, beschlossen, falls der Fabrikanten- verein bis wum 3. September noch keine Lohnerhöhung bewilligt hat, vom 4. September an die Bezahlung der Schleifarbeit nah einem Dretverzeicnig mit erböbten Lobnsäten, das vom Vorftand des

essershleifervereins selbständig aufgeîtellt werden soll, zu fordern. Die Bervilligung der erhöhten Preise soll dann event. durch cinen all- gemeinen Ausftand durchgesetzt werden.

In Barcelona wird nah einer Meldung des „W. T. B.“ in inem ôffentlich verteilten, von den Arbeitervereinigungen unter- zeihnckten Flugblatte allen Arbeitern angeraten, den allgemeinen Ausstand am 3. August zu beginnen und ihn fortzusezen, bis die festgenommenen Arbeiter wieder in Freiheit geseyt seien (vgl. Nr. 174 d. BL.).

Nach einer vom „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Russi- {hen Telegraphenagentur* aus Odessa ist dort in der Fabrik dexr Firma Waltuch und der einer französischen Gesellschaft mit 300 bezw. 360 Arbeitern cin Ausstand ausgebrochen. Die Ar- beiter fordern Lohnerhöhung und Beschränkung der Arbeitszeit. Die Fabrikbdesitzer vermuten, daß die Arbeiter ausge sind. Die mah- losen Forderungen der Arbeiter erschweren cine Verständigung. Der Straßenbahnverkehr ist auf allen Linien wegen eincs Ausstandes der Führer und Kondukteure eingestellt worden, die sich vor den Waggenparks auf die Schienen legten, um den Ausgang zu der- sperrea. Sonst wurde die Rude nicht gestört. Eine Verständigung konnte bisher nit erzielt werden.

Kunst und Wissenschaft.

Zweite internationale [eiomosogisYe Konferenz zu Straßburg {l L“) Die am Montag angenommene Uebereinkunft, betreffend die Organisation der internationdälen Erdbebenforihung, hat nah der amilien „Straßb. Korr.* folgenden Wortlaut

*) S. Ne. 173 uxd 176 des „Reitts- und Staattanzeigers* vom 25. und 29. d. M.

der Seismologie, welhe nur durch das Zufammenwirken zahlr über die Erde verteilter Erdbebenstationen gelöst werden können.

Als hauptsädlihfte Mittel hierzu dienen: a. Beobachtungen nah Mtrinamen Grundsätzen; þ. Experimente für besonders wichtige

pezialfragen; c. Gründung und Unterstüßung seismischer Dbser- vatorien in Ländern, welche die Beihilfe der AÄfsoziation bedürfen ; d. Organisation eines Zentralbureaus für Sammlung und Bearbeitung der Berichte aus den vershiedenen Ländern.

Art. 2. Mitglieder der Affoziation sind die Staaten, welche ihren Beitritt erklärt haben. Die Aufnahme in die Assoziation erfolgt durch Anmeldung beim Präsidenten der permanenten Kommission.

Art. 3. Jeder der Assoziation beigetretene Staât verpflichtet fi, Wr die Zwecke der Affsoziation einen Jahresbeitrag zu leisten. Die Gesamtsumme der Jahresbeiträge beträgt im Minimum 20 000 4 (oder 25 000 Fr.). Die Einzahlung „der Beiträge erfolgt durch die Ge ertretung der beteiligten Staaten an die Legationskasse zu Berlin.

Art. 4. Tie Höhe der Beiträge wird nah folgenden Abstufungen bemessen: a. ein Staat mit“ einer Bevölkerung bis zu 5 Millionen zahlt 400 M (oder 500 Fr.) jährli; þ. ein Staat mit einer Be- völkerung von mehr als 5 bis zu 10 Millionen zahlt 800 #4 (oder 1000 Gr.) jährlih; e. ein Staat mit einer Bevölkerung von mehr als 10 bis zu 20 Millionen zahlt 1600 6 (oder 2000 Fr.) jährlich; d. ein Staat mit einer Bevölkerung von mehr als 20 Millionen zahlt 3200 (oder 4000 Fr.) jährli.

Die Höhe der Beiträge der einzelnen Staaten wird durch den Beitritt eines neuen Staats nicht geändert. Der neu hinzutretende Staat zahlt den seiner Bevölkerungs\tufe entsprehenden Beitrag.

Art. 5. Organe der N sind: a. die Generalversammlung; b. die permanente Kommission; c. das Zentralbureau.

Urt. 6. Die Generalversammlung besteht aus den Delegierten der assoziierten Staaten. Sie tritt mindestens alle 4 Jahre zu- sammen. Die Einberufung geschieht unter Zustimmung der permanenten Kommission durch den Präsidenten derselben. Dieser kann auch Präsident der Generalversammlung sein.

Die Einberufung muß die Tagesordnung enthalten.

Wissenschaftlihe Gesellshaften, Akademien und Institute, welche ih mit Seismologie beschäftigen, können auf ihren Antrag durch den

Präsidenten der permanenten Kommission ermächtigt werden, fich durch einen Delegierten mit beratender Stimme auf der Generalversamm- lung vertreten zu lassen. In gleicher Weise kann der Präsident der permanenten Kommission Einladungen zur Teilnahme an den General- versammlungen erlassen.

Art. 7. Bei Abstimmungen in der Generalversammlung, welche die Assoziation und ihre Organe betreffen, sowie bei geschäftlichen Entscheidungen führt jeder durch Delegierte vertretene Staat nur eine Stimme. Die bei der Generalversammlung nicht direkt vertretenen assoziierten Staaten können ihr Stimmrecht auf einen der anwesenden Delegierten übertragen. Zur Gültigkeit der gefaßten Beschlüsse ist die Anwesenheit der Delegierten von mindestens der Hälfte der asso- ziierten Staaten erforderlich.

Eine Entscheidung über einen Gegenstand, der nicht auf der Et Ung steht, kann nur herbeigeführt werden, wenn die Delegierten von mindestens der Hälfte der assoziierten Staaten den- selben unterstügen.

Art. 8. Für wissenschaftlihe Fragen können während der General- versammlung Koinmissionen Age werden, an welchen teilzunehmen jedem Delegierten freistebt. Bei der Beschlußfassung der General- versammlung über die wissenschaftlichen Angele enheiten der Afsoziation entscheidet die absolute Stimmenmehrheit aller in der Sißung an- wesenden Delegierten. -

__ Art. 9. In gemischten oder zweifelhaften Fällen muß die Ab- stimmung nah Staaten (siehe Art. 7) erfolgen, sobald dies von einem Delegierten cines Staats verlangt wird.

_ Art. 10. In Fällen von Stimmengleihheit entscheidet, sowohl bei Abstimmungen nah Staaten als auch bei solchen nah Delegierten, die Stimme des Vorsißenden.

Art. 11. Die permanente Kommission besteht aus dem Direktor des Zentralbureaus und aus dem von jedem Einzelstaat hierfür er- nannten Mitglied. Die permanente Kommission wäblt aus ihrer Mitte ibren Präsidenten, ihren Vizepräsidenten und den Generalsekretär. Die Stelle des Präsidenten der permanenten Kommission und des Direktors des Zentralbureaus dürfen niht in einer Person vereinigt sein. Die Korrespondenz des Präsidenten der permanenten Kommission mit den beteiligten Regierungen erfolgt durch die Vermittelung ihrer diplo- matischen Vertretungen zu Berlin. Die permanente Kommission er- ledigt die Gesckäfte in Zusammenkünften oder auf \{hriftlihem Wege. Sie bestimmt ibre Geschäftsordnung selbst. Sie sorgt für die Aus- führung der Beschlüsse der Generalversammlung und für die diesen Beschlüssen entsprehende Verwendung der Beiträge.

Art. 12. Die Beiträge der assoztierten Staaten und sonstige Ein- nahmen werden verwendet für: a. die Publikationen und die Ver- waltung der Assoziation; b. die San des Generalsefkretärs; c. die Unterstüßung oder Nemunerierung eins{lägiger theoretischer oder experimenteller Arbeiten, welche durch einen besonderen Beschluß der Generalversammlung angeordnet werden; d. die Gründung und Unter- baltung der von der Afsoziationerrichteten Observatorien. Die Verwendung erfolgt unter Verantroortlichkeit des Direktors des Zentralbureaus und unter der Kontrolle der permanenten Kommission. Alle Zahlungen erfolgen durch den Direktor des Zentralbureaus auf Anweisung des Präsidenten der permanenten Kommission. Die Nachweisung über die Verwendung der Beiträge und sonstigen Einnahmen wird în den Sitzungöberichten der permanenten Kömmission veröffentlicht. Die in einem Jahre nicht verbrauhten Einnahmen werden zu den Ausgaben der folgenden Jahre mit verwendet. j

Art. 13. Das Zentralbureau is mit der Kaiserlich deutschen Fentraciazion für ErdbebenforsGung zu Straßburg i. E. in solcher

Jeise verbunden, daß der Direktor derselben zugleih Direktor des Zentralbureaus ist und daß die Kräfte und Mittel der Zentralstation au den Zwecken der Internationalen Erdbebenforshung dienen. Das Zentralbureau sammelt die Berichte der einzelnen Länder, vereinigt sie zu allgemeinen Uebersichten und veröffentlicht dieselben. 5

Art. 14. * Der Direktor des Zentralburcaus hat dem Präsidenten der permanenten Kommission alljährlich cinen zusammenfassenden Be- richt über die Tätigkeit des Zentralbureaus zu erstatten und demselben den Arbcitoplan für das folgende Jahr zu unterbreiten. Scwobl der Bericht als au der Arbeitsplan sind allen Delegierten der beteiligten Staaten gedruckt zuzusenden. Für die wissealchaftlichen Fragen wird der Direkior des Zentralbureaus direkt mit den Mitgliedern der per- manenten Kommission, mit den \eismologis Stationen der ver- schiedenen Länder sowie mit den wissenschaftli ellshaften oder mit den Privatpersonen, dic sich mit Seiömologie beschäftigen, korre- spondieren.

Art. 15. Der Generalsekretär gibt in jeder Generalversammlung einen Bericht über die Arbeiten und die Lage der Assoziation. Außer- dem hat der Generalsekretär die Siyungdderichte der permanenten Kommission, die Verhandlungen der Scneralversammlungen fowie et im Austrage der Assoziation ausgeführte Arbeiten (siche Art. 1 Alinea 2b) zu veréfentlichen: er führt die Korrespondenz und besorgt die sonstigen laufenden Geschäfte der Assoziation unter der Oberleitung des Präsidenten der permanenten Kommission.

Art. 16. Diese Veberctme ift zunächst auf die Dauer von 12 Jahren, beginnend mit dem 1. April 1904, s en. Sie gilt

für jeden der N Staaten Jahre verlängert, wenn niht mindestens 6 Monate 4, 1F diefer Periode cine Kündigung erfolgt.“

Am Dienstagvormitiag wurde die vierte und 1

C T E T S E S TEL E E d er cen

Vorsiy Profes or übetreichte vor in die

ordnung ein Memoire des ers Agamennone (Jtalien), or Gerland einen Leitfaden über don .

in Aachen. Sodann ging die Konferenz pur der aftlichen Fragen des Programms über. Man beschloh nach

„Art. 1. Zweck der Affsoziation if die Förderung aller Aufgaben T,