1903 / 164 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Jul 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Artikel 8. n

Die Hohen vertragschließenden Regierungen behalten sich das Recht vor, eine Telegraphen- oder Telephonlinie für den internationalen und öffentlihen Verkehr längs dieser Bahn, eine jede für ihr Gebiet, zu errichten und zu erhalten.

/ Artikel 9.

Gegenwärtiger Vertrag \foll ratifiziert und die Auswechse- lung der darüber auszufertigenden Natifikationsurkunden sobald als tunlich in Luxemburg bewirkt meren :

Dessen zu Urkunde haben die beiderseitigen Bevollmäch- tigten den Vertrag unterzeichnet und besiegelt.

So geschehen in zweifacher Ausfertigung zu Luxemburg, den 4. Februar 19083. |

(1, 8). S. Phdler. (L. D) Eyschen.

Der vorstehende Staatsvertrag ist ratifiziert worden, und

die Auswechselung der Ratifikationsurkunden hat stattgefunden.

BeranntmaMhung.

Die Forsikringsaktieselskabet Mundus (Ver- sicherungsaktiengesellschaft „Mundus“) zu Kopenhagen hat die dem Herrn Friedrich E. Weyde in Hamburg erteilte Voll- macht widerrufen und an dessen Stelle Herrn Georg Theodor Christian Röhrs zu Hamburg, Hermannstraße 20, zu ihrem Hauptbevollmächtigten für das Deutsche Reich bestellt (vgl. die frühere Bekanntmachung vom 3. Zuni 1902 „Reichsanzeiger“ Nr. 132 vom 7. Juni 1902).

Berlin-Charlottenburg, den 14. Juli 1903.

Das L Uliche Aufsichtsamt für Privatversicherung.

Fn Vertretung: Faup.

Jn Elsfleth wird am 23. Juli d. J. mit einer See- shifferprüfung für große Fahrt begonnen werden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 34 des Neichsgeseßblatts enthält unter

Nr. 2980 die Kaiserliche Verordnung, betreffend die Er- streckung der für Kauffahrteischiffe geltenden Vor\chriften auf die Gouvernementsfahrzeuge der Schußzgebiete, vom 5. Juli 1903 und unter

Nr. 2981 den Staatsvertrag zwischen dem Neiche und Luxemburg, betreffend die Herstellung einer Nebenbahn von Diedenhofen nah Bad Mondorf, vom 4. Februar 19083.

Berlin W., den 15. Juli 1903.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Weberstedt.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Pfarrer Herwig in Ocdelsheim zum Metropolitan der Pfarreiklasse Gottsburen im Konsistorialbezirk Cassel zu ernennen, sowie dem bei dem Statistishen Bureau angestellten expedierenden Sekretär und Kalkulator Hermann Greulich den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, aus Anlaß der diesjährigen Großen Berliner Kunstausstellung die große goldene Medaille für Kunst dem Bildhauer Professor Adolf Brütt in Berlin,

dem Maler John Sargent in London und

dem Maler Karl Banher in Dresden-Strehlen,

die kleine goldene Medaille für Kunst

dem Maler Friß Burger in Basel,

dem Maler Edwin Austin Abbey in Londo1

dem Bildhauer Hugo Lederer in Berlin,

dem Bildhauer Ferdinand Lepdckte in Berlin,

den Architekten, Bauräten Franz von Hove Ludwig Neher in Frankfurt a M. un

dem Maler Karl Vinnen auf Gut Osterndorf im Lehe zu verleihen

Auf Jhren Kreise Norderditi welcher die Genehm1ig hahn von Heide uber siedt zurück nah zur Entziehung un Anlage in Anjprug@) Die eingereichte Karte

2 L R U TYE L E T 2Z,TaDVCImuni

An den Minist

Ministeriun eistlichen, Unterricht6- und

Der M ordentlichen Königsbera

der Zeichenlehrer an der Königl! i ernanni worden

Dem Lehrer an Maler Otto Heid worden

An der Prapat missarishe Präparandenlicht der Präparandenanttalt 1 hilfslehrer Krau} j

Die Prüfung anstalten beginnt hie

Die Anmeldungen einzureihen

Wirkliche Geheime Rat von

des „Reichs- und gungsurkunde, betreffend die Ausgabe von verschreibungen der Stadt Viersen auf den Inhaber,

Das Nähere enthalien die Amtsblätter der Königlichen

Regierungen zu Potsdam und Frankfurt a. O

Berlin, den 13. Juli 1903. i Königliches Provinzialschulkollegium. Lucanus.

Abgereist: Seine Excellenz der Dao des Kammergerichts, renfkmann, nah Oberhof;

der Präsident des Reihsversicherungs8amts Gaebel,

nach Tirol.

Im JInseratenteil (Zweite Beilage) der heutigen Nummer Staatsanzeigers“ wird eine Genehmi- Schuld-

veröffentlicht.

Nichtamlliches.

Deutsches Rei c. Preußen Berlin, 15. FUll.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin sind heute mittag, wie „W. T. B.“ meldet, mit Jhren Königlichen Hoheiten den Prinzen August Wilhelm und Oskar in Cadinen eingetroffen.

Der Kaiserlihe Gesandte in Athen Prinz von Ratibor und Corvey hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten, während dessen Dauer die Geschäfte der Gesandt- schaft von dem Legationssekretär Freiherrn Langwerth von Simmern geführt werden.

Der Oberrehnungskammerd irektor, Wirkliche Geheime Oberregierungsrat von No stiß ist nah Schierke abgereist.

Der Königlich sächsishe Gesandte Graf von Hohenthal und Bergen hat Berlin verlassen. Während der Dauer seiner Abwesenheit führt der Legationssekretär von Nostiß- Wallwiß die Geschäfte der Gesandtschaft.

v Falie“

Laut MELAA dee ¿0. L. B.“ ist S. V. S. k ienfuegos nah Kingj|ton (Jamaica) in See

am 13. Juli von gegangen.

S. M. S. „Bussard“ ist an demselben Tage in Yoko- hama eingetroffen.

S. M. S. „Tiger“ i} gestern von Tsingtau nach Tschifu in See gegangen.

Sachseu.

Zu der Frage einer Abänderung des geltenden Wa h[l- geseßes für die Zweite Kammer der Stände teilt das „Dresdner Journal“ mit:

Die Regierung hat die Frage, in welcher Weise die Zweite Kammer der Ständeversammlung zusammenzu]eßen sei, zu keiner Zeit als durch das Gesetz vom 23. März 1896 endgültig und auf immer entschieden angesehen. Sie hat dies no auf dem leßten Landtage, als aus der Mitte der Zweiten Kammer Stimmen laut wurden, die einer Reform des Landtagëwahlrechts das Wort redeten, durch den Mund des Ministers des Innern erklärt, der ih bierbei dahin aussprach, daß fie es

für absebbare Zeit als unerläßlich anerkenne, am Aenderungen eintreten zu la}jen“,

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Wakhlgeseßze

y e jedermann, ¡uarbeiten, mitzudenken, wir an diele

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der daran Interesse habe, mitzuwirken, mit-

damit sie seinerzeit in der Lage sei, wenn

\{wierige Frage herantreten, von allen beteiligten

Seiten, auf deren Urteil sie einen besonderen Wert lege, auch die nôtigen Unterstüßungen und Ratschläge zu finden“.

Um die Bedenken, die sowohl ihr selbst gegen das be

recht beigingen,

stebend als au von verschiedenen Seiten ihr rden, auf ibre innere Berechtigung zu prüfen, hat d t Innern unmittelbar nah dem Schlusse Ermittelungen veranstaltet, insbesondere über de ie Anzabl der zur MWäkhlerklasse umme ibrer Steuerlecistungen zu der Anzahl n der îin den anderen Klassen ndli Diese Ermittelungen reits im April des laufe: v Ç L 5 «v x eve I

Oesterreich-Ungarn.

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i heidens des Minis und Oesterreih-Ungarn einen edeute. Jnsbesondei irden seine in è Bosniens und der Herzegowina j bleiben. Auch der Erzy aus Konopischt eine Beileidsdep R w Der erxtreme Flügel arishen Unterhauses

«Î 27 Vi E A CICICcicn

des Abgeordneten Barabas eine von 27 Parteimitgliedern besuchte Konferenz ab, die sih dahin aussprach, daß die Ein- heit der Unabhängigkeitspartei gewahrt werden müsse und da- dur die Fortsezung des“ Widerstandes gegen die Regierung, den die Mehrheit der Partei wünsche, gesichert erscheine.

In der Nacht zu gestern wurden in Agram vor dem Hause des Domherrn und Abgeordneten Matunczi, ferner vor dem Hause des Bischofs Krabac und des Kanonikus Schwindermann sowie im Gebäude der „Narodne Novine“ Dynamitpatronen zur Explosion gebraht. Es wurde niemand verlezt. Die starke Detonation rief jedoh eine große Be- stürzung hervor. Die Urheber des Anschlags sind mutmaßlich einige Gymnasiasten, die vor wenigen Tagen wegen Verhöhnung deutshsprehender Verwandten des Domherrn Matunczi polizel- lich bestraft worden waren. Eine Untersuchung über die An- gelegenheit ist im Zuge.

Großbritannien und JFrland,

Der Scchriftwechsel zwischen Großbritannien und den Regierungen von Deutschland und Belgien über deren Handelsbeziehungen zu Großbritannien und den britischen Kolonien ist, wie „W. T. B.“ mitteilt, veröffentlicht worden. Er umfaßt 72 Depeschen aus der Zeit vom 9. Mai 1897 bis zum 8. Juli 1908.

Das Oberhaus hat gestern die zweite Lesung des Gesetzentwurfs genehmigt, der die bestehenden Bestimmungen über die Automobile

abändert. Frankreich. Wie „W. T. B.“ aus Paris berichtet, fand gestern zur

Feier des Nationalfestes in Longchamps eine große Truppen- schau statt, der auf der Ehrentribüne der Präsident Loubet, die Minister, der Präsident des Senats Fallières und der Vizepräsident der Deputiertenkammer Etienne beiwohnten, auf einer anderen Tribüne hatte das ganze diplomatische Korps Plaß genommen. Der Vorbeimarsch der Truppen wurde von der Zu- \hauermenge mit Beifall aufgenommen. Der Präsident Loubet wurde bei seiner Abfahrt wie bei der Ankunft mit lebhaften Rufen „Vive Loubet!“ und „Vive la République!“ begrüßt. Am Vormittag hatten sih, wie alljährlih am Nationalfeste, die Mitglieder der Patriotenliga im Zuge zu dem Denkmal der Stadt Straßburg und dem Standbilde der Jeanne d’Arc begeben und an beiden Kränze niedergelegt. Die Kund- gebungen, bei denen Reden nicht gehalten wurden, verliefen ohne Zwischenfall. Rußland.

Zur Heeres- und Flottenergänzung werden, wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg berihtet wird, im Jahre 1903 320 732 Mann zum aktiven Dienst einberufen.

Ein neues Geseh gibt den Fabrikarbeitern das Recht, aus ihrer Mitte Vertreter, Staroste, zu wählen, die die Interessen der Arbeiter vor der Fabrikinspektion vertreten.

Für 46 Gouvernements ist eine Reform der Kreis- polizeiwachen angeordnet worden. Jn Anbetracht der 10 Millionen Rubel betragenden Ausgaben dafür kommt die Reform nur in 15 Gouvernements sofort, in den übrigen all- mählih bis zum Jahre 1909 zur Durchführung.

* Der deutshe Botschafter Graf von Alvensleben be- sichtigte gestern das Kadetten-Schulschiff des deutshen Schul- \chiffvereins „Großherzogin Elisabeth“. Abends fand aus Anlaß der Anwesenheit des Schulschiffs in der deutschen Botschaft ein Diner statt.

Ftalien.

Zustand des Papstes im Laufe des

blieb, wie gestrigen Tages ändert mit Anzeichen von Blutmangel im Gehirn und Schwache. Mazzoni fand bel Untersuchung am Abend, daß Der Kräfteverfall fortacschritten, der Geist s Er sowohl wie Lappo tellte fest, daß Exsudat zunehme, wenn auch langsam, fie befürchte: jeden Augenblick eine rashe Zunahme eintreten

s | ißt, entschlossen, k

L Al Ui

Türkei. Kor1

Ordnung aufrecht zu erhalten wissen. Auf eine andere Jnter- pellation, betreffend den seitens Frankreichs erhobenen Zoll auf Rosinen, erwiderte der Ministerpräsident, er habe bereits die notwendigen Schritte getan. ‘Die Negierung werde zu er- wägen haben, ob der Handelsvertrag mit Frankreich gekündigt werden müsse.

Amerika.

Das „Reutersche Bureau“ berihtet aus Washington, der Staatssekretär Ha y habe den Kaiser von Rußland ersucht, drei Mitglieder des ständigen Ausschusses des Haager Schieds- erichts auszuwählen zur Regelung von Fragen, die sich auf Entschädigungsforderungen an Venezuela beziehen.

Aus Oysterbay wird demselben Bureau gemeldet, der Präsident Roosevelt habe dort am Montag die von der jüdischen Gesellschaft B'nai B’rith zusammengebrachte Petition wegen der Vorgänge in Kischinew empfangen. Wahr- sheinlih werde die Petition nicht weitergegeben, sondern das russische Auswärtige Amt auf diplomatishem Wege benach- richtigt werden, daß sich eine folche Petition in den Händen der Regierung der Vereinigten Staaten befinde. Es werde Rußland überlassen bleiben, sich zu äußern, ob es die Petition annehmen wolle.

Nach einem in New York eingetroffenen Telegramm aus Port au Prince ist dort der Belagerungszustand erklärt und die Nationalgarde zu den Waffen einberufen worden. Man glaube, daß diese Maßnahmen eine Folge der Vorgänge seien, die sih an die im Mai d. J. vorgekommenen Bank- skandale geknüpft häiten.

Asien.

Der amerikanische Gefandte Conger ist, dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, am Montag in Niutshwang eingetroffen, um die dortige Lage zu prüfen. Der russishe Gesandte Lessar ist gestern nah Peking zurückgekehrt.

Afrika.

Die Einnahmen der Transvaalkolonie für das Jahr 1903/04 werden auf 4 500 000 Pfund Sterl. veranschlagt, die Ausgaben auf 3 590 000 Pfund Sterl. Der Ueberschuß soll für das gemeinsame Budget der Kolonien verwendet werden und zwar für die Kriegs]huld.

Nr. 30 des „Eisenbahn - Verordnungsblatts", heraus- egeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 10. Juli hat Plaenven SFnhalt : Bekanntmachung des Reichskanzlers, betr. Aende- rungen der Anlage B zur Eisenbahnverkehrsordnung, vom 13. Juni 1903. Erlasse des Ministers der öffentlihen Arbeiten: vom 99. Juni 1903, betr. Anschlußgleise an fiskalische Lagerplätze; vom 93. Funi 1903, betr. Einführung neuer Formulare zu den Nach- weisungen über die Festseßung der geseylihen Pensionen und Hinter- bliebenenbezüge; vom 3. Juli 1903, betr. Dispositionsbesoldung und Pension der zur Verfügung gestellten Beamten. Nachrichten.

Statistik und Volkswirtschaft.

Neber die Bißverleßungen von Menschen dur tolle oder der Tollwut verdächtige Tiere in Preußen während der Fahre 1900 und 1901 entbält das „Klinishe Jahrbuch“ (Band 10) eine Statistik, der die

folgenden Mitteilungen entnommen seien. In der Zeit vom 1. Januar 1891 bis 31. Dezember 1901 sind in Preußen 1453 Personen von tollwutkranken Hunden gebifssen worden, von diesen sind 38 = 2,32 9/6 an Tollwut gestorben. den Verletten entfallen auf die Provinz Schlesien 131, Westpreußen 3, Posen 37, Ostpreußen 32, Sachsen 24, Pommern 19 und Brans 1 14, 210 66,3 9/% der Verleßten waren männlichen, 93

0/9 weiblihen Geschlechts. Jn erster Linie waren die an Desterreih und Köniagreih Sachsen grenzenden Regierungsbezirke gefährdet, wle c den folgenden Zahlen hervorgeht. Es kamen an Bißverletzungen

Meldung in den Jahren 1901, 1900 (1899) în 44 (18), Posen 11, 36 (28),

bezirken : ¿ : u 26, 30 (61), Marienwerder 29, 22 (23), Königs- (9), Koslin }

29 12 (11), Merseburg kfurt a. 2

k, f 2), Stettin 6

on

Rußland,

MNegaterungs8-

Oppeln 29,

Gumbinnen 39, 32, (58), Bresla bera 21, 20 (14)

3 6 (0), Danzig 23), Fran

H y Av l. v Ï Bromberg 8, 14

Ai

Von den 332 Patienten des Jahres 1900 waren 22 am Kopf, 9210 an den oberen, 87 an den unteren Gliedmaßen und 13 am Rumpf verleßt worden, bei 217 = 65,4 %/o der Gebissenen war die Tollwut des verlezenden Tieres dur Nerimpfung des Gehirns auf Kaninchen festgestellt worden.

Die meisten der Gebissenen, 240, stammten aus dem Königreich Preußen, und zwar 65 aus der Provinz Ostpreußen, 61 aus Schlesien, 53 aus Posen, 30 aus Westpreußen, 14 aus Pommern, 10 aus der Provinz Brandenburg und 7 aus der Provinz Sachsen. Aus dem Köntigreih Sachsen waren 49, aus dem Königreißh Bayern 33 Patienten und aus den übrigen Bunde staaten Großherzogtum Hessen 2, Sachsen-Meiningen 4, Mecklenburg-Streliß und Schwarzs burg- Rudolstadt je 1, ferner aus Rußland und Bulgarien je 1 Patient.

Die Mehrzahl der Verleßten waren Männer, nämlih 173, Frauen waren es 59, Knaben unter 12 Jahren 69 und Mädchen unter 12 Jahren 91.

Bei 77 Patienten war versucht worden, dur Aeßen oder Brennen den Krankheits\toff {hon an dem Eingangspfade zu vernichten, bei 66 {hon innerhalb der ersten 24 Stunden.

Bei der Mehrzahl, nämlih bei 199, war die Schußimpfung chon in der ersten Woche nah der Verleßung eingeleitet worden.

Gestorben find 2 Patienten, ein 14 Jahre alter Knabe 20 Tage nach erlittener Verlegung am 13. Tage der Behandlung und ein 19 jähriger Knecht nah beendeter Behandlung am 60. Tage nah dem Biß. Beide Patienten stammten aus OkecrLayern und waren von dem gleihen Hunde im Gesicht über dem Auge verleßt worden.

Bon den 230 Patienten des Jahres 1901 hatten 20 Verleßungen am Kopf, 151 an den oberen, 52 an den unteren Gliedmaßen und 7 am Rumpf. Bei 148 = 64,4 9/0 derselben wurde die Tollwut des verlezenden Tieres durch den positiven Ausfall der Verimpfung des Gehirns auf Kaninchen festgestellt.

Aus Preußen stammen 177 Patienten, die sih auf die einzelnen Provinzen folgendermaßen verteilen: Ostpreußen 47, Schlefien 47, Westpreußen 31, Brandenburg 22, Posen 18, Pommern 8, Sachsen 3 und Rheinprovinz 1. Aus dem Königreih Sachsen waren 24, aus Bayern 20, aus Sachsen-Weimar und Sachsen-Coburg-Gotha je 4 und aus dem Ausland (Warschau) 1 zur Schußimpfung nah Berlin gekommen.

Dem Geshlecht und Alter nach waren 115 erwahsene Männer, 37 erwachsene Frauen, 46 Knaben und 32 Mädchen unter 12 Jahren.

Bei 36 der Verleßten war in den ersten 24 Stunden durch chirurgishe Eingriffe versucht worden, den Krankheits\tof vor dem Eindringen in den Körper zu vernichten, im ganzen waren nur 49 lokal behandelt worden.

Fnnerhalb der ersten .7 Tage nah der Verleßung hatten sich

140 Patienten der Schußimpfung unterzogen. Gestorben sind 3 Patienten: ein 7 Jahre alter Knabe aus dem Königreih Sachsen, der schwere Verleßungen im Gesicht und am Arm erlitten hatte, am 24. Tage nah dem Biß, ein aus dem gleichen Orte stammender und von dem nämlichen Hund im Gesicht und am Bein gebissener 7 Jahre alter Knabe 177 Tage nach erlittener Verleßung, ferner ein 22 jähriger junger Mann aus dem bayerischen Bezirks8amt Regensburg, der 7 {were Bißwunden an der Hand erlitten hatte, 124 Tage nah der Verleßung.

Neben der Schußzimpfung hat die Wutshußabteilung auch die Aufgabe, durch Verimpfung des Gehirns oder RNRückenmarks wutyer- dächtiger Tiere auf Kaninhen die Diagnose der Wutkrankheit festzu- stellen. Infolgedessen erhält die Abteilung aus allen Teilen Deutsch- lands mit Ausnahme des Königreißs8 Sachsen, welches die verdâch- tigen Tiere in Dresden untersuchen läßt, die Gehirne wutverdächtiger Tiere zugesandt.

Aus dem Bericht über die Bearbeitung der zur Unter- suchung eingehenden Köpfe ist hervorzuheben, daß im Jahre 1900 im ganzen 270 Gehirne eingeliefert worden sind. Die meisten stammten von tollwutverdähtigen Hunden, nämlich 250, 12 Gehirne waren von Katzen, 5 von Rindern, 1 von einem Hammel und 9 von Kaninchen, die an anderer Stelle mit dem Material franfer Hunde vorber geimpft worden waren. In 169 Fällen = 62,7% war die Verimpfung positiv, in 62 negativ, in den übrigen Fällen war wegen zu weit vorgeschrittener Fäulnis das Resultat zweifelhaft.

Im Jahre 1901 waren 199 Gebirne eingesandt worden : 182 Hunde-, 7 Katzen-, 5 Ninder-, 2 Pferde-, 2 Schweine- und 1 Fischottergehirn.

Bei 104 Gehirnen (52,3 9/0) war der Tierversuh positiv aus- gefallen, bei 75 Gehirnen (37,7 9/o) negativ und bei 20 Gehbirnen wegen hochgradiger Verwesung derselben ¡weifelhaft.

Die Mebrzabl der eingeshickten Tiergehirne sammten aus den der russischen und österreichishen Grenze zunächstgelegenen Provinzen.

über Hamburg

1903.

| den Vertretern der christlihen Baugewerkschaft und der freien-Gewerk-

chaften andererseits die allgemeine Sperre im Baugewerbe (vgl. Nr. 161 d. Bl.) aufgehoben worden. Nach dem Arbeits- vertrag, der bis 1906 dauern soll, erhalten Verputer 15 9/ Lohn- erhöhung für Accordsäte; der Stundenlohn beträgt gleih dem der Maurer 48 H bis zum 1. November d. I., von da ab für beide Kategorien (Maurer und Verpuger) 50 S, vom 1. Juli 1904 ab 52 A und vom 1. Mai 1905 ab 55 S

In Bochum fand, der „Rh.-Westf. Ztg.“ zufolge, am Sonntag eine gemeinsame Sißung der Bauhandwerkerzwangstnnung und des Gesellenausshusses satt, um zu den Forderungen der Maurer- gesellen Stellung zu nehmen; diese laufen auf 10 stündige Arbeits- zeit, er # Lohnzablung , Fortfall der Kündigungsfrist, 47 Z Lohnerhöhung für die Stunde hinaus. Es wurde beschlossen, eine 105 stündige_ Arbeitszeit bis zum 1. Januar beizubehalten, die Kündigungsfrist auch im Winter, in welchem fie früher nit bestand, auf \ämtlihen Baupläßen aufrecht zu erhalten. Bezüglich der Festseßung des Stundenlohns wurde keine Einigung erzielt. Die Meister wollten einen Minimallohn von 40 Z und einen Höchst- sohn von 44 9 bewilligen, die Gesellen verlangten einen Minimallohn von 41 4 und eine allgemeine Lohnerhöhung um 3 §. Auf Montag- abend war eine öffentliche Versammlung der Maurergesellen einberufen worden, die von 500 Gesellen besucht war und einen teilweise erregten Verlauf nahm. Allgemein war man der Ansicht, daß ein allgemeiner Streik am Orte nah Lage der bestehenden Verhältnisse nur zu Un- gunsten der Gesellen auslaufen würde, umsomehr als die Organisation der Gesellen keineswegs eine umfassende und diese selbst nicht so aus- gebaut sei, um einen allgemeinen Streik mit Erfolg durchführen zu können. Mit sämtlichen gegen 4 Stimmen wurde beschlossen, in einen Teilausstand einzutreten und einzeln mit Bausperren vorzugehen.

In Stuttgart beschlossen, nah dem „Staatsanz. f. Württ.*, die Maler, die sich gleißdenGipsern und Stuckateuren (vgl. Nr. 162 d. Bl.) im Ausstande befanden, die Beendigung des Streiks. Bei den vor dem Gewerbegeriht als Cinigung8amt gepflogenen Unterhandlungen der Lohnkommission mit den Meistern hatten leßtere alle Forderungen abgelehnt und bedingungslose Wiederaufnahme der Arbeit verlangt. Auch eine Lohnbewegung der dortigen Bausch losser ist für die Arbeiter im wesentlichen ergebnislos verlaufen.

Bauwesen.

Einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein Kreishaus für den Landkreis Bromberg schreibt, dem „Zentralblatt der Bauverwaltung“ zufolge, der dortige Kreisaus\{huß aus. Es stehen drei Preise (1500, 800 und 500 46) zur Verfügung, doch kann die Gesamtsumme nah dem Ermessen der Preisrichter au in anderer Weise verteilt werden. Wird dem Merten eines preisgekrönten Entwurfs die Ausarbeitung des ausführlihen Entwurfs übertragen, so soll der Preis in das zu vereinbarende Honorar mit eingerechnet werden. Dem zehngliederigen Preisgeriht gehören als Sachverständige die Regierungs- und Bauräte Schwarze und Achenbach an. Die Entwürfe sind, mit Kennwort versehen, bis zum 15. September d. I.

einzureichen. Die nötigen Unterlagen sind im „Zentralblatt“ zum Abdruck gebracht. y

Land- und Forstwirtschaft.

Ernteaussichten in Nußland.

Der Kaiserliche Konsul in Moskau berichtet unterm 7. d. M.: Infolge der ungünstigen Witterung baben sich die Aussichten für die diesjährige Ernte vershlechtert. Während im südwestlißen und südlichen Gebiet über fortwährende und allzu reihlihe Regengüsse geklagt wird, herrsht im Zentralgebiet sowie an der ganzen Wolga andauernde Trockenheit bei starker Hiße. Seit Mitte Mai d. I. sind nur \chwache Regen gefallen, die zur Befeuchtung des_ausgetrockneten Bodens nicht ausreihen konnten. An der Wjatka, Oka, Kama und oberen Wolga erwartet man kaum eine Mittelernte.

Niederlande.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Amsterdam berichtet unterm 10. d. M.: Das Obst hat in vielen Gegenden durch heftige Stürme und Nachtfröfte gelitten. Die Heuernte wird als „mittelmäßig®" be- ¿eihnet. Das in den ersten Tagen des Monats eingetretene warme Wetter is für die Entwickelung der Saaten von großem Vorteil gewe]en.

Ausfuhr von Getreide aus Argentinien und die Preise desselben für die Zeit vom 1. bis 15. Mai 1903.

Gesamt- menge in 1000 kg*)

Mengen in Säden (bolsas)

Getreideart NVerschiffungsziel

M ais England üdafrika

r «l 1 OUAany

T7 642 69 669 53 613 talten 45 642 elgien 38 097

eutschland

d î 4 6571

54 714 Wf “4 2 928 1 428

) O7 M74

324 134

21 607

15 694 1 046

Gegenwert der bôödbsten und niedrigîten Preise in Mark nah dem Durcschnittskurse von § m/n 1 = M 1,53

§ m/n dis § m/n O » U L a 4

6,77

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