mit der geseßlihen Penfion, Lehner, Major z. D. und Bezirks- offizier beim Bezirkskommando Wasserburg, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 11. Inf. Regts. von der Tann mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, unter Fortgewährung der Pension, — der Abschied bewilligt. :
Königlich Sächfische Armee.
Offiziere, Fähnriche 2. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. 13. Juli. Leim- bach, bisher Fähnr. zur See, in der Königl. Sächs. Armee und zwar als Fähnr. mit dem Dienstalter vom 11. April 1903 im 15. Inf. Negt. Nr. 181 angestellt. j :
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 10. Juli. Frhr. v. Frit \ch, Lt. im Karab. Regt., behufs Uebertritts in Königl. preuß. Militärdienste der Abschied bewilligt.
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Allerhöchsten Beschluß. 5. Juli. Braungardt, Miilitärbuchhalter im Kriegszahlamt, bei seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungsrat verliehen. :
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 6. Juli. Kreische, Topograph, Nagel, charakteris. Topograph, — beide bei der Abteilung für Landesaufnahme, ersterer zum Vermessungs- dirigenten, leßterer zum etatsmäß. Topographen unterm 1. August d. J. ernannt.
10. Juli. Günther, Intend. Sekretär von der Intend. ÆL, (1. K. S.) Armeekorps, kommandiert zur Dienstleistung im Kriegs- ministerium, zum Geheimen expedierenden Sekretär im Kriegsministerium, Kloßs\che, Rechnungsrat und Militärbuchhalter im Kriegszahlamt, zum Kriegszahlmstr., Jesch, Rechnungsrat und Kassierer im Kriegs8- zahlamt, zum Militärbuchhalter, Ne umann, Rechnungsrat, Intend. Sekretär von der Intend. XII. (1. K. S.) Armeekorps, zum Kassierer im Kriegs8zahlamt, Franke, Intend. Sekretär von der Intend. der 3. Div. Nr. 32, zum Militärbuchhalter bei der Pensionszablstelle des Kriegs8zahlamts, Weigelt, Zahlmstr. vom 3. Bat. 1. (Leib-) Gren. Negts. Nr. 100, kommandiert zur Dienstleistung bei der Intend. der 3. Div. Nr. 32, zum Intend. Sekretär, — unterm 1. August d. Js.
ernannt. Kaiserliche Marine.
Ernennungen, Befördecungen und Versetzungen 2c. Bergen, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 14. Juli. Besördert: Brucckmeyer, Oberlt. zur See, Lehrer an Bord S. M. Schulschiffes „Blücher“, zum Kapitänlt, Schumann, Lt. zur See vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Luchs“, Loewe, Lt. zur See vom Stabe S. M. Schulschiffes „Stosch*, Falke, Lt. zur See vom Stabe S. M. Schul\chiffes „Mars“, — zu Oberlts. zur See, H offmann (Hans) Obermaschinist von der Marinestation der Ostsee, zum überzähl. Marineingen., Dr. Grotrian, Marine- oberstab8arzt, Chefarzt des Garn. Lazaretts zu Friedrihsort, zum Marine- Gen. Oberarzt, Dr. Pietru sky, Marinestabsarzt vcn der 2. Torpedos Abteil., zum Marineoberstabs8arzt, Dr. Kn oke, Marineoberassist. Arzt vom Stabe S. M. fklcinen Kreuzers „Falke“, zum Marinestabsarzt, Dr. Lülfing, Marineassist. Arzt von der Werft zu Kiel, Dr. JFaborg, Marineassist. Arzt vom Stabe S. M. Flußkanonenbootes „Vorwärts“, — zu Marineoberassist. Aerzten. Bitterling, überzähl. Marine- ingenieur vom Stabe S M. kleinen Kreuzes „Gazelle“, nah Maß- gabe des Etats in eine offene Etatsstelle eingerückt. Credner, Kapitän zur See, auf sein Gesuch von der Stellung als Lehrer an den Bildungsanstalten der Marine, unter Verleihung des Charakters als Kontreadmiral enthoben.
Abschiedsbewilligungen. Bergen, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 14. Juli. Der Abschied mit der geseßlihen Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Zivildienst und der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform bewilligt: Albinus, Kapitänlt. von der 2. Marineinsp., unter Verleihung des Charakters als Korv. Kapitän, Schubert, Marine - Gen. Oberarzt von der Marine- station der Ostsee, unter Verleihung des Charakters als Marine-Gen. Arzt. Bach, Kapitänlt. und Kompagnieführer bei der 1. Matrosen - Art. Abteilung, mit der geseßlihen Pension und der Erlaubnis zum Tragen dex bisherigen Uniform der Abschied be- willigt. Dr. Herzog, Markiheoberassist. Arzt von der Marinestation der Ostsee, auf sein Gesuh aus dem aktiven Marinesanitätskorps aus- geschieden und zu den Marinefanitätsoffizieren der Seewehr 1. Aufs gebots übergetreten. Auf das weitere Gesuch um Bewilligung der Penfion bleibt die Entscheidung vorbehalten. Wesche, Fähnr. zur See von der Marineschule, zur Marineres. beurlaubt.
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Nichkamlkliches.
Deutsches Reich. Preußen. i :
n J j 5 - N Tor 1 Þ Seine Majestät der Kaiser unîi Nor I , j Y y ) M N A der vergangenen Nacht an Bord der
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Der Kaiserlich Wächter ist vom Urlaulk
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Deutsche Kolonien.
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Am 17. Februar d. J. habe ih in Degleusg von sech8 Polizei- soldaten und unter Mitnahme des kleinen Kutters nebft farbiger Be- saßung mit dem Reichspostdampfer „Oceana“ eine Dienstreise nah Truk angetreten. Ih ließ den Dampfer zunächst die Insel Oroluk anlaufen, um dieselbe als herrenlos für den Landesfiskus in Besiß zu nehmen. Die Insel ist gegen 10. ha groß und weist eine Anzahl tragender sowie mehrere Hundert junger Kokospalmen auf. Der Ertrag mag zur Zeit auf ungefähr eine Tonne, späterhin auf etwa zehn Tonnen zu ver- anschlagen sein. /
In Truk, dessen zweiter .Scekartenname „Dogolu“ den Ein- geborenen unbekannt ist, veranlaßte mich das bei meinem Eintreffen laut gewordene Gerücht, in Tol sei ein Eingeborener getötet und nachher sein Körper noch verstümmelt worden, vor allem zur Unter- suchung dieser Sache; das Gerücht stellte sih aber, wie vor 11 Jahren die Meldung von dem Totschlage und der Verwundung mehrerer CEin- geborener, als völlig unbegründet heraus. i |
In Tol begann ih dann mit der Erledigung der im Vorder- grunde stehenden Verwaltungs- und wirtschaftlichen Aufgaben. In8- besondere bezogen sih dieselben auf allgemeine Belehrung der Ein- geborenen in den Häuptlingsversammlungen, denen f\tets die meisten Männer der betreffenden Inseln, in Tol wohl 700 bis 800 Köpfe, beiwohnten; auf die Einteilung der ausgedehnten FJns\elgruppe auf Grund der Stammeszugehörigkeit in sech8 Distrikte mit ebenso vielen Oberhäuptlingen, die ih in jedem cinzelnen Halle durch Bestätigung der einstimmigen Wahl der in Frage kom- menden unabhängigen Häuptlinge bestellen konnte, und unter Ver- leihung einer Flagge über die ihnen übertragenen Befugnisse aufklärte; auf die Veranlassung einer Volkszählung, die für die Trukgruppe inégesamt 13 115 Köpfe ergab; auf die Sammlung geographischen Materials; endlih auf die Feststellung von Brachland und den Abschluß von Pflanzungsverträgen zwischen den eingeborenen Landeigen- tümern und der Jaluit-Gesellschaft. Die leßte Aufgabe nahm bei dem Umfange der Lagune, deren nördlihste bewohnte Insel Pis von der \üd- lichsten des im Süden sich anschließenden Läot- (Noyalist-) Atolls, Ipis, rund 45 Seemeilen entfernt ist, sowie in Anbetracht der großen Zahl von 124 (einshl. Läot) auf dem Außenriff und in der Lagune gelegenen Inseln und Inselchen und bei dem steifen Nordostpassat im Verein mit verbältnismäßig hohem Seegang weitaus die meiste Zeit in Anspru; gleihwohl reichte die Zeit nur zu einer teilweisen Erledigung des Zweckes aus. In der Zeit bom 27. Februar bis zum 4. April wurden 23 Verträge abgeshlossen, auf deren Grundlage Brachland in Größe von 409 ha demnächst zur Bepflanzung gelangt, zum Teil auch {on seit Wochen in Bearbeitung genommen is. Hiervon entfallen gegen 140 ha auf Koralleninseln. Diese wurden, als in erster Linie für die Kokoskultur geeignet, zunächst berücksichtigt; bei aus\chlißliher Vornahme der weit weniger zeitraubenden Feststellungen auf den hohen Inseln, welche noch viel unbepflanztes Land in ge- ringen Höhenlagen besißen, hätte bereits ein Mehr von Hunderten von Hektaren in die Verträge einbezogen werden können. Das größte zusammenhängende Stück umfaßt 20 ha. Ich habe die Eingeborenen überall darauf hingewiesen, mit dem Vertreter der Jaluit-Gesellshaft in Truk formlose Verträge abzus&licßen, die nach meinem Wiederkemmen ordnungsmäßig zu beurkunden wären.
Die Eingeborenen haben mir überall einen guten, und zwar gerade auf den Inseln, wo sie am meisten gefürchtck waren, wie im Faitrufdistrikt, den besten Eindruck gemacht. Es find willige und kräftige Leute, die ihre endlosen Fehden aufgegeben haben und an deren Stelle die friedlihe Tätigkeit der Bebauung ihrer Ländereien haben treten lassen. Ein Tolhäuptling, dessen Land ohne bewaffnete Be- gleitung zu betreten, mir ein Händler vor 14 Jahren noch ernstlich widerriet, hatte, als ich 27 Wochen nah Vertragsabs{luß sein am Strande gelegenes, etwa 6 ha großes Landstück von neuem besuchte, bereits etwa 4 ha geklärt, wobei Bäume bis zu 1,40 m Durchmesser umgehaven worden waren, und {on 3C0 bis 400 Kokospflänzlinge in den Boden gebraht. Aehnlich war es bei den anderen vier bisher berüdcksihti ten Faitrukhäuptlingen. Diese Häuptlinge haben #ich vo1 mir auch zu einem ersten Besuche der Station ter Jaluit-Gesellschaft
in Eten bewegen lassen.
Die Zahl der im Besiße der Faitrukleute befindliGßen Gewehre
wurde mir von den Häuptlingen auf 79 angegeben, und ich diese ( als richtig annehmen zu dürfen. beblih mehr gewesen sein, sie werden in leßter Zeit vielfach zu Erdpicken, einem Auslieferungsbefeh1!, tem
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Auf einer Landspiße der Insel Pata befindet \ich ein gerader und eräumiger, tunnelartiger Durhbruch durch den Fels von etwa 60 m änge.
Erwartungsvoll sehen die Trukleute dem ihnen in nabe Aus
sicht gestellten Eintreffen des hiesigen Negierungsarztes entgegen.
Mit den Eingeborenen von Truk kann zur Zeit alles für un.
eshulte Kräfte überhaupt Erreihbare durchgeführt werden. Diese ür die wirts{haftliche Entwickelung der Gruppe sehr glüdlihe Lage muß bei häufigem Besuch nach Möglichkeit ausgenußt werden d Eten war während der leßten Tage, als ih dort auf die Ankunft des Dampfers wartete, dauernd von zahlreichen Eingeborenen darunter früher dort nie gesehene Häuptlinge, besucht. Amt. lie Anliegen, das Warenlager der Jaluitgesellshaft und Arbeitermeldungen für Ponape, die {hon am ersten Tage meines Dortseins ihren Anfang nahmen, waren die Gründe, welde den regen Verkehr veranlaßten.
Für alle Darlegungen und Anordnungen der Regierung offenbaren die Eingeborenen viel Verständnis und volles Vertrauen. Die deutsdhe Flagge weht nit nur bei den Oberhäuptlingen, fondern wird gelegentlih auch von anderen Eingeborenen an Land. und in Kanus als Ergebenheitszeichen geführt. :
Truk hat bereits jeßt politisch und wirtschaftlih gute Anfänge aufzuweisen, wel{e es seiner aussihtsreihen Zukunft um cinen be, deutenden Schritt näher gebracht haben.
Am heutigen Ostersonntage bin ih nach fast ahtwöhentliger Abwesenheit mit dem Reichépostdampfer „Oceana“ wieder in Pongw eingetroffen. i
Oesterreich-Ungarn.
Wie die Wiener Blätter melden, ist der Feldmarschall: leutnant a. D. Graf Joseph Waldstein, lebenslängliche Mitglicd des Herrenhauses, gestern in Trebitsch ge storben.
In der gestrigen Sizung des ungari schen Unterhauses führte der Präsident Graf Apponyi aus, er habe lange der Versuchung widerstanden, seinen Standpunkt im Unterhause klarzulegen, weil er dadurch verhindert worden wäre, den Vorsitz weiterzuführen, und weil er in einer so. britischen Zeit “seinen Posten“ \nicht häk im Stich lassen wollen. Jeßt wolle er aber als Patriot zu Patrioten reden. Zunächst müsse er erklären, daß er den Ministerpräsidenten Grafen Khuen - Héderváry auf Grund seines Programms unterstüßt habe. Der Redner billigte sodann dey Weg, den der Ministerpräsident zur Entwirrung der Lage vorgeschlagen habe, und fügte hinzu, Graf Khuen sei einer der verdienstvollsten un: garishen Staatsmänner. Er könne es nicht gelten lassen, daß di Erhebung des Banus von Kroatien zum ungarischen Ministerprä- sidenten als eine Anomalie angesehen werde. Der Nedner ging sodann zur Erörterung der nationalen Forderungen in der Armeefraze über und führte aus, man habe ihm im Laufe der Erörterung un- zähligemal vorgeworfen, daß er seinen früher vertretenen Stand, punkt als Dppositioneller aufgegeben habe. Er sei sich aber immer treu geblieben; er halte an den von Szentibanyi in der Parteikonferen; vorgetragenen Forderungen in der Militärfrage fest. Er sei immer der Anschauung gewesen, daß diese Reformen nur \stufenweise dur geführt werden könnten. Nur falls seine Forderungen bei der Wehrgeseßreform niht berüdcksihtigt würden, werde er diese Vorlag niht annehmen. Graf Apponyi erklärte weiter, daß Erhöhung des MNefkrutenkontingents innerhalb der finanztellen Grenzen, die der Honvetminister bezeichnet habe, für notwendig balt und fügte hinzu, r cine Festseßung des Friedensstandes Was das militärishe Strafverfahren angebe, \o fordere öffentliher Verhandlung die ungarishe Sprache angewen Bezüglich der Bersetzung ungarischer Offiziere nah Ungarn ein beshleunigtes Tempo. Betreffs des ungarischen Kommandos erklärte Graf Appony, er habe stets behauptet, dieses sei kein Reservatrecht der Krone, das der Verfügung der Parlamentsfaktoren entzogen sei; do sei es ein Irrtum, daf ie Gesetze vom Jabr
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Großbritannien und Jrland,
fein Vorschlag gemacht worden, Nohmaterialien mit Zöllen zu belegen. Black (liberal) fragte an, ob Canada feit 1897 in direkter Korre- spondenz mit Deutschland über Tarifmaßregeln gestanden habe, und ob, falls dies zutreffe, die Korrespondenz werde veröffentliht werden. Der
taatssefretär der Kolonien Chamberlain erwiderte, die Negierung von Canada könne mit der deutschen nur durch die englishe Regierung in Verbindung treten. Es seien allerdings nihtamtlihe Verhandlungen zwischen Mitgliedern der canadishen Regierung und dem deutschen Konsul Bopp in Ottowa im Jahre 1901 gepflogen worden, die jedoch, soweit ihm bekannt, ni&t \{riftlich festgelegt worden seien. Die gesamte Korrespondenz sei bereits veröffentliht worden. Im weiteren Verlaufe der Sitzung genehmigte das Haus mit 228 gegen 118 Stimmen die dritte Lesung der Vorlage, betreffend das Unter- richtswesen in der Grafschaft London.
Eine größere Anzahl von Mitgliedern der französischen Schiedsgerihtsgruppen des Senats und der Deputiertenkammer besuchten gestern unter Führung ver- schiedener Parlgmentsmitglieder das Ober- und das Unterhaus. Sie nahmen dann an einem Mahl im Unterhause teil, dem unter andern auh der Premierminister Balfour, der Staats- sekretär der Kolonien Chamberlain, der Präsident des zandelsamts Gerald Balfour und der Unterstaatss\ekretär Lord Cranborne beiwohnten. Bei dem Diner hoben alle Nedner die wachsende Freundschaft zwishen England und Frankreich hervor und erklärten, es liege wenig Grund vor, anzunehmen, daß künftig ernste Differenzen zwischen den beiden Ländern entstehen könnten.
Frankreich. Der Kardinal Richard is, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern von dem Minister des Acußern Delcass é empfangen worden.
Rußland.
Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin ist gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, von St. Petersburg nach Moskau abgereist.
Der Kommandeur des preußischen 2. Gardedragonerregi- ments Kaiserin Alexandra von Rußland Oberst Bartsch von Sigsfeld wurde gestern in Peterhof von der Kaiserin sowie von dem Kaiser zur Abstattung persönlicher Meldung empfangen. Der bisherige Marineattaché bei der deutschen Botschast, Kapitän z. S. Freiherr von Schimmelmann wurde gestern von dem Kaiser und sodann von der Kaiserin in Abschiedsaudienz empfangen.
Um die Leistungsfähigkeit der sibirishen Bahn zu erproben, sollen, wie „La France militaire“ berichtet, in diesem Jahre zwei Jnfanteriebrigaden mit je einer Abteilung Artillerie unter Mitführung ihrer Trains nah Ostsibirien be- fordert und in Lagern untergebraht werden. Sie sollen im Verein mit den dort stehenden Truppen ihre Uebungen abhalten. Die dazu bestimmten Truppen werden aus den Militärbezirken Moskau und Kiew genommen, und zwar sind es die zweiten Brigaden der 31. und 35. Infanterie division. Nach Beendigung der Uebungen werden sie in ihre Garnisonen zurückgebraht. Die Transporte sollen so ein- gerichtet werden, daß weder der Personen- und Auswanderer noh der Güterverkehr dadurch gestört wird.
Italien. Kardinal Oreglia hat auf das Beileidstelegramm Majestät des Deutschen Kaisers mit einer )e geantwortet, die nah einer Meldung des „W. T. B.“ n Ueberseßung, wie folgt, lautet: „Jch danke
as Veilige Kollegiun
Jn der Kirche Stk. Vinzent und St. Anastasius wurden gestern \pät abends die Präkordien des Papstes in der Mauer zur Rechten des Hochaltars beigesezt. Die Wand wird mit einer Marmortafel versehen werden, die Namen, Geburts- und Erwählungstag des Papstes Leo XITII. angibt.
Heute sind seit dem frühen Morgen die Behörden damit beschäftigt, auf dem Plate vor der St. Peterskirche Vorkehrungen für die Aufrechterhaltung der Ordnung und die Regelung des Verkehrs zu treffen. Zwei Regimenter Soldaten stnd unter den Säulengängen des Plazes aufgestellt, eine Kompagnie steht unter dem Säulengang der Kirche. Karabiniere versehen den Dienst im Jnnern derselben. Um 51/, Uhr begann man die Glocken zu läuten. Die Oeffnung der Tore erfolgte um 6 Uhr. Man schäßt die Zahl derjenigen, die von 6 bis 8 Uhr an der Leiche vorübergingen, auf 15000. Nobel- und Schweizergarden verrichten den Dienst in der Kapelle.
__ Während der gestrigen Feierlichkeiten in der St. Peters- kirhe wurde der Kardinal Oreglia infolge der Hiße von einem Unwohlsein betroffen und mußte sih nah Hause begeben.
Asien.
__Das „Reutershe Bureau“ meldet aus Peking vom gestrigen Tage, der Prinz Tsching habe an den ameri- kanishen Gesandten Conger ein Schreiben gerichtet, in dem er die Oeffnung von Städten in der Mandschurei für die Fremden ablehne. Der Prinz Tsching ver- weise darin auf die Unmöglichkeit, daß China Städte öffne, die nicht in seinem Besiße seien, sondern von russischen Truppen beseßt gehalten würden, und auf die Ver- wickelungen, die daraus leiht entstehen könnten. — Es sei möglih, daß man zu einem Kompromiß gelange, indem die Oeffnung von Tatung-Kao in den Handelsvertrag mit den
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Vereinigten Staaten aufgenommen werde.
Parlamentarische Nachrichten.
u Kommerzienrat Rösicke, Mitglied des Neichstages für den 1. Anhalter Wahlkreis (Dessau-Zerbst), ist am 21. d. M. gestorben.
Der
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Nr. 32 des „Cisenbahn-Verordnungsblatts“, beraus- gegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 18. Fuli enthält Erlasse des Ministers der öffentli®en Arbeiten vom 9. Juli 1903, betr. Beschleunigung in der Bearbeitung der Kleinbabn- angelegenheiten, und vom 16. Zuli 1903, betr. Prüfung der Bauart und Wasserdruckprobe von Lokomotivkesseln.
Statiftik und Volkswirtschaft.
Tätigkeit der Landesversiherungsanstalten auf dem Gebiete des Wohnungswesens.
_Nach Mitteilungen, die in den amtlichen Nachrichten des Neichs- versiherungsamts über die Vermögensa nlagen der Ver- sicherungsanstalten gemaht werden, ist in zablreiden Källen die Genehmigung des Reichsversiherungsamts als Aufsichtsbehörde zur Anlegung von Anstaltsmitteln in anderer als der nach 8 164 Abs. 1 des I.-V.-G. zulässigen, das beißt im allgemeinen mi , s en Weise nahgesuht worden. Die Gesamtsumme der Be in solher Weise à beläuft fich auf 76,9 für die Erri
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borenen namentlich im Kindesalter eine sehr viel höhere Sterblichkeit aufweisen als die ehelih Geborenen, die Zahl der Unehelichen im Verhältnis zu den Ehelichen alfo noch weiter abnimmt, so verschiébt ih die Beteiligung der Unehelichen an der Fürforgeerziehung noch mehr zu ihren Ungunsten. Im Bericht des Ministeriums des Innérn wird der prozentuale Anteil der unchelich Geborenen an der Fürsorge- erziehung auf mindestens dreimal so hoch wie der der Ehe ichen ge- äßt. „Unzweifelhaft liegt die Ursache dafür an der mangelhaften Fürlorge, welche die Gesellshaft den unehelichen Kindern zu Teil werden läßt, und die Zablen der Fürsorgeerziehung zeigen deutli, wie {wer die Gesellschaft allein finanziell diese Nachlässigkeit büßen muß. Die 895 Zöglinge, mit denen die Unehelichen stärker an der Fürsorge- erziehung betciligt find als die Ehelichen, erfordern bei einem Durch- \nittspflegegeld von nur 200 M eine jährliche Ausgabe von 179 000 Æ, die fich mit der Zahl der Zöglinge von Jahr zu Jahr steigert.“
Dem NReligionsbekenntnisse nach waren 4877 oder 62,6 9/9 der Ueberwiesenen evangelish, 2863 oder 36,8 9% katholisch, 37 oder 0,5 9/0 Juden und 10 oder 0,1 9/6 Bekenner anderer Religionen. Nach den leßten Bolkszählungsergebnissen waren in Preußen 63,3 9% der Gesamtbevölkerung evangelis{ch, 35,1 9/6 katholis, 1,1% Juden und 0,5 9% Bekenner anderer Religionen. Die Bevölkerung der beiden großen christlihen Konfessionen ist demnach ungefähr gleihmäßig an der Zahl der Zöglinge beteiligt. A
: Die Erziehung vor der Ueberweisung hatten 5348 Zöglinge (68,7 9/9) ohne Unterbrehung im Elternhause erhalten, während 2439 Zöglinge (31,3 9/6) in fremden Familien, öffentlichen, privaten, kirhlihen Anstalten oder au zum Teil im Elternhause und zum Teil in fremden Familien oder Anstalten erzogen worden find. 1727 Zög- linge (22,2 9/0) waren einmaligem oder öfterem Wechsel in der Er- ziehung unterworfen gewesen. „Die allgemeine Statistik bietet hierfür keine vergleihbaren Zahlen, aber es ift unzweifelhaft, daß von der Bevölkerung im Alter von 0 bis 18 Jahren nur ein ver- \{chwindend geringer Prozentsay außerhalb der eigenen Familien in Anstalten und fremden Familien erzogen wird, demgegenüber ift der Anteil dieser außerhalb der Familien stehenden Minderjährigen (31,3 9/6) ein ganz außergewöhnlich hoher. Das drängt darauf hin, zu untersuchen, ob die für die Aufsicht über die Erziehung der in fremden Familien untergebrahten Kinder getroffenen Einrichtungen ausreichen und ob die Anstalten, welche solche Kinder aufnehmen, ihrer Aufgabe gewachsen sind.“
Von den 7787 Fürsorgezöglingen waren 287 männlihe und 297 weiblide noch nicht \chulpflichtig, 3295 männliche und 1467 weiblide \chulpflichtig, 1367 männliche und 1114 weibliche \hulentlassen. Von den überwiesenen 4762 \{ulpflihtigen und 2481 \chulentlassenen = 7243 Zöglingen hatten vor der Ueberweisung 7130 die Volks\chule, 16 höhere Schulen, 14 Privat- und 47 An- stalts\chulen, 36 hatten noch keine Schulen besuht. Bei 3609 war det A regelmäßig, bei 3598 unregelmäßig (bezw. obne An- gabe). ;
Im bedingt \trafmündigen Alter (12 bis 18 Jahre) standen 2811 männliche und 1655 weibliche Zöglinge. Darunter befanden ih 1444 Knaben und 541 Mädchen im \ch ulpflihtigen Alter. Von diesen hatten 479 Knaben und 78 Mädchen bereits gerihtliche Strafen erlitten. Von den \chulentlas\senen 1367 männlichen und 1114 weiblihen Zöglingen waren 1057 mänulihe und 437 weib- liche bereits gerihtlich bestraft. Sowohl bei den \{ulpflichtigen wie bei den s\{ulentlafsenen Zöglingen sind die Bestrafungen mit Ge- sangnis vorwiegend. Vielfah find Zöglinge {hon bis 3, 4 und 9mal, einzelne sogar 10mal mit Gefängnis bestraft worden. Bei Begehung der ersten Straftat ftanden 840 männliche und 150 weib- lihe Zöglinge im Alter von 12 bis 14 Jahren. Vorzugsweise hat der Diebstahl die Zöglinge vor den Strafrichter gebraht. „Diese nackten Zahlen“, wird hterzu im Bericht des Ministeriums des Innern bemerkt, „reden über unsere heutige \trafrech{tliche Behandlung der Zugendlichen eine so deutlihe Sprache, daß jedes weitere Wort überflüssig ift.“ Die Hoffnung, daß infolge des Fürsorges erzichungsgeseßes die Berurteilungen Jugendliher zu geriht- lihen Strafen abnehmen würden, hat sich{ch für das erste Jahr seiner Geltung noch nit erfüllt. Nah einer Mitteilung des Kaiserlichen Statistischen Amts aus der in der Bearbeitung begriffenen Kriminalstatistik für das Jahr 1901 betrug die Zahl der in diesem Jahre verurteilten Jugendlichen im Alter von 12 bis unter 18 Jahren in Preußen 30 007 (1990: 28 903), darunter 25 262 (1900: 24 439) männlihe und 4745 (1900: 4464) weiblihe. Es darf jedo nit außer aht gelassen werde: unter den Fürsorgezöglingen \ich eine größere Zahl befindet, die entweder im Anschluß an die Strafe oder tinter Ausfetzung de in Furlsorgeerziehung genommen \ind.
G 1 2000 (40,4 9/6) der männlichen
S ch1 gen 74 (41 o) der weiblihen Zöglinge ergeben; bei den männ-
ist es vorwiegend Landftreichen und Betteln, bei den weiblichen 2 I
nzucht. Auf 1114 \{ulentl : weiblihe Zözlinge kommen 6 ) Unzüchtig Bon den |culpyflihtigen Mädchen waren den überwiesenen \{ulentlafsenen Ein nicht unerbeb- npolizeilihen Vor-
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