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M52 i: nas drit gn Sir ama L E G aaadié: Zauidülditi: ou tin,
S E E P
1. April 1879/80, in wel{em sie 103 143 bez. 25426 und 128 569 betrug gestiegen um 12219 bez. 2690 uvd 14909. Die Zahl der Detentionstage war 8626477 bei Männern bez. 1468 327 bei Weibern und zusammen 10094 804 und ist gegen das Vorjahr um 180501 bez. 51212 und 231713 gestiegen. Der täglihe Durch- E an Gefangenen war 23 634 bez. 4023 und 27 657 und st gegen das Vorjahr um 558 bez. 151 und 709 gestiegen. Der Ge- fangenenbestand am leßten März 1881 hat sich im Vergleich zu demjenigen am leßten Mai 1880 um 10,23 9% vermehrt (gegen 4,02% Verringerung im Jahre 1. April 1879/80), der Bestand der Zuchthauegefangenen ist um 6,36 % gestiegen (gegen 0,06% Steigerung im Jahre 1. April 1879/80). Die Zahl der im Laufe des Jahres 1. April 80/81 überhaupt detinir- ten Personen is gegen das Jahr 1. April 79/80 um 11,60 9%/ gestiegen (gegen 2,95 % Verringerung im Jahr 1. April 79/80). Die Zahl der Detentionétage im Jahre 1. April 80/81 hat sih im Ver- lei zu denjenigen aus dem Jahre 1. April 79/80 um 2,35 %/9 er- öbt (gegen 0,91 % Steigung im Jahre 1. April 79/80). Der Dur- \hnittsbestand des Jahres 1. April 1880/81 is gegen das Jahr 1. April 1879/80 um 2,63 % gestiegen (gegen 0,63 9%/ Steigerung im Jahre 1. April 1879/80). Der tägliche Durchschnittsbestand an Ge- fangenen hat während der 10 Jahre seit 1871 um rund: 17% zuge- nommen. Auch die Zahl der während der 10 Jahre von 1870 bis 1680/81 Detinirten ist um rund 1110/6 gestiegen. Bei der Zahl der Zucht- hausgefangenen ergiebt sich von 1871 bis 1880 eine Abnahme von rund 79/6. __ Die Zahl der Gefängnißgefangenen ergiebt für 1871 bis 1880 eine Zunahme von rund 34%. Wenn die Zahl der Zuchthausstrafen im Verhältniß der Jahre 1871 und 1880 um 7°/6 abgenommen, die der Gefängnißstrafen aber in derselben Periode um 34 9% zugenommen hat, so findet dies seine Erklärung zum Theil in der Einführung des ncuen Strafgeseßbuchs, welches in einer großen Zahl von Fällen eine mildere R zuläßt als das Strafgesetbuch von 1851. Seit dem Jahre 1872 bez. 1873 hat bei beiden Strafarten eine (in den meisten Jahren stetig wachsende) Zunahme, bei den Zuchthausstrafen um 6, bei den Gefängnißstrafen um 87.°/-, stattgefunden. Bei den Untersuchungs8gefangenen ergiebt sih von 1871 bis 1880/81 eine Zu- nahme von rund 91 %/6. Die Zahl der Beamten betrug am lebten März 1881 im Ganzen 2154 und zwar: 37 Direktoren, 194 Inspektoren und Sekretäre, Unterbeamte: a. männliche 1465, b. weibliche 217. Geistliche: a. evangelische 53, b. katholiscbe 43, c. jüdishe 7, Lehrer und Lehrerinnen a. evangelishe 39, b. katholishe 30, Aerzte und Wundärzte 69. Was die Verpflegung der Gefangenen betrifft, so trafen von der Gesammtzahl der Detentionstage auf Selbstverpfleger 11 773, mit Anstaltskost Verpflegte 10043 355 und zwar davon auf Gesundenkost 9 325 150, Krankenkost 718 205. Die täglihe Durch- \cnittezahl der mit Cesundenkost Verpflegten betrug 25551 oder 92,8690 der überhaupt mit Anstaltskost Verpflegten, gegen 24 879 oder 92,78%) de 1879/80. Krankenkoft erhielten im täglihen Durch- snitte 1966 oder 7,14%/ der Gesammtzahl der von den Anstalten überhaupt Beköstigten gegen 7,22% de 1879/80. Im Gesammt- dur{schnitte betrugen die Verpflegungskosten pro Kopf und Verpflegungs- tag für Gesundenverpflegung 33,83 „Z gegen 29,83 4, für Kranken- verpflegung 44,58 gegen 42,21 „4, überhaupt 34,59 gegen 30,67 „g. Der Gesammtverbrauch der Anstalten für die 25551 verpflegten Ge- fangenen betrug an Brod rot 5 699 707 kg, an sonstigen Cerealien, Hülsenfrüchten und Gemüsen 12 876 674 kg, Fleish und Fettsubstan- en 452 765 kg, Salz, Gewürz und Suppenkräuter 464 060 kg, an ilch und anderen Nahrungsmitteln für rot. 185555 A Auf den Kopf und Tag trafen hiernach dur{schnittlich Brod für Männer 637 g gegen 640 g de 1879/80, für Weiber 457 gegen 460 g, sonstige Ce- realien, Hülsenfrüchte und Gemüse 1381 gegen 1379 g, Fleisch und Fett- substanzen 49 gegen 50 g, Salz, Gewürz und Suppenkräuter 50 gegen 50 g, Milch und andere Nahrungsmittel für 1,45 gegen 1,29 Z. Speise- zulagen bei beschwerlihen Arbeiten wurden verabreicht an durch\chnitt- lih 3793 Gefangene gegen 3883 de 1879/80. Auf Krankenkost waren im täglichen Durchschnitt gestellt 1966 Gefangene gegen 1937 de 1879/80. — Die Vergünstigung, einen Theil des Arbeitsverdienst- antheiles zur Verbesserung der Verpflegung verwenden zu dürfen, haben überhaupt genossen 30 860 Männer und 5830 Weiber, im Ganzen 36690 Detinirte gegen 33660 im Jahre 1. April 1879/80. Die Gesammtkosten der Anschaffung dieser Nah- rungêmittel betrugen rot. 132332 Æ gegen 136139 im Jahre 1. April 1879/80 oder auf den Kopf 3 X 60,68 H gegen 4 M 4,45 . — Was den Arbeitsbetrieb betrifft, so blieben von den im täglichen Durchs nitt detinirten 25 942 Gefangenen aus verschiedenen Ursachen unbeschäftigt 2810 oder 10,83% der Detinirten gegen 10,59 "/9 im Vorjahre. Beschäftigt wurden 23 131 oder 89,17 %/, der Detinirten gegen 89,41 %/. Die Beschäftigung fand statt: a. für den eigenen Bedarf der Anstalt mit 6303,85 Gefangenen und 1 913 214 Arbeitstagen oder 27,25 %% der Beschäftigten gegen 28,55 9/9 im Vor- jahre; b. für eigene Rebnung der Anstalten zum Verkauf mit 419,86 Gefangenen und 131 211 Arbeitstagen oder 1,82 %/9 der Be- lapiiiogp gegen 1,23 9/0; e. für Dritte gegen Lohn mit 16 408 Ge- angenen und 4975 474 Arbeitstagen oder 70,93 % der Beschäftigten gegen 69,92 %/ im Vorjahre. Von den für den eigenen Bedarf der nstalten Bescbäftigten nahmen in Anspruchß: a, Verwaltung und Hauthaltung 5869 oder 25,37 9% der überhaupt Beschäftigten gegen 46,85 9/0; b. eigene landwirthschaftlihe Arbeiter 434 oder 1,88 % gegen 2,00%/,. Die Arbeiten für eigene Rechnung der Anstalten zum Verkaufe waren: a, Industriearbeiten, welche mit 368 Gefangenen oder 1,59 9% der überhaupt Beschäftigten, betrieben wurden gegen 1,10%, b. andere Arbeiten 5160 oder 0,23 gegen 0,13%, Für Dritte gegen Lohn waren täglich im Durchschnitt beschäftigt mit a. Industriearbeiten 15 765 Gefangene oder 68,15% gegen 66,90 9% der Beschäftigten, Þ. landwirtbschastliGen und fonstigen gewöhnlichen Tagelöhnerarbeiten 643 oder 2,78 9% der Beschäftigten gegen 3,02 %/% im Vorjahre. Das Verhältniß der freien Arbeit gegen die Gefangenarbeit stellt si in dey hauptsächlichen Zweigen, mit welchen Gefangene beschäf- tigt werden, wie folgt: Es kommen auf einen Gefangenarbeiter freie Ar- beiter in der Tabakindustrie 26 gegen 24 de 1879/80, Baumwollenweberei 36 gegen 36, Schuhmacherei 146 gegen 177, Paetfabrikation und Tischlerei 136 gegen 140, Buchbinderarbeiten und Kartonnagen 20 gegen 20, Schneiderei 374 gegen 391, Bürstenfabrikation 8 gegen 9, Slosserei 145 gegen 134, Sattlerei 2c. 77 gegen 84, Korbmacher- waaren 24 gegen 25, Posamentfabrikation 66 gegen 69, Handschuh- näherei 46 gegen 43, Tapisseriearbeit 11 gegen 9. Der Brutto-Arbeitsertrag bei der Beschäftigung von Gefangenen für Rechnung Dritter gegen Lohn hat in Summa rot. 2 601 025 M betragen gegen 2544 670 4, per Kopf und Detentions- tag 27,47 -Z gegen 27,66 «§, pro Kopf und Arbeitstag 52,28 gegen 53,97 §. Der Netto-Arbeitsertrag betrug 2242118 M gegen 2196 103 M, pro Kopf und Detentionstag 23,68 gegen 23,78 4, pro Kopf und Arbeitstag 45,06 gegen 46,40 „Z, Die Verdienst- antheile, welchbe den efangenen gutgeshrieben wurden, betru- en rot. 438768 Æ und speziel für Zucbthausgefangene 3100385 #M Im Vorjahre beliefen \sch die Verdienstantheile der Gefangenen zusammen auf 436785 Æ Per Kopf und Arbeitstag betrugen die Verdienstantheile der Gefangenen über- haupt 6,25 gegen 6,45 «\ de 1879/80, und zwar für Männer 6,56 gegen 6,75 K, für Weiber 4,32 gegen 4,52 A, der Zuchthaus- gefangenen 6,74 gegen 6,88 „, und zwar für Männer 7,03 gegen 12 K, für Weiber 6,74 gegen 6,88 „K.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Eines der erfien Werke, durch welhe Jeremias Gotthelf (Albert Bigius) seinen Ruf als Volkéschriftsteller begründete und für gele ganze literarische Richtung bahnbrechend wurde, war „Wie Anna Bâäbi Rowager haushaltet und wie es ihm mít dem Doktern geht“. Dieser Roman, im Jahre 1843 erschienen, hatte {on im Jahre 1859 die dritte Auflage erlebt. Haben \sich auch seit der Veröffentlihung dieses Romans die Verhältnisse, in denen er si bewegt, dur das Eindringen der Kultur in die Berner Thäler wesent- [ih geändert, und finden sih deshalb au solhe Querköpfe, wie sie Jeremias O hier zusammenführt, dort kaum noch vor, so hat ter Roman doch dur die veränderten Verhältnisse nihts von dem
Spannenden eingebüßt, wel&em ér seinen Ruf verdankt, noch weniger von dem sittliden Gehalt und dem ihn durhwehenden pvoetiscen
au, die seinen Werth begründen. Es ift daher mit Dank anzuer- ennen, dig H Jul. Springersche Verlagshandlung hierselbst diesen treffliben Roman eyt in einer neuen wohlfeilen Ausgabe (3 4 für zwei Bände) noch weiteren Kreisen zugänglih gemacht bat. Der Tert ist in dieser Ausgabe forgfältig gesidtet, wobei einzelne Längen und im Laufe der Zeit unverständlid gewordene Anspielungen beseitigt sind, auch ist das Verständniß dur Erklärung \{wieriger Ausdrücke und Formen dem Leser erheblich erlcihtert worden.
_— Die Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig veröffentliht von Zeit zu Zeit sog. „Mittheilungen“, in welcen fie über die neuen Unternehmungen ihres Verlags, sowie über Er- {cheinungen der deutshen und ausländischen Literatur, die durch ihr Sortiment und Antiquarium zu bezieben sind, dem Publikum Bericht erstattet. So ist vor Kurzem Nr. 2 ihrer „Mittheilungen“ diescs Jahres ersbienen, welhe von Brockhaus’ neuestem Verlag und von verschiedenen Kommissionsartikeln feines Sortiments Nachricht giebt sowie Besprechungen mehrerer wihtigen Werke enthält. Aus der Zahl der angeführten Verlagsartikel, welche des verschiedenartigsten Inhaltes sind, heben wir hervor: die 13., vollständig umgearbeitete und mit Abbildungen und Karten ausgestattete Auflage von Brockhaus' Konversations- Lexikon, von der der 1. Band (A—Arraroba) mit 35 Tafeln Abbil- dungen und Karten und 42 in den Text gedruckten Holzschnitten bereits vollständig vorliegt, während der 2. Band bis zum 21. Heft (—Bajza) fortgeführt ist; ferner v. Nönne's Staatsrecht der preußishen Mon- archie in 4. vermehrter und verbesserter Auflage, von der bereits der 1. und 2. Band erschienen \ind, und die im Ganzen 5 Bände in etwa 20 Lieferungen umfassen wird; Nordenskjölds Reisewerk „Die Umsegelung Asiens und Europas auf der Vega“; Perrotts und Chipiez's Geschichte der Kunst im Alterthum — in Egypten, Assyrien, Persien, Kleinasien, Griechenland, Etrurien, Rom — mit zahlreichen Abbildungen. „Egypten“, die erste Abtheilung dieses Werkes, von Perrot und Chipiez bildend, \oll in - ungefähr 20 Lieferungen, von denen jede 5—6 Bogen Text mit Abbildungen enthalten wird, zum Subskriptionspreise von 1 50 4 erscheinen. Die 1. Lieferung ist kereits in allen Bucbhandlungen vorräthig.
Gewerbe und Dandel.
In der ordentlichen} e G S der -Lebens- und Transport-Versicherungs-Ge ellschaft „Victoria zu Berlin® wurde der Bericht über die Geschäftsergebnisse des Jahres 1881 vorgelegt. Die Dividende von 22 % = 132 Æ pro Aktie wird bereits seit dem 1, Mai d. J. ausgezahlt, während der Gewinn- antheil für die auf den Todesfall in 1881 versichert Gewesenen bei einem as von 67 9% den betheiligten Jahr- gängen nah 2 Jahren nah dem System der steigenden Dividende mit 64, bezw. 124, 187 und 25 9% angerechnet wird. Es wurde sodann ein 7. Nachtrag zu den Statuten genehmigt, aus welchem hervorzu- heben ist, daß die Einzelunfallversidberung unter ausdrüklicher Verzicht- [leistung auf die Kollektiv- Arbeiter-Unfallversicherung in den Geschäfts- kreis der Victoria aufzunehmen bes{chlo}sen wurde.
— Die Rechnungsabschlüs}se der Kashau-Oderberger Eisen- bahn weisen für das Jahr 1881 folgende Betriebéercebnisse aus: Einnahmen 3 934 551 Fl., wovon 2629 928 Fl. auf die ungarische, 1304632 Fl. auf die österreichische Linie entfallen; Ausgaben 2104 522 Fl. wovon 1 598 483 Fl. auf die ungarische, 506 088 Fl. auf die österreichishe Linie kommen; daher ein Uebershuß von 1 830 029 Fl. resultirt, von welchem 1031 435 Fl. auf die ungarische, 998 594 Fl. auf die österreichische Linie entfallen. Im Vergleich zu den Erge nissen des Vorjahres steigerten sh die Gesammteinnahmen um 8,32%, die Ausgaben erhöhten sich um 4,52% und der Ueber- schuß steigerte sfich.um 13,05%.
Dortmund, 8, Mai. (Eff. Ztg.) Die Tendenz des Ei sen- marfktes hat sich leider noch nicht wieder befestigt, es dauert viel- mehr ein Schwanken der reise in verschiedenen Branchen, namentlich in rheinish-westfälishem Roheisen und den leihteren Walzeisensorten, an. Luxemburger Roheisen hat dagegen die bisherigen Notirungen fest behauptet und is bei Andauer dieser Festigkeit ein wesentlicher Preisrückgang des Walzeisens, zu dessen Herstellung Luxemburger Roh- eisen in nicht unbedeutendem Prozentsaß verwendet wird, kaum zu er- warten. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahres sind wegen verstärkter Nachfrage in Puddeleisen verschiedene Hochöfen, die bis dahin auf Bes- semer- oder Gießereicisen gingen, auf Puddeleisen umgesetßt, und ist somit die Produktion desselben nicht unbedeutend gestiegen und darauf bei Ver- ringerung der Nachfrage das gegenwärtige stärkere Angebot dieser Noheisensorte und das Weichen der Preise zum Theil zw ücfzuführen. Es war daher der Beschluß der Versammlung von Puddeleisen- produzenten aus Nassau, Rheinland und Westfalen mit Einschluß des Siegerlandes, die vor einigen Tagen, wie an dieser Stelle bereits gemeldet, in Cöln abgehalten worden, sehr angezeigt, nah welchem cine Produktionseinschränkung von 10%, nach der Durchschnittsproduktion vom ersten Quartal d. J. gerechnet, eintreten foll. Während \o Puddeleisen unter der heimischen Konkurrenz leidet, wird Bessemer- und Gießereieisen, das zwar immer mit der englishen Konkurrenz zu kämpfen hat, jeßt ganz besonders dur das billige und massenhafte Angebot Eng- lands und Schottlands gedrückt. In Stabeisen, Feinblechen und Walzdraht hat sich die Nachfrage noch nicht wieder gehoben, während in {weren Blechen und Fagçoneisen andauernd ein lebhafter Bedarf zu verzeihnen ift, so daß darin au die Preise mit Leichtigkeit erzielt werden. In Stahl hat si der Bedarf ebenfalls verringert, nament- lich ist das Geschäft in Stahlblöcken (Blooms) für amerikanische Rechnung stiller geworden. In Eisenbahnmaterial liegen da- gegen noch umfangreide Bestellungen bei den Stablwerken zur Erledigung vor, Nachdem in der Abhaltung von Sub- missionen Seitens der heimischen Eisenbahnen eine längere Pause gemacht worden, drängen \ih dieselben jeßt wieder. Be- merken8werth sind folgende: 1816 Achswellen aus Martinstahl, 300 Radreifen für Lokomotiven, 150 do. für Tender, 1200 do, für Wagen, sämmtlih aus Flußstahl, für die Reichteisenbahnen; Neubandagie- rung von 600 Waggon-Radsäßen und Einziehen von 400 neuen Normalachsen für die linksrheinische Staatsbahn; eiserner Ueberbau von ca. 202000 kg Schmiede- und Gußeisen für den Bahnhofs- umbau zu Halle. Die Kleineisenzeug-Fabriken, Kessel- {mieden und Maschinenfabriken, namentlih aber die anten tettin sind durhweg lebhaft besbäftigt. — Der Kohlen- markt leidet unter dem Drucke der Konkurrenz der Kohlenwerke, doc scheint in diesem Jahre nicht eine fo arge Preis\c{leuderei einzu- treten, wie im vorigen Jahre.
Wien, 10. Mai. (W. T. B,) Die „Presse“ meldet: Der Gewinnübershuß der Staatsbahn beträgt rund 2 Millionen. Davon werden 6 Fr. Superdividende vertheilt und der Gewinnrest von 400000 Fl. auf neue Rechnung vorgetragen. Die Gesammt- dividende pro 1881 beträgt sonah 21 Fr. pro Aktie. — Der „Neuen freien Presse“ zufolge hat das Reichs-Finanz-Ministerium die Kredit- anstalt, die Bodenkreditanstalt, die Länderbank und die Unionbank eingeladen, Offerten e die unter den gemeinsamen Aktiven befind- liden Franz-Josefsbahn-Aktien bis spätesten zum 11, Mai einzureichen. Die Offerenten sollen sich 8 Tage lang an ihre Offerten gebunden erklären, weil das Votum der beiderseitigen Finanz-Minister Über B PeoleR sei. m. T
rüjjel, 9, Mi. (W. T. B) Die Nationalba hat den Diskont auf 44 9% erge, s
Glasgow, 9, Mai. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen während der leyten Woche betrugen 29411 gegen 30 501 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Havre, 9. Mai. (W. T. B\,) ollauktion. Angeboten 2502 B,, verkauft 968 B. Geschäft ziemlih belebt, gute und \chône Buenos-Ayres- ollen 5—10 Cent. höher, andere est.
New-York, 8, Mai. (W. T. ti eizenverschif- fungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Ver-
einigten Staaten nach Großbritannien 33 000, do. nach Frank- rei 3000, do. nach anderen asen des Kontinents 3000, e p Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 60 000 Qrtrs,
Verkehrs-Anstalten.
Während der äuf dem städtischen Central-Viehhofe heute ünd morgen stattfindenden Mastviehausstellung verkehren, im Ans@&luß an die Stadtbahnzüge vom Shlesishen Bahnhofe nah Gefundbrunnen und umgekehrt, zwischen den fahrplanmäßigen Nord- ringzügen Ertrapersonenzüge von 10 Uhr Vormittags bis 8 Uhr Abends, und zwar in der Weise, daß jedem fahrplanmäßigen Nord- ringzuge in jeder Richtung in halbstündlibem Intervall ein Extrazug folgt. Es wird somit dem reisenden Publikum in jeder halben Stunde Fahrgelegenbeit nach und von dem Central-Viehhofe geboten.
Southampton, 9. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Oder“ ist hier eingetroffen.
New-York, 9. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Hohenstaufen“ ist hier eingetroffen.
Berlín, 10. Mai 1882.
Die achte Mastviehaus stellung in Berlin, auf dem neuen Centralviehhof der Stadt Berlin vom landwirthschaftlichen Provinzialverein für die Mark Brandenburg und die Nieder- lausiß und dem Klub der Landwirthe zu Berlin veranstaltet, wurde heute Vormittag pünktlich um 9 Uhr eröffnet. Die diesjährige Aus- stellung zeugte in evidenter Weise von dem großen Fortschritt, den die deutshe Viehzucht von Jahr zu Jahr gemacht hat. Das Arran- gement war dasselbe wie im vorigen Jahre und der Platz reich mit Laubgewinden und Fahnen geshmückt. Beim intritt von der Healürter Allee in die Ausftellung befindet sich zur echten der Stand für das Rindvieh, zur Linken die Schafe und Schweine, in der Mitte die Restauration und die Maschinenausfstellung, „die in diesem Jahre sehr reichaltig und von 68 Aussftellern beshickt ist. Es wurden von 113 Ausftellern 886 Thiere in 726 Nummern, und zwar 297 Stück Rindvieh, 289 Schafe und 300 Schweine ausgestellt. Nächst der Provinz Branden- burg, die durch 31 Aussteller mit 100 Stück Rindvieh, 86 Schafen und 65 Schweinen vertreten ist, betheiligte sich die Provinz Pom- mern (16 Aussteller) mit 53 Stück Rindvieh, 3 Schafen und 63 Schweinen, am Meisten an der Ausstellung ; nach diesen folgen die Provinzen Posen, Sthlesien, die Großherzogthümer Mecklenburg- Schwerin und Mecklenburg-Strelißk. Die meisten Nummern wurden ausgestellt dur den Königlichen Domänenpächter Preuß in Fried- richs8aue bei Zechin (45 Nummern), dann durch Hrn. Rud. Rehfeld- Golzow (40 Nummern), Hrn. Negendanck-Wall bei Beet i. M. (36 Nummern), Hrn. F. Beilcke-Güdenhagen bei Cöslin (26 Nummern), Hrn. C. von Voß - Suplow b. Mölln (22 Nummern), Freiherrn von Malgahn-Schossow bei Gül (21 Nummern), Hrn. Brauer- Hobenhausen bei Ostromeßko (Westpreußen) (19 Nummern), Graf zu Eulenburg-Liebenberg b. Löwenberg i. d. Mark Brandenburg (18 Nummern), Hrn. Bäkowsky-Dakow (Provinz Posen) 16 Num- mern, Hrn. A. Noßberg-Zschochau bei Oftrau (Königreih Sachsen) 2c. An Preisen werden zur Vertheilung gelangen: von Sr. Ma- jestät dem Kaiser und König die goldene Staatsmedaille, vom Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten 10000 « aus Staatsmitteln für Geldpreise, sowie das Bronze- {af als Ehrenpreis für Merinozüchtern, von der Stadt Berlin 3000 4; der“ vom Ausstellungs-Comité zur Erinnerung an den früheren Vorsitzenden des Comités und Begründer der deutschen Mastlvieh-Ausstellungen Hermann von Nathusius-Hundisburg gestiftetz Nathusius-Preis, eine goldene Medaille; vom Klub der Landwirthe Berlin eine silberne Zukerdose; vom Hofschläbtermeister Bergmann in Berlin zwei Ehrenpreise, bestehend in 2 Bronze-Schweinen ; außerdem 33 silberne und 66 Bronze-Medaillen.
In der morgen, Donnerstag, im Schloß - Restaurant (Scloßfreiheit 8/9) stattfindenden außerordentlihen Sihung des Stolzeschen Stenographen-Vereins wird der Stenograph Fretwell aus Chicago einen Vortrag über \tenographische Verhbält- nisse in Amerika in deutscher Sprache halten. Gäste haben Zutritt. A ger m London, 10. Mai. (W. T. B.) Die gestrige Aufführung der „Götterdämmerung*, des leßten Theils der Nibelungen- Tetralogie von Richard Wagner, in Her Majesty's Theatre wurde mit größtem Beifall aufgenommen und am Schlusse der Vorstellung die Hauptdarfteller wiederholt gerufen. Der Prinz und die Prinzessin von Wales , der Herzog von Edinburgh, die Prinzesfinnen Louise und Beatrice, der Großherzog von Hessen und lie Leier fowie der Kronprinz von Dänemark wohnten der Vor- ellung bei.
Kronstadt, 9. Mai. (W. T. B.) Lieutenant Dannen- hauer, Newcombe und die Matrosen Cole und Tong-Sing sind heute mit dem Dampfer „Hidalgo“ yia Hull und Liverpool nah New-York abgereist.
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In der Königlich en Oper gastirten gestern in der „Jüdin“ von Halévy als Prinzessin Eudora Frau Wurzbach-Grossi und als Cleazar Hr. Sylva von der großen Oper in Paris, Frau Grossi singt und spielt wie früher, als sie noch ein Mitglied der hiesigen Oper war. Mühelos gelingen die Coloraturen und leicht und frei steigt- die Stimme, welche jeßt in der Klangfarbe eine dunkle und damit sympatische Färbung erhalten hat, in die höcbsten Lagen hinauf. Die einfache und getragene Cantilene {eint der Künstlerin dagegen Schwierigkeiten hinsichtliß der Reinheit der In- tonation zu bereiten — In Hrn. Sylva lernten wir einen bedeutenden Künstler kennen. Die ungemein fkraftvolle Stimme ist die eines eten Heldentenors. Die Stimmbildung ist eine korrekte: der Ton erklingt offen und natürlich und ist frei von jeglicbem kehligen Laute. Mit seltener Wucht kommen in den dramatischen Stellen die gewaltigen Töne aus der Kehle des Sängers, und fast klein erscheint dann der große Raum des Opernhauses, Einen eigentlichen Glanz der Stimme, wie ihn z. B. Wachtel aufzuweisen hatte, haben wir aber namentli na der Höhe hin vermißt, wie denn die Stimme gestern überhaupt nicht recht jugendfris{ erksang, was namentlih im Piano ret zu Gehör kam. Bei der Aussprae ist die absolute Deutlichkeit zu loben, und das aplomehr, als der Künstler bei dem gegenwärtigen Gastspiele hierselbst zum ersten Male in deutscher Sprache singt. Dat Spiel ist belebt und zeigt den routinirten Bühnendarsteller. Die kleine und starke Figur des Hrn. Sylva eignete \ich für seine gestrige Partie als Cleazar recht gut. — Von den Mitgliedern der Könige liden Oper gab „die Kammersängerin Fr. von Voggen- huber als Recha eine glänzende Leistung im Gesange und Spiel: die Stimme erklang in \{bönster Frische und Kraft. Jhr eben- bürtig zur Seite stand Hr. Fricke als Kardinal. Besonderes Lob verdient auch Hr. Junck, welcher die Partie des Fürsten Leopold mit angenehmer und auch wirksam zur Geltung kommender Stimme sang. — Das zablreih erschienene Publikum zeichnete die Gäste und die pen sden San@re dur wer Pervorruf aus, Se. Majestät er Kaîjer und König und mehrere Mitglieder des Königlichen wohnten der Vorstellung bei. s A an
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{ließilich Börsen-Beilage), und die Besondere Beilage Nr. 5.
Berlin:
„A 109.
Erste Beilage H zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Mittwoch, den 10. Mai
1882.
R Le Sala
Deutsches Neich.
Uebersich der in den deutschen Münzstätten bis Ende April 1882 stattgehab
Goldmünzen
Silbermünzen
t ten Ausprägungen von Reichs-Gold- und -Silbermünzen.
1) Im Monat April 1882 sind geprägt wor-
Kronen
M.
iervon auf
Y
i ünfzig-
ennig-
Markstücke| Markstücke | Markstücke
S
Karlsruhe .
2
|
Summe 1
2) Vorher waren geprägt 1 280 750 980
455 613 170
97 969 925
444 146 240
71 653 095|101 026 942/166 961 787| 71 486 562
35 717 922
3) Gesammt-Ausprägung . | 1280 750 980
4) Hiervon wieder eingezogen
455 613 170 335 550
27 969 925
444 146 240
TL 486 552 — 1382/5
71 653 095|101 026 942/167 184 896
5) Bleiben .
. (1280 314 9401455 277 620
1763 556 885 M Hauptbuchhalterei des Reichs-Schaßamts.
Nachweisung über die in der Zeit vom 1. Januar bis 30. April 1882 mit dem Anspruch auf Zoll- oder Steuervergütung abgefertigten Zuckerniengen. *)
27 964 325
TOT 023 244/167 182 3631 71485 169/50
71 649 745
35 717 922 80 5 000 689 60 [30 717 233 20
412 054 754,70 A6
Menge des abgefertigten Zuckers.
Verwaltungs- Betr
vom 15./4.
in i der Zeit | der 1./1. bis
Kandiszucker und Zucker
in weißen, vollen, harten Broden,
(Nf. 470 des statistischen Waarenverzeichni}ses)
| zusammen
Aller übrige harte Zucker, sowie alle weißen, trockenen Zucker in Krystall-, Krümel- und Mehlform von mindestens
98 9/6 Polarisation (Nr. 471 des statistischen Waarenverzeichnisses)
Rohzueker von mindestens 88 9/0 Polarisation (Nr. 472 des statistischen Waarenverzeichni}es)
in | der Zeit | 16. bis | ¿usammen 30./4. |
vom
kg
I. Preußen.
Westpreußen
1) Provinz 2) Brandenburg .
eins{ließlih der Sch{warzburg. Unterherrschaft . .
a Provinz Schleswig-Holstein .
Hessen-Nassau . Rheinprovinz .
1 385 727 505 2 061 318
148 337 11 639
3 362 093
402 045 |
|
A s 454 192! 3 816 285
112 702| 1606 168 13 645 722
(1436 452
8 000 6 755 299 T37 339| 7 492 638
— | — 1 S 1087 685| 294 600| 1 382 285
542 460) 7 192 606 1536 774/15 182 496 96 298 8097| 684 156 26 982 963
257 251, 1 693 703
II. Bayern . IIl. Sachsen . . IV. Württemberg
VI. Hessen. . VII. Mecklenburg. . VIII. Thüringen ein\ch{l. de ' Aemter Allstedt u. Oldis-
IX. Oldenburg X. Braunschweig L t X11, Elsaß-Lothringe
XIII. Luxemburg .
r Großherz.
Neberhaupt
Preußen.
(Hagen) und Buddeberg
den Abga. Dr. Barth
Tarifnovelle hinzuweisen.
daß ih ep
Wunsch er
Abstand nahm, ohne cine einge
n er rtint der nteresse
"wird, a ans einzugehen, und sie hat deshal
, auf d Ae g die entgegenstehen, nicht an-
troy finanzieller und anderer Bedenken,
g einer Vergütung. Vorrednern anerkannt, aber auch zum er Beziehung ch ein großer Richtung der Erleichte- Es gilt das besonders vom §. _ 1, betreffend Sie wissen ja,
6 969 619
953 921 33 392
73015
1732 554
—
9 763 O38| 1 804 67011 567 708
*) Die Nachweisung bezieht si auf diejenigen Zuckermengen, die zum Export oder zu einer öffentlichen Niederlage abgefertigt und dadurch dem inländischen Markte entzogen worden sind, niht also auf die wirklich zur Ausfuhr über die Zollgrenze gelangten Mengen.
Nichtamtliches.
Berlin, 10. Mai. Jm weiteren Ver- laufe der gestrigen (6.) Sißung seßte der Reichstag die erste Berathung des Entwurfs eines Geseßes fort, betref end die Abänderung des Zolltarifgeseßes vom 15. Juli 1879 in Verbindung mit der ersten und event. zweiten Be- rathung des von den Abgg. Schmidt (Elverfeld), Richter eingebrahten Geseßentwurfs, : treffend die Abänderung des Zolltarifgeseßes vom 15. Juli 1879, und der ersten und event, zweiten Berathung des von und Genossen eingebrahten Geseß- entwurfs, betreffend die Abänderung des Zolltarifgeseßzes vom 15. Zuli 1879. Nach dem Abg. Dr. Barth ergriff der Bevoll- mächtigte zum Bundesrath, Direktor im Reichsshaßamt Bur- hard das Wort: 2 Î E
erren! Ih möchte zunächst gegenüber den Ausführungen errn Vorredners mir erlauben, auf Zweck und Bedeutung der Wenn Sie dieselbe durchlesen, werden Sie nden, daß an den Grundsätzen des Tarifs, wie er im Jahre 1879 stgestellt ist, in wesentliden Punkten durchaus niht gerüttelt ist. Die Regierung hat es aber als ihre Pflicht und Aufgabe ansehen müssen, da die belfende Hand zu reichen, wo in der That Nothstände und Mißstände si herausgestellt haben. t im einseitigen Sinne, niht nach der Richtung der Zollerhöhung sondern, wie es ihr zweckmäßig sien, entweder dur eine terung oder in der Gewährun Theil auch von den Herren nt, Theil wieder nicht, und ich möchte mir erlauben, in die noch besonders darauf hinzuweisen, daß auch numeri Theil der Vorscläge rungen bewegt. C die Exporterleihterung für das Mühlengewerde. en diesen vom Reichstag wiederholt ausgesprochenen edenken geltend maten, und daß die Regierung ende Prüfung auf den Wunsch ein-
die Ueberzeugung gewonnen, daß n I üllerei wesentli
T 381805 8 304 424
135 428 1089 349 8225|
||
976 212 2 008 766
J j î
Sie hat das gethan nicht
ollerleih- t ja zum
175 867) 3 164 239/55 922 111
12 6103 368 913
Tarifs vorgeschlagen; also fin
geben sollen.
hnliher Weise i in der
ogenannten Barmer Nothstand
L053 580 59 974 691 2587| 189055
60 024 1054610
57 S802 GGI| 1115 19161917 852
gestanden, im Interesse der erhöhten Exrportthätigkeit der Mühlen diesen Wunsch zu berücksihtigen. Auch in §8. 2 sind die bezüglich der Eisenindustrie und bezüglih der Herstellung von Kurzwaaren unter Nr. 1 und 3 vorgeschlagenen Aenderungen lediglih Zollerleich- terungen; au die Nr. 2, betreffend den Asbest und die Asbestwaaren, stellt sich keineswegs als Zollerhöhung dar. Meine Herren, dieser Sachlage gegenüber ift es, glaube i, in der That unzulässig, zu sagen: wenn man nur wünscht, einen Zoll zu erhöhen, so wird dies gewährt. ist durchaus nicht das Prinzip der Regierung, nur nah dieser einen Seite hin die helfende Hand zu leihen.
Ich kann bei dieser Gelegenheit anknüpfen an den Antrag des Hrn. Abg. Schmidt und Genossen bezüglich des harten Kammgarns. Die Entstehungsgeschichte dieses Antrags ist Ihnen ja bekannt und von dem Herrn Antragsteller näher ausgeführt worden. Die ver- bündeten Regierungen hatten {on im Jahre 1879 diese Fassung des anzielle Bedenken waren es {on damals nicht und sind es jedenfalls auch jeßt nicht, die der Berücksichtigung dieses Antrags irgendwie entgegenstehen. vu! mals nach sehr eingehender Erwägung in der Tarifkommission des Reichstags und im Plenum in der Form abgelehnt und es wurde besblcssen, was jeßt im Tarif steht. varet ntli zolltehnisher Natur, weil man es für sehr s{hwierig, ja für unmöglich erachtete, eine Zollabstufung zu knüpfen an das sehr bewegliche und unsichere Kriterium des harten und des weihen Kammgarns. wurde damals gegenüber diesen Schwierigkeiten darauf hingewiesen, daß in Oesterreich dies System gelte und daß es sich dort bewährt habe. Es ift au heute von dem geehrten Herrn Abgeordneten, der den Antrag begründete, hervorgehoben worden, daß Oesterreich diese Ueberzeugung besteht, daß dies si Ich möchte doch dem gegenüber darauf hinweis olltarifsnovelle an den österreichischen t ist, daß nämli si erheblihe Mißstände heraus- gestellt haben, die zu einer Beschränkung diejer Tarifposition Anlaß Indessen die verbündeten Regierungen erkennen es voll- ständig als ihre Aufgabe an, da einzuschreiten und zu helfen, wo sie auben, daß Mißstände vorliegen, und ih undesrath \sih über diesen Gegenstand no machen können, daß er nicht Anstand nehmen wird vorgeschlagenen oder in ô wenn er die Ueberzeugung gewinnt, daß der Barmer Industrie es dringend e
ch möhte nur warnen, den
Dieser Antrag wurde da-
Die Gründe waren wesentlich
en, da
glaube, obwohl d niht hat \{lüssig entweder in der
rdernd
voll bewährt. in der neuesten Reichstag das
nit lediglich auf diese Zolltarifbestimmungen zu schieben, das ist doc in der That nicht rihtig und wird au nicht einmal behauptet ; im Wesentlichen ift er zurückzuführen auf eine Einwirkung der Mode. Die Barmer Artikel sind in den leßten Jahren eben, wie man im kaufmännischen Leben sagt, sehr {lecht gegangen, die Mode verlangt etwas anderes, und deshalb hat der Absay gestoë#t. Es mag aber au zu dem Nothstand der Umstand beigetragen haben, daß die soge- nannten doppelten Weftgarne im Zoll erhöht worden sind, und ih glaube zusichern zu können, daß die Regierung, soweit sie es irgend- wie zulässig erachtet, bereit sein wird, den Antrag zu berücksichtigen ; das finanzielle Interesse wird sie jedenfalls nicht davon abhalten.
Wenn ich dann auf diejenigen besonderen Punkte eingehen darf,
die der Hr. Abg. Barth in seiner Rede berührt hat, so möchte ih zunächst zurückkommen auf §. 1 der Vorlage. Der Hr. Abg. Barth, der ja, soweit ih weiß, mit seinen Freunden früher stets für die be- treffende Resolution gestimmt hat, dieselbe also der Regierung auch seinerseits warm empfohlen hat, hat si heute in einem Sinne aus- gesprochen, der allerdings die Regierung sehr bedenklih machen könnte. Indessen die Fragen sind ja sehr eingehend erwogen, und die Regie- rung hat nicht angestanden, troß der Bedenken - den Vorschlag zu machen, sie meint auch nicht, daß, indem sie den Vorschlag macht, das Prinzip der Identität aufgehoben sein soll, das liegt der Regierung absolut fern, und ih glaube, daß kein Mensch daraus, daß man nur nach langem Bedenken zu Gunsten einer hochwichtigen Industrie eine Ausnahme gestattet, annehmen darf, daß nun unbe- dingt au das Prinzip beseitigt sein soll; das liegt niht in der Ab- sicht der Regierung, und ih möchte davor warnen, daß die Vorlage in diesem Sinne aufgefaßt wird.
Dann aber ist doch auch nicht zu verkennen, daß die Ausnahme,
die hier gestattet ist, eine ganz andere ist, als die Ausnahmen, wie sie von dem Herrn Abgeordneten bezeichnet worden sind, also Aus- nahmen bezüglich der Ausfuhr von Geweben u. st. w. Hier handelt es sich darum, es soll gestattet werden, daß ausländishes Getreide mit inländishem Getreide vertausht wird. Dagegen ist bis jeßt noch niht der Wunsch an die Regierung herangetreten, daß gestattet werden sollte, ausländische Garne mit inländischen Geweben zu vertauschen, also insofern sind doch auch prinzipmäßig diejenigen Begünstigungen, die etwa nah diesem Vorgange in Schuß genommen werden könnten, vollstandig andere, wie die Begünstigung, wie sie hier im §. 1 vor- geschlagen ist.
Dann möchte ih mit einigen Worten auf den Honigzoll zurück-
fommen. Meine Herren, die Sache ist ja S ohne wesentlichen Belang, und wenn der Hr. Abg. Barth a
vermißt, so möchte ih darauf hinweisen, daß er selber den ersten Grund beleuchtet hat, nämlich den erhöhten Schuß der Bienen- industrie; den zweiten Grund, der in der Vorlage enthalten ift, hat er allerdings nicht berührt, nämlich den finanziellen Charakter. Wir erkennen vollständig an, daß die Sache sehr bedeutsam nicht ist; aber nah meiner Auffassung erfordert es geradezu die Gerechtigkeit, daß man den Honigzoll nicht auf 3 4 stehen läßt. Ich gestatte mir, mit einigen Worten hierauf näher einzugehen.
e Gründe in der Vorlage
Meine Herren! Der Honig dient vorzugsweise der Honigkuchen-
bäerei, aber es ist eine durchaus irrige Annahme, wenn man glaubt, daß die Honigkuchenbäterei nur Honig verwenden könnte; zu den ge- ringen Sorten Honigkuchen wird aussließlih oder in überwiegendem Maße nicht Honig, sondern Syrup aus Rohrzucker verwendet, der im Inlande gar keine Konkurrenz hat — wenigstens so gut wie keine Konkurrenz. Der Syrup aus Rohrzucker unterliegt einem Zoll von
15 M; also der Honigkuchen, der von den minder begüterten Klassen
kfonsumirt wird, würde getroffen mit einem Syrupszoll von 15 4,
dagegen zu dem Honigkuchen, der vorzugsweise aus Honig hergestellt
wird, wird ein Material verwendet, welches nur einem Zolle von
3 M unterliegt. Ih möchte sagen, daß es geradezu ungerecht ift,
wenn man Waaren, die niht von den wohlhabenden Klassen verzehrt
werden, mit 15 A. Zoll belegt und den Honig, der zur Herstellung der besseren Sorten von Honigkuchen verwendet wiro, nur mit einem Zoll von 3 M belastet. Es wird auch Syrup fast in doppelter Quantität eingeführt als Honig, so daß auch nah dieser Richtung hin es meines Erachtens absolut ungerecht wäre, den Honig auf 3 zu belassen. Es lommt hinzu, daß Honig ein viel werthvollerer Artikel ist als Syrup, daß Honigkuchen mit einem Zoll belastet ist, der die Ein- fuhr fast verhindert. Wenn nun die Honigkuchenbäerei einen sehr starken Export hätte, so könnte man sagen, es würde das Rohmaterial ver- theuert, obwohl dieser Grund bei dem Zoll auf Syrup au zutrifft. Meine Herren, das ist aber auch nicht der Fall; es handelt sih ein- fah darum, ob der Konsum mit dieser Abgabe belastet werden soll, und ih glaube, daß da in der That keine Bedenken entgegenstehen können, den Zoll auf Honig auf 20 H zu bemessen, wenn der Zoll auf Syrup mit 15 bemessen ist. : : Dann möchte ih auch mit einigen Worten eingehen auf die Er- örterungen, die der Hr. Abg. Barth bezüglich des Scieferzolls geltend gemacht hat. Meine Herren, die Frage ist sehr eingehend geprüft worden. Es ist ein Techniker, ein Gelehrter, der hier in Berlin ift, besonders hingereist in die betreffenden Jndustriebezirke, um sich über die Lage des Schieferzolles zu informiren. Also die Angaben der Interessenten sind keineswegs ohne Weiteres als beglaubigt angenommen worden. Die Aeußerungen des betreffenden Herrn, die der Regierung zugegangen sind, sprechen sih mit aller Entschiedenheit dafür aus, daß den Scbieferzollinteressenten geholfen werden müsse und daß ihnen nur ge- holfen werden könne dur eine erheblihe Erhöhung des Eingangs- zolles, Meine Herren, ih will bei der Genaraldebatte nicht auf die \peziellen Verhältnisse eingehen, ih möchte mich begnügen zu erkiären, daß die Annahn:e, die einfache Forderung der Schieferzollintere}jenten einer Erhöhung des Zolls hätte {on einen genügenden Anhalt eboten für die vorgeschlagene Erhöhung des Schieferzolles, in der That unbegründet ift. . g Î : E
Meine Herren ! die Beschränkung, die sich die Regierung in ihrer Vorlage auferlegt hat, indem sie nur feilt und bessert da, wo das Be- dürfniß vorliegt, aber an den Grundlagen des Tarifs nicht gerüttelt hat, ift vollständig aufgehoben worden von den Abgg. Dr. Barth und seinen Freunden. Allerdings hat es mich einigermaßen überrascht, weshalb nun der Schmalzzoll gerade derjenige sein soll, der zunächst in Angriff genommen werden soll. Jh würde der Ansicht gewesen sein, daß viele andere Zölle zunähst von dem Standpunkt der Gegner des Tarifs als Zielpunkfte der Abänderungsanträge ju nehmen wären.
ndessen, es ift erklärt worden, daß feiner so ungerecht wäre wie der Schmalzzoll. Jch glaube, daß man von verschiedenen Standpunkten aus vollständig zu der gegentheiligen Auffassung gelangen muß. Es ist im Jahre 1879 die Frage der Einführung des Schmalzzolles sehr eingehend erwogen worden, es sind damals verschiedene Gesichtspunkte bier in C Debatten erörtert worden, die für oder gegen den Schmalzzoll spreen können, und dann die Einführung dieses Zolles beschlossen worden.
Der Hr. Ubg. Dr. Barth hat demnächst den Nachweis zu führen versuWt, daß die Preise, wie sie sih jeßt gestaltet hätten, unbedingt zu der Auffassung führen müßten, daß der Schmalzzoll nicht länger bestehen könnte. Wenn ih mir die Preise ansehe, wie (e sich seit 1874 bewegt haben, so betrug der Preis für Schmalz 1874 120 1877 110 M, 1879 fiel er auf 80 4, im Jahre 1880 ging er au 84 und im Jahre 1881 auf etwa 113 A; er bewegt ih jeyt wieder in rückläufiger Richtung und im Monat März hat er etwas über
109 M betragen. Sie geen wie das bei solhem Artikel natürlich ist, eine sehr starke Preis\{wankung. Wenn man die Monats-
T E s
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