1882 / 119 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 May 1882 18:00:01 GMT) scan diff

derselben rekrutiren sich dagegen vorherrs{end aus folcen Elementen, welce- grundsäßlich eine fachliche Beurtheilung aller das Reich betreffenden Fragen vers{mäben. Diesen genüat es zu wissen, daß das Monopol den Finanznöthen ODeutshlands ab- belfen und leßteres damit stärken könnte, um dasselbe mit allen Mitteln zu bekämpfen. So isst es erklärlih, daß vielfa dieselben Persönlickeiten, welhe vor einem Jahrzehnt nah Aufhebung des Monopols über die damit dem Lande zugefügte Schädigung jammerten, beute Monopolgegner sind. Von diesem Ge- sibtêpunkte aus ist im Reichélande die Strömung gegen das Monopol zu betrahten. - S 2 i

Die „Neuen Hessischen Volksblätter“ berichten :

Unter verschiedenen anderen Gegenständen kam in der Situng der Großherzoglichen Handelskammer zu Darmstadt am 22. März 1882 auch die zur gutatlicen Aeußerung vorgelegte Frage über den Einfluß der Aenderungen im Eisenbahnwesen in Preußen auf die Leistungen und Tarife im Güterverkehr zur Berathung. Die genannte Handels- kammer erklärte, den im Deutschen Handelstage gestellten Anträgen, wo- na Leßterer sih sowohl gegen die Einführung eines Normaleinheits- tarifs für sämmtliche preußische Staatsbahnen, als auch gegen jede andere unter Schädigung berechtigter Interessen durchführbare Unisi- zirung der Frachtsäße auésprechen solle, nicht beitreten zu können, da sie dem Streben der preußischen Staatsbahnenverwaltung, dem fich eine Anzahl von Privatbahnen und Eisenbahnverbänden angeschlo#}sen baben, Ordnung, Einfacbheit und Uebersiht in das Tarifwesen zu bringen, nur zustimmen könne.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlihen Gesundheits- amts sind in der 19. Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdurhscnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 24,8, in Breslau 26,3, in Königsberg 29,4, in Cöln 25,5, in Frankfurt a. M. 21,5, in Hannover 21,7, in Caffel 29,1, in Magdeburg 28,0, in Stettin 23,3, in Altona 17,1, in Straßburg 25,3, in Mey 28,3, in München 33,3, in Nürnberg 29,2, in Augsburg 36,3, in Dres- den 23,8, in Leipzig 18,7, in Stuttgart 23,1, in Braunschweig 23,6, in Karlsruhe 34,0, in Hamburg 25,7, in Wien 33,1, in Budapest 37,2, in Prag 36,6, in Triest 36,0, in Krakau 390, in Basel 16,3, in Brüssel 23,9, in Amsterdam 28,1, in Paris 26,5, in Kopen- hagen 25,8, in Stockholm 23,8, in Christiania 22,6, in St. Peters- burg 39,0, in Warschau 40,8, in Odessa 32,1, in Bukarest 29,6, in Rom 30,1, in Turin 30,8, in Madrid 53,0, in London 19,2, in Glas- tow 25,9, in Liverpool 26,1, in Dublin 35,4, in Edinburg 22,6, in

lerandria (Egypten) 31,4. Ferner aus früheren Wochen; in New-York 31,9, in Philadelphia 20,1, in Chicago 241, in St. Louis 22,6, in Cincinnati 31,7, in San Franzisko 18,4, in Kalkutta —, in Bombay 26,5, in Madras 34,0,

Beim Beginn der Berichtswoche herrschten an den nord- und westdeutscen Beobachtungsstationen nordwestliche mit südlichen wechselnde, an den übrigen Beobachtungsorten südliche mit éstlichen und nordöstlichen Windrichtungen weselnde Luftströmungen vor, die an den süddeutschen Stationen aber bald nah West und Südwest, an den ost- und mitteldeutshen nach Nord und Nordwest gingen und bis um die Mitte der Woche vorwiegend blieben. Am 11. (in Konitz ersl am 12.) drehte si der Wind wieder an den meisten Stationen nab West und Südwest, an einigen Stationen bis nach Nordwest umlaufend, in Cöln über Süd nah Oft, in Karlsruhe nach Oft und blieb aus dieser Richtung bis zum Schluß der Woche wehend, nur in München ging der Wind am 13. nach Nord, in Berlin und Heiligenstadt nah Nordwest. Die Temperatur der Luft war in den ersten Tagen der Woche eine hohe; mit dem Umgange des Windes nah Nord nahm sie ab und erreichte im Durchschnitt das Monats- mittel niht, Der beim Wocbenbeginn mäßig hohe Druck der Luft nahm unter geringen Schwankungen im Laufe der Woche zu, zeigte aber am S{luß der Woche sinkende Tendenz. Niederschläge, in den ersten Tagen der Woche auch elektrische Entladungen, waren häufig.

Die Sterblichkeit hat in der Berichtswoche in den meisten Groß- städten Europas abgenommen. Insbesondere wurden Todesfälle an entzündlichen Prozessen der Athmungsorgane allgemein seltener und die Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte sank auf 25,9 von 27,4 der Vorwoche (auf 1070 Bewohner und pro Jahr berechnet). Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblich- keit wurde im Allgemeinen eine geringere (in Berlin und München eine größere). Von 10000 Lebenden starben aufs Iahr berech{net 87 Kinder unter 1 Jahr, gegen 91 der Vorwoche (in Berlin 86 gegen 81).

Unter den Todesursachen waren Todesfälle an Diphtherie, Croup und an Darmfkatarrhen der Kinder vermehrt, Scharlach und typhösfe, Keucbhusten und entzündliche Prozesse der Athmungsorgane seltener. Maserntodesfälle waren in München und Darmstadt häufiger, in Wien, Amsterdam, Paris, London, Kopenhagen, Edinburg, St. Peters- burg läßt die Zahl derselben nah. In Rom und in Madrid herrs{ten Masern im März in großer Ausdehnung. Das Schar- lacfieber hat in Dresden, Berlin, Halle, Elberfeld, Offenbach wieder mehr, in Hamburg, Hannover, Barmen, Wien weniger Todetfälle hervorgerufen. Diphtherie fand in Königsberg, Danzig, Elbing, Chemnit, Bielefeld, Bochum, Frankfurt a. M., Karlsruhe, Paris, Turin größere Verbreitung, in Berlin, Dresden, Hamburg, Hannover, München, London, St. Petersburg hat die Zabl der Sterbefälle ab- genommen. Der Keuchhusten wurde in Zwickau und London bhâu- figer Todesveranlassung. Typhöse Fieber kamen in Posen und Turin öfter, in Paris seltener als Todesursacen zur Kenytniß. Sterbefälle an Flecktyphus wurden im All- gemeciren seltener gemeldet. Aus deuts{hen Städten nur 1 (aus Thorn), aus St. Petersburg 5, aus Budapest 4, aus Malaga, Murcia, Saragossa je 3, aus Krakau, Granada je 2, aus Amsterdam, Odessa, Valencia, je 1. Erkrankungen waren in den Re- gierungésbezirken Königéberg, Marienwerder häufig, Darmkatarrhe der Kinder forderten in Berlin, Königéberg, München, Augsburg, Straßburg, Wien, Paris mehr, in St. Petersburg etwas weniger Opfer. Die Pockenepiedemien in Wien, Pest, parie, London ver- liefen etwas milder, in St. Petersburg und Warschau nabm die Zahl der Todeétfälle zu. Einzelne Poentodesfälle wurden aus Krakau, Brüssel, Birmingham, Christiania, Saragossa, Granada ge- meldet. Aus deutschen Städten kamen acht Todesfälle zur Anzeige gegen 1 aus Stettin, Beuihen, Bamberg, Leipzig, Cöln, Essen, Coblenz, Strafß- burg. Erkrankungen zeigten sih in den Regierungsbezirken Trier und Königsberg mehrfa, in Aachen, Marienwerder, Stettin vereinzelt, In Madrid erlagen den Pocken um Mitte März 53 Personen, in Cincinnati (in der ersten Aprilwoche) 50.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Stuttgart, 23. Mai. (W. T. B.) Der Striftsteller Edmund Hoefer ist in Cannstatt gestorben.

Gewerbe und Handel.

Great Britain Mntual Live Assurance Society*), Der zuständige Britische Gerichtshof hat den \. Zt. in Vorschlag ge- brachten Plan zur Rekonstruktion der Gesellschaft im Wege der Re- duktion der Polizenwerthe unter dem 6. d, M. genehmigt.

Dem Vernehmen nach wird demgemäß nunmehr Seitens der Gesellschaft zur Feststellung des Werthes der einzelnen Polizen nach dem Reduktionsplane geschritten und den Polizeninbabern alsdann entsprechende Benachricbtigung unmittelbar zugängig gemacht werden.

; Die Prämien müssen bis auf Weiteres, wie bieber, am Fällig- Le bei Vermeidung des Verlustes der Polizenrehte gezahlt werden.

Mit der Zahlung von Polizenforderungen, soweit solche zur An- meldung gebracht, soll in nächster Zeit begonnen werden.

Nach dem Geschäftsbericht der Bertin-Görlizer Eisen- bahn pro 1881 betragen die Gesammteinnahmen 6 266354 4 und

*) efr. R.-A. Nr. 44 und 50 de 81.

die Betriebs8ausaaben 3460315 Æ, so taß unter Hinzufügung des Bestandes der Reftausgaben pro 1880 von 48 521 4 ein Gesammt- betriebsübers{huß von 2854 560 G verblieb. Aus diesem waren zur Verzinsung von Prioritätsobligationen, zu Amortisationen und zur Rüdlage 2c. 2157 742 Æ zu verwenden. Danach resultirte ein Uebersbuß von 696 817 46 Von dieser Summe erhalten die Stamm- Prioritätsaktien 4 9% mit 660000 Æ, während der Rest zu verschie- denen Zahlungen 2c. Verwendung findet.

Verkehrs-Anftalten.

Triest, 22, Mai. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Castore“ is heute Morgen mit der ostindishen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.

Southampton, 22. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Main“ ist hier angekommen.

Plymouth, 22. Mai. (W. T. B.) Der Hamburger Poft- dampfer „Wiel and“ ift hier eingetroffen.

Lizard, 22. Mat (W. T. B.) Der Dampfer des Nord- deutschen Lloyd „Hannover“ hat heute, von dem Dampfer „Persian Monar{ch“ bugsirt, Lizard passirt. Derselbe war auf der Rückfahrt von Brasilien mit gebrocener Schraube ohne Segel an- getroffen worden.

New-York, 22. Mai. (W. T. B.) Die Dampfer des E Ds Lloyd „Donau“ und „Elbe“ sind hier ange- ommen.

Verlíin, 23. Mai 1882.

Heinrich Göppert +.

Am 18. Mai starb zu Berlin der Geheime Ober- Regierungs-Rath und vortragende Rath im Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. jur. Heinri Göppert. Jn ihm verliert die preußishe Verwaltung einen ihrer aus- gezeihnetsten, durch Begabung, Bildung und Reinheit der Ge- sinnung glei hervorragenden Beamten.

Geboren zu Breslau 1838 als der Sohn des allgemein verehrten Professors der Botanik, Geheimen Raths Dr. Göp- pert, erhielt er feine Schulbildung auf dem damals von Schönborn geleiteten Magdalenum. 1854 begann er auf der Universität der Vaterstadt seine juristishen Studien, die er in Heidelberg und Verlin fortseßte und mit der Promotion im Ja- nuar 1858 in Breslau abs{loß. Unmittelbar darauf trat er in den Staatsdienst und wurde im Februar 1863 zum Gerichts- assessor ernannt. Wenige Monate später bei der juristischen exakultät zu Breslau habilitirt und 1865 zum außerordentlichen Professox ernannt, schied er 1867 aus dem Justizdienst aus. 1868 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor der Rechte an derselben Universität. Neben einer erfolgreichen Lehrthätigkeit, welche sib über alle Gebiete des römischen Rechts, außerdem über allgemeines Landrecht und Erbrecht er- streckte und neben regem Antheil an den öffentlichen Ange- legenheiten, denen er sih au prafktish als Stadtverordneter widmete, fand er noch Zeit und Krast zu mannigfacher lite- rarisher Produktion, Von seinen größeren Arbeiten seien hier genannt: Beiträge zur Lehre vom Mit- eigenthum nah dem preußischen allgemeinen Landrecht. Halle 1864; über die organishen Erzeugnisse, eine Unter- suchung aus dem römischen Sachenrecht. Halle 1869; über einheitliche, zusammengeseßte und Gesammtsachen nach rómischem Recht. Halle 1871. Jm Sommer 1873 wurde er von dem Staats-Minister Dr. Falk, mit Rücksicht auf das damals be- vorstehende Ausscheiden des Geheimen Ober-Regierungs-Raths Dr, Dlshausen aus dem Staatsdienst, zur Bearbeitung der Angelegenheiten der Universitäten und der dazu gehörigen An- stalten als Hülfsarbeiter einberufen. Unter dem 16. Februar 1874 erfolgte alsdann seine Ernennung zum Geheimen Re- ierungs-Rath und vortragenden Rath, unter dem 5. April 1879 die Ernennung zum Geheimen Ober-Regierungs-Nath ; im Jahre 1877 ward er turch die vierte, 1881 durch die dritte Klasse des Rothen Adler-Ordens ausgezeichnet.

Göppert brachte zu dem ihm anvertrauten Amte eine un- vergleihlihe Begabung, eine ungewöhnlich umfassende Bildung und eine Tüchtigkeit des Charakters mit, welche ibm eine in jeder Beziehung hervorragende Wirksamteit sicherte.

Durch das Vaterhaus waren ihm die naturwissenschaft- lichen Jnteressen nahegelegt. Unzweifelhaft dieser frühen An- regung verdanfte er es, wenn er in der Folge fort und fort in diesem und den medizinishen Wissenschaften sich mit großer Leichtigkeit zu unterrihten und einen Schah von Kenntnissen zu sammeln vermochte, der es ihm erwöglicte, jede einshlagende wissenschaftlihe Leistung mit Verständniß zu verfolg-en und die praktishen Jnteressen auf diesen Gebieten rihtig zu würdigen. Jn der Jurisprudenz nahm er zwar an den prafktishen Fragen lébhasten Antheil, seine be- sondere Neigung aber gehörte der hisiorishen und philo- sophishen Seite seiner Wissenschaft, welche ihn zu weiter- greifenden, namentlich geschihtlihen Studien führte. Um- fassende Vorarbeiten für eine Geschichte der Entstehung des Kolonais haben ihn in den leßten Jahren seiner akademischen Túätigkeit beschäftigt. Unter seinen veröffentlihten Schriften ist vor Allem die oben an leßter Stelle genannte bezeihnend für Art und Umfang seines Arbeitens, indem sie den oft in allgemeinen Wendungen behaupteten und bestrittenen Einfluß der stoischen Philosophie auf die klassisch: römische Jurisprudenz wohl zum ersten Viale in klaren Umrissen feststellte und die römischen Definitionen mit sicherer Hand bis zu ihren Quellen MUBRE, Die Schrift zeigt ebenso wie eine kleine Abhandlung über ferruminare und adplumbare die einzige Gabe, sih auf jedem, auch einem scheinbar fernliegenden ‘Be- biete, ras und sicher zu orientiren, die ihn in seinem prafk- tishen Wirken auszeihnete. No während seiner Verwaltungs- thätigkeit wußte er die Literatur, niht blos des JFnlandes, auf fast allen wissenschaftlichen Gebieten zu verfolgen und nicht leicht entging seiner Aufmerksamkeit eine Persönlichkeit, welche Anspruch auf Beahtung machen durfte.

Jn das Ministerium trat er in einer Epoche ein, welche für das von ihm zu bearbeitende Gebiet von der höchsten Be- deutung war. Nachdem durch Jahrzehnte die ohnehin nicht reihen Mittel des Staates für seine Sicherung hatten zusammen- gehalten werden müssen, war seit dem französischen Kriege eine freiere Bewegung möglih. Mit der unaujhaltbaren Fortentwickelung der Wissenschaft waren nah und nach zahl- reiche neue Aufgaben für die Universitäten und andere wissenschaftlihe Staatsinstitute erwachsen. Diesen Bedürf- nissen Erfüllung zu schaffen, hatte man eben Hand angelegt, als Göppert in das Ministerium eintrat, Von seinem Amts- vorgänger, mit dem ihn bis zu seinem Ende ein Verhältniß {höner Pietät verknüpfte, in die Geschäfte eingeführt, gab er sich ihnen sogleich mit dem ganzen Eifer seiner energishen Natur hin. Jn einem Zeitraum von fäst neun Jahren, während dessen er die

Universitätsangelegenheiten bearbeitete, hat er, auf alle Weise gefördert durch seine Vorgeseßten und Kollegen, unablässig dahin gewirkt, die nothgedrungene Versäumniß früherer Jahre möglihst nachzuholen, den Universitäten die Hülfsmittel und Institute zu schaffen, deren die neuere Wissenschaft nicht zu entrathen vermag, den Unterricht selbst zu vervollständigen und dem Staate eine große Zahl der ersten wissenschaftlichen Kräfte sei es zuzuführen, sei es zu erhalten. Es fann hier niht verzeihnet werden, was im Einzelnen seiner Jnitiative zu verdanken ist. Es mag genügen zu sagen, daß, wenn es gelungen ist, solhe umfassende Maßregeln in großartigem und planvollem Sinne, zugleich aber mit nüchterner Wahrung {strenger Verwaltungsordnung und zweckmäßiger Sparsamkeit einzu- leiten. und bis jeßt fortzuführen, daß der zum nicht geringsten Theile aufopfernden Pflichttreue, der umfassenden Einsicht, der in jedem, auch dem schwierigsten Geschäft bewährten Sicher- heit und Umsicht Göpperts zu verdanken ist.

Jm Fnnersten abgewandt von allem hohlen Schein und aller Unlauterkeit, unentwegt auf die idealen Ziele seines Be- rufs gerichtet, streng und von unerschrockener Wahrhasftigkeit gegen sih und gegen Andere, frei von Menschenfurcht, wo es die hohen ihm anvertrauten Jnteressen galt, und voll von reinem Wohlwollen gegen die, welche er seiner Fürsorge über- wiesen sah, hat er sein Leben und seine ganze Kraft an seinen Beruf geseßt und sich im treuen Dienst seines König: lichen Herrn gerehten Anspruch auf das dankbare Andenken wie der Anstalten, ‘für die vornehmlich er zu wirken berufen war, so des Vaterlandes erworben.

Jm krästigsten Mannesalter ist er den Seinen cntrissett. Während er zäh allen Anstrengungen gewachsen schien, ver- mochte der von j: hrelanger übermäßiger Arbeit angegriffene Körper einer Lungenentzündung, die ihn am 11. Mai befiel, niht zu widerstehen. Mit den hochbetagten, ihn überlebenden Eltern, mit der Witiwe und den Kindern trauern an seinem Grabe seine Freunde und die weiten Kreise derjenigen, für die ihm im Leben segensreih zu wirken vergönnt gewesen ist.

Luzern, 22. Mai. (W. T. B.) Der Empfang der frem- den Minister und der anderen Gäste durch den Bundes-Präsiden- ten Bavier fand im National-Hotel ohne besondere Ansprache statt. Aus Italien sind die Minister Baccarini und Acton anwesend, aus. Bayern der Minister Frhr. von Crailsheim, aus Württemberg der Staats-Minister von Mittnacht.

Luzern, 22. Mai. (W. T. B.) An dem beutigen Banket nahmen ca. 800 Personen Theil. Zur Rechten des Bundes-Präsi- denten faß der Staats-Minister von Boetticher, zur Linken desselben der 06 Jahre alte Präsident des italienishen Senats, Teccio. Ihnen gegenüber hatten die Delegirten der einzelnen deutschen Staaten, die Minister, Diplomaten und Bundesräthe Plaß genommen. Präsident Bavier eröffnete die Neihe der Toaste mit einer Rede, in welcher der- selbe aller Derer gedenkt, welche das große Werk geschaffen, der Ar- beiter, welcbe dabei ihr Leben verloren, der Erbauer, der Staaten, welche ihre Unterstüßung liehen und si jeßt durch friedlide Arbeit, durch die Vermittlung der Gotthardbahn, näher getreten seien. Der Präsident begrüßte sodann Alle, welche zu dem Feste gekommen, die Deutschen, Italiener und Schweizer und sagte: „Wir feiern ein Friedens- fest, cinen Triumph der Arbeit und der Wissenschaft, ein Verbrüderungs8- fest. Ich trinke auf das Wohl des Deutschen Kaisers und des Königs von Jtalien und auf den Frieden zwischen Germanen und Nomanen.“ Der Direktor des Gotthardunternehmens Zingg gedachte ‘der Männer, welche an dem Unternehmen mitgewirkt haben, inébesondere der Bundesräthe Welti und Escher, der Ingenieure und der Tausenden von Arbeitern uxrd sagte: Der allgemeine Drang geht nah dem Süden, wir wollen die Herzen der Italiener erobern, aber keine Länder. Der Redner trank auf die Zukunft eines großen Friedensverbandes. Der deutsche Gesandte, General von Röder, brate ein Hoh auf die Schweiz und ihre Thatkraft aus. Der italienische Minister Baccarini wies in seinem Trinkspruch darauf hin, wie Deutschland, die Schweiz und Jtalien sich nunmehr näher gebracht seien. Der Präsident des Deutschen Reichstags, von Leveßow, erhob ih sodann und sagte: Der Deutsche Kaiser erklärte am 18. Februar 1871: „Meine Nachkommen werden Mebrer des Reichs fein für Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung.“ Der Kaiser und das Deutsche Reich erfreucn si an der Vollendung des Riesenwerkes, Redner brachte {ließli ein Hoch auf die Arbeiter und die Gotthardbahn aus. Nach dem Bankect wurde ein Feuerwerk am See abgebrannt und die Spitzen der umliegenden Berge er- leuchtet. Morgen um 7 Uhr erfolgt die Abfahrt nah Mailand,

Vibßnau, 22, Mai. (W. T. B.) An der Fahrt über den See nach Brunnen, dann per Gotthardbahn bis Arth und endli mittelst der Bergbahn auf den Rigi, welche von herrlihem Wetter begünstigt war, nahmen 450 Gâste aus Deuts(land und Italien Theil, darunter der Staats-Minister von Boetticher, der Staats- Sekretär Dr. Stephan, der Senats-Präsident Teccio u. A. An den Seestationen wurden die Festgäste überall ‘mit Böllershüssen und Musik begrüßt.

Im Kroll’ \{chen Theater geht morgen Boieldieu's reizende Oper „Die weiße Dame“ wieder in Szene. Den George singt Hr. Marian, die Anna Frl. Genz, den Gaveston Hr. Adolfi, die Jenny Frl. Seeger. Die letztgenannte junge Künstlerin gehört, nach- dem sie bei ihrem Debut als Marie im „Czar und Zimmermann“ und als Page in den „Hugenotten“ dur ihre \{önen Stimmmittel und ihr anmuthiges Auftreten allgemein gefallen, bereits zu den Lieb- lingen des Publikums, wie denn überhaupt der Umsicht, mit welcher die Direktion diesmal ein gewähltes Ensemble geschaffen hat, allseitig die größte Anerkennung zu Theil wird.

Bäder - Statistik. Baden (Schweiz), bis zum 14, Mai Elmen, bis zum 17. Mai (45 Nrn.) 108 S, V d A Reinerz bis zum 19, Mai (Nr. 65) nebst 80 Durreisenden 96 Soden, bis zum 21. Mai (Kurgäste) Cas dis Cie 00D Teplit-Schönau *), bis zum 13, Mai (Kutparteien) . . . 1 Wildungen, bis zum 9. Mai n R Ly 90 Am Mittwoch, den 17. Mai, wurde das 25 jährige Jubiläum der deutschen Badezeitung „Union“ und ihres Herausgebers, Hrn. Rud. Nentwig, zu Frankfurt a. M. gefeiert.

Personen

E O

*) Im verflossenen Jahre belief \sich die Kurfrequenz auf 32 284 Personen, von welchen 10 116 eigentliche Kurgäste, die übrigen Tou- risten und Pafsanten waren. Teplitz insbesondere zählte 6900 Kur- gäste und 30952 Touristen und Pafsanten, Schönau 3232 Kurgäste und 3216 Touristen und Passanten,

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel), Druck: W, Elsner. Fünf Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

außerdem cin Verzeichniß der elften Pfandbrief-Verloosung der Süddeutschen Bodenukreditbank.

Berlin:

arr A uet lz ties A R Na ck 29

zum Deulschen Reichs-

„2 A9.

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 23. Mai

Anzeiger und Königlich Preußishen Staats-Anzeiger.

1882.

Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staat1s-Anzeioer und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußishen Staats-Auzeigers: Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32. Me,

. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. . Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. derg].

. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablisgements, Fabriken und Grosshandel.

6, Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten.

In der Börsen- beilage,

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haaseustein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigeu größeren

Aunoncen-Bureauxrx. 4

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Steiunscher Ernst Carl Hellert, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen {weren Diels stahls in den Aften U. R. I. 523. 82, verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das UntersuHungsgefängniß zu Alt-Moabit 11/12 abzu- liefern. Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (N. W.), den 19. Mai 1882. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte. T. Johl. Beschreibung : ‘Alter 29 Jahre, geb. 17, 1. 53 zu Jnowraclaw, Größe 1,70 m, Statur s{lank, Haare \{chwarz, Bart kleiner Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Augen dunkel, tiefliegend, Gesicht vorstehende Baen- Tnochen, Gesichtsfarbe blei.

122990] Stebrief.

Gegen die angebliche Ehefrau des Kunst- zieglers Rauter, Auguste, geb. Wermuth, aus ‘Sudau b. Königsberg i. Pr. ist die Untersuchungs- Haft wegen Betruges verfügt.

p vestnahme und telegraphische Nachricht wird «gebeten. i

Signalement. Alter: geb. den 18. Sept, 1848, Statur: unterseßt, Gesichtsfarbe: frisch, Haare: Tlond, Augen: blau. R. war bekleidet mit einem rothbraunen Nocke mit Plissee und rothbrauner ‘Taille von verschiedenem Stoffe und Farbenton, grauem Negenmantel und {warzem Krempenhut.

Besondere Kennz. N. ist hochs{chwanger.

Neubrandenburg, den 19. Mai 1882,

Großherzogl. Amtsanwaltschaft. M. Boehm. [23286]

Der Arbeiter Robert Herrmann August Grahlow aus Carziger-Rahmhütte, am 22. August 1850 zu Richnow geboren, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der ‘Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Ueber- tretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amts- gerichts hierselb auf den 21, September 1882, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffen- gericht zu Berlinhen zur Hauptverhandlung ge- laden. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der“ selbe auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeß- ordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Cüstrin ausgestellten Erklärungen verurtheilt wer- den. Berlinchen, den 18. Mai 1882, Der Ge- rihts\{chreiber des Königlichen Amtsgerichts.

{21847]

| Ladung. Gegen die Wehrpflichtigen: 1) Gott- licb Houscha aus Brinite, geboren den 5, Mai 1858, zuletzt ebendaselbst wohnhaft, 2) Carl Honscha aus Neu Wundschütz, geboren den 18. Mai 1858, zuleßt ebendaselbst wohnhaft, 3) Johann Terasa aus Kreuzburg, geboren den 14, September 1858, zuletzt ebendaselbst wohnhaft, 4) Alois Alexander Ludwig Nagel aus Kreuzburg, geboren den 10. No- vember 1858, zuleßt ebendaselbst wohnhaft, 5) Chri- tian Mischok aus Schiroslawit, geboren den 29, Juni 1858, zuleßt ebendaselbst wohnhaft, 6) Gottlieb Radawski aus Rosen, geboren den 18, September 1858, zuleßt ebendaselbst wohnhaft, 7) Gottlieb Bogner aus Baumgarten, geboren den 24. Februar 1858, zuleßt ebendaselbst wohnhaft, 8) Johann Sthreiber aus Kuhnau, geboren den 7, September 1858, zuleßt ebendaselb| wohnhaft, 9) August Heinrich Emil Pohl aus Costau, geboren den 17. Februar 1858, zuletzt ebendaselbst wohnhaft, 10) Christian Krexa aus Deutsch Würbig, geboren den 27, März 1858, zuleßt ebendaselbst wohnhaft, 11) Carl Drobek aus Wilmsdorf, geboren den 31. März 1858, zuleßt ebendaselbst wohnhaft, ist dur Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Oppeln vom 13, März 1882 das Hauptverfahren eröffnet worden, weil dieselben hin- reichend verdächtig erscheinen : als Tcarvs Wige in der Absicht, sih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen oder nah erreihtem militärpflihtigen Alter sich außer- halb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben. Vergehen gegen §. 140 Nr. 1 Reichsöstrafgeseßbuch. Termin zur Hauptverhandlung ist auf den 10. Juli 1882, Lags 12 Uhr, vor der Strafkammer des König- lien Amtsgerihts Kreuzburg anberaumt. Zu diesem Termin werden die vorgenannten Personen unter der Verwarnung geladen, daß bei ihrem unentschuldigten Ausbleiben ihre Verurtheilung auf Grund der nah S. 472 Reichéslrafprozeßordnung ausgestellten Erklä- rung des Civilvorsitenden der Ersaß - Kommission des Kreuzburger Kreises vom 4, Januar 1882 er- folgen wird. S1. A. 2787. M, 2 21/82. Kreuzburg O./S., den 24. April 1882, Der Erste Staatsanwalt.

Subhastationen, Tse; Vor- ladungen u. dergl. [23325]

Auf Antrag der Ebefrau des Bäckers Wilh. Uhrig, Babette, geb. Baucr in Hausen, erkennt das Ret Amtsgericht Abth. 1V. zu Frankfurt a. M. ür Recht ;

Das Éinlagebü(hlein der hiesigen Sparkassé Nr. 53 128 über 634 78 4, eingetragen auf den Namen Babette Bauer aus Amorbah, wird für kraftlos erklärt.

Frankfurt a M-., den 15, Mai 1882,

[23321] Nr. 5523. Der Kircen- und Pfarrhausbaufond Neudenau, vertreten dur den kath. Ober-Stiftungs- rath in Karlsruhe, dieser wiederum vertreten durch pern Anwalt Wittwer hier, klagt gegen die Erben der

Heinr. Jof. Diet Cheleute, von Herbolzheim, als: 1) Maurer Kilian Hopfhauer Ehefrau, Theresia, geb. Dieß, von Herbolzheim, 2) Katharina, geb. Diet, Chefrau des Taglöhners Kaspar Stock von Herbolzheim, 3) Simon Dieß, vertreten dur seinen Vormund Franz Michael Stock von Herbolzheim, 4) Bernhard Dietz von da, zur Zeit auf dem Willer- bacherhof, 5) Josef Diey Wi Clayville, Staat New-York, aus Darlehen, mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten als sammtverbindlich haftbar zur Zahlung von 300 4 nebst 5 9/6 Zinsen vom 15. Dezember 1877 an oder zur vorbehaltslosen Abtretung der für das Darlehen von Seiten der Erblasser \. Zt. verpfändeten 4 Liegenschaften und Gestattung der Zwangsvollstreckung in ihr Ver- mögen, insbesondere auch in sämmtlihe von den Erblassern hinterlassenen Liegenschaften, sowie auf vorläufige Vollstreckbarkeitserklärung des Urtheils und ladet die zur Zeit an unbekannten Orten ab- wesende Katharina, geb. Diet, Ehefrau des Kaspar Stock, von Herbolzheim, gegenüber welcher dieser Auszug der Klage zum Zweck der öffentlichen Zu- stellung hiermit bekannt gegeben wird, zur münd- lihen Verhandlung des Rechtsstreits vor Gr. Amts- gericht hier auf

Freitag, den 30. Juni d. J., Vormittags 9 Uhr. Mosbach, den 17. Mai 1882. F Der E S Gr. Amtsgerichts: eber.

[23330] Bekanntmachuug. In Sachen, betreffend das Aufgebot der Hypo- thekenbriefe über die auf Dobieéyn Nr. 37 in Ab- theilung 111. unter Nr. 1, 2 und 3 eingetragenen Posten, hat das Königlihe Amtsgericht zu Gräß durch den Amtsrichter Maske am 9. Mai 1882 für Recht erkannt:

Die Dokumente, und zwar: :

a. die über die auf Dobiezyn Nr. 37 in Abthei- lung 1IT. Nr. 1 beziehungsweise 3 für den minder- jährigen Valentin Targosz eingetragenen verzins- lichen 60 Thlr. 9 Sgr. 9 Pf. und beziehungsweise 45 Thlr. Erbegelder, bestehend bei Nr. 1 aus dem Erbrezeß vom 23. Februar 1833 nebst Nachträgen und dem Eintragungsvermerke und Hypothekenschein vom 9. Juli 1842; bei Nr. 3 aus der Verhandlung vom 9. Juni 1841 und dem Eintragungsvermerke und Hypothekenscheine vom 2. März 1842, :

b. das über die auf demselben Grundstücke in Abtheilung 111. Nr. 2 daselbst für die minder- jährigen Anton, Apollonia und Catharina Poúczocha eingetragenen verzinslichen 18 Thlr. 29 Sagr. 69/16 Pf. Erbegelder, welche in Höhe von 6 Thlr. 8 Sgr. 99/16 Pf. und von 9 Thlr. 13 Sgr. nebst Zinsen auf die Catharina Poúczocha, in Hohe von 3 Thlr. * Sar. 4/16 Pr qui - den awrzyn Kanduta übergegangen sind, gebildete Haupt- und Zweigdokumcnt, bestehend aus dem Erbrezeß vom 23, Februar 1833 nebst Nachträgen, dem Ein- tragungévermerke und Hypothekenschein vom 2. Juni 1842 und dem Subingrofsationsvermerk vom 8, April 1844, hinsichtlich des Zweigdotuments außerdem aus der Ausfertigung des Erbrezesses vom 28. November 1842,

werden für kraftlos erklärt. Gräy, den 11, Mai 1882, i Königliches Amtsgericht.

[23297] Amtsgericht Hamburg.

Auf Antrag von Johanues Carl Christian Lund, als Testamentsvollstrecker von Friedrich Diedrich Boysen Lund und Ludolphia Maria Wilhelmina Lund, geb. Mohrhardt, vertreten durch den Rc{chtsanwalt Dr. C, W. Büller, wird ein Aufgcbot dahin erlassen:

daß Alle, welche an den Nachlaß der Eheleute Friedrich Diedrich Boyscn Lund L (verstorben hierselbst am 8. Dezember 1875)

und Ludolphia Maria Wilhelmina Lund, geb. Mohrhardt (verstorben hieselbst am 11, April 1882), Erb- oder sonstige Ansprüche zu haben ver- meinen oder den Bestimmungen des von den genannten Eheleuten am 18, Januar 1870 errichteten, mit einem Anhang vom 27. No- vember 1873 verschenen, am 23, Dezember 1875 hierselb publizirten, wechselseitigen Testaments, insbesondere der Bestellung des Antragstellers zum Testamentsvollstrecker und den demselben als solchem ertheilten Befugnissen, speziell der Umschreibungs-Befugniß desselben, widersprechen wollen, hiermit aufgefordert werden, solde An- und Widersprüche spätestens in dem auf Mittwoth, 12. Juli 1882, 10 Uhr V.-M., anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 24, anzumelden, und zwar Auswärtige unter Be- ferung eines hiesigen ustellungëbevollmäthtigten ei Strafe des Aus\{lusses. Hamburg, den 16. Mai 1882, Das Amtsgeriht Hamburg. Civil - Abtheilung AV. Zur Beglaubigung : omber Le,

Königliches Amtsgericht, Abtheilung 19,

[23293] Amt3gericht Hamburg. Auf Antrag von Peter Theodor Lange, als Testamentsvollstrecker der Eheleute Hans Joachim Lafrenyz und Henriette Catharine Lafrenyz, geb. Sandoz, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Hartmann, wird ein Aufgebot dahin erlassen : daß Alle, welche an dem Nachlaß der Eheleute Hans Joachim Lafrent, (verstorben hierselbst am 20. März 1858), und Henriette Catharine Lafreny, geb. Saudoz E (verstorben hierselbst am 27. März 1882), Erb- oder sonstige Ansprüche zu haben ver- meinen, mit Ausnahme der dem Antragsteller als derzeitige nächste Anverwandte und Erbe des Testators bekannten undzur Gerichtsakte namhaft gemachten Brudersöhne des Erblassers Hans Joachim Lafrenhz, oder den Bestimmungen des von den genannten Eheleuten am 15. Ofto- ber 1844 hierselbst errichteten, mit einem Zu- saße vom 31. Juli 1854 versehenen und am 13. April 1882 hierselb publizirten wechsel- seitigen Testamentes, insbesondere der Bestel- lung des Antragstellers zum Testamentsvoll- streder und den demselben als solchem ertheilten Befugnissen widersprehen wollen, hiermit auf- gefordert werden, folche An- und Widersprüche {pätestens in dem auf Mittwoch, 12. Juli 1882,

10 Uhr Vormittags, Í anberaumten Aufgebotstermine im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 24, anzumelden und zwar Auêwärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungs- bevollmächtigten bei Strafe des Aus\cchlusses.

Hamburg, den 17. Mai 1882. Das Amtgericht Hamburg, Civil-Abtheilung AV. Zur Beglaubigung: Romberg, Dr., Gerichts - Sekretär.

Verkaufsanzeige

und

Ausgebot.

In dent Konkursverfahren über das Vermögen des Zimmermeisters und Abbauers Friß Wester- mann zu Wulffen, z. Z. in Berlin, foll auf Antrag des Konkursverwalters die dem 2c. Westermann ge- hörige, sub Nr. 20 zu Wulfsen belegene Abbauer- stelle in dem am

Dienstag, den 11. Juli 1882, Vormittags 10 Uhr, auf hiesiger Königlicher Gerichtsstube stattfindenden Termine öffentlich gegen Meistgebot verkauft werden.

Die Abbauerstelle besteht : :

1) aus einem aus Fachwerk erbauten, mit Stroh- dah verschencn und 4 Stuben, 4 Kammern, cine Speisekammer, einen Vorplat, cine Küche, einen Keller und eine große Hausdiele mit daran befindlicher entsprehender Stallung ent- kaltenden Wohnhause, |

2) aus einem aus Fachwerk aufgeführten und mit

[23333]

Vretterverschlag versehenen Arbeits\{hoppen, i 3) aus einem aus Fachwerk aufgeführten und mit 4) aus einem aus Fachwerk aufgeführten und mit Strohdach verschenen Stalle,

Außerdem gehören folgende Ländereien zur Stelle: 1) 18 Ar 79 Qu.-M. Ackerland, Kartenblatt 1, 2) 15 Ar 35 Qu.-M, Wiesenland, Kartenblatt 1,

Parzelle 66, Parzelle 67, i 4) 54 Ar 59 Qu.-M. Aerland, Kartenblatt 1, 5) 8 Ar 96 Qu.-M. Hofraum, Kartenblatt 2, Parzelle 338, Parzelle 339,

7) 1 Hektar 43 Ar 36 Qu.-M. Ackerland, Karten-

8) 53 Ar 77 Qu.-M. Wiesenland, Kartenblatt 3, Parzelle 55 Parzelle 56,

10) 81 Ar 51 Qu.-M. Weideland, Kartenblatt 2,

Kaufliebhaber werden damit geladen.

Zugleich werden Alle, welche an den bezeichneten fideilommissarishe, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Real- ihrer Nechte spütestens in dem obigen Termine unter Androhung des Rechtsnachtheils aufgefordert, daß neuen Erwerber das Recht verloren geht.

Winsen a. d. L., 17. Mai 1882,

Pappdach versehenen Schweinestalle, 5) aus einem Bienenzaun. Parzelle 65, 3) 11 Ar 84 Qu.-M. Weideland, Kartenblatt 1, Parzelle 68, 6) 27 Ar 45 Qu.-M. Gartenland, Kartenblatt 2, blatt 3, Parzelle 7, 9) 13 Ar 88 Qu.-M. Weideland, Kartenblatt 3, Parzelle 287/93. Immobilien Eigenthums-, Näher-, lehnrectliche, berechtigungen zu haben vermeinen, zur Anmeldung für den sih niht Meldenden im Verhältnisse zum Königliches Amtsgericht. 2. Ra \ch.

[23328 ; Königliches Amtsgericht, Altena i. Westf., 17, Mai 1882

Dur Aus\c{lußurtbeil am heutigen Tage vers

[23323] Bekanntmachung. : Durch Aus\{lußurtheil des hiesigen Königlichen Aints8gerichts ist heute erkannt:

Die Hypotheken-Urkunde über die im Grundbuce von Ärneburg Vol. V. Pag. 61 Abtheilung I. Nr. 3 für die 4 Geschwister Krüger, nämlich: Christian Friedri, Carl Christian Ferdinand, Friedrich Wil- helm Robert und Marie Louise eingetragenen, je 22 Thlr. Vatergut nebst 4/9 Zinsen, bestehend aus

15. Novemb dem Erbtheilungsrezeß vom IL Tab 1860

und dem Hypothekenbuh8auszuge vom 21. Dezember 1860 wird für kraftlos erklärt. Stendal, den 17. Mai 1882. Königliches Amtsgericht. Roeber.

[23318] Oeffentliche Zustellung. ] Die verehelichte Ochsenkneht Geißler, Juliane, geb. Bohr in Austen, Kreis Guhrau, vertreten dur den Rechtsanwalt Gallus in Glogau, klagt gegen ihren Chemann, den Ochsenknecht Eduard Geißler, dessen jeßiger Aufenthaltsort unbekannt ist, aus S8. 711, 670, Theil IT., Tit. 1 Allg. Landrehts mit dem Antrag auf Ehescheidung und ladet den Bes- klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts- streits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Glogau auf

den 20. Oktober 1882, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Glogau, den 12. Mai 1882.

/ Bart}, pro Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

23307] Oeffentliche Zustellung. Die Erben des verstorbenen Holzwrakers Johann Friedrich Niedel zu Grabow a./D., nämlich: ; Cuphrosine Niedel, verheirathet an den Schiffs- kapitàân Franz Berg hierselb, 2) Friedrich Niedel, Maschinist zu Stettin, 3) Auguste Niedel, ver- beirathet an den Kaufmann Tellbuscher zu Stettin, 4) Wilhelm Niedel, Architekt zu Danzig, 5) Robert Niedel, Restaurateur zu Stetiüin, 6) Albert Niedel, Steuermann zu Stettin, 7) Hermann Niédel, Steuermann ebenda, vertreten dur ihren General-- bevollmächligten, den Restaurateur Nobert Niedel zu Stettin, vertreten durch den Recbtsanwalt Beer- mann daselbft, klagen gegen den früher in Stettin wohnhaften Scblossermeister A. Horn, dessen jetziger Aufenthalt unbekannt i}, wegen einer Theil- forderung von 300 M von dem sich auf 1206,46 4 belaufenden Restbetrage der für den verstorbenen Holzwraker Niedel auf das früher dem Beklagten gehörige im Grundbuhe von Nemiß Band Il. Seite 273 Nr. 52 verzeichnete Grunditück in Ab- theilung T1I. eub Nr. 2 eingetragen gewesenen 2600 M4, und zuglei auf Justifizirung des auf den Anspru des Beklagten auf Zahlung seiñer der National-Hypotheken-Credit-Gesellschaft zu Stettin als Mitglied gemachten Einlage von 300 46 durch Verfügung des Königlichen Amtsgeriht zu Stettin vom 2. März 1882 angelegten Arrestes mit dem Antrage: S 1) den angelegten Arrest für justifizirt zu erachten, 9) den Beklagten zur Zahlung von 300 M nebft 5 9/6 Zinsen seit dem Tage der Zustellung der Klage an Kläger und Tragung der Kosten, eins \{ließlich des Arrestverfahrens zu verurtheilen, 3) das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und laden den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts- geriht zu Stettin auf den 22. September 1882, Mittags 12 Uhr. Die Einlassungsfrist ist auf vier Wochen bestimmt. Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Kurowsky,

Das k. Landgeriht Augsburg, Kammer für Hans delssachen, hat in der Streitsache des k. Advokaten Rechtsanwaltes Costa dahier für J. Hattler, Schirm- fabrikant in Augsburg, gegen Denk, Ludwig, Hausier- händler aus Karlsberg, unbekannten Aufenthalts, wegen Forderung zu 450 Æ auf die Klageschrift des Erstgenannten vom 14./17. Mai l. J., worin der Beklagte Ludwig Denk unter Terminsmittheilung mit der Valforvernta vorgeladen wird, rechtzeitig cinen beim k. Landgeriht Augsburg zugelassenen An- walt zu bestellen, und worin gebeten ist, den Be- klagten zu verurtheilen, an den Kläger 450 Hauptsache, 6 %/9 Verzugszinsen hieraus von der Klagserbebung an zu bezahlen und die Kosten des Beriabrens, eins{ließlih jener des Arrestverfahrens, zu tragen,

Tagfahrt jur Verhandlung auf

Mittwoch, deu 12. Juli 1882, Vormittags 84 Uhr, (Kammer für Handelssachen) [23335] angesetzt,

Zu diesem Termine wird der Beklagte, Ludwig Denk, Hausierhändler aus Karlöberg, geladen, und da dessen Aufenthalt unbekannt i}, wird S Sa vorstehender Ausz;ag ee zugestellt, gemäß Be« {luß vom 17. Mai lf. Is,

Augs8Lurg, den 19, Moi 1882,

kündet, ist das Sparkassenbuch Nr. 4107 der städti- chen Spa bi ertigt für die Ehefrau Sclosser Fr. Wilh. Kub“.

Gerichts-Sekretär,

hier für kraftlos erklärt worden,

rkasse ju Altena über A 384,25 ausge- b

GeriHtsschreiberei des k. Lan n Sra Augsburg, onrad, Sekretär,