1882 / 138 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Jun 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der 91/2 Uhr nah Berlin, um der m Tempelhofer Felde beizu-

begab Sih Höchstderselbe uge nach Potsdam. e. Kaiserliche Hoheit der on Jhrer Majestät der gin wieder in Berlin ein und gab Jhrer lais nach dem Lehrter Bahnhof das Geleit. hrte Höchstderselbe um 10 Uhr nah Potsdam

Heute Morgen kam Se. Kaiserliche Hoheit zu den Kaval- besihtigungen von Potsdam nah Berlin.

kohlen einen Fractsaß von 2 § pro Ctr. und Meile. Frachtsaß der Oberschlesishen Bahn war gering : st auf Andrängen des Ministers der öffentlihen Arbeiten ab weiter ermäßigt; damit aber den Intentionen der Regierung noch nicht genügt. i

Der Herr Abgeordnete nimmt Bezug auf eine Aeußerung des getachten Ministers über die Mitwirkung des Reichs bei der Tariffeststellung auf Grund des Art. 45 der Reichsver- fassung. Diese Bezugnahme trifft nicht zu; der Minister hat gesprochen nur in Rücksicht auf Tariferhöhungen in besonderem Hinblick auf die be- kannte 20 prozentige Tariferhöhung vom Jahre 1874.

Der Herr Abgeordnete bemerkt ferner, daß, wie ihm be- rihtet worden, die zum 1. J k; ) tarifermäßigung guf der Oberschlesishen durch eine Gegen- welche die Einnahmen der Nieder- \{lefisch-Märkisd;en Eisenbahn in wesentlihem Maße schädigen werde. Auch diese Angabe ist eine irrige. :

Ebenso entspriht, aemäß den amtlichen Aufzeichnungen, das, was der Herr Abgeordnete Zeitungs-Nachrichten über angebliche Aeußerungen des Regierungs - Kommissarius in der Kommission des Abgeordnetenhauses, betreffs der Ver- weisung auf den Wassertransport und die an eine Tarif- agitation sich etwa knüpfenden Bai nicht dem wirklihen Sachverhalt.

Dem Herrn Abgeordneten ist es, wie er angiebt, erklärlih““, weshalb die preußische Regierung nicht im der Landesgeseßgebung sih die Ermältigung geben lasse, hlentarife der beiden gedachten Privatbahnen herabz Weg ist allerdings durch den 8. 49 des Eisenbahn- geseßes vom 3. November 1838 offengehalten, allein unter dem ausdrüdcklihen Vorbehalte, wenn dadurh eine Beschränkung Vermehrung der Aus den sollte, der Staat gewähren soll.“

Der Staat würde al Verlust am Nettoertrage l Kohlentarife zwangsweise ermäßigen sollte. dieser Umstand

Der bisherige

15. Zuni. r 4163.

Morgen den Fürsten von selben später einen Gegenbesu blatt“ meldet, hat die Fregatte unverzüglih nach Alexandrien abzugehen. wird hiesigen Blättern gemeldet, daß am So chtige Europäer aus Alexandri

(W. T. B.) Der Kaiser empfing heute Bulgarien und stattete dem- Wie das „Fremden- Befehl erhalten, Aus Triest nutag mehr als

en daselbst ein-

treten der Konferenz geschehen seien; zwishen England und rankrei herrsche in Betreff der Ergreifung der Maßregeln, alls in Alexandrien oder Kairo neue Unruhen ausbrechen Admiräle hätten für diesen Freycinet er vor Erscheinen des G e l- Tagen vertheilt über Egypten interpellirt werden würde, er mehrere Auszüge von Aktenstücken vorlesen werde, um den Beweis zu liefern, daß die heute Morgen in der eaise“ entwickelte Politik Gambetta’s unmi den Frankreich niht wolle, geführt ha auf die Meßeleien in Alexandrien bestätigte Hr. de dieselben seien niht mit Vorbedacht angelegt, einen Malteser hervorgerufen Messerstiche verseßte; Arabi habe die Verpflihtung übernom- men, für Aufrechterhaltung der Ruhe zu sorgen, und werde Im Uebrigen zeigte ih Hr. kishe Einschreiten anzunehmen, damit der gefährlihen Lage in Egypten ein Ende gemacht

(W. T. B.) Das Mittel- meergeschwader erwartet im Hafen von Toulon den ten Befehl zum Abdampfen. Das Transportschiff „Sarthe“ ist heute gegen Mittag mit Truppen und Proviantvorräthen in der Nihtung nah Alexandrien in See gegangen. Der Dampfer „Corrèze“ wird ebenfalls zum Truppentransport ausgerüstet.

Italien. Nom, 14. Juni. (W. T. B.) Bei Berathung des Budgets des Aeußern genehmigte die Deputirten- kammer heute die Errichtung neuer Ministerposten in Peking, Montevideo und Tanger. Aeußern, Ma ncin i, theilte mit, daß auf Reklamation bei der Pforte der Gouverneur von Benghazi, Ali Kamala , wegen der dem Reisenden Mamoli widerfahrenen s{chlechten Behand- lung abgeseßt worden sei. Bei den Unruhen in Alexan- drien seien 4 Ftaliener getödtet worden. Eine Truppenlandung scheine nicht mehr erforderlich, da die Ruhe wiederhergestellt sei.

Konstantinopel, 14. Juni. ) : Der französische und der englische Botschafter sind unter Unterstüßung der anderen Mächte bei der Pforte erneut für den baldigen Zusammentritt der Konferenz ein-

__ (W. T. B.) Der Sultan drückte dem englischen Botschafter sein Bedauern wegen der den Unruhen in Alexandrien zum Opfer gefallenen eng- lischen Staateangehörigen aus. gestern anläßlih der egyptishen Frage im Kaiserlichen eine Entscheidung soll jedo nech nicht getroffen scin. Auf der Admiralität und im Arsenal werden für alle Eventualitäten Vorbereitungen getroffen.

Nußland und Polen,

Kronprinz kam gestern frü Kavallerie-Besichtigung auf wohnen, und stieg bei Bude 4

Na S@&luß der Besichtigun wieder von dort mit dem 12 U

Abends gegen 9 Uhr tra Kronprinz zur Verabschiedung v Kaiserin und Köni Majestät vom Pa ZIUnSER ke

ch ab.

vom 1. Juli k Æ „Laudon“

Einvernehmen ; Fall Vollmachten zum Eins, erklärte fekner, ben Buches, das in sechs bis acht werden solle,

1000 flü treffen

Großbritanniez? und Jrland.

von solcher Mitwirkung Der Marinesekretär de

London, 13. Juni, r Admiralität, Hall, starb gestern in London plößli Einem dem Parlament unterbreiteten ufolge bergen die irishen Staats- ch 263 Verdächtige gegen , 587 im März und 512 im

„République Fran- ttelbar zum Kriege, Jn Bezug ¿Freycinet, sondern dur der einen

(Allg. Corr.) Admiral Nobert einem Herzleiden. amtlichen Ausweise z gefängnisse gegen im Mai, 511 im April

14. Juni. (W. T. B.) sißung erklärte Wolff, daß befriedigt hätten, und regte deshalb cine Jm Laufe derselben sagte d eine Diskussion ohne den S ge absolut nothwend t gehe in Alexandrien i die Sicherheit der Eu Dem Admiral Seymour müsse die disfreti züglich einer Landun selbe habe eine geni nöthig sei. Beispiele folgen. seien sehr befriedigende. seine völlige Uebereinstimmung mit E sprach sein Bedauern überWolffs Aeuße nisses mit Frankreich aus und bezeichne Jm weiteren Verlauf der Debatte g habe die Pflicht, die Zie tel zu deren Erreichung anz wie folgt zusammenzufassen : aller festgestellten Rechte und alle gung jener Nechte. Redner bedaue Deputirten bezüglih Frankreichs die französische Regierung habe 1 loyal und herzlih mit der en wirken. England theile diese Mächte cooperirten diges Einvernehme gegeben, wo der und der englishen R wesen, so sei es der Frankreich

dieselben , Material gesunden und seien gewachsen, daß sie die Aufmerks Aber ohne eine Versicherung geb einwirkenden Jntere dem gegenwärtigen Verfolgung des gem völligem Einklange 1 zweifelhaft in völlig ner, glaube bestim

ben würde.

eintretende Kohlen- e wärtta no

konzession erkauft sei,

Die vereinigten Auss{hü}e des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen traten heute zu einer Sißung zusammen.

Der Schlußbericht über die gestrige : chstags befindet sich in der Ersten bezw. Zweiten

heutigen Unterhaus- gestrige Antworten nit Debatte über Egyp- er Unter-Staatssekretär riftenwechsel, der zum ig, sei unthunlih. Der n ein Hotel, woraus ropäer ersihtlich sei. onäre Verfügung be- g von Truppen überlassen we igende Streitmacht, Andere

h E eine Proklamation erlassen. ihn Dilke's de Freycinet geneigt, das tür Sitzung

Verständnisse der La Marseille, 14. Juni.

Generalkonsul Male

ssespckulationen anführt, seine Ansicht Über

In der heutigen (19.) Sipung des Reichstages, welcher der Staate-Minister von Boetticher und mehrere andere zum Bundesrath nebst Kommissarien desselben f der Tagesordnung die dritte Berathung

Geseßes, betressend die Feststellung zum Reichshaushalts-Etat für das Etatsjahr 1882/83, auf Grund der in zweiter Be- rathung unverändert angenommenen Vorlage.

Die Vorlage wurde ohne Debaite erledigt. gte die Fortseßung der zweiten Berathung des eines Geseßes, betreffend das Reichs-Taback- g mit dem Antrage der Abgg. Aus- Grund des Berichts der V11, Kom-

Bevollmächtigte beiwohnten, stand au des Entwurfs eines eines Nachtrags

rden ; der- wenn eine Landung chte würden dann wahrscheinli diesem Beziehungen Englands zu dem Sultan Dieser habe dem Lord Dufferin gegenüber ngland ausgedrüdckt. Dilke rungen bezüglich des Blind- selbe als sehr scädlich. erklärte Gladstone: le ihrer Politik, nit ugeben. Die Ziele seien wir suchen Aufrcchterhaltung r Bestimmungen zur Verbür- rte ernstlih die von mehreren gebrauchten Ausdrücke ; denn inzweideutig erklärt, sie wolle glischen Regierung zusammen- Gesinnung, und alle herzlih mit England. Ebenso besi n mit dem Sultan. Wenn es je ei Geist der Coo

„daß in solhem Falle, der Einnahmen oder eine gaben der Gesellschaft herbeigeführt wer- dasür eine angemessene Geldentschädigung

so den beiden Gesellschaften sür den Ersaß leisten müssen, wenn er die

Der Minister des

Entwurfs monopol, in Verbindun

die Negierun feld und Genossen, auf

aber die Mit

Hierzu beantragte der Abg. von Ludwig: Der Reichstag wolle beschließen : nah Beendigung der Deb mals der VII. Kommis folgende Punkte : : 1) Aus welchen Gründen sind die Verschiedenheiten in den zifffer- mäßigen Angaben der Motive der Geseßesvorlage und der An- sionsberihts entstanden und welche Zahlen sind

2) Bedürfen die deutshen Einzelstaaten Zuschüsse aus Reichs- eln ¡ur Herstellung geordneter Finanzverhältnisse Betrag eventuell, erreichen dieselben ? 3) Dur welche Mittel kann eventuell das Reich beschaffen ? i Der Abg. Groß sprach sein Bedauern darüber aus, daß man das Monopolprojekt wieder aufgenommen habe, ch die Tabackenquete 1878 fast einstimwig ausgesprochen des §8. 2 befürh‘c er s{limmes für die Tabakb würden argen Vexationen von Seiten der Regiebeamten ausgeseßt sein. Der Unter-Staats Tabackenquete von g

Einzig und allein

, Und kein anderer, verbietet das von dem

(W. T. B.) aite über S8. 1 wird die Vorlage noch-

sion überwiesen zur Berichterstattung über

Herrn Abgeordneten empfohlene Vorgehen. Soviel zur Richtigstellung des Sachverhalts, wobei unter- Anführungen des Jnter-

geordnetere niht zutreffende pellantcn übergangen werden mögen.

Der Kaiserliche Gesandte am Köni Wirkliche Geheime Rath von Philipsb Allerhöchst bewilligten Abwesenheit von Kopenhagen fungirt als in schäftsträger der Legationssekretär

Der General-Jnspecteur des Militä Bildungswesens, General-Lieutenant sich zur Besichtigung der Kriegsschule sowie des Kadettenhauses in Wahlstatt auf

europäischen ehe vollstän- 1en Moment i peration zwischen der türkischen egierung stark, Élar und unzweideutig ge- gegenwärtige. Die Negierung stimme mit daß der Ursprung

gaben des Kommis

14. Juni. die richtigen ?

glich dänischen Hofe, orn, hat einen ihm Während seiner terimistisher Ge- Frhr. von Guts\{chmid.

r:Erziehungs- und von Strubberg, hat n in Anclam und Neisse Dienstreisen be-

und welchen Urlaub angetreten. Der Ministerrath is seit

diese Summe sie halte dafür,

zufälliger ausgebrochen ,

‘Palais versammelt

entflammbares zu solhen Dimensionen an- amkeit Europas Prophezeihung zu versuchen,

zu dürfen,

erregt hätten, glaube er die daß, obwohl die auf der Frage en viele und verschiedene seien, sie in Momente Alle fest vereint seien in der i Der Sultan wirke in nit dem Khedive, der Khedive wirke un- England, und er, Red- lange mit den Ansichten Deutschlands glaube er t einmal, sondern zwei- Konstantinopel die Vor- im Jnteresse aller Par- ät des Sultans sei, daß Konstantinopel zusammentrete. die Konsuln hätten Derwish Pasch Arabi Pascha zu appelliren, sondern gt, daß Maßregeln zum Schuße von Personen und Regierung ziehe Nichts trück. Nach längerer genstand verlassen und trat sodann das / weitere Spezialdebatte Hwangsbill ein.

Frankreich. Pariser Gemeinderath stel Polizeipräfekten wegen der machenden Zuhälter, behauptete :

St. Petersburg, 14. Juni. (W. T. B.) Nach dem neuesten Bulletin über das Befinden der Kaiserin war die vergangene Nacht etwas unruhig in Folge des nervösen Zustandes; Puls und Temperatur normal, Appetit vorhanden. Der Zustand des Kindes is ein ausge-

(W. T. B.)

Bestimmungen auer; dieselben Vayern. München, 14. Juni. fürst Wladimir und Gemahlin 25 Min. hier eingetroffen und von shaftspersonal empfangen worden. J werden heute Abend 10 Uhr mittels weiterreisen.

Sachsen - Weimar - Ei Die gestrige vierte Sizung Kirchenkonferenz revidirten Textes des deren Beendigung auf Grund der Kon

(W. T. B.) Gro ß- sind heute Abend 6 Uhr dem russishen Gesandt- hre Kaiserlichen Hoheiten Extrazuges nach Kissingen

sekretär Dr. von Mayr hob hervor, daß die anz anderen Vorausseßungen aus sei. Sie habe den Ertrag des Monopols auf ca. 60— 70 berechnet, während er sich nach der auf ca. 160 Millionen belaufe. Da niht unter diesen veränderten Umstä rität der Enquetemitglieder für das M Die Furcht der Tabackbaue könne niht so groß sein, da si Gunsten des Monopols ausgesp führung der Regiebeamten geben könne, zeige das Elsaß, wieder nah dem französischen Der Abg. von Benda trat Bericht gestern angegriffen sei Meinung gewesen, daß es darau erledigen, im Plenum noch vor Schluß der werde. Sie habe si daher darauf rekapituliren, die gegen das Monopo die Möglichkeit gelassen, zelne Paragraph Wenn dies niht geschehen sci, so lie darin, daß die Majorität geglaubt habe, nach Ablehnung des 8. 1 von der

einsamen Zweckes. zeichneter.

15. Juni. Die Kommission, welche zur Berathung einer Organisation der ländlichen Be- völkerung eingeseßt worden war, ist dur einen Kaiser- lihen Ukas aufgelöst worden. werden den zuständigen Departements des Reichsraths und Senats überwiesen.

Afrika. Egypten. Alexandrien, 14. Juni. (W.T. B.) Der Gouverneur von Alexandrien erklärte in einer Proklamation an die Bevölkerung: Kkledive und Derwisch Paschas sei eine Bürgschaft für die Aufrechthaltung der Ordnung, und die Bürger dürften mit Vertrauen ihre Geschäste wieder aufnehmen. Eine türkische Fregatte ist außerhalb des Hafens signalisirt worden. Bei dem Empfange der Patriarchen, des diplo- matischen Corps, der Beamten und europäischen Notabilitäten rihtete der Khedive Worte der Beruhigung an die Ver- sammelten und sagte: die Stadt sei in vier Quartiere ein- getheilt, von denen jedes eine starke Garnison habe; es sei kein Grund zu der Befürchtung vorhanden, daß die Unruhen sih erneuern würden.

Wie der „Times“ aus Alexandrien vom 14. d. ge- meldet wird, haben der Khedive und Derwisch Pforte gemeinschaftlich ersucht, 18 000 Mann türkischer Truppen nah Egypten zu senden. 450 Verhaftungen stattgefunden ; internationale Kommission zur Aburtheilung der Theilnehmer an den leßten Ruhestörungen einzusetzen.

Kairo, 14. Juni, Abends. tershe Bureau“ meldet: Die Panik nimmt zuz; der all- gemeine Fortzug der europäischen Bevölke mehrere Bankinstitute sind ges! europäischen Finanzcontroleure; Colvin hat sich gestern nah Alexandrien begeben, Bredif wird heute Abend abreisen ; alle ihre Beamten sind auf Urlaub gegangen.

Staats\chuldenkasse

em Einklange mit i mt, in völligem Eink gierung Europas. Hinsichtlich ß Deutschland nich eßten paar Tage in gen unterstüßt habe und daß es

ten und im Frteresse der Souveränet die Konferenz in

Dilke erklärte sod nicht aufgefordert, an nur verlan Eigenthum

egenwärtigen Vorlage rage es sich do, ob nden sihch eine Majo- onopol gefunden haben r vor dem Monopol ch eine erheblihe Anzahl zu Daß die Ein- zu keinerlei Bedenken Veranlassung wo die Tabackpflanzer sich bereits Monopol zurücsehnten.

für die Kommission ein, deren Die Kommission sei der f ankomme, die Vorlage Durchberathung derselben Session möglih gemacht beschränkt, die Gründe zu l l sprächen. Aber sie habe daß in der Spezialdebatte jeder ein- ausgenommen werden ge der Grund hierfür , die Vorlage werde Regierung zurückgezogen

senah. Eisenach, 13. Juni. der deutsh-evangelischen begann mit der zweiten Lesung des erischen Katechismus, nah 1missionsanträge beschlossen

1) den nunmehr festgeste llten Tertvorschlag der fün durch den Druck veröffentlichen zu lassen, Kirchenregierungen darüber z folgender Kritik Kenntni über die von ihr definit Beschluß zu fassen ;

Die Obliegenheiten derselben zu dürfen, da

mal innerhalb der [l kleinen luth

rochen habe. die Ankunft [ fünf Hauptstücke

die Urtheile der einzelnen u erbitten, auch von anderweitig er- ß zu nehmen, um auf der näcsten ührung zu empfehlende Tertgestalt

2) die anderen Bestandtheile des kleinen Katehismus, als unter den heutigen Verhältnissen im Katehismus entbehrlich, unb zu lassen und daher von bestimmten Vorsch

: getroffen würden. ihren bisherigen Erklärungen zu ite wurde der Ge

iv zur Einf

ifbehrlich, unberücksichtigt lâgen in dieser Hinsicht

3) mit der Kommission zu beauftragen.

Hierauf erstattete Prälat Dr. über die Frage der Fähigkeitsatteste sür das gei der heutigen fünsten Sißung zu der Vortrag des Korreferenten Geheimen (Göttingen), woran sich eine län zu folgenden Beschlüssen führte: ierungen die wechselseitige Anerkennung sfol{er weises der Erfüllung bestimmter Voraus- Vorbildung und Prüfung der Gesucbsteller au denselben zu empfehlen, bei der Ein- gisben Prüfungen überall den Grundsatz kollegialis{ wenigstens bei der ersten eruflicher Vertreter der theologischen Wissen-

pro 1880/82 abgelegte die Konferenzkasse berichtet, hierfür Decharge ert die neue zweijährige Rehnungsperiode eine Mat im 14 fahen Betrage des Beitragssimplums bes hrend der Sißung war ein Telegramm von dem eingelaufen,

crfordcrliden weiteren Vorbereitung die bisherige lte gestern Hr. Monteil den die Straßen immer unsicherer Vagabunden und Bettler zur Rede und die Straßenpolizei lasse es Der Präfekt

von Müller (Stuttgart) sein wechselseitigen Anerkennung stlihe Amt, welches erst in Darnach folgte Raths Dr. Dove gere Debatte anschloß, welche

Ende kam. Gesetzgebung

Jn Alexandrien haben diese Art von Leuten.

Der Unter-Staatssetretär Dr. es wird beabsichtigt, eine

die Regierung gar nicht legitimirt uziehen, wenn niht ein Bundesrat i aber nicht der Fall.

Der Abg. von Massow erklärte Namens seines des Abg. von Hammerstein, daß die Minorität der gewesen sei, daß die Vorlage niht gründlih hätte erledigt werden müssen Kommission könne von objektiv erachtet werden.

Der Abg. F kussion und Abst

von Mayr erklärte, daß jei, eine Vorlage zurüdck- hébeshluß vorliege.

Was das Personal der Polizei be- be er, Camescasse, demselben Achtung vor der Republik beigebraht und übernehme die volle Verantwort- Hr. Maillard beantragte hierauf, der ein Tadelsvotum vom 2, Juni nohmals Hr. Murat die einfahe Todesordnung e wurde mit 21 gegen 16 Stimmen ab- g Maillard angenommen ; da beshlußfähiger Zahl befand, so ür ungültig erklärt. Ein Theil der Gemeinderäthe wollte den Polizei- Prefekten von den Ein- Stadthaus - Bankett Der Präsident der Republik hat

Den Kirchenre Atteste für den Fal seßzungen hinsichtlich der in Vorschlag zu bringen, richtung der theolo zusammengeseßter Prüfung die Mitwirkung b schaft durchzuführen.

Noch wurde über die

lihkeit für dasselbe.

Gemeinderath möge \ bej:ätigen, wogegen

vorschlug. Die leßter gelehnt, und sodann der Antra sih aber der Nath nicht in wurde dieses Votum f

(W. T. B.) Das „RNeu- eeundes, rung dauert fort;

glihst \{nell, aber ossen, ebenso das Bureau der

( Der Bericht der seinen Freunden nicht als durchaus

Prüfungsbehörden und,

Vorauss\ihtlich Verwaltung Alexandrien

französische seine Abberufung ersucht und heute französishen Staats- r er erklärte: er müsse

Rechnung für heilt und für rifkular umlage

rhr. von Minnigerote {lug vor, die Dis- immung nach Hauptabschnitten zu lassen. Widerspruch hiergegen erhob sich ni wurden die Abschnitte T.—IX., und damit di ohne wesentlihe Debatte abgelehnt. Bei Schluß des Blattes trat das der zu dieser Vorlage gestellten Anträg

Der Rei bei der Begründ

egyptischen vor sih gehen

e ganze Vorlage

ausschließen.

mätishe Agent um eime Versammlung der hier lebenden

angehörigen zusammenberufen, in welche e ablehnen, die Verantwortung für ihre Sicherheit zu über-

Einladung ten natürlih die Minister ffizicllen Persönlichkeiten folgen. Man 14 Tagen den Kammern ein neues tishe Frage mitgetheilt werden (inisteriums Gambetta umfasse und die diplomatische Thätigkeit des Leßteren

13. Juni. (Köln. Botschafter dem des Goldenen nisterrath im Elysé offiziel sein

annehmen, und seinem Beispiele müß und alle anderen 0 meldet, daß in circa Gelbbuch über die e soll, welches die Zeit de einen Einblick in

Majestät in Allerhöwhstem

dur die denen die Mitglieder der Konferenz di höchstihres Urenkels begleitet haben, rührt sind und sür die warme Theilnahme recht

Kaisers mitgetheilt Segenswün sche, e heilige Taufe All er- Freudigste be- herzlich danken

Haus in die Berathung e und Resolutionen ein.

chstagsabgeordnete Herr von Kardorff hat Reichs-Eisenbahn-Amt ge- ohlentarife auf der Oder-Ufer-Eisenbahn m 9. d, M. verschiedene Be-

ung seiner an das rihteten Jnterpellation über die K Oberschlesishen und Rechte- in der Sißung des Reichstags a en thatsähliher Natur einfließen lassen, ellung bedürfen.

Bei beiden

Zeitungsfstimmen,.

Die „Weimarishe Zeitung“ schreibt unter dem 13. Juni:

Die zweistündige Rede tage gehalten hat, bedarf k sind überaus treffend und welchen Gegenstand sie au berührten.

ragen, die nicht berührt wurden. Denn der ih keineswegs mit dem Tabackmonopol E t alle Angelegenheiten, die das Reich betreffen. Auch unsere aus- rtigen Beziehungen streifte er wenigstens eise als friedlih bezeihnete und hervor Dauer des mitteleuropäishen Bündnisses Natürlich aber liegt der Schwerpunkt der Rede

hrungen zum Tabackmonopol und in den Mahnungen, die der

anzler mit ergreifendem Ernst an den Patriotismus der Bevölke- «Tung richtete,

Ztg.) Morgen wird der spanische Republik den Vließes überreihen. Jm Mi- e wurde mitgetheilt, daß trückgenommen rlaubs der Minister des eines Unter-Staatssekretärs und seines Ministerium führen werde. Der Con- ycinet legte hierauf die Depeschen woraus erhellt, daß die

der Mohamedaner Zertrauen zu einem wir ptishen Truppen haben und si daher der die französishen und englishen Schiffe Hr. de Freycinet theilte sodann mit, daß von d England Schritte zum sofortigen Zusammen

Präsidenten welche der Pra

Oesterreich-Ungarn. Fürst Alexander von Bulgarie Darmstadt hier eingetroffen und in d serin ist heute Abend nach f

„Polit, Corresp.“ meldet, lands, von Ou bril, berufen ist, hier bereits Wie hiesigen Blätte geslern Nacht zwishen Studen Commers zurückehrten, stattgesunden, bei welcher

denten {wer verwundet worden sind; verhaftet worden.

Wien, 14. Juni. (W. T. B.) n ist heute Abend aus

ofburg abgestiegen. after Ruß-

Humbert

preußischen Gesellshaftsbahnen hat der Staat habe und

hnen ertheilten Allerhöchsten Konzessionen vom 18656 (G. S,

, die Fürst Bismarck gestern im Reicbs- Seine Ausführungen von überzeugender Klarheit, Und es waren wenige Reichskanzler bescäftigte allein, sondern äußerte si über

Entlassungsgesuch während seines vierwöchentlichen nnern unter Beistand

abinetêhefs das Justiz seils-Präsident de Fre über Egypten über die feindselige unruhigt sind und wenig Schutze durch die e Mehrzahl nach au urüdckziehen.

Frankrei un

eines Kommentars,. 13, November

) das Recht der Genehmigung oder Ermäßigung ihrer ngsvertrag vom 17, September i der Oberschlesischen Bahn dieses der Staat auch den Tarif bestim- e Zustimmung des Verwaltungs- ist, wenn unter die Säße des am

ewesenen Tarifs der Ostbahn

ieser Tarif bestimmte für Stein-

Die Kai S. 317 resp. 1102

das Recht der Abä Durch den Betriebe überla}su 1856 (G.S. S. 860) ist be Recht dahin erweitert, daß men kann, jedoch (8. 8) an di raths der Gesellschaft gebunden 1. Januar 1854 in ‘herabgegangen werden soll,

daß der Bots welcher vom Kaiser in den Reichsrath seine Abberufung notifizirt hat.

Agram gemeldet wird, hat ten, welche singend von einem und Polizisten ein Zusammenstoß n 2 Wahmänner und 6 oder 7 Stu- 17 Studenten sind

, indem er sie erfreulicher namentli die

doch in den Aus- Hültigkeit

Es ift ein düsteres Bild, das der Kanzler entrollte, als er die Statistik der Pfändungen bei Erbebung der Klassensteuer ziffernmäßig erörterte. Diese Zahlen beweisen allerdings \blagend die Nothwen- digkeit einer Steuerreform durch eine vermittelst erhöhter Einnahmen aus indirekten Steuern bewirkte Möglichkeit zur Herabseßung der direkten. Als das geeignetste Mittel, um dies Ziel zu erreichen, bezeibnete der Kanzler eben das Tabackmonopol, das ja keineswegs Selbstzweck ist, sondern das vorgeschlagen wird, weil keine andere Steuer so beredtigt und zugleih fo einträglich ift. Wir glauben, daß der Reichskanzler in seinen Berechnungen über die Ergebnisse des Tabackmonopols etwas optimistisch ift, allein so viel steht fest, daß keine andere Steuerreform gleihen Ertrag zu bringen vermag. Aus der Unpopularität des Monopols mate Fürst Bismark kein Hehl ; allein nicht darauf, ob das Vorgescblagene populär, sondern ob es nothwendig und vernünftig sei, komme es ihm an, eine Anschauungsweise, der wohl jeder unbefangene Beurtheiler vollste Anerkennung nit versagen wird. Gbenso widerlegte er durch- \{lagend die aus dem „sozialistischen“ Charakter hbergeleiteten Gründe gegen dasselbe mit dem Hinweise darauf, daß dann jede im Interefse der Gesammtheit vorgenommene Erpropriation sozialistisch sei. Aus- drüdlih erklärte er, daß mit dem Votum gegen das Mongopol nit die Steuerreform und auch nicht die höhere Besteuerung des Tabaks beseitigt werde. Wie sollte dies auch anders sein. Mit Recht wird der Mann gepriesen, der an öffentlicher Stelle wirkend immer wieder auf die Forderungen zurücfommt, deren Erfüllung er feiner pflicht- treuen Ueberzeugung na als dur das Gesammtwohl geboten erachtet. Mit großer Entschiedenheit wendete ih Fürst Bismarck gegen den Frafkftionspartifularismus, der die Reichsregierung immer in die Lage bringe, mit dem einen Reich8gegner zu verhandeln, um den anderen abzuwehren. Es ist vollkommen zutreffend und wir dürfen wohl mit Genugthuung darauf hinweisen, daß derselbe Gedanke an dieser Stelle wiederholt feinen Ausdruck gefunden hat —, daß die deutshen Dynastien die Bürgschaft sind für die Erhaltung der Einheit Deutschlands, während der crafktionspartifularismus uns nah Frankfurt zurückzuführen droht. Der Kanzler {loß mit dem pathetischen Zuruf: Seien Sie einig und hüten Sie den nationalen Gedanken! Der Zuruf gilt nicht den Abgeordneten allein, er gilt dem ganzen Volke, für dessen höchste Güter Fürst Bismarck mit der ganzen Energie in der Vertheidigung seines so großartigen und die

unabweisliÞ beherrshenden Programmes

Zukunft Deutschlands eintritt. | : :

Der „Schwäbische Merkur“ sagt über dieselbe Rede des Reichékanzlers :

Der kaum genesene Kanzler des Deutschen Reichs hat fein Wort eingelöst, daß er zur Verhandlung des Tabackmonopols im Reichstage sich stellen werde und wenn er sich dahin tragen lassen müßte. So traurig sind nun zwar feine Gesundbeitsumstände nicht mehr; doch hat er sih zum Sigßen bequemen müssen, um die Anstrengung seiner zweistündigen Rede auszuhalten. Es war gewiß ernst gemeint, wenn er am Schlusse sagte, er habe das Gefühl, daß er niht mehr oft an dieser Stelle sprechen werde. Um fo tieferen Eindruck müssen die Worte des Mannes, der Deutschland auf feinen jeßigen Plat gerüct, auf Jeden machen, der nicht in das Parteitreiben \o tief versunken ist, um, wie leider gestern geschehen, mit Zischen die Mahnung an die nationalen Rückfichten aufzunehmen. Nur Eines ift an diesem Zischen, das uns vor den andern Völkern beschämt, erfreulih: die Opposition, welche zischte, als der Kanzler den nationalen Appell erließ, hat sich offenbar getroffen gefühlt. Sie will die Wahrheit nicht hören und möchte sie durch Zeichen des Mißfallens ersticken. Das Herz des Volkes denn die Nation ist ja nicht auch herzlos, wie der Kanzler der parlamentarischen Mehrheit cs gestern nachgesagt hat ist gewiß nicht bei den Zischenden drinnen im Reichstag, sondern bei denen, die draußen den Kanzler mit freudigen Zurufen begrüßten ! Mußte es denn so weit kommen, daß der Kanzler selbst bange Besorgnisse für den Bestand des Reichs aussprach, wenn dessen Auto- rität gegen außen noch länger durch den Parteizwiespalt erschüttert würde? Mußte der, der uns von dem Alp des Bundestags befreite, selbst dieses Nachtgesiht wieder heraufbeshwören? Sind wir da wieder angelangt? Wahrlich, es thut Noth, den ganzen Ernst dieser Lage uns vorzuführen, um noch zur reten Zeit zur Be- sinnung zu kommen. Der Kanzler hat freilih auf einen Umstand hingewiesen, der noch gute Aussichten giebt: es ist die Sammlung der deutsben Regierungen um den nationalen Gedanken; in der That das größte Werk seiner inneren Diplomatie, die Regierungen so um die Kaiserlihe Gewalt geschaart zu haben, daß der alte Partiküularis- mus der Bundesstaaten, an dem sonst Alles zu Sanden ging, fast zerstoben scheint. Aber es muß jedem aufrichtigen Vaterlandsfreund leid thun, daß es nun die volksthümliche Einrichtung, der lang er- sehnte Reichstag, sein soll, in welchen die hemmenden Elemente fich gerettet haben

Die „Staatsbürger-Zeitung“ äußert fich über die Rede, wie folgt :

Die Reichsregierung hat vollständig Recht daran gethan, daß sie die zweite Berathung über das Tabackmonopol tro der Aus\ichts- losigkeit desselben im Plenum des Reichstages dur das Zurückziehen der Vorlage nicht inhibirte. Hat doch die Rede des Reichskanzlers \o- wohl wie die weitere Diskussion der Vorlage Dinge zu Tage geför- dert, die dem bei weitem größeren Theile der Bevölkerung vollständig neu sein dürften.

Da ist z. B. die von dem Reichskanzler vorgeführte Statistik der Steuereintreibung durch Exekution, welbe in einem Jahre bei 5 087 000 Klassensteuer zahlenden Personen in Preußen bei 1 059 839 Personen in Anwendung gebraht werden mußte. 493073 davon wären erfolgreib, während 565 766 fruchtlos ausfielen. Wir unserseits halten diese Kalamität für so ungeheuerli, daß wir es keiner Regie- rung verdenken können, wenn sie alle Hebel in Bewegung seßt, um dieselbe durch Verwandlung der direkten Steuern in indirekte aus der Welt zu \{afen. Mehr als eine Million Exekutionen! Wir haben in dem gestrigen Leitartikel über die traurigen Folgen der Aus- pfärdung geschrieben. Es handelte sich da aber doch nur um den Sthußt der Parteien in ihrem erstrittenen Recht. Hier liegt die Sache bei weitem \{limmer, bier ist cs der Staat, der gezwungen ist, mit zerstörender Hand das Eigenthum derer anzugreifen, bei denen überhaupt {on das Gespenst der Armuth zu Tische sitzt. Gerade dadur, daß der Reicbskanzler die Kalamität des Volkes nah dieser Richtung hin in ihrer richtigen Beleubtung ersceinen läßt und das Ziel seiner Reformpläne demaskirt, das auf die Zer- stôrung dieses Brutnestes der Unzufriedenheit im Volke gerichtet ift, gewinnt seine Rede eine so ungemein große Bedeutung. Der Fürst Bismarck weiß, wo das Volk der Schuh drückt, und darum wird seine Rede vom Volke verstanden werden. . .

Die „Reußische Landes-Zeitung“ bringt einen Beitrag „Zum Schieserzoll“, in welchem sie sagt:

Troß aller eingehenden Darlegungen aus tecnischen und Berufs- kreisen ist am vergangenen Freitag die Erhöhung des Scbieferzolles im Reichstage durch die vereinten liberalen Parteien gefallen. Auch bier zeigt si rect deutli wieder, daß nicht der Zweck, sondern nur das Prinzip entscheidet. Unsere Freihändler lassen lieber das baare Geld Deuts{- lands in englische Taschen wandern und dafür fremdländishen Schiefer den Markt beherrscen, als daß sie auf das uns am näcsten liegende Rücksicht nehmen. Natürlid nur des so ho gepriesenen Prinzips halber; sie nehmen keine Rücksiht darauf, daß heute Tausende von Arbeitern in den deutshen Schieferbrühen weniger bescäftigt werden, als vor Jahren “und daß eine ganze Anzahl abbauwürdiger Schieferbrüde zum Erliegen gekommen sind. Wenn wir speziell von unserer Gegend ausgehen e, 0 wiüitde die von der Regierung vorgeschlagene geringe Erhöhung des Scbiefer- zolles ein ganz neues Leben in unsere darniederliegenden Sciefer- brüche und damit in unser ganzes wirthschaftlibes Leben gebrachct haben, hunderte von Arbeitern hätten wieder Beschäftigung gefunden und die gedrückten Löhne der Scieferarbeiter hätten aufgebefert wer- den können. Doch dafür hat die Fortschritts- und Freihandelspartei kein Verständniß, eine Zollerhöhung, mag sie noch so begründet sein, geht gegen ihr Prinzip und deshalb muß sie fallen. Der

Freihandel, der nur Händlern Kapitalien in die Taschen spielen läßt, Arbeitern und Handwerkern aber immer mehr der. Boden unter den Füßen wegzieht, muß aufrecht erhalten werden. Die geringe Zollerhöhung hätte Niemanden weiter geschadet, als einigen Händlern mit englishem und französishem Schiefer, dagegen aber in ganze Länderstriche im lieben Vaterlande wieder neues Leben gebracht, mancher in den leßten Jahren zum Erliegen gekommene Bruch hätte wieder aufgenommen werden können. Es hätte wieder eine gerehte Ausgleichung uuseres Produkts gegenüber dem durch außerordentlich niedrige Wasserfrachten begünstigten englisben Schiefer stattgefunden. Denn thatsächlich stellt ih die Wasserfraht aus England bis nah Dresden billiger, als die Landfraht von einzelnen unserer Schieferbrüche, z. B. dem Franzensberg, der nah Ausfage aller Sach- verständigen den besten Schiefer des ganzen Reviers liefert, aber în- folge der ungünstigen Lage und ungünstiger Konkurrenzverhältnifse zum Erliegen gekommen ist, bis zur Bahn. England standen von früher her für seinen Verkehr ganz andere Mittel zu Gebote und man is von ganz anderen Gesichtspunkten bei geschäftlihen Entri- rungen auêgegangen als in Deutsbland. Bei Aufmachung eines nur einigermaßen abbauwürdigen Schieferbruchs oder Erzgrube hat man die Arbeit nit eher begonnen als bis man die Bahn an Ort und Stelle gebaut hatte und diese wurde wieder so angelegt, daß sie mit den näbsten Kanälen oder Hafenpläten in Ver- bindung stand und eine Umladung vom Eifenbahnwaggon in die Schiffe mit Leichtigkeit auszuführen war. Man hat sich also in England erst die Verkehrswege geschaffen und dann ist man an die Auêbeutung gegangen. In unserer Gegend, sowohl Reuß wie Mei- ningen, aber liegen die Schieferbrüche weit ab von allen Verkehrs- straßen, ihre Produkte kosten {on an Fracht und Umladung, bis sie an die Bahn kommen, so viel, ja noch mebr, wie man in England auf hunderte von Meilen dafür ausgiebt. Fast der ganze norddeutsche Markt ift daßer dem deutschen Produkt vers{lossen.

Besicht man sih aber die Kalamität beim re{ten Uchte, so sie nur in unseren eigenen Händen. Wir wollen es nit anders das zeigen wir ja nur zu deutlich bei den Wahlen. Da wird nur auf folte Volksbeglücker gehört, die den meisten Dunst vormachen, die am_ meisten auf Bismark und die Regierung lo8ziehen, sie am besten inden Shmuß treten können. Auf eine ruhige vernünftige Stimme, auf eine Stimme, die warnend auftritt, wird nicht gehört. Auch beim SchieferzoUll ist der Abgeordnete für Reuß j. L., Dr. Marx Hirs{ch, und der Ab- geordnete für den Saalfelder Kreis, Lasker, gegen den Schieferzoll eingetreten, sie haben dagegen gestimmt und damit ganz im entgegen- geseßten Interesse ihrer Wahlkreise. Mögen die Arbeiter und die Geschäftsleute, die wieder vom Arbeiter mit leben müssen, aber für die Wahl der jeßigen Reichstagsabgeordneten so energisch ins Zeug gegangen sind, si bei diesen selbst bedanken. Ein nochb weiteres Klagen über \{lechte Löhne, \{lechten Geschäftsgang, ist ja nur eine Ironie ihrer eigenen Handlungsweise.

liegt haben,

Gewerbe und Sandel.

Das unterm 3. Juli 1877 Seitens der Norwegischen Regierur g erlassene Verbot der Einf uhr von Kartoffeln aus Deutsch- land nah Norwegen if unterm 3. dss. Mts. wieder aufg e- hoben worden.

Das für Sh weden ergangene analoge Verbot ist bereits früker außer Kraft geseßt worden.

Nach Mittheilungen aus Jtalien hörden demnächst folgende Lieferungen vergeben werden:

1) am 26. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, von dex Artillerie- Direklion der Gewehrfabrik zu Brescia 30000 Stü geshmiedeter Stahlbarren für Gewehrläufe, Modell 1870, im Werthe von 72 009 Lire,

2) am 28. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, von der Artillerie- Direction der Waffenfabrik zu Torre Annunziata 24000 Gewehr- schäfte, Modell 1870, im Werthe von 84 000 Lire.

Näheres über die speziellen Bedingungen ist an Ort und Stelle zu erfahren.

Von dem Königlichen Bau-Inspektor Hilgers zu Wies- baden ist ein Handbuch zum Beurtheilen und Veranschlagen von Neu- und Reparaturarbeiten an Wohn- und Wirthschaftsgebäuden herausgegeben worden. Dasselbe ist betitelt: „Die Bau-Unter- haltung in Haus und Hof“ und im Verlage von Edmund Rodrians Hof-Buchhandlung daselbst erschienen. (Preis 2 M 80 S pro eingebundenes Exemplar.) Der Minister der öffentlichen Arbei- ten hat auf dieses Werk mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß dasselbe für zweckentsprebend und empfehlenswerth zu eradcten und namentlich zum Gebrauch für niht technische Verwaltungsbeamte

geeignet sei.

Neu-Brandenburg, 15. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Zufuhr beträgt 4500 Ctr, Die Wäscen sind gut. Das Ge- chäft entwickelt ih lebhaft bei einem Aufschlage von 10—15 M gegen die Preise des Vorjahres. Für Mittelwäschen werden 158— 170 M, für Kunslwäschen 170—178 M. gezahlt.

Landsberg a. W, 14. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Zufuhr betrug 3500 Ctr. Um 10 Uhr früh war das Geschäft be- endet, der Mgrkt ziemlich geräumt. Preise stellten d 6—9 M höher als im" Vorjahre, Der Durc{s{nittspreis betrug 171 M, O 177 M, geringere 162 1, Rustikalwollen 144 A

auptkäufer waren Fabrikanten aus Neudamm, Zielenzig. Aus- wärtige Händler waren nur vereinzelt am Markt.

Altenburg, 16: Ini, (W T. B) Die Verwaltung der Altenburg-Zeitßzer Eisenbahn \{lägt eine Dividende von 81/30 ‘/9 für Stammaktien, 71/6 %/ für Stammpbvrioritäten vor.

Wien, 14, Juni. (W. T. B.) Die beutige Generalversamm- lung der Reichenberg-Pardubißer Bahn bes{chloß, den Juli- Coupon mit 4 F[. einzulösen.

London, 14 Jui. (V. T. B) auktion waren Preise unverändert.

sollea_von italienishen Be- im Submissions8wege

In der gestrigen Woll-

Berlin, 15. Juni 1882.

In der Kreiss\ynode Berlin. referirte am 12, d. M. der Pre- diger Schmidt vom Rummelsburger Waisenhause über das Propo- nendum des Konsistoriums, betreffend die Mitwirkung der kir{lid:en Organe bei der Fürsorge für das sittlibe Wohl und die christlice Erziehung der Waisen: Wenn auch cine Anzahl Prediger und Ge- meinde-Kirchenräthe zu den Waisenräthen gehörten, so biete dies für die christlidbe Erziehung der Waisen nicht die minde1te Garantie, denn die erwähnte Zugehörigkeit hänge vom bloßen Zufall ab. Solle etwas Ersprießlihes in dieser Beziehung ges{ehen und das sei in Rücksiht auf die gesammten Verbältnisse der Welt- stadt dringend erforderlib dann müsse eine organische Verbindung der Gemeinde - Kirbenorgone mit den Waisen- rätben angestrebt werden. Es müsse die Hinzuziechung der Gemeinde- Kirchenorgane zu den Sitzungen der Waisenräthe dur Vorstellung bei den Behörden 2c. veranlaßt werden, Au seien regelmäßige Versammlungen der Vormünder, in Verbindung mit den Gemeinde- Kirchenorganen, zu veranlassen. Jn der Debatte pflihteten sämmt- liche Redner dem Referenten bei und gelangte ein in den Ausfüh- rungen des Referenten gipfelnder Antrag einstimmig zur Annabme. Prediger Behrendt refecirte sodann über das Proponendum, betreffend die Fürsorge für die aus Strafanstalten und Gefängnissen Entlassenen. Die Synode bes{loß, eine aus drei Geistlicben und zwei Laien zu bildende Kommission mit dem Auftrage zu wählen : si des Nôheren mit der Angelegenheit zu befassen, resp. weitere statistiscbe Erhebungen anzustellen und auf Grundlage derselben einer im September d. J. zu berufenden öffentlichen Versammlung von Bewohnern des Synodal-

kreises weitere praktische Vorschläge zu machen. Der Kreissynode Friedrihs8werder lagen in ihrer gestri-