1882 / 142 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Jun 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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90 93 95 913 bis 16 32 10023 24 56 57 186 87 200 bi 44 561 bis 55 769 881 bis 83 87 971 74 79 80 11092 96 bis 98 107 8 13 94 322 580 97 600 bis 5 713 bis 15 41 46 47 52 53 (12. Verlocjung zum 2. s 1882),

daß ihre res ihrer Verloosung aufgehört hat.

Formulare zu den Quittungen werden von den oben- Kasssen unentgeltlih verabfolgt. Berlin, den 15. Zuni 1882. Hauptverwaltung der Staatsschulden. Sydow. Hering. Merleker. Mithelly.

Bekauntmagchung.

Bei der heute öffentlich in Gegenwart eines Notars Morin Ei osung pan Sbazin Allien der Münster- r envayn hnnd folgende am 2. Januar 1

[gende 2023 Stück zu 100 blr. : 9 A : Nr. 31 bis 40 61 bis 70 131 bis 150 161 bis 180 281 bis 290 301 bis 310 391 bis 400 611 bis 620 711 bis 720 761 bis 770 801 bis 810 841 bis 850 861 bis 890 911 bis 920 1011 bis 1020 1061 bis 1070 1171 bis 1180 1191 bis 1200 1291 bis 1300 1391 bis 1400 1441 bis 1460 1471 bis 1490 1551 bis 1560 1621 bis 1640 1691 bis 1700 1711 bis 1720 1767 bis 1780 1911 bis 1920 2111 bis 2120 2131 bis 2140 2201 bis 2210 2261 bis 2270 2291 bis 2310 2381 bis 2390 2401 bis 2410 2451 bis 2460 2491 bis 2500 2561 bis 2570 2601 bis 2610 2691 bis 2700 2751 »%is 2770 2781 bis 2790 2861 bis 2880 2921 bis 2930 3021 his 3030 3111 bis 3120 3141 bis 3160 3222 bis 3231 3263 bis 3272 3293 bis 3312 3433 bis 3452 3513 bis 3532 3693 bis 3702 3913 bis 3922 3963 bis 3972 4033 bis 4042 4113 bis 4122 4223 bis 4232 4293 bis 4302 4413 bis 4422 4503 bis 4512 4583 bis 4612 4733 bis 4742 4763 bis 4772 4843 bis 4852 4983 bis 4992 5033 bis 5042 5053 bis 5062 5123 bis 5132 5153 bis 5162 5203 bis 5212 5333 bis 5342 5413 bis 5422 5513 bis 595922 5533 bis 5542 5633 -bis 5642 5653 bis 5662 5793 bis 5802 5843 bis 5852 5944 bis 5953 5964 bis 5973 6004 bis 6013 6074 bis 6083 6154 bis 6163 6194 bis 6203 6255 bis 6274 6285 bis 6294 6335 bis 6344 6385 bis 6394 6425 bis 6434 6445 bis 6454 6655 bis 6664 6805 bis 6814 6845 bis 6854 6875 bis 6884 6925 bis 6934 7035 bis 71044 7095 bis 7114 7125 bis 7134 7165 bis 7184 7205 bis 7234 7245 bis 7264 7275 bis 7294 7365 7395 bis 7404 7435 7437 bis 71444 7495 bis 7504 7605 bis 7624 7665 bis 7674 7685 bis 7694 7715 bis 7744 7845 bis 7854 7915 bis 7924 7975 bis 7984 8025 bis 8034 8066 bis 8075 8096 bis 8105 8136 bis 8145 8176 bis 8185 8246 bis 8265 8346 bis 8355 8436 bis 8445 8776 bis 8785 8817 bis 8826 8857 bis 8896 8917 bis 8926 8947 bis 8956 8977 bis 8986 9017 bis 9026 9297 bis 9306 9407 bis 9426 9457 bis 9466 9487 big 9496 9587 bis 9596 9607 bis 9616 9738 bis 9747 9808 bis 9817 9828 bis 9837 9958 bis 9967 9978 bis 9987 10008 bis 10017 10028 bis 10037 10118 bis 10127 10148 bis 10167 10248 bis 10257 10420 bis 10429 10460 bis 10469 10500 bis 10509 10540 bis 10549 10560 bis 10569 10610 bis 10619 10630 bis 10639 10670 bis 10679 10730 bis 10739 10750 bis 10759 10830 bis 10839 10850 bis 10869 10891 bis 10900 10911 bis 10920 11001 bis 11010 11031 bis 11040 11081 bis 11090 11221 bis 11230 11281 bis 11290 11341 bis 11350 11495 bis 11504 11555 bis 11564 11615 bis 11624 11688 bis 11694 11725 bis 11734 11894 11927 ge- Ge Ten: s U _LVieselven werden den Besißern mit der Au ) gekündigt, den Kapitalbetrag vom 2. Januar 1882 ab B der Staatéschulden-Tilgungskasse hierselbst, Oranienstraße 94, gegen Quittung und Rückgabe der Aktien nebst den Talons zur Abhebung der Zinsscheine Reihe VIII, zu erheben. Die D eO S G EB L 9 Uhr e de bis 1 Uhr Nachmittags usschluß der Sonn- und Festtage und chi ei E rid 14 j s S Die Einlösung geschieht auch bei den Königliche Regierungs - Hauptkassen, den Bezirks-Hauptkassen vér Ben vinz Hannover und der Kreiskasse zu Frankfurt a. M, Zu diesem Zwecke können die Aktien nebst Talons einer dieser Kassen schon vom 1, Dezember d. J. ab eingereiht wer- den, welche sie der Staatsschulden - Tilgungskasse zur Prü- fung vorzulegen hat und na erfolgter Feststellung die Aus- zahlung E S k. F. ab bewirkt. om 1. Januar 1883 ab hört di i D en Qu ) 14 PEENINOR ugleich werden die bereits früher E Et A ttion : E I, ¡now r. 1257 926 3016 19 20 31 988 7156 961 80 B5 109 bis 11 963 11399 675 bis 79 81 bis 83 (10. Ver- Ten gt J: Jultuar 1880); L, 604 bis 8 2237 bis 39 463 80 554 663 976 3379 80 650 bis 52 906 4076 bis 78 80 140 bis 42 701 5369 468 bis 70 725 bis 32 895 956 6252 470 511 97 7518 24 8266 bkis 80 82 83 627 80 9157 bis 59 64 65 245 46 376 992 19215 515 648 49 823 981 82 11126 Lis 29 42 43 47 573 879 (11. Verloosung zum 2. Januar 1881); Nr. 9 10 49 154 59 60 316 19 20 553 bis 55 681 bs 84 730 71 78 79 813 bis 20 92 bis 94 971 1005 112 52 237 bis 47 49 641 bis 45 758 2062 64 69 70 105 bis 7 67 73 322 bis 24 27 bis 29 74 75 513 20 701 7 44 bis 46 881 bis 85 933 60 3251 52 406 bis 11 660 bis 62 756 76 77 85 bis 87 820 4149 99 239 351 65 68 69 71 5012 31 82 135 71 72 98 bis 202 54 323 448 49 543 bis 46 64 69 72 bis 75 619 bis 21 23 bis 27 29 31 32 77 85 86 743 51 819 20 833 bis 35 37 74 75 88 6059 60 192 322 626 949 7135 306 7 32 33 84 416 17 583 636 bis 43 926 27 30 8016 38 43 64 65 123 559 bis 65 640 bis 42 45 72A 45 976 9009 13 97 106 47 53 56 76 91 92 362 bis 64 77 bis 80 86,468 69 517 24 43 bis 45 765 bis 67 820

hierdurch wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen,

erzinsung bereits mit dem 31. Dezember des Jah-

lin, den 16. Juni 1882,

Hauptverwaltung der Staatsschulden. Sydow. Merleker. Mihelly.

T rts- und Medizinal-Angelegenheiten, Wirkliche Ge-

Abgereist: Se. Durchlaucht der Reichskanzler und Prä- E des Staats - Ministeriums Fürst R RO m arck O

5 der Ministerial-Direktor im Ministerium der geistlihen,

Karte des Deutschen Reiches

in 674 Blättern und im Maßstabe 1:100000 der natür- lihen Länge.

Bearbeitet von den Generalstäben der Königreiche Preußen, Bayern Sachsen und dem statistish-topoaraphishen Bureau des Königreichs Württemberg.

Im Ans{luß an die diesseitige Anzeige vom 15 Dezember 1881

wird hierdurch bekannt gemat, daß ferner nabbenannte Blä Karte des Deutschen Reiches: 81 ° E M

Nr. 110. Cuxhaven,

Nr. 146. Hamburg,

Nr. 149. Schwerin,

Nr. 178. Due,

Nr. 181, Ludwigslust,

E Nr. 214. Wittftock dem Debit übergeben worden sind. Diese Blätter, welche \ich durchweg auf eine neue Triangulation und topographische Aufnahme gründen, sind im Kupferstich und mit illuminirten Kreisgrenzen und Gewäfsern ausgeführt. Jn administrativer Beziehung enthalten obige 6 Kartenblätter Theile der Provinzen Schleswig-Holstein und Hannover, der Großherzogthümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklen- burg-Streliß, der freien und Hansestadt Hamburg und des Regierungs- bezirks Potsdam. Die 6 genannten Kartenblätter repräsentiren eine Fläche von 100,5 geogr. Qu.-Meilen, von welchen 88,3 auf das Land und 12,2 auf das maritime Gebiet fallen. Leßteres enthält eine voll- 1tändige Darstallung der Watten, Hocsände (die Trümmer einer unter- gegangenen Küstenzone), sowie eine Auswahl Tiefenzahlen und See- zeihen. Die Tiefenkurven begrenzen Stufen von 2, 4, 6 und 10 m. Diese maritimen Angaben sind den neuesten Seekarten der Kaiserlich deutschen Admiralität entnommen. Das bereits früher veröffent- lihte Blatt Westerland enthält eine „Uebersicht der Höhenlage des Mittelwassers an 23 Pegeln der Ost- und Nordsee, sowie des mitt- leren Fluth- und Gbbestandes gegen den Normal-Nullpunkt, auf welchen sich alle absoluten Höhenangaben des deutschen Festlandes in den neuern Kartenblättern beziehen“. Für die diesseits veröffentlichten Kartenblätter is der General-Kommissionsdebit der Simon Schropp- schen Hof-Landkartenhandlung in Berlin, Charlottenstraße 61, über- tragen worden. Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 4 50 S und ist dasselbe nah vorgängiger Bestellung durh jede Buch- und Land- kartenhandlung zu beziehen. Daselbst kann auch das Uebersichts- Tableau und das gedruckte Verzeichniß aller bereits vorhandenen und künftig erscheinenden Sektionen der Karte des Deutschen Reiches eingesehen werden. Berlin, den 17, Juni 1882, Königliche Landes-Aufnahme. A Abtheilung.

F. V.: von Leithold, Major.

Nichkamtlihßes. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 20. Juni. Se. Majestät der Kaiser und König besuchten, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Ems, gestern Abend die Theatervorstellung, seßten heute argen die Brunnenkur fort und machten dann eine Pro-

nade.

Nach der Rückkehr nahmen Se. Majestät der Kaiser so- dann die Vorträge des Hofmarschalls Grafen Perponcher und a des Militärkabinets, General-Lieutenants von Albedyl!

n.

An dem gestrigen Diner bei Sr. Majestä: nahmen Theil : Prinz Nicolaus von Nassau, Graf Dohna: Sclobltte General-Lieutenant von Werder, General-Major von Minkwitß und Kammerherr von Lepel.

__— Se. Majestät der König interessiren Sich lebhast für die Vorarbeiten, welche nöthig sein werden, um im Wege der Geseßgebung den Druck der Steuern zu mindern, Zu diesem Behufe muß natürli vor allen Dingen das Maß des Drucks und die Bedürfnißfrage klargestellt werden. Um für diese Klarstellung und die eventuelle Abhülfe durch Gesehz- vorlagen neues und authentishes Material zu besc{affen, hat der König dur einen an das Staats-Minikerium gerichteter Erlaß angeordnet, daß Jhm von jeßt ab in jedem Monat eire Uebersicht der Zahl und Vertheilung der Zwangsvollstreckungazn vorgelegt werden soll, welhe auf dem Gebiete der Staats- steuern, der kommunalen Zuschläge zu denselben und der Bei- treibung des Schulgeldes stattgefunden haben.

__— Jn der Ersten Beilage befinden sich Uebersichten über die Steuereinziehungen in Berlin, auf welche wir an dieser Stelle aufmerksam machen.

_ Die vereinigten Auss{hüsse des Bundesraths für Zall- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr Warn

der Ausshuß für Zoll: und Stk T ) Sizungen. 3 euerwesen hielten heute

Nas Von den Protokollen der internationalen Münzkonfe renz zu Paris im Jahre 1881 nebst den wich- ; tigeren Anlagen ist eine deutsche Uebersezung in Carl Hey-

manns Verlag in Berlin erschienen. Das Exemplar ist Buchhandel für 20 „# zu beziehen. Exemplar ist im

__— Ein Ausêmwanderungsagent, welher wissentlich mit einem die Desertion beabsihtigenden Seidea ines Aus- wanderungsvertrag abschließt, ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 1, Strafsenats, vom 13, April d. J., selbst wenn der Soldat sodann nicht ein:nal den Versuch zur De- sertion gemacht hat, wegen versuchter Beförderung der De- sertion aus 8. 141 des Strafgeseßbuchs zu bestrafen.

Eine dur Begießen mit Vitriol oder einer anderen äßenden Substanz zugefügte Körperverlezung ist nah einem Urtheil des Reichsgerichts, 11, Strafs., vom 31. März D, F, QIS einfahe Körperverlegung aus §, 223 des Straf- geseßbuchs und nicht als Körperverleßung vermittelst eines ge: fährlihen Werkzeuges aus §. 223a, zu bestrafen.

Der General-Lieutenant des Barres, Präses Ober-Militär-Examinations-Kommission, ist von Ulak Mar der Provinz Westfalen hierher zurückgekehrt.

Baden. Karlsruhe, 19. Juni. (W. T. B. D Aus\chuß der Landstände i zum 96. Juni ‘vente Prüfung der Staatsrehnungen einberufen worden.

Meckelenburg. Neustrelitz, 18. Juni. (Meckl. Anz. Die Erbgroßherzogin Elisabeth wurde H Abe 11 Uhr von einem Prinzen glücklih entbunden. Der neu- fans Erbprinz ist das dritte Kind des hohen erbgroßherzog-

‘Regierungs-Rath de la Croix nah Ragah.

zessinnen sind.

hen Paares, d essen beide ältesten Kinder bekanntlich Prin-

res Botschafter am hiesigen Hofe ernannt werden. reichishe Regierung habe eine dieserhalb an sie ergangene An- frage der russishen Regierung zustimmend beantwortet.

nisses reihen Flaggenshmuck angelegt. Di É RG nerin und der Erbprinz befinden si Weite L Wöch-

Sachsen-Altenburg. Altenburg, 18. Juni. (Lei Ztg.) Die Prinzessin Margarethe is in da Nad A 16. zum 17., halb 2 Uhr, zum großen Schmerze ihrer Durch- lauchtigsten Eltern und Geschwister, des Herzoglihen Hauses und Landes verschieden. Geboren war die Prinzessin am 22. Mai 1867 zu Altenburg. Der Herzog ist vorgestern Nach- mittag, die Herzogin gestern von Hummelshain hier ein- getroffen. Die Beiseßung der heimgegangenen Prinzessin wird dem Vernehmen nach am Mittwoch Vormittag stattfinden. Ua E Sir S ns R S von Schaum-

S z weiter der verstorbenen Prinzessin M find heute hier eingetroffén. tei Amidihaii

Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen 17. Juni. Durch Höchstes Reskript ist der La O des Fürstenthums auf Montag, den 26. d. M. cinberufen worden.

Oesterreih-Ungarn. Wien, 17. Juni. (W. 2ta. Das Rehnungsdepartement 11 des K. ° Sinar Mi riums hat soeben in der K. K. Hof- und Staatsdruckerei eine tabellarische Zusammenstellung der Ergebnisse der Ver- zehrungssteue r im Jahre 1881 erscheinen lassen, der wir hier einige der wichtigsten Daten entnehmen.

Der Ertrag der Verzehrungssteuer in der ganzen Mon- arhie war im vorigen Jahre 109 713 465 M um über 15 Millionen mehr denn im Fahre 1880, wo der Gesammt: ertrag sih auf 941/52 Millionen belaufen hatte. Von dem vor- jährigen Gesammtertrage per 109,7 Millionen entfallen auf die im Reichsrathe vertretenen Königreihe und Länder 92,6 Millionen, um 13 Millionen mehr als im Jahre 1880, und von jenen 92,6 Millionen wiederum auf das flache Land 76,8, auf die geshlo}ssenen Städte 15,7 Millionen Gulden ; nämlich auf Wien 11 Millionen (im Vorjahre 10,7 Millionen), auf Linz 168 821, auf Graz 867 180, auf LaibaG 150 539, auf Triest 860 000, auf Prag 1 475 706, auf Brünn 482 550, auf Krakau 457 933 und auf Lemberg 279 546 Fl.

; Auf die Länder der ungarischen Krone entfallen von der Gesammtsumme der im Jahre 1881 in der Monarchie einge- hobenen Verzehkungssteuer per 109,7 Millionen Gulden fast 17 Millionen (16 961 791 Fl., um 2 Millionen mehr als im Vorjahre) und hiervon auf das flache Land 13 499 542 SL., auf die beiden geschlossenen Städte 3 462 249 Fl., nämlich auf Budapest 3330878 und auf Preßburg 131 371 Fl. Jm kroatisch:\lavonischen Gebiete der Militärogrenze wax der Ertra M o E O, 96 E FL., auch hier um 17 694 Fl.

ehr als 1m Vorjahre, endlih in Bosnier ego- wina 34 966 Fl jahre, ch in Bosnien und der Herzego

Die Verzehrungssteuer ist bekanntlich in den „ges{hlo}senen“ Städten höher als auf dem flachen Lande, S sie denn auch in Wien im vorigen Jahre 11 035 659 Fl., wäh- rend sie im ganzen übrigen Lande Nieder-Oesterreich nur 6 546 305 Fl. einbrachte. Jn Steiermark bezahlte Graz fast halb so viel als das flache Land (867 150 Fl. gegen 1 865 616 Fl.). n Laibach und Krain ist das Verhältniß ein ähnliches (150 539 esl. gegen 390 030 Fl.); im Küstenlande wird dagegen das Ver- hältniß Nieder-Desterreichs noh überboten, denn Triest bezahlt mehr als doppelt so viel als sein Territorium, Görz, Gradiska und

strien, 860 000 Fl. gegen 390 615 Fl. Anders stellt ih die

ache wieder in Böhmen und Mähren ; in Böhmen, das auf dem flachen Lande 42,8 Millionen Gulden an Verzehrungs- steuer aufweist, darunter allerdings 31,8 Millionen an Zucker- steuer allein (wobei natürlich auf die Steuerrückvergütung bei der Ausfuhr, also auf den Reinertrag der Zuckersteuer nicht Rücksicht genommen ist), steht Prag mit nicht ganz anderthalb- Millionen verhältnißmäßig zurück, und ebenso ist es auc in Mähren, aber wiederum durch die Zuckersteuer, welche 10,6. Millionen Gulden von den 13,5 Millionen Gulden der Ver- zehrungssteuer des _flachen Landes ausmacht, neben den 482550 Fl. der Stadt Brünn. Jn Sthlesien beträgt die Zuckersteuer weit mehr als zwei Drittel der ge- jammten Verzehrungssteuer, 1,9 von 2,8 Millionen Gulden. Jn Galizien fällt die Zuersteuer, die sonst nur noch in Nieder-Oesterreich mit 439 031 Fl. eingestellt ist, mit ihren 160 450 Fl. wenig ins Gewicht, und so ist denn auch das Steuerverhältniß zwishen dem flachen Lande, 4 Millionen, und den beiden geschlossenen Städten Krakau und Lemberg, R 637 T E kein Ion es,

a den 1 illionen Gulden Verzehrungssteuer der Stadt Wien sind folgende Hauptposten rungosi Wein 1,3 Millionen Gulden, Bier bei der Einfuhr 1,25, in Wien selbst erzeugtes Bier 1,28 _Millionen Gulden, Schlachtvieh 838 000, Kälber 262 000, Schweine 376 000, frishes Rind- fleisch 407 000, Mehl, P a rve 2c. 468 000, frishes Obst 2c. 112 000, Butter, Schmalz, Kerzen 2c. 125 000, Oele aller Art, darunter auch Petroleum, 230 000, Steinkohlen 199 000, Gefällésicherstellungen und andere Einnahmen 2955 682 Fl.

18. Zuni. (Pr.) Mit dem Courierzuge der Staats- bahn hat heute Nachmittag Fürst Alexander von Bul- garien, welcher sich im Laufe des Vormittags von dem Kaiser verabschiedet hatte, die Rückreise nach Sofia angetre-

ten. Aus Bozen wird über das Befinden des Er herzogs Heinrich berichtet : Da der Heilprozeß günstig v d den bis auf Weiteres keine Bulletins mehr ausgegeben.

áuft, wer-

19. Juni. (W. T. B.) Die „Politische Cor- ondenz“ meldet, Fürst Lobanow würde zum russischen. Die östier-

Die türkische Mission, bestehend aus dem Adjutan-

ten des Sultans, Drigalsky Pascha, und dem Sekretär des Sultans, Kiazim Bey, welhe S rx. Majestät dem Kaiser Wilhelm fünf Araber-Hengste als Geschenk des Sultans

überbringt, ijt heute Nachmittag hier eingetrof morgen die Reis, Ÿ g h ngetroffen und wird

e nah Berlin fortseßen. Pest, 18, Juni, (Pr.) In Folge des Vorkommens der

Phylloxera in der Waihener Gegend hat der Handels- Minister über alle Weingärten in Waitzen die M ange-

ordnet. Die Ausfuhr von Trauben, Reben und Pflanzen

sowie das Ausgraben der leßteren ist strengstens untersagt.

Großbritannien und Jrland. London, 19. Zuni.

(W. T. B.) Jn der beutigen lärt e Únter-Staaf beutig R NIT Rus erklärte den Vorschlag betreffs der Konferenz gestern, Oesterreich- Ungarn heute angenommen. Rußland einiger Zeit zugestimmt; Zialien habe bereits früher erklärt, es werde dem Beispiele der anderen Mächte folgen. Somit

ekretär Dilke: die deutshe Regierung habe

habe demselben vor

e Die Stadt hat zur Feier des frohen Ereig-

sei jeßt die Konferenz von allen Mähten angenommen.

Dem Lordmayor isst ein Telegramm des eng- lishen Konsulatsarztes in Alexandrien zugegangen, worin mitgetheilt wird, daß Tausende von christlichen Familien unter Zurücklassung ihrer gesammten Habe aus Egypten flüch- teten; ferner wird dem Lordmayor die Organisirung eines Hülfsfonds zur Unterstüßung der Nothleidenden aller Nationen vorgeshlagen. Das Telegramm is vom Lordmayor mit dem Bemerken veröffentliht worden, daß es Sache der englischen Bevölkerung sei, sich über die zu ergreifenden Maßnahmen auszusprechen.

Die gerichtliche Verhandlung gegen den wegen der beshlagnahmten Waffenvoräthe verhasteten Jrländer Thomas Walsh is} heute auf 8 Tage vertagt worden. Der Antrag auf Freilassung desselben gegen Kaution wurde vom Richter abgelehnt. i

Durban , 16. Juni. (Allg. Corr.) Die Nahrichten aus dem Zululande sind fortgeseßt höchst beunruhigender Natur. Jn Nord-Zululand erwartete man mit Gewißheit den Ausbruch von Kämpfen zwischen den verschiedenen Stämmen. Fohn Dunn hält sih für jede Eventualität bereit. Einige Europäer ver- lassen das Land. Die in Natal geshürten Fntriguen liegen allen diesen Unruhen zu Grunde. Wie verlautet, kampiren die Familien der von John Dunn einberufenen Krieger an den Ufern des Tugela und sind für den Nothfall fluchtbereit.

Im Kap-Parlament wurde gestern die erste holländische Rede’ gehalten. Der redende Deputirte drückte seine Befriedi- gung über die Legalisirung der holländishen Sprache aus, erklärte aber seine Absicht, künftighin sich der englischen Sprache zu bedienen. Oberst Gordon empfahl durchgreifende Reformen in Bezug auf das Vertheidigungswesen der Kolonie.

Frankreih. Paris, 18. Juni. (Fr. C.) Die Deputirtenkammer fuhr gestern in der Verhandlung über den Naquetschen Geseßesvorschlag, betreffend die Wiederherstellung der Ehescheidung, fort. Der Antrag des Herzogs von Larochefoucauld, daß es der geschiedenen Ehefrau verboten sein solle, den Namen des Gatten zu tragen, wurde, nachdem man ihn in Betracht gezogen hatte, in definitiver Abstimmung verworfen. Zu einer län- geren Debatte gab die Frage Anlaß, wie die materielle Lage der Kinder nah der Scheidung zu regeln sei. Nach den Anträgen des Ausschusses, welche durhgingen, soll den Kin- dern, wenn die Scheidung auf Grund freiwilliger Zustimmung der Ehegatten erfolgt, die Hälste des Vermögens ihrer Eltern zukommen, in dem Falle der Scheidung aus besonderen geseß- lihen Gründen abex der Schuß der Rechte der Kinder den Gerichten überlassen werden.

Türkei. Konstantinopel, 18. Juni, Nachts. (W. T. B.) Der Minister des Auswärtigen Said Pascha sprah heute den Botschaftern seinen Dank aus für die Unter- stüßung, welche die Konsuln den Behörden in Alexandrien bei der Wiederherstellung der Ruhe geleistet. Mukhtar Pascha, dessen Entsendung nach Egypten nicht aufgegeben ist, soll gemeinschastlih mit Derwisch Pascha wirken.

20. Juni. (W. T. B.) Jn einer der Pforte zu- gegangenen Depesche Derwish Paschas wird die Situation in Egypten als sehr befriedigend bezeichnet. Arabi gehorhe pünktlich den Anordnungen des Khedives. Der deutsche Oberst Kähler i} unter Verleihung des Osmanié:Drdens zweiter Klasse zum Brigade-General er- nannt worden; die 3 übrigen deutschen Offiziere wurden zu S ernannt und erhielten den Osmanié-Orden dritter

asse.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 20. Juni. (W. T. B.) Der Kaiser hat dem Geheim-Rath Thörner für seine besonderen Vecdienste bei Regelung der türkischen Kriegsentshädigungsfrage den Weißen Adler-Orden verliehen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 15. Juni. (Hamb. Corr.) Die Kommmission, welche die Regicrung vor 2 Jahren zur Ausarbeitung eines Gesetzes, betreffend die Reorganisation des Heerwesens und der Landes- vertheidigung im Allgemeinen, niederseßte, hat ihre Arbei- ten jeßt beendet und wird an einem der nächsten Tage ihre Schlußsißung halten.

Christiania, 14. Juni. Wie bereits gemeldet, hat das Storthing vorgestern mit 70 gegen 38 Stimmen abermals die beantragte Erhöhung der Apanage des Kronprinzen Gustav von 30 000 auf 80000 Kronen abgelehnt. Seitens der Minorität wurde daran erinnert, daß als das Storthing im vorigen Jahre die Erhöhung ablehnte, geltend gemacht wurde, daß dieses nur als eine Ausseßung der Frage zu be- trachten sei, und ein Redner der Minorität, Moßfeldt, bemerkte, daß der Antrag der Majorität, bei der bisherigen niedrigen Apanage stehen zu bleiben, nicht gerade der Adresse entspreche, in welcher das Storthing kürzlich anläßlich der silbernen Hochzeit dem König die Ergebenheit des Volkes und dessen herzlihen Wunsch offenbart habe, daß die Zukunft für Se. Majestät und das Königliche Haus eine leichte und glückliche sein möge. Die Majorität blieb die Antwort s{uldig und lehnte die Erhöhung der Apanage ab. Dieses Vorgehen der radikalen Majorität des Storthings wird in einem Artikel des hiesigen „Morgenbladet“ aufs Schärfste getadelt. Das Blatt bedauert, daß die Viajorität nicht einzusehen vermocht hat, daß es mit der Würde Norwegens als selbständigen Reiches nicht harmonirt, wenn das Storthing es Schweden überlasse, den verhältnißmäßig größten Beitrag zum standesgemäßen Unter- halt des Königshauses zu leisten. „Wenn die Mitglieder der Majorität wüßten, wie dieser Beshluß in Schweden, in Däne- mark vnd in anderen Ländern beurtheilt wird sagt „Mor-

enbladet“ s{ließlich dann hätten sie einschen müssen, daß ie dadur Volk und Land in den Augen anderer Nationen erniedrigen.

Dänemark. Kopenhagen, 19, Juni. (W. T. B.) ors Königlihe Hoheit die Erbprinzessin von ahsen-Meinin gen traf heute Vormittag von Korsoer ier ein, wurde am Bahnhof vom König begrüßt und vegas ih sodann nach dem Hotel d’Angleterre, wo die Prinzessin den Besuch der Königin empsing, Nachmittags sehte die Erbprinzessin ihre Reise nah Stockholm fort.

__ Amerika. New-York, 16. Juni. (Allg. Corr.) Sämmtliche Dampfer-Linien, mit Ausnahme der fran- zöfischen, habcn sich geweigert, die Kopfsteuer für Ein- wanderer zu bezahlen, weshalb der Einwanderungskommissar beschlossen hat, das Einwanderungsdepot Castle Garden ge en alle Einwanderer zu \{ließen, die mit anderen als franzö hen Dampfern ankommen.

Polizeipräfekt, welcher im Verdacht stand, der Urheber des jüngsten Blutbades zu sein, sei plößlih gestorben. Ragheb Pascha, Rashid Pascha und Arabi Bey sind heute von Kairo eingetroffen und haben dem Khedive und Derwisch Pascha die Mittheilung von der erfolgten N eu- bildung des Ministeriums gemaht. Die Namen der Minister sind bis jeßt noch nicht bekannt gegeben. Die französischen und griehiscchen Kriegsschiffe nehmen Flücht ige aller Nationalitäten an Bord. Der englische Konsul Cookson hat allen englishen Staatsangehörigen den Rath ertheilt, das Land zu verlassen ; die Zahl derselben wird von dem Konsulat auf 300 geschäßt.

Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Jsmailia, die Stadt sei beunruhigt durh eine große Anzahl von Be- duinen, die sih der Stadt genähert hätten und an den nicht bewahten Ufern des Suezkanals umherstreiften.

Zeitungsfstimmen.

Das „Wiesbadener Sonntagsblatt“ schreibt:

Am 9. wurde wie am 6. die Erhöhung des Stiefer- zolles von der liberalen Mehrheit ablt. Dadurch ist gerade gegen unser Land Nassau ein s{chwerer Schlag ge- führt worden, für das sich die Erhöhung des Schieferzolls als ein unabweisbares Bedürfniß schon längst herausgestellt hat. Zum Nachtheil unserer, besonders der Cauber Schieferindustrie verwendet man zumal in Nerddeutshland französishen und englischen Schiefer, denn er ist, obgleih \{chlechter, immerhin wohlfeiler. Auf die Einfuhr des ausländischen Sciefers hätte also ein Zoll gelegt werden müssen, wenn überbaupt die nassauishe Schieser- industrie gedeihen soll. Die Freihändler haben wieder einmal durch ihre Agitation in den ihnen zur Verfügung stehenden Blättern und durch ihre Abstimmung im Reichstage für das Portemornaie jener Spekulanten gesorgt, welhe fremden Schiefer einführen, derweil im Lande Nassau Hunderte, ja Tausende, welche auf die Schieferindustrie angewiesen sind, in immer größere Be- drängniß gerathen oder bereits thatsächlich Mangel lei- den. Vor Allem hat sih die „Köln. Ztg.“ angelegen sein lassen, gegen den Schieferzoll zu agitiren. Jeßt hat es sich herausgestellt, daß die betreffenden Artikel von einem Kölner Groß- händler in ausländishem Schiefer inspirirt sind. Möge das Volk bald einsehen, wer seine Feinde sind, und wie sie unter der Maske der Preundschaft die Verblendeten zu rerderben suchen. h

Das „Wiesbadener Sonntagsblatt“ versichert, daß troy des Verhaltens der Opposition „die große Masse unseres Volkes in Bismarck doch noch immer den „getreuen Eckart“ der Nation sehe, dessen Stimme sie stets in höchster Spannung lausche““, Das Blatt fährt dann fort:

Wir wollen keinen Vergleich zwischen Bismarck und Garibaldi ziehen, aber cigenthümlich berührt es doch, wenn wir dort ein Volk am Grabe seines nationalen Helden, als welchen die Italiener nun einmal ihren Garibaldi verehren, in tiefer Trauer sehen und hier ven ungleich größern, den wahrhaft großen Mayn und Patrioten, der sich um sein Vaterland ganz andere Verdienste erwarb, wie er bittflehend und warnend zugleich vor die Bertreter des Volkes hintreten muß, und ihnen die Pflichten für das Vaterland ins Ge- dächtniß zurückzurufen und fie zu mahnen, daß der Fraktions- gedanke wieder hinter dem nationalen Gedanken zurücktreten möge! Die äußere Einheit haben wir ja wohl errungen, aber damit ist den Bedürfnissen unseres Volkes noch kein Genüge gethan. Größer und \chwieriger sind die Aufgaben der inneren Reform, die Verbesserung unserer sozialen und materiellen Verhältnisse, die unerläßlich ist, um das Volk vor wirthschaftlichem Ruin, die Staaten und das Reich vor der Auflösung zu schüßen. Der wahre Staatsmann wirft den LVlick bis in die fernste Zukunft und erkennt die Gefahren, die unser noch harren. Sie abzuwenden ift sein Beruf, aber er findet wenig oder gar kein Verständniß bei denen, die mit ihm geneinsam arbeiten sollen, um die Zukunft der Nation sicher zu stellen. Die Vertreter des Volkes müssen es sh sagen lassen und Bismark hat darin recht —— daß tie Zukunft auf den deutschen Dynastier beruhe, die den nationalen Gedanken hößer halten als die parlamentarishen Vertreter der Nation, die über den Einzelinteressen und dem Fraktion8gezänke die Interessen des großen Ganzen außer Acht lassen... Und leider sind es gerade diejeniger. Parteien. die fon \o \tolz darauf pochen, daß sie dem nctionalen Prinzip \tets gehuldigt, gerade diese Parteien sind es, die den von wahrhaft patriotishem Geiste durch- wehten Bestrebungen des Kanzlers den größten Widerstand entgegen- seßen und ihn in seinem Wirken und Schaffen zu lähmen suhen. Daf, er in diesem Kampfe noch nicht wirklich er- lahmt ift, danken wir sciner Hingabe an Volk und Vaterland, seiner Treue gegen Katser unr Reich, die ihn immer wieder bestimmt, den Stein den Berz hinanzuwälzen, so oft ibn auch scine parlamentarischen Widersacher binabstoßen. Einst, wenn die bessere Einsicht der Volks- massen sich auch praktisch bei der Wahl seiner Vertreter allüberall bethätigt und diese Zeit kann nicht ausbleiben dann wird jener Stein auf der Stelle baften bleiben und zur Grundlage einer gedeih- lichen politishen und sozialen Entwickelung unseres Volkes dienen.

Das „Kleine Journal“ theilt die Resultate des „Reichs-Anzeiger“ Nr. 140 veröffentlihten Materials über die Steuerexekutionen in Preußen mit und bemerkt dazu:

Diese Thatsachen sind so überwältigend, daß wir dem Abscheu des Reichskanzlers gegen die Klassensteuer nur beistimmen können. Das is] eine JIllustration zu der Erklärung des Hrn. Rickert, die Klassensteuer solle das Pflichtbewußtsein der Massen in Preußen s{härfen. Sage man lieber, es dient dazu, um Ha5 und Verachtung gegen Staat und Gesellschaft zu erzeugen, indem man dem armen Mann wegen der Paar Mark, die er, um Brot und Kleidung für scine Kinder zu beschaffen, braucht, mit der Pfändung zu Leibe geht und ibm das leßte Hauêgeräth erbarmungs- los aus der Stube holt. e : i

Es ist daher durchaus gerechtfertigt, wenn der Reichskanzler nicht mehr warten will . .. ., sondern sofort in Preußen selbst an die Reform dieser unerträglidden Zustände gehen will :

Die „Staatsbürger-Zeitung“ sagt bei Be- sprehung der leßten Rede des Herrn von Bennigsen:

Nun, wir meinen, daß bei aller Hobachtung vor der Weisbeit des Ministers von Hardenberg doch heute nach Herstellung des Deutschen Reiches, nach einem so ungeheuren Umschwung der Dinge, nit mehr als maßgebend eratet werden kann, was in den zwanziger Jahren vielleidt als richtig befunden sein mag. Aber auc abgesehen davon, so darf do nicht außer Acht ge- lassen werden, daß die große Majorität des Volkes von der direkten Steuer nichts wissen will und dieselbe je früher je lieber los sein möchte. Vielleicht ist dem Volke diese Einsicht erst später gekommen, aber sie ist eine Folge der prars, und diese steht unbedingt böber, als die Theorie des Manchesterthums.

Centralblatt für das Deutsche Reich, Nr. 24, Jn- halt: Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen des Reichs für das Etatsjahr 1881/82, Zoll- und Steuerwesen: Titelverleibung an cinen Reichsbevollmächtigten ; Aenderungen der Regulative , betreffend die fortlaufenden Konten. Konsulatwesen: Exequaturertheilung. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebicte.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 24, Inhalt: Amtliches: Erlaß vom 3. Juni 1882, Perfonalnacribten.

Afrika. Egypten. Alexandrien, 19, Juni. (W.T.B.) Das „Reutersche Büreau“ meidet: Gerüchtweise verlautet, der

Nichtamtliches: Mittheilungen über die Straßenbahnen Englands. (Fortsetzung.) Die Dachschieferfraze. Das Judizirhaus auf dem

A in Marburg. Die Gotthardbahn. (S&luß.) Die volfksthümlichen Formen dee deutshen Hauses. Vermischtes: Kon- kurrenz um Entwürfe zu dem Cas Ergebniß der Bauführerprüfungen in Preußen im Jaßre 1881/82. Das Amts- gerichtsgebäude in Opladen. Stephaniebrücen-Konkurrenz in Wien. Internationale elektrische Ausftellung in Wien. Victor Emanuel- Denkmal in Rom. Qualitätéuntersubungen von Eisen und Stahl. Der Seeschiffahrtskanal zwischen dem atlantischen Ozean uud dem Mittelmeere. Redlichkeit der amerikanischen Eisenbahnverwaltungen. Technische Hochschule in Berlin. Bücherschau.

Statistische Nachrichten.

_ Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlihen Gesund- herts8 amis sind in der 23, Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 35,8, in Breslau 30,4, in Königsberg 33,7, in Cöln 34,7, in Frankfurt a. M. 20,8, in Hannover 23,4, in Cassel 27,4, in Magdeburg 31,1, in Stettin 21,7, in Altona 28,8, in Straßburg 24,4, in Meß 27,4, in München 34,4, in Nürnberg 28,2, in Augsburg 35,5, in Dres- den 28,2, in Leipzig 22,9, in Stuttgart 16,8, in Braunschweig 39,5, in Karlsruhe 21,0, in Hamburg 25,2, in Wien 35,7, in Budapest —, in Prag 35,4, in Triest 29,9, in Krakau 33,5, in Basel 17,9, in Brüssel 23,9, in Paris 25,7, in Amsterdam 23,9, in Kopen- hagen 25,2, in Stockholm 19,9, in Christiania 16,6, in St. Peters- burg 37,1, in Warschau 36,6, in Odessa 36,6, in Bukarest 27,8, in Rom —, in Turin 27,1, in Madrid —, in London 18,3, in Glas- gow 24,3, in Liverpool 23,9, in Dublin 25,0, in Edinburg 21,0, in Alexandrien (Egypten) 39,0. Ferner aus früheren Wochen: in New-York 34,8, in Philadelphia 23,9, in Chicago 222, in St. Louis 20,0, in Cincinnc ti 28,9, in San Franzisko 28,0, in Kalkutta 32,4, in Bombay 23,5, in Madras 29,2.

Beim Beginn der Berichtswoche herrschten an den meisten deut- \chen Beobachtungsorten südliche und südwestliche, an den Oststationen und in Berlin südöstliche, aber auch bald nah Südwest umlaufende Luftströmungen. Um die Mitte der Woche ging der Wind jedoch an den meisten Stationen nah Oft und Südost, in Bremen und Konitz nach Nordwest, drehte sih jedoch in den leßten Tagen der Woche ziemlih allgemein wieder nach Südwest, in Berlin bis nach Südost, an den Oststationen jedoch mit nordöstlihen Winden wechselnd. Die Temperatur der Luft war in den ersten Tagen der Woche eine höhere. Um die Mitte der Woche nahm jedoch die Wärme an allen Stationen ab und entsprach dem vieljährigen Monatsmittel, nur in aen und Cöln. Niederschläge, zum Theil in. Folge von mit

eftigen MRegengüssen und Hagelfällen begleiteten Gewittern, waren hâufig und meist sehr ergiebig. Der beim Wochenbeginn mäßig hohe Druck der Luft stieg in den ersten Tagen cin wenig, nahm vom sechsten allgemein ab, und zeigte am Schluß der Woche nur wenig Neigung zum Steigen.

Die Sterblichkeit hat in den meisten Großstädten Europas etwas, in Berlin jedoch erheblich zugenommen. Deshalb erscheint auch die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte mehr erhöht, obwohl in einer größeren Zahl besonders süddeutscher Städte eine Abnahme der Sterblichkeit stattfand. Sie betrug 28,1 pro Mille und Jahr gegen 27,5 der Vorwoche. Insbesondere war die Theil- nahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit eine größere; von 10,000 Lebenden starben pro Jahr 109 Kinder unter einem Jahre gegen 105 der Vorwoche (in Berlin 179 gegen 135).

Unter den Todesursachen waren Darmfkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder namentlich in den deutschen Städten häufiger, besonders groß war die Zahl der durch sie herbeigeführten Todesfälle in Berlin, Breslau, Königsberg, Danzig, München, Nürnberg, Hamburg, St1raß- burg, Met und Kolmar, In Wien, Prag, Paris, Warschau, St. Petersburg ist ihre Zahl etwas geringer als in der Vorwoche. Von den Ivfektionskrankheiten zeigten Diphtherie cine Steigerung der Todesfälle in Breslau, Posen, Dresden, Leipzig, Hamburg, Hannover, Darmstadt, Paris, während in Königsberg, Elbing, München, Berlin, Elberfeld, Wien die Zahl der Opfer abnahm. Masern z°igten sich in Breslau, Königshütte, München, Hamburg, Hagen, Darmstadt, Turin, London, Liverpool häufig. Das Scharlachfieber gewann in Dresden, Plauen, Barmen, Elberfeld, Trier, Wien größere Ausdeh- nung, in München und Berlin war die Zahl der durch sie herbeis geführten Todesfälle geringer. In den Regterungsbezirken Trier und Marienwerder (hier besonders im Kreise Schlochau) zeigten sih Er- kranfungen an Scharlach, in den Regierungsbezirken Münster und Königsberg (hier namentlih im Kreise Heilsberg) zeigten sich Masern sehr häufig. Typhöse Fieber führten in Essen häufiger zum Tode. Flecktyphus- Todesfälle kamen 4 (aus Königéberg 2, aus Tilsit und Bromberg je 1) zur Meldung. Auch neue Erkrankungen wurden in den Regierungsbezirken Königsberg und Marienwerder feltener. Aus St. Petersburg, Warschau, Valencia, Malaga wurden mehrfache, aus Krakau, Saragossa, Granada vereinzelte Todesfälle an Flecktphus ge- meldet. Der Keuchhusten veranlaßte in Plauen, Bremen, Cöln, Crefeld, Viersen, Hanau noch immer mehrfache, in London 88 Todes- fälle. Pocken zeigten in deutschen Städten eine Abnahme der Todes- fälle und Erkrankungen ; leßtere kamen nur im Regierungsbezirk Trier und in Berlin mehrfach zur Anzeige. Von 5 aus deutschen Städten

gemeldeten Todesfällen entfallen auf Beuthen O./S. 2, auf Könias- bera, Essen und Straßburg je 1. In Wien, Paris, London, St. Petersburg, Warschau, Prag, Krakau, Brüssel war die Zahl der Podkentodesfälle eine größere. Vereinzelte Sterbefälle an Blattern kamen aus Birmingham, Manchester, Odessa, Alexandria, Saragossa und Granada zur Anzeige.

Gewerbe und Handel.

Nach Mittbeilungen aus Italien oll von der Artillerie-Direktion der Woffenfabrik in Turin am 7. Juli d. J., Vormittags 10 Uhr, die Lieferung von 33 000 Eewehrschäften und 3000 Musketenschäften, Modell 1876, im Gesammtwerthe von 103 500 Lire, im Sub- missionrswege vergeben werden.

Ueber die speziellen Bedingungen ift das Näbere an Ort urd Stelle zu erfahren.

Berliner Wollmarkt, 19, Juni, Abends. Aud das Nachmittagsgescbäft auf dem eigentlidben Wollmarkte war, troßdem der Regen aufgehört hatte, äußerst \{chwerfällig und nur zu Preisen zu crmöglichen, die theils auf die vorigjährigen zurückgingen, thels nur für wirklih gute Wollen dieselben etwas übertrafen. Die Käufer, neben Spremberger namentlich Luckenwalder Fabrikanten, zeigten fich sehr s{wierig, und wurde verschiedentlid versucht, zu Geboten zu kontrahiren, welche gegen den 1881er Wollinarkt bis 2 Thlr. zuräck- blieben, Viele Händler zogen in Folge dessen vor, ißre Wollsäcke zunähen zu lassen und heute überhaupt nit mehr zu verkaufen, in der Hoffnung, daß die Konjunktur si morgen bessern werde. Erwähnenswerth ist, daß nunmehr sämmtliche Produzentcnwollen, und mir wenigen Auts- nahmen, alle cinigermafien gute und vreiswerthe Wollgattungen ver- kauft sind und daß meist geringere preußisbe und posensihe Wollen [o noch im Besitz der Händler befinden. Wie bereits bemerkt, fand

ch nur ein Ausländer, und zwar ein Schwede, am Markt, der cinen Posten untermärkisher Wollen zum Preise von 58 Thlr. erwarb. Als maßgebende Preise sind zu notiren: für feinste Dominialwollen 59 —63, ganz vereinzelt 65 - 66, für gute Schäferciwollen 54—58, sür abfallende Sorten 51—53, für Rustikalwollen 45—49, vereinzelt 50 Thlr. pro Centner. Ziemlich analog dem Wollmarktsverkehr vollzog si auf den Stadtlägern das Geschäft sebr zögernd. Die Kammgarnspinner waren am thätigsten, und wenn auc die Fabrikanten, namentlich solde von Spremberg und Luckenwalde, erstere am nahdrücklicsten, kontrahirten, so war deren Thätigkeit nah Verhältniß sehr gering?ügig und der des Vorjahrs wesentlich natb- stehend. Man begegnete vielfa der Ansicht, daf cs wenig yweck- entsprechend sei, die vielfah durch das anhaltende ‘Regenwetter klamm gewordenen Wollen jett {on einuthun; man will erst deren Trock-

nung abwarten, um später, wenn auch zu etwas höhecen Preisen, e dieselben zurückzukommen. Wenn es auch den Anschein hat, als o