1882 / 150 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Jun 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Verseßt sind: der Re als Mitglied Eisenbahn in chulz, bish enbahn-Direktion i h Hirche, bisher Königliche E

gierungs-Rath Hoyer, bisher in Königliche Direktion der Berlin; der Regiérungs- Berlin, als Mitglied an in Bromberg, der Re- in Bromberg, als Mit- hn-Direktion in Berlin, der bisher in Hannover, als Mit- on der Oberschlesishen Eisen- ngs - Rath Weise,

Königliche Eisenbahn- Rath Thomae, bisher in önigliche Eisenbahn-Direktion

Magdebu Berlin-An Rath Dr. Franz S die Königliche Eise gierungs - Rat lied an die

egierungs-Rath Heinsi glied an die Königliche bahn in Breslau

, der Regieru Breslau, als M

itglied an die annover, der Regierungs eldorf, als Mitglied an die K in Magdeburg.

Ernannt sind:

der Regierungs-Affsessor Dr. S der Königlichen Eisenbahn-Direktion und der Regierungs- Direktor des König rheinisches) in Düsse

bisher in Direktion

chroeder zum Mitgliede (linksrheinische) in Köln , bishec in Altena, zum n - Betriebsamtes (rechts-

Assessor Bayer ay Eisenbah

Abgereist: Se. Minister der öffentlich deutschland.

_Angekomr1 Minister der gei heiten von Go

Ministeriu

Excellenz der Staats-Minister und en Arbeiten Maybach nah Süd-

nen: Se. Excellenz der Staats- stlihen, Unterrichts- ßler von Karlsbad; Excellenz der Unter - Staatssefretär im m, Wirkliche Geheime Rath Meine cke

Minister und und Medizinalangelegen-

Nichtamtliches.

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, Kaiser und König erschier meldet, gestern Abend wiederu

früh die Kur fort.

Jhre Maiestät die Kai besuchte gestern Se. Majestät de! dort die verwittwete Fürstin Prinzessin

29. Juni. Se. Majestät der tien, wie „W. T. B.“ aus Ems

im im Theater und seßten heute

serin und Königin 1 Kaiser in Ems und Solms-Braunfels, den

und die Salm und den Prinzen

Hein1ih XVI1IT, Reuß.

Se. Königliche gen 82, Geburtsta indessen ist,

ohen Patiente

Gestern Nachmittag ist Se. Köni Prinz Friedrich Carl in Cassel eing

)eit der Prinz Carl ist an ge zwar noch immer an das laut Nachriht aus Cassel, der n erfreulicherweise andauernd

gliche Hoheit der

Seinem heuti Lager gefesselt, Zustand des H ret günstig.

Se, Majestät der Kai vom 5. Juli v. J. auf pflichtung zum Kriegsdienst ß von den Herbst

ser hat dur eine Aller- 8. 18 des Gesetzes, vom 9. Novem- -Kontrolversammlun- greih Preußen die

höchste Ordre betreffend di ber 1867, bestim gen des Jahres 1882

Dienstpflicht zwölf J

Die vereinigten Aus\chü hr und für Justizw Verkehr hielten heute Si

Ein 51!/zjähriges Kind be der Mittagszeit in der Begleitun an dem Eisenbahnüber an der Saarmunder Barriere des Eisenba herankam, unbemerkt wo sie von dem her beschädigt wurde. D Eisenbahngesellschaf Unterhaltungs eine Entschädigung ab, Verschulden den Unfa der vorschriftsmäßig Wärtern b

Grund des

ahre beträgt.

es Bundesraths für

Handel und Verke sowie der Aus\huß

für Handel und

fand sich im April 1879 in g ihrer 13jährigen Schwester damer Eisenbahn lief, obwohl die war und ein Zug 1ach den Geleisen, aßt und erheblich hierauf gegen die saß (Heilungskosten, Die Gesellschaft lehnte rch eigenes grobes Dieselbe sei unter Barriere, die von durchgekrochen

gang der Berlin-Pots Straße in Potsdam und hnüberganges geschlossen unter der Barriere durch 1 angekommenen Zuge erf er Vater des Kindes klagte t auf Schadener d Ausstattung). weil die Verung ll herbeigeführt habe. geschlossenen eaussihtigt worden, warnenden Zurufe des Bahnwä dem in langsamem Tempo h Mindestens vor, sofern diese die nd dasselbe unter der gen Schwe Bahnübergang,es se

und troß der rters und des Publikums vor enden Zuge über die ein grobes Aufsicht über das ungenügenden ( gefährlichen ( i, geschickt hätten. Das eine Uebergangsbarriere mit und zur Zeit des Unfalls sei an den der zur Bedienung und Bew sondern noch ein \ ¿Ferner wendite die Eise Unfall durch höhere

Versehen der Eltern

Kind vernachlässigt u Aussiht einer 13 jähri Ort, wie ein frequenter Bahnpolizeireglement

Gitterwerk niht vor, Ueberwegen nit nur Uebergangs angestellte Kinderwärter gesellschast verursacht worden, daß ein

Verkehrsregeln entsprehende V vorliege. urtheilte die Eisenbahngesellschaft Berufung wurde vom Ober-Lande worfen mit der Erwägung: 51/zjährigen Kindes dur Tit. 3 und §. 107 Tit.

Verschulden der Eltern übrigens den Ansprüchen des Kindes aen und daß auch der Einwand, daß der Un im Sinne des 8, 1 des Gesetzes vom 7. gründet erscheine. Jn leßterer B gericht aus : der der Beklagten ädigende Ereigniß unabwendbar Alles gethan habe, um

machen, sei niht erbracht. einer Barriere mit Gitterw geschehen gewesen, u egende, unmöglih zu ma legte Revision wurde vo Urtheil vom 23, Mai d

Jn Uebereinstimmung mit der Reichs-Oberhandelsgerichts aligen preußishen O

ster an cinen so

ahung des l 1 ogenannter postirt gewesen. daß der

orkehrungen niht abwen ndgeriht zu Magdeburg ver- und die von ihr eingelegte sgeriht zu Naumburg ver- daß ein eigenes Verschulden des Tit. 4 und 8. 3 R. ausgeschlossen, daß ein nicht anzunehmen sei, enüber unerheblih wäre, fall dur höhere Gewalt Juni 1871 verursacht sei, eziehung führte das Ober- obliegende Beweis, daß daß Beklagte unmöglih zu che Anbringen gte gezeigt, daß nicht Infälle, wie der vor- Die von der Beklagten ein- Reichsgericht, 11, Civilsenat, . J. zurückgewiesen.

Rechtsprechung des che- und im Gegenja ber-:Tribunals hat das

8. 20 Theil 1, 5 Allg. L. des Kindes

einen folhen Unfall

Durch das nachträgli erk habe Béekla m dergleichen 1

ericht, I. Hülfssenat, durch Erkenntniß vom 19. Mai d. J. olgenden Rechtssaß ausgesprohen: Macht ein Gläu- biger nur einen Theil seiner Forderung gegen den Schuldner klagend ge!tend, so hat der Schuldner im Geltungsbereihe des Allgemeinen Landrechts das Recht, eine ihm zustehende Gegenforderung gegen den vom Gläubiger eingeklagten Theil seiner Forderung zur Kom- pensation zu stellen, selbst wenn die Gegenforderung ge- ringer ist als der vom Kläger nicht eingeklagte Rest seiner Forderung. Der Gläubiger kann nit verlangen, daß diese Gegenforderung nicht auf den eingeklagten, sondern auf den

E geltend gemachten Theil seiner Forderung verrechnet werde.

Der kommandirende General des III. Armee - Corps, General der ZFnfanterie von Pape, ist nach Beendigunç, der Frühjahrsinspizirung der Truppentheile des Corps wieder in Berlin eingetroffen.

Der General-Lieutenant von Bülow, General- Fnspecteur der Artillerie, hat sih zur Besichtigung der unter- stellten Regimenter auf Dienstreisen begeben.

_— S. M. Aviso „Habicht“, 5 Geschüße, Kommdt. Korv.- Kpt. Kuhn, ist am 21. d. Mts. in Alexandrien eingetroffen. Vayern. München (Allg. Ztg.) Prinz

leitung seines Adju

Eigenschaft als Oberst-Jnhaber des 7. Infanterie- Regi-

ments an dem 150jährigen Jubiläum desselben theilzunehmen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 2. Juni, Zu den Orden s- verleihun en, durch die der Ackerbau-Minister Graf Falken- hayn, der (nister Dr, Parzak und der Minister für Kultus und Unterricht Frhr. von Conrad-Eybesfeld ausgezeichnet worden sind, bemerkt die „Presse“: Die Auszeihnung, welche diesen drei Fachministern durch die Krone ertheilt wurde, manifestirt niht allein das gefestigte Vertrauen, dessen sich das Gesammtkabinet bei dem Monarchen erfreut, sondern findet auch in den persönlichen Verhältnissen der Ge- nannten ihre Motivirung. Die Minister Prazak und eFalkenhayn sind in das Ministerium berufen worden aus parlamentarischen Fraktionen, deren wesentlihste Programms- punkte mit dem, was eine österreihishe Regierung ge- währen kann, durhaus nit im Einklange standen. Von den eigenen Parteigenossen und den Gegnern als Ver- treter der Parteipolitik im Kronrathe betrachtet, haben beide Minister es verstanden, sih in ihre Ressorts und in die gesammtstaatlichen Traditionen ihres Wirkungskceises einzu- leben, durch ihre Amtsführung dem Reiche wesentliche Dienste zu leisten und der Politik des Minister-Präsidenten jenen ge- mäßigten und streng sachlichen Charakter zu wahren, der ad Zeit jeder österreichischen Regierung wird anhasften müssen. :

(Pr.) Der Ernennung des Hrn. von Czedik zum Präsi- denten der Direktion für Staatsbahnbetrieb dur Se. Majestät ist die Publikation der Ernennung der Direktions- Räthe sowie der Bureauvorstände dieser Direktion nachgefolgt. Was die Uebernahme der Vorarlberger Bahn in Staats- betrieb betrifft, fo wird“ der bezügliche Erlaß des Handels- Ministers heute ‘dem Verwaltungsrathe der Vorarlberger Bahn morgen zugestellt. werden, Dieser Erlaß verfügt die sofortige Uebergabe der Vorarlberger Bahn an den Staat und spezifizirt genau die Objekte, welche der Staatsverwaltung, respektive der Direktion für Staatsbefrieb, zu übergeben sind. Jn dem Erlasse wird gleichzeitig die Vereinigung des Betrie- bes der Vorarlberger Bahn mit jenem des westl:hen Staats- bahnennegtes angeordnet. Die Verhandlungen wegen Erwer- bung der Vorarlberger Bahn durch den Staat sind gleich jenen, welche die Rudolfbahn betreffen, vorläufig auf unbestimmte Zeit vertagt. Es wird somit das gesammte west- lihe Staatsbahnneß mit dem 1. Juli zu einem einheitlichen Betriebskörper vereinigt sein.

Jnnsbruck, 27. Zuni. (Wien. Ztg.) Jm Landtage beantragte Abgeordneter Greuter, das Gemeinde-Comité solle die Einführung eines Gesetzes betreffend die Vergleichsversuche zwischen streitenden Parteien, durch aus der Gemeinde gewählte Vertrauensmänner erwägen, weiter ein Gesetz, enthaltend einen Zusaß zu der Landtags-Wahlordnung, betreffend das Ver- fahren bei der Wahl von Abgeordneten der Landgemeinden außer den allgemeinen Neuwahlen. Die Anträge Gilli's wurden dem Volkswirths{ha\ts-Comité überwiesen. Der Antrag Di- pauli’'s, der Landtag wolle beschließen: es sei in Anbetracht der tiefgehenden Erregung, welche die Einführung der neuen Gebäudesteuer im ganzen Lande hervorruft, an die Negierung dringend die Aufforderung zu richten : 1) zu verfügen, daß kei der Durchführung des bezüglichen Geseßes in der s{honendsten Weise vorgegangen werde; 2) die bei der Durhsührung sich ergebenden Resultate im Hinblicke auf eine den Verhältnissen des Landes Rechnung tragende Abänderung des Gesetzes in Betracht zu ziehen wurde nah längerer, erregter Debatte einstimmig angenommen.

Großbritannien und Jrland. London, 27. Juni. (Allg. Corr.) Jn Portsmouth, Plymouth, Chatham und Woolwich werden die Vorkehrungen für die Ent- sendungen von Schiffen und Truppen na ch Egypte n auf das eifrigsle betrieben, An sämmtliche Marine: truppen ist der Befehl ergangen, sih für den Dienst im Aus- lande in Bereitschaft zu halten. Nahezu 100 Marinesoldaten sind den Kanonenböten „Don“ und „Dee“, welche am nächsten Sonnabend nach dem Mittelländishen Meere abgehen, beige- geben worden. Das Truppenschifff „Drontes“geht am Mittwoch von Portsmouth mit Marinetruppen und Marineartillerie evenfalls nah dem Mittelländischen Meere ab. Jn Chatham hieß es gestern, die Regierung beabsichtige 1000 Mann Marinetruppen zur Verstärkung der britischen Seemacht im Mittelländischen Meere zu entsenden. Jn Devonport lief am Sonn- abend ein Befehl der Admiralität ein, das Thurm- {if „Hotspur“ sofort in Dienst zu ftellen. Das Fahr- zeug soll als Wachtschiff im Suezkanal verwendet werden, Jm Woolwicher Arsenal traf gestern der kriegsministerielle Befehl ein, binnen 3 oder 4 Tagen 20 000 Gewehre und andere Be- waffnungsgegenstände fertig zu stellen, Man folgert aus dieser Bestellung, daß die Regierung die Armeereserve mobil zu machen beabsichtige, damit dieselbe die nah Egypten beorderten Regimenter ablösen könne. Der Dampfer „Stanley“ nimmt gegaen- wärtig in Woolwich eine große Anzahl Torpedos, 2000 wasser- dichte Decken, eine Menge Korkbetten und sonstiges Ambulanz- material sowie 30 000 Fuß Bauholz für das Geniedeparte-

ment an Bord, welche Artikel für das englische Geschwader vor Alexandrien bestimmt sind. Wie der „Times“ aus Kal- kutta gemeldet wird, soll die indische Regierung die Weisung erhalten haben, ein starkes Kontingent von Sepoytruppen aller Waffengattungen für sofortige Einschiffung in Bereit- schaft zu halten.

Aus Frland werden mehrere arge Gemwaltthaten gemel- det, welche zeigen, daß die „Mondscheinbanden“ ihre grausame Thätigkeit noch immer fortseßen. Fast gleichen Schritt mit den Gewaltthaten scheinen die ächteraustreibungen zu halten. Es wird gemeldet, daß 250 Austreibungsbefehle gegen kleine Pächter in der Grafschaft Galway erwirkt worden, dur deren Dur{hführung nahezu 2000 Menschen obdachlos werden dürften.

Ein Maorihäuptling is mit Gefolge am vorigen Sonnabend in England eingetroffen. Derselbe beabsichtigt, der Königin ein Bittschrist der Maoris betreffs gewisser Länderstreitigkeiten mit der Regierung von Neuseeland zu überreichen.

29. Un, (WD'B) Die Negierung hat zwei R „Vrivatdampfer zum Truppentransport ge- miethet.

Malta, 22. Juni. (Allg. Ztg.) Schon vor einigen Jahren hatte „die englische Regierung die Absicht, in Malta ein großes M ilitärdepot für den Bedarf im Orient zu errihten. Das Projekt wurde dann aufgeschoben, aber nit aufgehoben; jeßt aber scheint es sih zu verwirklichen. Nach und nah sammeln si hier Kriegsmaterialien für ein Armee- Corps. Unlängst kamen hier {were und leichte Belagerungs- trains an. Für den Fall eines wahrscheinlichen militärishen Ein- shreitens in Egypten rechnet man auf einen Theil der 30 000 Mann Truppen, welche für das Manöver in Aldershot be- stimmt sind und sich den hiesigen Truppen anschließen könnten. Auch eine große Anzahl indisher Truppen würde von Bom- bay {nell nah Egypten gebracht werden können. Die Thun- lihkeit solher Expeditionen hat sih vor mehreren Jahren be- wiesen, als einige tausend Mann von dort nah Malta ge- A wurden. Die Fahrt würde nicht länger als zwölf Tage auern.

Frankreich. Paris, 27, Juni, (Köln. Ztg.) Die Vorbereitungen zur Feier des 14, Juli haben begonnen. Ueberall wird fleißig gearbeitet. Die Stadt Paris wird für die Einweihung des neuen Stadthauses über 300000 Fr. verausgaben und Staat und Stadt für das Nationalfest ungefähr 600 000 Fr. hergeben. Darin sind natürli die Kosten nicht miteinbegriffen, welche den verschiedenen Stadtvierteln auferlegt werden. Die große Parade wird wie gewöhnlich und ungeachtet der erhobenen Einreden am 14. um 2 Uhr Nachmittags auf dem Longchamps stattfinden. Die Regierung will auf diese Weise verhindern, daß es zum Fraternisiren zwischen den Sol- daten und den Communarden komme. Ein Theil der Com- munarden will zwar nicht flaggen und illuminiren, aber ihre Zahl ist zu unbedeutend, als daß es dem Feste Abbruch thun könnte. Der Aus\{chuß für die verlangten Kredite L DU- nesien hat beschlossen, in seinem Berichte zu empfehlen, daß die Umgestaltung Tunesiens möglihst erweitert und vervoll- ständigt werden möge; der Ausschuß findet den Regierungs- entwurf zu beschränkt. Die Rechte des Senats hat wegen der Schwere der Ereignisse beschlossen, vorläufig keine Interpellationen zu beantragen. ¿

Die Deputirtenkammer brachte gestern die Be- rathung des Geseßentwourfs zur Bekämpfung der obscönen Literatur zu Ende. Wie der Berichterstatter Dreyfus aus- einanderseßte, hat sich das Preßgeseß von 1881 als unzu- reichend erwiesen, um das Ueberhandnehmen der pornogra- phischen Presse zu verhindern, indem die Urheber und Ver- breiter unzüchtiger Drucksachen dieselbe Freiheit erlangten wie die politishen Schriftsteller. Die Vorlage ist bestimmt, die zahlreihen Verbreiter resp. Verkäufer solher Preß- erzeugnisse dem gleichen Verfahren und den gleihen Strafen zu unterwerfen wie Solche, die die öffentlihe Schamhaftigkeit verlegen. Nur noch Gedichte resp. Lieder und Bücher sollen die Garantien des Preßgeseßes genießen, während die Aus- theiler oder Verkäufer von unanständigen Broschüren oder Bildern nicht vor das Schwurgericht, sondern vor das Zucht- polizeigeriht verwiesen und mit Gefängniß von 1 Monat bis zu 2 Jahren sowie Geldstrafe von 16 bis 3000 Frecs. verurtheilt werden sollen. Der Unter - Staats- sekretär der Justiz, Varambon, erklärte, die Regierung nehme die Fassung des Ausschusses an, während der JIn- transigent Hr. Maret die Vorlage als eine Maßregel bekämpite. Die Vorlage wurde fchließlich mit 433 gegen 46 Stimmen angenommen. P. Legrand überreichte sodann den Namens des Ausschusses für die Gerichtsreform verfaßten Bericht, der sih gegen die, auf Suspendirung der Unabsetßbarkeit der Richter abzielenden Amendements ausspricht.

Italien. (W. T. B.) Aus Rom wird der „Polit. Corresp.“ mitgetheilt, daß der neue ö sterreihishe Bot- schafter, Graf Ludolf, am 1. Juli daselbst cintreffen und am 2, Juli dem König Humbert seine Kreditive über- reichen werde.

Der römische Mu nizipalrath genehmigt den Antrag des Comités auf Bewilligung von 3 Millionen Lire für die Weltausstellung in Rom.

Türkei. Konstantinopel, W, Juni. (W. T. B.) Jn der gestrigen dritten Konferenzsißung soll der eng- lishe Botschafter, Lord Dufferin, einen allgemeinen Antrag vorgelegt haben, welher im Wesentlichen sih mit den Befug- nissen der Generalcontroleure und ihren Beziehungen zu den egyptishen Behörden beschäftigt; auch wären Maßregeln an- gedeutet zur Wiederherstellung der Sicherheit und Ordnung in Egypten.

Der „Politischen Correspondenz“ wird aus Kon- stantinopel gemeldet: Jn diplomatischen Kreisen legt man Werth auf die Thatsache, daß die jüngste türkische Cir- kularnote vor der Uebergabe des Konferenz-Memorandums, worin der Pforte der Eintritt in die Konferenz gewahrt wird, versendet worden, so daß diese Kundgebung bisher von der Pforte niht beantwortet ist, Die Vertreter Deutschlands, Rußlands, Oesterreihs und Jtaliens sind von ihren Regie- rungen instruirt worden, der Pforte eindringlih die Berück- sichtigung des Kenferenz-Memorandums zu empfehlen, Es ist die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß die Pforte dur diese übereinstimmenden wohlwollenden Kundgebungen sich zu einer Modifikation ihrer Haltung der Konferenz gegenüber bestimmen lassen werde.

%W, D (W. T. B.) Die „Agence Havas“ meldet: Die Pforte hat ihren Vertretern im Auslande telegraphish mitgetheilt: die egyptishen Truppen hätten

in Folge der Verleihung des Großkreuzes des Medschidje- Ordens an Arabi Pascch aufs Neue ihre Ergebenheit und Treue für den Sultan betheuert, und es sei diese Thatsache als eine erneute Bürgschaft für die Aufrechterhaltung der Ordnung in Egypten anzusehen. Die Nachricht, daß Derwish Pascha beauftragt worden sei, Arabi Pascha darüber zu sondiren, wie er eine eventuelle Absendung ore des dis Truppen aufnehmen würde, wird als unrichtig be- zeichnet.

Serbien. Belgrad, 27. Juni. Der Ausschuß der Skupschtina genehmigte den neuen Eisenbahn- vertrag. Der bezügliche Bericht ist fertig und wird über- morgen der Skupschtina vorgelegt werden.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 29. Junt, (W. T. B) Déx „Regierungs-Anzeiger“ theilt mit, daß nah der Verhaftung der im Februar d. D einer außerordentlichen Senatssession abgeurtheilten Staats- verbrecher die fortgeseßten Nachforshungen, unabhängig von den in Kiew und Odessa erfolgten Verhaftungen, noch zur Verhaftung einiger aus den früheren Prozessen bekannter wichtiger Staatsverbreher geführt haben. Sodann ergab die angeordnete Ueberwachung einiger der Zu- gehörigkeit zu dem Geheimbunde verdächtiger Personen, daß die St. Petersburger Gruppe desselben energische Vorbereitungen zur Ausführung neuer Verbrechen betrieb. Nachdem man den gesammten Personalbestand der genannten Gruppe und ihr Vorbereitungsquartier eruirt hatte, wurden am 17. Juni 18 Personen verhaftet, von denen 7 im Besitze falscher Pässe sich befanden und der Reichspolizei von früher her als hervorragend thätige Mitglieder einer revolutionären Gesellschaft bekannt waren. Die Besichtigung des obengenannten Quartiers führte zur Entdeckung einer Werkstätte zur Fabrikation vön Dynamit und anderen Sprengstoffen. Die in Folge dessen mit der Moskauer Geheimpolizei angeknüpften Beziehungen führten auch dort zur Verhaftung einiger Personen. Während dessen vershwanden aus Moskau drei Personen, welche falsche Pässe führten, unter Zurücklassung von Druckereiutensilien in ihrer Wohnung, in welcher offenbar revolutionäre Schriften ge- druckt worden waren.

Nah einer Meldung des „Golos“ aus Balta hat da- selbst am 27. d. M. vor einer Abtheilung des Kameneß' schen Bezirksgerichts die Prozeßverhandlung wegen der in Balta gegen die Juden begangenen Exzesse stattgefunden. Von den Angeklagten sind sechs v.rurtheilt worden, darunter einer wegen tödtliher Verwundung zu 33monatliher Ein- stellung in eine Arrestantencompagnie, ein zweiter wegen Nothzucht zu 4jähriger Zwangzsarbeit.

Dänemark. Kopenhagen, 26. Juni. (Hamb. Corr.) Das Ministerium des Fnnern hat den Antrag des Stadt- raths von Aarhus, welchem zufolge der Hafen von Aarhus nah einem vom Hafen-Jngenieur ausgearbeiteten Plan N weitert werden soll, approbirt. Die Kosten sind auf ungefähr 2 Millionen Kronen veranschlagt worden. Zunächst sollen einige näher spezifizirte Arbeiten, die zu 515 000 Kronen ver- anshlagt sind, zur Ausführung gebraht werden, und zwar so weit mögli aus den eigenen Mitteln der Hafenkasse.

Afrika. Egypten. (Alg. Corr.) Dem „Reuter- schen Bureau“ wird aus Alexandrien unterm 26. d. M. gemeldet : e /

Aus Anlaß der Feier des Jahrestages seiner Thronbesteigung hielt der K hedive heute einen großen Empfang, dem die Patriarchen der verschiedenen Religionssekten, das diplomatische Corps, die höhe- ren Offiziere und alle hier noch weilenden europäischen Notabilitä- ten anwohnten. Die fremden Kriegsschiffe im Hafen waren im Flaggens{muck und wetselten Salutschüsse mit den Forts zu Chren des Tages. Unter der europäischen Bevölkerung herrscht now immer ein unbehaglihes Gefühl. Vizekonsul Calvert steht gegenwärtig dem hiesigen britischen Konsulate vor, da Mr. Cookson sib aus Gesundheitsrücksibhten an Bord eines Ihrer Majestät Schiffe begeben hat. Die fremden Konsuln {ind privatim bemüht, ihre Landsleute, insbesondere die im Innern ansässigen, zum Verlassen des Landes zu bewegen, ohne eine neue Panik hervorzurufen. Jeder Tag bringt neue Gerüchte in Umlauf, die große Aufregung verursachen. Gestern wurde die arabische Be- völkerung durch die angebliche Vergiftung der Wasserzufuhr in hohem Grade beunruhigt, und heute bestätigt es si, daß mehrere griechische Unterthanen unweit Benka ermordet worden sind. Das Avifoboot „Itis* ist mit Kranken von der Flotte nach Malta abgesegelt. Mor- gen geht ein weiteres Kauffahrteischif, mit britischen Flüchtlingen an Bord, gleichfalls nach Malta ab. Der französische Generalfonsul Sienkiewicz is wegen Krankheit um Urlaub eingekommen. : S

Alexaudrien, 28. Juni. (W. T. B.) Der Khedive is an einem leihten Fieberanfall erkrankt. :

Nach einer Meldung der „Times“ aus Alexandrien von heute Vormittag machten sich gestern drohende Symptome einer neuen, besonders gegen die Engländer gerich- teten Bewegung bemerklich. Soldaten zerstreuten die an- gesammelte Volksmenge. Heute sind die Posten verdoppelt.

Zeitungsftimmuten.

Das „Deutsche Tageblatt“ veröffentlicht folgenden Aufruf an die Haus- und städtischen Grundbesißer-Vereine Deutschlands : :

Es darf in Deutschland wobl als eine unbestrittene Thatsache gelten, daß kaum eine Gesellschaftsfklasse unter dem Dru der direkten Steuern härter zu leiden hat, als die der städtischen Grundbesitzer. Hier in Berlin z. B. werden die Hausbesitzer nach solcher Besteuerung fünfmal belastet, während der Rentier, der sein Vermögen statt in Grund und Boden in Börseneffekten anlegt, höchstens zweimal in Anspru genommen wird, sofern es ihm nicht gelingt, sich au diesen Zahlungen zu ent- ziehen. Anderswo wird es kaum anders sein, uagerenet alle die soystigen Dienste und Leistungen, zu denen der Hausbesizer auf seine Kosten von zahlreichen Seiten in Anspru qec- nommen wird. Es muß daher die jeßt gegen die direkte Besteuerung regierungsseitig inaugurirte Bewegung vor allen von den städtishen Grundbesigern als eine wahre Erleichterung und Er- löfung begrüßt werden, und das dringendste Interesse ihrer Selbst- erhaltung erheischt es, jener steuerlicben Bewegung auf alle Weise thätigen Vorschub zu leisten, Niemand aber is mehr berufen, dabei in die erste Linie zu treten, als der Verband der Haus- und Grund- besitervereine in den deutschen Städten. :

Wie diese Vereine fast überall in dem letzten Dezennium hervor- gerufen wurden, um dem Druck zu begegnen, welchen das Zusammen- wirken staatliher Gesetzgebung, kommunaler Verwaltung und wirth- schaftlicher Konjunkturen bis zur Vernichtung auf den städtischen Grundbesiß ausgeübt hat, so ift es ihre ganz besondere Pflicbt und Aufgabe, da, wo ihnen eine so mättige Hülfe, wie in der wirth- schaftlichen Politik des Fürsten Reichskanzlers geboten wird, \sich mit ihrer ganzen Kraft und Thätigkeit zur Unterstützung derselben zu vereinen. e N,

Die Hausbesitzervereine finden ihrerseits in dem seit 1879 ins Leben gerufenen, zur Zeit in Berlin domizilirenden Centralverbande

hier in Berlin im September stattfindende, aus Delegirten der sämmtlichen verbundenen Ortsvereine zusammengesetzte Verbandstag wird mit seiner Stimme gegen die direkte Besteuerung ein um fo mäcbtigeres Gewicht haben, je zahlreiher ihm aus allen deutschen Städten die zustimmenden Mitglieder zuströmen !

Anmeldungen zum Beitritt von städtischen Ortsvereinen entgegen zu nehmen, auch auf Verlangen die Verbandsstatuten zur vorherigen Kenntnißnahme zu übersenden.

diesem Aufruf die weiteste Verbreitung im gemeinschaftlihen Inter- esse verleihen zu wollen.

Der Verbandsdirektor des Centralverbandes der Haus- und städtischen

Theiles der Zolltarifnovelle will noch immer nicht austönen. Man bält es auf jener Seite für eine rettende That, daß verschiedene evor sie sich nicht von seinen Wirkungen haben, obwohl do handels nur wenig oder nihts gemein hat. 5 ( Gegner ift deshalb au ziemli gegenstandslos. Es fallt feiner von den drei \chußzzöllnerischen Compagnien ein, den Zolltarif rückwärts zu revidiren, im Gegentheil, die hervorragendsten Führer der maß- gebenden Parteien und was immerhin doh cebensosehr ins Gewicht fällt, auch der Herr Reichskanzler erklärten mit ret deutlichen Worten, daß zollpolitifk die Sahe für die Schutßzollpartei somit / ] s{limm, wie unsere Gegner glauben machen wollen, so ist doc die Frage berechtigt, ob die Berufung auf eine ehrliche Probe praktische Staatsmänner noch immer auch da, wo die Nothwendigkeit offen vor Augen liegt, abhalten kann, eine Erhöhung gewisser Zollpositionen eintreten zu lassen. Daß man in dem ersten Jahre nach der Ein- führung des neuen Tarifs nicht sogleich mit neuen Aenderungen des- selben hervortrat, ift erklärlih, denn man mußte sich{ von der Wir- kung des Tarifs überzeugen. Aber jeßt sind nahezu drei Jahre seit dem Inkrafttreten desselben verflossen, und man sollte doch meinen, daß diese Zeit ausreichend ist, um beurtheilen zu lassen, ob der Zolltarif im Ganzen und die e aue im Einzelnen die gehoffte Wirkung heevorgebracht haben. 5 noch nichts beweisen, so wissen wir nicht, welcher Zeitraum über- haupt nöthig ist, um den Effekt eines Zolltarifs festzustellen. Die Berufung auf die „ehrliche Probe“ scheint uns deshalb jeßt nicht mehr am Plate zu sein, um so weniger, als der Zolltarif die Probe im Ganzen l d ) Denn das wird do Niemand leugnen, daß in den gewerblichen Ver- hältnissen des Landes seit einigen Jahren \ih ein sehr erfreulicher Aufschwung bemerkbar macht. Alle S haben denselben zugegeben und wenn auch manche j

finnung den Zusammenhang desselben mit dem neuen Zoll- tarif leugnen, so is es doch ein höchst merkwürdiges Zu- sammentreffen, daß ] E führung der neuen Zölle datirt. Sür uns Und [Ur Jeden Unbefangenen ist es unzweifelhaft, daß, einen \o geringen Einfluß der neue Zolltarif auf die Situation einzelner _Spezialbranchen gewisser Industrien ausgeübt haben mag, er sicberlih im Allgemeinen äußerst befrubtend auf unsere gewerbliche Thätigkeit g hat und daß wichtige Industrien von demselben direkte und b

theile gezogen haben.

Aufshwung der wirthschaftlihen Verhältnisse :

hat auch die Presse mit ergriffen, und da ist manches als fals{ch und \{lecht hingestellt worden, was recht und gut war, während das, was wirklih {lebt war, verherrliht worden ist. Ganz besonders ist dies auf dem Gebiete der Volkswirthschaft geschehen, auf einem Gebiete, das man von vornherein von dem Programm sämmtlicher Parteien sorgfältig fernhalten mußte.

thuung konstatiren, daß selbs solhe Organe, welche sih mit den neuesten wirthshaftlihen Reformen nicht einverstanden erklärten, der Wahrheit die Ehre geben und die Thatsachen registriren, welche eine Besserung der wirthschaftlichen Verhältnisse in Deutschland bekunden. Unter Anderen giebt \sih die „Frankf. Ztg.“ ganz besondere Mühe, die Auswanderung aus Deutschland in den Kreis ihrer Betrachtungen

wirthschaftlihen Aufschwung oder Niedergang zu verwenden.

bemerkt dort seit 14 Tagen auffallendes Nachlassen des Auswanderer- stromes, Während vorher jeden Mittwoch zwei Dampfer bis auf den leßten Platz gefüllt von Bremerhafen abgingen, wird jeßt nur ciner und nur knapp beseßt erpedirt. Die Freitagsexpeditionen fallen bis auf Weiteres aus und die für dieselben einge]chriebenen Passagiere werden mit

dampfer erseßen au die biëher besonderen Expeditionen nah Balti- more; sie laufen zunächst New-York an, geben dort die Passagiere ab, löschen- die Ladung für den Platz und gehen dann mit Baltimorer Passagieren und der dorthin bestimmten Ladung weiter.“

der ih in meiner leßten Correspondenz beri{tete, {eint do mehr

wanderer sowohl der im Zwischendeck wie auch der in den Kajüten reisenden allerhöbstens auf 7500 belaufen.

wanderung wird au von Hamburg berichtet, wo nur die Emigration der russishen Juden noch eine lebhaftere Beschäftigung im Auswanderer- beförderungëwesen unterhält. Als sehr bedeutsam kann aufgefaßt werden, daß der Norddeutsche Lloyd, dessen Verwaltung durch den

ihre Vertretung und einheitlibe Spitze und von hier aus ergeht des- halb zu dem gedachten Zweck der besondere Aufruf an alle bezüg- lien deutschen Vereine, sih dem Centralverbande unverweilt anzu- \{ließen. Der alte Grundsatz: „Einheit giebt Macht“ gilt nirgends mehr als da, wo nur durch die ges{lossene und wachsende Mehrheit der Bekenner eines erlösenden Prinzips ein Einfluß auf die öffent- liche Meinung geübt werden kann.

Der alljährlich einmal zusammentretende und in diesem Jahr

Der unterzeichnete zeitige Verbandédirektor ist jederzeit bereit,

Befreundete Zeitungen werden so bhöfli als dringend gebeten,

Berlin, im Juni 1882.

Grundbesitervereine Deutschlands: Dr. jur. et phil. Woeniger, Oranienstraße 129.

D C Or Anzeiger“ lesen wir: : Die Freude in der Freihandelspresse über die Ablehnung eines

reunde unseres neuen Zolltarifs an demselben nit rütteln wollen, [ völlig überzeugt dieser Standpunkt mit dem des Frei- Das Frohloccken der

sie die Prinzipien einer rationellen Schußz- unentwegt weiter verfolgen würden. Sieht keineswegs fo

enn diese drei Jahre

und Großen glänzend bestanden hat.

von freihändlerisher Ge-

dieser Aufschwung gerade von der Éin-

edeutende Vor- Die „Staatsbürger- Zeitung“ schreibt über den

Das wirre Parteitreiben, wie es si in der letzten Zeit äußerte,

Dies vorausgescickt, können wir nur mit Freude und Genug-

zu ziehen und die daraus gewonnenen Resultate als. Maßstab für den

So läßt si dieselbe aus Bremen Folgendes berihten: „Man

den Sonntags abgehenden Dampfern befördert. Die Mittwochs-

In einer Fortsetzung dieser Berichterstattung heißt es dann weiter: „Die Abnahme der Auswanderung im Monat Juni, von

als ein .temporäâres Stocken des Stromes zu sein und auf ein Nach- lassen des Auswanderungsfiebers überhaupt hinzudeuten. Es mag sein, daß die Ernte vom Einfluß auf die absolute Zahl der in diesem Monate aus8wandernden Personen ist, das relative Sinken derselben verglichen mit der im vorigen Jahre um diese Zeit Ausgewanderten erklärt sie indeß nit. Im Monat Juni v. J. beförderten Bremer Auswanderungs- chiffe fast 14 509 Passagiere na Amerika allein im Zwischendeck, in diesem Monat wird fi die Zahl der vom Lloyd beförderten Aus-

Die Differenz von 7000 dürfte do \{chwerlich,durch vorübergehende Greignisse und Zustände zu erklären sein. Dieselbe Beobachtung eines starken Sinkens der Aus-

tausendarmigen Fühlapparat der Agenturen in schr inniger Berührung mit den Stimmungen und Bewegungen der Bevölkerung steht, plôg- lih si zu einer Erniedrigung der Passagepreise veranlaßt gesehen hat.

Daß dieser Bericht ein durchaus objektiver ist, können wir aus Mittheilungen, die uns aus Bremen und Hamburg direkt zugegangen sind, verbürgen, das ist aber wiederum ein Beweis dafür, daß die Befürchtungen, welhe man an die Einführung der neuen Wirth- \caftépolitik knüpfte, glücklidber Weise nicht eingetroffen sind. Die Manchestermänner haben sid als falscbe Propheten erwiesen und durch ihre Schwarzseherei dazu NUORG ihre Agitation zu Gunsten des Großkapitals in Mißkredit zu bringen. j ]

Die „Schlesische Zeitung“ bespricht dieselbe Frage in Anknüpfung an eine vom 25, d. Mts. datirte Bremer Correspondenz der Berliner „Volks-Ztg.“, welche ebenfalls die

Abnahme der Auswanderung konstatirt, den Grund dieser Er- scheinung in der bevorstehenden guten Ernte erblickt, dann aber auch hinzufügt : Dazu kommt, d Umschwung der Din In den Eisen- und beribtet worden ift, zur Zeit die Arbeiter reihlihe Beschäftigung haben ; werke, die auf zwei Jahre hinaus fo vollau keine Bestellungen mehr während df Die „Schlesische Zeitung“ bemerkt hierzu: eständniß, daß unsere industrielle und wirth\scaftliche daß vielfach die früher unbeschäf- g geneigten Arbeiter jeßt daheim shalb im Lande bleiben, erscheint atisb-n, manchesterlih-freihändlerischen ndung der neuen Wirthschafts- Abrede gestellt hatte, doppelt beactenswerth. seit einigen Wochen eingetretenen Rückgange der Aus- g hat die ebenfalls ersff# vor wenige lehnung des Tabakmonopols geringen Erhöhungen des Zolls Asbest, Asbestkitt und dergleice egen auf diesem Gebiete einer solchen Einwirkung ganz abgese einander denn doch nit zu folgen.

auch in einzelnen industriellen Brancben ein getreten ist, der die Auswanderung vermin- Stahlindustrie-Bezirken findet, wie hierher wanderung statt, weil

es giebt größere Hütten- f beschäftigt sind, daß sie eser Leit annehmen können“.

fast gar feine Aus

"Lage sih wesentli gebessert habe, tigten und daher zur Auswanderun volle Beschäftigung finden und de in den Spalten des demokr das früher jede günstige Einwe politik bestimmt in

n Wochen bes{lofssene und die Verwerfung der projektirten auf Hönig, Schiefer, Sclemmkreide, n nicht das mindeste zu thun. S von der Frage der Möglichkeit hen Ursache und Wirkung

Statistische Nachrichten.

ebe O r L der Studirenden an den landwirthschaftlichen Akademien während des Sommer-S emesters 1882.

Bezeichnung der Akademien. aus den tretene

tanten | men. Semestern \dirende |

M Hochschule zu

Landwirthschaftli

\ he Afademie zu Poppelsdorf . N

zusammen .

*) Außerdem nahmen an. den Vorles 3 gen an der landwirthschaftlihen Hochsbule Theil: 127 t der Universität (inkl. 60 Studirende des Königlichen Friedri-Wilhelm- Instituts), 1 Studirender der technischen Hochschule und akademie, zusammen 130 Studirende. L Von den obigen 148 Studirenden sind: aus der Provinz Ostpreußen

Westpreußen

Brandenburg

ungen bez. praktischen Uebun- 127 Studirende

2 der Berg-

Studirende

D

: I 005 O L R O INOD

Schleswig- Holst

Hessen-Nafsau Rheinpreußen . den Hohenzollernschen L aus Preußen 1 aus den übrigen deutschen Staaten . zusammen aus. Deutschland . aus dem Auslande .

zusammen wie oben

Von den „Mittheilungen des Statistischen Bureaus der Stadt München“ liegen des vierten Bandes 3. und 4. Heft vor, welbe im Verlage von Adolf Ackermann in München erschienen Man findet in diesen Heften Beribte über Geburten und Sterbefälle in den Jahren 1880 und 1881, Nachweise Über die Che- {ließungen in München in 1880 und 1881, über die Münchener Volks\{ulen im Jahre 1879/80, über die städtischen Krankenbäuser in 1880, über die Steuern und Gemeinde-Umlagen in 1879 und

114 Studirende 21

135 Studirende 13

148 Studirende.

Leihanstalt i ; »a fasse in 1879 und 1880. Wir entnehmen aus dem reiben In- halt dieser Aufzeihnungen Folgendes : Stadtgebiete München 9007 Kinder lebend geboren; davon waren 4589 Knaben und 4418 Mädchen, in der Ehe geboren wurden 6464 Kinder oder 71,77 °% (1879 73,77 9%), außer der Ebe 2543 Kinder oder 28,23 % (1879 26,23 9%). Kinder, davon 147 in und 81

Todtgeborene in

1875 79

Im Jahre 1880 wurden im

Todtgeboren wurden in 1880 228 1880 2,47, fünfjährigen

Personen (1879 8081, 1878 7709, im Durchschnitt der Jahre 1875—

1879 7508 Personen). Gegen die Zahl der Lebendgeborenen bleibt die Zahl der Gestorbenen um 1120 oder 14,20 % zurü, i î 3323 oder 42,13 %% das erste Lebensjahr. Die Zahl der Selbstmorde belief si 1880 auf 38, 1879 45, 1878 39,

*vurden im Stadtgebiete München

7887 Sterbefällen Im Jahre 1881

50,95 9/0) oder 48,60 % Mädchen (1880 49,05 9%); 5 wurden 6505 Kinder oder 71,35 9/9 (1880 71,77 9/6), außer der Ebe 2612 Kinder oder 28,65 0 1881 279 Kinder,

o (1880 28,2 Todtgeboren wurden in und 107 außer der Ehe. Auf j 100 Geborene treffen Todtgeborene 1881 2,97, 1880 2,47, in der fünf- jährigen Periode 1876—80 2,88 v/6, 81 4 M lide ek 3557 weibliche, zusammen 7570 Personen (188 ) 7887 und im Durchschnitte der Jahre 1876—80 7618 Personen). Gegen die Zahl der bleibt die Zahl der Gestorbenen um 16,97 ‘/6 zurück, während der Unterschied 1880 nur 1120 oder 14,20 9% und im Dur{schnitt der leßten 5 Jahre 1506 oder 16,51% betrug. 7570 Sterbefällen ) ß j

Die Zahl der Selbstmorde belief sich auf 68 gegen 38

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Zur Beurtheilung des siebenjährigen Krieges. Von A. v. Tavysen, Oberst-Lieutenant und Abtbeilungs{ef im Neben- Etat des Großen Generalstabes. tit e Aufsäßen Friedrihs des Großen, 8 Skizzen und 2 Plänen. Prei #% Verlag von E. S. Mittler und Sohn, Königliche Hof- bucbhandlung in Berlin. „Wie es den bildenden Künstler mit un- vergänglicber Gewalt nach Jtalien zieht, um an den erhabenen Werken höchster Meisterscbaft seine Anschauungen zu läutern und zu befruten, zu Friedrihs \sieben- jährigem Kriege“ sagt der Verf. in der Einleitung zu dieser Schrift. Wie viel man sich aber auch mit diesem Kriege beschäftigt hat, so entsprach doch seine Darstellung und Beurtheilung bisher nicht seiner um- war es verbängnißvoll, daß des großen Königs Zeitgenossen das eigentlie Wesen seiner Kriegführung Erst die napoleonische Epoche trug zur Läuterung der Ansichten über Friedris Kriegsweise bei, indem wäh- Heeresführung

Lebendgeborenen

oder 41,06 Lebensjahr.

Mit 3 noch nit veröffentlichten

der Soldat immer wieder

Bedeutung. Namentlich

nur wenig erkannt haben. Musterbilder _energishen H entstanden, furzsicbtigsten Anhängern metbodisen blieb do

noch vieles eine Reihe