1925 / 245 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Oct 1925 18:00:01 GMT) scan diff

Ueber diese Dortmunder Rede \schreibt die „Tägliche Rund- schau“ unter der Ueberschrift „Preußische Staatsmännerei“:

Fn die Reihe der demokratischen „Staatsmänner“ is auch Herr -Höpker-Aschoff hineingeraten, ohne daß er recht wußte, wie ihm geshahß: man ernannte ihn vor einiger Zeit zum preußischen Finanzminister, weil man gerade keinen anderen finden konnte. Nun muß er sih nahträglich über seine staatsmännischen Quali- täten ausweisen, und da ihm das auf dem Felde der Finanzen nicht möglich ist, so macht er Exkursionen in das Gebiet der hohen Politik. Da glaubt er nun, seine demokratische Beflissenheit nicht besser dokumentieren zu können als durch eine Wiederholung des tôöcichten und des nationalen Empfindens völlig ermangelnden Gewäsches, das die Linkspresse über die Erklärungen der Reichs- regierung zur Kriegsschuldfrage gemacht hat.

(Zuruf links: Das ist die Entgiftung!)

Dann wird ausgeführt, daß ih gesagt hätte, „daß die Form dex deutschen Vorbehalte in der Kriegsschuldfrage von der Rekchs- regierung nicht zweckmäßig gewählt sei“. Alles andere wird unters{hlagen.

Dex „Berliner Lokalanzeiger“ s{chreibt:

Der preußishe Finanzminister Höpker-Aschoff hat für nötig befunden, auf einer Tagung des Reichsbanners Schwarz-rot-gold in Dortmund in einer Ansprache, auf die Konferenz in Locarno anspielend, zu behaupten, „daß die Form der deutshen Vor- behalte in der Kriegsshuldfrage von dex Reichsregierung nicht zweckmäßig gewählt sei“.

Was auf Reichsbannertagungen geredet wird, is ebenso gleichgültig wie bekannt. Etwas ganz andères ist es allerdings, wénn ein amtierender preußisher Minister es fertig bringt, mit einer derartigen Aeußerung der Reichsregierung, besonders ihren beiden nach Locarno entsandten verantwortlichen Mitgliedern, in den Rücken zu fallen. Das Urteil hierüber überlassen wix unseren Lesern.

Auch ih überlasse es den Lesern und beziehe mih auf das, was ih in Dortmund ausgeführt habe.

Dann kommt, um die Sache zu krönen, der „Tag“ mit einem Artikel: „Höpker-Aschoff gegen Aufrollung der Kriegsshuldfrage“. Darin wird ausgeführt, daß ih in Dortmund erklärt hätte, „daß die Form der deutschen Vorbehalte in der Kriegsshuldfrae von der Neichs- recierung nicht zwelmäßig gewählt sei“. Und am Schluß heißt es:

Dex Zustand der preußischen Finanzen ist beklagenswert genug, um den Wunsch nah äußerster Beschränkung des Finanzministers auf sein Nessort zu rechtfertigen.

Meine Damen und Herren, wenu es diesen Blättern der Nechis- presse daran gelegen hätte, in der Frage der Schuldlüge eiwas zu tun, dann hätten sie Wert darauf gelegt, aus meiner Rede das Positive Herauézulesen, (Sehr wahr! links.) Das Positive war, daß ich sagte: es gibt in Deutschland keinen ernsthaften Politiker, weder links noch rechts, der niht-die Schuldlüge ich habe die Schuldformel des Ver- sailler Friedensverirags wörtlich zitiert als eine Unwahrheit be- Tämpft. Wenn der Nechtspresse etwas an der Wahrheit gelegen hätte, dann hätte sie niht Ueberschriften wie „Höpker-Aschoff auf dem Kriegspfad", oder „Preußishe Staatsmännerei, bringen müssen, sondern: „Höpker-Aschoff gegen die Kriegsschuldlüge“. Das wäre die richtige Taktik? gewesen. Den Herren, die das geschrieben haben, lag aber nichts daran, daß in der Frage der Schuldlüge der richtige Weg beshritten werde, sondern es lag ihnen nur daran, mir etwas am Heuge zu fliden. (Sehr richtig! links.) Wenn ich die bittere Pflicht habe, den Beamten zu sagen, daß die finanzielle “Notlage des Staates es nicht erlaube, Besoldungs8erhöhungen vorzunehmen, dann bezeugt man mir in den Blättern der Nechten, daß ih den Mut zur Wahrheit gefunden habe. Warum? Nur weil man glaubt, auf diese Weise eine Entlastung des Neichsfinanzministers von Schlieben vornehmen zu können. Wenn man aber so etwas wie das hier s{reibt, so fällt man mir in den Nücken und untershlägt das Wichtigste von meinen Ausführungen, über die ich das Urteil dem hohen Hause über- lassen kann. :

Dann einige allgemeine Bemerkungen über die Reitihs- bannertagung Herr von Eynern hat ausgeführt, es sei nicht zwedlmäßig, daß ein preußisher Finanzminister auf einer Reichs- bannertagung auftrete. Er hat gemeint, der Herr Minister des Innern sollte einmal mit mir darüber Rücksprahe nehmen Herr Abgeordneter von Eynern, das müssen Sie mix {hon überlassen, ob Ih an einer Neichsbannertagung teilnehme. Jch kann aber versichern, daß ih es nah wie vor tun werde (Bravo! links), weil ich auch 44 Jahre im Krieg gewesen bin und Wert darauf lege mit -den alten Frontkämpfern hin und wieder zusammenzukommen. (Bravo! links Lachen und Zurufe rechts.) Glauben Sie, daß die Frontkämpfer nur im Siahlhelm und Jungdeutschen Orden sind? (Unruhe und Zurufe rechts) Jch bin mit alten Frontkämpfern auf den Tagungen zu- \sammengewesen und habe mich gefreut, mit ihnen zusammensein zu Fönnen. Also lassen Sie doch diese unverständlichen Bemerkungen!

Im übrigen aber noch eine allgemeine Bemerkung! Jch sage: ih werde nah wie vor an diesen Tagung teilnehmen, weil ich nämlich die große und shöne Aufgabe des Neichsbanners darin sehe, nicht nur den Gedanken des deutschen Einheitsstaates zu pflegen, sondern auch den Gedanken der Republik zu festigen. Wir haben es nötig, daß wir nicht mehr in die Vergangenheit hauen, sondern in die Zukunft und uns von Jhrem Standpunkt aus damit abfinden oder. von unserem Standpunkt aus es als ein Glück betraten, daß wir republikanische NMegierungen in Deutschland haben. Nur auf diesem Wege werden wir wieder vorwärtskommen. (Bravo! links.)

§0. Sizung vom 17. Oktober 1925, Vormittags 10 Uhr. {Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitunz1sverleger*®).)

BrOvent Bartels eröffnet die Sißzung 10 Uhr 20 Min. hne ege werden pa Antrag des Abgeordneten Ebersba M . Nat.) die N äge des Beamtenausschusses Über die Einleitung einer Kredithilfe für die Beamten zur Deckung -des Winterbedarss angenommen. Ein Geseyentwurf zur Aenderung des Zons über die Pre d e wird dem Verfassungsausshuß überwiesen. Die Novelle zum Pressegesey verlangt Streichung der §8 9 und 10 des preußischen ‘Ablleloren: die für periodishe Druckschriften die unentgeltliche Ablieferung eines Druckexemplars an die Lad rden und den Aufnahmezwang für amtliche Be- kanntmachungen e Außerhalb der Tagesordnung erhält dann das Wort der Minister für Volkswohlfahrt Hirtsieferx zu einer

*) Mit Ausnahme der dur Sperrdruck hervorgehobenen Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.

soll Vertrauensmann derx

Erklärung, die nach Eingang des Stenogramms veröffentlicht werden wird.

Das Haus sett dann die zweite Beratung des Haus- halts des Ministeriums des Fnnern bei den „Polizeiangelegenheiten“ fort.

Abg. Stieler (Zentr.) tritt für Verbesserung der: Lage der Schuppolizeibeamten ein. Dank gebührt der zurüdckgekehrten Schuß- polizei im geräumten Gebiet, ebenso der Ersaßpolizei und den Beamten, die während der Beseyung ihren Dienst treu und gewissenhaft erfüllt haben. Die Æzriffe der „Deutschen Zeitung“ gegen ‘die Ersabpolizei verdienen ram Zurückweisung. Die Ausführungen des -deutshnationalen Abgeordneten Schlange- Schöningen, daß die Aufrechterhaltung der Ordnung in der kritischen Zeit des Jahres 1923 niht das Verdienst der Schuß- polizei gewesen sei, muß als Herabwürdigung der preußishen Schub- polizei gleichfalls zurückgewiesen wérden, Sehr richtig! beim Zentr.) Nicht sharf genug gebrandmarkt werden kann die Fest- seuche, die im Fahre 1925 troß der ungeheuren Not und der Ver- armung im deutschen Volke ausgebrohen ist. Vielfah sind au die sogenannten Kampfverbände Träger der Vergnügungssucht. Der Erlaß über {chärfere Bekämpfung von Schund und Shmuß ist gu begrüßen. D wünschen wäre ein ähnlicher Erlaß für die Theater. Was heute auf manchen Bühnen gezeigt wird, ist alles andere als Kunst. (Sehr wahr!) Erschrecklich ist die Zunahme der Sittlichkeitsverbrehen. Ohne Beachtung der Lehren Christi ist ein Staatswesen niht zusammenzuhalten. Wir freuen uns über die vorgenommene Verbesserung der Kriminalpolizei und wünschen bessere Berücksihtigung der Forderungen dex Landjägerei im nächsten Etat. Ein beunruhigendes Element in der Schußpolizei ist die Häufung der Selbstmorde, besonders bei jüngeren Beamten. Suggestive Wirkungen }pielten hier häufig mit. Die Polizei- r B müssen auch hier erzieherisch wirken. Der Polizeibeamte

Bevölkerung sein. (Sehr wahr! im Zentr.) Noch hängt die Entwaffnungsnote drohend über der be- währten Organifation der Polizei. Jn den leßten Tagen hat man in Locarno [chóne Worte gehört von Völkerversöhnung und Völker- frieden; eine neue Welt des Friedens soll in Europa ersteben. Wir erwarten wenigstens, daß wir die Verhältnisse und staatlichen Machtmittel im Fnneri so ordnen können, wie es für den Schuß des Staates notwendig ist. (Beifall)

Abg. Metenthin (D. Vp.): Es ist schr ungewöhnlih, wenn ein Parteiredner, wie gestern der Abgeordnete Marckwald, so scharf gegen einen Minister vorgeht, der seinex eigenen Partei angehört. ch9 möhte niht glauben, daß die von ihm vorgebrahten Be- s[hwerden über shlechte Behandlung der Polizeibeamten durch Vor- geseßte in vollem Umfange irgendwie begründet P Wenn der Polizeiapparat vermindert werden soll, so darf das nur ganz shonend und allmöählih durch Verminderung der Einstellungen geschehen. Die Einsiht in die Personalakten muß dem Polizei- beamten zustehen, aber die Bekanntgabe der Zeugnisse, wie sie ein sozialdemotratisher Antrag verlangt, lehnen wix ab, weil dann nah dem eigenen Zeugnis des Ministers die Handhabung der Polizeiverwaltung gehemmt und gefesselt werden würde. Alle Polizeibeamten, die zwölf Dienstjahre hinter I eeia sollten in Gruppe 5 eingestuft werden. Ueberhaupt sin zahlreiche Wünsche in bezug gu Einstufung unerfüllt geblieben. Besonders kläglich sind die Besoldungsverhältisse in der Landjägerei; hier hat uns Württemberg weit überholt. Fn den oberschlesishen Abstimmungs- kämpfen sind 28 Landjäger gefallen. Sie haben das ihnen in Oppeln errichtete Denkmal verdient. Fn der Ünfallfürsorge ist ein kleiner Fortschritt zu verzeihnen. Jn Lippe-Detmold hat man für Dienstunbrauchbarkeit als Unfallfolge die höchste Pensionsstufe fest- eseßt. Das sollte auch bei uns möglih sein. Redner tritt dann für bessere end der Polizeioffiziere als Fnuspektionsführer und der akademisch gebildeten Polizeioffiziere ein und sagte, ex könne das der ausgezeihneten Organisation dex Polizei durch den Ab- geordneten Stieler gespendete Lob nicht in solcher Unbeschränktheit anerkennen. Wenn es besser geworden sei, 9 liege das in der allgemeinen Gesundung in der Währungssta Gean in dem Umstande, daß der Dunst der Revolutionszeit mehx und mehx im Schwinden e el sei. Wenn die Regierung Polizeikommissare ins Land schidcke, solle sie dafür sorgen, daß sie vorher ausreichend orientiett werden. Von der Zentrale dürfe nit zuviel in die ört- lihen Dienstanweisungen Hhineinregiert werden. Fn dem Erlaß, der die Teilnahme an Versammlungen des „Stahlhelms“ verbietet, berufe sih der Minister darauf, daß der „Stahlhelm“ vom Reichs- wehrminister als politisher Verein erklärt sei. Wo sei da eine analoge Vorschrift hinsichtlich des Reichsbanners geblieben? Das Berliner Polizeipräsidum umfasse 26 000 Beamte; an seine Spiye gehöre ein durchgebildeter Verwaltungsbeamter, und das sei Herr Friedensburg, der vielshreibende Publizist, ebensowenig wie Herx Grzesinski. Neuerdings habe Herr- Severing das Flaagen mit shivarz-weiß-rot als eventuelle Gefährdung der öffentlihen Ord- nung und Ruhe bezeichnet; er habe sich auch in seiner früher ab- lehnenden Stellung zum Reichsbanner gewandelt. Jm November 1923 habe sih do gezeigt, daß die Polizei fest auf dem Boden der Verfassung stehe. Die Gründung des Reichsbanners sei daher über- lüssig gewesen, und wäre sie niht erfolgt, so hätten sih die Gegen- äße in der Bevölkerung längst {hon viel gründlicher ausgeglichen. Noch 1924 habe Herr Severing aus ähnlihen Erwägungen den Vorsiß im Reichsbanner abgelehnt. Herr Severing glaube, au auf die unvernünftigen Elemente in seiner Partei Rücksicht nehmen zu men und lasse sich dadurch von seiner besseren staats- männischen Einsicht abbringen. Das Gegenteil habe Stresemann getan, der auch Unpopularität nicht gesheut habe, wenn es galt, auf „seiner Ueberzeugung zu beharren. Dem Polizeiminister Severing könne die Deutsche Volkspartei kein Vertrauen entgegen- bringen, da sie unter dem zwingenden Eindruck stehe, daß ex die Staatsinteressen hinter den Parteiinteressen zurücktreten lassé.

Abg. Eberlein (Komm.) erhält bei fast leerem Hause das Wort. Die Bänke der Deutschnationalen sind bis auf einen „Horh- LeN, leer. Redner wirft dem Minister vor, daß er „dem davon- gelaufenen Kaiser“ Millionen in den Hals werfe; er soile ihn Holz haden lassen, was ja_seine Lieblingsbe\chäftigung sei. Die Polizei, die angeblih zum- Schuß der Bevölkerung dienen solle, sei rein militärish aufgezogen und ausgebildet Auf den Kasernenhöfen seien Atrappen aufgestellt für den Häuserkampf. Die Polizei sei mit den {limmsten und gefährlihsten Waffen sür den Kampf ausgerüstet. Der Redner gzitiert unter lebhaftem „Hört, hört!“ der Kommunisten und vielfahem „Sehr richtig!" der Rechten eine umfangreiche An- weisung zur Bekämpfung der Kommunisten im Straßenkampf. Auch die Anweisung zum Verhalten der Schußpolizei im Gefeht diene doch niht zur Ermittlung von Brandstiftern, Leichenschändern und Mördern. Was sollten große militärische Uebungen der Schubpolizei bedeuten, wie sie z, B. jeßt bei Marzahn stattfänden. Au den Zweck von Uebungen der Schubpolizei zu Wasser, z. B. bei Schwanenwerder kann der Redner nicht einschen; das weise doch alles auf militärij.he Ausbildung der Polizei hin. Was hätten die sogenannten „Sonder- kommandos“ in Zivilkleidung für einen Zweck? Wahrscheinlich sollten sie den Spibeldienst in der Berliner Arbeitershaft organisieren. Nicht nur die Kommunisten, sondern auh die Betriebe würden von der Polizei stark bespibelt. Das geschehe auf Grund besonderer An- weisungen an die einzelnen Gruppenkommandeure der Schubpolizei. Die Elemente, die sich in der Schuhpolizei aufhielten, seien verdächtig, In eine Sportabteilung der Schußpolizei seien sogar zwei Söhne des Kronprinzen eingereiht. (Hört! hört! bei den Kommunisten ) Der Redner bemängelt die Anweisung an die Schubpolizeibeamten, vor dem Polizeipräsidenten Grzesinski und dem Vizepolizeipräsidenten stramm zu steben und Front zu machen, Die Polizei solle zum S{&uß der Bevölkeruna dienen, aber nicht den Bürgerkrieg vor- bereiten und führen. Wihtiger als die gewaltigen, andauernd an- s{wellenden Ausgaben für die militärishe Ausbilduna der Sckupo sei der Ausbau neuer Wasserquellen in Oberschlesien 21 Bekämpfung des Typhus. Selbst den Deutshnationalen und der T ‘hen Volks. partei würden die Ausgaben {Gon zu hoc, nur die Sozialdemokraten merkten nis, Die Polizei solle zur Bekämpfung des Verbrecher-

tums dienen. Merkwürdigerweise feien aber in der Shupo selbst verhältnismäßig mehr Verbrecher als in anderen Bevölkerungs- sichten. Geschehe ein Mord, dann frage man zunächst, welher Polizeiwactmeister sei das wieder gewesen. Zu gewissen Zwecken seien eben die- anständigen Elemente der Schußpolizei niht zu ge» brauchen, dazu verwende man eben jene verbreherisden Elemente, die besonders gegen die Kommunisten eingeseßt würden. Die Behauptung, die kommunistische Partei leiste in der Schubpolizei Zerseßunasarbeit, sei eine bewußte und absihtliße Verdrehung. Aber aufklärende Agitation treibe die kommunistishe Partei in der Schutzpolizei. Falshe Pässe würden nicht nur von den Kommunisten benußt, sondern bis in die höchsten Gesellschaftéschichten hinein. Jn der Wohnung des jeßigen, so staatserhaltenden Oberpräsidenten Dörsing sei früber einmal von einem Parteigenossen des Redners eine Fabrik falscer Pässe eingerichtet worden. (Hört! hört!) Falshe Pässe zu politischen Zwecken würden eben von jeder Partei benußt, das ienen die Sozialdemokraten vergessen zu haben. Minister Severing solle froh sein, dáß die Kommunisten noch da seien, damit er noch sein Hand- werk ausüben könne und niht abgebaut zu werden brauche. Anstatt den sinnlosen Kampf gegen die Kommunisten zu führen, solle man sich lieber mehr um die Fememorde kümmern. Die Führershaft des Neichsbanners Schwarz-Rot-Gold werde nicht mit dem Noten Front- kämpferbund zusammengehen, aber unter der im Reichsbanner organis teren Arbeitersckaft wachse die Neigung zu einem Zusammengebew immer mehr. Uebertritte ges{lossener Gruppen kämen bereits vor. Der Rote Frontkämpferbund sei keine militärische Organisation, die Führung irgendwelher Waffen sei ihnen aus Klugheit, nit aus Feigheit verboten. Wenn es aber einmal so weit wäre, dann werde der Rote Frontkämpferbund die Waffen, die ihm der Staat geben müsse, au benußen, und zwar nicht zum Kampf gegen Sowjet- rußland, fondern (nah rechts) gegen Euch! Zu den eingebracten Miktrauensvoten bemerkt der Redner, daß die Kommunisten zwar feine Spur von Vertrauen zu dem Jnnenminister Severing hätten, die Mißtrauensvoten der Deutschnationalen und der Deutschen Volks- partei aber nicht unterstüßen würden, Sie wollten den Minister auch stürzen, aber zusammen mit den Arbeitern. Der Redner verliest zum Schluß eine längere Erklärung seiner Fraktion, in der dem Znneuminister Severing und dem ganzen Staatsministerium das schärfste Mißtrauen ausgesprochen wird.

Hierauf ergreift der Minister des Jnnexn Se v ering das Wort. Seine Rede wird nah Eingang des Steno- gramms veröffentlicht werden.

: , Abg, B artedbd- Hannover (Dem.) nimmt den Polizeipräsis denten Grzesinski gegen die Angriffe des Abg. Meßenthin in Schuß. zBenn er Abgeordneter geblieben sei, so sei das bei von Richter, dem Parteifreund des Abgeordneten Mekenthin, doch auc der Fall gewesen, der Oberpräsident der Provinz Hannover gewesen fei und gleichzeitig Mitglied der Landesversammlung. Wenn der Abgeordnete Borck er- klärt Babe, die Methoden des Herrn Friedensburg erinnerten an die cines Neklamechefs von Wertheim (sehr richtig! rets), wenn er sein Tempexament getadelt habe, so sei gerade auf einen folhen Posten eine gute Dosis Temperament sehr häufig am Plaße. Die Gründung des überparteilihen NReichsbanners (Lachen und Zuruf rechts: Ueber» parteilih!) sei eine Notwendigkeit gewesen als Gegengewicht gegen die Uebergriffe der rechtsgerihteten Organisationen. Die Meinung des Ministers über die Polizeistunde teile seine Partei nit; die ÎInter- essen der Weltstadt litten dur die BesGränbung der Polizeistunde. Ss würden verbotene Lokale besucht, und das diene nicht gerade der VDrdnung und der Sittlichkeit. Man sollte in den Zentren eine Reihe von Lokalen freigeben, Die öffentlichen Lokale zahlten auc Steuern, ob die geheimen, sei die Frage. Der Minister sollte im Interesse des anständigen Wirtsgewerbes seine Stellung revidieren, Die Be- hauptung des Abgeordneten Bor, es fehle der Schußpolizei an Wahrs haftigkeit, sei do ret eigenartig von einem Polizeimajor a. D, In feiner Perfonalbeschreibung für das Handbuch der Abgeordneten {reibe Herr Bor u. a., er habe die rale Sicherheitspolizei auf« gestellt und geleitet. Er sei niht einmal drei Monate in Ostpreußen gewesen, er scheine also ein ungeheuer befähigter Beamter zu fein, E dürfe man angesichts dieser und anderer Angaben in dem

andbuch die Frage aufwerfen, ob bei Herrn Borck mehr Wahrhaftig« keit vorhanden fi oder bei der Schußvolizei. Die Schußpolizei habe große Verdienste, ihr gebühre der wärmste Dank. (Sehr richtig! inks.) Im mecklenburgischen Landtag habe sih soeben ein Justizrat Kleebusch die Unverschämtheit geleistet zu 18 en, es sei ein großer Unterschied, ob man den Hochverräter bert beleidige oder den Reichs» präsidenten Hindenburg, (Unerhört!t) Das Mitglied des Landtags Abg, Kickhöffel habe auch in einer Broschüre den Minisièe Severing herabzuseßen versucht, indem er auf sein S{hlossergewerbe verwiesen habe. Das tue ein preußischer Lehrer! (Hört! hört!) Man gehe eins inal nah Südtirol, da könne man sehen, was {ih der Abgott dev Deutschnationalen, Herr Mussolini, an Vergewaltigung der Deutschen und Andersgesinnter leiste. Der Abgeordnete Borck nehme für seins Partei in Anspruch, sie habe Besonderes geleistet in der Rrforge für did Schußpolizei; dabei gingen doch fast alle Anträge auf Besserstellun von der Demokratischen artei aus und trügen seinen (des Redners Namen. Diejenigen, die das Besoldungssperrgese verlängert hätten, seien doch gerade die Nechtsparteien gewesen. Der Redner weist dann auf die ungeheure Notlage der Beamtenschaft hin. Namentlich in den unteren Gruppen jei die Lage unhaltbar. Die begreiflihe Verbitterung sei staatspolitish sehr bedenklih. Man sollte die Frage niht nur vom finanziellen, sondern auch vom staatspolitischen Gesichtspunkt aus bes trahten. Jm Auftrage der Demokratischen Fraktion bitte er, das Siaatéministerium dringend, mit allem Ernst zu überlegen, wie man den Veamten helfen könne. Sei wirklich eine allgemeine Aufbesse- rung, bie aber bald erfolgen müsse, nicht naar, 1 müsse man mins destens vorläufig den unteren Gruppen helfen. gen Kredite oder Vorschüsse habe er ernste Bedenken; man sollte lieber eine einmalige niht zurüdzahlbare Wirtschaftshilfe gewähren, Man müsse aber alle Wege gehen, die Hilfe bringen könnten. Innerhalb der Organisation der Polizei müßten noch Ersparnisse gemaht werden. Der Redner trägt zum Schluß eine große Reihe besonderer Beamtenwünsche vor und fordert u. a, baldige Vorlegung eines Unfallfürsorgegeseßes für alle Polizeideamten, auch für die Landjäger, bei denen die UÜnfall- giffern besonders ho seien. Für die Beamten sollten auch Meankens Tassen eingeführt werden. Hätte der Reichsfinanzminister s\einerzeil nicht Einspruch erhoben, so stünden die Landjäger jeßt schon besser. Für die Kriminalpolizei dürften Landesgrenzen nicht hinderlih sein; leider bilde Bayern noch immer das Hindernis, daß das Reids- kriminalgeseß sich auswirken könne. Die Polizeishulen müßten mit besten Mitteln und hervorragenden Lehrkräften ausgestattet werden: man dürfe keine Lehrer dulden, die niht unbedingt treu zur Nepubli: stünden. Man sollte tüchtige Lehrer aus den Volkss{ulen verwenden und für diese Junglehrer an den Volksschulen anstellen. Zum Besuch von Polizeischulen sollte man den Beamten Beihifen gewähren, Dev Redner tritt zum Schluß für das Reichsbanner ein und wünst, daß unter dem shwarz-rot-goldenen Banner die Versöhnung der Gegen- säße in unserem Volke ermöglicht werde.

Abg. Prelle (Wirtschaftl, Vereinig.): Unsere Polizei bedar noch einer Steigerung ihrer Aus- und Durhbildung, A arl Ei vielfah ein hohes Maß von Selbstbeherrs{chung und

enschenkenntnis vorausseßenden Funktionen genügen soll. Sie bedarf dazu aber gu er materiellen Sicherstellung, wie sie bei uns nament» [ih der Landijägerei im Gegensaß zu Bayern, Sachsen, Baden, Württemberg und Hessen noch immer nit gewährt is, Wir bitten deshalb dringend um Annahme unseres bezüglichen Antrages. Die

Sonntagsruhe und Sonntagsheiligung läßt bei uns noch viel zu wünschen übrig; die Umzüge und Versammlungen am nntag, die

so sehr überhand genommen haben, sollten wenigstens während der Kirchzeit unterbleiben. Die Polizeiverwaltung könnte hier einen sehr Ee Ginfluß augüben. Die Polizeiverordnungen, die das

erensammeln im Sommer vor einem bestimmten Zeitpunkt bei Strafe verbieten, follten schon aus dem Grunde revidiert werden, weil die Sonne auf solche Potkizeivorschriften keine Rücksicht nimmt. (Heiterkeit.)

Abg. Fin k (Zentr.) stellt fest, daß Handwerk und Gewerbe durh- aus auf dem Boden der Preissenkungsaktion der Reichsregierung stehen und ihr jeden Erfolg in der Nichtung einer reellen Preis-

gestaltung wünshen. Das UÜntersuhungsverfahren dürfe aber nit einseitig bei den Klein- und Mittelbetrieben einseßen und sich auf diese beschränken Man habe sich hier vor unberehtigten Ver- allgmeinerungen zu büten. Andererseits müsse auch die verderbliche i der Banken und Sparkassen in Betracht gezogen werden. Der Präsident ersuht den Redner, nit vom Thema „Polizei- angelegenheiten“ abzushweifen.) Die Besserstelung der unteren Pole eimienschaft liegt auch dem Zentrum durchaus am Herzen

lbg. Kasper (Komm.): An der großen Notlage de! Polizei- an Ita ist das Haus in dieser Besprebung vorübergegangen, nur die Sozialdemokraten haben darüber ein Wort verloren. Es ift unerhört, daß noch heute Polizeibeamte in Berlin mit 102 Mark monatlih abgefunden werden. Der Polizeibeamtensbaft in allen ihren Stufen, niht bloß den Polizejoifizieren, muß Hilfe kommen, und zwar schleunigst. Ohne langwierige Aus\chußberatung sollten die sozialdemokratishen und kommunistishen Anträge vom Landtag votiert werden. Leider aber haben sich alle anderen Frafïtionen darüber ausgeschwiegen; auch die Deutsche Volkspartei is still ge- blieben, obwohl Herr Lene SEror öffentlich den Boliatidenmién ver- sprochen hat, daß ihnen die Besserstellung, die sie nötig haben, unge- umt zuteil werden fell. Die Regierung hat für dieses dringende Be- dürfnis nichts übrig, sie will durch Verminderung der Beamtenzahl „ab- helfen“, Die s{leunigste Verbesserung der Unfallfürsorge für die Polizei- beamten ist eine dringende Notwendigkeit, wie ja heute sogar dieser Landtag anerkannt hat, Die Behandlung der Polizeibeamten durch ihre Vorgeseßten gestaltet sich_ mehr und mehr nah dem Muster der- jenigen, die man früher den Seldaten des Reichsherres zuteil werden licß. kommt es doch bereits vor, daß Polizeibeamte, die angeblich ihre Dienstpflicht verleßt hatten, mit- einer Stunde Nacererzieren bestraft worden sind, und der Minister hat das gebilligt! Auf dem Kasernen- hof werden preußische Polizeibéamte beim Ausgehappell mit Titeln wie „Esel“, „Ochse“ usw. bedaht. Heute hat ja der Minister endlich ugegeben, daß nach seiner Ansicht die militärishe Ausbildung der dolizeibeamten eine Notwendigkeit ist, daß also alles wiederkommen oll, wie es unter dem alten Kommiß war. Aus Sparsamkeitsrück- iten müssen jeßt am Sonnabend und Sonntag die Beamten die Reinigung der Nevierstuben und aller Nebenräume selbst besorgen. Das Drangsalierungssy]tem gegen die Beamten, die Bespibelung der S Len Gesinnung Verdächtigen gereiht der Republik zur

ande.

Abg. Müller - Franken (Wirtsh. Vereinigg.) protestiert in schärfsten Worten gegen die am Mittwoch veranstaltete unglaublic;e Nazzia der Polizei gegen das gesamte Berliner Bädergewerbe. Ein ehrenwerter Stand sei dadurch in den Augen der Oeffentlichkeit stigmatisiert worden. Die Krontrolle werde gebilligt. Der Protest richte sich gegen die unerhörte Form, in der sie ausgeübt worden sei. Damit werde nur Unruhe geschaffen. Eine solde Drangsalierung des Mittelstandes müsse s{ließlich zu Exzessen führen, für die dann die Urheber der Maßnahme die Verantwortung trügen. Völlerei und Unsittlichkeit könne man nicht mit dem Polizeiknüppel bekämpfen. Wie man in einer Weltstadt wie Berlin die jeßige Polizeistunde, wo um 1 Uhr alles geschlossen sein muß, weiter beibehalten wolle, sei einfa unverständlich. Man solle niht dem System Severing auch noch diesen Teil der Privatwirtschaft zum Opfer bringkn

Abg. Mardckwald (Soz.) bleibt auf der Pressetribüne fast unverständlib., Er wendet sih u. a, aegen den Entwurf eines Neichs- gesezes zur Bekämpfung von Schmuß und Schund, das einen Index vorsehe von Schriften, die zwar nit verboten werden können, aber als unsittlich bezeichnet werden sollen. Das Verhalten des Abgeord- neten Bork zeige, wie die Entaiftung der politishen Atmosphäre von den Deutscbnationalen gedacht sei.

Damit ist die allgemeine Aussprache beendet. Es folgt die Einzelaussprache. i :

Die Abstimmung über Art. T (Gehältec) wird bis zur Abstimmung Üübex die Mißtrauensanträge am 22, Oktober zurücgestellt.

Abg. Dr. Maretky (D. Nat.) erhebt Beshwerde gegen den Landrat des Kreises Bitterfeld, der einer Versammlung, in welcher der frühere Volksbeaustragte Emil Barth die stärksten YVYe- dimpfungen gegen den Reichépräsidenten von Hindenburg gerichtet abe, trobdem weiter beigewohnt habe.

Abg. Alwine Wellmann (Soz.) meint, der Junenminister sei der Rechten gegenübex nicht parteiisch, sondern im Gegenteil viel zu milde. i :

Abg. Dr. Mareyzky (D. Nat.) widerspricht dieser Behaup- tung der Vorrednerin und führt Beispiele zum Beweise des Gegenteils an. . |

Abg. Bachem (D. Nat.) Tcrgänzt die Ausführungen des Abge- ordneten Dr. Mareßky duxch Anführung weiterer Einzelheiten und kritisiext die Anstellung und die Tätigkeit des stellvertretenden Polizeipräsidenten Dr. Friedensburg. E

Abg. Dr. Maretbky (D. Nat.) bemängelt es, Zah in einex anzen Reihe von Polizeiämtern eine genaue Statistik über die Zarteizugehörigkeit der eMzelnen Beamten geführt werde. Dieser Statistik könnten doch nur Angaben aus den Behörden selbst zu- gecunde liegen. Das sei eine unerhörte Kontrolle, eine Bespitzelung und Beschnüffelung des gesamten Beamtenkörpers. Set dex Minister damit einverstanden” : s 4

Abg. Meyer - Rheine (Soz.) bringt Beschwerden über die Art des Geschichtsunterrihts an der Polizeishule Münster vor.

Abg. Bor ck (D. Nat.) verlangt die endliche Einstufung der Landjäaer in die Gruppe 5. Die Landiäger seien besonders staats- treue Beamte, die eine sehr verantwortungsvolle Tätiokeit augübten.

Ein Regierungsvertreter sagt möglichste -Berück- sihtigung zu. Entsprechende M San eien in Vorbereitung und würden die Landjäger hoffentlich befriedigen.

Abg. Bo c ck (D. Nat.) wendet fih in persönlicher Bemerkung egen die gestrigen Ausführungen des Abgeordneten Barteld, der A persönliche Unwahrhaftigkeit vorgeworfen habe. Ex habe keine Lust, sich mit Herrn Barteld über seine persönlichen N auseinanderzuseßen. Wenn man sahlich nicht weiterkomme, so

* greife man zu persönlichen Beleidigungen.

Abg. Bartel d (Dem.) ersucht den Abgeordneten Borck seine Einwilligung dazu zu geben, daß der Minister aus den G its akten des Abgeordneten Bor: die notwendigen Angaben mache.

Abg. Bo r ck (D. Nat.) erklärt sich jederzeit zu den erforder- lihen Angaben bereit.

Damit ist die Einzelberatung erledigt. ;

Das Haus vertagt sih auf Montag, 12 Uhr: Einzeletats, kleine Etats, Fustizetat,

Schluß 5%4 Uhr.

In dem vorgestern (Nr. 244 des R.-A:) veröffentlichten Bericht des Racrichtenbüros des Vereins deutscher 2 e a über die Verhandlungen des Landtags ist richtigzustellen, daß entsprehend dem einstimmigen Beschluß der Syptaldemo?rgilczen Andtagstazton der Abg. Marckwald als Fraktionsredner nit ein besonderes Polizei- beamtenbesoldunasgeseß gefordert, sondern im Gegenteil die höhere Einstufung der Polizeibeamten -außerhalb der allgemeinen Beamten- befoldungsordnung verlangt hat. Der Redner begründete ea Standpunkt mit der Befürchtung der Polizeibeamten, ihnen könnte das Koalitionsreht genommen werden und die Gewährung der Beamtenrehte an die Schußpolizeibeamten würde noch \chwerer zu etreichen sein, falls dur ein besonderes Polizeibeamtenbesoldungsgeseß anerkannt werde, daß die Polizeibeamten eiwas ganz anderes als

andere Staatsbeamte seien.

Cefundheitéwesen, Tierkraukheiten und Absperrungs- maßregeln.

Der Ausbruch und das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche 0 vom Schlachtviehhofe in Zwicckau am 15. Oftober und vom Zentralviehoie in Berlin am 16. Oktober, das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche vom Schlachtviehhote in Dresden am 16. Oktober 1925 amtlich gemeldet

Worden,

Berlin

Telegraphische Auszahlung.

Buenos-Aires . | k Pap.-Pe!. Canada 1 fanad. § Japan . . . .FLBeèn Konstantinopel | 1 türk. £ London 1 L

New York. .|1§

Nio de Janeiro | 1 Milreis Uruguay 1 Goldpefo Amsterdams-

Rotterdam 100 (Bulden Athen 1/100 Drachm. Brüssel u. Ant-

werpen 100 Fres. Dana 100 Gulden Helsingfors 100 finnl. M Italien 100 Lire Iugo!lavien 100 Dinar Kopenhagen . . | 100 Kr Lissabon und

Oporto . . . | 100 Escudo Do S TLOOSTE Dari, » es + « [ 10G INTeN Dad «6.8 «L E: Schweiz . « « . | 100 Fres. Sofia 100 Leva Syanien . . . . [100 Pejeten Stockholm und

Gothenburg . | 100 Kr. Be N S 100 Schilling Budavest . . . {100 000 Kr.

Hande und Gewerbe, den 19 Oktober 1995, 19. Oktober 17. Oftober Geld Brie! Geld Brief L T2T 1,731 1,728 1.02 4,195 4,205 4,195 4,205 1,723 1,727 1,719 1,723 2,375 2 385- 2,385 2,395 20,302 20,352 20,302 420,352 4,19 4205 | 4195 4,205 0,624 0,626 0,609 0,611 4,245 4,255 4245 4,2599 16863 169,05 168,63 169,05 5,61 5,63 5,24 5,26 19,11 19,15 19,12 19,16 80,49 80,69 80,49 80,69 10,547 10,587 10,547 10,587 16,69 16,73 16.895 16,935 7,445 7,465 7,445 7,465 104,97 105,23 105,02 105,28 21220 E20 21225 C2759 8b 14 85,36 | 8527 85,49 18,47 18,51 18,82 18,86 12,42 12,46 12,422 12,462 80,79 80,99 80,80 81,00 30 3,08 3,05 3,06 60,22 60,38 60,22 80,38 1216 112/44 112,16 112,44 59,13 69,27 1 5913 59,27 5,87 5,89 5,871 5,891

Ausländische Geldiorten und Banknoten.

Lr 17. Oktober

Barrengold.

Tonnen. Order 11 300 (54 800),

Sulina, 15. Oktober.

Tonnen

tinent 2200 (5400)

Nevier: Gestellt —.

des „W. T. B.“ am auf 138,75 A) für 100 Kg.

2125 M QDHatergrüße

Speiseerb)en. bis 17,50 6

aroße 39,295 bis

reis 19,75 bis 32,00 , Rinagärvfel

40,00 bis 78,00

(Kaisia)

Leningrad, 15. Oktober.

(Vorwoche in Klammern.) Frankrei (1500), Ge}amteuropa 21 700 (56 300). | : (—), Gerste nah England und an Oder 14 700 (16 600), Kontinent 700 (7500). Nogger nah England und Kontinent 7100 (—) (W.T B.)

13,00 bis 1425 A, Weizengrie

Korinthen choice 49,00 bis 57,00 : , bis 240,00 46 Mandeln bittere Bar! 218,00 bis 225,00 46 Zimt 100,00 bis 105,00 / Kümmel i [hwarzer Pfeffer Singapore 147,00 bis 150,00 4, weißer Pfeffer

ch 8000

MW öchentli

Die Elektrolytkupternotierung der i für deutsde Glefktrolytfupternotiz flellte sich laut Berliner Veldung 17. Oktober auf 138,00 6 (am 16. Oftober

19. Oftob Geld Brie! | Geld Brief

Sovereigns . . 20,49 20,59 20 Fres. Stücke 16,26 16,34 _ Gold-Dolla1s . 4,24 4,26 4 24 4,26 Amerikani\che:

1006—5 Doll. ¡1 § 4,188 4,208 4,185 4,205 2 und 1 Doll. [1 § 4,178 4,198 4,175 4,195 Argentini)che ! Pap.-Pes. 1.709 1,729 1,705 1.720 Brasfiliani\che . |1 Milreis 0,612 0,632 0,6L 0,63 Engliiche: große . E O 20,26 20,36 20,26 20,36 1£u darunter | 1 20250 20,350 20.200 20.000 Türki)che. . . . [1 türk.-Pfd. —- _— Belginhèé . . . [100 Fres. 19,04 19,14 19,05 19,15 Bulgarische . . | 100 Leva 3,01 3,03 o Däni)\che . . . 1100 Kr. 104,74 105,26 10474 - 105:26 Danziger. . . . [100 Gulden 80,25 80,65 80,25 80,65 Finni\de. . . . | 100 finnl. 4 10,495 10,555 10499 10,999 Französishe . . | 100 Fres. 18,45 18,55 18,83 18 93 Holländische . 100 Gulden 168,22 169,06 168,28 169,12 Italienische:

über 10 Lire | 100 Lire 16,71 16,79 16,92 17,00 JIugoilavishe | 100 Dinar O A8 7,38 7,42 Norwegi)che 100 Kr. 84,91 85,33 85,04 85,46 RNRumäni}\che:

1000 Lei , .| 100 Lei _ _— _- unter 500 Lei | 100 Lei _— oe Schwedi!|che 100 Kr. H1IB3 11238 S 11268 Schweizer . . {100 Fres. 80,53 80,93 80,55 80,95 Spanische . . . 100 Peseten 60,00 60,30 60,00 60,30

Tschecho-slov. :

E h 100 Kr 12,38 12,44 12,387 12,447

1000Kr u dar. | 100 Kr. e H -- 4 u LLANs

Oesterreichische. | 100 Schilling 8, á 98,9 59,2

Ungarische M . | 100 000 Kr. 5,82 5,86 5,83 5,87 London, 17. Oktober. (W. T. B.) Aus dem Goldscchaß

der Bank von England flossen heute 7000 Pfund Sterling

Wöchentlihe Verschiffungen in Weizen nach England und an

(—). übrige Länder 2400

Mais nah Kontinent 400

che Donauvershiffungen in

(Vorwoche in Klammern ) Weizen nah England und an Order 2000 (—), Holland 2000 (400) Franfreih 1300 (— ), übrigen Länder 1900 (1400), Gesamteuropa 7200 (1800). Gerste nah Kontinent 800 (4800). nah England und Kontinent (6000). (W. T. B.)

Mais nah Kon- Roggen

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 17. Oktobex 1925: NRuhrrevier: Gestellt 24097 Wagen. Oberihleti\ches Nenier: Gestellt 1925: Nuhrrevier: Gestellt 3505.

Am 18. Oktober Oberjshlesisches

Vereintgung

Berlin, 17. Oktober. (W. T. B.) Preisnotierungen fürNahrungsömittel. (Durhschnittseinkaufspreife des Lebensmitteleinzelhandels für je 59 kg frei Haut Berlin.) Jn E S S De E d ( 1grübe, lofe 17. s 18,4 aterflockœen lote 21, a j lose 22,00 bis 22,40 Æ Noggenmehb! 0/1 19,60 bis as M, Oarrgrs 23,00 bis 24,70 6 70 9/9 Weizenmehl 15.89 bis 18,29 4, Weizenauszug- mehl 19,40 bis 25,79 M, Ms Viktoria 19,75 bis 23,00 4, fleine —,— bis —.— ] Langbohnen, handverlesen 26,00 bis 27,90 #6 Linsen, fleine 22,00 bis 24,50 6. Linien, mittel 27,00 bis 39,00 A, Linten, 57,50 Kartoffelmeh! | Makkaroni Hartgrießware 45,80 bis 56,75 4 Mehblschnittnudeln 25,00 bis 28,00 6 Eiernudein 45,80 bis 65,75 ( bis 16,20 4, NRangoon Reis 17,75 bis 18,15 46, glasierter Tatel-

Tafelreis, Java 31,00 bis 43,590

amerikan. 80,00 bis 95,00 6, getr. Pflaumen 90/100 in Originalkisten 40,50 bis —.— 4, getr. Pflaumen 90/100 in Säcken 35,90 bis —,— Æ#, entsteinte Pflaumen 90/100 in Original- kisten und Packungen 72,00 bis —,— #4 Kal. Pflaumen 40/90 in Originalfisten 59,00 bis 60,00 4 Rosinen Caraburnu # Kisten Sultaninen Caraburnu 80,00 bis 108,00 46

Mandeln, 0

Bohnen weiße Perl 15,75

19,00 bis 21,70 é, Bruchreis 15,79

süße Lari 228,0

|

Singapore Brafil 195,00 bis 235,00 # Yohtafsee 4entralameiika 220,00 bis 300,00 , Möstkaffee Brasil 240,00 bie 300,00 MNöstkaffee Zentral- amerika 295,00 bis 395,00 s MNöstgetreide loje 18,00 bis 20,00 A Kakao 'ettarm 92,00 bis 90,00 # Kakao. leicht entôölt 90,00 ‘bis 120,00 # Tee Souchon gepackdi 365,00 big 405,00 4, Tee, indisch gepadt 413,00 bis 500,00 #, Inlandszucer Melis 29,50 bis 31,50 4, Inlandézucker Naîtfinade 30,75 bis 34,00 4, Zucker, Würfel 34 50 bis 38,50 # Kunsthonig 36,50 bis 37,25 A, Budersiruy bell, in Eimern 26,25 bis 34,50 # Speisesirup. dunkel, in Eimern —,— bis —,— # Marmelade, Erdbeer, Eintfrucht 90.00 bis 105,00 # Marmelade Viertruht 35,00 bis 41,70 A Pflaumens mué in Eimern 37,50 bis 45,00 # Steintialz in Säcken 4,40 big 4,80 A Steinjialz in Packungen 5,40 bis 7,00 A, Srtedesalz in Säden 6.00 bis 6,20 # Siedetalz in Packungen 7,10 bis 8,00 4, Braten!chmalz in Tierces 88,50 bis 89,50 A, Bratenscbmalz in Kübeln 89,00 bis 90,00 4 Purelard in Tierces 89,50 bis 93,10*".4, Purelard in ‘Kisten 90.00 bis 9360 A Speÿtetalg gevackt —,— bis —,— 4, Margarine Handelsware 1 69,00 4 11 63,00 bie 66,00 4, Margarine. Spezialware 1 82,00 bis 8400 f L] 69,00 bis 71,00 A Moikereibutter la in Fässern 237,00 bis 245,00, Molkereibutter i a in Packungen 247,00 bis 251,00 Æ, Meolkereis butter lla in Fässern 217,00 bts 223,00 # Meolfereibutter l] a in Packungen 228,00 bis 240,00 4, Auslandébutter in Fässern 243,00 bis 252.00 Æ, Auslandébutter in Packungen bis —,— M, Corneed beet 12/6 lbs. per Kiste 47,00 bié 49/00 4 ausl. Sped, geräuchert, 8/10—12/14 bis —,— Æ, Allgäuer Nomatour 110,00 bié 120,00 6, Allgäuer Stangen 88,00 bis 92,00 Æ, Tilsiter Käse, vollfett 105,00 bis 115,00 e echter Edamer 40 9% 127,00 bis 132,00 S, eter Emmenthaler 170,00 bis 175,00 46, auêl. ungez. Kondenémilch 48/16 23,00 bis 26,25 f, ausl. gez. Kondenêmilh 26,00 bis 30,00 „M.

190.00 bis 210,00 Æ, NRobfkaffee

,

Wollversteigerung am 16. Oktober 1925 in Berlin. Die elfte diesjährige Wolversteigerung des Woll- verwertungsverbandes Deut\cher Landwirt|chaftskammern, abgehalten von der Deutschen Wollgesell)chatt, verlief in lebhaiter Stimmung zu äußerst testen Preisen. Die angebotenen ungefäkfr 2000 Zentner wurden restlos verfaust. Man bezahlte: : je Zt je ke tabrif-

I AIES- gewa]chen obne Schweißwolle Spesen (ein|{chl.

P»; Unterforten) NReichêmark eichèmark Merino A und A/AA Wollen, 9 bis | 10 Monatëwuchs . e AOO—= 190 8,70—9,20 Merino A und A/B Wollen, 6 bis 7 Monatérwouchs S e E 125— 150 7,60 7,80 Kreuzungs B/C Wollen . . 110 —125 5,90 —6,00 Kreuzungs D/E Wollen-. 100 4,50

Einige besonders {ne Posten brahten mehr. Die näcsten Versteigerungen finden statt: 20. November in Berlin, 10. Dezember in Güstrow (Mel ), 18. Dezember in Berlin 15. Januar 1926 in Halle. Anmeldungen nur an die Deutsche Wollgefell\hait, Berlin SW. 11, Anhaltstraße 7, erbeten. Anruf Nollendorf 4830— 32.

erte an au ae

Nach dem Wochenbericht der Preisberichtstelie beim Deutschen Landwirtschaftsrat vom 12. bis 18. Ditober 1925 ftellten fich die S@(hlactviehpreise je Zentner Lebendgewicht wie folgt:

Berlin Hambura Stuttgart 17. Oktbr. 15. u 16. Olibr. 15. Oktbr. i Reichsmark V e eo 0e o e 8) 02500 93— 5D 53—57 m L s S0 S S E _9S c) 38—42 34—41 40-—49 Í G L bis 36 ee d Bullen «aso #8) lh i —5 \ e ee o.e eso h 44— 48 40 48 53 5D " 0 S S d S 38 42 32 —40 44— L R A O 2E a Kühe und Färsen . « « a) 90—d9 50— g ; z q i e. b) 40—46 40—46 33— 43 s V ü ee O) 29-960 24— 33 20—30 O En 13—21 18—19 y o 1} s. 4 17—20 _—- Es Kälber ooooooo Amis em f E N —- 94 96 @ S E 6 ck S A c) 75— 86 _—_— 87— 91 q ee ooooo d) 60—79 Ee a 78— 85 Sthafe ee ooo. a) 47—53 50— 55 A o S T Q S P S b) 33—-43 43—50 N, " «eee c) 25-—30 G 1 D. 101 Schweine T chck S E §_a a) E 90 —- 92 VU x Go D) O00 86— 88 100— 101 e e ooooo c) 89—87 74— 83 98— 100 o 4.0.9 O0 O s 80—84 74—83 95 T 97 F eee o. e 79—78 74—--82 as, o D: P: S & S f) 7D—79 “o bie 88 Speijefette. Bericht von Gebr. Ggu]}e. Berlin,

den 17. Oftober 1925. N : hagen die Notierung um 36 Dere pro Kilogramm. Die übertrug sich auch auf den FJnlanèdsmarkt, und

Butter: Am 15. d. M. Ee Kopens e Schwäche ermnäßigten

| Hamburg und Berlin die Notierung um je 5 X aut 220 M.

Diete autgesprochen flaue Stimmung wich aber in den legten Tagen größerer Zuversicht, und daher waren die vorgelegten däni!chen Fests offerten bis auf #6 226 frei Grenze unverzollt gesteigert. * Mit sicht hierauf blieb auch die biesige Notierung, die im Vergleich zu der Kopenhagener noch reihlih hoh ist, am 17. d_ M unverändert. Die Nachfrage am Platze ist ruhiger geworden. Die amtliche Preis)est- seßung im Verkehr zwishen Grzeuger und Großhandel, Fracht und Gebinde gehen zu Käuters Lasten, war am 1d. und 17. 10. 29. : l a Qualität 2,20 4, Ila Qualität 1,95 Æ, abfallende 1,75 Æ. Margarine: Die etwas bessere Nachfrage bält an. Schmalz: An den amerikanischen Märkten hat die Verkaufsneigung angehalten, wobei die Preise weiter erheblih eine Einbuße erlitten Entiprechend haben auch hier die Preise nachgegeben. Die Käuter verhalten sich sehr zurüchaltend, so daz Um)äße nur in mäßigen Grenzen statt- fanden. S peck: Die Forderungen wurden ermäßigt, ohne jedoh das Geschäft dadur zu beleben.

Berichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärkten.

i Devisen. . S

Danzig, 17. Oktober. (W. T. B.) Devisenkurse. es in

Danziger Gu den.). Noten: 100 Zloty Es War|chau 85,64 G, 85,86 B., 100 Zloty Lokonoten 86,39 G. 86,61 B.

London 25,21 G. —— B., Berlin telegraphi)che

123,920 G. 124,230 B. —- Schecks. London 25,20 G.

Parts, 17. Oktober. (W. T. B.)

Belgien 101,70 England U

Schweiz 430,06, Spanien 320,00 War)\chau —,—,

holl. 35 00 bis 37,00 4,

Auszalflunzen: Auszahlung

London, 17. Oktober. (W. T. B.) Devitenkur)e. Paris 108,23, New York 484.00, Deutschland 20,32 Belgien 106,25, Spanien 33,71, Holland 12,04,37, Jtalien 120,18 Schweiz 25.11, Wien 34.35.

Devi)enkur}e. Deut|chland

60 S 66 00, Wien 314,00, Amerika 22,30, I O 107,95 Holland 895,00 Italien 89,90, Kopenhagen

559,00 Oélo 45300 Stodtholm 596,00. Zürich 17. Oktober. (W. L. B.) Devi)enkurje. New Bork 5,198, London 25,12, Paris 23,30 Brüssel 29,75 Mailand 20,90,

Madrid 74,45, Holland 208,60, Stockhoim 138,87, Oslo 105,78,