1903 / 187 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Aug 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Abschied8bewilligungen. Im aktiven Heere. 21. Iuli.

Brehm, Fähnr. des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig, zur Reserve beurlaubt.

__26. Juli. Kummer, Rittm., Komp. Chef im 3. Trainbat., mit der geseßlichen Penfion und mit der Erlaubnis zum Fortixagen der bisherigen Uniform mit den für Verabschiedete vorge]chriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt.

4. August. Oesterreiher, Gen. Major, Kommandeur der 9. Inf. Brig., in Genehmigung seines Abschied8gesuhes mit der ge- seglihen Pension zur Disp. geftellt.

Im Sanitätskorps. 25. Juli. Dr. Marc, Oberarzt beim Sanitätsamt 11. Armeekorps, Dr. Hertel, Oberarzt im 5. Feldart. Regt., zu Stabsärzten (überzählig) befördert.

Durch Verfügung des Generalstabsarztes der Armce. Dr. Paulin, einjährig-freiwilliger Arzt des 7. Feldart. Regts. Prinz-Regent Luitpold, zum Unterarzt im 17. Inf. Negt. Orff ernannt und mit der Wahrnehmung einer offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

Beamte der Militärverwaltung.

20. Juli. Bauer, Zahlmstr. des 12. Inf. Regts. Prinz Arnulf, dessen Ausscheiden aus dem Heere mit dem 26. Juli d. I. behufs Uebertritts in die Kaiserliche Schußtruppe für Südwestafrika be- willigt. Heckel, Zahlmstr. Aspir. des 1. Chev. Negts. Kaiser Nikolaus von Rußland, ab 1. August d. J. zum Zahlmeister im 1. Armeekorps ernannt.

21. Juli. Kaufmann, überzähl. Intend. Asse}. der Intend. III. Armeekorps, auf Ansuchen seiner Stelle enth oben.

, 31. Juli. Dreselly, Oberzahlmstr. des 2. Inf. Regts. Kron- prinz, tritt mit Pension in den erbetenen Nuhestand.

Königlich Sächsische Armee.

Offiziere, Fähnriche 2c. Ernennungen, Befördecungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. 3. August. Schmidt, Oberst, beauftragt mit der Führung der 2. Feldart. Brig. Nr. 24, v. Seydliß, Oberst, beauftragt mit der Führung der 4. Feldart. Brig. Nr. 40, zu Kommandeuren dieser Brigaden ernannt. v. Carlowiß, Oberstlt. und Vorstand der Abteil. für Landesaufnahme, der Nang als Negts. Kommandeur verliehen.

Die Majore: Meißner, Abteil. Kommandeur im 2. Feldart: Regt. Nr. 28, v. Criegern, beauftragt mit Wahrnehmung der Ge- schäfte eines Abteil. Chefs im Kriegsministerium, unter Ernennung zum Abteil. Chef im Kriegsministerium, Frhr. v. Lin deman, be- auftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs des General- stabes X1X. (2. K. S.) Armeekorps, unter Ernennung zum Chef des Generalstabes dieses Armeckorps, zu Oberstleutnants be- fördert. v. Schönberg, Major z. D., Bezirksoffizier beim Landw. Bezirk 11 Dresden, v. Nostit-Wallwiß, Major z. E Vierter Stabsoffizier beim Landw. Bezirk Leipzig, der Charakter als Oberstlt., Schubert, Oberst z. D,., zuleßt Kommandeur des damaligen Pion. Bats. Nr. 12 und Vorstand der Geniedirektion, der Charakter als Gen. Major, Baumann, Oberstlt. z. D., zuleßt beim Stabe des Schützen-(Füs.)NRegts. Prinz Georg Nr. 108, der Charakter als Oberst, v. der Wense, Major z. D,., zuleßt Bats. Kommandeur im 11. Inf. Negt. Nr. 139, der Charakter als Oberstlt., verliehen.

Im Beurlaubtenstande. 3. August. Schluckwerder, Oberlt. der Nes. a. D., zuleßt in der Res. des 4. Inf. Negts. Nr. 103, der Charakter als Hauptm. verliehen. Kühne, Oberlt. der Landw. Inf. a. D., zuletzt beim damaligen 2. Bat. (Döbeln) 8. Landw. Negts. Nr. 107, ter Charakter als Hauptm. verliehen.

Im Sanitätskorps. 3. August. Dr. Müller, Gen. Oberarzt, beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Abteil. Chefs im Kriegsministerium, zum Abteil. Chef im Kriegsministerium ernannt.

Beamte der Militärverwaltung.

Durch Allerhöchsten Beschluß. 29. Juli. Mundt, Regierungsbaumstr., beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte eines Baubeamten des Baukr eises V Dresden, unterm 1. August d. J. zum Garn. Bauinsp. ernan nt.

3. August. Grimm, Oberbaurat im Kriegsministerium, der Charakter als Geheimer Baurat ; den Garnisonbauinspektoren : Kämmel des Baukreises Riesa, Hartung des Baukreises 111 Dreéden, Oßwald des Baukreises Chewnit, der Charakter als Baurat, Tilke, Hertel, König, Geheime expedierende Sekretäre im Kriegsministerium, Gründel, Gebeimer Intend. Sekretär bei der Intend. der 4. Div. Nr. 40, Franke, Militärbucbhalter beim Kriegézablamt, Heyne, Lazarettoberinsy. beim Garn. Lazarett Leipzig, der Charafter als Rechnungsrat, verlieben.

Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 3. August. Die Zablmeister: Ublemann des 3. Bats. 9. Inf. Regts. Nr. 133, Bier des 1. Jägerbats. Nr. 12, Röber des 3. Bats. 10. Inf. Regts. Nr. 134, zu Oberzablmeistern befördert.

XIIIL. (Königlih Württembergisches) Armeekorps.

Beamte der Militärverwaltung.

23. Juli. Ravp, Kanileirat im Krieg ministerium, mit der geseßlichen Pension in den Rubestand versetzt

29. Juli. Mayer, Noßarzt der Landw. Landw. Bezirk Eßlingen, der Abschied bewilligt.

31. Juli. Theurer, Roßarzt der Landw. 2. Aufgebots vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, Haas, Roßarzt der Landw. 2. Auf- zedots vom Landw. Bezirk Calro, zu Oberroßärzten, Dr. Nieberle, Kiesel, RNeicert, Unterroßärite der Res. vom Landw Bezirk Stuttgart, Mögele, Unterroßarzt der Res. vom Landw. Bezirk Leonberg, Ï befördert.

4. August Aipir., Dreher, Garn. Verwalt Aspir., zu Kasernenin!s n ernannt.

Durch Verfügung sministeriumé Ade, Kaserneninsy Verwalt. des Trupt Müönsingen, Drek taserneninsp., der Garn. Ve

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1. Aufgebots vom

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Zweite Beilage) der heutigen Nummer nzeigers" wird eine Wenehmigungs von Shuldverschrei en auf den Inhaber,

4. August, |

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 11. August.

Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern, wie „W. T. B.“ meldet, an Bord der Jacht „Hohenzollern“ von Odde nah Swinemünde in See gegangen.

Jm Monat Juni d. J. sind auf deutschen Eisen- bahnen— ausschließlih der bayerishen 7 Ent leisungen auf freier Bahn (davon 4 bei Personenzügen), 12 ntgleisungen in Stationen (davon 4 bei Personenzügen), 1 Zusammen- stoß auf freier Bahn (bei einem Rangierzuge), 12 Zusammen- stöße in Stationen (davon 1 bei Personenzügen) vorgekommen. Dabei wurden 1 Bahnbediensteter getötet, 10 Bahnbedienstete, 1 Postbediensteter und 1 fremde Person verleßt.

Der hiesige Königlich niederländische Gesandte Dr. Jonkheer van Tets van Goudriaan hat Berlin mit Urlaub ver- lassen. Während seiner Abwesenheit führt die Geschäfte der Gesandtschaft der Legationssekretär Chevalier de Rapparb als Geschäftsträger.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. »S10M4 gestern von Bergen nah Falmouth in See gegangen.

S. M S. „Cormoran“ t auf der Heimreise am 8. August in Port Said eingetroffen und gestern von dort nach Palermo weitergegangen.

___ S. M.S. „Loreley“ ist am 9. August in Kertsh (Halb- insel Krim) angekommen und gestern von dort nah Jalta (Krim) in See gegangen.

S. M. S. „Wolf“ ist am 8. August in Swakopmund eingetroffen und geht am 12. August von dort über die Große Fishbay nah Mossamedes weiter.

S. M.S. „Habicht“ ist am 8. August in Libreville an- gekommen und geht am 12. August von dort nach Cap Lopez ab.

S. M. S. „Gazelle“ is am 9. August in Quebeck eingetroffen und gestern von dort nah Montreal egangen.

S. M. S. „Panther“ ist gestern von St. cFohns (Neu- fundland) nah der Nobertsbay in See gegangen.

S. M. S. „Jltis ist gestern in Nagasaki eingetroffen.

Breslau, 10. August. Jhre Majestät die Kaiserin und Königin, Allerhöchstwelhe von Ziegenhals Sich nach den Kreisen Neustadt und Neisse begeben hatte, traf mittels Sonderzuges gegen 2 Uhr Nachmittags, wie „W. T. B.“ berichtet, hier ein und wurde auf dem Oberschlesischen Bahnhof von Seiner Hoheit dem Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein, dem kommandierenden General von Woyrsh, dem Oberpräsidialrat Dr. Michaelis, dem zum Dienst befohlenen Schloßhauptmann von Erdmanns- dorf, Grafen von Carmer und dem stellvertretenden Polizei- prästdenten, Regierungsrat Degne empfangen. Nach der Begrüßung fuhr Jhre Majestät nah dem Königlichen Schlosse und von dort um 3/2 Uhr nah dem e Ober- präsidium, woselbst unter dem Vorsiß Jhrer Majestät eine Sitzung des Notstandskomitees stattfand. Hierauf kehrte Jhre Majestät nah dem Schlosse zurück und unternahm um 51/2 Uhr im offenen Wagen eine Rundfahrt zur Besichtigung der Hochwassershäden. Die zahlreiche Volksmenge, die die Bürgersteige beseßt hielt, begrüßte Jhre Majestät andauernd mit herzlihen Kundgebungen.

Württemberg.

Wie der „Staatsanzeiger für Württemberg“ meldet, ge- denkt die Regierung von der Ermächtigung durch die Stände, die Steuerreform shon am 1. April 1904 in Kraft treten zu lassen, keinen Gebrauch zu machen. Die Einführung werde erst am 1. April 1905 erfolgen

Deutsche Kolonien.

Ueber einen Besuch bei dem Ovambohäuptling Kams bon de in Deutsh-Südwestafrika berichtet der Leutnant S irt von Armin dem „Deutschen Kolonialblatt“ zufolge:

Am 12. März reisten wir von Okankwejo ab nah Ueber die Wasserstellen auf diesem Wege ist folgendes Zunächst Okanleka, offenes Wasser, des ganzen Jahres unum

ränfen genügend. Dann Efkatuware: dort befindea nch tiefe Löcher, eines davon brunnenartig, dort wären Segeltuchtröge und eine Pumpe unbedingt nötig. Glunie ist offen, soll aber in der trockenen bisweilen auêtrocknen

Bon dier hatten wir die Absicht.

fonnten jedo infolge der wai undurhdringlichen Urbusches deshalb, an 20 nâtdíte mhongo, am Südrande eines Es soll das ganze Jahr Ovambodushmann, welcher

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Jagt geshickt worde

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[on wiederholt eingeladen hatte, il von seiner Werft nicht umkehren zu verleyen. Letzteres wollten wir vermeiden un dinzurciten. Wie sich später herausstellte Der Weg dorthin führte dauernd du es Eras dis über die Pferdeohren it gutem Weidegras. Jm gan welche allerdings in auétrockdnen dürften. Etrea

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jen Besu. Er begrüßte nier Ericheinen nicht

föftlichen O vambetbieres

und schenkte uns einen SchlahtoWhsen, während wir, seinen Ge\{mack kennend, ein paar Flaschen Wein und Kognak mitgebracht Le Er bedauerte, daß solhe Besuche nit häufiger seien, und bat, Grüße an den Gouverneur zu bestellen. Dem Besuche des leßteren sehe er mit Freude entgegen.

Am 18. früh kam ih gelegentlih eines Jagdganges noch einmal auf Kambondes Werft. Er jetßte mir sogenannten Ovamboschnaps3 vor und {loß mit mir Maatschaft (Brüderschaft). Hierauf erbat er fih als Geschenk meinen Jagdhund, den ih blutenden Herzens hergab, da Kambonde so lange bettelte, bis ih ihm das Geschenk nicht gut griGlates konnte. Er schenkte mir dafür einen kleinen Elefantenzahn. eine Bitte, ihm meine Flinte zu verkaufen, lehnte ih mit dem Bemerken ab, ich dürfe es vorläufig niht ohne Er- i S des Gouverneurs, und er war verständig genug, dies ein- zusehen.

Wir schieden mit

reundschaftsversierungen, und er v ; bald seinen Sohn zum si gen, und er versprach

egenbesuch nah Okankwejo zu \{icken.

Oesterreich-Ungarn.

_ Der Kaiser und der König von Rumänien trafen gen um 121/2 Uhr Mittags, wie „W. T. B.“ berichtet, von Zl in Aussee ein und wurden von zahlreichen Kurgästen und Einwohnern stürmisch begrüßt. Ebenso wurden Allerhöchst- denseiben auf der Fahrt nah Alt-Aussee, wo das Diner ein- genommen wurde, herzliche Ovationen dargebraht. Nach einer Spazierfahrt wurde im Seehotel das Souper eingenommen worauf die Nükfahrt nah Zschl anaetreten wurde. Heute frü ist der König von Rumänien von Z\{l nach Gastein abgereist.

Der Minister des Aeußern Graf Goluch owski wurde

gestern vormittag von dem König von Rumänien empfangen.

Der Fürs von Montenegro is gestern in Wien ein- getroffen.

_Im ungarischen Unterhause erklärte gestern der Ministers präsident Graf Khuen-Hedervary, die Negterung habe \ich die Aufgabe gestellt gehabt, die Beendigung des Cxlex-Zustandes herbei« zuführen und eine normale Geschäftsführung im Parlament zu er- möglichen. Zu diesem Behufe sei die Erhöhung des ekrutenkontingents zurückgezogen worden. Die Aussicht, daß die Regierung ihre Mission werde erfüllen können, sei anfangs verheißungsvoll gewesen, doch die Möglichkeit des Gelingens der Aufgabe habe fich bald vermindert, bis sie völlig geschwunden sei. Darum habe es die Ne- gierung für ihre patriotische Pflicht gehalten, ihre Mission in die Vande des Kaisers zurückzulegen und ihre Demission zu über- reihen. Der Kaiser habe diese angenommen und sich die focmale Erledigung des Demissionsgesus für später vorbehalten. Der Ministerpräsident ersuhte hierauf das Haus, si bis zur Bildung eines neuen Kabinetts zu vertagen, und teilte ferner mit, der Kaiser werde nah Ungarn kommen.

Die „Politishe Korrespondenz“ meldet: Der auf Grund der Erhebungen des Kommandanten des XV. Korps, Barons Eppel, erstattete Bericht über den Bileker Mars ch des 12. Jnfanterieregiments besagt: Der Marsch ist bei Einhaltung der durhch besondere bindende Vor- schriften geregeiten Marschordnung für das Karstterrain eine von jeder Truppe anstandslos zu bewältigende, wiederholt zu jeder Jahreszeit durchgeführte Leistung. Jm gegebenen Falle aber kamen insbesondere die Anordnungen bezüglih der Wasserversorgung nicht in ausreichender Weise zur Durchführung. Jnsbesondere ist es mehrfachen Mängeln in der Befehlsgebung, die geahndet wurden, zuzuschreiben, daß die Einschaltung längerer Ruhepausen und die Wasserver- sorgung während des Weitermarsches nicht in angemessener Weise erfolgten. Der geeignete Zeitpunkt zu Vorbeugungs- maßregeln jeitens der Berufenen wurde leider niht erfaßt. Diese Umstände, verbunden mit einer Temperatur von 37 Grad Réaumur, führten die bekannte Katastrophe herbei. Die Heeres- leitung zog vorläufig dur die Enthebung der verantwortlichen Personen von den Kommandoposten die Konsequenzen aus den Geschehnissen und traf Vorsorge, daß derartige bedauerliche Vorkommnisse sih nicht wiederholten.

Großbritannien und Jrland,

Das Oberhaus hat, wie ,W. T. B.* meldet, gestern die ¡weite Lesung der Zuckerkonventionsbill mit 108 gegen 16 Stimmen angenommen und die Vorlage in allen Stadien erledigt. Ferner wurde dre dritte Lesung der Marinebautenvorlage genehmigt. Im Unterbause kündigte der Premierminister B alfour an, er werde in dieser Session die Londoner Hafenbill nit ¡ur weiteren Beratung stellen, sontern beantragen, daß sie in der nâtsten Tagung in dem bereits erreihten Stadium wiederaufsgenommen werde. Bei der Beratung des Etats des A uswärtigen lenkte Bryce (liberal) die Aufmerksamkcit auf die Zustände in Maze- donien. Der Premierminister Balfour erwiderte, er bedauere, daß er bezuüglich des Aufstandes nichts Beruhigendes mitzu- teilen babe Er beabsihtige niht, auf die Kritik Bryces dinsihtlih der Untätig keit Europas scit dem Berliner Veitrage ein- zuçceben ; die Kritiker der europäishen Diplomatie sollten jedenfalls nicktt die außerordentlich verwickclten Schwierigkeiten der Ausgabe ver- gessen. Cs gede ernste Beschwerden, die aus einer tiefsitzenden Krank- beit berzuleiten scien. @r bedauere den Mißerfcla der Versuche. diese zu behandeln. Gr habe gebofft und boffe noch, daß cin bes» \(eitenercs Projekt, das England unterstüßen wolle, erfolg- reiber seinen Ergebnissen sein werde Rukland Oesterrei seien die hauptsächlich berühren Mächte, Pflicht ter übrigen Mächte Europas, sie zu unterstützen, sol Bemühungen in keinem ehrgeizigen Geiste geführt würden herrihenden Mißstände bätlen es beim beiten Willen der Weit unmöglih gemacht, dort etwas sehr Wichtiges oder Weitgebendes dem Wege der Ausführung jener Reformmaßregeln zu tun; lih sei es, zugeben zu müssen, daß die revolutionären selbst eines der hauptsädlihsten Hinternisse des Er- jemei nsamen Planes Oesterreih-Ungarns und Rukßlands n alle Regierungen Europas nach besien Kräften zu wünschten. Das von Bryce entworfene düstere Bild der Zu- Mazedonien sei nicht in zu dunklen Farben achalten. Was ie britische Regierung ton kön um der Pforte die absolute igfeit vorzustellen, die Trupten in Schach zw halten, werde und jeter Beistand, den die Regierung der Pforte leisten dieses Ziel zu erreichen, werde gegeben werten. Er glaube, d er wolle nit sagen: der humanitären Seite wobl ader ter politishen Notwendigkeit dec Unter- ¿ aller Avslseédreitungen der Trupven ebenso bewukt agland. Eia solher Einfluß, wie die britishe Regierung iba desize, werde ernstlich unuaterbrochen in jener Richtung ausgeübt werden ; dei den rebellischen Banden habe die Regierung leider feine

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| entsprechende Autorität. Jhr adsichiliches und, er glaube, eingestandenes

stände Mazedoniens so unmöglih zu machen, daß 28 immer für einen Preis für ten Weltfrieden seitens VesterreiUngarns oder Rußlands oder folgen müsse Das sei nicht die Politik, die die

¿ etfolgreäih zu sehen wünsche: die Politik, die fie Vesterreih-Ungarn und Rußland bei Einführung

aten Erundsêôye einer gesunden Regierung zu unterstügen, sie von dem entfernt sein möge, was England selbît dort und cines Tages dort sehen dürfte, doch das beste Projekt

bildeten, um in unmittelbarer Zukunft die tief fißenden Uebel jenes un- glüdlichen Teiles Europas zu beben. Sir Charles Dilke beantragte alsdann den Abstrich von 1000 Pfund aus dem Etat, um gegen die beabsichtigte Abtretung eines Teiles der englisch-ägyptishen Sphäre an den Congostaat zu protestieren. In Beantwortung verschiedener Anfragen wies hierauf der Premierminister Balfour zuerst auf die Handelsvertragsunterhandlungen zwishen Deutschland und Rumänien hin und erklärte mit Bezug auf eine Anfrage, ob etwas gesheße, um die Wahrung britisher Interessen zu über- wachen, und ob ein geeigneter Vertreter der englishen Handels- interefsen in Bukarest anwesend sei, daß der englishe Handel8attahé in Konstantinopel nach Rumänien gesandt worden sei, um die Ver- handlungen zu überwahen. Er sei in hervorragender Weise geeignet, den Gegenstand zu behandeln; unter seiner Leitung werde alles Nötige getan werden, um die Interessen des englischen Handels zu wahren. Hinsichtlich der Lage im Somaliland, führte der Premierminister aus, sei die Politik der Regierung klar und einfach. England fet bemüht, Gs Verpflichtungen als S{ußmacht zu erfüllen, und er zweifle nicht, daß es diese erfolgreih erfüllen werde. So sehr die Re- gierung die {hon entstandenen und die noch wahrscheinlichen Opfer bedauere, so sehe sie für England doch keine Möglichkeit, von der mit Norbedacht unternommenen Aufgabe zurückzutreten. Wenn die Aus- gaben für die britischen Schußgebiete au stiegen, so sei es doch ver- früht, an deren Zukunft zu verzweifeln. Gerade in dieser Zeit, mehr als in jeder anderen, sei es das Interesse Englands, so weit als möglih Märkte zur Entwickelung zu bringen, die ihm dur keine feindliche Tarifpolitik einer fremden Macht entrissen werden können. Das Experiment einer Auswanderung von Arbeitern aus Nyassaland nach Transvaal werde von der Regierung sorgfältig überwacht, und es werde darauf gesehen, daß den Leuten, die zur Auswanderung keineswegs gezwungen würden, kein Nachteil erwahse. Was die Verhandlungen, betreffend das Gebiet am linken Nil- ufer, angehe, fo seien aus dem 1894 getroffenen Abkommen Schwierig- feiten i a B da die Verhältnisse sich alsbald geändert hätten, und später die Lage durh die Schlaht von Omdurman und die Wiederherstellung der Rechte Aegyptens Über den Sudan verwickelt worden sei. Er möchte nicht mehr über diesen Gegenstand sagen, als daß die Regierung \ich der Schwierig» keit der Lage bewußt sei und daß die Ansicht, die das Unterhaus hin- sihtlih der Verwaltungsmethode in der Congogegend vor furzem ausgesprochen, unzweifelhaft ein Element bei der Bestimmung der Politit Englands bilden müsse. Der Staatssekretär für die Kolonien S hamberlain erklärte auf Bemerkungen bezügli Cyperns, England ziehe weder direkt noch indirekt Vorteile aus Cypern, es set vielmehr der verlierende Teil und würde reicher sein, wenn es Cypern nie gehabt hätte. Englands Herrschaft sei für Cypern von beträchht- lichem Vorteil, der, wie er hoffe, noch gesteigert werden könne ; aber er könne nit die Hoffnung aus\prehen, daß bezüglih des Tributs eine Veränderung eintreten werde, wenn England nicht durch Unterhand- lung die von der Türkei garantierte Anleihe umwandele und das Geld zu geringerem Zinsfuße erhalte. Bisher sei es nicht gelungen, eine solhe Veränderung zu sihern. Mit Bezug auf den Beschluß der Legislatur Cyperns, daß es im Falle der Retrozession nur an die Türkei zurückfallen solle, erklärte der Staatssekretär, England habe nit die geringste Absicht, Cypern zurückzugeben, so daß der Bes{luß von keinem praktischen Interesse sei. Sir Charles Dilke zog hierauf das von ihm eingebrachte Amendement zurück, da er von der Erklärung des Premierministers befriedigt sei. Der Etat des Ministe- riums des Auswärtigen wurde sodann angenommen. Im weiteren Verlaufe der Sißung erkläcte der Staatssekretär für die Kos lonien Chamberlain, er fönne nicht sagen, bis zu welchem Grade die Steizerung der britishen Ausfuhr nach den Kolonien den Kriegen in Südafrifa und anderwärts zuzuschreiben sei; aber der Wert der Ausfuhr nah Südafrika sei von 12 Villionen Pfund im Jahre 1898 auf 244 Millionen im Jahre 1902 und der Wert der Ausfuhr nach Westafrika in der gleihen Zeit von 1999 445 auf 2 737 486 Pfund gestiegen. Die Londoner „Gazette“ veröffentliht die Aufhebung des Verbots der Waffenausfuhr nach China.

Rußland.

Wie dem ,W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird, gab der Finanzminister Witte vorgestern zu Ehren der deutschen Handelsvertragsdelegierten ein Festessen, zu dem der deutshe Botschafter Graf von Alvensleben mit dem Legationssekretär Prinzen zu Stolberg-Werni gerode, die russishen Delegierten und der Sekretär des Finanzministers Wischnewsky geladen waren.

Türkei.

Der russische Botschafter Sinowjew empfing vorgestern, wie „W. T. B.“ meldet, den Besuch des Kaiserlichen Prinzen Achmed, der im Auftrage des Sultans dessen Bedauern uber den Zwischenfall in Monostir aus\sprach. Der Prinz Achmed war von Turkhan Pascha und dem Kammerherrn Arif Bey begleitet

Ueber die Ermordung des russishen Konsuls in Monastir meldet das Wiener „Telear.-:Korresp.:Bureau“: Als der Konsul am Sonnabend von dem nahegelegenen Kloster Bukowo, seinem Sommeraufenthalt, mit dem bulgari schen Lehrer seiner Kinder zurückehrte, unterließ der auf Posten stehende Gendarm Halim die vorschriftsmäßige Ehren- bezeugung. Der Konsul entstieg seinem Wagen und stellte den Gendarmen zur Rede, welher nah kurzem Wortwechsel den Konsul in die Brust shoß und ihm mit einem zweiten Schusse den Kopf zershmetterte. Herbeigeeilte Gendarmen schossen auch auf den Lehrer sowie auf den Kutscher des Konsuls. die flühteten. Die türkishen Behörden behaupten, der Konsul habe seinen RNevolver gebraucht. Diese Behauptung ist fals Der Konsul, der Hauslehrer und der Kutscher trugen keine Revolver bei sich. Der Mörder des Konsuls ist verhaftet worden, die übrigen an der Tat beteiligten Gendarmen noch nicht

RNiza Pascha, der Wali von Amtes enthoben und Hussan Hilmi Pascha zum inter imijtishen Wali ernannt worden Die Bildung eines Kriegsgerihts zur Bburteilung des Mörders des Konsuls Rostkowski und etwaiger Beamten, die durch Pslichtveraessen heit den Vorfall mitvers{huldet haben, ist angeordnet worden

Nach Korsularmeldungen ist bei Kruschevo. 55 km nordli von Monafstir, eine große Komitatschibande, angeblich 1000 Mann stark, schon wiederholt von türkischen Truppen ange griffen worden, die jedo zurüdgcihlagen wurden Ver stärlungen wurden an Ort und Stelle beordert. Es haben ferner neue Bandenkämpfe bei Vlacho-Kliozura, Peristeri und Berca stattacfunden

Jn den lehten Beratungen der türkischen Minißer unt der militärishen Behörden wurde folgendes beschlossen L) umfassende militärishe Maßregeln, 2) Errich ung von Slandgerihten zur sofortigen Verurteilung aller mit Wasen ergriffenen Bulgaren, 3) Entsendung von Kommissionen in die Vauptgebi ie der Bewegung, um die dem Treiben des Komitees ausgeseyte Bevölkerung zu beruhigen, 4) Erlaß allerstrenaster Be fehle an die Zivil- und Militärbehörden uvecks Ver hinderung unnotiger Härten und Vermeidung von Ausschreitungen gegen die an der Bewegung sih beteiligende Bevölkerung. Die projektierte Verhängung des Belagerungsustandes in den Vauptgedbieten der Bewegung wurde vorläufig nicht beschlossen

Monaîitir, ist seines

Unter den militärishen Maßregeln ist der Beschluß, be- treffend die Mobilmachung von 16 E 24, wie gestern gemeldet worden war) europäishen Redifbataillonen, erwähnenswert. Ferner sollen von dem in Uesküb stehenden Korps des Marschalls Omer Ruschdi Pascha, wenn not- wendig, bis zu 20 Bataillone herangezogen und die flein- asiatishen Redifbataillone in Angora und Kaisarie mobil gemacht werden. Die Pforte bereitet ein neues Zir- kular an die Botschafter über das Treiben der Komi- tatschi vor. L i

Omer Rushdi Pascha traf vorgestern vormittag in Saloniki ein und brach ‘sofort mit zwei Bataillonen nach Monastir auf. Mittags traf Hilmi ascha ein und ging gleihfalls sofort nah Monastir ab. Es wird gemeldet, daß die türkischen Truppen bei Kailar in der Nähe von Soro- witsch mit einer großen Jnsurgentenbande ein Gefecht ge- habt bâtten. : / /

Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus Konstantinopel gemeldet: Jnfolge der Weigerung des Bahnpersonals der Strecke Salonikfi—Monastir, ohne starken Schuß Dienst zu tun, ist die Einstellung des Verkehrs" dieser Strecke unvermeidlih geworden. Vorgestern hat die Pforte noch Schritte getan, um die Bewaffnung der Artillerie zu vervollständigen.

Bulgarien.

Dem Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ zufolge verlautet in Sofia, daß die Vertreter der inneren Organi- sation in Macedonien den diplomatishen Agenten der Großmächte eine Proklamation des Aufstandes über- sandt hätten, in der als Bedingungen für die Einstellung der Bewegung die Ernennung eines ristlihen, von der Pforte unabhängigen Gouverneurs in Macedonien und die Kontrolle der Mächte über die Durhführung der Reformen gefordert würden.

Amerika.

Das Geseß, betreffend die Eintragung der Grand Trunk Pacific Railway Company, ist gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, von dem canadischen Unterhause ohne jede Aenderung angenommen worden. :

Die chilenishe Regierung hat eine Erklärung ver- öffentliht, daß die Gerüchte von einer neuen Ausgabe von Papiergeld falsch seien und daß das Schaßamt vollständig in der Lage sei, allen seinen Verpflichtungen nachzukommen. Die in England im Bau begriffenen Kriegsschiffe seien noch nicht verkauft worden, da die von Spanien und von Japan ge- machten Anerbieten als ungenügend angesehen würden.

Auftralien.

Aus Sydney meldet das „Reutersche Bureau“ vom heu- tigen Tage, daß drei deutschen Zimmerleuten, die mit dem Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Gera“ dort eingetroffen und der Chillag oe-Compagnie vertraglich verpflichtet seien, die Erlaubnis zur Landung versagt worden sei, solange die Untersuchung darüber shwebe, ob sie geübte Arbeiter im Sinne der Akte seien, welche geübte Arbeiter, die bereits vor ihrer An- kunft in Australien einen Arbeitskontrakt mit einer austra- lishen Firma abgeschlossen haben, von der Landung aus\chließe.

Statistik und Volkswirtschaft.

Auswärtiger Handel des deutschen Zollgebiets im Jahre 1902. Vom Band 152 der „Statistik des Deutshen Neiches*“ hat das

Kaiserliche Statistiibe Amt das Heft XV11 über den Handelsverkebr |

mit Argentinien, Chile, Paraguay, Uruguay und Heft XV111 über den mit Brasilien und Peru erscheinen lassen. Es ist darin

der Handelsverkehr des Jahres 1902 in umfangreichen Tabellen ver- | anschauliht und mit demjenigen der Jahre 1897 bis 1901 verglichen. |

Aus Argentinien mit Eins{luß der (britischen) KFalkland- inseln wurden im Jahre 1902 Waren im Gesamtwerte 201,8 Millionen Mark nach Deutschland eingeführt, denen nur 47,2 Millionen Mark als deutshe Ausfubr dorthin gegenübersteben. Eingeführt wurden von dort bauptsählih Schafwolle, Häute und Felle Leinsaat, Weizen, Mais, Quebrachobolz, Kleie, Blasen, Därme : tal ausgeführt die verschiedenartigsten Erzeugnisse, unter denen rtil Eisenwaren hervorragen. Während in der Einfubr nah Menge Wert gegen das Vorjahr eine Zunahme zu verzeichnen ist, i fuhr dorthin ganz erveblih zurückgegangen Chile lieferte im Jahre 1902 bauptsäclih Cbilesalpeter Soblleder, Jod, robes Kupfer, Boraxkalk, Honig, Bienenw Werte von 113 Millionen Mark und bezog aus Deut fertige Erzeugnisse der verschiedensten teutschen Gewerk nebhmlich Textil- und Eisenwaren, Gewehre und Kriegsuwecken, Maschinen, Leder- Glas-, Schmuck-, ren. Es betrug der Gesamtwert der Ausfuhr in ¡23 Millionen Mark Der Handelsverkebr mit Paraguay ist nur gering fuhr von dort, die im Jahre 1902 zugenommen hat, betrug 91 die gegenüder dem Vorjahr fast die alcihe Ausfuhr dorthin Es sind bauptlätlih R Î und unbearbeitete Tabak! acfübrt worden, während Ausfuhr baupl\ächlih Eisenwaren, Baumwoll- 1 Weollwaren bestand. Inu mit Uruguay ift für dic Einfubr ein Gesamtwert von 12 Mark. für Ausfubr dorthin ein solcher von 1 verzei und als Haupteinfubrartikel Fleischer l während in Industrie genannt werden Für den Handel mit Brasilien kor deutsche Zollgebiet vornehmlich rober arbeilete Tabakblätter, Kautschuk, Kakacbohbner d Pflanzenwachs in Betr 1186 Millionen Mark Mark umfaßt die i denen Textil, und Ellenwaten und Autfubr baden J

der Ausfuhr

omm vie Bienen- un einfuhrwert wert vou 43 8 Millionen dustrieerzeugnifie, unter Einfubr Peru hat W n das deutihe Zollgebiet eingeführt ilbererze, Kokain

Waren bezogen im Gesamtiwert von

gegenüber dem Vorjahr zugenomme:

ren im Scsamtwert von rund 7 Millionen Ma

darunter bauptsädhlih Guano

Boraxkalf, Kautschuk und Guttapercha, dagegen

9,1 Millionen Mark, vornehmlich

Wollenwaren, Gewehre und Patronen c. für

Waren aus edlen Meiallen, Eisenwaaren, Maschinen, If im Berichtsjahr sowobl in der Einfuhr

der Ausfuhr der Gesamtwert des Spezialhandels geringer

Jahr 1900, so ift doch im ganzen eine Zunahme des Gesami

im leyten Jahrzehnt zu verzeichnen

. Hs f L É s Baumwollen- und Kricgszrwecke

G Ä Leder. Vier 1

ene Hest XV. bringt den Auße Britische Indien 1 Chi Fav an Zugrundelegung zahlreicher Tabellen ¿lceichona der Ergebnisse dexr Voriabre (cit 1597 für für die anderen Ländergebiete) wr Darstellung Dem Verkehr mit British-I ndien Insela Andamanen, Lakcdiven und Nikot hinzugerehnet. Die Gesamteinfuhr aus

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| von Frankfurt a V.

214,5 Millionen Mark bewertet und besteht hauptsählich aus Roh- stoffen für die Baumwoll- und Jutespinnerei und für die Leder- industrie, außerdem in Reis und Oelfrüchhten. Die Ausfuhr dorthin, welche im -Gegensay zur Einfuhr im Jahre 1902 gegen das Vorjahr abgenommen hat, bestand vornehmlich in Erzeugnissen der Tertils, chemischen und Metallindustrie und wurde im ganzen auf 57,4 Millionen Mark bewertet. : i

Aden, Bahrein, Kameran, Kuria-Muria und Perim bilden eine besondere Verkehrsgruppe mit einer für Deutschland haupt- \ählich in Bienenwachs, Ziegen- und Schaffellen bestehenden Einfuhr von 511 000 und einer Ausfuhr aus Deutschland von 39 000 M

Bedeutender ist der Verkehr mit Ceylon gewesen, woher be- sonders Kopra, Graphit, Oelkuchen, Zimmet, Kakao, Kaffee und Thee eingeführt wurden, im ganzen bewertet auf 7,4 Millionen Mark gegen 1,14 Millionen der deutschen Ausfuhr. l :

British-Malakka lieferte dem deutshen Zollgebiete baupts- \ählich Nobstoffe sowie Erzeugnisse der Landwirtschaft, bezieht dagegen von diesem vorwiegend Erzeugnisse der Textil- und Eisenindustrie. Gesamteinfuhrwert 16,5, Gesamtausfuhrwert 11,7 Millionen Mark.

Der Handel mit China ist in drei Gruppen behandelt : 1) China mit Macao (portugiesisch), 2) Hongkong (britis), 3) deutsches Schhutßgebiet von Kiautschou. Die Einfubr aus China 2c. zu 55,1 Millionen Mark besteht hauptsählich in Gold, Borsten, Thee, rohen Bettfedern, Sesam, Rindshäuten, die Ausfuhr dorthin in Farbstoffen, Cisen-, Textilwaren, Bier, Zucker 2c. im Wert von 37,9 Millionen Mark. Der Verkehr mit Hongkong ist noch von geringer Bedeutung: 421 000 Æ in der Einfuhr gegen 4 022 000 /(. in der Ausfuhr. Der Verkehr mit dem deutshen Schußgebiet Kiautschou hat in Ein- und Ausfuhr gegen das Vorjahr zugenommen. Die Einfuhr ist bewertet auf 49 000 A, die Ausfuhr dorthin auf 6,9 Millionen Mark. Letztere bestand bauptsächlih im Eisenbahnbedarf für den Bau und Betrieb der Schantung. Bahn.

Japan hat hauptsählich Kampfer, Seidenwaren, Rohkupfer, Fishtran, ungeschälten Reis, Strohbänder, Häute von Pelztieren, Pfefferminzöl und Menthol sowie Pflanzenwachs eingeführt und einen Gesamteinfuhrwert von 17,8 Millionen Mark zu verzeihnen, von Deutschland bezogen dagegen besonders Zucker, Wolle und Wollen- waren, Chemikalien und Farbwaren, Eisen und Eisenwaren, Baum- wollwaren, Maschinen 2c. und steht verzeichnet mit cinem Gesamt= ausfuhrwert von 49,8 Millionen Mark.

Die Durchschnittspreise der wichtigsten Le Futtermittel

betrugen im Monat Juli 1903 in Preußen ncch der eStat. Korr.“ für 1000 kg: Weizen 158 (im Juni d. J. 157, im Juli 1902 172) M, Roggen 133 (134 bezw. 153) 4, Gerste 135 (136 beiw. 143) #4, Hafer 137 (137 bezw. 169) 4, gelbe Erbsen zum Kochen 237 (238 bezw. 245) Æ, weiße Speisebobnen 286 (286 bezw. 298) 4, Linsen 395 (357 bezw. 374) 4, Eßkartoffeln 66,3 (60,7 bezw. 58,8) 1, Nichtstroh 38,5 (40,6 bezw. 59,1) M, Heu 49,8 (93,5 bezw. 959,3) t, NRindfleish im Großhandel 1135 (1120 bezw. 1082) Æ; im Kleinhandel für 1 kg: Rindfleish von der Keule 1,42 (1,40 bezw. 1,38) Æ#, vom Bauche 1,21 (1,19 bezw. 1,18) 4, Schweinefleish 1,37 (1,35 bezw. 1,47) Æ, Kalbfleish 1,41 (1,41 bezw. 1,37) 4, Hammelfleish 1,42 (1,40 bezw. 1,34) e, inländischen geräucherten Speck 1,62 (1,63 bezw. 1,73), Eßbutter 2,23 (2,20) 4, inländishes Schweineshmalz 1,65 (1,67 bezw. 1,72) A, Weizenmebl zur Speisebereitung 29 (30) K, Roggenmehl 25 (25 bezw. 26) S; für 1 Shock Eier 3,28 (3,04 bezw. 3,26) M

Die Preise von Weizen und Hafer zeigen im Juli d. F. nur geringe Veränderungen, während die Roggen- und Gerstenpreise etwas nachgegeben haben. Die Preisrückgänge betragen beim Roggen: in Königsberg i. Pr. und Trier je 7, in Frankfurt a. O. 5, in Stettin 4, in Danzig und Stralsund je 3, in Bromberg, Cassel, Koblenz und Neuß je 2, in Köslin, Posen, Gleiwitz, Berlin, Magdes burg und Hannover je 1 #, bei der Gerste: in Königsberg i. Pr. 6, in Danzig 4, in Gleiwiy 3, in Breslau und Stralsund je 2, in Bromberg, Cassel und Hanau je 1 A Die Erhöhung des Staats- durchschnitts beim Weizen um 1 A ist nur eine scheinbare und darauf zurückzuführen, daß die sonst verbältnismäßig niedrigen Preisangaben diesmal fehlen. Die verschiedenen Fleishforten sind mit Ausnahme des Kalbfleishes im Preise gestiegen. Beim Schweinefleish insbesondere beträgt die Erböbung in Königsberg i Pr. und Danzig je 10, in Stettin 9, in Bromberg 7, in Frankfurt a. O. 6, in Posen und Cassel je 5, in Gleiwi und Berlin ie 1 4.

Zur Arbeiterbewegung. Mit dem Arbeiteraus\{chuß bei den Siemens-Schudckert-Werken Siemens u. Hals!e) befaßte sh am Sonntag eine von über 4000 ‘châftigten Arbeitern und Arbeiterinnen (val. Nr. 179 besuchte Versammlung. Der Referent führte, der „Deutschen zufolge, îin feinem Vortrage aus, daß der jetzt bestehende rausshuß nicht den Bestimmungen der Arbeitsordnung In dieser beiße es auésdrücklid im D T Arbeiterausshuß aus den von ter Arbeite: haft ssion der Pensions-, Witwen- und Waisenkasse gewählten t rn und 5 Mitgliedern, welche von der Werkleitung aus der Zabl der von der Arbeitershaft des Werks gewählten Vertreter für die Neue Maschinenbauer-Krankenkafse ernannt werden, bestebe. Weiter bemängelte er, daß in den Bleiwerkstätten am Orte, die als Straf- n, wie ein Brief desaate, mangelhafte bygienische i vorhanden seien Die Arbeiter seien ges

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