1882 / 154 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Jul 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst dem Kreisphysikus des Kreises Langensalza,

itäts-Rath, und dem Kaufmann Leopold Stol zu Dr Charakter als Kommerzien-Rath zu verleihen.

Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Oberlehrer Lucas am Gymnasium (Westfalen)

ermann Seifart in Langensalza den Charakter als

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und

i zu Rheine ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

geruht : Dr. Carl

iesen den

Abgereist:

Thüringen.

der Unter-Staatssekretär im Ministerium für Landwirthschast, Domänen und Forsten, Marcard, nah

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 4. Zuli. * Se. Maje Kaiser und König unternahmen,

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesr Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie der für Justizwesen hielten heute Sizungen.

Kreises Greifswald hoben, um den Sparsinn die unter ihrer Leitung stehenden Sparkassen die Einführung des sogenannten „G Sparsystems“ beschlossen, welches bereits seit Zeit in England, in Sachsen, sowie deutschen Staaten besteht und dort zu einer nahme der Spareinlogen geführt hat.

sonderer, die marken in größeren Partieen an Wirthe und ähnliche Gewerbetreibende gegen volle

gänglichen Verkaufsstellen mit zehn Pfennigen für d

auf welchen zehn leere, bestimmte Felder sind und den Namen des betreffenden Sparers freigelassen ist.

Sobald es einem Sparer der

entwerthet, ein förmlihes über eine Namen lautendes Sparkassenbuch einge nunmehr wie jede baare Sparkasseneinlage verzinslich

beklebter Sparkarten bewirkt werden. An si ist nach einem Cirkularerlaß des Mini nnern vom 11, Mai d. F. nicht zu verkennen, daß ührung des kann, auh die ganz unbemittelten

des mehrgedahten Systems formeller Beziehung kommt aber in Frage, ob die geschilderten Sparmarken und Sparkarten, das Stadtwappen oder die mit der Umschrift „10 Pf, Sparmarke, 1/4 Mark“ bedarf. Diese Frage ist zu verneinen, weil auf e zelne der gedachten Zehnpfennigmarken überhaupt keine

die gegen Beibringung einer mit 10 solher Marken Karte versprochene Gegenleistung nur in der eines auf den Namen des Präsentanten Sparkassenbuches über eine Mark besteht.

Das interimistishe Sparkassenbuch, als Sparkarte darstellt, lautet von vornherein auf den eines bestimmten Sparers, und nur auf denselben wird das definitive Sparkassenbuch ausgefertigt.

Aushä lautenden

welches

in Frage gekommen, aber in der bezüglihen Jnstruktion für die Or kassenverwaltung auézusprehen, daß der vollbeklebten Sparkarte auch berechtigt sei, von der Sparkassenverwaltung statt der Ausfertig1 förmlihen Sparkassenbuches die zu verlangen. Indessen auch in diesem stimmten Namen lautende als Legitimationspapier,

ane de Präsent

sofern

nur in ihrem Text

daß die Sparkassenverwaltung an zahlen berechtigt und eine timation des Präsentanten sei (cír, Ziffer 14 des zember 1838, Ges.

S, 1839 S. 5),

Unter diesen Umständen liegt weder ein Papier vor,

Zahlung einer bestimmten Geldsumme an jeden Znhaber versprochen wird (8. 1 des Geseßes vom 17. Zuni

wodur die

1833, Ges. S. S, noch auch

eine auf den Jnhaber

schreibung (8. 55 des Bankgeseßzes vom

Reichs-Ges. Bl. S. 177),

75)

14, März

Me W. D, Ems meldet, gestern eine Spazierfahrt, ershienen Abends im Theater und machten heute früh die gewohnte Promenade.

Die Stadtgemeinde Posen und der Kreisaus\{chuß des

lih unter den ärmeren Bevölkerungsklassen anzuregen, für kommunalen

in einigen süd- erfreulichen Zu-

Das erwähnte System beruht auf der Einführung be-

den Postmarken ähnliher Werthzeichen, welche einzelnen Sparkassen unter dem Namen von Cigarrenhändler,

zahlung ausgeben und welche bei diesen Jedermann leiht zu-

also ohne Aufschlag im Einzelnen zu haben sind. gleih werden entsprehende Sparkurten kostenfrei ausgegeben, zum Aufkleben der Sparmarken der entsprehende leere Plaß für

Darüber, ob dieser Namen von dem Sparer selber oder von der die einze!ne Sparkarte abgebenden Verkaufsstelle ein- zutragen ist, differiren die vershiedenen Sparkassen-Einrichtungen.

obald « gelungen ist, die leeren zehn Felder mit de einer Sparmacke zu bekleben, wird ihm gegen Uebergabe ezüglichen Karte bei der Sparkassen-Verwaltung, welche

die leßtere vermittelst Durhlöherns der aufgeklebten Marken Mark und auf seinen händigt, dessen Betrag

dieses Buch können künftighin baare Einlagen gemacht oder weitere Nachzahlungen durch Beibringung mit 10 Sparmarken

geschilderten Sparmarkensystems g eignet sein _die Leute zum Sparen anzu- regen und selbst das allerkleinste Kapital für die Besißer nuh- bringend zu machen. Jm Prinzip wird also der Einbürgerung nicht entgegen zu treten \ Ausgabe der ) von welchen erstere Firma der betreffenden Sparkasse

halten pflegen, einer besonderen staatlihen Genehmigung

S E R l ' e Zahlung oder jonstige Gegenleistung in Aussicht gestellt wird und weil

beklebten

Jn einem Falle ist noch eine besondere Einrictung dahin zwar nicht im Kontert der Sparkarte

Baarzahlung einer Mark

_Falle verliert die auf einen be- Sparkarte niht ihren Charakter

der betreffenden Jnstruktion zum deutlichen Ausdruck gelangt, 5 den Präsentanten Prüfung der desfallsigen Legi- vorzunehmen nicht verpflichtet Sparkassenreglements vom 12, De-

lautende unverzinslihe Schuldver-

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1875,

Die Marken haben mit den Jnhaberpapieren die äußere Aehnlichkeit, daß sie namenlos ausgestellt sind, stellen sich aber virtuell wie Abonnementskarten zu Konzerten, Theater- karten oder Fahrbillets nur dar als Legitimationspapiere oder Quittungen über eine zu einem bestimmten Zwecke ge- leistete Anzahlung.

Das durch das hannoversche Geseß vom 14. Dezember 1864 in dem vormaligen Königreih Hannover aufgehobene Retentionsrecht des Wohnungsvermiethers gegen- über dem Miether is nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 111, Strafsenats, vom 19, April d. J., dur §. 40 der Reichs- Konkursordnung nicht wieder eingeführt, und es ist somit in diesem Landesthèile die Entfernung der Mobilien aus der Wohnung Seitzz8 des Miethers ohne Zahlung des schuldigen Miethpreises nicht strafbar.

Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von ohenzollern, Oberst und Commandeur des 2. Garde- ragoner-Regiments, ist von Urlaub hier wieder eingetroffen.

S. M. Kanonenboot „Wolf“, 4 Geschütze, Kommdt. Korv. Kapt. Strauch, verließ am 11. Mai cr. Chefoo und traf am 18. dess. Mts. in Shanghai ein.

Das „Marine-Ver.-Bl.“ veröffentlicht folgende Nac- rihten über Schiffs8bewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nah dem Orte Abgang von dort). S. M. Knbt. „Albatroß“ 11./6. Funchal Rhede (Madeira) 12./6. (Poststation: Montevideo [Uruguay]). S. M. S. „Blücher“ Kiel 22./6. nach Swinemünde. (Poststation : Kiel.) S. M. S. „Carola“ 2./3. Sidney 23./3. nach Apia. (Poststation : Sidney [Australien]). S. M. Knbt. „Cyclop“ 20./4. Wilhelmshaven. 9./5. Wilhelmshaven 29,/0. Wilhelmshaven 8./6. nach Yarmouth. Legte Nachriht von dort 13/6, (Poststation : Wilhelmshaven.) S. M. Knbt. „Drache“ 9./6. Lerwik 16/6. 19./6. Bergen. (Poststation : Wilhelmshaven.) S. M. S. „Elisabeth“ 10./5. Yokohama. Leßte Nachricht von dort 23./5. (Poststation: O) S. M. Knbt. „Habicht“ 22./5. Aden 23./5. 2./6.

uez 3./6. 7./6. Port Saïd 8./6. 14./6. La Valetta (Malta). 16./6. 21./6. Alexandrien. (Poststation : Alexan- drien.). S. M. S. „Hay“ 26./6. Wilhelm haven. S. M.S. „Hertha“ 9./6. Zanzibar 16./6. (Poststation: St. Vincent [Cap Verdische Jnseln]). S. M. Knbt. „Hyäne“ 15./5. Funchal (Ma- deixa) 17./5. (Poststation: Sidney [Australien]). S. M. Knbt. „Zltis“ 12./4. Hongkong 25./4. nah Shanghai. (Poststation: Hongkong). S. M. Av. „Loreley“ 22./12. 81. Konstantinopel 10./6. nach Buyukdéré. Von Buyukdéré behuss Abhaltung einer NUebungsfahrt in das Marmara-Meer gegangen. 17./6. Buyukdéré. Lette Nachricht von dort 20./6. (Poststation : Konstantinopel.) S. M. S. „Luise“ 21./5. Bermuda 7./6. nah Halifax. (Post- station: bis 5 /7. Halifax [Neu-Schottland]), vom 6./7. ab Plymouth.) S. M. Knbt. „Moewe“ 1./2, Auckland 19./4. zur Heimreise dur die Torresstraße. 23./6. Aden 25./6. (Poststation : Port Saïd.) S. M. S. „Moltke“ 17./3., Coquimbo. Leßte Nachricht von dort 4./5. (Post- station: Panama.) S. M. S. „Niobe“ 5/6. Arendal 8./6.

27./6. Queenstown. (Poststation: bis 9./7. Dartmouth [England]), vom 10./7. ab Christianjand [Norwegen].) S. M. S. „Nymphe“ 16./6, Swinemünde 19./6. 23./6. Saßniß 26./6. , 27./6. Swinemünde 30./6.

nah Saßnig. (Posistation: bis 2./7. Trave- münde, vom 3./7. bis 9./7. Eckernförde, vom 10/7. ab Kiel.) S. M. S. „Stosch“ 14./3. Hongkong 16./4. 28./4. Rhede Wusung. 2./5. Shanghai. Lebte Nachricht von dort 12./5. (Voststation: Hongkong). S. Dr No Ol 21./3, . Stentiin 21/4. bis 93/4 Newchwang 27./4. bis 28./4. Taku Rhede 29./4. bis 30./4. Chefoo (Poststation: Hongkong). Uebungsgeshwader 21./6. Neufahrwasser (Poststation: Neufahrwasser).

Der Dampfer „Hesperia“ mit dem Ablösungstransport für S. M. Knbte. „Wolf“ und „Jltis“ ist am 21./6. von der Unterelbe abgegangen.

__ Cassel, 3. Juli. (W. T. B.) Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin LUlse ist gestern, Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich der Niederlande heute von hier wieder abgereist.

__ DBayern. Kissingen, 4. Juli. (W. T, B.) Die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin ist zum Kurgebrauch hier eingetroffen; die Herzogin von Edin- burgh ist nach Coburg abgereist,

Meckelenburg- Schwerin. werin, 8. Juli (Mel. Anz.) Die Großherzogin hat sih gestern Abend von hier zum Kurgebrauch nah Kissingen begeben. Der Herzog Paul Friedrich und die Herzogin sind am Sonnabend Nachmittag von hier nah Cassel abgereist.

__ Sachsen - Coburg: Gotha. Coburg, 30, Juni. (Hann. Cour.) Die gleichzeitig tagenden Landtage von Coburg und Gotha sind noch vor dem morgen eintreten-

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3. Juli. (W. T. B.) Gegenüber den verschiedenen Kombinationen der Blätter über die geplante Heeres orga- nisation ist die „Polit. Corresp.“ zu der Erklärung er- mächtigt, daß zur Zeit nur die Einführung solcher Reformen beabsichtigt sei, welhe sich im Rahmen der geseßlih fest- «rena Heeresorganisation im Verordnungswege durchführen assen.

Großbritannien und JFrland. (Allg. Corr.) Aus Jrland werden neue Agrarver- brechen gemeldet. Fn Colocney, Grafschaft Sligo, wurde auf den Grundbesißer Thibbs geschossen, aber die Schüsse gingen fehl. Aehnliche Attentate werden aus Athlone und anderen Bezirken gemeldet. Der entseßlihe Doppelmord un- weit Loughena ÿat in ganz Jrland die größte Entrüstung hervorgerufen. Aus der Kingsgrafschaft wird die Ermordung eines Polizeikonstablers gemeldet.

Im Woolwicher Arsenal herrschte gestern die größte Thätigkeit in Folge eines Abends zuvor eingetroffenen kriegs- ministeriellen Befehls, binnen 48 Stunden einen leihten Be- lagerungspark, bestehend aus 20 Belagerungsgeshüßen ver- schiedenen Kalibers, 6 siebenpfündigen Kanonen und 10 F bigen mit den erforderlichen Lafetten, Munitionswagen u. #. w. fertig zu stellen. Jn der Werst von Woolwih werden Vor- bereitungen für die shleunige Entsendung eines Feldhospitals sowie eines Feldtelegraphen getroffen. Kurzum in fast sämmtlichen Departements des Aisenals entwickelt ih eine Thätigkeit, wie sie lebhafter am Vorabend des Krimkrieges nicht gewesen.

Die Staatseinnahmen Großbritanniens in dem am 30. Juni beendeten ersten Quartale des laufenden Finanz- jahres betrugen 19 976 756 Pfd. St. oder 217 785 Pfd. St. mehr als im entsprehenden Quartale des Vorjahres. Mit Ausnahme der Einkommensteuer und der vermischten Einnah- men figuriren die meisten übrigen Zweige der Staatseinkünfte mit einer mehr oder weniger erheblihen Zunahme. Am er- giebigsten waren die Einnahmen aus den Stempelgefällen, welche 337 011 Pfd. St. mehr als im entsprehenden Quartal des Vorjahres lieferten.

Seit zwei Monaten ruhen die Arbeiten am Kanal- tunnel vollständig: nur zur Erhaltung der Ventilation ar- beitet die Maschine. Der Tunnel wird übrigens dieser Tage interessanten Besuh haben: Hr. von Lesseps wird in Gesell- schaft einer Anzahl Herren die Arbeiten ansehen. Unter den Besuchern werden ih der Herzog von Sutherland, Lord

London, 1. Juli.

E Prince Polignac und viele französische Gelehrte efinden. Augenblicklich befindet sich eine Deputation von

Maorihäuptlingen in London, die bei der Reichsregie- rung gegen die Entscheidung der Regierung von Neuseeland Recht suchen. Die drei Häuptlinge vertreten den Stamm Ngupuhi. Sie brachten eine Adresse und Geschenke für die Königin mit.

3. Juli, (W. T. B.) Jn den Bureaux des Krieg s- Ministeriums fand heute unter dem Vorsiß des Generals Wolseley eine Sißung statt, um für den Fall, daß die Ein- berufung der Reserven nöthig werden sollte, die erforder- lichen Vorkehrungen zu treffen. Wie verlautet, soll die Einberufung der Reserven unverzüglich erfolgen, und wäre Ordre nah Chatham ergangen, die Panzerschiffe erster Klasse „Agamemnon“ und „Ajax“ zum sofortigen Auslaufen bereit zu stellen. Jn Woolwich werden Vorbereitungen getroffen, um eine grö- ßere Abtheilung Genietruppen nah Egypten befördern zu können. Außerdem ist in Woolwich heute der Befehl ein- gegangen, Geschirr und Sattelzeug für 1000 Maulthiere, E De 6 Batterien Gebirg sgeschüßze bestimmt sind, bereit zu halten.

Jn der heutigen Sißung des Unterhauses erwiderte der Unter-Staatsjekretär Dilke auf eine Anfrage Monks;: die Regierung habe seiner Zeit die Einladung Frankreichs, an der Konferenz theilzunehmen, welhe am 1. Juni in Paris zur Berathung der Frage wegen des Schutzes der su b- marinen Telegraphenfkabel zusammentreten sollte, an- genommen. Frankreih habe aber den Zusammentritt der Konferenz bis zum Herbst vershoben. Die englische Regierung glaube, der Aufschub sei zweckmäßig, um den Umfang der Konferenzarbeiten festzustellen. Sie nuehe in dieser Hinsicht mit der französishen Regierung und den übrigen Mächten in einem Meinungsaustaush. Wenn ein Einvernehmen erzielt werde, so werde England auf der Konferenz vertreten sein. Der Premier Gladstone beantragte im weiteren Verlaufe der Sißung, O'Donnell, wegen feines Verhaltens in der Sißung vom Sonnabend auf 14 Tage von den Sihungen zu suspendiren O'Donnell erwiderte, er habe das Wort Jnfamie am Sonnabend nicht mit Bezug auf die Aktion des Vorsißenden gebrauht, sondern mit Bezug auf die Erklärung, welhe dieser auf Grund falsher Mittheilungen gemaht habe. Cowen brachte einen Antrag des Jnhalts ein: Das Haus is nicht bereit, von der Aeußerung O'Donnells Notiz zu nehmen, und

den Beginn der neuen Etatsperiode, welche bis zum 30. Juni 1885 dauert, mit der Etatsberathung fertig geworden. In Gotha | bilancirt der Etat in Einnahme und Ausgabe mit 2 584 121 .// und kommen dabei noch zwei Steuertermine in Wegfall; in | Coburg kommen auf 986 200 M Totaleinnahme 979 700 M Totalausgabe, so daß noch ein Jahresübershuß von 6500 M verbleibt, Jn beiden Landtagen wurde das Erhebungsgeseh einstimmig angenommen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 2. Zuli. Heute publiziren das „Reichsgesetßblatt“ und die „Wiener Zta.“ den Han- delsvertrag vom 6. Mai 1881 zwischen Oesterreich Ungarn und Serbien ; die Schiffahrts Konvention vom 22. Februar 1882 zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien : das Viehseuchen- Uebereinkommen vom 6, Mai 1881 zwischen Oesterreich- Ungarn und Serbien; den Staatsvertrag vom 6. Mai 1881 zwishen der österreichisch - ungarishen Monarchie und dem Königreich Serbien wegen Abschluß einer Konsular-Konvention ; den Staatsvertrag vom 6. Mai 1881 zwischen der österreichish-ungarishen Monarchie und dem Königreih Serbien wegen eines Rechtshülfevertrages; den Staatsvertrag vom 6, Mai 1881 zwischen der österreihis{ch ungarishen Monarchie und dem Königreih Serbien wecen Behandlung der Verlassenschaften, Bestellung von Vormund- schaften und Kuratelen und wegen Mittheilung von Civil: standsalten und den Staatêvertrag vom 6. Mai 1881 zwischen

der österreihish-ungarishen Monarchie und dem Königreich | Serbien wegen gegenseitiger Auslieferung von Verbrechern.

| Ansicht

geht zur Tagesordnung über. Dieser Antrag wurde jedo mit 99 gegen 35 Stimmen abgelehnt und der Antrag Gladstone's mit 181 gegen 33 Stimmen angenommen. Der Antrag

| Gladstone's, betreffend die Wiedereinführung des vorjährigen

Dringlichkeitsreglements, wurde nah mehrstündigen Verhandlungen mit 259 gegen 31 Stimmen angenommen. Für die Zwangsbill, deren Einzelberathung \chließlich fortgeseßt wurde, wird morgen von Gladstone die Dringlich- keit beantraat werden.

Wie dem „Reutershen Bureau“ aus Simla, vom hcus- tigen Tage, gemeldet wird, ist auf der Jnsel Muscal gegen den Jmam eine Rebellion ausgebrochen, an deren Spiße der Bruder des Jmam steht. Das britische Kriegs- {if} „Dryad“ ist zum Schutze der englischen Staatsangehöri- gen dorthin abgegangen.

Frankreih. Paris, 2. Juli. (Köln. 2tg.) Gestern Nachmittag 4 Uhr fand die Ueberreihung des Goldenen Vließes an den Präsidenten Grévy statt. Außer den hohen Beamten der Präsidentschast wohnten der Feierlichkeit nur der Herzog von Aumale, einer der Pathen, der spanische Botschafter Herzog von Fernan-Nuñez und zwei spanische VBotschastssekretäre an. Der Herzog von Aumale war zuerst ershienen. Pathen des neuen Ordensritters waren die Her- ôge von Aumale und von Fernan-Nuñez, die ihm die Ord ens- ette um den Hals reichten.

3. Zuli. (W. T. B) Jn der Deputirtens fammer legte Dubost heute den Bericht der Kom- mission zur Vorberathung des Gesetzentwurfs über die Jn demselben wird die

Organisation von Tunis vor, ausgesprohen, daß Frankreich ein wirksames

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Protektorat organisiren müsse; deshalb fei die \{leunige

ung des gesammten Geseßentwurfs, welcher alle R bezüglih der Organisation des Proteftorats regele, wünschenswerth. Die Deputirtenkammer nahm

nn mit 356 gegen 81 Stimmen einen Antrag auf Be- 2 ao eines Kredits von 19 Millionen Francs zur Be- streitung der Ausgaben für die tunesishe Expedition im 2. Halbjahr 1882 an. Der Kriegs-Minister erklärte : die Ausgaben für die tunesishe Expedition hätten im Jahre 1881 40 Millionen erreicht, in diesem Jahre bis jeßt 29 Mil- lionen; für Kriegsmaterial seien 20 Millionen verausgabt worden, so daß sich die Gesammtausgaben auf 89 Millionen

stellen. Die Lage sei in zwei Drittheilen von Tunis eine vorzügliche. ; Marseille. 3... Juli. . (W. T. B) Der Aviso

aix“ ist dem französishen Evolutionsgeschwa- e laue Mittag mit Proviant und Geldern für die Mann- schaft des Geshwaders nachgefolgt. Die Panzerkorvette „Revanche“ wird morgen abdampfen, Fm Hafen von Toulon stehen in Folge der jüngsten ministeriellen Ordres 19 Transportschisffe zum eventuellen sofortigen Transport eines Armee-Corps von 30 000 Mann zur Abfahrt bereit.

Spanien. Madrid, 1. Juli. (Pr.) Der öôsterreichish- uaRiee Gesandte Graf Dubsky überreichte dem König sein Beglaubigungsschreiben. Der König beantwortete die Ansprache des Gesandten in herzlichster Weise.

Jtalien. Rom, 3. Juli. (W. T. B.) Der Papst hielt heute ein öffentlihes Konsistorium ab, welchem die Mitglieder des diplomatishen Corps beiwohnten. Fn dem- selben erhielt der Erzbischof von Algier, _Allemand-Lavigerie, den Kardinalshut und den Titel der Kirche „St. Trinité da mont“, einer französischen Kirhe Roms. Hierauf fand in einem geheimen Konsistorium die Präconisirung verschiedener Bischöfe, darunter der von Antiochien, Quito, Bolo zna, Ri- mini, Ragusa, Brünn, Leitmeriy, St. Gallen, Lemberg, Triest, Siebenbürgen, Freiburg und Portsmouth statt. Der französische S Desprez gab zu Ehren des Kardîi-

igerie ein Diner. : T / O Juli. (W. T. B.) Nach Mittheilung katholischer Blätter hat der Papst in dem leßten Geheimen Konsistorium auch über die religiöfe Lage in Ftalien gesprochen.

Türkei, Konstantinopel, 3. Juli. (W. T. B.) Der Avisodampfer „Fevard“ ist mit dem Adjutanten des Sultans, Osman Bey, nah Alexandrien abgegangen.

Serbien. Belgrad, 3. Juli. (W. T. B.) Die Skupschtina nahm bei der Berathung des Budgtts den Antrag auf Creirung von Gesandtschaftsposten in Athen, London und Rom an.

Nußlaud und Polen. St. Petersburg, 4. Juli, (W. T. B.) Wie das „Journal de St. Pétersbo urg meldet, sind in der Konferenz zwei Punkte erreiht worden : Erstens soll während der Dauer der Konferenz feine Truppen- landung stattfinden, und zweitens soll, wenn eine Entsendung von Truppen nothwendig werden sollte, die Konferenz vor Allem die souveraine Macht hierzu auffordern; nur im Falle der Ablehnung der Pforte werde die Konferenz über ein anderweites Vorgehen in Berathung treten. Die Türkei habe ein Jnteresse daran, einem Mißerfolg der Konferenz vorzubeugen; ein solcher Mißerfolg würde jeder Macht Aktionsfreiheit geben, und die Türkei würde sih die Mission, Egypten zu pazifiziren , entgehen lassen. Die kriege- rishen Vorbereitungen Englands böten kcine Gefahr für den Frieden und das europäische Einvernehmen. Die Loyalität der englischen Regierung sei bekannt; es hänge von der Pforte ab, dahin zu wirken, daß kein europäischer Soldat den Boden Egyptens betrete. Dies lasse hoffen, daß die Türkei der Kon- ferenz beitreten werde. Z i: U :

DerSultan hat, demselben Blatte zufolge, die Konvention mit Rußland, betreffend die Zahlung der Kriegsentschädi-

ung, ratifizirt. E j 3; Die on A rtizan Blättern gebrahte Nachricht über angebliche Verbindungen eines höheren Beamten im Aus- wärtigen Amte Namens Wolkow mit den Nihilisten werden von dem „Journal de St. Pétersbourg“ für völlig unrichtig erklärt, mit dem Hinzufügen, daß in der Ministerkanzlei aller- dings ein junger Sekretär dieses Namens beschästigt sei, aber auch in Bezug auf diesen seien jene an den Namen Wolkow geknüpsten Beschuldigungen nur Verleumdungen. Was die merkwürdige Nachriht von der Auffindung einer Correspondenz der Nihilisten mit dem jüngst zum Gehülfen des Ministers des Junern ernannten Orchewzky angehe, fo sei der Werth dieser Nachricht hinlänglich durch diese Er- nennung charakterisirt.

Zeitungsftinnnen.

Die „Wiesbadener Zeitung“ {ließt einen „Unsere Aufgabe“ überschriebenen Artikel mit folgenden Sätßen :

In diesem Augenblicke kann es unseres Erachtens für alle Die- jenigen, welche die ungünstige Entwicklung aufhalten wollen, nur ein Programm geben: innerer Ausbau des Neichs dur den Kanzler und auf Grund seiner Politik! Das ist es aub im Grunde, was die Geg- ner bekämpfen, das muß die einigende Parole für die Freunde sein und sie kann es für alle sein, ohne daß sie damit ibren Sonderwünschen irgend etwas zu vergeben brauen. Mit diesem Feldzeidben mögen alle Diejenigen in den Kampf ziehen, die es \{merz;lich empfinden, daf der ideale nationale Sinn mehr und mehr von den Parteileiden- schaften überwuchert wird, daß unser Volk gar nit mebr die Güter zu schätzen scheint, deren wir uns vor vielen anderen Völkern

erfreuen, und daß statt dessen Haß, Bitterkeit, Uebel- wollen und Unzufriedenheit „unser öffentliches Leben _durchzieht und vergiste. Mit diesem Feldzeihen vertheidigen wir

die Sicherunz der wirtbsc{haftliden Grundlagen des Reichs dur tie steuer- und sozialpolitishen Reformpläne, die Einheit und Unab- bängigkeit Deutschlands, aber au die Stärkung und unges{mälerte Aufrechterhaltung der monarchbishen Gewalt, und mit diesem Zeichen werden wir hoffentlich das Terrain zurückterobern, welches die KFort- s{rittépartei in leitgläubigen Gemüthern gewiß nur vorüber- gehend gewonnen haben mag.

Die „Deutsche Hutmacher-Zeitung“ theilt mit, daß der Präsident des Vereins Deutscher Hutfabrikanten, Ft: G. W. Martini-Frankfurt a. Main, dem Fürsten Reichs- kanzler Namens des Vereins eine Petition um Erhöhung der SARGAng agene für Hutfabrikate überreicht habe, und bemerkt abei :

Wir wollen die Gelegenheit nit vorübergehen lassen, um, wie wir überzeugt sind, im Sinne aller deutschen Hutfabrikanten und ihr Gewerbe betreibenden Hutmacbermeister die Versicherung abzugeben,

aus \{ußzöllnerischem Boden teben, sondern vom Standpunkte der Nothwehr um Schuß gegen die fremde Konkurrenz begehren, daß letz- terer unser heimisher Markt ferner nicht gegen ganz unbedeutende Eingangszölle offen bleibe, während der deutschen Hutindustrie, die sih troy mancherlei ungünstigerer örtlichen Produfktionsverhältnisse doch noch ganz gut messen könnte, dur ungleiche, ja sogar bei Weitem höhere Eingangszölle die heimischen Märkte der fremden Konkurrenz vollständig vers{lofsen sind.

Die freihändlerishe „Chemiker-Zeitun g“ schreibt : Es hat ja etwas Erheiterndes, wenn man die Kombina- tionen liest, die öfters bei der Verzollung von Waaren vor- fommen, und die in den leßten Monaten wiederholt die Runde durch die Presse unter der Firma Zollkuriositäten maten. Wer aber einigermaßen mit Verzollungsgeschäften Bescheid weiß und persönli an Packhöfen oder bei Zollämtern gesehen hat, in welcher Weise das Publi- kum fehr oft bei Verzollungen auftritt, der muß sich eigentlich wundern, G sogenannte Zollkuriositäten nicht massenhafter vor- kommen. ir: Tonnen 4A, weil wir auf einem freibänd- lerischen Standpunkte stehen, fehr leicht, wie verschiedene politische Zeitschriften, dem jeßigen Schußtzollsysteme eine Verantwortung für die jeßt in die DFrilichteit dringenden Zollkuriositäten in die Schuhe schieben, weil dadurch auf eine sehr bequeme und für die

große Menge verständlicbe Art Propaganda für Freihandel gemacht werden könnte; allein ein solches Vorgehen ziemt sih nit für ein Sachblatt, denn in demselben muß stets das politische Interesse der jaclihen Auffassung hintenan geseßt werden . ;

Da finden wir zuerst eine Geschichte erzählt, daß geräucerte Schinken als Baumwollwaaren verzollt werden mußten, weil sie in Baumwolllappen eingenäht importirt waren. Wir können fonstatiren, daß diese Verpackung gegen Vershmußung der Waare jahrelang von den Zollämtern unbeanstandet gelassen ist, und daß es jahrelang keinem Beamten eingefallen ist, die bewußten Baumwolllappen als eine verwendbare Waare anzusehen. Die oberste Zollbehörde hat da- her auch, als sie von dieser sonderbaren Verzollung hörte, verfügt, daß künftighin eine solche Tarifizirung nit mehr zu erfolgen habe. Dieses {ließt nun aber nicht aus, daß über kurz oder lang bei einem anderen Gegenstande der Fall eintreten kann, daß auf Grund einer für den Empfänger werthlosen Verpackung eine höhere Verzollung der Waare erfolgt. Hier ist es dann Sache des Publikums, sein Interesse persönlih wahrzunehmen .…. .. E / :

Die Presse brachte auch eine Zollkuriosität, daß ein Puter, weil ihm Puppenkleider angezogen waren, zum Zollsaße der leßteren ver- zollt werden mußte. Diese Verzollung ist vollständig orrekft und basirt auf der oben angeführten Bestimmung. So gut wie das Strafgeseßbuch, muß auch der Zolltarif mit Thatsachen rechnen. Der Richter muß Launen, Scherze und Uebermuth bestrafen, wenn da- durch Verstöße gegen das Strafgesezbuch begangen werden; der Zollbeamte darf die bestimmte Sprahe des Zolltarifs nit unbeachtet lassen, wenn launige ÜUmhüllungen der Objekte höhere Zollsäße bedingen. Zu welchen Zuständen würde es im Staate füh- ren, sollte neben dem klaren Wortlaut der Geseße noch „dem per- sönlichen Empfinden oder Ermessen der Beamten ein beliebiger Spiel- raum eingeräumt werde! Dann würde erst die richtige Zeit der Kuriositäten einbrechen, die man heute von allen Seiten scharf kri- tifirt. Das ganze Staatsleben müßte sich in Korruption auflösen, wenn Verstöße gegen das bestehende Recht und die erlassenen Vor- schriften eine anzuerkennende Entschuldigung in der subjektiven Auf- fassung des einzelnen Individuums finden könnten. S

Doc wenden wir uns einem anderen Falle der Zollkuriositäten zu, Er behandelt die Verzollung eines mit Sammt ausgeschlagenen Silberkästhens zum Saße für Silberwaaren, weil in demselben ein silberner Löffel enthalten war. Auch diese Verzollung ist eine dem Wortlaute der Instruktion genau entsprechende, dabei nicht etwa eine Neuerung des jetzigen Zolltarifs, sondern eine Bestimmung, die {hon sehr lange in Anwendung und zur Verhütung von Umgehungen des Zolltarifs wie wir nachher schen werden absolut nothwendig war. Die Bestimmung lautet: . e E :

Wir sehen aus diesen Vorführungen, daß Kuriositäten nit blos von den Zollbeamten, sondern auch von den Importeuren bei der Zollaus8nußzung ausgeführt werden, und daß es wahrlich recht lohnend ist, sih mit dem Zolltarife und mit den Bestimmungen über Ver- zollungen eingehend zu beschäftigen. .…...

Justiz-Ministerial-Blatt. Nr. 26. Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 26. Juni 1882, betreffend die Prüfung des Gerichts» kostenansatzes. Allgemeine Verfügung vom 26. Juni 1882, betref- fend die Führung der Landgüterrollen im Bezirke des Ober-Lantez- gerihts zu Hamm. Allgemeine Verfügung vom 26. Juni 1882, betreffend die Registrirung der baaren Auslagen.

Amtsblatt des Reichs-Postamts. Nr. 44. Inhalt: Verfügungen: Vom 23. Juni 1882, Eröffnung der Eisenbahnstrecke Thorn—Culmsce. Vom 27. Juni 1882, Postbetrieb auf der Eisen- bahnlinie Wesel—Bocholt. Hierbei cine Uebersicht der Post-Damypf- \ciffverbindungen nah außereuropäischen Ländern.

Marineverordnungsblatt. Nr. 12 Inhalt : ordnung. Mügenbänder. Destilliren mit Hauptkesseln. weichen von Booten in der Kieler Föhrde. Hafenordnung. Krankenkost. Verpflegungszushuß. Schiffüartilleriezcihnungen. Personalveränderungen. Benacbrichtigungen.

M inisterial-Blatt für die gesammte innere Ver- waltung in den Königlich preußischen Staaten. Nr. 6. Inhalt : Erlaß, die Ueberweisung von Regierungs-Referendaren aus einem Bezirk in den andern betreffend, vom 12, April 1882, Erkenntniß des Gerichtshofes zur Entscheidung der Komvpetenz- Konflikte vom 15, April 1882, betreffend die (zu verneinende) Frage, ob wegen Fest- stellung der Entschädigung des Standesbeamten für \äcbliche Kosten (8. 5 Abs. 5 des Preußischen Gesetzes vom 9. März 1874 Ges.

VOeere- - Aus

Samml. S. 95; 8, 8 des Recitsgeseßes vom 6. Februar 1875 N. G. Bl. S. 23) der Rechtäwea zulässig ist. Cirkular, die Aus- führung des Gesetzes vom 20, Mai d. J. (Ges. Samml. S. 298) wegen der Fürsorge für die Wittwen und Waisen der unmittel- baren Staatsbeamten betreffend, vom 10. Juni 1882,

Erlaß, ermäßigte Eisenbabnfahrpreise für unbemittelte erwacsene Taubstumme an Taubstummenanstalten betreffend, vom 31, Mai 1882, Cirkular, die Nachweisung von ausgeführten größeren kom- munalen Vermessungen betreffend, vom 26. April 1882, Cirkular, das Verzeichniß der zur Ertheilung von Anerkenntnissen und wur

zuständigen deutsben Be- 1882. e

Entscheidung über die Staatäüangehböriakeit böôrden, gegenüber der Schweiz betreffend, vom 19, Mai Bekanntmachung. Die Bezcihnung der geprüften Bauführer Maschinenbaufübrer betr, vom 25. Mai 1882, Bekanntmacbung eines Verzeichnisses derjenigen höheren Lehranstalten, welche ur Aus- stellung von Zeugnissen über die wissenscbaftlide Befäbigung für den cinjährigefreiwilligen Militärdienst berechtigt find

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Statistische Nachrichten.

Nach den neuesten, für den Monat Mai d. Is. autgegcbenen Hest der Statistik des Deutschen Reichs baben von den wi chtkigeren zollpflichtigen Artikeln in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Mai d. Js. im Vergleich zu demselben Zeitraum des Vorjahres die nachbenannten größeren Einfuhren aufzuweisen: Baumwoller- garn (alles in 100 kg) 4+ 8820, leinene Garne und Zwirne 4- 1500, Wollengarn 4- 3560, rohe Leinwand + 1983, Aetznatron 4- 13 472, Fa bhbolzexrtrakte 4- 4247, kalzinirte Soda 4- 2684, Rob- und Brutb- cisen 4- 171 955, s{miedbares Eisen in Stäben 4- 18439. robe Eisenplatten und -Blecbe 3806, ganz grobe Eisengußiwaaren + 3735, Weizen 4- 611 y10, Roggen 4- 583 140, Hafer +- §25 253, Hülsenfrüchte 4+- 90 144, Gerste 192 164, Raps und Rübsaat 4- 76 667, ecuropälsch{es Bau- und Nutbolz, roh 4- 301 168 euro- päisches Bau- und Nutzholz, gesägt +- 276 919, Maschinen 4- 10 469.

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daß dieselben, wie au unser Fachorgan, nicht etwa auf cinem dur-

Koffee + 6103, Reis + 18429, unbearbeitete Tabadblätter + 63 527, Cigarren + 32%, Rauchtaback + 157, Stearin + 15 302, Dacbscbiefer +— 85 671, Eier + 20 399, Rindvieh (alles in Stück) + 11488, Schweine und Spanferkel + 52 597, Dagegen gestaltete sih die Einfuhr wesentlih ger inger bei: Mais (alles in 100 kg) 843 928, Malz 27 203, Rum, Arrak und Franzbranntwein 1586, Fleis 75 226, Rosinen 6073, getrocknetem Obst 21 239, Müblenfabrikfaten (Mebl, Gries, Grüße 2c.) 191 890, Melasse 9542, Zucker 4019, Leinöl 10038, Schmalz 56 740, Talg 12723, Petroleum 109 564, roher und krystalli- firter Soda 19 149,

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund- heit8 amts find in der 25. Jahreswoche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdur{scnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 29,0, in Breslau 33,7, in Königsberg 31,2, in Cöln 28,7, in Frankfurt a. M. 20,4, in Hannover 25,1, in Caffel 25,7, in Magdeburg 27,5, in Stettin 18,4, in Altona 19,4, in Straßburg 35,1, in Metz 20,8, in München 35,7, in Nürnberg 31,3, in Augsburg 28,1, in Dres-- den 25,2, in Leipzig 17,3, in Stuttgart 26,9, in Braunschweig 28,4, in Karlsruhe 22,0, in Hamburg 23,1, in Wien 23,9, in Budapest 37,3, in Prag 35,2, in Triest 30,2, in Krakau 32,8, in Basel 22,0, in Brüssel 26,7, in Paris 25,6, in Amsterdam 25,8, in Kopen- hagen 22,0, in StoÆhosm 22,3, in Christiania 19,2, in St. Peters- burg 35,2, in Warschau 33,7, in Odessa 51,6, in Bukarest 26,5, in Rom 22,6, in Turin 28,8, in Madrid 49,9, in London 18,6, in Glas- gow 25,1, in Liverpool 25,3, in Dublin 23,2, in Edinburg 17,9, in Alexandrien (Egypten) 542. Ferner aus früheren Wochen: in New-York 31,8, in Philadelphia 21,1, in Chicago 257, in St. Louis 19,2, in Cincinnati 31,7, in San Franzisko 20,2, in Kalkutta 33,6, in Bombay 22,5, in Madras 29,0. Beim Beginn der Berichtswoche und bis um die Mitte derselben waren an den süddeutschen Beobachtungsorten und in Bremen west- lihe und südwestliche, an den übrigen Stationen \üdöstlihe, aber gleihfalls nach Südwest gehende, in Konitß und Berlin mit nörd- lihen und nordwestlihen wechselnde Windrichtungen vorherrschend. Am 21. ging der Wind ziemli allgemein nah Oft und gewannen in Bremen, Köln und Heiligenstadt südöstliche, an den Ost- und Süd- stationen und in Berlin mit diesen Luftströmungen weselnde Süd- oftwinde die Oberhand. Die Temperatur der Luft war beim Wocbenbeginn eine niedrige (in München sank das Thermometer auf 2,1 Grad C.); im Laufe der Woche nahm die Wärme zwar zu, er- reichte aber im Durchschnitt die Normale nur in Mittel- und West- Deutschland. Niederschläge, auch elektrische Entladungen, fanden meist in der ersten Wochenhälfte statt. Der beim Wochenbeginn mäßig hohe Luftdruck nahm in den ersten Tagen ab, stieg am 20., sank aber aaf von Neuem, zeigte jedoch in den leßten Tagen allgemein steigende endenz. Die Sterblichkeit hat in den meisten größeren Städten Europas in der Berichtswoche etwas zu-, in Berlin und Wien erheblih ab- genommen. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deut- \chen Städte blieb fasi vie gleiche wie in der Vorwoche (26,4 gegen 26,5 pro Mille und Jahr). Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine geringere als in der Vorwoche. Von 10 000 Lebenden starben pro Jahr 102 Kinder unter einem Jahre gegen 104 der vorhergegangenen Woche (in Berlin 166 gegen 170). Unter den Todesursachen waren besonders in deutschen Städten Darmfkatarrhe der Kinder und Brechdurcfälle häufig, wenn auch im Allgemeinen etwas seltener, namertlich in Berlin, München, Breslau, Straßburg, Augsburg u. a. O. Auch in außerdeutshen Städten, wie in Wien, London, Warschau, nahm ihre Zahl ab, in anderen (Prag, Paris, Odessa, Bukarest) ein wenig zu. Von den Infektionskrank- heiten zeigten Masern und Diphtherie eine Zu-, Scharlach, Keuch- husten, typhöse Fieber und Poken eine Abnahme der Sterbefälle. Masern herrschten in Breslau, Chemnitz, Elberfeld, Pest, London, Paris, Turin in Hamburg, München, Darmstadt, Amsterdam war die Zahl der Todesfälle geringer. Scharlachfieber wurden in Königshütte, Guben, Zeiß, Barmen, Elberfeld, Frankfurt a. M., London häufiger, in Wien und Berlin seltener Todesveranlassung. Diphterie und Croup forderten in Königsberg, Stralsund, Posen, Dreéden, Chemnitz, Magdeburg, Hannover, München, Plauen, Wien, Paris, St. Petersburg mehr, in Elbing, Ber.in, London etwas weniger Opfer. Todesfälle an Unterleibstyphus waren nur in Königsberg, Hamburg und Paris häufiger. Sterbefällean Flecktyphus kamen aus deutshen Städten nur 2 (aus Danzig und Posen je 1) zur Meldung. Neue Erkrankungen zeigten sich in der Stadt Königsberg mebrfach. Aus St. Petersburg wurden 7, aus Warschau 4, aus Krakau und Sara- gossa je 3, aus Venedig 2, aus Wien, Pest, Triest, London, Christiania, Malaga, Granada je 1 gemeldet. Der Keuchhusten, sowie akute entzündlice Erkrankungen der Athmungsorgane wurden erbebli seltener Todes- ursacben. Die Pocken zeigten in Wien, Paris, Brüssel, St. Pe- tersburg, Warschau cine Ab- und Krakau, Prag, Pest eine Zunahme der Sterbefälle. Aus deutschen Städten kam kein Todesfall zur An- zeige. Auch kamen in der Stadt Königsberg, im Kreise Rössel (Reg.- Bez, Königéberg), sowie in den Regierungsbezirken Stettin, Aacben, Trier cinige vereinzeltz, in Berlin 7 Erkrankungen an Podcken zur Meldung. Im April und Mai berrs{ten Pocken in Lissabon und Madrid in großer Ausdehnung, auc in Chicago und Cincinnati war die Zabl der Pockentodetfälle in der zweiten Maibälfte eine be- deutende.

Den „Mittheilungen des Statistisben Bureaus der Stadt München®* entnehmen wir über die Müncbener VolksschGulen folgende das Schuljahr 1879/80 betreffenden Daten. München besaß wie im Vorjahre 16 einzelne Volkäscbulanstalten, von welchen 4 Simultan- und 12 Konfessionss{ulen waren; von letiteren war cine protestantisb, die übrigen katbolish. Eine der Simultan- \{culen zerfällt in 2 Abtheilungen, so daß im Ganzen über 17 Anstalten berihtet wird. Jn sämmtliben Werktagshulen waren eingeschrieben am Jahresanfange 8994 Knaben und 10009 Mädchen, d. i. 19093 Kinder, am Jabhressclusse §8940 Knaben und 9873 Müden, d. î. 18 813 Kinder. Im Laufe des Iahbres \ind neu eingetreten 864 Knaben und 989 Mädcben, d. i. 1853 Kinder, ausgetreten 918 Knaben und 1125 Mädcben, d. i. 2043 Kinder. Rcchbnet man den Zugang zur Zabl des Jahresanfangs, so umfaßt die Gesammt- fr 9858 Knaben und 10998 Mädchen, d. i. 20856 Kinder ( Kinder). Im Durc&schnitte trafen 1879/80 auf icde d ¡lansftalten von den eingeschriebenen Scülern :

529 Knaben und 589 Mädchen, d

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, i I L L Cr bei Beginn i. 1118 Kinder; am

641 7 Schi Jahres

-

Jahrcksclusse 526 Knaben und 581 Mädchen, d. i. 1107 Kinder ; in der Gesammtfreguenz 580 Knaben und 644 Mädcben, d. i. 1227 Kinder Thatsäcblib zählte aber die kleinste Anstalt in

besubte An- Die Gesammtzahl der Schüler theilte ch na

der Gesammtfrequenz nur 458 Kinder, die am stärksten stalt 2000 Kinder.

dem Stande am Jahress{hlusse îin 103 Knaben-, 110 Mädtben und § gemischte, zusammen 221 Klassen, und 157 Knaben-, 17( Mädchen- und 17 gemis(hte, zusammen 350 Kurse. Der Durt&b- s{nittsscbülerstand war demnach für eine Klasse 85, für cinen Kurs 5d Die thatsädblide Besetzung der Kurse we(hselte jedo von 28 bis 88. Nah Konfessionen autks- zeschieden fanden sich im Ganzen 7763 Knaben und 8595 Müden, d. i, 16358 Kinder fkatholisber Konfession: 992 Knaben

und 1086 Mädchen, d. il. 2078 Kinder 179 Knaben und 190 Mädchen, d i gion; 6 Knaben und 2 Mädcden, d. i. 8 Kinder verscbicdener anderer religiöser Richtungen. Es treffen sona auf je 100 Kinder 8695 Katholiken, 1105 Protestanten, 1,96 Jsraeliten vnd 004 anderen re- ligiösen Richtungen Angehörige. Nah den Volkszählungsergebnissen vom 1. Dezember 1875 theilte i die Gesammtcinwobnerschaft Mün- dens prozentual in 87,22 Katholiken, 10,86 Protestanten, 1,75 Israeliten und 0,17 Uebrige. Als an körperliden Mängeln leidend werden verzeichnet 1248 Knaben und 1412 Mit- cen, d. i. 2660 Kinder. Es waren nämli von je 100 die Schule besucbenden Kindern 8,38 sebsbwab, 281 gehörschwach, 1,89 sprahkrank, 1,06 krüppelbaft, überbaupt mit körs

protestantischer Konfession ; 369 Kinder israelitischer Neli-

Wein in Fässern + 43316, Butter 4- 2892 Pfeffer 4- 3730, rober

perlichen Mängeln behaftet 14.14. Die für die Werktagichulen ver- wendeten Lebrkräfte sind folgende: 18 Oberlehrer, 153 Lebrer, 36 Ver-