1882 / 161 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Jul 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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aufweist. Früher herrschte in dieser Wirtbschaft steis Strohmangel.

ganze Anlage und das ganze ausgezeichnete System dersclben madhte einen überaus hefriedigenden Eindruck auf die Besucher, na- mentlich, als dieselben Gelegenheit hatten, an einem noch nit kul- tivirten Theil des Rittergutes den früheren Zustand des Moores Fennen zu lernen.

Gewerbe und Sandel.

Dortmund, 10. Juli. Auf dem Eisenmarkt dauert die feste Tendenz der Vorwochen an. In Roheisen erhält sich eine rege Nawfrage, dic allerdings in Puddel- und Gießereieisen am lebhaftesten ist. Befsiemereisen wind durch die festere Haltung der englischen Konkurrenz günstig beeinflußt und is um weitere 2 ä. pro Tonne im Preise gestiegen; Spiegeleiscn tendirt ebenfalls fester. In Walzwerkfabrikaten nimmt der Bedarf stetig zu, und sind die erhöhten Preise daher leiht zu erzielen. Namentlich wird Stabeisen und Träger und sonstiges Baueifen stark gefragt; leßteres in Folge größerer Bauthätigkeit in der gegenwärtigen Bauperiode. Schwere Blecbe sind noch immer von den gut beshâf- tigten Kesselschmieden und Scbiffs8werften sehr rege begehrt und neigen daber zur Hausse. Jn Feinblehen hat sich die Nachfrage so sehr verstärkt, daß die Preise weiter gestiegen sind. Ganz besonders stark sind die Walzdrahtwerke engagirt, manche für längere Zeit über ihre Leistungsfähigkeit hinaus, so daß sie sih nit in der Lage befinden, neue Ordres zu placiren; namentlich kommt Stahl- draht immer mehr in Aufnahme, wie auch in gezogenem Draht andauernd viel zu thun ist. Für die Stahlwerke haben fh in den leßten Wochen die Aufträge in festem Eisenbahn- material sowohl als auch in rollendem wesentlich vergrößert und sind die Preise für sämmtliche Oberbaumaterialien und Stahl, wie auch für Räder, Saßachsen, Bandagen 2c. in Folge dessen um einige Mark pro Tonne in die Höhe gegangen. In den Eisen- gießereien hat sich die Nachfrage für Gußwaaren bedeutend ge- hoben und sind deren Preise daher von dem Verein deutscher Eiscngießereien um 2 # pro 100 kg erhöht worden; für Maschinenguß hat \sich der \chon lange bestehende rege Be- gehr erhalten, da die Maschinenfabriken sich andauernd ciner befriedigenden Beschäftigung erfreuen. Die Waggonfabriken sind durchweg rei{lich mit Aufträgen versehen und werden dieselben ohne Zweifel im laufenden Jahr ein im Vergleich zu den Vorjahren schr zufriedenstcllendes Betriebsergebniß zu verzeihnen haben. Im Koblengeschä ft erhält sih ein für die sommerliche Zeit ganz un- gewöhnli starker Absatz sowie eine rege Nachfrage bei festen Preisen und renen die Zechen mit Ret auf ein gutes Herbstgeschäft. Für Koke besteht ebenfalls ein reger Bedarf fort und werden die Preise daher cinige Mark pro 190 Ctr. höher erhalten. :

Glasgow, 11. Juli. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen während der leßten Woche betrugen 10 474 gegen 13 825 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. |

New-York, 10. Juli. (W. T. B) Weizenverschif- fungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Ver- einigten Staaten nah Großbritannien 88000, do. nach Frank- reich 15 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 10 000, do. von Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 10 000, do. nach Frank- reich —, do. nah anderen Häfen des Kontinents Qrtrs.

Verkehrs-Anstalten.

E Ult D). Der Llovddampfer „Flora“ ist mit 134 Flüchtlingen aus Alexandrien heute Nach- mittag hier eingetroffen. :

Ie, 11, U, (W, L, .D) Der Dampfer „Jtaly“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Messings\che Linie) ist hier eingetroffen.

Berlin, 12. Juli 1882.

Ernteaussichtsberichte.

(Auszüge aus den bei dem landwirthschaftlihen Ministerium ein- gegangenen Ernteausfichtsberihten der Bezirksregierungen und land- wirthschaftlichen Vercine.)

(Fortsetzung.)

SGlél ler. i i 24) Oppeln. Günstige Erträge zu hoffen. Winierung und Scmmerung gut. Kartoffel normal. Klee zum Theil gut, Wärme und Trockenheit erwünscht. 95) Liegn1p. Sehr günstiger Stand der Saaten, läßt

gute Mittelernte hoffen. i j /

26) Breslau. Gute Mittelernte in den Halmfrüchten, Kartoffeln und Rüben; reihlihen Strohertrag. Heuernte quantitativ gut, Qualität namentlich des Kleeheues durch Nässe beeinträchtigt, Obstertrag mäßig.

27) Münster. Außergewöhnlih erfreulihe Ernteaus:- sihten. Roggen sehr gut, überall mindestens befriedigend, viel Stroh und Körner. Weizen und Sommersrüchte gut. Viel Unkraut vorhanden. Gute Weide. Obst gering.

28) Minden. Roggen und Weizen versprechen guten Ertraa, wogegen die Sommerung zurüclbleibt. Heu und Klee ergiebig. Kartoffeln und Gartenfrüchte gut. Obst weniger ertragreih. Gesammte Ernteausfichten befriedigend.

29) Arnsberg. Die Halmfrüchte versprehen eine gute Ernte, die indeß durch andauernde feuhte Witterung sehr be- einträchtict werden würde. Heuernte gut. Obst durch Frost stark gelitten,

Für die XX111. Hauptversammlung des Vercins deut- scher Ingenieure, weldbe am 28., 29. und 30. August d. J. in Magdeburg tagen wird, sind außer den drei Gesammtsitzungen an den Vormittagen diescr Tage ein Auéflug nah Staßfurt und Douglashall zur Besichtigung der dortigen großartigen Salzbergwerke sowie der darauf arbeitenden chemischen Fabriken und Besichtigungen der ge- werbliden Anlagen in den Vorstädten Magdeburgs, in Buckau, Sudenburg und Neustadt, in Aussicht genommen. Von den in den Sitzungen zu verhandelnden Gegenständen sind als allgemein inter- essant zu erwähnen die Berichte der vom Vereine auf der vorigen Hauptversammlung eingeseßten Kommissionen, welhe folgende Auf- gaben hatten: Prüfung der Industrieschußgesetze (Patentgeseß, Marken- und Musterscbutzgeset:) und ihrer Handhabung; Aufstellung von Nor- men für die an gerihtlihe Sachverständige zu zahlenden Entschädi- gungen; Prüfung der vom Vereine in Gemeinschaft mit dem deutscben Vereine der Gas- und Wasserfahmänner im Jahre 1875 aufgestellten Mormen für gußeiserne Muffen- und Flanschenröhren, Absperrsccieber 2c. Aufstellung von Normen für die Untersuchungen an Dampfmaschinen und Dampfkesseln. An Vorträgen sind bis jetzt die folgenden zugesagt: Ueber Heizung mittelst Wärmeaufspeicherung (Hr. Professor H. Fiscber-Hannover). Ueber den Salzbergbau der

tasfurter Gegend (Hr. Bergrath Schreiber-Staßfurt). Ueber die neuesten Fortschritte auf dem Gebiete der Zuckerfabrikation (Hr. Direktor Lach- Magdeburg). Ueber die Elektrizität und ihre Verwen- dung in der Tecnik (Hr. Dr. Zerenner-Magdeburg). Ueber die Fort- ritte der Tiefbohrtechnik während des letzten Jahrzehntes (Hr. aschinenfabrifant R, Wolf-Buckau).

Extrazüge nach Frankfurt a. M., Basel, kleine Rhein- Rundreise, arrangirt von der Königlidben Eisenbahn-Direktion Frank- furt a. M. Am 15. Juli Abends 7,20 (Abfahrt Anhalter Bahnhof)

eht wiederum ein Extrazug von Berlin nah Frankfurt a. M. resp. Basel, wozu nachstehende Billete mit 50 9% Ie 30 Pud und Z5 lägiger Gültigkeit ausgegeben werden. Freigepäck 30 Pfund.

I. Berlin-Frankfurt a./M. und zurück: I. Kl. 50,46. II. Kl. 37,90. ITI. Kl. 27,10. Rüdfahrt via Bebra-Eisenach-Halle oder via Bebra-Nordhausen-Magdeburg. Fahrtunterbrechung via Eisenach in Eisenach und Halle, via Nordhausen in Nordhausen und Roßla.

II. Berlin-Basel via Halle - Eisenach - Frankfurt a./M,., Heidelberg und zurück: I. Kl. 84,20. I]. Kl. 62,30. 1II. Kl. 45,20. Rückfahrt von Basel (Bad. Bahnhof) nah Heidelberg mit Aufent- haltéberechtigung in Müllheim, Freiburg, Offenburg, Appenweier, Dos, Karlsruhe, Heidelberg; von Heidelberg nach Frankfurt a./M., mit Aufenthalt in Querbah, Bickenbach (Jugenbeim) und Darmstadt, von Frankfurt nah Berlin, Aufenthalt wie as I.

111. Berlin-Basel und zurück ckvia Sc{warzwaldbahn. I. Kl. 89,—., II. Kl. 66,—. III, Kl. 47,70, Hinfahrt wie ad I1I. Rückfahrt kann von Constanz oder Schaffhausen oder Neuhausen nach Offenburg via Singen- Triberg mit Aufenthaltsberehtigung in Singen, Donaueschingen, Villingen, Triberg, Hornberg, Offenburg, Appenweier, Oos, Rastatt, Karlsruhe, Heidelberg erfolgen: von Heidelberg nach Frankfurt a. /M. (Westbahnhof Main-Necktarbahn) mit Unterbrechung in Buerdas, Bickenbach (Jugenheim) und Darmstadt; Frankfurt-Berlin wie ad 1,

1V. Kleine Rhein-Rundreise mit 21 Tagen Gültigkeit. I. Kl. 60,30. IT. Kl. 45,40. III. KI. 32,40. Hinfahrt ohne Unter- brechung nach Frankfurt a. M, von da mit Aufenthaltsberechtigung H A a, M., Wiesbaden, Rüdesheim, Coblenz, Ems, Caffel, toßla. :

Billets sind {hon jeßt zu den von der Königlichen Eisenbahn- Direktion festgeseßten Preisen im „Jnvalidendank“, Markgrafen- straße 51 a.,, Ecke ter Behrenstraße, zu haben.

Kiel, 3. Juli. Ein unterseeisches Fahrzeug bat, wie die „Kiel. Ztg.“ s{reibt, der Schwede Thorsten Nordenfeldt in London, bekannt durch seine Nevolverkanone, auch in Deutschland patentiren lassen. Es wird durch cine Schraube getrieben und ragt nur wenig über dem Wasserspiegel empor. Will sich vun der Führer einem feindlihen Swiff unbemerkt nähern, um scine Torpedos aus nächster Nähe sch{chleudern zu können, so werden zunächst die Feuerlöcher, Aschenfall und Nauchfang des Kessels hermetisch verschlossen, was aber leßtern in Folge feiner eigenthümlichen Konstruktion nicht hindern soll, die Maschine mit Dampf zu versehen. Zugleich werden vom Innern des Schiffes aus Schrauben gedreht, welche das Taucben des Fahrzeuges bewirken. Sobald das Drehen auf- hôrt, steigt cs wieder an die Oberfläche. Sehr sinnreiche Steuer- vorrihtungen ermöglichen die Einhaltung eines graden und horizon- talen Kurses, Das Schiff enthält hinreichend Lust für die kleine Besaßung; es können aber auch künstlihe Mittel zur Anwendung ommen, um die ausgeathmete Luft wieder zu reinigen. Ein Ventil gestattet es dem leißen Wasser, aus dem Kessel sofort zu entweichen, wenn das Fahrzeug etwa leck wird, Es steigt dann im Nu wieder an die Oberfläche.

Die Wahl- und Denksprüche, Feldgeschreie, Losun- gen, Schlacht- und Volksrufe, besonders des Mittelalters und der Neuzeit, gesammelt, alphabetisch geordnet und erläutert von J. Dielitz, Königlih Preußischem Geheimen Regierungs-Rath und Geheimsekretär der Königlichen Museen. Görliß , Verlag von C, A. Starke, 1882, 1. Lieferung. Von dem seiner Zeit an- gekündigten und nach dem ersten Probebogen an dieser Stelle kurz charakterisirten Werke ist nunmehr die erste Lieferung ausgegeben worden. Dasselbe sollte sich nach der ursprünglichen Absicht auf diejenigen Sprüche beschränken, welche bei den Kulturvölkern, soweit bei ihnen überhaupt die Führung von Familienwappen in Gebrau ist, einen mehr oder weniger herkömmlichen Bestandtheil des Wappens qaus- machen und mit demselben in der Familie forterben. Die so ent- standene und nach und nach vergrößerte Sammlung erwies sich in- dessen in dieser Begrenzung sehr bald als zu eng angelegt. Schon die Erwägung, daß jeder Wappenspruh ursprünglih nur dec persön- lihe Wahlspruh des Stammvaters oder eines älteren Stammes- genossen gewesen und erst durch die von den Nachkommen fortgeseßzte Führung zum gemeinsamen geistigen Eigenthum aller Familienglieder geworden, führte dazu, der Persönlichkeit in Bezug auf den Wahl- spruch die ihr hiernach gebührende höhere Bedeutung einzuräumen, und das reiche Feld der perfonellen Wahlsprüche auch da, wo dieser Charakter ihnen aus\cchließlich zukommt, in die Sammlung hincinzu- zteben. Damit war aber zugleich die Nothwendigkeit gegeben, in die- selbe auch alle diejenigen Sprüche cthishen oder anderen Inhalts aufzunehmen, welche einzelne Korporationen, Institute, Innungen u. \. w. in der vollen Bedeutung von Wahlsprücben in Gebrauch ge- nommen oder vom Landesherrn beigelegt erhalten haben. Ferner sind ihrem ganzen Wesen na mit den eigentlichen Wahlsprüchen sehr nahe verwandt, ja häufig mit ihnen identisch und nur durch die be- sondere örtliche Verwendung von ihnen unterschieden die Kriegs- und Schlachtrufe, Feldgeschreie und Losungen. Es sind deshalb auch diese, wenn sie gleich häufig nur in einem bloßen Orts- oder Gescblehtênamen oder sons in einem einzelnen Worte bestehen, in den Rahmen des Werks aufgenommen worden

Seinem ganzen Charakter nach ist der Wahlspruch vorzugsweise dem Kulturleben des Mittelalters und der neueren Zeit eigen, jedo bietet auch das Alterthum vielfach Anklänge daran dar. Nicht allein kennen wir cine Anzahl Sentenzen, welche einzelnen hervorragenden Persön- lichkeiten der alten Welt als beliebte und daher häufig wiederholte Aussprüche zugeschrieben werden, sondern wir finden hier sogar Er- \cheinungen, welche vollständig den Charakter unserer Devisen oder der Feld- und Kriegsrufe der Neuzeit an sich tragen, so beispieléweise die, auésdrücklich als „Wahlsprüche* bezeichneten, Symbole mehrerer der sicben Weisen Griechenlands, des Kaisers Augustus 2c. ; so das Krieg8geschrei der Griechen, die von Judas Maccabäus vor dem Kampf mit dem Antiohus ausgegebene Losung u. a. m.; so ganz besonders, \o weit sie nmicht ledigliÞch den Namen des Feldherrn, sondern wirklihe Sinnsprüche enthalten, die Ins christen auf den griebishen und römisen Schleuder- bleien, deren Berücksichtigung darum ebenfalls gerech{tfertigt ist.

Das Werk verspricht nah alledem ein umfassendes fachliches Reper- torium für das bezügliche Literaturfah zu werden, denn es wird gegen 1000 (von den nôthigen Erklärungen und den Namen des oder der verschiedenen Sprucbträger begleitete) Sprüche enthalten, denen, \o weit dies zu ermitteln war, noch Notizen über die Persönlichkeit der Spruchgenossen oder die besondere Veranlassung zur Wahl einzelner Sprüche hinzugefügt sind. Zuglcih mit dem Abschluß des Ganzen wird ein Vorwort versprohen, welhes in Bezug auf Wesen und Geschichte der Sprucbpoesie das zum Gebrau und Verständniß Nöthige enthalten und denjenigen Lesern, welchen ein gründlicheres Eingehen ia diese Materie erwünscht wäre, durch cine ausführlicbe Nach- weisung der bezüglichen älteren Literatur hiczu Gelegenheit geben soll. Die Anordnung der Sprüche is alphabetisch und 4spaltig. Die erste Spalte verzeichnet den Spruch, und zwar auch für diejenigen Sprachen, welche cin besonderes Alphabet haben, wie z. B. die griechische, gleichmäßig in lateinisher Schrift, während in solchen Fällen der Spruch in den originalen Schriftzeichen in ciner korrespon- direnden Anmerkung unter dem Texte zu finden ist, Die zweite Spalte nennt die Sprache oder Mundart, in welcher der Spruch abgefaßt ist. Die dritte giebt, soweit nöthig, die deutshe Uebersetzung. Die vierte Spalte giebt die Namen der Einzelpersonen, Institute, Körperschaften u. \. w. an, welchen der Spruch angehört. Weitere Notizen über die literarishe Herkunft der Sprüche geben die Anmerkungen am Fuß jeder Seite. Am S{luß soll cin alphabetishes Namensregister aller Spruchträger erscheinen, wodurch das Werk zu cinem praktis brauch- baren lexifalishen Handbuch für den Historiker werden wird. Die Sammlung beginnt mit dem Wahlspruch der Familie Sa- lignac: A! a te principium, tibi desinet. 2, Im Allgemeinen hat es bei cinem flüchtigen Durhblick den Anschein, als wäre das Ausland gegen Deutschland bevorzugt. Jedoch mag die weit überwiegende Anzahl nuamentlich französfisher nnd eng- lisder Namen sich aus der dort thatsählich allgemeiner verbreiteten Sitte, Wablsprüde zu führen, erklären. Als

Proben des von dem Werke Gebotenen seien folgende Sprüche herausgegriffen: Kaiser Ferdinand I.: „Accidit in puncto quod non speratur in anno“; Graf Friedrich von Zollern R 1661) mit dem lebensfrohen Wahlspruch: „Adams Ripp und Rebensaft“; Stein: ad diem tendo; Feldmarschall Derfflinger: A Deo et virtute splen- dor; Albrecht von Haller mit dem Rousseau'ish klingenden Spruche : Ad simplicitatem redire; die Familie Bruce: Ad snumma virtus ; Pfalz- graf Wilhelm IV., Herzog von Bayern (F 1675): agnosce, dole, emenda ; Ernst Ludwig, Herzog von Pommern (f 1592): Aliena insania frai, optimum, dagegen Arnold, Graf zu Manderscheid: Alieno SAPete periculo, optimum; Herzog Julius zu Braunsbweig, Johann Schröttering, Bürgermeister von Hamburg, und Familie Sellentin : Aliïs inserviendo consumor; Herzog Ernst von Braunschweig (f 1611): Aliis servio, me ipsum contero; Familie Bülow: Alle Bülown cehrlich; Markgraf Karl zu Burgau (+ 1618): Allzeit fröhlih ist gefährlic, allzeit traurig ist beshwerlich, allzeit glülich ist betrüglich ; Markgraf Ernst von Brandenburg-Schwedt: Amicitia praesidinm firmissimum (wo amicita verdrudt ift); Familie Hagen: amore, more, ore, re; Püdler: Amor et virtus; Epiftet: èvé7ou xai âréyou ; den Spruch Ante ferit quam flamma micat, den wir auf dem Orden vom goldenen Vließe lesen (auf die Sinnbilder der Kette des Ordens, euerstein, Stahl und Funken bezüglich), führten auch die Herzöge arl der Kühne und Philipp der Gute; eine ganze Reihe von englischen und französishen Familien führen die Devise: Aquila non capit muscas, und ähnliÞ die Familie Ompteda: Aquilae nesciunt muscas (nah einem grieischen Sprichwort) ; Arma pacis fulcra ift der Wahlspruch der englischen Artillerie, Arte et Marte der ciner Reihe englisher Familien, Aspice et inspice der Kaiser Karls VII.; Gottfried von Bouillon hatte si die Devise gewählt Atavis et armis, die auch der Nitterorden vom heiligen Lazarus in Savoyen und eine ganze Reihe von fran- zösischen Familien führen. Kurfürst Georg Wilhelm von Branden- burg (f 1640) hatte den Spruch: An coeur vaillant rien im- possible, Graf Wilhelm der Schweigsame von Nassau-Oranien, Don Juan von Oesterrei nebst einer Reihe Anderer das Sprichwort Ciceros aus Vergils Aeneide: Audentes oder Audaces fortuna juvat in mehreren Varianten; Graf Reinh. von Sulz (f 1590) Aude anudenda; die \{ch8ne Bianca Capello: Aude et fiet, Otto von Wittelsbach: Audendum ; Eduard II. von England: Audentior ibo; Caesar Borgia und Ladislaus von Anjou, König von Neapel (f 1414): Aut Caezar aut nibil; Schill: Besser ein Ende mit Schrecken als ein Strecken ohne Ende; Heinrichß 11, Frhr. Reuß zu Plauen _(7 1670): Besser gutlos denn ehrlos; Friedrich Frhr. Scenk von Tautenberg: Bona soli hono bona ; «amilie Raziwill: Bog nam radzi (Gott giebt Rath); Erasmus von Rotterdam: cedo nulli; der Christusorden in Portugal hat die nit ganz zutreffende Ausschrift: Christiana militia ; Albrecht Graf von Brandenburg, Kurfürst zu Mainz: (7 1545) concedo nul; Familie Rothschild: „concordia integritate industria“; Glzevier, der berühmte Buchdrucker, bediente sh des Spru8: Concordia parvae res crescunt (aus dem bellum Jugnrthinum des Sallust); Jul. Ernst, Herzog von Braunschweig, endli und Andere haben „den schönen Spruch: confide recte agens. Als Beispiele für Feldrufe finden wir in der ersten Lieferung das Aiada der Griechen, das Allah der Türken und den \{önen Kriegs- ruf der preußiscben s{warzen Husaren: Aut vincere aut mori, __ Die deutsche Ueberseßung der fremdsprachigen Sprüche 2c. könnte manbmal noch feinere Unterschiede machen; so ist in den oben angeführten Devisen der braunschweigischen Herzöge consumor und contero gleichmäßig durch „ih verzehre mi“ wiedergegeben. __ Die vorliegende erste Lieferung des Werks {ließt innerhalb des Buchstabens C0. Die Ausgabe erfolgt in 10 Lieferungen von je 6 Bogen zum Preise von je 2,40 50 Exemplare werden auf feinem Papier gedruckt; jede Lieferung dieser Ausgabe, deren Exemplare fortlaufend numerirt werden, kostet 4:50 M

—__Krolls Theater; Der Großherzoglich Weimarische Kammer- sänger Hr. Marx Alvary debütirt morgen als „Stradella“, Hr. Alvary ist aus der Schule Stockhausens und Lamperti's hervorgegarg n.

Literarische Neuigkeiten und periodisheScriften.

Die deutsche Politik der preußischen Regierung und die Hauptgegner derselben. Kurze Skizze der parlamentarischen Kämpfe in der deutschen Frage 1860—1882, Berlin. Verlag von Friedrich Luckhardt, 1882.

Politishe Wochenschrift Nr. 17. Inhalt: Delbrück: „Gemäßigt-liberal“ und „gemäßigt-konservativ®*. Tuch (Hamburg): Zu den Fragen der Städte-Besteuerung. Il. Putlitz: Ein neuer Zweig der Selbstverwaltung, Walterskausen (Göttingen): Das Uberseeishe Transportgeshäft der Vereinigten Staaten. Nasse: „Der Cobdenclub und die deutsche Waarenausfuhr“. Handbuch der Politischen Ockonomie.

Neue Deutsche Jagd-Zeitung. Jagen 41. Inhalt: Offizielles des Deutschen Jagd-Club. Hühnerhund-Prüfungssuchen 1883, Naturgeschichtlihes. Ueber die Baukunst der Vögel, auf ihren wahren Werth zurückgeführt. Kriea den Katzen (mit Abbil- dung). Meisen und Jagden in West-Afrika (Fortseßung). Gegen den Biß der Kreuzotter. Das Weidwerk und der Schuß im Naturhaushalte (Fortseßung). Weidmanns Plauderstübchen. Fischen und Angeln. Jagdtashe. Der Jagdhund. Reglement des Stammbuchs der Société Saint Hubert. Der deutscbe gegen den englischen Vorstehhund im Field-Trial (Fortsetzung). Der Ur- sprung des Hundes (Fortsetzung), Zwinger-Nachrichten. Hunde- markt, Anzeigen.

Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 53. Jn- halt: Die Maschinen- und Gerätbe-Ausftellung im landw. Museum zu Berlin. Ueber eine wirthschaftlibe Aenderung, durch welche in Zukunft der Ertrag der Feldfrüchte gesteigert werden kann. Von Dr, W. Wolf-Döbeln. Feuilleton. Friedrih der Große und seine Thätigkeit für die Landwirthschaft in der Mark Brandenburg. Giort- seßung.) Die Swarßsche Genossenschaftsmolkerei in Gr.-Giesen bei Hildesheim. (Mit Abbildungen.) Buttertransport auf den Eisenbahnen. Artesishe Brunnen. Von W. Schulz in Havelberg. Berichtigung. Correspondenzen. London. Personalien. Literatuc. Landwirthschaftlibe Lehranstalten. Patentliste. Miéêcellen. Rundschau. Revue. Sprechsaal. Antworten: Drillmascine. Drillkultur. Forstlihe Behandlung des Privat- waldbesitzes. Futterroggen statt Kleegrasgemenge. Fütterung von Baumwollensamenmehl an junge Mastlämmer. Fragen. Handel und Verkehr.

Forschungen auf dem Gebiete der Vichhaltung und ibrer Erzeugnisse. (Beilage zur Milc-Zeitung, Organ für die gesammte Viehhaltung und das Molkereiwesen.) Heft 12. Inhalt: Wie müßte die Zusammenseßung kondensirter Milch sein, wenn sie aus normaler Milch bereitet wäre und wie ist sie? Von Hermann

von Liebig. Ueber polizeiliche Milchkontrole und die Faktoren einer gesunden Mil. Von G. Cramer. Ueber Darstellung von Labessenz aus frischen Labmagen. Von Dr. J. Neßler. Ein neues

Buch über Kumis. Von Dr. P. Vieth. Referate: Orydation des Phenols beim Pferde, ein Beitrag zur Kenntniß der Orydation bei den Herbivoren. Von E. Munk.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W., Elsnex. Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

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zum Deutschen Reich

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Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 12. Juli

E Inserate für den Deutschen Reihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deuischen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußishen Staats-Anzeigers:

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

Beffentlicher Anzeige

E ceffen ier nze 1 (4 N Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasensteiu & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Shlotte,

BVüttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

s-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

182.

5. Industrielle Etablizsements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

L Literarische Anzeigen.

Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32. 4. Verloosung, Amortisation , Zinszahlung Theater-Anzeigen. In der Börsen- Auuoucen-Bureaux, M u, s. w. von öffentlichen Papieren, 9. Puinilien -Nacciaitén. | beilage, M 2 Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen. | nung der zwischen ihr und dem * Beklagten bestehen- [31622] | 23902] [31399] den Ghe dem Bande nah unter Erklärung des Ehe- N 4 Aufgebot. 4 “(l CivNr. 9649. E e s Smidt Wittwe, Rosa Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen | Manns als s{uldigen Theils und Verurtheilung des- achdem die Handelsfrau Putske, Rosine, geb. geb. Fliegauf, wohnhaft in Alt-Breisah, hat das

Agenten Johannes Gottlieb Bischoff, geb. am 18. Januar 1844 zu Liebenwalde, evangelish, welcher sih verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin vom 27. April 1882 erkannte Gefängnißstrafe von 6 Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, den- selben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichts efängniß abzuliefern. Berlin, den 5. Juli 1882. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 38 Jahre, Größe 168 cm, Statur kräftig, Haare blond, Stirn gewölbt, Bart Bollbart braun, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase lang, \piß, Mund gewöhnlich, Zähne voll- ständig, Kinn behaart, Gesicht lang, oval, Gesichts- farbe gesund, Sprache deutsh. Besondere Kenu- zeichen: Neben Nase -rechts eine kleine und eine Quernarbe, Hals rechts ein kleiner Leberflecck.

[31400] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Redakteur Dr. jur. Zsidor Levy, zuleßt wohnhaft Ritterstr. 100 11. zu Berlin, welcher flüchtig ist und sih verborgen hält, ist in den Akten I. Il d, 955. 80 die Untersuchungs- haft verhängt, weil derselbe im Termin zur Haupt- verhandlung, den 31. Mai cr., als Angeklagter ohne genügende Entschuldigung ausgeblieben is. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter- suchung8gefängniß zu Berlin Alt-Moabit 11/12, ab- zuliefern. Berlin, den 3. Juli 1882, Königliche Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I. Beschreibuug: Alter 30 Jahre, Größe 1,65 m, Statur : \{wächlich, Haare: s{warz, Bart : |\chwar- zer Schnurrbart und Henriquatre, Augenbrauen \{chwarz, Augen braun, Nase {hmal, gebogen, Zähne gut, Kinn spit, Gesicht \chmal, Gesichtsfarbe gelb- lih, Sprache deutsch, Besondere Kennzeichen fehlen.

Stecbriefs-Erlcdigung. Der gegen den Weber- gesellen Karl Ludwig Paul Kühne, zuleßt zu Strausberg wohnhaft, wegen {weren Diebstahls unter dem 11. Juni 1882 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 8. Juli 1882. Kö- niglices Landgericht 11. Der Untersuchungsrichter.

Stefbricfs - Erledigung. Der gegen den Kaufmaun Otto Paulig wegen Kuppelei in actis J, Il. B. 62. 81 unter dein 20. Juni 1882 erlaffene Steckbrief wird, als durch Verhaftung des Beschul- digten erledigt, zurückgenommen. Berlin , den 6. Juli 1882, Stastsanwaltschaft bei dem König- lichen Landgericht T.

[31472] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Schneider Melchior

onas Wallraf aus Cöln, welcher si verborgen alt, ift die Untersuhungshast wegen Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und în das Königliche Landgerichtsgefängniß zu Cassel abzuliefern, auch Nachricht hierher zu den Akten D. 287/82 zu geben. Cassel, den 3. Juli 1882, Königlicbes Amtsgericht. Abth. 5. Henkel. Beschreibung: Alter 29 Jahre (geb. 17./7. 1852 zu Cöln a. Rh.), Größe 1,55 m, Haare blond, Bart Vollbart, Augen braun, Nase spiz, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung : \{warzer Rod, braungestreifte Hose, s{hwarzer Hut und Zugstiefeln. Besondere Kennzeichen ; eine kleine Narbe an der Stirn rechts.

[31494] Beschluß.

In Strafsachen

gegen den Joseph Rudolph Sichel, früher Spezerci- bändler, in Mainz wohnhaft, gegenwärtig ohne be- fannten Wohn- und Aufenthaltsort.

Es wird verfügt, daß der seit seiner Verurthei- lung flüchtige Joseph Rudolph Sichel, früher Spe- zereibändler in Mainz, dur eine öffentliche, in den Deutschen Reichs - Anzeiger und in die Darmstädter Zeitung je einmal einzurückende Aufforderung zur Erklärung innerhalb Monatsfrist angehalten werden soll, ob er einen Einwand gegen den Antrag der Staatsanwaltschaft zu erheben habe, daß die von ibm am 20. Februar 1882 binterlegte Sicherheit im Betrage von Zweitausend Mark für verfallen erklärt werde.

Mainz, den 22. Juni 1882,

Die Strafkammer Gr. Landgerichts. gez. Pauli. Dr. Bockenheimer. Lippod. Für die Nichtigkeit der Abscbrift : __ Dahlmann, Gerichts-Accessist, Hülfsgerichtsschreiber bei dem Gr. Landgericht.

Subhastationen, Aufgebote, Vor-

ladungen n, dergl.

[31608] Oeffentliche Zustellung.

Die Katharine, geb. Seechaus, Ebefrau des Phi-

lipp Nickel von Schwanheim, uu Schwanheim, ver-

treten dur Rectsanwalt Dr. Mainzer, klagt gegen

ihren dermalen unbekannt wo si aufhaltenden Ehe-

mann Philipp Nickel von Sbwanheim wegen un-

überwindliher gegenseitiger Abneigung und unaus-

lôshliben Hasses gegen den Beklagten, sowie wegen bôswilliger Verlassung, mit dem Antrage auf Tren-

selben in die Kosten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Großherzogl. Landgerichts zu Darmstadt auf den 31. Oktober 1882,

: Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht,

Darmstadt, den 5. Juli 1882.

h Corbacher, Gericht8accessist,

i. V. d. Gerichts\chreibers des Großherzoglichen

Landgerichts.

[31607] Oeffentliche Zustellung.

Die zum Armenrechte zugelassene Amalie Michael, geb. Sips zu Plagwitz, vertreten durch den Rechts- anwalt Dr. Schill zu Leipzig, klagt gegen ihren Ehemann, den Qiimernan Gustav Ferdinand Micbael aus Markranstädt, zuleßt in Lindenau, jett unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage auf Scheidung der zwischen den Parteien bestehende Ehe, und ladet den Beklagten zur münd- lihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Leipzig

auf den 18. Novmber 1882,

: Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedaten Ge- richte zugelaffenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Leipzig, den 10. Juli 1882,

j : Dölling,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[31617] Oeffentliche Zustellung.

Nr. 4882, Die Mitglieder des Pfandgerichts Eichstetten, vertreten durch Rechtsanwalt Fritschi in GrBurs klagen gegen den Rathschreiber Carl [ndreas Danzeisen von Eichstetten, zur Zeit an un- bekannten Orten abwesend, wegen unrihtiger Grund- os Pfandbuchführung Seitens desselben, mit dem Antrage:

1) den Beklagten zur Zablung von 4571 M 42 ,„ nebst 5 %/o Zins vom Klagezustellungstag an zu Handen des Bürgermeisters Schmidt in Eich- stetten, sowie zur Tragung der Kosten zu ver- urtheilen,

2) den Beklagten \{uldig zu erklären, die Kläger für allen Schaden, den sie infolge der un- rihtigen Grund- und Pfandbuchführung des- selben erleiden, falls sie von den Geschädigten auf Grund der geseßlihen Haftbarkeit des Pfandgerichts in Anspruch genommen werden, bis zum Betrage von 3545 A4 88 - nebst 6% Zins aus 1450 Æ 88 vom 15. Juni 1878 an schadlos zu halten,

und laden den Beklagten zur mündlihen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die dritte Civilklammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Freiburg auf Mittwoch, den 6. Dezember 1882, Vormittags ¿9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zam Zwelke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Freiburg, den 9. Juli 1882.

Dr. Reiß, Gerichts\hreiber des Großherzoglichen Landgerichts.

9 . (266081 Subhastationspatent.

Die dem Mühlenbesitzer Albert Müller, der früber in Angermünde wohnte , dessen jetziger Wohnort aber unbekannt ift, gehörigen, zu Angermünde belegenen, im Grundbuch von den Angermünder Hufen Band 1. Blatt Nr. 22 und Band I. Blatt Nr. 50 verzeich- neten Grundstückte nebst Zubehör sollen den 1. September 1882, Vormittags 10 Uhr, im Wege der nothwendigen Subhastation Schulden halber öffentli an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 4, September 1882, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.

Die zu versteigernden Grundstücke sind zur Grunde steuer, bei cinem derselben unterliegenden Gesammt- Flähenmaß von bez. 8 Hektar 13 Ar 40 Quadrat- meter und 7 Hektar 91 Ar 20 Quadratmeter mit einem Reinertrag von bez. 46,14 Thlr. und 47,05 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nuztungêëwerth von 180 #ÆA und bez. 45 K veranlagt. Auszüge aus der Steuecrolle und Abschriften der Grundbucbblätter, ingleichen etwaige Abschätßungen, andere die Grundstücke betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserer Gerichtsschreiberei Abtheilung 1. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nit eingetragene Real- rechte geltend zu machen baben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung des Auss{lusses spätestens bis zum Erlaß des Zuscblagsurtheils anzumelden,

Angermünde, den 7, Juni 1882,

Königliches Amtsgericht.

Helbig, in Ober-Görisseiffen das Aufgebot des von dem Gutsbesißer Franz Hein in Görisseiffen am 5. Juni 1879 über ein von ihr empfangenes, mit 9 % verzinslihes Darlehn von 180 M ausgestellten, nach Abzahlung von 60 M noch über 120 Æ gülti- gen Scbuldscheins, den sie angebli verloren hat, beantragt hat, werden alle Diejenigen, welche aus dieser Urkunde Rechte herleiten wollen, aufgefordert, ihre Ansprüche bei dem unterzeichneten Amtsgerichte spätestens in dem auf den 16. September 1883, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Auf- gebotstermine anzumelden, widrigenfalls auf Antrag die unbekannten Betheiligten mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen werden, der Schuldschein selbst aber

.| für kraftlos erklärt werden wird.

Löwenberg i. Schl, den 6. Juli 1882, Königliches Amisgericht.

[31623]

Die Ehefrau des Landwirths Friedrich Wilhelm Galander, Amalie Friederike, geb. Elste, adoptirte Zschenker, in Niedereihstedt, hat behufs Löschung das Aufgebot der im Grundbuche von Niedereich- stedt Band 2 Artikel 40 in der dritten Abtheilung für die verehelichte Friederike Händler, geb. Neidel, in eus, E E A 2. April 1846 eingelragenen angebli getilgten Hypothekenpost von 100 Thalern rückständige Kaufgelder iee

Die der Person oder dem Aufenthalte nah unbe- kannten Inhaber dieser Hypothekenpost, sowie deren Erben oder Rechtsnacbfolger werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Recte spätestens in dem auf

den 10, November 1882, Vorm. 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine an- zumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die Post ausgeschlossen werden, und die Post im Grundbuche gelös{cht wird.

Müchelu, den 6. Juli 1882.

Königliches Amtsgericht.

[31613] Aufgebot.

“Die Töchter des in Clinton, Staat Iowa, Nord- Amerika, verstorbenen Hans Christian Oblsen, näm- li die unverehelihte Anna Catharina Ohlsen und Lina Best, geb. Ohlsen, wohnhaft in Jowa in Nord- Amerika haben das Aufgebot des auf den Namen „Hans Christian Ohlsen's Kind“ in Amerika lautenden Sparkassenbuches der Niebüller Sparkasse Nr. 598, validirend auf 912 4 20 -, welches, wie glaubhaft gemacht, verloren gegangen ist, beantragt.

Der Inhaber dieses Sparkassenbuh8s8 wird auf- gefordert, spätestens in dem auf den 3. Februar 1883, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeih- neten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, wikrigenfalls die Kraftloserklärung des Sparkassen- bus erfolgen wird.

Niebüll, den 30. Juni 1882.

Königliches Amtsgericht. JUrgenfeun, 1, V.

[16651] Aufgebot.

Die durch Erbenzeugniß des Kämmereigerichts zu Nostock vom 19. Juli 1881 legitimirten Intestat- erben des am 26. Mai 1881 verstorbenen Erb- pächters Carl Wullenbäcker in Willershagen haben das Aufgebot des Hypothekenscheins vom 17. Sep- tember 1874 über die für ihren Erblasser Fol. 8 des Grund- und Hypothekenbuchs der Büdnerei Nr. 6 zu Gelbensande eingetragene Forderung auf ein mit 4 Prozent verzinslihes Kapital von 600 4M und das Aufgebot des Hypothekensheins vom 26. Januar 1872 über die ebenfalls für ihren Erb- laser Fol, 2 des Grund- und Hypothekenbuchs des Erbpachtgehöfts Nr. 5 zu Blankenhagen eingetragene Forderung auf ein mit 4 Prozent verzinsliches Kapital von 200 Thlr. Courant beantragt. Ver Jn- haber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Ribniy, den 6. April 1882,

Großberzogl. S EIEEr niens Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber : A. Beister, Akt.-Geh.

[21454] Aufgebot, A

_ Der Peter Mathias Herzog, Spinnereibesiter zu Frauenberg, handelnd daselbst unter der Firma „P. M. Herzog”, hat das Aufgebot cines von ihm am 23, Dezember 1881 an eigene Ordre auf den Richard Firmenich in Euskirhen gezogenen , von Letzterem acceptirten Wecsels über 126 4 20 43, zahlbar am 15. März 1882, beantragt. Der Inhaber der Ur- kunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Freitag, den 1. Dezember 1882, ormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte Zimmer Nr. 16 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an- zumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserkläruvg der Uckunde erfolgen wird. Eusfirchhen, den 8, Mai 1882. Königliches Amtsgericht. Beglaubigt : Schwind, Gerichtsschreiber.

Aufgebot der 4°/9 badischen Partial-Obligationen Litt. C. Nr. 10 469 des Anlehens vom Jahr 1862 über Zweihundert Gulden und Litt. C. Nr. 12 752 des nlehens vom Jahr 1864 über Zweihundert Gulden, deren Verluft dieselbe glaubhaft gemacht, beant ragt. Der Inhaber dieser Urkunden wird auf- gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, 10. Oktober 1883, Vorm, 8 Uhr, vor dem Gr. Amtsgerichte hierselb anberaumten Termine seine Rechte anzumelden, und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfol- gen würde. Karlsruhe, 10. Mai 1882. Gerichts\chreiberei des Gr. Amtsgerichts. Frank.

[31644] Bekanntmachung.

Bei dem unterzeichneten Gericht ist die nothwendige Zwangsversteigerung des dem Rittergutsbesißer Louis Wilhelm Ferdinand Carl von Kleist gehörigen, im Grundbube der Güter Belgarder Kreises Band 1I1, Seite 257 und 425 ff. verzeichneten Rittergutes Siedkow beantragt. Mit Rücksicht darauf, daß dieses Gut ein Lehngut ist, werden die sämmtlichen Lehnberehtigten desselben und die sämmtlichen Agnaten des von Kleistschen Geschlechts, von denen das Verzeichniß in unserer Gerichts- schreiberei Abtheilung 111. in den gewöhnlichen Dienststunden eingesehen werden kann, auch gegen Zahlung der Kopialien auf Verlangen mitgetheilt werden wird, hiermit öffentlich zur Ausübung ihrer Rechte resp. zur Erklärung darüber vorgeladen, ob sie resp. einer von ihnen das beneficium taxae aus- zuüben beabsichtigen, In diesem Falle müssen die- selben in dem auf

den 26. August 1882, V. M. 12 Uhr, anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Ge- rit, Zimmer Nr. 1, erscheinen und soll im bejahen- den Falle die Lehntarxe aulgcnouuen, werden.

Die Agnaten, welche nicht erscheinen, oder das beneficium taxae nicht ausüben wollen, werden in dem obigen Termine mit ihren Ansprüchen aus- ge\c{lossen.

Belgard, den 7. Juli 1882.

Königliches Amtsgericht.

[31486] Bekanutmachung. |

Das k. Landgericht Zweibrücken hat mit Be- {luß vom 21. April l. Irs. die Carolina Lensch, Ehefrau von Jacob Moog, Adckerer von2Gimsbah und leßterer selbst der ehelichen Ermächtigung und Gütergemeinschaft wegen das Abwesenheitsverfahren betreibend gegen Johann Philipp Lensh von Stein- ba a /Gl.,, zum Beweise durch Zeugen darüber zugelafsen, daß Johann Philipp Lensch im Jahre 1847 nah Amerika ausgewandert und daß seitdem keine Nachrichten über ihn eingelaufen sind.

Zur Beweisführung wurde Termin anberaumt auf Samstag, den 7. Oktober 1882, Vormittags 9 Uhr, im Kommissionszimmer des k. Landgerichtes dabier.

Zweibrücken, den 8. Juli 1882,

Der L L Staatsanwalt.

S chch n ei der L II. St. A.

31474] [ Beschluß. Auf Antrag der Königlichen Staats- anwaltshafst wird gegen 1) den Gerhard Heinrich Martinimann, geboren den 2. April 1856 zu Brockhausen, Amts Wittlage, zuleßt wohnhaft daselbst, 2) den Heinri Wessel, genannt Weißhoff, eboren den 15. Februar 1856 zu Wallenhorft, Amts Osnabrück, letzter Aufenthaltsort unbekannt, 3) den Karl August Wilhelm Ludwig, geboren den 11, Oktober 1857 zu Meyerhöfen, Amts Wittlage, zuleßt wohnhaft in Kettenkamp, Kreis Bersenbrück 4) den Franz Heinrih Witte, geboren den 24. April 1859 zu Hollage, Amts Osnabrück, leßter Aufent- haltsort unbekannt, 5) den Karl Heinrih Strate sive Stratemanu, geboren den 22. Mai 1859 ju Atter, Amts Osnabrück, zuleßt wohnhaft daselbst, 6) den Johann Gerhard Heinri Scholten, geboren den 30. Mai 1859 zu Osnabrück, zuleßt wohnhaft daselbst, 7) den Heinri Friedri Wilhelm Amels- Westerkamp, geboren den 12. Oktober 1859 p Schwege, Amts Wittlage, zuleßt wohnhaft în Wohld, Kreis Bersenbrück, 8) den Johann Victor Gröppel, geboren den 5. Februar 1859 zu Bissen- dorf, Amts Osnabrück, zuleßt wohnhaft daselbst, 9) den Johann Heinrih Johannahrens rect. Sohannaring sive Peiter, geboren den 26. Februar 1860 zu Brockhausen, Amts Wittlage, zuleßt wohns haft daselbst, welche hinreichend verdächtig erscheinen, at noch ni4t rechtsverjährter Zeit, als Wehr- flicbtige , in der Absicht, sih dem Eintritte in den ienst des stehenden S oder der Flotte zu ent- ziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen oder nach erreihtem militärpflictigen Alter si außerhalb desselben aufgehalten zu haben. Vergehen gegen 8, 140 I. Str. G. B. das Hauptverfahren vor der Strafkammer des König- liden Landgerichts hierselbst eröffnet, Die Be- [Qlagua me des im Deutschen Reiche besind- ichen Vermögens der Eg Otogeen zu je 400 Mark wird verfügt, Osnabrü, den 24, Juni 1882, Königlihes Landgeriht, Strafkammer. gez. Nolte. Kaufmann. Schmid,

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