1882 / 167 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 19 Jul 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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die Bildung eines unangreifbaren Stammkapitals. Der Aus\{uß seßt au in dieser Nummer die namentliwe Aufführung der Funktio- nâre der 149 seit 1. März d. J. ins Leben getretenen Ortsgruppen fort. Zum S{luß wird in übersichtliher Weise von der Thätigkeit des Ausschusses sammt der Generalversammlung berichtet. Diesem Theile entnehmen wir, daß in 29 Fällen in Böhmen, in 9 Fällen in Mähren, in 3 Fällen in Swlesien, in 6 Fällen in Tirol, in 9 Fällen in Steiermark, in 9 Fällen in Krain sammt Gottschee, in je 1 Fall in Kärnten, Galizien und Triest unterstüßend eingegriffen wurde.

Land- und Forstwirthschaft.

Der dritte Ausflug, welchen die Gesellshaft von Landwirthen 2c. behufs Kenntnißnahme der vorhandenen Moorkulturen unternahm, richtete sich nach „Havellug“ oder „Rhinlug“, und zwar nach dem

dem Hrn. Stolze gehörigen Vorwerk Neukammer. Zu demselben gehört u. A. auch cin unweit des Bahnhofes Nauen und des Haupt-

abflußgrabens belegenes Wiesenterrain, welches früher nur eine geringe Gras- und Heuernte gewährte. Hahnenfuß, Schaafgarbe, Binsen und Seggegras bildeten die Hauptbestandtheile des gewonnenen Sutters. Hr. Stolze ließ eine Fläche von 291 Morgen dieser Wiesen in Dommkultur umwandeln, indem er Gräben von 2 m Breite

und °/4 m Tiefe anlegie und dadurh das Terrain trocken legte. Zur \chnelleren Beseitigung des Grundwassers und nament-

lih der Frühjahrswässer hat Hr. Stolze an der westlihen Seite des Terrains eine Schnecke angelegt, welche vollkommen genügt, um das vorhandene Wasser zu bewältigen und in die größeren Gräben hin- über zu heben. Jn der Mitte der Kulturen hat Hr. Stolze ein vor- werkartiges Gehöft angelegt, in welhem die Ackergespanne (Ochsen)

und die Schafe untergebracht sind, während zwei umfang- reibe Scheunen seither noch _nicht genügten, den Reich- thum, den diese Feldmark gewährt, unterzubringen. Vor einigen

Jahren hatte Hr. Stolze diese einfache Anlage unternommen und heute {on konnte er den Besuchern erklären, ‘daß die gewonnenen Erträge die Anlagekosten vollkommen gedeckt hätten. Die Felder waren theils mit Gerste, theils mit Bats dann auch mit Kartoffeln, Runkelrüben und Kohlrüben bestellt. erste und Hafer zeigten einen

kräftigen, blaugrünen Pflanzenwuhßs mit schweren, vollen Aen d 2 m hohem Stroh: Die Kartoffeln standen s\chon theilweis in der Blüthe und zeigten

einen üppigen Krautwuchs. Es waren verschiedene Sorten (einige 20 Arten) welche Herr Stolze auf diesem Schlage ausgesteckt hatte, um durch vergleichende Versuche zu erfahren, welche dieser Arten si für die Boden- und Dungverhältnisse am besten eigneten. Einen ganz be- sonders kräftigen Wuchs zeigten die Rübenpflanzungen, fowohl Kohl- als Runk:lrüben, so daß ihr Ertrag auf mindestens 400 Ctr. pro

Morgen taxirt werden konnte. Als Düngung verwendet Hr. Stolze auf diesen weniger torfhaltigen als anmoorigen Boden Kainit und billige Phosphate, befindet {sch aber durh die günstigen Viehstandsverhältnisse in der Lage,

auch mit animalishem Dung zu Hülfe zu kommen. Den gesammten Ernteertrag, welcher in diesem Jahre von dem früher kaum 15 Fuhren geringen Heues gewährenden Terrain zu erwarten ist, taxirte Hr. Stolze auf ca. 7500 #, so daß nah Abzug der wirthschaft- lien Unkosten man den Reinertrag auf ca. 20 4 pro Morgen ver- ans{chlagen kann gewiß ein ganz bemerkens8werthes Resultat, wenn man erwägt, wie gering der Ertrag war, welchen dasselbe Terrain vor der Kultur gewährte. Und solcher Terrains entfalteten ih vor den Augen der Beschauer zu Tausenden von Morgen.

Nach der „Suisse liberale“ is in einem Weinberg unweit Neuenburg die Reblaus entdeckt worden.

Gewerbe und Handel.

Nach Mittheilungen aus Italien \ollen von der Präfektur zu arma am 29. Juli d. JIs., Vormittags 10 Uhr, folgende Lie - erungen im Submissionswege vergeben werden: 1) 12 Weichen im Werthe von 24 000 Lire, und 2) Drehscheiben, Krahnen, Brückenwaagen und andere Eisenbahn- Ausrüstungsgegenstände im Gesammtwerthe von 64 000 Lire. Die näheren Bedingungen sind an Ort und Stelle einzusehen.

Der Liquidator der Berliner Commerz- und Wechsel- bank erläßt eine Bekanntmachung, wonach das Sclußergebniß der Liquidation mit 58 4 50 S pro Aktie vom 20. Juli c. ab bei dem Bankhause Jacquier & Securius hierselb in Empfang genommen werden kann.

(Köln. Ztg.) Vor etwa zwei Jahren wurde ein neuer Ersatz für das Fischbein gefunden, der sowohl dieses wie das indische Horn zu verdrängen droht, da er einige bessere Eigenschaften als diese beiden Artikel besißt. Diesem neuen Material ist der Name Coraline gegeben worden. Hergestellt wird es aus einer Art Ananaspflanze, die auf den Hochebenen von Mexiko, wo sie cinheimisch ist, Jrile ge- nannt wird, Jhre Erscheinung gleicht der bekannten hundertjährigen Aloe, nur sind ihre Blätter länger und \{lanker. Die Blätter dieser Pflanze werden von Merikanern gesammelt und in einer rohen und einfahen Weise mit Schabhölzern von ihren fleishigen Theilen befreit. Was übrig bleibt, sind Bündel von zähen, drahtartigen Fasern, die Aehnlichkeit mit Borsten haben; sie sind 30 cm bis 1 m lang. Nachdem sie getrocknet sind, werden sie in Ballen ge- packt und nah New-York gesandt, das auch für diesen Ersatz des Dns zum Centralmarkt geworden ist. Dort wird zunächst eine

ehelung vorgenommen, damit alle unvollkommenen Fasern entfernt werden. Man fand, daß diese Fasern die volle Biegsamkeit des Fischbeins besaßen und noch dauerhafter waren. Allein wie konnten fle zusammengefügt werden, um einem Corsett Form und Haltbarkeit zu geben? Die Lösung dieses Problems kostete nahezu zweijährige Arbeit, und mehrere tausend Dollars haben die bezüg- lichen Versuche vers{lungen, Unmöglich war es, diz-se Fasern in eine Schnur zusammenzuflechten, dazu sind sie zu steif und stark und außerdem beeinträchbtigte auch das Einbiegen und Ver- \{lingen ihre Schmiegsamkeit. Schließlich löste ein Haspel mit zwei Spulen, die sih nach entgegengeseßten Richtungen drehen, die Auf- gabe. Die Fasern werden durch die Drehung zu einem festen, fort- laufenden Seil auf dem Haspel aufgewunden und bilden in diesem Zustande den Artikel Coraline. Derselbe wird nun in große Stränge gewunden und versandfähig verpackt. Bei der Fabrikation der Corsetts wird das Coraline unter die Nähmaschine gebracht und direkt in die Säume gelegt, während diese genäht werden. Dadur{ wird ibm ein festerer Halt gegeben, als wenn die Säume erst fertig genäht und die Carolinestreifen später eingeschoben werden.

Dortmund, 17. Juli. (E} Ztg.) Die Besserung im Eisen- geschäft schreitet stetig fort, indem sich die Nachfrage in allen Branchen verstärkt und die Preise in fester Tendenz verharren. Was die Hochofenindustrie betrifft, so haben die Hütten ihre Produktion in Puddel-, Bessemer- und Gießereicisen

l fast \sämmtlich für bessere Preise pro laufendes Quartal verkauft, und au in Spiegeleisen ist eine zunehmende Nachfrage zu er- böhten Notirungen bemerkbar. Für Luxemburger Roheisen

fordern einzelne niht der Konvention beigetretene Hochofenwerke etwas höhere Preise, ohne solche Forderung indessen durhsetzen zu können; man nimmt aber an, daß die kartellirten Hochöfen in kurzer Zeit dazu übergehen werden, den Konventionspreis, der gegenwärtig 57 Fr. per Tonne ab Luxemburg beträgt, zu erhöhen. In alzeisen ift eine steigende Rührigkeit zu konstatiren. Die Aufträge baben \ich in letzter Zeit so gehäuft, n mit neuen Ordres zu kurzen Lieferfristen nur {wer anzukommen ist. ie durch Konvention verbundenen großen Walz- werke geben Stabeisen nicht unter dem Kartellpreise von 145 4 ver Tovne ab, während die kleineren Etablissements, bei denen noch vor wenigen Wochen Bestellungen zu 132 K untergebracht werden konnten, jevt 140 M fordern. Wie in Stabeisen, so hat \sich auch der Verkehr s Faconelsen, namentli aber in Baueifen, wegen der größeren Bau- thâtigkeit in der gegenwärtigen Bauperiode, ganz bedeutend gesteigert. Gbenso erfreut sich Walzdraht, insbesondere Stahldraht, eines stetig wachsenden Begehrs zu höhern Preisen. Die Stahlwerke baben in der esten s so amiangreide Bestellungen in festem wie rollendem Eisenbahnmaterial erhalten, daß die Preise um ca. 19 # pro Tonne

heraufgeseßt werden konnten. Au sind durch bereits ausge- \s{riebene Submissionen so wesentliße Zugänge an neuen Auf- trägen zu erwarten, daß die bisherige Lebhaftigkeit in der Beschäftigung der Stahlwerke auch fernerhin gesichert ist. Außer den früher bereits aufgeführten Submissionen find noch folgende bemerkenswerth: 100 Stück bedeckte Güterwagen, 206 Stück komplette Radsäße, 430 Stück Tragfedern, 550 Stück Spiralfedern für die [linksrheinise Eisenbahn ; 200 vierräderige offene Güterwagen und 400 komplette Saßacsen, sowie 800 Tragfedern für die Cifenbahndirektion in Bromberg; 5 Stück Normal-Güterzug-Lokomotiven und 160 Stück Güter-, Gepäck- und Plateauwagen mit resp. ohne Bremse, sowie 320 Wagenasen aus Flußstahl mit Speichen, Rädern und Reifen, 45 Wagen- asen aus Flußstahl mit Gußstablscheibenrädern, 700 Tragfedern für Göüter- resp. Gepäckwagen, 880 Spiralfedern für Buffer resp. Zug- apparate für die Königliche Eisenbahndirektion zu Magdeburg; Liefe- rung und Aufstellung von \chweißeisernen Schienenträgern zur Oder- vorfluthbrücke bei Küstrin im Gesammtgewiht von ca. 90 t; eiserne Oberbaue zu 8 Straßen- und 16 Eisenbahnüberführungen für die Königlihe Cisenbahndirektion zu Frankfurt a. ‘M. ; 192780 kg gußeiserne Röhren für die Königliche Ostbahn; eiserne Brüdcke Uber die Mevede bei Baanhock, veranschlagt zu 1486 120 Fres. für die holländishe Regierung. Außer den Stahlwerken haben also auch die Waggonfabriken und Brückenbau- anstalten ziemlich belangreihe Bestellungen dur diese Submissionen zu erwarten. Im Kohlengeschä}ft erhält sich ein sehr leb- hafter Verkehr und zwar in Kohlen sowohl als auch in Koke, \odaß die Hoffnung auf ein gutes Herbstge\chäft immer mehr an Boden gewinnt. Bemerkenswerth ist besonders, daß ih die Sendungen nah Jtalien mehren. Dieselben sind zwar vorläufig nur Probesendungen, aber es ist zu erwarten, daß sich die westfälishe Kohle wie in anderen Absatzgebieten so auch in Jtalien als konkurrenzfähig mit den englischen Produkten erweisen wird. i

Liverpool, 18. Juli. (W. T. B.) Bei der heute eröffneten Wollauktion wurden 14500 B. angeboten. Preise unverändert.

Glasgow, 18. Juli. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen während der leßten Woche betrugen 13 136 gegen 11 118 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Havre, 18. Juli. (W. T. B.) Wollauktion. Angeboten 2449 B , verkauft 224 B. Die Auktion war ganz unbelebt, es war zu wenig verkauft, um Preise feststellen zu können.

New-York, 17. Juli. (W. T. B.) Weizenverscif- fungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Ver- einigten Staaten nach Großbritannien 117 000, do. nach Frank- rei 26 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 9000, do. von Kalifornien und Oregon nah Großbritannien 28 000, do. nach Frank- reih 12 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents Qrtrs.

Verkehrs-Anstalten.

Von der Königlichen Eisenbahn-Direktion in Berlin erhalten wir die Mittheilung, daß die in Folge niedergegangenen Wolken- bruchs auf der Strecke Landeshut-Liebau unterbrohen gewesene Personenbeförderung wieder aufgenommen is, der Verkehr jedoch durch Umsteigen und Zurüklegung einer Fußtour von 200 bis 300 Schritt bis auf Weiteres vermittelt werden muß.

Berlin, 19. Juli 1882.

Zür die Bibliothek des Kunstgew&rbe-Mu seums ist dieser Tage eine definitive Bibliothekordnung erlassen worden und im Druck erschienen. Wir entnehmen derselben, daß die Bibliothek einem Jeden zur Benußung offen steht, der sich zu legitimiren vermag, den Besuchern der Universität, der tehnisdben Hochschule, der Kunst- akademie, der Kunstschule, der Unterrichtsanstalt des Museums und der Handwerkershule gegen Vorzeigung der betreffenden Studien- oder Crkennungskarten. Jn ihren einzelnen Bestimmungen ist die neue Bibliothekordnung so liberal gehalten, als es im Interesse der Er- haltung der meist kostbaren Abbildungswerke nur möglich ist. Wenn auch das Gntleihen von Büchern zur Benußung außerhalb des Museums auf bestimmte Kategorien von Personen beschränkt bleibt, so ist doch die reihlich bemessene Zeit, in der das Lesezimmer dem Publikum offen- steht, den weitgehendsten Bedürfnissen angepaßt. Speziell mit Rück- sicht auf Diejenigen, die tagsüber in Atelier und Werkstatt festgehal- ten werden, ist das Lesezimmer an vier Abenden der Woche von 73 bis 95 Uhr geöffnet; nur im Juli und August fällt dieser Abend- dienst aus. Am Tage kann die Bibliothek Jahr aus Jahr ein

von 10 bis 3 Uhr benutt werden. Die Einrichtungen des vorzüg- lih beleuchteten Lesezimmers find na jeder Richtung bequem und zweckentsprehend. Praktische kleine Pulte zum Aufstellen

der Bücher und Vorlagen erleichtern dem Zeichner die Arbeit ; Tusch- gläser, Lupen 2c. werden im Bedarfsfalle zur Verfügung gestellt. Die Kataloge, die neuesten Nummern einer großen Anzahl von Fachzeit- schriften und eine Reihe von Nacschlagewerken liegen zur freien Be- nußung aus; die aus dem Büchersaal verlangten Werke und Mappen werden sofort verabfolgt. Dabei herrscht jederzeit wohlthuende Ruhe, die jcde Störung bei der Arbeit ausschließt. Der Besuch der Bibliothek, die dem Kunstgewerbe und dem Studium ein außer- ordentlich reihes Material an Literatur und Abbildungen zugänglich mat, war in Folge der früher unzureihenden Lokalitäten ein verhältniß- mäßig geringer; seit der Uebersiedelung in das neue Gebäude ist die Besucherzahl auf monatlich über 800 Personen gewachsen und bat während des leßten Winters in einzelnen Monaten über 1000 Per- sonen betragen. Die Vibliothekordnung ist an verschiedenen Stellen im Museumsgebäude zur Kenntnißnahme angeshlagen und wird auf Wunsch im Lesezimmer kostenfrei verabfolgt.

München, 14. Juli. (Allg. Ztg ) Seit einigen Wochen herrsch{t bereits reges Leben im Königlichen Glaspalafl. Die Vorbereitungen für die {weren Arbeiten der Prüfungskommission haben begonnen. Kisten mit elektrishen Maschinen und Lampen sind aus Berlin und London eiegetroffen. Die Bühne, auf welcher die Gefahrlosigkeit der elektrishen Beleuchtung gezeigt werden soll, ift vollendet ; die Wände der Prunkgemächer, in denen die elektrishe Lampe ihr wunderbares Licht verbreidéa wird, sind gezimmert; die Räume zur telephonischen Uebertragung der Opern und Konzerte sind er- richtet, eine Telephonverbindung mit dem Bureau des Glaspalastes ist hergestellt und 83 Drahtleitungen, welce künftig Stimme, Töne, Licht und Kraft aus weiten Entfernungen in den Königlichen Glaspalast führen sollen, werden eben gelegt. In nächster Zeit werden nun auch die Arbeiten der Künstler und Kunstgewerbetreibenden beginnen, welche es übernahmen, die bis jeßt nur rauh gezimmerten Gemäcer den künstlerishen Anforderungen und dem Wesen der neuen Beleuchtungs- art entsprehend auszustatten.

(W. T. B.) Wie es heißt, ist das Wrack des untergegangenen Kriegs\chiffes „,Adder* in der Nähe von Monster aufgefunden worden.

Amsterdam, 19. Juli.

Kopenhagen, 18, Juli. Das für die arktischbe Expedition ausgerüstete Schiff „Dymphna“ ist heute unter dem Befehl des Premier-Lieutenants zur See Hovgaard in See gegangen.

Krolls Theater. Einer Reprise von Verdis Maskenball“ am Donnerstag mit dem Gaste von der Wiener Hofoper, Hrn. Carl Sommer als „Renato“, folgt am Freitag, zum ersten Male in dieser Saison!', Nicolais Meisterwerk „Die lustigen Weiber von Windsor“. Die Hauptrollen liegen in den Händen der Damen : Fr. Basta (Fr. Fluth), agr: Stieber-Barn (Fr. Nei), Frl. Kanes (Anna). Fallstaff: Hr. Wessel, Fluth: Hr. Heine, Reich: Hr. Adolfi,

Literarishe Neuigkeiten und periodisheSchriften.

Politishe Wochenschrift. Nr. 18. Inhalt: Lasson, Christenthum und flassishe Literatur. Delbrück: „Gemäßigt- liberal“ und „gemäßigt-fonservativ“. I1. v. d. Brüggen: Ein Wort für die Erbpaht. Delbrück: Ueber Branntweinbesteuerung und deren anzustrebende Reform im Deutschen Reich. A. v. Mias- kowsfi: Zur Geschichte und Literatur des Arbeiterversiherungswesens in Deutschland. Kirclihe Schriften.

Mittheilungen für die öffentlihen Feuerver- siherungs-Anstalten. Nr. 8. Inhalt: Die Lebens- und die Feuerversicherung im prens Staate und in Deutschland in den Jahren 1879 und 1880 mit Rüblicken auf frühere Jahre. Verwaltungs- ergebnisse: der Gebäude-Brandversiberungs-Anstalt des Königreichs Württemberg pro 1881; des livländischen gegenseitigen Feuer- assekuranz-Vereins pro 1. April 1880/81; der Brandversicherungs- anstalt des Kantons Solothurn pro 1881.

Monatsschrift für deutsche Beamte. 7. Heft. In- halt: Angelegenheiten des Vereins. Bekanntmachungen der Direktion des Preußischen Beamtenvereins. Rechtsverhältnisse der Beamten. A. Gesetzgebung; Verordnungen; Erkenntnisse. B. Abhandlungen und Nachrichten über Fragen des Beamtenthums: Gesetz, betr. die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der unmittelbaren Staats- beamten. Wohlfahrtseinrihtungen (Stiftungen 2c.) für Beamte und deren Hinterbliebene. Gegen den Zudrang zur Beamtenlauf- bahn. Zu dem Artikel „Zur Gehaltsaufbesserung der Beamten“, Zur Pensionsfrage. Fortbezug der Militärpension im Kom- munaldienst. Aus dem Reichstage. Heimathhaus für Töchter höherer Stände. Allgemeine deuts{e Pensionsanstalt für Lehre- rinnen und Erzieherinnen. Verpfändung der Lebensver}icherungs- Policen. Pfändung der Dienstbezüge und Pensionen in Oesterreich. Vesterreichisher Beamtenverein. Abhandlungen und Aufsäte allgemeinen Inhalts. Friedericiana (Fortseßung von Heft 6). Er- innerungen aus dem s{lesishen Riesengebirge. Unbefangene Be- trahtungen über die deutshen Gerichtskfostengeseße und die Novelle vom 29. Juni 1881 vom praktishen Standpunkte (Schluß). Ver- misctes. Seriptus est scriptus. Den Stein, mein Sohn, den Du nicht aufheben kannt, den soll Du liegen lassen. General Bonaparte und Herzog von Morny über die Erledigung amtlicher Schreiben. Zur deutschen Sprache. Sprechsaal. Rückzahlung des Versicherungsbeitrages. Vertretung des Landraths als Civil- vorsißenden der Ersaßkommission dur den Kreis\ekretär. Urlaub eines preußischen Staatsbeamten. Bücherschau. Inhalt der Beilage: Vakanzenliste.

Moderne Technik und deutsche Geistesbildung, von A. Memminger genannt Oswald Stein, Ingenieur in Bregenz. 1882, Verlag der Wagnerschen Buch- und Kunsthandlung in Bregenz am Bodensee.

Deutsche Landwirthschaftlichbe Presse Nr. 56. In- halt: Die Steigerung des Reinertrages durch den Getreidebau. Von Prof. Dr. Drechsler. (Fortseßung.) Feuilleton. Die künstliche Fishzucht des Herrn F. Busse. Welche Bewandtniß hat es mit der angeblichen Frühreife von Merinos? Von F. v. Mitschke- Collande. Transportable eiserne Feld\cheune, (Mit Abbildung.) Perfonalien. Ausstellungen. Fischerei. Miscellen. Ast\scheere mit Baumsäge. (Mit Abbildung.) Verfütterung von Reismehl. Rundschau, Ernteaussichtsberihte. (Fortseßung.) Das Lebensversicherung8geshäft in Deutschland und im Auslande. Der gegenwärtige Stand der Spiritusfabrikation in den russishen Oftsee- provinzen. Die Brände im preußischen Staate während des Jahres 1881. Sprechsaal: Antworten: Heckenanlage. 8piraea ulmaria. Bodenverbesserung. Aenderung in der Zuchtrichtung bei der Schaf- zuht. Haben Störhe Schonzeit ? Fragen. Handel und Ver- kehr. Getreide. Wolle. Oelsaaten. Spiritus. Kartoffel- abrikate und Weizenstärke, Baumarkt.

Wetterbericht vom 19, Juli 1882, 8 Uhr Morgens.

Ï aaren auf | [Temperatur

Stationen. iézel reduo: ia Wind. | Wetter. in ° Celsins

| Millimeter. | [59 C.==409BR, Mullaghmore 751 SW 6 |wolkig 14 Aberdeen .. 751 g 6 wolkig!) 14 Christiansund 753 WSW 4 bedeckt 15 Kopenhagen, 764 SW 2 heiter 20 Stockholm . 762 WSW 4 [wolkenlos 20 Moskau 765 still wolkenlos 22

Cork, Queens- | |

S 759 WNW 5 heiter | 14 D 766 W 3 ‘heiter | 15 O 763 SW 4 \halb bed, | 17 E 2 | 763 |NW 4 wolkig | 19 Hamburg . H 766 |8 3 ‘halb bed, *) 18 Swinemünde 766 |[SSW 3 heiter?) | 22 Neufahrwass, | 767 |W 1 wolkenl.4) 21 O. 764 |WNW 4 halb bed.*) 18 ic E 767 | still halb bed, 18 Münster . . , 766 |SSW 5 |wolkig 2) Karlsruhe , .| 769 SW 2 [wolkenlos 19 Wiesbaden | 768 W 0 halb bed, | 17 München . 770 still wolkenlos 19 Leipzig ...| 768 WNW 2 \wolkenlos 21 Berlin 767 SW 1 |wolkenlos| 20 n l 769 NW 1 [wolkenlos 20 Breslan „.,| 1609 |W 2 |wolkenlos| 20 Mis. 6 I heiter | 19 E. 767 8till lheiter 26

1) Mässig bewegte See, 2) Thau. 3) Dunstig, früh starker

Thau. 4) Than. *) Nachmittags anhaltend schwaches Gewitter.

Anmerkung. Die Stationen sind in 4 Gruppen geordne1 :

1) Nordeuropa, 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreussen, 3) Mittel-

europa sfidlich dieser Zone, 4) Stideuropa. Innerhalb jer Gruppe ist die Richtung von West nach Ost eingehalten.

Skala für die Windstärke: 1 = leiser Zug, 2 = leicht,

3 = schwach, 4 = mässig, 5 = frisch, 6 = stark, 7 = stcif,

= stürmisch, 9 = Sturm, 10 = starker Sturm, 11 = heftiger

Sturm, 12 = Orkan,

Uebersicht der Witterung.

Während hoher Luftdruck zwischen 765 und 770 mm über Frankreich und Centraleuropa sich ausgebreitet hat, ist bei den Hebriden ein Minimum von 745 mm Tiefe erschienen, Auffrischen der südwestlichen Winde im Nordseegebiete bedingend, Ueber Centraleuropa ist das Wetter rubig, trocken und fast wolkenlos bei steigender Temperatur, Gestern Nachmittag fanden in Ost- preussen Gewitter statt.

Deuntsche Seewarte,

Redacteur: Riedel,

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W, Elsner.

Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

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Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 19. Juli

1882.

Deutsches Nei. Verzeichniß NaGweitung der Vorlesungen und praktischen Uebungen an der Kö- der Einnahme an Wetselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. April 1882 bis zum S{lusse des Monats Juni 1882. niglichen ide 1 S alias im Winter merz p u es D I Dn E E m a L, 2, 3. Glas L a 6. as See Monte Mas Sea 0E T dar 0A 4 : C in dem- œ 9 oben Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 9 bis E, L : Lime Hierzu Einnahme Quf äi selben Zeitraume In 1882 Professor Dr. Roloff. s g Ober-Post-Direktions-Bezirke. Fun. in den Vormonaten. | i des Vorjahres —+ mehr Anatomie der Hausthiere Dienstag und Sonnabend von fs i (Spalte 4). weniger 9 bis 10 Uhr, außerdem tägli von 12 bis 1 Uhr; Át. E) Á. | S M. r) M. | S M. | S gig ate Ne tin des täglich von 9 bis 1 Uhr, Professor Es ; ; | Müller, Repetitor Koschel. I. Im Reihs-Postgebiete. | Physik tägli von 8 bis 9 Uhr:

1) Königsberg 13 819 | 60 27 950 | 60 41 770 | 20 37378 | 40 | + 4391 | 80 anorganische Chemie Mittwoh, Freitag und Sonnabend 2) Gumbinnen 2 859 | 40 5 369 | 50 8228 | 90 8092 [104 100420 | von 5 s 7 Ubr; i

3) Danzig . 13 664 | 10 26 137 | 30 39 801 | 40 32348 | 70 | + T7452 | 70 chbemishe und pharmaceutische Uebungen Professor 4) Berlin . 58 156 | 20 116 183 | 174 339 | 20 165 627 |— | + 8712 120 | Dr. Pinner. | : : :

5) Potsdam . : 3078 | 10 5 965 | 70 9043 | 80 8544 90 | + 498 | 90 Physiologie Il. Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag 6) Frankfurt a./O. . 6 849 | 95 11485 |— 18 334 | 95 19 091 | 50 | 756 | 55 von 9 bis 10 Uhr, Professor Dr. Munk. :

7) Stettin ¿ 7812 | 40 Pl 09 21.131 | 95 20917 90 | +214 05 Anatomie und Physiologie der Pflanzen Montag und

8) Köslin . 1501 | 50 31383 | 80 4635 | 30 9495 | 70 | 860 | 40 | Donnerstag von 5 bis 6 Uhr, Professor Dr. Wittmak. :

9) Posen ; 4879 | 30 7806 | 20 12 685 | 50 12981 | 60 | 296 | 10 , Exterieur des Pferdes und der übrigen Arbeits- 10) Bromberg . 3893 | 70 556 | 9455 | 70 9068 | 40 | + 387 | 30 thiere nebst Gestütkunde im I. Quartal Montag, Mittwoch, 11) Breslau 13 624 | 30 28 118 | 50 41 742 | 80 43 308 | 70 | 1565 | 90 Donnerstag und Freitag von 8 bis 9 Uhr, Dienstag von 8 bis 12) Liegnitz . 7 381 | 70 112/20 20553 | 90 21572 |10| 1018 | 20 10 Uhr; ; : : : 13) Oppeln. . 5813 | 60 10 070 | 20 15 883 | 80 16014 | 40 | 130 | 60 Theorie des Hufbeschlags im Il. Quartal Dienstag, Mitt- 14) Magdeburg 1122430 24 342 | 40 35576 | 70 44495 10 | 8918 | 40 woch und Freitag von 5 bis 6 Uhr, Professor Dr. Möller.

15) Halle a./S. 6 525 | 80 13464 | 65 19 990 | 45 17746 (15 | + 92244 | 30 Thierzuchtlehre im II. YDuartal Montag, Mittwoch, 16 Erteet : ; 10 032 | 19 587 | 30 29 619 | 30 27412 |— | + 2207 | 30 Donnerstag und Freitag von 8 bis 9 Uhr, und Dienstag von 8 bis O) E 5758 | 60 14 258 | 40 20017 | 17743 | 60 | + 2273 | 40 10 Uhr, Lehrer Eggeling. L : 18) Hannover . 4 866 | 80 9 090 | 40 13 957 | 20 16950 | 60 | 2993 | 40 Spezielle pathologishe Anatomie täglich von 1 bis 19) Münster 1798 | 90 3962 | 40 5761 | 30 5442 60 | + 318 | 70 | 2 Uhr. 5 i is | 20) Minden 4 553 | 50 9472 | 90 14 026 | 40 16 493 | 20 | 2376 | 80 Pathologisch-anatomische Uebungen täglich von 11 bis 21) Arnsberg 15 324 | 10 30 686 | 80 46 010 | 90 44416 | 20 | + 1594| 70 1 Uhr, Professor Dr. Schüß. ; S 229) Ce 4 213 | 29 6832 | 89 11046 | 10 693 | 40 | + 352 | 60 Srpezielle Pathologie und Therapie täglich von 8 bis 23) Frankfurt a./M. 27761 | 50 46 395 | 60 Ca O 81243 | 10 | 7086 | 9 Uhr, Professor Dieckerhoff. , e 24) Cm 1430 20 29 356 | 30 44 093 | 50 42329 | 90 | + 1763 | 60 Spezielle Chirurgie Dienstag, Mittwoh, Freitag und 25) Aachen . T4204 20 12 834 | 20204 20 21570 4090| 1316 | 20 Sonnabend von 7 bis 8 Uhr, Lehrer Eggeling.

26) Coblenz 3314 | 60 6103 | 40 9418 | 8614 | 20 | + 803 | 80 __ Dperations-Uebungen. Montag und Donnerstag von 2 27) Düsseldorf . 35 281 | 80 69 471 | 104 752 | 80 102 637 | 30 | + 2115 | 50 bis 4 Uhr, Professor Dr. Möller. /

2 U 2942 | 40 4045 | 60 6988 | 00602 201 + 1125 | 75 Gerichtliche Thierheilkunde und Uebungen im An- 29) Dresden 1171920 22 809 | 80 34 529 | 34277 | 40 | + 251 | 60 fertigen von Gutachten und Berichten bis Ende Januar

30) Leipzig . 37 640 | 39 71 989 | 20 109 629 | 50 100 870 | 75 | + 8758 | 75 1883 täglich von 8 bis 9 Uhr. :

31) Karlsruhe . 16 619 | 30 32 523 | 49 142 | 30 47391 |— | + 1751 | 30 Geschichte der Thier heilkunde vom 1. Februar 1883 ab 32) Konstanz . 5 495 | 40 10 607 | 10 16 102 | 50 15762 | 40 | + 340 | 10 täglid von 8 bis 9 Uhr, Professor Dr. Roloff. / 33) DarmtadÎ 10 802 | 50 20911 | 40 O1 L990 001 (D +1396 15 Klinik für größere Hausthiere täglih von 9 bis 12 Uhr 34) Schwerin i./M. . 2470 30 4 445 | 40 6915 | 70 6460 30 | + 455 40 | und von 3 bis 4 Uhr, Professor Dieckerhof. :

39) Oldenburg : 3/309 [60 7999 | 60 11 309 | 20 12515 | 3 1206 | 10 Klinik für kleinere Hausthiere täglih von 10 bis 11 Uhr 36) Braunschweig 4 529 | 80 G08 10 12 237 | 90 1300| 204 1137| 20 und von 3 bis 4 Uhr, Prof. Dr. Möller. i 37) Bremen 14 036 |/ 10 ol (00 |_80 45 801 | 40 54459 20 | 8657 | 80 Ambulatorische Klinik Lehrer Cggeling. i 38) Qb. 65 121 | 85 128 557 | 40 193679 (520 194516 | 45 | 837 | 20 Chemische und physikalishe Repetitorien Montag, 39) Straßburg i./E. 18 579 | 80 30.180 -| 20 53 763 | 49 688 | 25 | + 4074 | 75 Dienstag und Mittwoch von 6 bis 7 Uhr, Dr. Bissinger.

40) Me e E 4016 | 90 6 880 | 80 10 897 | 70 14425 |-30 | 827 | 60 cs Us un B A U R CHEE E F toten 3 mal Summe I. 493 439 | 80 955 557 | 80 | 1448997 | 60 | 1435600 | 70 | + 13396 | 99 | wöchentlich von 2 bis A U 1 Da S E 38 328 | 10 79 655 | 40 117 983 | 50 HROOS | 10 Þ—.- 19 20 Vas, Lier teen Beau e R LTEL Württemberg L G 17447 | 36 586 | 54 033 | 50:790 | 20 F. 3302 | 89 Komgliche In E ire ton. Ueberhaupt | 549 214 | 90 1 071 799 | 20 1 621 014 | 10 1604333 60 | + 16 680 50 Müller. Berlin, im Juli 1882. : : | Haupt-Buchhalterei des Reichs\chaßz-Amts. Biester.

| Inserate für den Deutsben Relchs- und Königl. | Desfentlicher Anzeiger P 7 nierate sur den Veutswen KNetich8- un óntgl, ä - 4 é i y ; A j Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des î

register nimmt an:

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin 8SW,, Wilhelm-Straße Nr. 32, »W

die Königliche Expedition des Deufshen Reihs-Anzeigers und Königlich

Steckbriefe and Uantersuchnngs-Sachen, Subhastationen, Anfgebote, Vorladungen u. dergl,

do T S

. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc,

3 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

Ste&Xbriefe und Untersuchungs-Sachen. [32563]

Stecbrief. Gegen den unten beschriebenen Handels- mann Albert Julius Marx Peterfclot, geboren am 19, Februar 1859 zu Berlin, welcher si verborgen bält, soll eine durch vollstredbares Urtheil des Königlichen Landgerichts T. zu Berlin vom 10. Juni 1882 erkannte Gefängnißstrafe von vier Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsç ecicbtsgefängniß des Er- greifungsorts abzuliefern. Berlin, den 13. Juli 1882. Königliche Staatsanwaltschaft beim Land- geriht I. Beschreibung: Alter 23 Jahre, Größe 1,81 m, Statur kräftig, Haare blond, Stirn gewölbt, Bart im Entstehen, blond, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase groß, Mund gewöhrlich, Zähne voll- ständig, Kinn oval, Gesicht lang, oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deuts. Kleidung: Mütze, blauen Rock und graue Hose, Sc(aftstiefel, \{warze Weste. Besondere Kennzeichen: Am rechten Unterkiefer eine lange Narbe, am rechten Vorderarm blaue Tättowi- rung, am linken Oberschenkel eine blaue Narbe.

[32670] Steckbrief.

Gegen den unten bescbricbenen Zigeuner (Spengler und Scbirmmacher) August Frankenstein aus Kolmar, alias Julius Brand von Mühlkbausen, Provinz Sachsen, welcer flüctig ist, ist die Unter- suchungs haft wegen versucbten Todtschlags verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das landgerihtlide Gefängniß dahier abzuliefern.

Er zieht ohne Zweifel als Mitglicd einer größeren Zigeunerbande umher, führt gewöhnlich falshe Namen und falsche Legitimationêpapiere.

Heilbronn, den 15. Juli 1882,

Königliche Staatsanwaltschaft. Staatsanwalt : egelmaier.

Beschreibung : Alter 28 Jahre, angeblich geboren ten 6, April 1854, Größe 1,65 m, Statur \{lank, Haare s{warz, Augcz/brauen braun, Augen braun, Nase spitz, Kinn breit, Gesicht oval, Sprache nord- deutscher Dialekt.

[32680]

1) Der Töpfer Engelhard Neinhold Hofmann aus Bunzlau, 2) der Knecht Louis Werner aus Martinwaldau, 3) der Töpfer August Schneider aus Tillendorf, 4) der Steinmetz Julius Robert

a

# u, s, w. von öffentlichen Papieren,

Spörke aus Dresden, 5) der Knecht Franz Wollar, zuletzt in Ullersdorf a. B. find durch Er- kenntniß des Königlichen Schöffengerihts zu Bunz- lau vom 20. Juni 1882 wegen unerlaubten Aus- wanderns zu je 50 (K Geldstrafe oder im Unver- mögenéfalle zu 14 Tagen Haft rechtskräftig ver- urtheilt worden. Wir ersuchea um Beitreibung der Geldftrafen event. um Vollstreckung"der fubstituirten Freiheitéstrafen und Benachrichtigung. Bunzlau, den 15, Juli 1882, Königliches Amtsgericht,

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. deral.

[32667] Oeffentliche Ladung. Bleckede und Lüneburg, den 6. Juli 1882,

Zur Publikation und zuglei zur Vollziehung des über die Spezialtheilung der Radegaster Gemein- heiten, einschließlich der gemeinschaftliden Busch- wiesen und der \. g. Holzkoppeln, statt Plans, ent- worfenen und von Königlicher General-Kommission zu Hannover genchmigten Rezesses ist Termin auf

Montag, den 4. September d. J., Morgens 10 Uhr, im Kogg-eschen Wirthshause zu Radegast angesetzt, in welbem zu erscheinen, außer den bekannten Interessenten und der Grundherrschaft, alle unbekannten Pfandgläubiger und diejenigen dritten Personen, welchen aus irgend einem Grunde Einwirkung und Rechte in Beziehung auf die Aus- führung dieser Theilung zustehen, öffentli und zwar bei Strafe des Aus\c{lusses mit ihren etwaigen Einwendungen gegen tie planmäßige Ausführung und mit der Verwarnung vorgeladen werden :

daß jeder Dritte, welcher scine Rechte in dem Termine niht wahrnimmt, es sich selbst beizu- messen hat, wenn deren Sicherstellung unter- ¡leibt.

Der Rezeß kann vor dem Termine bei dem mit- unterzeichneten technischen Kommissair zu Lüneburg eingeschen, au können Abschriften davon auf Kosten Desjenigen, der soles verlangt, ertheilt werden.

Die Thcilungs-Kommission. v. Harling. G. Honig.

[326722 Urtheilsauzzug.

Durch Versäumnißurtheil der 1. Civilkammer des Kaiserl. Landgerichts zu Mez vom 11. Juli 1882 ist die zwishen Maria Anna Lelorrain und ihrem Ebexuanne Stephan Arthur Brettnacher, ohne

Stand, Veide in Bolchen wohnend, bestandene

5, Industrielle Etablizsements, Fabriken

und Grosshande!,

6, Verschiedene Bekanntmachungen,

7, Literarische Anzeigen. 8, Theater-Anzeigen.

9, Familien-Nachrichten, {

Gütergem Klagezustellung, gelöst erklärt und verordnet worden, daß die Parteien | 2) in getrennten Gütern leben Auseinandersetzung ihrer Vermögensansprüche wurden dieselben vor Notar Flosse in Belchen verwiesen und die Kosten des Rechts-

fortan

——_——

dem 4,

der Beklagte verurtheilt, streits zu tragen.

Gemäß Ausf. Gef. v. 8./7. 79 publizirt.

| In der Börsen- i beilage, 2) e

einshaft mit Wirkung vom Tage der

Juni

Mey, den 16. Juli 1882.

[32678

In Sa@en des Maurers C. Brandes hierselbst, Klägers wider die Ehefrau des Arbeiters Plock hier- selbi, Beklagte, wegen Zinsen, wird, nabdem auf

ntrag des Klägers die Bescblagnahme des der Be- | 3) klagten gehörigen, an der Weberstraße Nr. 1918 be- legenen Hauses und Hofes sammt dem Nr. 182 im Eichthale belegenen, 264 Ruthen haltenden Abfin- dungéplane, nach der neuen Vermessung: Neupetri- thor-Feldmark Blatt Il. Nr. 118 im Eicthale zu 5 a 53 qm und übrigem Zubehör, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 7. Juli 1882 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 8. Juli 1882 erfolgt ift, Ter- min zur Zwangsversteigerung auf den 24, Oktober 1882,

Morgens 11 Uhr,

Der Landgerichts-Sekretär :

Metzger.

vor Herzoglichem Amtsgerichte

[32561]

Zimmer Nr. 42 s:

angesetzt, in welchem die Hvyvothekgläubiger die Hy-

pothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 11. Juli 1882.

Herzogliches Amtsgericht, V.

„Juvalidendank“, Rudolf Mose, Haaseustcin

& Bogler, G. L. Daube & Co., E. Séchlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größerer Annoncen-Bureaux.

E —=

tilgte Post von 130 Thalern Tagezeitengelder behufs Löschung derselben ;

auf den Antrag der Grundstückseigenthümer Postpacketträgers Heinrih Wilhelm Heine und Wittwe Woldt, Rosine Wilhelmine, geborne Heine, zu Oschersleben die Hypothekenurkunde Uber 50 Thaler Kaution, eingetragen für die Königliche Ober-Postdirektion zu Magdeburg bez. das Königliche General-Postamt zu Berlin laut Kautionêsurkunde vom 19. Februar 1857, früher Band RRI. Blatt 9 des Flurgrundbuchs, jeßt Band XXXRII. Blatt 33 und Blatt 257 des Grundbuchs von Oschersleben Abtheilung 11]. Nr. 1, und gebildet aus der Kautions- urkunde vom 19. Februar 1857 und Hypotheken- bucéausz¡ug vom 20. Februar 1857, zum Zwecke der Kraftloserklärung derselben ; i

auf den Antrag der Chefrau des Ackerbürgcers Wilhelm Quenstedt, Christiane, geb. Ludwig, zu Oschersleben der in der Grundsteuermutter-

E rolle Kartenblatt 15, Abschnitt 543 Gemar-

fung Oschersleben verzeihnete Garten bei der Schâferei von 9 Ar 70 J Metern behufs An- legung eines neuen Grundbuchblattes für die Antragstellerin. Es werden deshalb : ad 1: die der Person oder dem Aufenthalte nah unbekannten Berechtigten der bezeichneten Poft, ad 2: der Inhaber der Hypothekenurkunde, ad 3: alle unbekannten Eigenthumsprätendenten und dinglih Berechtigten : aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 30, Oktober 1882, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 8,

1882, für auf-

sollen. Zur

Pini. ißre Recbte und Ansprüche anzumelden bez. gelter.d E zu machen, widrigenfalls A Bekanntmachung. ad 1: sie mit ihren Ansprücen auf die Post

Es werden aufgeboten :

1) auf den Antrag der Grundstückseigentbümer Oekonom Carl Steinrück jun. Magdalene, geb. Erbrecht, sowie des Oekonomen Friedrih Erbrecht jun. zu Günthersdorf die im Grundbuche dieses Ortes Band I. Blatt 131 Abtbeilung 111. Nr. 5 und Band 11, Blatt 72

Abtheilung 111. Nr. 1

für den Carl Erbrecht zu Güntherêdorf laut Notariatsurkunde vom 10. November 1813, zufolge Verfügung vom 14, November 1832 eingetragene , angeblich ge-

ausges{lofsen und dieselbe im Grundbuche wird gelöscht werden, der Hypotheken-

die Kraftlokerklärung urkunde erfolgen wird, die sih nit meldenden Eigenthums- odcr sonst dinglid Berechtigten mit ihren An- sprücben auf das bezeichnete Grundsiückt werden ausges{lossen werden. Oschersleben, den 12. Juli 1882,

Königliches Amtsgericht.

und Ehefrau a si

ad 3: