1882 / 192 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Aug 1882 18:00:01 GMT) scan diff

haben wenig Tragranken; der Doldenansaß geht so langsam vor \i, daß man heute dna äßung über den quantitativen Ertrag noch

ibt bestimmt ma kann, es haben daher die Pflanzer noch alle Hoffnung, jedoch mehr auf gute Preise als großen Ertrag. Verkäufe aa der Stange werden hier keine gemacht, dagegen ist in alten Waaren nahezu gänzlich geräumt. Die seit 8 Tagen eingetretene günstige Witterung mat jeden Tag mehr einer heitern, vergnügteren Stim- mung Plaß und zwar nit nur bei den Landwirthen, sondern bei allen Gewerbe- und Handeltreibenden; wie man erzählt, jollen wäh- rend der trostlosen regnerishen Witterung verschiedene Ge\häftsreisende nah Hause gereist sein, weil absolut nichts mehr zu verkaufen war. Haben wir noch ca. 10 Tage gutes Wetter, so ist unser Erntesegen unter Dach.

Rottenburg, 14. August. Seit dem 3. d. M. hatten wir herrlihe Witterung zum Erntegeshäft, so daß dies nahezu beendet sein wird. Das Ergebniß der Ernte ist in den von Hagel verschont gebliebenen Gemeinden ein sehr befriedigendes. Der Dinkel und Sommerweizen wurde mannsho, die Kolben waren voll und s{wer. Nur bei gefallenen Früchten zeigte \sih fast bis zur Hälfte taube Lr und Ruß. Gerste und Hafer fielen ausgezeihnet aus. Die

rübfkartoffeln find total abgestorben; wohl 1 faul. Das Kraut der späteren ist noch {ön. Ebenso \{ôn stehen die Seßwaaren. Futter giebt es allenthalben reihlich. Der Hopfen hat troß des wäh- rend der Blüthe so reihlihen Regens \{chöne Tragranken entwickelt. Nur die Quantität läßt zu wünschen übrig. Doch rechnet man im Durchschnitt auf 2/3 der vorjährigen Ernte.

Urach, 14. August. Wenn man so viele Klagen über Wetter- \{lag und über das Darniederliegen der Früchte hört und liest, \o thut es einem wohl, au eine Gegend zu finden, wo man nur von Freude über den s{chönen Stand der Le hört, und dies ist, Gott sei Dank, auf unserer Alb der Fall. Dort liegt nur ganz wenig

Getreide, es blieb vom Hagel befreit und es sehen die Bauern dort-

einer Ernte entgegen, die nichts zu wünschen übrig läßt, wenn die Witterung noch vier Wochen so gut bleibt, wie sie in vergangener Woche war. Zu Ende dieser Woche wird man mit dem Schnitt des Dinkels beginnen und, gute Witterung vorausgeseßt, kann man gleich nachher an den Hafer gehen.

Bodman am Bodensee, 12. August. Heute gingen die ersten neuen P aus den Frhrl. von Bodmanschen Anlagen nah Nürn- berg ab. Der Stand derselben is ein sehr guter, so daß nahezu eine volle Ernte zu erwarten ist.

Gewerbe und Handel.

(Berl. Act.) Die großen Zollerhöhungen in Rußland haben unter Anderem auch die Folge, daß cine Anzahl industrieller Eta- blissements für solche Artikel, deren Import in der Folge so gut wie unmöglich wird, in Rußland felbst für Rechnung auswärtiger Fabrikanten errichtet werden. So ist vorgestern hier ein Geschäft perfekt geworden, durch welches sich deutshe Firmen zur Anlage eines großen Kupferwalzwerkes und einer umfangreichen Drahtzieherei vereinigt haben. Das erste Etablissement dieser Art soll in bau errihtet werden und wird mit dem Bau desselben noch im Laufe dieses Jahres vorgegangen werden, zwei weitere Fabriken dieser Art sollen im nächsten Jahre hergestellt werden.

Nürnberg, 17. August. (Allg. Brauer- u. Hopf.-Ztg.) Vom Parts ist ein anhaltend- umfangreicher Verkehr zu berichten.

ie Agen alter Waare betrugen vorgestern 300, gestern 300 und heute bis Mittag weitere 200 Ballen, welche meistens per Bahn ein- trafen und in 80er Waare zu 60—90 Æ, in 79er zu 35—50 K, in älteren Hopfen zu 18—30 #4 für Export genommen wurden. E Brauerkundschaft wurden seit unserem leßten Bericht blos 100 Ballen 1881er, meistens gepackte Hopfen, zu 135—170 #, einige Kleinigkeiten Siegel- und Primahopfen zu 175—190 M gehandelt. Weitere Ab- \chlü}fse in neuer Waare wurden nicht bekannt.

Rotterdam, 16. August. (W. T. B.) Die heute von der niederländischen Handelsgesellscha ft abgehaltene Kaffee - auktion eröffnete für Nr. 1 zu 374 à 38, Nr. 5 365 à 37, Nr. 6 41} à 413, Nr. 8 333 à 34, Nr. 10 407 à 403 Cent. (S. Börsenbeilage).

London, 17. August. (W. T. B.) Die Bank von England hat heute den Diskont von 3 auf 49/6 erhöht.

Verkehrs-Anstalten.

Southampton, 16. August. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Neckar“ ist hier eingetroffen.

Plymouth, 16. August. (W. T. B.) Der Hamburger Poft - dampfer „Bohemia“ ist hier angekommen.

Berlin, 17. August 1882.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 166. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

1 Gewinn von 60 000 # auf Nr. 73 945.

1 Gewinn von 45 000 # auf Nr. 69 092.

2 Gewinne von 30 000 A auf Nr. 57 328. 60 420,

2 Gewinne von 15 000 auf Ne. 3406. 1995.

4 Gewinne von 6000 # auf Nr. 18679. 31565. 66 140. 92 582,

42 Gewinne von 3000 M, auf Nr. 3108, 11 599. 15 263. 19599. 23775. 24086. 24358. 28179. 29981. 34337. 34 484. 36 459. 39175. 39640. 44542. 44631. 465323. 47 049. 51443. 51679. 54011. 54618. 56 332. 56 548. 57 497. 60618. 61130. 61856. 66488. 66619. 66925. 69 098. 72418. 74131. 74176. 74622, 76878. 79126. 84394. 86577. 89671. 91318.

47 Gewinne von 1500 (A auf Nr. 6796. 6998. 12101. 13 353, 13831. 16795. 16938, 18579, 19478. 2486. 23 095. 24086, 25 239. 29106. 29516. 29785. 31877. 32011. 32364. 37921. 40722. 45390. 46966. 53027. 55 243. 55 367. 57062. 57116. 61683. 61787. 63478. 67 988, 71563, 71932, 75506. 75722. 76429. 76651. 78 920. 79116. 79269, 82887. 88863. 89459. 91451. 91 850. 93 808.

60 Gewinne von 550 #4 auf Nr. 1959. 5662. 7105. 7197. 9393. 13 652. 14074. 14986. 15 043, 19 020. 20 336. 20720. 21354. 256684. 26261. 26 332. 26697. 28190. 28 650, 29860. 31475. 31870. 32482. 33149. 33882. 35 537. 44612. 46246. 46819, 48001. 50141. 51636. 52 540. 54585. 54854, 6033656. 60714. 61240, 63947. 66 862. 69091. 69290. 71329. 71631. 73141. 74781. 75 859, 76 761. 78289. 82377. 83465. 84128. 84563. 88898, 89071. 92006, 92048, 92457, 93371. 94480.

Die Sammlung der Bildwerke des Mittelalters und der Renaissance im Königlihen Museum ist durch fortdauernde neue Erwerbungen so sehr an Bedeutung und Umfan gewawsen daß auch der vor Kurzem erweiterte Raum nur n nothd rftig genügt. Die beiden ihr zugewiesenen Säle erscheinen dicht 9 üllt, und doch hat von den Ankäufen a Zeit erft eine beschränkte Auêwahl in ihnen Play gefunden. ach1ung fordert unter diesen dem Publikum bereits zugänglihen neuen Er- werbungen in erster Linie eine Reihe von Arbeiten deutscher

Kunst. Neben verschiedenen anderen Stücken gleicher Tecnik sind namenitlih zwei in reiher Bemalung und Vergoldung prangende Holz- gruppen s{wäbiser Herkunft hervorzubeben. Es sind Darstellungen der Messe des heil. a und des Martyriums der heil. Katharina in der malerischen, die Sonne perspektivisch vertiefenden Anordnung, die in den En Altären die Regel bildet. der ganzen Kompositionsweise und mehr noch in der Auffafsun und dem Typus der sorgsam durchgeführten, individuell belebten Figuren lassen sie deutlih das bestimmende Vorbild Martin Schongauers erkennen. Der Zeit Dürers gehört sodann eine aus Bayern \tammende vor- trefflihe Bronzestatuette der Maria an, eine kräftig untersette Gestalt von runden und vollen Formen bei sehr individueller Auffassung des Köpfchens und durchaus malerischer Behandlung der in weitgebauscten Faltenmassen effektvoll drapirten Gewänder. Sie geben der mit stark aus- ebogener Hüfte aufrecht dastehenden Figur, die auf den Händen das fie umhalsende Kind trägt, eine fas Üppige Fülle und Breite des Umrisses. Als eine mitten aus dem Volksleben heraus8gegriffene Genrefigur der besten“ Renaissancezeit stellt {ih ferner die in etwa Drittelleben8größe meisterhaft in Holz ‘geshnikte Statuette eines fahrenden Spielmanns mit Tasche und Dudelsackpfeife dar. In ihrem Charakter sofort an das berühmte Nürnberger Gänsemännchen von Pancraz Labenwolf erinnernd , verbindet sie mit Geist und frishem Humor eine höchst fein und delikat durchgeführte Modelli- rung. Eine sehr werthvolle Erwerbung is dann endlih die in Nürnberg angekaufte Sandsteinstatue Kaiser Karls 1YV. in voller Rüstung mit über der Schulter zurücgeschlagenem Mantel. In den Formen so fein und knapp wie in der Bewe- gung der Gestalt, die mit der Linken den Schild hält und mit der Rechten die in ihr zu ergänzende Lanze aufstüßt, fesselt das trefflich erhaltene Werk vor Allem durh die überzeugend ete Wiedergabe der Natur und den harakteristischen Ausdruck zurückhaltender Vor- nehmheit, die den aufmerksam vor sih hinblickenden, leicht vorge- \hobenen Kopf als eines der tüchtigsten Porträts des 14. Jahr- hunderts erscheinen lassen. Von italienischen Arbeiten ist neben den der Sammlung geschenkweise zugekommenen Terrakotten zweier als Pendants modellirten liegenden Putten im Typus des Verrocchio, die wohl zum Shmuck eines Grabmonuments bestimmt waren, die eben- falls in gebranntem Thon gearbeitete halblebensgroße Figur einer Madonna zur Ausstellung gelangt, die, in rei drapirtem Gewande dasißend, das lebhafter bewegte Christkind im Schooße hält. Mit Jarozio Pansamino, dessen Name von frem- der Hand an einem der Sesselpfosten eingeschnitten ist, hat das Werk nihts gemein. In der noch gezwungenen Haltung . der überdies in dem Oberkörper zu lang gerathenen Figur weist es deutlich auf eine frühere, noch nit zur vollen Freiheit der Renaissance hindurge- drungenen Zeit; aber gerade die Mischung innigen Ausdrucks mit einem leisen Rest künstlerischer Befangenheit steigert seine eigenthüm- lih anziehende Wirkung. Ungleih bedeutender ist jedoch eine lebens- große bemalte Holzbüste der Mater Dolerosa von Juan Martinez, dem großen Meister der spanischen Plastik des 17. Jahrhunderts, die bisher in der Sammlung überhaupt nicht vertreten war. Der in tief- stem, leidenschaftlihen Schmerz aufblickende Kopf mit über die Wangen herabrollenden Thränen, mit feuhten, vom Weinen gerötheten Augen- lidern und klagend geöffnetem Munde läßt in dem mächtig durch- brechenden Ausdruck innerer pathetisher Erregung die Herkunft aus der Heimath Murillo's keinen Augenblick verkennen. In den plastischen ormen ist er so meifterhaft durhgeführt wie in der zu feiner und raftvoller Harmonie gestimmten naturalistishen Bemalung, die den C D künstlerishen Effekt aufs Höchste steigert. Auch weitere Kreise des Publikums werden gerade in dieser Erwerbung eine der glücklihsten Bereicherungen der Sammlung begrüßen.

In Bezug auf die seit mehreren Jahren erörterte Frage der Erhaltung oder Beseitigung der Jahrmärkte in Berlin spricht sich der zehnjährige Verwaltungsbericht des Königlichen Polizeipräsidiums im Sinne einer Erhaltung der Jahrmärkte aus und begründet diese Ansicht von folgenden Gesichtspunkten aus: „Es mag richtig sein, daß das Bestehen und die Einrichtung von Jahr- und Kram-Märkten einer anderen längst vergangenen Zeit angehört und in die gegenwärtigen Verkehrsverhältnisse der Reichshauptstadt nit mehr recht paßt, auch is die Bemerkung E zutreffend, daß das Publikum Alles, was auf den Märkten feil gehalten wird, auch sonst in zahlreichen f\tehenden Verkaufsgeshäften der Stadt findet. Die Anträge auf Aufhebung der Märkte wurden meist auch damit begründet, daß man behauptete, die von außerhalb mit ihren Erzeug- nissen zum Markte kommenden Gewerbetreibenden benachtheiligten den Verkehr der hier ansässigen Handwerker und Geschäftéleute, was namentli bei der Geschäftsstille der leßten Jahre denselben immerhin empfindlich sei und nachtheilig wirke. Wenn dies au nicht ganz be- stritten werden kann, fo sei es doch nit als ein ausreichender Grund anzuschen, die Märkte zu beseitigen. Es liegt ja gerade im Wesen der Märkte und war stets ihr eigentlicher und hauptsähliher Zweck, eine heilsame Konkurrenz unter den heimischen und auswärtigen Ver- käufern von Waaren derselben Art herbeizuführen, bei welchen das große Publikum nur gewinnen kann. Mehr aber noch als diese Er- wägung fällt der Umstand ins Gewicht, daß der bei Weitem größte Theil der zahlreichen Gewerbetreibenden, welhe die Märkte zu beziehen pflegen, ihren ganzen Erwerb und Lebensunterhalt auf diesen Handel ge- gründet hat und kaum im Stande sein würde, denselben auf anderem Wege zu finden. ier sind, außer den zahlreichen Verkäufern von sog. Kram- und Galanteriewaaren, namentlich die Händler mit Leinwand, Spißen, Wollenwaaaren, gehäkelten Decken, Hand- \{huhen, Pußfedern, künstlihen Blumen, Bändern und anderen Artikeln anzuführen, welche von den Frauen gern auf dem Markte gekauft werden. Ferner sind es Handwerker, „welche die von ihnen in Vorrath gefertigten Waaren dem Markte zuführen, und unter diesen nament- lich Schuhmacher, Böttcher, Töpfer, Bürstenmacher, Klempner, Korb- macher und Verfertiger von groben Holzwaaren. Ein großer Theil dieser Handwerker pflegt stehende Verkaufslokale niht zu halten, sie arbeiten vielmehr während der Zeit, in der sie niht auf den Märkten find, in ihren Werkstätten oder halten ihre Waaren in Remisen oder anderen weniger kostspieligen Räumen auf Lager. Sie beziehen nit nur die Les Märkte, sondern besuchen auch die anderen Ortschaften in weitem Umkreise und erzielen so den Absatz ihrer Waaren theils im Ganzen, theils im Einzelnen. Für sie sind gerade die großen Berliner Märkte die Zeit und der Ort ihres Haupt- erwerbs, den man mit der Aufhebung der Märkte ihnen, wenn auch nit gänzli entziehen, so doch sehr verkümmern würde, zumal Veränderungen dieser Art, welche hier zur Durchführung kommen, in der Regel alsbald auch Nachahmung in den größeren Städten der Provinz finden und demnach „von weittragender Be- deutung sind. Es ist zu vermuthen, daß die Aufhebung der Jahr- märkte für Berlin bald auh die Aufhebung derselben in vielen an- deren Städten zur Folge haben würde, was zunächst unberechenbaren Schaden für alle gegenwärtig noch auf den Marktverkehr angewiesenen Gewerbetreibenden zur Folge haben müßte. Als Beweis für die Richtigkeit der eben ausgesprochenen Ansicht und Befürchtung dürfte die Erfahrung Freu, daß z. B. die für Berlin angeordnete Ver- kürzung der Dauer der hiesigen Märkte sofort auch in anderen Städten der Provinz Nachahmung gefunden hat.“

Frankfurt a. M,, 16. August. (W. T. B.) In der h:utigen Sitzung des Anthropologen-Congresseswurden vom Professor von Rau über den Pflug, von Neubürger (Frankfurt) über Lazar Geigers \prachli{ch-anthropologishe Forshungen, von Max Flesch über mikrofkephale Kinder, von Mehlis, Naue, Schaaffhausen und Tischler über Ausgrabungen, von Prof. Virchow über anthropologishe Erfah- rungen in Kaukasien Vorträge gehalten.

Darauf wurden die Sitzungen geschlossen. Zum näcstjährigen Versammlungsort is Trier bestimmt, zum ersten Vorsitzenden Prof. Virchow, zum zweiten Lucae, zum dritten Schaaffhausen gewählt. Zu Ehren der Kangreßmitglieder findet heute Abend im Opernhause eine Festvorstellung ftatt.

Der Besuch der in S{werin in der Zeit vom 15.—17. d. tagenden allgemeinen [lutheris{en Konferenz ift ein recht badi, da die Prâsenzliste am Mittwoch Vormittag 490 Namen aufwies. Unter denselben befinden si, außer den {on in den frühe- ren Mittheilungen Genannten Oris Pröfident Dr. Budde—Rostock, Vizekanzler, Konsistorial-Direktor Dr. von Liebeherr— Rosto, Gi Sts-Prusinent Dr. von Monroy—Güstrow, Ober- Konsistorial-Rath Anacker—Dresden, Ober-Kircenraths-Präsident Dr. Kaysel—Schwerin, Staatsrath Dr. Buchka und Staatsrath von Bülow—Schwerin, Landrath von Oertzen—Koselow, Dompropst Dr. theol. Gude—Roskilde, Pastor Pfotenhauer aus Missouri, John Lenker, Missionar aus Jundbury (Pennsylvanien) u. A. c

Am Dienstag Abend fand im Hotel de Paris eine Begrüßungs- versammlung statt. : e

Am nächsten Morgen (Mittwoch) ward die Konferenz durch einen Gottesdienst in der Domkirche eingeleitet, bei welchem Pastor Bütt- ner vom Henriettenstift in Hannover über Offenb. Joh. Kap. 3 Vers 10 predigte. Die erste öffentlihe Versammlung in der St. Nicolaikirhe, welche um 102 Uhr begann, eröffnete der Vorsißende, Ober-Kirchenrath Dr. Kliefoth, durch eine längere Ansprache, die ein Bild von der gegenwärtigen Lage der lutherischen Kirche entwarf. Hierauf trat die Konferenz in die Verhandlungen ein, über welche wir demnächst berichten werden.

In dcr Krollschen Oper tritt Hr. Theodor Wachtel am Sonnabend als George Brown in der „Weißen Dame“, morgen, Freitag, Fr. Naumann-Gungl in Gounods „Margarethe“ auf.

Literarische Neuigkeiten und periodisheSchriften.

Preußisches Verwaltungs-Blatt. Nr. 46. Inhalt: Sa(wliche Rechtsgültigkeit von Polizeiverordnungen und verwaltungs- richterlihes Prüfungsrebt derselben. Unverleglichkeit des Eigen- thums und diesbezügliche Spezialgeseßgebung. Befugnisse der Polizeibehörden; Grerze für das polizeilihe Zwangs- und Verord- nungsrecht bezügli der Beschränkung des Grundeigenthums (Bau- beshränkung). Begriff der „öffentlichen Ordnung“ (8. 10 11. 17 ALN.), des „Schadens“ oder der „Unsicherheit“ des gemeinen Wesens und der „Verunstaltung“ (8. 66 I. 8 ALR.), der „Verbauung“ (8. 78 I. 8 ALR.); Erlaß von polizeiliben Bauvorschriften bezw. Versagung der Bauerlaubniß auf Grund dieser Geseßesbestimmungen. Poli- zeilihe Anforderung an die Lage des zur Gast- oder Schankwirth- schaft bestimmten Lokals. Unterbrechung (Ruhen) des Frifstenlaufs zum Erwerb und Verlust des Unterstüßungswohnsißes. Erwerb und Verlust des Unterstüßungswohnsißes. Anmeldung des Erstat- tungsanspruch8s. Anmeldung des Erstattungsanspruchs des vorläufig unterstüßenden Armenverbandes bei der vorgeseßten Behörde. Literarische Mittheilungen.

Das Staatsrecht der preußishen Monarchie von Dr. Ludwig von Rönne, Appellationsgerihts-Vize-Präsident a. D. Vierte vermehrte und verbesserte Auflage. Jn fünf Bänden. Zehnte Lieferung, Bogen 1—9 des IIL. Bandes. Leipzig. F. A. Brockhaus.

Politishe Wochenschrift. Nr. 22. Inhalt: Del- brück: Neue Parteibilduug. Staatsmänner und Dilettanten II. Smith: Zur Grundkreditsrage. Dr. Koser (Berlin): Der geheime Dispositionsfond des englischen Ministeriums im achtzehnten Jahr- hundert. Aus den deutsh-evangelischen Blättern. The Times register of events. Aus dem englischen Blaubuch.

Neue Deutsche Jagd-Zeitung. Jagen 46. Inhalt: Das Weidwerk und der Schuß im Naturhaushalte (Fortseßung). Reisen und Jagden in West-Afrika. Zur deutschen Weidmanns- sprache (Fortseßung). Ueber die Abnahme des Hochwildes in unseren Gebirgsforsten und die Mittel. den gänzlichen Verfall der Wildbahn abzuwenden. Schuß den Staren (Schluß). Einiges über Bärenjagden. Fischen und Angeln. FJagdtasche. Der Jagdhund. Gleiches Ret für Alle, also auch für unsere deutschen Hunde (Schluß). Hundemarkt. Anzeigen.

Politische Gesellschaftsblätter. 34. Heft. Inhalt: Die Mittelparteien. Zur Spiritussteuer. Die Yankeerace. Gütershlächterei. Im europäischen Morgenlande (Fortseßung). Vermischtes, Correspondenz.

Milc- Zeitung. Nr. 32. Inhalt: Die Zählung und Bewegung der häuslichen Nutßthiere in Oesterrei nach der offiziellen statistischen Aufnahme vom Jahre 1869 und 1880 in Vergleichung mit Bayern und in Bezug auf die „Depokoration“. Von Ableitner. (Schluß.) Verschiedene Mittheilungen. Deutschland. Karlsrukbe. Milch- und hauswirthschaftliher Kursus auf der Insel Mainau. München. Lehrshmiede. Oesterrei - Ungarn. Wien. Ueber- tragung der Tuberkulose auf Menschen. Ansteckende Hausthier- Krankheiten. Oesterreich-Ungarn. Rinderpest. Ausstellungen. Deutshland. Kellinghusen (Holstein, Breitenburg). Versuch mit einem neuen Beurtheilungsprinzip. England. Die Ausstellung der K. Aterbaugesellschaft von England zu Reading vom 9. bis 14, Juli 1882. Allgemeine Berichte. Bullenstationen und Stierhaltungs- genossenschaften in der Provinz Hannover. Gesetz betr. Gewährs- mängel beim Handel mit Vieh. Das Fürst Pleßsche Gestüt Luisenhof (Schlesien). Erfahrungen in der Praxis. Ueber den Einfluß der Temperatur, des Futters und des öfteren Scherens auf die Woll- produktion. Geräthe, Maschinen- und Baukunde. Eine Mascine zum Trocknen von Heu, Klee und dergl. Zweirädrige Hackmaschine von Gustav Bölte in Oschersleben. Gibbs Heutrockenmaschine. Literatur. Das Vollblutpferd als Regenerator. Sprechsaal. Die neuen Reichsentwürfe und die Stellung der ländlichen Arbeiter und Arbeit- geber nach Einführung dieser Gesetzesgebungen wegen Kranken- und Unfallversiherung. (S{luß.) Ein Milch{ferment des Kaukasus. Nadcktrag zu dem Artikel „Weidegang oder Stallfütterung“. An- und Verkäufe von Zuchtviech. Marktberichte. Anzeigen.

Das Swiff, Wochenschrift für die gesammten Interessen der Binnenschiffahrt, Nr. 123. Inhalt: Ueber die gese liche Rege- lung der Rechtsverhältnisse der deutshen Binnenschiffahrt. Vor- sit bei der Verzollung. Des Schiffers Anzeigepfliht. Gefah- ren für die Rheinschiffahrt. Der gegenwärtige Stand der Fluß- und Kanalschiffahrtsbauten in Belgien. Der Quaibau in Dresden. Die Oderschiffahrt. Wasserbau. Schiffbau. Schiffahrts- betrieb. Geer Unfälle. Polizei und Gericht. Perso- nalien. Geschäftsberichte. Frachtenmarkt, Pentmelen. Literatur. Vermischtes. Course. Geringste Fahrtie Wasserstand. Inserate. 4

ZJllustrirte Berliner Wochenschrift „Der Bär“. (Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W.) Nr. 46. Inhalt: „Er ist verheirathet“, eine Berliner Badenovelle von Hedwig Mügge ortsepun ). Einige Erinnerungen an Professor Yrem. Der

erliner Belleallianceplaß und seine Umgebung von ehedem und von heute (mit 2 Jllustrationen und einer Kartenskizze). Zur ‘Geschichte des Friedrih-Wilhelms-Kanals von A. Erich. Bilder aus der Altmark (mit der Zllustration „Schloß Schönhausen, Fürst Bismarcks Geburtshaus“). Kettenschiffahrt auf der Spree und der Havel. Mißstände bei der Großen Berliner Pferdeeisenbahn. Die Ret- tungsmedaille. Brod- und Bieruntersuchungen. ,„Ufgedonnert wie'n Pfingstohse“. In Schloß Bellevue. Kornblumen. Brief- und Fragekasten. Inserate.

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Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Verlag der Grxrpedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage), und die Besondere Beilage Nr. 8.

Berlin:

«Griesbach, geb. Ball,

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaats-Anzeiger.

M 192.

Erste Beilage

Berlin, Domierstag, den 17. August

ü Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Exvedition des Dentschen Reihs-Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 82,

L. Steckbriefs nund Untersuchungs-Sachen,

2. R, Aufgebots, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submiszionen etc.

4. Verloozung, Ámortisation, Zinszahlong

u. q. w, von öffentlichen Papieren,

Beffeutliher Anzeiger, 7

Interate nehmen an: die Anaoncen-Expeditionen des „Juvalideuvauk“, Rudoif Mosse, Haaseustein & Vogler, G. L. Daube & Co,, E. SHhlotte Büttuer & Wiuter, sowie alle übrigeu größeren

1882.

5, Industrielle Etabliazements, Fabriken und Grosshande]l.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

9, Familien-Nachrichten. beilage. Æ

Anuntoncen-Bur: aux. k

Ste&Xbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Steckbrief. Gegen die unten beschriebene ver- chelichte Arbeiter Martha Wilhelmine Henriette i am 30. September 1854 zu Berlin -geboren, welche flübtig ist, ist in den Akten J.1I. d. 153. 82. diejUntersuhungshaft wegen dringenden Verdachts der gewerbs- und gewohnheits- mäßigen Hehlerei verhängt. Es wird ersucht, die- selbe zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt-Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 11. August 1882. Königlibe Staatsanwalt- {aft am Landgericht T, Beschreibung : Alter 27 Jahre, Größe 1 m 58—62 cm, Statur gedrungen,

Haare blond, Stirn niedria, Augenbrauen blond,

Augen blaugrau, Nase gewöhnlid, Mund gewöhn- lih, Zähne, oben fehlen einige, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch, Ber- liner Dialekt.

Stecbrief. Gegen den unten bescriebenen Arbeiter Carl Friedrich Franz Griesbach, geboren am 11. Juni 1858 zu Hasenfelde, Kr. Lebus, welcher flüchtig ift, ist in den Akten I. Il. d. 153. 82. die Untersuchungshaft wegen dringenden Verdachts der gewerbs- und gewohnheitsmäßigen Hehlerei verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12, abzuliefern. Berlin, den 11. August 1882. Königliche Staatsanwaltschaft am Land- geriht T. Beschreibung: Alter 24 Jahre, Größe 1 m 66—68 cm, Statur hager, knochig, Haare blond, Stirn breit, Bart kleiner blonder Scbnurr- bart, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase ge- wöhnlich, Mund gewöhnli, Zähne vollständig, Kinn rund, hervorstehend, Gesicht rund, Gesichtsfarbe kränk- lich, Sprae deuts. Besondere Kennzeichen : Ueber dem einen Auge eine kleine Narbe.

Der in den Akten Il. J. 970/82 unterm 1. Juli 1882 gegen die verehelihte Bahnarbeiter Münchow, Henrictte Wilhelmine Louise, ge- borene Hollborn, am 20. August 1825 zu Wollin geboren, erlassene Steckbricf wird biermit erneuert. Berlin, den 12. August 1882. Der Untersuchungs- rihter beim Königlichen Landgericht 11.

[32937] Oeffentliche Ladung.

1) Der Knecht Friedrich Martin Küter, am 22. Mai 1851 zu Briest geboren, zuleßt wohnhaft zu Briest, 2) der Knecht Carl Friedrich Wilhelm Köhler, am . 2. Juni 1852 zu Schmelze geboren, zuleßt wohnhaft zu Parlow, 3) der Knecht Martin Wilhelm Stocfish, am 9. November 1851 zu Passow geboren und zuleßt dort wohnhaft, 4) der Knecht Carl Ludwig Geusch, am 5. April 1855 zu Günterberg geboren, zuleßt wohnhaft zu Dobberzin, werden EIGuIBige, als Wehrleute der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 29. September 1882, Vor- mittags 11 Uhr, vor das Königliche S{öffengericht zu Angermünde zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §8. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Prenzlau ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Anger- münde, den 13. Juli 1882, Brix, Gerichts- schreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[32924] Oeffentliche Ladung.

Der Knecht Wilhelm Rymath, am 4. April 1853 zu Schwirbeln, Kreis Insterburg, geboren, uleßt wohnhaft zu Lüßlow, wird beschuldigt, als rsaßzreservist erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben, Ueber- tretung gegen §8. 360 Nr. 3 des Strafgesezbuchs. Der- [ebe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts ierselbst auf den 29. September 1882, Vor- mittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Angermünde zur Hauptverhandlung geladen. Bei unents{uldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königliben Bezirks-Kommando zu Prenzlau ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Anger- münde, den 13. Juli 1882, Brix, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[36292]

Mein Ersuchen vom 8. Mai dieses Jahres um Ermittelung und Bekanntgabe des gegenwärtigen Aufenthalts des Kaufmanus Carl Wilhelm Knoblauch aus Leißnig wird erneuert.

Rudolstadt, den 8. August 1882. :

Der Erste Staatsanwalt am Landgericht. In Vertretung: (Unterschrift.)

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[36293] Oeffentliche Zusteuung,

Die Firma Gebr. Goldmann in Suhl, sowie die irma C. Rothschild zu Zella klagen gegen die Wittwe M. A. Bode von hier, deren Aufenthalts- ort jeyt unbekannt, und zwar Erstere wegen For- derung von 85 F 60 - nebst 6% Zinfen vom 6, April 1882 ab und den Kosten, die zweitgenannte

irma wegen Forderung von 23 6 und den Kosten, mit dem Antrage, Bsklagte zur Zahlung der er-

wähnten Beträge zu verurtheilen, au das ergehende Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären.

Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites laden die klägerishen Firmen die Beklagte vor das Herzoglibe Amtsgericht zu Zella zu dem auf

Freitag, den 27. Oktober 1882, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine.

Dieser Auszug der Klage wird zum Zwecke der öffentlichen Zustellung bekannt gemacht.

Zella, am 15. August 1882.

Der Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts: Grüning.

[36295] Oeffentliche Zuftellung.

Die Wittwe Stadtrath Friedrih Wilhelm Proß, Clementine, geborene Busson, zu Münster, vertreten dur den Rechtsanwalt Hütte zu Münster, klagt gegen den Schneidermeister und Vizefeldwebel a. D. Sriedrih Kramer daselbst, dessen Aufenthalt zur Zeit unbekannt ift, wegen Zinsen von den Darlehnskapi- talien aus den Schuldurkunden vom 21. November 1877 und 23. Januar 1878, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 495 M an die Klägerin und ladet den Beklagten zur münd- lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Münster

auf den 30. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwee der öffentlichen Zustellung wird dieser

Auszug der Klage bekannt gemacht.

Glazel, Gerichts\{reiber des Königlichen Landgerichts.

[36291] Oeffentliche Zustellung.

Die Margaretha Kochendörfer, ledig, und Friedrich Kochendörfer, Pflegers des unchel, Kindes der Ersteren, zu Goldbach O. A. Crailsheim, klagen gegen den Jacob FriedriÞ Döppert, Sattler zu Niederstetten, wegen Ansprüchen aus unehelichec Vaterschaft, mit dem Antrage auf Tkostenfällige Verurtheilung des Beklagten zur Bezahlung von

a. Tauf- und Kindbettkosten 30 M,

b. eten Alimenten für das Kind

“bis zu dessen zurückgelegtem 14.

Lebensjahr in halbjährlichen Raten

vorauszahlbar mit 100 ,„ und laden den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Langenburg auf

„Freitag, den 15. Dezember 1882, Vormittags Uhr.

Zum Zweke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. /

Auf das von den Klägern gestellte Gesu ift durch Gerichtsbeschluß vom Heutigen die öffentliche Zu- stellung der Klagschrifst bewilligt und mit Rücksicht auf §. 189 d. C. P. O. der Termin zur mündlichen Verhandlung auf 15, Dezember, 9 Uhr, verlegt worden.

Langenburg, den 14. August 1882.

Zugmaier, i Gerichts\{reiber des Königlichen Amtsgerichts.

[36303] Oeffentliche Zustellung.

Die Eheleute Ackerer Wilhelm Loosemann und Christine, geborne Kremer, zu Driesen, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. van Koolwyk in Cleve, klagen gegen den Taglöhner - Heinrih Kremer, früher zu Lintfort, Bürgermeisterei Vierquartieren, gegen- wärtig ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, und Genossen, aus der Intestat-Erbfolge auf Theilung der Gemeinschaft und laden die Be- klagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts- strei18 vor die I. Civilkammer des Königlichen Land- gerihts zu Cleve auf den 7. November 1882, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedzchten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen. |

Zum Zwecke der öffentliden Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Mende, Ober-Sekretär, I. Gerichtsschreiber des Landgerichts.

(36201 Verkaufsanzeige

nebst Edictalladung.

In Sawen des Hofbesißers J. Fr. Söhlcke zu Glinde, Gläubigers, 9

gegen

den Anbauer Claus zu Glinde, Schuldner,

sollen die sub Hs. Nr. 83 zu Glinde belegene An- baustelle, welhe aus Stein erbaut und mit Stroh gaE ist, 2 Wohrstuben, eine kleine Kammer,

iele, Stallung und Bodenraum enthält und zu 3000 M gegen Feuer versichert ist, sowie die unter Artikel Nr. 19 in der Grundsteuermutterrolle von Glinde mit cinem Gesamintflächeninhalt von 4 ha 68ar 86qm aufgeführten Grundstücke des Schuldners ¿zwangsweise in dem dazu auf

prtdT, deu 30. Oktober d. J., torgens 10 Uhr, '

allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden.

Alle, welche daran Eigenthums-, Näher-, lehn- rechtliche, fideikommissarishe, Pfand- und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real- Dre E IINGE zu haben vermeinen, werden aufgefor- dert, selbige im obigen Termin anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Ver- warnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht

im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstücks verloren gehe. Bremervörde, den 10. August 1882. Königliches Amtsgericht. 11. v. Cölln.

Verkaufs-Anzeige nebst Ediktalladung.

In Sachen des Eigenwohners Hans Richters zu Neuenfelde, Gläubigers, H A f

l gegen den Eigenwohner Johann Richters in Neuenfelde, Sgtuldner,

foll die dem Schuldner gehörige, in Neuenfelde bei der Mühle unter Hausnummer 157 belegene halbe Eigenwohnerstelle nebst Zubehör ¿wangsweise in demn dazu auf

Sonnabend, den 14. Oktober 1882, Î 10 Uhr Morgens, ane anberaumten Termine öffentli versteigert werden.

Kausfliebhaber werden damit geladen.

Alle, welche daran Eigenthums-, Näher-, lehnrecht- liche, fideiklommifsarische, Pfand- und sonstige ding- lie Rechte, insbesondere Servituten und Real- berechtigungen zu haben vermeinen, werden auf- gefordert, fjelbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungs- falle das Reht im Verhältniß zum neuen Ér- werber des Erundstücks verloren gehe.

Jork, den 3. August 1882.

Königliches Amtsgericht, Abth. TT. / gez. Erxleben.

Beglaubigt und veröffentlicht :

; Kopp, Justizanw., Gerichts\hreiber Königlichen Amtsgerichts. Beschreibung der zu verkaufeudeu halben

i Eigenwohnerstelle.

Die vorgenanute halbe Eigenwohnerstelle wird be- grenzt: im Norden von Peter Dehms'jchen, im Süden von Jac. Fahje'schen, im Westen von H. Ionas'schen Grundstücken, im Osten von der Straße und dem

[36287]

Elbdeiche, und besteht aus:

1) der Hälfte des in Neuenfelde bei der Mühle Untev Hausnummer 157 belegenen, massiv, von Steinen erbauten und mit Stroh gedeckten, 10,52 m langen, 10,52 m breiten Wohnhauses, welhes halbe Wohn- haus enthält: 1 Stube, ¡1 Alkoven, 1 Kammer, 1 Küche, Dielen- und Vodenraum, das ganze Wohn- haus ift versichert zu 1950 K in der Bremen- und Verdenschen Brandkafse,

2) einigen Nuthen Hofraum und Gartenland mit einigen Obstbäumen bepflanzt,

A einigen Ruthen Außendeihsland mit einigen Dbstbäumen bepflanzt,

4) einem Begräbnißplate auf dem Kirchhofe zu Neuenfelde.

Oeffentliche Ladung. Nachdem die Königliche Regierung zu Cassel die Eintragung des auf den Namen des Königl. Preuß. Staats (Forstverwaltung) katastrirten, in der Gemarkung von Marburg be- legenen Grundeigenthums, als: K.-Bl. 5 Nr. 22 = 41 ha 82 a 9% qm Holzung, Wittstraub, unter gann ee Nachweisung eines zehnjährigen ununter- rocenen Eigenthumsbesißes in das Grundbuch von Marburg beantragt hat, so “werden alle diejenigen Personen, welhe Rechte an jenem Grundvermögen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche spätestens in dem Aufgebotstermine deu 2. Oktober c., Morg. 10 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigen- p nah Ablauf der Frist und weitern gestellten ntrag der Besiger als Eigenthümer in das Grund- buch eingetragen werden wird, und daß, wer die ihm obliegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grundvermögen er- worben hat, niht mehr geltend machen kann, und, daß er sein Vorzugsreht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der bis zu dem oben geseßten Ter- mine erfolgten Anmeldungen eingetragen sind, ver- liert. Marburg, am 12. August 1882. Der Ge- rihts\{reiber des Königlichen Amtsgericht, Abth. 1.

[36302]

Auf den Antrag der Stellenbesizer Johann und Johanna Scmelich’shen Eheleute zu Ruptau er- kennt das Königlihe Amtsgericht zu Loslau dur n Me Heine am 14. Juli 1882 für

tet :

Die Hypothekenurkunde über 300 ( rülckständige Kaufgelder, eingetragen auf dem Grundstücke Blatt 73 Ruptau Ábtheilun ITI, Nr. 1 für die drei Ge- s{wister Paul, Josef und Josefa Mah zu Ruptau, gebildet aus dem Adjudikationsurtheil vom 22. Sep- tember 1852, der Kaufgelderbelegungsverhandlung vom 16, Dezember 1852 nebst Nachtrag vom 5. Ja- nuar 1853 und dem Erbeslegitimationsatteste vom 5. September 1840, sowie dem Hypothekenbuh8aus- quge ps 25. November 1853 wird für kraftlos erklärt.

[36304]

Nach beute erlassenem in extenso durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemahten Proclame stehen zue Zwangsversteigerung des dem Zimmer- meister Fr. Keuer gehörigen Wohnhauses 0. p. B. III. Nr. 154 des Katasters an der Schwaanerstraße zu rae vor dèêm unterzeichneten Gerihte Ter- mine an;

a. zum Verkauf auf t Montag, den 30. Oktober 1882, Vormittags 113 Uhr, b. zum Ueberbot auf Dienstag, den 21. November' 1882, Vormittags 11 Uhr,

c. zur Anmeldung der dinglicen Rechte an das Grundst"ck und dessen Zubehör, zur Vorlegung der Originalien 2c. und zur Prioritätsausfüh- rung auf

Montag, den 30. Oktober 1882, E . Vormittags 11 Uhr. :

Die im ersten Verkaufstermine endlich zu reguli-

renden Verkaufsbedingungen werden im Entwurf vom 14. Ofkftoher 1882 ab auf der Gerichtsschreiberei ausliegen. Die Besichtigung des Grundstücks ist nach Meldung bei dem für dasselbe bestellten Sequester, Korbmacher Chr. Gerber in Güstrow, gestattet.

Güstrow, den 14. August 1882.

Großherzogliches Amtsgericht. Beglaubigt: Der Gerichtsschreiber : Havemann, Gerichts-Diätar.

[36296] : In Sacen des Zimmermeisters Hermann Pilz hieselbst, Klägers,

wider den Schäfer Heinri Mämecke und dessen Ehefrau Johanne, geb. Wöhler, zu Allrode, Beklagte, wegen Bauforderung, sind nachbezeihnete Grundstücke der Beklagten ‘durch Beschluß vom 5. August 1882, eingetragen in das

Grundbuch an demselben Tage, behuf der Zwangé-

versteigerung beschlagnahmt :

1) das Wohnhaus No. ass. 71 IV., welches auf den Brandstellen der früheren Wohnhäufer No. ass. 71IV. und 71V. neu erbaut ift, sammt Zubehör, insbesondere dem dabei bele- genen Garten und zweien, zur Vergrößerung des Hofraums angekauften Angerflächen ‘zu 24 und 13 Ruthen,

2) 25 Ar Forstweideabfindung obere Brumshals, Plan-Nr. 74 a. :

Termin zur Zwangsversteigerung wird auf Sonnabend, den 25. November 1882,

Nathmittags 3 Uhr, vor unterzeibnetem Herzoglichen Amtsgerichte in der Keßklershen Gastwirthschaft zu Allrode angeseßt.

Die hypothekarischen Gläubiger haben die Hypo-

thekenbriefe im Termine zu überreichen. :

Die Versteigerungsbedingungen, laut welcer jeder

Bieter auf Verlangen eines Betheiligten Sicherheit bis zu 10 Prozent seines Gebotes durch Baar- zahlung, Niederlegung kursfähiger Werthpapiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, \owie der Grundbuchauszug können innerhalb der leßten zwei Wochen vor dem Versteigerungstermine auf der Gerichtsschreiberei eingesehen, auch die Grundstücke selbst besichtigt werden.

Hasselfelde, den 10. August 1882.

Herzogliches Amtsgericht. Germer.

36284]

[ Die gewerblose Gertrud Kreuser zu Eupen, ver-

treten durch Recbtsanwalt Rumpen TI., klagt gegen

ihren Ehemann Carl Hüffer, Inhaber der zu Eupen

bestehenden Handlung sub Firma Gebr. Hüffer &

Cie., mit dem Antrage : : Î „Königl. Landgericht wolle die zwischen der Klägerin und ihrem Ehemann bestehende Er- rungenscafts-Gemeinscbaft mit allen rechtlicben melgen für aufgelöst erklären, zwischen denselben

ütertrennung aussprechen, Parteien vor Notar

verweisen und die Kosten der Konkursmasse Gebr. Hüffer & Cie. zur Last legen“

und ladet den Beklagten und den Verwalter des

Konkurses, Rechtsanwalt Springsfeld in Aachen,

zur mündliden Verhandlung des Rechtsstreits vor

die II, Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu

Aawen auf

den 16. November 1882, Vormittags 9 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedahtcn Ges

richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Aathen, den 10. August 1882,

Bewer, 5 Gerichts\{reiber des Königlichen Landgerichts.

[36305] : Ms

Auf Antrag Herzogliher Kammer, Direktion der Forsten, ist Termin zur Auszahlung einer Geldent- \{ädigung für, dem Klein-Kothhofe Nr, ass, 77 hier zuständig gewesene und abgelöste Bauholzberechtigung zu Lasten e E Forsten des vormaligen Communionharzes au

Sonnabend, 7. Oktober 1882, Vormittags 9 Uhr,

hier bestimmt. !

Unbekannte dritte Betdriligte werden aufgefordert, ihre Ansprüche an die Entschädigungsgelder späte- stens im fragl. Termige anzume und zwar unter dem Rechtsnachtheile. des Ausschlusses mit denselben und der Zahlung jener Gelder an den Kleinköther Angust Rohkamm in Neustadt-Harzburg oder deren gerichtlicher Deposition. 6

Harzburg, den 10. E 1882.

Herzogliches Amtsgericht. Thielemann.