1882 / 203 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Aug 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 34. Inhalt Nichtamtliches: Ueber die bessere Ausnußzung des Wassers und die: Verhütung von Wassershäden. Fünfte Generalversammlung des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieurvereine in Hannover vom 20. bis 24. August 1882. (Fortsetzung.)

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Rosto ck, 29. August. (W. T. B.) Der Konsistorial-Rath und Prof. Dr. theol. Philippi ift beute früh gestorben.

München, 29. August. (W. T. Va Der Bildhauer Profefsor Johann von Halbig, Schöpfer der Kreuzigungsgruppe in Ober- Ammergau, ist gestorben. : :

=— Unter dem Titel: „Dies irae, Erinnerungen eines französchen Offiziers an die Tage von Sedan“, erscheiner in den neuesten Heften der bekannten illustrirten Zeitschrift: „DeutschesFamilienblatt“ die Aufzeichnungen eines französischen Offiziers über seine Erlebnisse in der denkwürdigen Schlacht, deren Jahrestag wir nächstens wieder feiern. Aus den neuesten Heften der Zeitschrift möchten wir noch Ffol- gende instruktive Artikel hervorheben: Wie kann man si und die Seinen vor Ansteckung \{üßen? von R. Koch. Störungen der mens{lichen Sprache und deren Heilung, von A. Toßke. Aus den Erinnerungen einer türkfiswen Dame, von Darja Omer Pascha. V. Erzichungs- resultate. Durch die Welt der Gestirne, von A. F. Mordtmann und ferner mit Anerkennung der neuen prächtigen Bilderbeigaben

edenken. Holzschnitte wie die nah Knaus* „Geistlihe Ermahnung“, Gehrts" »Nordgermanische Küstenwächter“, Defreggers „Gebissene Gans“ und das große Bild „Bei Gravelotte“ nah dem Gemälde von Crofts, machen der deutschen Holzschneidekunst alle Ehre.

Land- und Forstwirthschaft.

Aus dem Fraustädter Kreise, 24. August, {reibt man der „Pos. Ztg.“ : Ueber das Erträgniß der nunmehr als beendet an- zusechenden Getreideernte lauten die Berichte unserer Landwirthe weniger ungünstig, als man nach den während des langen Regen- wetters laut gewordenen Klagen befürchtet hatte, wenngleich freilich die gehegten Hoffnungen auf einen besonders reihen Ernteertrag we- sentlich herabgemindert worden sind. Der Ertrag des Roggens ist jowohl im Korn wie auch im Stroh als ein dur{\{nittlich guter zu bezeichnen, da namentlich von den kleineren Wirthen der Roggen vor Eintritt der s{chle{chten Witterung bereits eingebracht war. Weizen hat allerdings durch theilweisen Auswuchs Schaden genommen, jedoch nur derjenige, welcher während des Regens gemäht war. Auh Gerste und Hafer liefern einen zufriedenstellenden Ertrag. Erbsen sind in nur geringen Mengen, aber in fast durchweg guter Qualität geerntet worden. Die Heuernte ist in Qualität und Quantität ganz gut ausaefallen ; das gleiche kann man von dem Ergebniß der Lupine sagen. Die Nachrichten über die Kartoffelernte lauten verschieden: auf \{chwerem Boden hat die Kar- toffelkrankheit theilweise um sih gegriffen, auf leihtem, sandigen Boden war der Negen nur von Nutzen und hier darf das Ernte- resultat als ein verhältnißmäßig günstiges bezeichnet werden ; troß- dem wird eine Preissteigerung nicht ausbleiben. Im Allgemeinen wird nah vorläufiger Shäßung der durch das Regenwetter ange- rihtete Schaden auf 1/6 bis 1/5 des Erntewerthes berechnet, der jedoch durch die an Quantität reichlih ausgefallene Ernte zum Theil wieder gehoben wird.

Aus Mecklenburg, Ende August, meldet die „N. Pr. Ztg“: Die Ungeduld der Landleute, den Roggen bei dem anhaltenden feuchten Wetter unter Dah und Fach zu bringen, hat häufig die Folge gehabt, daß das Korn naß oder doch noch nit völlig getrocknet eingefahren ist. An zwei Orten, in der Stadt Malchow und in dem Dorfe Laschendorf bei Malchow hat sich das feu{hte Roggenstroh unter der Dreschmaschine entzündet, so daß das Feuer hell aufgegangen is und nur mit Mühe hat gelös{t werden können. Im südöstlichen Theil des Großherzogthums, zu beiden Seiten des Plauer Sees bis an die Mürit, sind viele Kartoffeln gewachsen ; ganze Sciffsladungen Res Tut sind von Plau nach Hamburg bedungen zur Lieferung im Herbst.

(Deutscbe landwirths{. Presse.) Die Berichte, welche aus allen Theilen der Monarchie am Schlusse der mit dem 19. August beende- ten Woce eingelaufen sind, melden, daß während der ersten Hälfte dieses Zeitraums der Ernte durchaus günstiges, trockenes und warmes Wetter herrs{te und daß nur letztlich Regen niedergegangen ist, JIn- folge dessen lauten auch die Nachrichten über den Fortgang und den Ertrag der Ernte durchaus befriedigend. Aus Ostpreußen meldet man : „Die herrliche Erntewitterung hat es möglich gemacht, daß viele Be- fißer {on vollständig fertig sind. Die Scheunen sind überall zu klein, um den Segen zu bergen, so daß fast jeder Besißer haushohe Getreidediemen auf Dn Bde stehen hat. Der Körnerertrag der Sommerung steht, so weit zu übersehen ist, er Winterung nicht viel na, einzelne Besiter haben bei Gerste und Gemenge das 12,, andere das 14, Korn erhalten, als Durchschnitts\aß könnte man, aus\{ließlid Erbsen, die infolge des Wurmfraßes nur einen geringen Ertrag liefern werden, das 9. und 10. Korn annehmen.“ Auch îin Westpreußen ist die Ernte als been- det anzusehen und der Ertrag ist als cin guter zu bezeichnen. Trotz des vielen Regens hat das Getreide nur wenig gelitten. In der Provinz Posen hat das anhaltende Regenwetter ten noch auf den Feldern theils gemäht, theils auf dem Halm befindlichen Getreide- arten weniger geschadet, als die Landwirthe anfangs befürteten. Abgesehen von etwas Auswuchs bei Gerste, Weizen und auch bei Roggen, trug die warme Witterung dazu bci, das Korn ret trodea in die Scheune bez. Schober zu bringen, Der Er- drusch beim Roggen soll nach vielfahen Aussagen den er- hofften Ertrag nicht liefern. In Sachsen ist man zu der Einsicht gekommen, daß die Ernte immer noch als gute Mittelernte zu betraten ist, selbst den dur den anhaltenden Regen der früheren Wochen angerihteten Schaden eingerewnet Die Kartoffelernte ver- spricht nah den bisherigen Anzeichen eine besonders gute zu werden. In Pommern hat das warme vorherrschend trockene Wetter das Wachsthum und Gedeihen der Wurzel- und Knollengewäcbse wesent- li gefördert. Ueber die Entwickelung der Nüben spreben \i die Berichte übereinstimmend günstig aus, und auch die Klagen über das Auftreten der Kartoffelkrankheit sind mehr und mebr verstummt, wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß die Kartoffeln auf un- durläfsigem {weren Boden in einigen Lokalitäten ctwas gelitten haben können; jedenfalls sind die Befürchtungen für eine Epidemie, die u einer Kalamität werden könnte, bis jeßt nit begründet worden.

Gewerbe und Handel.

St. Petersburg, 23. August. Die nach früheren Nachrichten den Fabriken in Rußland beim Bezuge von Walzdraht gewährte o vergüniigung ist vom russischen Finanz - Ministerium des

äheren solgendermaßen festgeseßt worden:

1) Der Walzdraht, soweit er von den Fabriken in Rußland zur Verarbeitung gebraucht wird, is bis zum 1. November d. Is, wie bisher nur na dem Sage des §. 95, 1. des Tarifs zu verzollen:

2) diese Vergünstigung ift den Fabriken innerhalb der angege- benen rist nur gewährt für Einführung ihres Bedarfs auf 6 Monate, unter Abzug der vorhandenen Vorräthe.

Auf Veranlassung des Finanz - Ministers sind die interessirten Cabranten zusammengetreten und haben ihren Gesammtbedarf an

alzdraht auf etwa 3 Millionen 2 Hunderttausend Pud jährli an- gegeben. Die russishen Zollämter find angewiesen, die Hälfte des gedachten Betrags unter Abzug der gleifalls von den Fabrikanten gemeinschaftlich sengeNtenton Vorräthe zu dem Zollsatze von 40 Ko- peke'n pro Pud einzulassen,

Der Finanz Minister hat \sich vorbehalten, im Bedürfnißfalle die in Rede stehende Vergünstigung noch auf ein weiteres Viertel- oter Halbesjahr auszudehnen.

Leipzig, 27. August. (Mgdba. Ztg.) Die während der Ergros- woche der biefigen Ostermesse von Vertretern der Textilbranche

abgehaltene Waarenbörse hat so vielseitigen Anklang gefunden, dah eine Wiederholung in Deren Umfange angezeigt erscheint. Die biesige Handelskammer hat daher die Bestimmung getroffen, daß eine Waarenbörse, ohne Beschränkung auf die Textilbrance, in der bevor- stehenden Michaelismesse, und zwar in der Mittagsstunde des 18., 19., 20. und 21. September d. I., in den Räumen der hiesigen Börsenhalle am Brühl, unter Theilnahme von Mitgliedern der Handelskammer, abgehalten werden wird. Die neuesten Zeitungen, Depeschen 2c. liegen in dem genannten Lokale, das bereits von 11 Uhr Vormittags geöffnet sein soll, zur Einsicht aus. :

Im „Dresdner Journal“ lesen wir: Aus Amerika berichtet man fast fortlaufend von immer neuen Verfälscbungen von Genußmitteln. So is nachgewiesen worden, daß Fabrikanten von Fruchtgelées (Jellies) die Abfälle namentli von Aepfeln (Schalen und Kernhäuschen) aufkaufen, daraus einen Saft ziehen, denselben mit Fruchtsvrup würzen, künstlih färben und ihn dann unter dem Namen von Stachelbeer-, Johannisbeer- 2c. Gelée in den Handel bringen. Prof. Leeds am Stephensinstitute fand, daß fast sämmtliche der von ihm unterfsucbten Droguen und Kolonialwaaren verfälscht waren; reines Senfmehl, echter Sago, unverfälschtes Olivenöl sind vollständig vom Markt verschwunden; ein Zucker, der unter dem Namen „New roces8- Mixture“ verkauft wurde, enthielt 20—30 9% Glukose, Pfeffer wird mit gemahlenen Kokusnußschalen verseßt, Weinstein enthielt nur 109% der wirklichen Substanz. Ein fehr umfänglicher Handel wird von Nordamerika aus mit unechten Sardinen betrieben. Wie englische Berichte angeben, finden sich im Distrikt Washington allein nicht weniger denn 22 Fabriken, die sich mit der Produktion diefer Waare beshäftigen. Die Sardinen bestehen aus nichts Weiterem, als aus ausgesuchten kleinen Heringen, die in der bekannten Weise in Metall- büchsen verpackt werden. Das „Olivenöl“, in welches sie eingelegt werden, ist Sesamöl. Die größten Heringe werden dagegen als „See- forellen“ verscickt. :

Die „New-Yorker Hdls.-Ztg.“ äußert si. in ihrem vom 18. d. M. datirten Wochenbericht über die Geschäftslage fol- gendermaßen: Das Geschäft am Waaren- und Produkten- markt, wenn auch im Ganzen genommen befriedigend, kann doch nicht als lebhaft bezeichnet werden. Brodstoffe hatten vorwiegend weichende Tendenz; für Weizen blieb der Erportbegehr gut. Früchte find für sofortige Abladung höher. Baumwolle in disponibler Waare begegnete in den letzten Tagen etwas lebhafterem Erport- und Konfumbegehr, während Termine \chleppendes Geschäft hatten. Rio- Kaffees waren nit ganz so animirt wie in den Vorwochen, west- und ost- indishe Sorten verkehrten dagegen mit wenigen Ausnahmen in fester Haltung. Schmalz begegnete besserem Erportbegehr; Schweinefleisch war bei lebhaftem Spekulation8geschäft starken Preisfluktuationen unterworfen ; Rindfleisch bleibt fest, Speck nominell. Raff. Petro- [eum flau. Terpentinöl war bei größeren Zufuhren etwas matter; Harz unverändert und ruhig. Fremde Manufakturwaaren hatten für die meisten Artikel lebhaftes Geschäft, mit einheimischen Fabrikaten war es dageger fill. Der Jmport fremder Websto sfe beträgt für die heute beendete Woche 2 936 247 Doll. gegen 3 182 748 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Dortmund, 28. August. (E. Ztg.) Die Tendenz des Eisen- ge\chäfts ist auch in der verflossenen Woche unverändert fest ge- blieben, da sich der Verkehr so ziemlich auf der bisherigen Höhe er- halten hat. Jn der Hochofenindustrie kommen gegenwärtig nit viel Abschlüsse zu stande, da die Konsumenten ihren Bedarf für das lau- fende Quartal gedeckt haben und eine Einigung über die Preise pro IV. Quartal mit den Produzenten im Allgemeinen noch nicht erzielt ist. Letztere rechnen auf eine weitere Aufwärtsbewegung der No- tirungen. Für Puddelroheisfen wird bis zu 67 4 pro Tonne verlangt und ift dieser Preis auch in Nothfällen für kleinere Posten angelegt worden. Für längere Abschlüsse hoffen die Abnehmer aber umsomehr billiger ankommen zu können, als die Walz- cisenpreise bei der gegenwärtigen Höhe der Rohmaterialien zu niedrig stehen und daher nur geringen Gewinn lassen. Da der Bedarf an Puddelroheisen noch immer wächst, so beabsichtigen ver- schiedene Hochofenanlagen die weitere Inbetriebstellung von Hochöfen zur Produktion dieser Roheisensorte, In Walzwerkfabrikaten hat sih die Nachfrage im Allgemeinen auf dem bisherigen Niveau er- halten, besonders aber in Stabeisen, Winkel- und Façoneisen, während in Grobblechen die Ordres etwas weniger zahlreich eingehen , fo daß neue Aufträge bei den Blehwalzwerken zu kürzeren Lieferfristen unterzu- bringen find, als solches vor einigen Wochen mögli war. In Feinblechen fängt dagegen ein reger Verkchr an, ebenso in Walzdraht und gezogenem Draht. Die Stahlwerke sind wegen der zahlreichen Bestellungen, die ihnen in festem wie rollendem Eisenbahnmaterial zugegangen sind, lebhaft beschäftigt und können solche Beschäftigung au für mehrere Monate aufrecht erhalten. Unter den neu ausgescriebenen Sub- missionen sind folgende bemerkenswerth: 9173 t Stahlschienen, 1098 t Kleineisenzeug, als Flach- und Winkellaschen, Laschenschraubenbolzen, doppelte Federringe, Unterlagéplatten, Hakennägel und Schienen- \{rauben, alles für die Königliche Eisenbahndirektion zu Bromberg, sowie 250 Stück Eisenschienen à 7,216 m lang u-d 50 Stück Eisen- schienen à 6,590 m lang für dieselbe Direktion. Wie die Stahlwerke, fo haben auch die Kleineisenzeugfabriken fortdauernd viel zu thun und ebenso die Maschinenbau-Anstalten, Gießereien und Kesselshmieden. Im Kohlengeschäft haben sich die Preise weiter befestigt. Absatz und Nachfrage sind andauernd weit bedeutender als im vorigen Jahr um diese Zeit und werden sich voraussichtlid mit dem Beginn des Herbstes noch weiter heben und fo lohnendere Preise herbeiführen.

London, 29. August. (W. T. B.) Wollauktion. Gestrige Preise unverändert. x

Glasgow, 29, August. (W,. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen während der leßten Woche betrugen 13 151 gegen 11239 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Washington, 29. August. (W. T. B.) Der Sat sekretär Folger hat alle noch nit einberufenen und noch nit zur Einlösung gelangten prolongirten 6 prozentigen Bonds zum Umtausch gegen Z3prozentige Obligationen einberufen, Der Betrag der zum Sa Es einberufenen Bonds wird auf 4 Millionen Dollars geschätzt.

New-York. 28. August. (W. T. B.) Weizenverschif- fungen der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Ver- einigten Staaten nach Großbritannien 250 000, do. nach Frank- rei 120 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 100 000, do. von Kalifornien und Oregon na Großbritannien 130 000, do. na anderen Häfen des Kontinents Qrtrs.

Verkehrs-Anstalten. Southampton, 29. August. (W.T. B,) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Donau“ ist hier eingetroffen. New-York, 29, August. (W. T. D) De Dampfer eCrin“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingschce Linie) ist hier angekommen.

Berlín, 30. August 1882.

Nah einer jeßt in den mecklenburgishen Blättern veröffentlich- ten Zusammenstellung haben sich an der unlängst in Schwer in ab- gehaltenen vierten allgemeinen lutherischen Konferenz im Ganzen 504 Personen betheiligt. Von denselben fallen 407 Theil- nehmer oder 80% auf die beiden Großherzogthümer Mecklenburg und 97 = 209% auf die übrigen Länder. Unter den Auswärtigen waren 39 Hannoveraner, 10 Schleswig-Holsteiner, 5 Altpreußen, 9 Sachsen, 7 Lauenburger, 6 Oldenburger, 4 Hamburger und 3 Lübecker. Braun- {weig ürttemberg, Bayern und Amerika waren dur je 2, Reuß à. L,, Oesterreid (Böhmen), Rußland, Dänemark und Frank- reih durch je 1 Mitglied vertreten.

Am 27. August fand zu Rosenberg bei Gadebusch in Medcklenburg-Schwerin an der Stelle, wo Theodor Körner am 26, August 1813 fiel, und bei dem dort im Jahre 1850 vom Guts-

eider Grieffenhagen-Rosenhagen errichteten Denkstein eine von dem S{weriner Militärverein angeregte und von etwa 1000 Per- sonen besubte Feier statt, bei welcher der Redacteur Homann aus Schwerin die Festrede hielt. Wie die mecklenburgischen Blätter mel- den, will Hr. Grieffenhagen zum Frühling 1883 an der Rosenberger Chaussee ein zweites Körner-Monument aus Granit errichten.

Im Wallner-Theater haben, nahdem die Mitglieder von ihren Ferienreisen heimgekehrt sind, die Vorbereitungen für die neue Saison, welche am näbsten Sonnabend eröffnet wird, begonnen. Fur Eröffnungsvorstellung is das Lustspiel von Moser und Schön- thau: „Unsere Frauen“, mit dessen Aufführungen die Wintersaison endete und in dem nun zwei neue Mitglieder debütiren werden, ge- wählt worden. Nachdem dann noch einige andere Lustspiele, in wel- chen wieder neue Mitglieder auftreten werden, in den ersten Tagen der Saifon zur Aufführung gelangt sind, folgt ihnen, etwa in 8 Tagen, als erste Novität das Lustspiel in 3 Akten von E. Pailleron: „Die Welt, in der man sich langweilt“. Se{chs neue Kräfte werden sid dem Stamm der beliebten Mitglieder dieser Bühne, welcher voll- zählig bleibt, in der neuen Saison anschließen.

Im Krollschen Theater trat gestern Hr. Theodor Wachtel zum ersten Male während seines diesjährigen Gastspiels in der Titelrolle der Oper „Alessandro Stradella“ von Flotow auf. Auch diese Rolle gab dem Künstler Gelegenheit, seine herrlihen und un- verwüstlih erscheinenden Stimmmittel glänzend zur Geltung zu brin- gen. Das troß des nicht besonders günstigen Wetters vollständig ge- füllte Pee zollte denn. auch der vortrefflichen Leistung rauschenden Beifall und rief den Künstler wiederholt auf offener Scene nnd noch öster am Schlusse hervor. Die Rolle der Leonore gab Fr. Norbert- Hagen, während die Banditen von den Hrrn. Hennig und Milder recht wirksam dargestellt wurden.

Literarische Neuigkeiten und periodisheSchriften.

Preußisches Verwaltungs-Blatt. Nr. 48. Inhalt: Berechnung des steuerpflihtigen Einkommens bei Veranlagung der Klafsen- wie der Einkommensteuer. Heranziehung der einzelnen Steuerarten als Unterlage für die Vertheilung der Schulsteuer. Vereidigung der Staatsbeamten. Ausführung des Schulaufsichts- geseßes. Aufbringung der Lehrerbesoldungen und Lehrerpensioneu sowie Gewährung von Staatsbeihülfen, insbesondere im Gel- tungsbereihe der Provinzial-Schulordnung vom 11. Dezember 1845. Unzulässigkeit der Gewährung von Staatsbei- hülfen zur Durchführung eines Gehaltssystems mit Dienst- alterszulage oder einer beweglihen Gehalts\kala für Volks- s{hullehrer. Anordnungen zur Gewinnung einer Hand- arbeitslehrerin bei Unwillfährigkeit der Gemeinde. Ueberweisung an die Landespolizeibehörde Zwecks Erkennung der Nachhaft. Auf- nahme in politisbe Vereine. Ersaßtleistung des einer widerredcht- lichen Tödtung Schuldigen an alle alimentationsberehtigten Ver- wandten des Getödteten. Defektenbeshluß sowie Klage aus cinem Defektenbeschluß gegen die Erben des betreffenden Beainten. Ent- schädigung nicht konzessionirter Schlachthausinhaber nah dem Schlacht- hausgeseß vom 18. März 1868, Umfang der Entschädigung. Beihülfe zum gewerbs8mäßigen Glücks\piel Seitens des Wirthes. Ankündigung von Geheimmitteln; Begriff der Geheimmittel. Unterhaltung von Feuerstätten der Häuser. Armen- und Waisen- ordnung für die Stadt Magdeburg.

Politishe Wochenschrift. Nr. 24. Inhalt: Das Reich und die Fürsten. Klöppel : Ein Rükblick auf die preuß.- deutsche Eisenbahnpolitik. Delbrück: Der Kirchenstreit in Preußen. Brentano, die gewerbliche Arbeiterfrage. Bücher, die Frauen- frage im Mittelalter. Ein Beitrag zur Lohn- und Arbeiterfrage.

Neue Deutsche Jagd-Zeitung. Jagen 48. Inhalt: An unsere Leser! Wanderung durch die Wälder aller Zonen, Zur Geschichte des Waldes in den Ostalpen. (Fortsetzung.) Reisen und Jagden in Westafrika. (Fortsezung.) Das Weidwerk und der Schuß im Naturhaushalte. (Fortseßzung.) Naturgeschichtlicbes. Der Jaguar und feine Heimath (mit Abbildung). Einiges über Bâärenjagden. (Schluß.) Zur Zucht der kalifornishen Wachtel (mit Abbildung). Weidmanns Plauderstübchen. Der Jagdhund. Zur Hunde-Ausstellung in Hannover. (Schluß.) Deutscher Jagd- lub. Jagdtashe. Hundemarkt. Anzeigen. i

Illustrirte Berliner Wocenschrift „Der Bär“ (Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W.) Nr. 48. Inhalt: „Er ift verheirathet“, eine Berliner Badenovelle von Hedwig Mügge (Fortseßung); Dr. Wilh. Puhlmann, Generalarzt (mit Porträt); „Was wir auf einer Ringfahrt schauen“, Achtes Kapitel, Handelt von dem „Grunewald“ und den Seen in demselben, von Wilmersdorf, Friêdenau, Dahlem, Shmargendorf, Stegliß und Schöneberg, von Tempelhof, dem „Templerhofe“ und dem „Hanneshofe“ darinnen, und seiner alten Kirche (mit den Jllustrationen „Tempelhofer Dorfstraße, Tempelhofer Kirche und „Potsdamer Bahnhof vom Jahre 1838"); Die Ueber- \{hwemmungen; Der Erfinder der Seßmaschine. Brief- und Frage- kasten. Inserate. E

Deutsche Frauenblätter, allgemeine Zeitung für alle Frauen-Interessen, unter Mitwirkung hervorragender deutscher Männer und Frauen herausgegeben von Anny Wothe (jähr- lih 12 Hefte oder 24 Nummern. Preis vierteljährlih 14 46 Leipzig, Rudolf Linke's Verlag). Nr. 5. Inhalt: Frauen-Liebe und -Leben, von Anny Wothe (Gortsevung). Die Freundinnen, eine Charafkterstudie für junge Mädchen, von Frau Ober-Stabsarzt De, Breithaupt (Fortsetzung). Dornen, aus den Aufzeichnungen eines Freiheitskämpfers, von Paula Strahl. Ohne den Gatten, Novelette von Helene Stökl, Arm und Reich, Novelle von Anny Wothe (Fortseßung), Lose Blätter: Das Shmollen. Perlen. Portrâtskizzen und Erinnerungen: Luise Henriette von Oranien, Kurfürstin von Brandenburg, von Emma Handen. Denker und Dichter: Werbung von Paula Strahl. LWiteraturbriefe einer Dame: 1II, Leipzig im Juni 1882. Moderne Handarbeiten von Olga A. Blumenpflege im Zimmer: Ueber das Pressen von Blumen, von O. Treu. Was sollen wir unsern Kleinen erzählen? Von Thekla Spann-Weber. Briefe über Kinderpflege. V., von Dr. G. Kindergeschibten: Johanna und Hanncben, von B. Klarent. Ueber die Sdo Ring, von E. Schlegel. Kochkunst, von Ida von Gern.

teue Erfindungen zum Nußen des Hauses, Gemeinnütiges, Bücbershau. Räthsel. Briefmappe. Anzeigen. L

Nr. 6: Frauen-Liebe und Leben, von Anny Wothe (Fortsetzung). Die Freundinnen, eine Charakterstudie für junge Mädchen, von Frau Dr. Breithaupt (Sc{luß). Ohne den Gatten, Novelette von Helene Stökl (Fortseßung). Arm und Rei, Novelle von Anny Wothe (Fortseßung). Lose Blätter: Stavoren, einer Sage nacberzählt von Luise Eran. Das weiblihe Herz. Der Frühling. Denker und Dichter: Alte Liebe, aus dem Italienischen des Paolo Mansardo von T. Conradin. Die Wirkung der Musik auf das Gemüth, von Paula Strahl. Weibliche Thätigkeit: Ein Brief an eine Freundin, von B. v. Salk. Deutsche Bäder: Bad Ems, von Adolfine Haupt. Schönheitésvflege: Die Augen. Mode. Von Olga A. Blumen- pflege im Zimmer: Kaktus, Kalla. Briefe über Kinderpflege. Kinderlieder: Sandmännchen, von H. Kletke. Was sollen wir unsern Kleinen erzählen? von Thekla Spann-Weber (Fortsetzung). Hermann. Gpistel, von B. Klarent. Hausapotheke, von Dr. S

errmann. Kocbkunst, von Ida v. Gern. Bücherschau. äthsel. Briefmappe. Anzeigen.

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs-

A 203.

Erste Beilage Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoh, den 30. August

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Prenßischen Staats-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32.

t Inserate für den Deutschen Reihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Exvedition

Steckbriefe und Untereachungs-Sachen.

Subbastationes, Aufgekots, Vorlednngeu!|

1

2, u, dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submigzionen etc.

&«. Verlaceung, Ámortisation, Zinszahlung

x ü. 8. w. vou öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

1882.

| à, Tudustrielle Etavlizzements, Fabriken und Grosshandei,

§, Verachieäene Bekanntmachungen.

| 7. Täterarische Anzeigen,

| 8, Theater-Anzeigen, |} In der Börsen-

| 9, Familiea-Nachrichten. j beilage. P

Interate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haaseustein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annonceu-Bure« aux. Me

Steekbriefe nund Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Zimmer- gesellen August Bartlick, am 21. Dezemder 1838 zu Sornow geboren, welcher flüchtig ist, sich ver- borgen hält, joll eine dur vollstreckbares Urtheil des Königlichen Amtsgerichts I. zu Berlin vom 30. Juni 1882 erkannte Gefängnißstrafe von zwei Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu ver- haften und in das nächste Gesängniß abzuliefern. Berlin, den 25. August 1882. Königliches Amts- gericht I., Abth. 87. Bardua. Beschreibung : Alter 43 Jahre, Größe 1,68 m, Statur kräftig, Haare hellbraun, Stirn breit, Bart Schnurrbart, blond, Augenbrauen braun, Augen blau, Nase lang, Mund ewöhnlih, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht ang, oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch, Besondere Kennzeichen: Auf der rechten Wange, unterm linken inneren Augenwinkel und im Naten, rechts je 1, im Kreuz 3 weiße Narben, am linken Vorderarm, innere Seite, 1 Narbe.

[37750]

Steckbrief. Gegen die unten beschriebene unver- chelihte Auguste Noffz, früher in Stolp, Gr. Auckerstr. 11 wohnhaft, welche sih dann nah Stettin und von dort nach Berlin gewendet haben soll und sich verborgen hält, ist die Untersuhungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Stolp abzuliefern. D. 273/81. Stolp, den 23. August 1882. Königliches Schöffengericht. Ja ene. Beschreibung: Alter 19 Jahre, E 1,60 m, Statur \{lank, Haare blond, Stirn niedrig, Augen blau, Nase ge- wöhnlich, Mund gewöhnlih, Zähne unvollständig, Kinn klein, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund. Be- sondere Kennzeichen: fehlen.

[34488]

Oeffentliche Ladung. In der Strafsache gegen Hennig und Genossen 0. II. B, 34, 82 wird der Mitangeklagte Bäerlehrling Franz Hennig, am 21, Juni 1864 zu Wörlit bei Dessau geboren, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, auf den 30. September 1882, Vormittags 113 Uhr, vor die Strafkammer V. des Königlichen Land-

erits T. hierselb, Alt-Moabit 11/12, 1, Treppe,

aal Nr. 59, zur mündliben Hauptverhandlung über die von demselben gegen das Urtheil des König- lien Amtsgerichts I, zu Berlin vom 24. März 1882 eingelegte Berufung geladen. Nach 8. 370 der Reno diing wird im Falle des unent- \chuldigten Ausbleibens die von Hennig eingelegte Berufung verworfen werden. Berlin, den 20. Juli 1882, Köriglihe Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht T. (Unterschrift.)

Der Ersahtreservist und Knecht Gottfried Friedrich August Severin aus Rogäâßtz ift dur rechtskräftiges Er- kenntniß der Königlicben Stadt- und Kre1sgerichts- Deputation zu Wolmirstedt vom 8. September 1879 wegen Auswanderns ohne Consens zu einer Geld- strafe von 20 Mark, der im Unvermögensfalle 6 Tage Haft substituirt, verurtheilt. Die Strafe hat nit vollstreckt werden können, da der Aufent- halt des Severin unbekannt ist. Es wird deshalb ersucht, denselben im Betretungsfalle anzuhalten, die erkannte Geldstrafe von ihm einzuziehen event. die substituirte Haftstrafe gegen ihn zu vollstrecken und von dem Geschehenen hierher Anzeige zu maden. Wolmirstedt, den 26. August 1882, Königliches Amtsgericht.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[37673] Oeffentliche Zustellung.

Der Fuhrmann Jacob Müller zu Eichen, ver- treten durch den Rechtsanwalt Salzmann zu Siegen, klagt gegen den Hermann Giesler, früher zu Eichen, jeßt seinem Aufenthalt nach unbekannt, wegen Er- zwingung einer Auflassung zum Grundbuch, mit dem Antrage: seinen Antheil an dem im Grundbu voa Eichen Bd. 1IV Blatt V. verzeichneten Grundstücken tue II. Nr. 93 und 94 Kat.-Gem. Eichen dem Kläger aufzulassen und ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Siegen auf

den 11. Oktober 1882, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwee der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der E bekannt gemacht.

Siegen, 24, August 1882,

Dick, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[37663] Oeffentliche Zustellung.

Die Handlung Gebrüder Fraenkel zu Berlin, Spandauerstraße Nr. 15 wohnhaft, vertreten durch die Rechtsanwälte Justizrath Engelhardt und Tichauer, klagt gegen

den Kaufmaun Adolf Wittenberg, früher in Berlin wohnhaft gewesen, Feot von unbekanntem Aufenthalt, wegen einer Waarenschuld von 70 4 55 -Z, sowie wegen einer dur eon vom 16. Juni 1882 auf ihn über Egangenen iethsforderung des Bäer- meisters G annstedt hierselbst im Betrage von 262 ÆA 50 mit dem Antrage, 1) ouf Zablung a, von 70 M 55 S nebst 6% Zinsen seit dem 21. Februar 1882, b. von 262 ÆA 50 A4 nebst 5% Zinsen von je

2) den in Sachen Gebrüder Fraenkel c./a. Witten- berg (Aktenzeihen des Amtsgerichts I. zu Berlin Abthl. 44 6. 456. 82) durch Beschluß vom 19. Juni 1882 ausgesprochenen Arrest für gerechtfertigt zu erklären und die Kosten des Arrestverfahrens, sowie die Kosten des Rechts- streites dem Beklagten aufzuerlegen, das Urtheil auch gegen Sicherheitsleistung für vorläufig vollstreckbar zu erklären,

und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Kö- niglihen Landgerihts T. zu Berlin, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer 46, auf den

24. November 1882, Vormittags 102 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

Auszug der Klage bekannt gemacht. Berlin, den 25. August 1882,

Wiechel, Gerichts\{hreiber des Königlichen Landgerichts I. Civilkammer II.

[32554] Aufgebot.

Der E und Orts\{chulze Karl Heinrich Zähnichen in Klein-Crostiß hat das Aufgebot des seit dem 25. Juni 1879 vermißten Sparkassenbuchs Nr. 11 521 der Stadtsparkasse zu Delißsch, lautend auf den Namen Guftav Jähnichen in Klein-Crostitz mit einer Einlage von 290 4 21 S beantragt. Der Inhaber dieses Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 24, Oktober 1882, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und das Sparkassenbuch O widrigen - falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Delitsch, den 22. Februar 1882,

Königliches Amtsgericht.

Gor (6804) Ausgebot behuf Kraftloserklärung ciner Urkunde. Auf Antrag der Wittwe des Tischlers Wilhelm Mahler, Adelheid, geborenen Friederihs hierselbft, wird der unbekannte Inhaber des Einlegebuchs der (alten) Sparkasse hierselb, Nr. 9530, am 2l. Ja- nuar 1880 auf den Namen der Frau Mahler mit einer Einlage von 280 M. eröffnet und gegenwärtig ein Guthaben von 429 4 05 4 nahweisend, hier- mit aufgefordert, spätestens in dem zum weiteren Verfahren auf Mena, den 21. November 1882, tahmittags 4 Uhr, anberaumten, unten im Stadthause hierselbst, Zimmer Nr. 9, stattfindenden Termine unter An- meldung seiner Rechte die gedahte Urkunde hier vorzulegen, widrigenfalls letztere für kraftlos erklärt werden soll. Bremen, den 7. Februar 1882, Das Amtsgericht. (gez.) Blendermann. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichtsschreiber.

[37661] Aufgebot.

Auf dem der Ehefrau des Klempnermeisters Dalmahey, Louise, geb. Kausche, zu Vorsfelde zuge- hörigen Bürgerwesen No. ass. 121 zu Vorsfelde sind aus der Obligation vom 5. April 1850 600 M nebst Zinsen zur ersten Hypothek im Grundbucbe eingetragen und, laut der unter der Obligation ge- seßten Bescheinigung vom 24, September 1881, zu- leßt an den Partikulier Louis Greve daselbst ab- getreten resp. auf dessen Namen umgeschrieben. Nachdem nun sfolhe Scbuld- und Hypotdeken- urkunde abhanden gekommen, werden, auf den An- trag des genannten Gläubigers, die unbekannten In- haber bersälben hiermit aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine,

am 28. Oktober d. J., 10 Uhr Morgens, sih hier zu melden, widrigenfalls die Urkunde dem Eigenthümer des verpfändeten Grundfstücks resp. der Schuldnerin und deren Rehtsnacfolgern gegenüber für kraftlos erklärt werden wird.

Vorsfelde, den 20. August 1882.

Herzoglicbes Amtsgericht. (gez.) A. Ludewig.

MSESMI Aufgebot behufs Kraftloserklärung einer Urkunde. Au Antrag des Dienstknehts Conrad Biester aus

Engelbostel, zur Zeit in Cananohe, wird der un-

bekannte Inhaber der gerictlichen , bescheinigter

29 fen verloren gegangenen Schuldverschreibung vom

22. Januar 1876, Inhalts welcher der Brinksitzer

or Bier in Engelbostel dem Antragsteller onrad Biester ein Darlehn von 2400 A zu

(Gulven bekannt und die Brinksiterstelle Nr. 34 in ngelbostel zur Hypothek bestellt hat, aufgefordert,

seine Rechte an dieser Urkunde spätestens im Ter-

mine am 20. Dezember 1882, Morgens 11 Uhr, allhier unter Vorlegung der Urkunde anzumelden, widrigenfalls diese Ee raftlos erklärt werden soll. Hannover, 11, August 1882, Königliches Amtsgericht, Abtheilung 18, gez. Pagenstecher. usgefertigt :

87 M 50 seit dem 1. Mai, 1. Juni und 1, Juli 18,

[37667] Aufgebot. Der Bauer Menrad Elbs in Tettnang hat das Aufgebot 1) eines der Pflegshaft des in Rußland vermißt zurückgebliebenen Xaver Wagner von Kaufbeuren von Johann Straßer und dessen Ehefrau Ca- tharine, geb. Wagner, für das an sie im Be- trage von 591 Fl. 10 Kr. ausgeseßzte Vermögen des Wagner unterm 16. Dezember 1823 gus- gestellten Kautions-Instruments, 2) eines der Johann Straßer, Schusters Wittwe, für eine Kaufschillings\{huld des Menrad Elbs im Betrage von 1800 Fl. unterm 5. Mai 1851 ausgestellten Pfandbuchsauszug, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf- gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 28. März 18883, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerihte anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur- kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Tettnang, den 22. August 1882. Königliches Amtsgericht.

H. R. Mayer. Z. B.: Gerichtsschreiber Schmitt.

[37767] Oeffentliche Aufforderung.

Johann Hartmann Müller, Sohn der Eheleute Johann Caspar Müller und Elisabeth, geb. Lehning, von Bruhkoebel, geboren daselbst am 6. März 1812, und seit mehr denn 30 Jahren bescheinigter- maßen verschollen,

oder seine etwaigen Leibeserben haben bis zum Termine am 6. November cr., 11 Uhr Vor- mittags, da sein Bruder und Vormund Caspar Müller I. von Bruchkoebel das Aufgebotsverfahren beantragt hat, sih zu melden, widrigenfalls Johann Hartmann Wüller für todt erklärt und wegen Ver- abfolgung seines Vermögens - von ca. 100 M an seine vermuthlichen Rehtsnacfolger das Geeignete veranlaßt wird.

Hanau, am 26. August 1882.

Königliches Amtsgericht. I. Brokhoff.

[24783] - Ediftalladung.

Auf Ediktalladung und Todeserklärung na- benannter abwesender und vershollener Perfonen ist angetragen :

1) des Schiffers Johann Hinrih Auffarth aus Ganderkesee, Sohn des weil. Johann Christian Auffarth und der weil. Margarethe, geb. Auffarth, zu Ganderkesee, geboren 1809 April 3.,, welcher in den Jahren 1829 oder 1830 mit einem holländischen Schiffe von Amsterdam aus als Matrose in See gegangen und wahrscheinlih verunglüt ist ;

2) des Matrosen Johann Brüggemann aus Habbrügge, Sohn des Köters Diedrid Brügge- mann und der Margarethe, geb. Oetken, zu Bürstel, geboren 1834 Septbr. 18., welcher mit dem Bremer Schiffe „Emma“, Kapitän Hohorst, 1875 Dezbr. 29. die Westküste von Afrika verließ und mit dem Schiffe „Emma“ verschollen ist ;

3) des Diedrich Addics s. Schröder, unche- liher Sohn der weil. Anna Dorothee Hillmann aus Delmenhorst, geboren am 19. August 1819, welcher in Butjadingen vor c. 30 Jahren ohne festen Aufenthalt gearbeitet hat und beim Eisgang der Weser ertrunken sein foll;

4) des Arend Hiurih Staffhorst, Sohn der weil. Eheleute Baumann Johann Staffhorst und Catharine Elisabeth, geb. Vesting, zu Hasbergen,

eboren 1834 Juni 20., welcher 1855 von Bremer- Giiven aus zur See ging, und von welchem seit 1858 keine Nachrichten eingegangen sind;

5) des Diedrich Cassebohm, Sohn des 1oeil, Köters Jacob Cassebohm und der Gretje, geb. Rulfs, zu Teklenburg, Gemeinde Altenes, geb. 1831 August 17., welcher auf einem \üdamerikani- {en Schiffe als Matrose gefahren hat und seit reihlich 20 Jahren verschollen ift;

6) des Nicolaus Kreye, Sohn des weil. Köters Johann Friedrich Kreye und der Gretje, geb. Kahlen- berg, zu Lemwerder, geboren 1831 November 23., welcher in den Jahren 1850/51 auf der amerikanischen Brigg „Caroni“ gefahren und auf der Reise von aracaino nach New-York über Bord gefallen

ein soll;

7) des Johann Fricdrich Moriß, Sohn des Seefahrers Hinrih Moriy und der Meta Marga- rethe, geb. Meyer, zu Altenes, geboren am 13. Juni 1843, welcher 1861 als Matrose von Bremerhafen aus mit dem Swiffe „Leocadia“ in See gegangen ist, in Baltimoor aber das Schiff verlassen hat und seitdem verschollen ist.

Die unter 1——7 avfgeführten Abwesenden werden daher hiermit aufgefordert, \sih in dem auf

. den 21. Februar 1883 anberaumten Termine zu melden, unter der Ver- warnung, daß sie für todt erklärt und ihr Ver- mögen den in Folge ihres Todes dazu am nächsten Berechtigten verabfolgt, auch [weit sie eine Ehe- attin fr hinterlassen, dieser die Rehte und Eigen- schaften einer Wittwe beigelegt werden soll.

Zugleich werden alle Erben der sub 1 bis 7 oben genannten Abwesenden und alle zur ete e in deren Vermögen sonst berufene Personen bierdur gusgefordert, n dem obigen Meldungstermine ihre

n

Steffen Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts,

Ansprüche anzumelden unter der Verwarnung, daß, soweit niht etwa von den Verschollenen Luder:

lassene leßtwillige Verfügungen ein Anderes be- stimmen,

a. wenn sich Niemand meldet und als berechtigt legitimirt, das Vermögen des Verschollenen für erbloses Gut erklärt, im entgegengeseßten Falle aber den sich als berechtigt Legiti» mirenden eingehändigt werden soll, und

. der nah dem Aus\{lusse fich meldende und [egitimirende Berechtigte alle nah dem Aus- \{lusse bis zur Anmeldung in Betreff des Vermögens des Verschollenen getroffenen Ver- fügungen anerkennen muß und keine Rech- Anrug f fordern fann, sondern sein Anspruch {i auf die Bereicherung Derjenigen, welchen das Vermögen ausgehändigt ist, mit Ausschluß der erhobenen Nußungen be- schränken soll.

Ferner werden alle Diejenigen, welche Forderungen an die obgenannten Verschollenen zu haben glauben, zur Angabe in obigem Termine aufgefordert unter der Verwarnung, daß die Forderung des nach dem Aus\lusse sich Meldenden fich Denjenigen, welchen das Vermögen eingehändigt ist, gegenüber auf deren Bereicherung unter Aus\chluß der erhobenen Nuzun- gen beschränken soll.

Schließlih werden Alle, welche von dem Leben oder Tode der sub 1 bis 7 oben aufgeführten Ver- {ollenen Nachrichten besißen, aufgefordert, solche gegen den obgedahten Termin dem unterzeichneten Gerichte mitzutheilen.

Aus\ch{lußbescheid erfolgt am

E, 25, Februar 1883, wird jedoch nur in den Oldenburgischen Anzeigen bekannt gemacht.

Delmenhorst, 1882, Mai 13.

Großherzogliches Amtsgericht. Wolff.

[37669 , Nacitehend verzeihnete Perjonen werden beschul- digt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne rlaubniß das Bundes- ebiet verlassen oder nah erreichtem militärpflichtigen

er D außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben.

Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 St.-G.-B.

Dieselben werden auf

Maa, den 10. Oktober 1882,

; ormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts eas Justizpalast, zur Hauptverhandlung ge- aden.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von der Erfaßkommission über die der Anklage zu Grunde Regen Thatsachen ausgestellten Er- klärung verurtheilt werden, nämlich:

1) Fitte, Ludwig, geb. am 21. Juni 1858 in Dieuze, 2) Laurent, Karl, geb. am 28. August 1858 in Dieuze, 3) Coleur, Johann Prosper, geb. am 18. April 1858 zu Vergaville, 4) Reguer, Johann Peter, geb. am 30, August 1858 zu Vergaville, alle zuleßt in ihren resp. Geburtsorten wohnhaft, 5) Poirier, Johann Baptist, geb. am 7. Juni 1858 zu Lagarde, zuleßt in Bourdonnay wohnhaft, 6) Poirson, Julius Etienne, geb. am 7. Novem- ber 1858 zu Lagarde, 7) Simon, Hypolit, geb. am 30. April 1858 zu Se, 8) Mittelbronn, Sylvain, geb. am 12. November 1858 zu“ Vié, die drei leßteren zuleßt in ihren resp. Geburtsorten wohnhaft, e

Dur Beschluß der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Mey vom 8. August 1882 wird zugleih zur Deckung der die Angesculdigten möglicher- weise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Daron Reiche befindliche Vermögen der Angen digten mit o R T belegt und zwar in Gemäßheit des §8, 140 Abs. 3 und V. 326 St. P. O.

Mey, den 26. August 1882. Der Kaiserlihe Erste Staatsanwalt.

[37752

In Saen der Firma Blume & Co. hierselbst, Klägerin, wider die Firma Pfeifer & Rüger hier- selbit, Beklagte, wegen Wecselforderung, wird, nah- dem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme der der Beklagten gebörigen in cins gezogenen Grund- stüde, als:

1) das Nr. 102 Blatt V. ded-Frelverises Hagen an der Hamburzgerstraße hierselbst belegene Grund- ffüdck zu 6 a 41 qm

2) die auf dem Feldrisse Hagen de 1873 Blatt V. mit Nris, 10la. und 101b. bezeihneten, am kleinen Mittelwege belegenen Parzellen zu resp. 49 a 61 qm und 44 a 19 qm,

zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 18. August 1882 verfügt, au die Eintragung Beles Me fralles im E uhe pu 21. Ce m. erfolgt ift, Termin zur Zwangsve erung den 30. November Se Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtösgerihte Zimmer Nr. 37 angeseyt n wel die Hypothekgläubiger die Hvpot ekenbriefe zu überrei haben. Van es den 24 August 1882. Herzog iches Amtsgericht. VII. v. Praun.