n
wes
din, Mie: ente mot t m A D T
Bet Bai ti A E Rit Au E E V R Q vid BnÊ: 2E R ao 1 m, wis Lad E A bie me z ? I
E a I E O
"eid Cg E bett D I E E
ati t a
iner gegen Ende September einzuberufenden großen Enquete-
inte ist überall rihtig befunden. de zwishen Freiburg und Hugstetten wird allmälig umgebaut und hat 3. Z. zur Q — und zwar auf der dem Bahnhofe Freiburg zunächst liegenden — eiserne Querschwellen und auf dem anderen Theil, wozu au die Entgleisungsstelle zählt, hölzerne Querschwellen. — Die bisherigen Erhebungen und Untersuchungen geben na Ansicht des Kommissars der Vermuthung ziemlich sicheren Anhalt, daß der Lokomotivführer die vorgeschriebene Geschwindigkeit niht unwesentlih überschritten haben dürfte und daß event. au das Bremserpersonal nicht mit gespannter Aufmerksamkeit seinen Dienstfunktionen nahgekommen sein wird.
Gericht und Staatsanwalt sind in vollster Thätigkeit.
— Die Reichsbank hat den Diskont für Wechsel auf 5, den Lombardzinsfuß auf 6 Proz. erhöht.
— Der General-Lieutenant z. D. Baeyer, Präsident
des geodätischen Jnstituts und des Centralbureaus der Euro- eig Gradmessung, ist aus Marienbad hierher zurück:
Breslau, 7. September. (W. T. B.) Corpsmanöver des V, Armee-Corps supponirten Feind war ein äußerst glänzendes militärisches Schauspiel. General. von Stiehle führte im hauptsächlih von
fanterie und Artillerie geführten Gefeht das V. Armee-
rps (Nord:Corps) gegen die vom Feinde (Süd-Corps) besetzte
usseelinie Stuben-Neudorf vor, nahm diese Dörfer in einer ausgezeihneten Gefehtsordnung — die Artillerie in der linken Flanke vorgezogen — mittelst frontalen Sturmangriffs und warf den Gegner mit Geschüßfeuer über den Oderstrom zurü. "Die Kavallerie kam wenig zur Aktion. Jhre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin weilte während des Gefechts zu Pferde in der Nähe Jhres Husaren-Regiments. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz folgte dem Gefecht meist bei dem supponirten Feinde. Die Uebung {loß auf dem gestrigen Paradefelde mit einem stehenden Feuergefecht auf der ganzen Front. Das Wetter war trübe, aber ohne Regen. — Die Truppen des VI. Armee- Corps haben Morgen Ruhetag, das für den 9. d. M. an- geseßt gewesene Corpsmanöver des VI. Armee-Corps fällt aus, anstatt desselben findet am 9. d. die Parade statt.
Breslau, 8. September. (W. T. B.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm, der Großfürst und die Groß- fürstin Wladimir, der Herzog von Sachsen -Alten- burg und der Erbprinz von Sachsen-Meiningen r Sich auf Einladung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen
[bret heute Vormittag 10 Uhr mittelst Extrazugs nah S@loß Kamenz begeben, woselbst ein Dejeuner von 16 Ge- dedcken stattfindet. Die Nückkehr nah Breslau erfolgt heute Nachmittag 31/2 Uhr. — Jn dem Befinden des Generals von Tümpling ist eine Besserung eingetreten.
Kiel, 6. September. (Kiel. Ztg.) Zur Enthüllung des Sl Adalbert-Denkmals am 16. d. M. werden sämmtliche Marinetruppen der Wilhelmshavener Garnison, von Seiten der Schiffe des Panzergeshwaders und vom Artillerieschif „Mars“ je ein Detachement von 100 Mann und von Seiten der im Hafen anwesenden Fahrzeuge je ein Detachement von -30 Mann in Parade aufgestelt werden. Die Enthüllung des Denkmals, bei wéelcher ein höherer Marineoffizier eine Rede hält, findet um 12 Uhr Mittags statt. Nachdem dann der Chef der Admiralität das Denkmal der Stadt Wilhelmshaven übergeben, wird Se. König- Tihe Hoheit der Prinz Heinrih mit dem ge- Jammten Offiziercorps das Denkmal umschreiten und in Augenschein nehmen. Hierauf wird Sich der Prinz mit dem Gefolge nah der Kaiserlihen Wezxst begeben, um daselbst die Taufe des Aviso „Ersaß Grille“ zu vollziehen. Danach erfolgt der Stapellauf des Aviso. Nach Beendigung dieser Feierlichkeiten soll inm Marine-Offizierkasino ein größeres Diner stattfinden.
Vayern. Würzburg, 7. September. (W. T. B.) Heute früh ist auf dem Bahnhof Jphofen ein Güterzug in Folge einer falshen Weichenstelung verunglückt. Die Lokomotive durchbra die Drehscheibe und die Wagen stürzten
übereinander. 3 Personen blieben todt, 9 Personen wurden verwundet,
__ Sachsen. Dresden, 8. September. (W. T. B,) Der König, die Königin, Prinz Georg, Prinzessin Mathilde und Prinz Friedri August sind heute Vormittag zum Besuch der R Landesausstellung nah Zwickau ab-
Das heutige gegen einen
ur wg 2 f rue L E Ueber den Auf- en er Großherzoglichen Herrschaften in Ba Kreuth berichtet die „Karlsr. Bla Ea des
War au der Aufenthalt von der Witterung nur wenig begünstigt, so sind denno die von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge erhofften günstigen Wirkungen in vollstem Maße eingetreten. Der Großherzog ist wesentlih gestärkt und gefräftigt, sowie von dem Kuraufenthalte höchst befriedigt nah
Ee IRREE.
Freiburg i. B., 7. September. (W. T. B.) re Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden ia heute von Schloß Mainau hier CRENTEUeR und hat den bei dem Eisenbahnunglück bei Hugstetten Verwundeten, die sih Mo hiesigen Hospitälern befinden, einen Besuch abge-
attet.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 8. September. (W. T. B. Der Kaiser hat die Reise nach den südlichen Provinzen Lu angetreten und wird am 17. d, mit der Kaiserin und dem Kronprinzlichen Paare in Triest zum Besuche der Aus- stellung eintreffen. Jn allen Provinzen, welche der Kaiser berühren wird, werden roßartige Vorbereitungen zu einem festlihen Emp}ange getroffen.
Triest, 7. September. (W. T. B.) Wie verlautet, soll ein von hier gebürtiger und stellenloser Kellner, Namens Contento, verhaftet worden sein, der in dem dringenden Verdachte steht, bei dem Fadckelzug am 3. v. M. die Bombe vor dem Hause Nr. 9 am Korso geworfen zu haben.
Agram, 5. September. Das Amtsblatt veröffentlicht die Einberufung des Landtages für den 5. Oktober. — Die „Agramer Zeitung“ meldet: Gestern fand eine Kon-
enz aller drei Ressorthefs unter dem Vorsiße des Banus und wurde beschlossen, die von den einzelnen Chefs aus- gearbeiteten Entwürfe über die Verwaltungsreform
Der Oberbau der
würfe Komit
Novell
macht
das
waren
alle an sie die
fälle in
der ei! jenigen würdig
sichtigte
finden. fürchtet
worden.
lands, \chicckten,
versuche
, Sp weiteren
um die
Die tü
sicherung Vernehm
konven
abweicht, ging in geben.
die Konv
Kommission vo Berathun;
Jn Aden kamen keine Pil spät Abend im Außenhafen Kohlen ein. 27. August wurde fallen und starb. Das Schiff wurde sofort 4 Meilen entfernt von anderen Schiffen gelegt und jeder Verkehr mit dem- selben untersagt. Es kam fein Fall mehr vor bis zum Ab- gange der „Hesperia“ am 6. August nah der Jnsel Kamaran ) then Meeres, wo die „Hesperia“, wie Pilgerschiffe strenge Quarantäne halten muß, ehe Seit Oktober 1881 sind ten; die Gesundheit ist werden,
am Südende des Rot
keine Cholerasälle tin Aden vorgekomn dort gut. Es mag noch hinzugefügt leßten telegraphishen Nachrichten aus Jndien keine epidemische In Bombay waren nur ?7 Cholera- den leßten 14 Tagen vorgekommen, in Madras keiner, 1 im fünfjährigen Mittel.
Jrland hat den reumüthigen antworten lassen, daß er von i 1 suhung Kenntniß nehmen und die- wieder in den Dienst eintreten lassen wird, die dessen
Cholera dort herrschte.
in Calcutta 14, gegen 2 Der Lord-Lieutenant von Konstablern von Dublin
Der V aller Fürbitten hat Lord
erhaltenen Schreiben von und Oberscherif der Stadt Dublin, Mr. Gr dessen Absicht zu sein, die von ihm nach von dem Richter auferlegten dreimonatlichen Bürgschaft verweigern zu wollen niht eher in Freiheit gesezt werd weiteren Frist von drei Monaten, welhe Ende lisht, um welche Zeit i ÜüÜberreiht werden wird. haltenen Versammlung der Stadtverordneten ist Hrn. Gray das Ehrenbürgerrecht der Stadt zuerkannt
— 8, September. einem Artikel über die
große militärishe Stärke,
Wahrung der deutschen Jn päischen Frieden zu stören, habe auch jedwedes Unternehmen verei sihtlih Unheil angerichtet haben würde. Bismarck beständiger
d, M. 176 Personen an der Ortschaften 368 Personen,
Griechenland. Zwischen den griechischen körpern, welche einander in
Waffenstillstand auf Gr1 Ausbruch des bewaffneten Kon und sind die beiderseitigen
erlassene Proklamation, daß die Egypter si, sobald die unterwerfen würden,
im Auslande ein die Prokl telegraphish zugehen lassen, — Wie verlautet,
klamation, welher von
vor: eine Verwaltungsreform mit
atsbehörde als zweiter Jnstanz, sodann Entwürfe über die Gehalte der Regierungsbeamten und über die Organisation der Gerichte und Staatsanwaltschaften und \chließlich eine
e zum Volksschulgeseß.
Großbritannien und Jrland. London, 6. September. (Allg. Corr.) Prinz Albert Victor von Wales, der älteste Sohn des Prinzen von Wales, wird demnächst als Seconde- Lieutenant in eines der Kavallerie-RN eintreten.
Das Befinden
versammelt.
In Betreff der Cholera am Rothen Meere wird vom indischen Amte folgende Mittheilung Reiner] hi
ein Heizer
deren Pilger in Jedda landen darf.
ngeleiteten Unter
zu sein schienen.
(W. T. B.) sein großer mäßigender Einfluß in stets mit Erfolg u
Entmuthigung aller zu danken, daß England jeßt seine Au
ten lösen könne. Deutschland sei ledigli auf des Friedens bedacht und hakte Alles auf
lung der egyptischen ten zu machen.
Dublin, 8. September. lassenen Polizeibeamten sind
Angelegenheit zu
(W. T. B.) 208 wieder an
anien.
Nachrihten aus Manila starben
Athen, 5. September. und türkische
rkishen Journale billiaen die v
en nah wird die
tion zunächst paraphirt und ad referend
weil er von dem gestern veröffentlihten Wortlaute der Pro- dem ursprünglih ihm mitgetheilten
niht früher Kenntniß erhalten hatte. olge dessen nah Therapia, um Au
ie Vorbehalte der türkischen Bevollmächtigten, welche
ention gleichfalls paraphirten und ad re
rzulegen. Die Regierung wird erst nah den gen dieser Kommission ihren end punkt bezüglih der zur vorläufigen Allerhö unterbreitenden Vorlagen präzisiren. Bisher
egimenter der Haustruppen
Be des Erzbischofs von Canterbury befriedigende Fortschritte und flößt keine ernste Besorg- niß mehr ein. i n Preston isst das Gildenfest einigermaßen dur etter gestört. Der Herzog von Cambridge hat an Stelle des Herzogs von Albany den Ehrenvorsiß übernommen. Jm Krystallpalast fand eine nationale Jubelfeier der Mäßigkeitsgesellschaften statt. An 50—60 000 Menschen
„Hesperia“ fam am 26. Juli von
den an. Ès hatte 498 Pilger, die nach Mekka wollten. Mannschast und Pilger befanden sih bei Ankunft gesund und während der Ueberfahrt war kein Cholerafall vorgekommen. ger ans Land, das Schiff nahm Am Morgen des von der
izekön ig hat wegen der Polizeikrisis seine beab- Rundreise im westlihen Jrland vershoben. — Troß i Spencer das über den Agrarmörder Hynes verhängte Todesurtheil bestätigt und es wird die Hinrichtung des Delinquenten in Limerick am 11. d. statt- Da anläßlih der Hinrichtung Ruhestörungen be- werden, ist die Garnison von Limerick um 100 Mann atis worden. « t i ah einem gestern von der \städtishen Behörde zu Cork dem inhaftirten Parlamentsmitgliede
Ablauf seiner ihm Haftzeit zu stellende ,„ Und derselbe wird daher en, bis nah
hm das Ehrenbürgerrecht der Stadt In einer besonderen, gestern abge-
B.) Die „Times“ sagt in gegenwärtige Stellung Deutsc-
rif das gebietende Ansehen seiner gc- weitsehenden Diplomatie habe unter gleichzeitiger teressen jedweden Versuch, den euro-
telt, welches selbst unab- Es sei des Fürsten
geboten , die Behand-
Von den ent-
Madrid, 7. September. (W.
Cholera, in den benachbarten
el 1 leßter Zeit wiederholte Kämpfe streitigen Grenzpositionen geliefert hatten, ist cin 1nd des Besißstandes vor wassneten Konflikies zum Abschlusse gekommen eindseligkeiten eingestellt worden. Zwischen den l abinetten werden mittlerweile Unterhandlungen in Betreff der Feststellung der definitiven
Türkei.
Grenzlinie gepflogen. Konstantinopel, 7. September. (W. T. B.)
sprehen die Hoffnung aus, türkishen Truppen ankämen, und geben dem Vertrauen auf die Ver- en Englands bezüglich Egyptens Ausdruck. Dem Pforte noch heute ihren Vertretern amation enthaltendes Rundschreiben
hat Lord Dufferin die Militär-
ültigen Stand- en Sanktion zu liegen vier Ent- Einführung der
gemacht: Das Bombay in
Cholera be-
daß nach den
ay, scheint ‘es
Ablauf einer Februar er-
von Waterford
Europa, seine
nterdrückt. Es
Einmischungs- fgabe in Egyp- die Erhaltung
einer lofkalisir-
gestellt worden.
T. B.) Nach dort am 6,
(Pol. Corr.) n Truppen-
om Sultan
um genommen,
Said Pascha fflärungen zu
men, betreffen den Art. 2 der Konvention, welcher Bestim-
mungen bezüglih des Ortes trifft, an welchen si die türki- schen Truppen begeben sollen. E E
Numänien. Bukarest, 7. September. (W. T. B.) Nachdem in Verfolg rihterliher Entscheidung die Verlegun des Sißes der rumänischen Eisenbahn-Aktiengesell- \{chaft von Berlin nah Bukarest in das Berliner Handels- register eingetragen ist, wird unverzüglih mit den Maßnahmen der formellen Auflösung der Gesellschaft vorgegangen werden,
— (W. T. B.) Die Nachrichten von der bevorstehenden Zusammenkunft der Könige vonRumänien und Serbien mit dem Fürsten von Bulgarien werden hier an maßgebender Stelle als Erfindungen bezeichnet.
Nuߧland und Polen. St. Petersburg, 6. Sep- tember. Das „Journal de St. Pétersbourg“ veröffentlicht den Gesetzentwurf über das Wechselrecht, wie derselbe in den leßten Berathungen der Spezialkommission festgestellt worden ist. Der Gesezentwurf soll dem Reichsrath in der Se sfion 1882—1883 vorgelegt werden und wird jeßt bekannt gemacht, damit sih die Jnteressenten über denselben äußern können. Wechselfähig ist nah dem Entwurf Jeder, der ih durch Ver= träge verpflihten kann.
— 8. September. (W. T. B.) Der Kaiser und die Kaiserin, sowie die Großfürsten sind gestern Nachmittag wohlbehalten wieder in Peterhof eingetroffen. — Der Für von Montenegro empfing gestern den Besuch des Groß- fürsten Nicolai Nicolajewitsh und erwiederte später denselben.
Dänemark. Kopenhagen, 5. September. (Hamb. Corr.) Seitens der hauptstädtishen Bürger-Repräsentation wurde f. Z. eine Kommission niedergeseßt, um Mittel Vvorzu= schlagen, welche geeignet sind, dem Üeberhandnehmen des Branntweintrinkens Einhalt zu thun. Die Kommiision hat fürzlich Bericht erstattet, welcher in gestriger Sißung der Bürger-Repräsentation zur ersten Berathung stand. Die Kom- mission beantragt : 1) die Zahl der Wirthshäuser zu be- schränken, 2) die Wirthshäuser einer strengeren Kontrole zu unterwerfen und 3) bessere Wirthshaus-Lokale herzustellen. Von den gegenwärtig bestehenden 1350 Wirthshäusern Kopen- hagens sollen 1050 beseitigt werden und also nur 300 ver- bleiben, leßtere “jollen eine jährlihe Schanksteuer von 200 Kronen (gegenwärtig 60) zahlen, während den Besitzern der zu shließenden Wirthshäuser eine Entschädigung von ‘300 Kronen gezahlt werden soll. Der Vorsißende der Kommission, Bürger- meister Hansen, übernahm das Neferat und empfahl die Annahme der Kommissions-rorschläge, welche auch im Allgemeinen Zustim- mung fanden. Mehrere Bürger: Repräsentanten empfahlen die Einführung des Gothenburger Systems, welches den Brannt- weinhandel und den Auss\chank von Branntwein monopolisirt. Hiergegen machte der Referent der Kommission indessen geltend, daß es sih nicht empfehle, das Bestehende mit einem Schlage über den Haufen zu werfen. Das Gothenburger System sei nicht ganz und gar zu verwerfen und könne man gerade durch die Annahme der Kommissionsvorschläge die Einsührung defs- selben vorbereiten. Die zweite Berathung des Gegenstandes. findet nähste Woche statt.
Afrika. Egypten. Alexandrien, 7. September. (W. T. B.) Bei einer von den englischen Truppen von Ramleh aus unternommenen Rekognos3zirung wurde am linken Ufer des Mahmuhdieh- Kanals ein Haus zerstört, von welchem aus den Egyptern zur Nachtzeit durch das Ahb- brennen von Feuern Signale gegeben worden waren.
Kassassin, 7. September. (W. T. B.) Die englischen Truppen unternahmen heute früh 3 Uhr eine Rekognos - zirung. General Wilkinson und Oberst Buller rückten mit einem Detachement indischer Kavallerie und beritten gemachter nfanterie bis auf eine Meile von Telelkebir vor und ob- servirten die Stellungen des Feindes. Bis zum Rückmarsch
A englischen Truppen ließ sich von den Arabern Niemand ehen.
Dort Said, 6; September. (W,. T. B.) Jn Folge eines zwischen den englishen Behörden und der Süßwasser- compagnie getroffenen Uebereinkommens wird Port Said 500 Tonnen Wa/ jer und Jsmailia das für die täglichen balten Ne der Einwohner erforderlihe Wasserquantum er- alten.
_— Aus London, 7. September, meldet „W. T. B.“ : Die Abendblätter veröffentlichen eine Depesche aus «FFsmailia von heute, welcher zufolge die in Tel-el-Mahuta stehenden englishen Truppen am Sonnabend bis Kassassin und die in Nefiche stehenden Truppen an demselben Tage bis Tel- el-Mahuta vorrücken würden, General Wolseley selbst werde sich nah Kassassin begeben, der Wiederbeginn der P Operationen stehe Anfang nächster Woche zu er- warten.
— Der Spezialcorrespoudent der „Daily News“ im Haupt- quartier des Generals Wolseley telegraphirt aus Jsmailia unterm 4, d.:
___ Thâtige Verproviantirung der Armee an der Front ist die ein- zige Tagesneuigkeit. Wir sollen weitere vier Lokomotiven aus Suez, und zwei starke englische aus Port Said erhalten. Dies wird eine Gesammtanzahl von 9 Lokomotiven geben und diese soll!en genügen, um den Transport- und Truppenverkehr zu bewältigen. Der Schienen- strang soll verstärkt werden, und die Scbienen an zweifelhaften Stellen sollen erneuert werden, so daß der Eisenbahnbetrieb bald als ein zue verlässiger gelten wird. Was den Süßwasserkanal betrifft, so ift Hoffnung vorhanden, daß die Tiefe niht weiter abnehmen wird, weil die allmählihe Verdunstung aus dem umliegenden Erd- boden fast ebensoviel liefert, als der Verbrau der Armee erfordert und die Tiefe hinter Arabis leßtem Damm mit dem Steigen des Nils rasch zunehmen wird. Der Kanalverkehr dürfte \{wierig wer- den, und {on ist niht Wasser genug für Dampfbarkassen, sondern: nur für Dampfkutter mit niedrigem Tiefgange vorhanden. Pontons können indeß noch immer bis Kassassin Ce und dies mag für einige Zeit möglich sein, Was den gewöhnlichen Landtransport be- trifft, so halten die englischen Pferde besser aus, als gehofft werden konnte. Wir scheinen das Sclimmste der heißen Witterung hinter uns zu haben, und die Thiere haben sich von ihrer Seereise völlig; erholt. Die Mittel zur Verproviantirung der Armee dürften dem- nah nit Schiffbruch erleiden, und binnen ciner Woche dürfte bin- reichend Proviant und Kriegsmaterial in Kafsassin sein, um die Vor- wärtsbewegung mögli zu machen.
— Der Speéezialcorrespondent der „Times“ im britischen Hauptquartier telegraphirt unterm 4. ds.:
Da befürchtet wurde, daß der Feind einen Ueberfall von crahieh versuchen würde, so wurde der Kavallerie in dem Lager bei Mafssaira Befehl gegeben, auf ihrer Huth zu sein. Oberst-Lieutenant Gerard ritt daher geftern mit einer Abtheilung bengalisher Ulanen aus, neun Meilen weit in die Wüste hinein, um in der Rg zu
[ten
ferendum nah-
rekognosziren. Sie bekamen den Play zu Sesivs und verw daselbst die ganze Nacht, sie bekamen aber keine Seele zu sehen. Daraus scheint es klar zu sein, daß Arabi nicht die Absicht hat, uns
in j Richtung Unruhe zu verursachen, dadur, daß er unsere Flanke A gen Paas um zur Reten in unseren Rüen zu fallen und feine ganze Aufmerksamkeit ift darauf geritet, cinen hartnäcktigen Stand zu Telelkebir zu machen. Unsere Kommunikationslinier bleiben unbelästigt. Von einem unverzüglichen Vorstoße ist noch keine Rede. Sir Garnets Absichten, so viele Truppen als möglich zusammenzu- iehen, ehe er versucht, die starken Verschanzungen von Telelkebir CAIGtTien, sind ohne Zweifel richtig, da ein zertrümmernder Slag dort wahrscheinli die feindlichen Streitkräfte zersplittern und cinen ernsten Widerstand später unmöglich machen wird. -
— Ueber die Ret gas e s „Köln. Ztg.“ aus
unter dem 5. September berichtet : 5
E Wetter ist kühler geworden ; Soldaten und Pferde erholen si. Allgemein ist Klage über Mangel an Taback, dem Trost der Soldaten im Felde, den die Intendantur völlig vergessen hat. Die Unterbandlungen mit den Beduinen sind fruchtlos. Leßtere sind nach ten Musquitos die größte Plage des Heeres durch unabläfsige Be- lâfti zungen. Der Khedive sandte einen Adjutanten nah den Häfen des Rothen Meeres, um die dortigen CEinheimischen gegen Arabi zu gewinnen, als Ersaß für die Beduinen. Ein Gerücht spricht von der Beseßung Salahiehs, 15 Meilen nord- östliab von Kassassin, durch Arabi zur Bedrohung der englischen Rechten. Daher wünsht man, Wolseley möte dur Hoch- länder einen Flankenmars{ auf der Straße Kantara-Salahiej-Elfa- raim ausführen lassen. Die Vermuthungen über Wolseley's Dpera- tionsplan gegen Telelkebir sind getheilt, doch glaubt man, daß er zur Täuschung des Feindes gleichzeitig mehrere Bewegungen unter- nehmen wird, so erstens Bedrohung Telelkebirs durch Geschüße von der Anhöhe südwärts mit allmäliger Umgehung, zweitens Einkeilung zwischen Telelkebir und Elkaraim, drittens Umgehung Elfaraims durch nördlichen Flankenmarsch. Wolseley ist perfönlih Optimist, wie immer. :
— Aus London, 6. September, wird demselben Blatte
meldet : : | Y An der Front giebts nichts Neues. Eine Rekognoszirung des Generals Gerarts mit bengalishen Ulanen nah Salahieh hin be- wies, daß die Nachriht von Arabi's Verschanzung in Salahieh mit 8000 Mann fals is, denn es wurde kein Araber sichtbar; ebenso fonnte General Buller auf einer Rekognoszirung von Kantara aus feine Spur anrückender syriiher Beduinen entdecken. Die Hoch- länder sind noch nicht ausgeschifft, weil die Verpflegung an Bord der Schiffe leichter ist. Mundvorrath geht jett in einheimischen von Maul- thieren gezogenen Barken nah der Front, doch ist der Konsum fo groß, daß ein Lagervorrath in Kassassin einstweilen unmöglich ist, obschon dort ein Reservedepot angelegt werden soll. Der Vormarsch wird erst nah einer Woche erwartet, einerseits wegen der Transport frage, anderer- seits, weil man nichts dem Zufall überlassen darf. Der Correspon- dent der „Daily News“ in Jsmailia telegraphirt gestern: Unsere Auf- gabe ist \cwieriger, als die Ausländer in Egypten zugaben; , der ver- achtete egyptishe Soldat, wenn er au niht gegen unsere Regimen- ter im Felde aufkommen kann, ist doch entshlossener, als die besten Kenner vermutheten, er scheint jeßt gründlich aufgerüttelt und bereit, den Befehlen des Diktators zu gehorchen. Aber selbst wenn wir Telelkebir mit Leichtigkeit stürmen könnten, kann die Verfolgung niht ohne reihliben Mundvorrath von Kassassin aus unternommen werden. Arabi ließ verschiedene {were Geschüße von Kairo nach Telelkebir bringen. Vetreffs der Meldung über den baldigen Kohlen- mangel Arabi's berichtet heute der frühere egyptische Lokomotiv- Inspektor Gardwood in der „Times“, daß Egypten beim Ausbruch des Krieges über 100000 t verfügte, so daß bei einem täglichen Kon- sum von 50 t der Vorrath noch lange ausreiht. Gardroood fügt hinzu, daß sein Nachfolger bei Arabi, Ismail Bey, ein kenntniß- reiher in England ausgebildeter Eisenbahn-Ingenieur sei. Arabi fann augenblicklich die Truppendislokationen mit größter Leichtigkeit vornehmen. Alexandriew ist thatsächlich belagert von 10 600 Mann in Kafrdowar, 3000 in Mex, 3000 in- Abukir, so daß General Wood gegen «cinen Angriff machtlos wäre. Die Klagen über den empfindlichen Mangel an Tabak dauern fort. O — Die „Times“ bemerkt, daß angesichts der gegenwärtig wieder so grell hervortretenden Unzulänglichkeiten der Intendantureinrichtungen, welbe nur auf Seekriege berechnet seien, endlich ein System ge- hafen werden müßte, das den Landtransport organisirte. Niemand sei zu einer solchen Aufgabe geeigneter als der jeßige Kriegs- Minister. „In der neueren Geschichte (bemerkt das Cityblatt) hat es keine Periode gegeben, in welcher der Ausbruch eines Krieges England vorbereitet gefunden hat. Muß denn der Fehler verewigt werden ?“ Die Ironie der Ereignisse hat es gefügt, daß die englische Armee ihre Verpflegung zum Theil aus Indien, zum Theil aus Nuß- land bezieht. Gegenwärtig unterhandeln engliscbe Agenten in Odessa wegen der Lieferung von 28 000 Stück Schafen und Rindern. Sobald das Parlament den Kriegs-Kredit bewilligt hatte, wurden telegraphisch in Cypern, Smyrna, Beyrut, Sicilien und Neapel, Spanien, Amerika und in der Kapstadt Ordres zum Ankauf von 10000 Mauleseln er- theilt; seitdem sind fast zwei Monate vergangen und erst in der vorigen Woche sind einige hundert Maulesel in Jsmailia gelandet worden. Die Herbeischaffung von Kameelen ist mit noch größeren Schwierigkeiten verknüpft ; welche Unzahl von Lastthieren ein englisches Kriegsheer bedarf, zeigt die Thatsace, daß in den leßten Feldzügen gegen Afghanistan 1878 —80 nicht weniger als sechzigtausend Kameele an den Kriegs-Strapazen zu Grunde gegangen sind.
Zeitungsstimmen.
Ueber die Situation im oberschlesishen Fadustriebezirke während der verflossenen Monate berichtet die „Schlesische Zeitung“: S H
„Die Rührigkeit in den obersclesisGen Industriebezirken war während der verflossenen Monate sehr erhebli®. Jn verschiedenen Indufstriezweigen läßt sich zuglei ein bedeutender Aufs{wung kon- statiren. Die Erträge aus den industriellen und gewerblichen Unter- nehmungen fönnen fast durchweg als zufriedenstellende bezeichnet werden, ebenso hat si auc die Lage der Arbeiter gebessert, da die andauernde Arbeitsgelegenheit einen regelmäßigen Verdienst gewährt, außerdem eine Erhöhung der Lohnsäte eingetreten ist Jm Kreise Beuthen find neue Hocöfen zur Verstärkung der Roheisenproduktion in Betrieb geseßt worden ; im Leobshüter Kreise sind eine größere Anzahl von Webstühlen neu errihtet worden. Ebenso erfreut sich die Leder- und Papierindustrie eines {wungvollen Betriebes; das gleicbe gilt von der Korbflechterei, welche in Ratibor zeitweise so schr mit Aufträgen überhäuft ist, daß sih ein starker Mangel an Arbeitéê- kräften fühlbar macht.“
— Die „Norddeutshe Allgemeine Zeitung“ schreibt : 4 i S ;
Wenn bei uns einmal davon die Rede ist, die Kräfte der Polizei in den Großstädten zu vermehren oder gar ihre Befugnisse zu erwei- tern, dann wird man mit voller Sicherheit darauf rechnen können, bei allen denen, die es lieben, si liberal zu nennen, der energiscsten Opposition zu begegnen. Nun sind es aber keineëwegs unsere Groß- städte allein, die über zunehmende Unsicherheit und niht mehr zu ertragendes Anwachsen der Vagabondage klagen, diese Klagen sind allen Grofßstädten gemetnswasttis, Der „Hamburger Correspondent“ beschäftigt sid mit dieser Misére der steigenden Unsicherheit in einem längeren Artikel, der auf den merkwürdigen Umstand hinweist, wie in der freien Republik Frankrei die liberale Dae die für Reorganisation der Polizei vorgeschlagenen aß- O „o unzureidend“ erklärt, und entschie- den uit nur Vermehrung der Polizeikräfte, sondern au der Polizei- rechte fordert. Der Schluß jenes interessanten Artikels lautet: „Während bei uns die Klagen über Vagabondage und Unsicherheit
Hauptstädten aussehe. Paris, dessen Polizei ihrer Zeit für die beste auf dem flaben Lande galt, bat aufgehêrt ein sicherer Ort zu sein
und ist aus diesem Grunde mit einer Umgestaltung seiner Polizei- verwaltung beschäftigt, die die Unkosten derselben um 12 000 000, sage zwölf Millionen Francs, erhöhen und ein völlig neues System und aus den bisherigen Kommissariatsbüreaus förmlihe Verwaltungen machen soll. Höchst bezeichnend ist nun, daß ein großer Theil dey Pariser Presse auch diese Maßregel noch nit für genügend hält und auf weitere Vermehrung des Pariser Polizeipersonals dringt, obglei dasselbe bereits gegenwärtig drei Mal zahlreicher ist, als z. B. daë- jenige von Wien. Ja, man geht noch weiter: in einer der leßten Nummern der „Débats “ wird ein Gefeß verlangt, welches die Polizei in die Lage bringen soll, rückfälligen und gewerbsmäßigen Verbrechern den Aufenthalt in Paris dauernd zu verbieten. Nur wenn das ge- sehe, werde die Polizei wieder in die Lage kommen, die Sicherheit der Haup1stadt verbürgen zu können! — Und das geschieht in den howliberalen „Débats“, am Ende desselben Jahrhunderts, das mit der Proklamation aller möglihen und unmöglichen Menschenrechte debütirte !“
— Jn der „Wiesbadener Zeitung“ lesen wir:
Die großen Waldflächen, welche Rußland besißt, geben dem Walde eine ungewöhnliche Bedeutung im russischen Wirthschaftsleben. Aber die wirthschafilibe Ausnußung des großen Waldreichthums ist doch nur eine verhältnißmäßig geringe und vor allem keine rationelle. Zwar haben si die Gelderträge der Staatswaldungen in den leßten 15 Jahren von rund vier Millionen Rubel auf das Dreifache ge- steigert, stehen aber noch nit in angemessenem Verhältniß zur Wald- fläche. Welche bedeutende Stelle jedo die Waldungen im Nationalreich- thum Rußlands troß ihrer extensiven Bewirthschaftung und der mannigfachen ungünstigen Umstände, die ihrer rationellen Aus- beutung entgegenstehen, einnehmen, veranshauliht der Werth des Exports an Holz über die europäishe Grenze, Im Jahre 1870 betrug der Export 13 Millionen Rubel, 1875 27 Millionen, 1879 25 Millionen, 1880 32 Millionen, 1881 26 Millionen Rubel. (Man wird freilichß hierbei in Betracht ziehen müssen, daß der Cours des Papierrubels die starke Zunahme des Exports während der leßten Jahre nicht unbedeutend abshwächt.) Den stärksten Erport wies das das Jahr 1874 mit 33 Millionen Rubel auf. Wenn leßthin der Holzexport sih vermindert bat, so wird dies insbesondere dem Um- stande zugeschrieben, daß die älteren Holzbeftände, welche allein zur Ausfuhr si eignen, in der Nähe der flößbaren Flüsse bereits sehr stark O haben. Der deutsche Zoll hat also hierauf keinen Einfluß gehabt. S nus o die Handelskammer von Iserlohn wie die von Essen treten energisch für die gesammte Wirthschaftépolitik der Regierung wie au insbesondere für die Durchführung des indireften Steuer- systems zur Entlastung von direkten Steuern mit ihren Kommunal-, Schul- und Kirchenzuschlägen ein. Die leßtgenannte Kammer sagt, daß der Steuererlaß den betreffenden Steuerzahlern eine kleine Er- leichterung gebraht habe: „bei der in Aussicht genommenen Ent- lastung von Grund- und Gebäudestcuern und von Zuschlägen für Kommunal-, Schul- und andere Zwecke würde ein crträgliherer Zu- stand eintreten. Es ist deshalb hier und in cinem weiten Umkreise der lebhafte Wunsch aligemein verbreitet, daß das neue Steuer- und Wirthschaftssystem voll und ganz zur Geltung gebracht werde.“ Dieser Wunsch wird auch noch von anderen größeren wie kleine- ren Gemeinden getheilt, ohne daß ersihtlich wäre, daß sie irgend etwas Nachhaltiges zur Verwirklichung desselben thäten. Wenn sie wirklih wollen, daß ihnen die gewünschten Erleichterungen verschafft werden, so mögen sie dahin wirken, daß die Wähler ihre Abgeordne- ten nicht nah der Parteifarbe, sondern nach ihrer Stellung zu den wirthschaftlihen und Steuerfragen wählen, und daß nur solcbe Wahl- männer bezw. Abgeordneten ihre Stimmen erhalten, welche sich aus- drüctlich zu der Unterstüßung der Steuerpolitik der Regierung verpflichten. Wenn man si an unbestimmten, mit Parteirüksichten verklausulirten Erklärungen bezüglih der Stcuerfrage Seitens der in Aussicht ge- nommenen Vertreter genügen lassen wollte, so würde man von Neuem die Erfahrung machen, daß der Landtag auch nicht einen einzigen Schritt zur Entlastung der Steuerzahler und Gemeinden thun würde. Die Steuerzahler und Gemeinden sollten einstweilen kein anderes Interesse haben, als für die Verwirklichung ihrer materiellen Wünsche zu sorgen, und zu diesem Zweck sollten sie vor allen Dingen taub sein gegen die politishen Schlagworte der Parteien, welche, je weiter sie nach links stehen, desto mehr die Steuerreform oder ihre Bekämpfung nur als Mittel für ihre Machtzwecke gebrauchen. — Die „Neue Preußische Zeitung“ meldet nah hiesigen Blättern: Nach ziemlich langwierigen Verhandlungen des Vorstandes des Vereins: „Bund der Bau-, Maurer- und Zimmermeister zu Berlin“ mit dec Gewerbedeputation des Magistrats, und zuleßt mit dem Königlichen Polizeipräsidium, is nunmehr dem vom Vorstand einge- reichten Innungéstatut für eine neue, unter obiger Bezeichnung zu bildenden Innung die Genehmigung ertheilt worden. Es dürfte dies die erste Jnnung sein, welche sih in Berlin auf Grund der S9. 97 u. f. der Geseße8novelle vom 18. Juli 1881 zur Deutschen Reichs- Gewerbeordnung neugebildet und ihr Statut nab dem vom Reichs- amt des Innern veröffentlichten Entwurf eines Normalstatutes ab- gefaßt hat. è — Einem im „Deutschen Handels-Archiv“ ver- öffentlihten Berichte aus Dresden entnehmen wir Folgendes : Was die Lage der Eisenindustrie betrifft, so hat si au hier eine weitere Wendung zum Besseren vollzogen. Die betreffenden Etablissements, namentli diejenigen, welche sich mit der Anfertigung von Eisenbahnbedarfsartikeln beschäftigen, sind bis in den Winter hin- ein mit Aufträgen versehen, ja zum Theil so reihlich wie noch nie. Gs soll dies seinen Gruyd darin haben, daß die meisten Bahnen während der leßten Jahre nicht nur keine Neubauten für ihre Ve- triebêmittel vorgenommen, sondern sogar aub die Reparaturen auf das Nothwendigste beschränk: haben, und nun jeßt, wo Industrie, andel und Wandel wieder einigen Aufs{hwung genommen, das vor- ania Betriebsmaterial niht mehr ausreiht, den Ansprüchen der Beförderung genügen. e E Die Preise sind tro des flotten Geschäftsganges indcß fehr ge- drückt geblieben. : : Die Blechwaaren-Fabrikation nimmt fortgeseßt an Bedeutung zu, und die Umsätze in diesen Artikeln haben fih seit cinem Jahre fast verdoppelt. Die Branche ist reihlich beschäftigt und findet \{lanken Absay ihres Fabrikats, allerdings immer noch bei gedrückten reisen. 7 . Fn q Gin hiesiges Etablissement, welches über 500 Arbeiter beschäftigt, schreibt die Ursache, daß diese Industrie neuerdings sich so gehoben, den Eisenschußtzöllen zu und bemerkt dabei, daß in früherer Zeit, wo die Materialien zur Herstellung der betreffenden Artikel, wie Weiß- blehe, Schwarzbleche u. |. w. auf dem Markte lagen und fast nichts kosteten, weniger verdient wurde als jeßt. Dur den Zoll trat eine Vertheuerung der Rohniaterialien ein, und von da ab erhielt auch die fertige Waare einen höheren Wertb. : Die Wollwaaren-Industrie ist in unserem Deuere auf die Tuch- fabrikation beschränkt, welhe in Großenhayn, Bischofswerda und Kamenz in sehr bedeutendem Umfange betrieben wird. L Auf diese Brande war der Verlauf des vergangenen so überaus lauen Winters, in Folge dessen nur wenige Bestellungen für den dringendsten Bedarf und zur Ergänzung der noch vollen Läger ein- liefen, niht ohne nachtheiligen Einfluß, denn wenn auch voll gearbeitet wurde, so war doch der Gesbäftägang fein sehr flotter. Es ist unleug- bar, daß \ich die Folgen des höheren Zolltarifs für die Tuchfabri- kation in günstiger Weise zeigen, denn obwohl auf feinere Waare, wie sie bei uns vorzugsweise gefertigt wird, der Gewichtszoll einen genügenden Schuß nicht bietet, so wird do immerhin der Ein-
auguriren
In einem ebendaselbst abgedruckten Berit aus Hannover
heißt es:
Bei einem Blicke auf die größeren industriellen Etablissements
bemerken wir auf m2nhen Gebieten eine zunehmende Thätigkeit.
Zunäcbst ist zu erwähnen, daß die mechanische Weberei zu Linden
einführen wird, das eine ziemlich weitgehende Dezentralisation in- | in dem verslalienen Quartale das 25jährige Fest ihres Bestehens be- gangen hat. r be l Bedeutung gelangt ift, hat unter s{wierigen Verhältnissen zu einer Zeit, wo es in «unserer Provinz fast noch an allen Hülfsmitteln für eine Großindustrie fehlte, den Kampf gegen die mächtige eng- lishe Industrie aufgenommen und zwar auf einem Gebiete, welches die leßtere bis dahin völlig monopolisirt hatte. 9 ( zu Gunsten unserer Weberei zu Ende geführt. Die Lindener Waare erfreut sich nicht nur auf dem deutshen Markte der größten Be- liebtheit, sondera mat dem englischen Fabrikate die erfolgreiste Konkurrenz... Der Absakß der Waare ift fortgeseßt ein so bedeutender, daß die Direktion, um den Änforderungen zu genügen, gezwungen ift,
Dieses Etablissement, welches zu einer hervorragenden
Dieser Kampf iffft
alljährlih neue Webestühle einzurichten. Stühle in Thätigkeit. e / : Die Hannovershe Baumwollenspinnerei und Weberei, welche seit dem Jahre 1872 in Folge unglücklicher Spekulationen mit Unter- bilanz arbeitet, hat in Folge der günstigeren Zollverbältnisse jeßt wieder einen gewinnbringenden Betrieb, so daß die Unterbilanz in diesem Jahre voraussichtlich vollständig beseitigt werden wird. . Und in einem Berichte aus Köln: :
Der junge Industriezweig der Jutespinnerei ift im stetigen Auf- {wung begriffen. Die lästige, erdrückende Konkurrenz Englands hat vor dem von 2 4. auf 6 # erhöhten Eingangszoll auf Gewebe das Feld geräumt und seine von Hamburg aus ganz Deutschland mit englishen und schottischen Fabrikaten zu unglaublich billigen Preisen übershwemmenden Agenten zurückgezogen. Die Fabrikation hebt fich von Tag zu Tag und erzielt lohnende Resultate.
Im Ganzen sind jeßt 1327
Landtags- Angelegenheiten.
Nachtrag zu Preußens Volksvertretung in der Zweiten Kammer, bezw. im Hause der Abgeordneten. Alphabetishes Namenregister der Mitglieder vom Mai 1877 ab, sowie Verzeichniß der Landtagëwahlbezirke nah Provinzen und Re- gierungs8bezirken mit den Resultaten der darin vorgenommenen Wah- len in chronolozisher Reihenfolge vom Februar 1849 an. Zusammen- gestellt von Franz Lauter, Rechnungs-Rath, Rendant beim Hause der Abgeordneten. : In der ersten Ausaabe „von Preußens Volksvertretung in der Zweiten Kammer und im Hause der Abgeordneten vom Februar 1849 bis Mai 1877“ sind in der Abtheilung A. sämmtliche Mitglieder dieser legislatorishen Körperschaft nah ihren Namen alphabetisch ge- ordnet unter Angabe des Standes und Wohnortes, in vielen Fâllen auch des Vornamens, Geburtstages und Jahres, ferner mit Bezeich- nung des durch sie vertretenen Wahlkreises, der _ein- zelnen Sessionen, während welcher fie dem Hause angehörten, sowie der Fraktion, der sie beigetreten waren, aufgeführt. Die Abtheilung B. enthielt das Verzeichniß der Wahlbezirke und die Namen der darin in der Zeit vom Februar 1849 bis Mai 1877 ge- wählten Abgeordneten, leßtere innerhalb jedes einzelnen Bezirks nach dem Alphabet geordnet, mit Hinweis auf die Abtheilung A. So verdienstvoll dieses nützliche Werk aub war, so konnte der Inhalt der Abtheilung B. seinem eigentlichen Zwecke erst dann voll entsprecben, wenn die Wahlresultate eines jeden Wahlbezirks in chronologisher Auf- einanderfolge und in ausführliherer Weise zusammengestellt wurden. Eine folhe Zusammenstellung erforderte indeß bei dem Umfange des zu bearbeitenden Materials bedeutenden Zeitaufwand und hätte das vielseitig gewünschte Erscheinen der ersten Ausgabe noch lange verzögert. Die Abtheilung B. in ausführlicherer Gestalt mußte da- her einem Nachtrage vorbehalten bleiben. Dieser Nach- trag liegt jeßt vor und bildet zugleich eine aag der Ausgabe von 1877. Die mit großer Sorgfalt aus- geführte Arbeit zerfällt, dem früheren Werke analog, ebenfalls in zwei Abtheilungen, von denen“ die erste (A.) das alphabetische Namensverzeichniß der Abgeordneten, mit Vornamen, Geburtsjahr und Tag, Konfession, Stand, Wohnort, Bezeichnung des Wahlbezirks, der Sessionen und Fraktionsangehörigkeit in tabellarisher Form aus der Zeit vom Juni 1877 bis * zum Schlusse der 3. Session der XRIV. Legislaturperiode, Mai 1882, ent- hält. Die zweite Abtheilung (B.) liefert ein vollständiges Grgebniß der Wakhlresultate seit Februar 1849 in den einzelnen Wahlbezirken in chronologiscer Reihenfolge der einzelnen Legislatur- perioden und der innerhalb derselben statigefundenen Sessionen, mit Namen, Stand, Wohnort und Parteirihtung der Gewählten; bei den Wahlen in den beiden leßten Dezennien meistens mit Angabe der Stimmenzahl, vom Jahre 1873 ab durchweg und zwar nvch mit Nennung der Gegenkandidaten. Jeder Wahlbezirk ftellt in si ein voll- kommenes Ganzes dar und ist, au losgelöst vom Uebrigen, verständlich. ür ‘die Anfertigung der Uebersiht in Abtheilung B. mußte dem Verfasser eine besondere Schwierigkeit daraus entstehen, daß vor der geseßlichen Feststellung der Wahlbezirke (Geseß vom 27. Juni 1860) dieselben vor Beginn jeder Ligislaturperiode neugebildet und in den meisten Fällen anders zusammengeseßt wurden, als das bei den voran- gegangenen Wahlen der fal gewesen war. Selbst die amtliwen Mitglicderverzeichnisse und die Akten des Pauses geben die frührere Zusammenseßung der einzelnen Wahl- bezirke nicht immer genau an, und das jeßt den Druck- sachen des Hauses für jede Session beigefügte Verzeichniß der Mit- glieder na Provinzen und Wahlbezirken geordnet. su Nr. 1“, existirte in den fünfziger Jahren noch nicht. Zu diesem Mangel kam als er- \{werender Umstand noþ hinzu, daß viele landräthlihe Kreise in mehrere Theile zerlegt und zu gleicher Zeit auf zwei, drei, „ja sogar vier verschiedene Wahlbezirke vertheilt waren. Da die jeyige Wahslbezirkseintheilung von der früheren erheblih abweicht, sind, um das Aufsucen zu erleichtern, in vielen Fällen ja überhaupt erft möglih zu macen, die Wahlresultate in Abtheilung B. mehrfach bei versbiedenen Wahlbezirken wiederholt aufgeführt. Hierdurch ist das Werk zwar etwas umfangreiher geworden, doch hat dadurch das Buch, welces noch immer einen für den praktishen Gebrauch ge- eigneten handlichen Band bildet, wesentliþ an Uebersichtlichkeit ge- wonnen.
Statistische Nachrichten.
Nach Mittkeilung des Statistishen Amtes der Stadt Berlin sind bei den biesigen Standesämtern in der Woche vom 27. Auguft bis inkl. 2. September cr. zur Anmeldung gekommen : 120 Ebeschließungen, 743 Lebendgeborene, 33 Todtgeborene, 554
Sterbefälle. Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Entscheidungsschlachten der Weltgeschichte. Von Ch. F. Maurer. F bro. 7 H, in eleg. Einband 8 4 (Leip- ig, Verlag von I. J. Weber.) — Seitdem es eine Geschichte giebt, find die Geschicke der Völker dur Slachten entschieden worden. In dem beranwacsenden Geslechte einen mannhaften Sinn zu wecken, in allen Scicbten der Bevölkerung den Blick zu \{ärfen für die dur die geographische Lage bedingte cjame Nothwendigkeit steter Kampf- bereitshaft Deutschlands, kann nichts so gerignet sein als eine Ver- tiefung in die friegerisben Heldenthaten aller Jahrhunderte. Und dazu bietct das bier vorliegende Maurershe Buch Gelegenheit. Nach einer längeren Einleitung, die sib, vornehmlih auf Ranke gestützt, über die älteste Geshibte der orientalishen Reiche ergeht (deren Swladbten si unserer Detailkenntniß entziehen), \Wildert das statt- liche Werk folgende zweiundzwanzig Entscheidungskämpfe : Die Scblacht bei Platää (479 v, Chr.), Athens Niederlage bei Syrakus (413 v. Cbr.), die Sclacht bei Gaugamela (331 v. Chr.), die Slacht bei Sena Gallica
gang der konkurrirenden öfsterreihishen, namentlich Brünner Waare
auf dem fladben Lande nicht aufhören wollen, klagt man in ane reih und Oesterrei bereits darüber, daß es am s{limmsten in den
erschwert.
taurus) (207 v. Chr.), die Teutoburger Schlacht (9 n. Chr.), D Sélact Li Troves (Clülons) (451 n. Chr.), die Swblacht bei