1925 / 295 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Dec 1925 18:00:01 GMT) scan diff

E S An E E E

Cantanfi Cammit amg EAG N Dura - t ami tive m Qi

mittlerweile eine Mitteilung der Deutschen Medizinischen Wochen- \hrift zugeleitet worden ist: Auf Grund der Bemerkungen des Preußishen Wohfahrts- ministers Hirtsiefer über das Query-Seruin geben wir aus den diesjährigen Verhandlungen der Deutscheu Gesellschaft zur Be- fkämpfung der Geschlechtskrankheiten folgendes auszugsweise wieder: Professor von Zumbush (München) erklärte, das Query- Serum sei ein Serum von Afen und Pferden, die mit einem angeblihen Syphiliserreger, der aber niht die Spirochaete pallida ist, infiziert werden. Auf Grund der ablehnenden Ant- worten mehrerer Sachverständiger hat der Reihskommissar für Einfuhr die Einführung des Query-Serums gesperrt. Das Prä- parat ist ungeheuer teuer. Die Query-Gesellshaft hat alle Hebel in Bewegung geseht, um die Einfuhr wieder. freizubekommen. Wie Geh.-Rat Fadassohn miitteilte, versucht seit dem Verbot der Einfuhr die Query-Geselischaft einen Druck auszuüben, indem sie die merkwürdigsten Aerztezeugnisse herausbringt und Patienten bezw. Angehörige von Patienten veranlaßt, dringende Gesuche um Freigabe au das- Reichsgesundheitsamt zu shicken. Der Prä- sident des Reichsgesundheitsamts hat die Absicht, eine wissen- schaftliche Prüfung durch Tierversuche vornehmen zu lassen Es ist zwar schade, hierfür einen wissenshaftlihen Apparat in Be- wegung zu seßen, aber man wird nicht gut anders können, um die Einführung eines solchen Präparates zu unterbinden. Pro- fessor Hoffmann (Bonn) erwähnte, daß schon 1904 auf dem Internationalen Dermatologenkongreß in Berlin Query aus- geschlossen worden ist. Für Deutschland existiert die Bestimmung, daß Tierserum, das bei Menschen angewandt. werden soll, einer \taatlihen Prüfung zu unterziehen ist. Deshalb müssen für dieses Serum dieselben strengen Bestimmungen, die für andere Sera bestehen, gelten. Das Mittel ist durch das Reichsgesundheitëamt und Kolle-Fnstitut zu untersuchen, aber niht für Menschen zu- zulassen, solange es nicht völlig sicher geprüft ist. Professor Flesh (Frankfurt) hat den Antrag auf Prüfung an Tieren ge- stellt, um den Kurpfuschern, die sich bereits des Query-Serums bemächtigt haben, die Waffe aus der Hand nehmen zu können. Nach Mitteilungen des Sachbearbeiters im Ministerium treffen diese Mitteilungen voll zu.

110. Sizung am 16. Dezember 1925, Mittags 12 Uhr. {Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger *).)

Das Haus sett die dritte Beratung des Etats fort.

Beim „Etat der Allgemeinen Finanzverwaltung“ legt

Abg. Dr. von Richter (D. Vp.) gegen die Angriffe des Abg. Heëlmann (Soz.) über den Fall der Zivangspenjionierung des Dr. Adam vom Preußischen Oberverwaltungsgeriht und gegen die Art, wie Heilmann in diesem Fall ohne Kenninis der Tat- sachen sih herabseßend geäußert hat, Protest ein. An der Hand des Beschlusses des Oberverwaltung3gerichts weist er nah, daß das O. V. G. auf Grund einer Rethe s{chwerwiegender Tagen festgestellt hat, daß nach den Ausführungen des psychiatrischen Sachverständigen über die Veranlagung des Dr. Adam für thn die Einordnung in eine kollegiale Behörde wie das O. V. G. un- möglich sei. Es wäre die Tätigkeit dieses höchsten Gerichtshofes in den Fällen, in denen Dr. Adam beteiligt gewesen sei, auf das \{chwerste beeinträchtigt und gehemmt worden. Der Redner erklärt gegenüber den Angrisfen des Abg. Heilmann, daß der Beschluß des Oberverwaltungsgerichts, wie die verlesenen Stellen ergäben, glei allen sonstigen Entscheidungen und Beschlüssen des O. V. G. von derx hohen Aufsassung und dem Pflicthtbewußtsein des Gerichts Zeugnis ablege. Das Urteil sei von demselben Ernst getragen, von dem die Rechtsprehung des O. V. G. in den fünfzig Fahren seines Bestehens Zeugnis abgelegt und sich Achtung in den weitesten Kreisen erworben habe; auch Minister Severing habe dies ausgesprohen. Nachdem die Staatsregierung bedauerlicherweije das Oberverwaltungsgericht gegen die Angriffe des Vertreters der slärksten Regierung8partei niht in Schuß genommen habe, habe er es als Abgeordneter für seine Pflicht gehalten, dies zu tun. (Beifall rechts.)

Dex Rest des Haushalts wird ohne weitere Debatte bis auf die Abstimmungen, die um 2 Uhr vorgenommen werden sollen, erledigt, dazu das Etatsgesey selbst, nahdem Abgeord- neter Bartels (Komm.) dagegen Verwahrung eingelegt hat, daß die fommunistishen Antrage auf Besserung der Not- age der breiten Masse nicht angenommen worden seien.

Das Haus geht über zur zweiten Beratung des Lippe- Gesezes. Der Geseßentwurf hat die Bildung einer Genossenschaft zum Gegenstand. |

Abg. Schüling (Zentr.) weist auf die Gesichtspunkte hin, von denen der Ausschuß sich hat leiten lassen. Die Lippe dar] feine Wupper, keine Emscher und keine Niers werden. Der Land- wirtschaft und den Anwohnern der N darf dadur, daß sie für die Folge Abwässerfluß wird, kein Schaden erwachsen. Der Stadt Wesel, die an der Mündung der Lippe liegt und durch deren Siedlungsgelände die Lippe fließt, darf diejes Gelände dur eine vershmußte Ae niht verdorben werden, und der Fndustrie und den der Lippe Abwässer zufiürhrenden Städten dürfen niht mehr Lasten auferlegt werden, als sie tragen können. Seine Partei laube, daß das vorliegende Geseß so aus dem Ausshuß gekommen ei, daß es alle Fnteressenten zufriedenstellen könne. :

Abg. Hoffmann (D. Nat.) weist auf die Bedeutung des Geseßentwurfes hin und auf die große Arbeit, die der Ausschuß eleistet habe. Er bittet gleichfalls um Annahme der Ausshuß- eschlüsse. i

Nachdem von kommunistischer Seite eine Reihe von Ein- wendungen erhoben worden waren, seßten sih auch die Ab-

eorduelen Mebhenthin (D. Vp.) und Berten (Soz.) für die Aus\chußbeschlüsse ein. B :

Der Gesekentwurf wurde hierauf in der Aula lsung in zweiter Lesung angenommen und e dur en bloc-Zustimmung in dritter Lesung verabschiedet.

Es folgt die zweite Beratung des Entwurfs zur Aen de- xung des Geseyes über die Bestellung von Mitgliedern des Reichsrats DUL} Oie

rovinzialverwaltungen. L P Ae CGteckiatter Abg. Badt (Sog.) betont, daß hauptsächlih wei Punkte in dem Gejey änderungsbedürftig erschienen: Die Frage der Stellvertreter und die Möglichkeit, durch ein preußisches

esey die einheitlihe Abgabe aller 26 preußishen Stimmen fest- zulegen. Der Redner führt an einigen Beispielen aus, daß die isherige Regelung den Fnteressen der Provinzen in keiner Weije entsprähe. Zum Beispiel habe der Vertreter Ostpreußens in einem Fahre nur an 19 Sizungen teilgenommen. Fn den übrigen ahlreichen Sißungen fehlte er, ohne auch nur in einem einzigen Falle seinen offiziellen Stellvertreter zu benarihtigen. Ost- preußen sei dadurch sehr oft überhaupt nicht vertreten gewejen und manchmal durch irgend einen anderen Provinzvertreter mit- vertreten worden. Der Verfassungsausschuß hat bes lossen, in dem Geseß nunmehr zu bestimmen, daß jedes Mitglied im Falle der Behinderung verpflichtet ist, mit der Vertretung seinen gewählten Vertreter zu beauftragen. Zur zweiten Frage hat der Ausschuß

*) Mit Ausnahme der dur Sperrdruck hervorgehobenen Yteden der Herren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.

beschlossen, daß in den Vollsibungen des Reichsrats die Stimmen Preußens gemäß der Entfcheidung in den vorangegangenen be- sonderen Beratungen einheitlih durch ein vom Staatsministerium bestimmtes Mitglied abgegeben werden sollen. TFedem gewählten Mitglied soll aber frei stehen, seine abweichende Stellungnahme im Reichsrat bekanntzugeben. Der bi2herige Zustand, daß einzelne Vertreter preußisher Provinzen im Reichsrat gegen den Stand- punkt der preußishen Staatsregierung stünden, sei vom Ausschuß in seiner Mehrheit als untragbar empfunden worden.

Die Weiterberatung wird dann unterbrochen.

Ohne Debatte überweist das Haus einen Urantrag dem Hauptauss{uß, der eine einmalige Beihilfe an die Beamten und staatlichen Angestellien verlangt. Dann werden die rest- lihen Abstimmungen zu den Etats vorgenommen.

Beim Ministerium für Volkswohlfahrt wird ein kommu- nistisher Antrag, der das Staatsministerium ersucht, das in Bad Salzbrunn in Schlesien dem Fürsten von Pleß gehörige Kurhotel „Schlesisher Hof“ auf dem Wege der T T 74 zu erwerben und in ein Kinderheim

ür den Waldenburg-Neuroder Fndustrie- bezirk umzuwandeln, dem Ausschuß für Bevölkerungs- politik überwiesen. :

Anträge des Zentrums und der Deutschen Volkspartei auf Milderung der Arbeits- und Erwerbs- losigkeit im beseyten Gebiet finden die Zu- stimmung des Hauses. Gleichfalls Annahme findet ein Ent- chließungsantrag, der darum ersucht, zur Linderung der Notlage der Exwsorbalotfen Und Der Pérs armten Bevölkerung in den Großstädten und Fndustrieorten zux Fürsorge für den Winter unverzüglich Geldmittel den öffentlihen und kirhlihen Wohl- fahrtsämtern zur Verfügung zu stellen.

Fn einem weiteren angenommenen (Entschliezungsantrag wird das Staatsministerium ersucht, Maßnahmen zu treffen, daß der Austausch von Gesundheitszeugnissen vorx dem Eingehen der Ehe empfohlen wird. Annahme gegen Deutschnationale und Kommunisten fand auch der Antrag, in das Standesamtsprotokoll- die Frage aufzu=- nehmen: „Sind Gesundheitszeugnisse ausgetausht?“* Gegen die gleihe Minderheit stimmte das Haus shließlich dem An- trage zu, daß nah Ablauf von zwei Jahren durch Statistik festgestellt werden soll, wie sich der Austausch der Gesundheits- zeugnisse eingeführt hat? :

Beim Etat der Allgemeinen Finanzverwaltung wird gegen die Stimmen der kommunistishen Antragsteller ein Antrag abgelehnt, der sämtlihe Verbrauchs steuern aufheben will. Der kommunistische Antrag auf Aufhebung der Hauszinsfsteuer wird gegen die Stimmen der Kommu- nisten, der Deutschnationalen und der Deutschvölkischen ab- gelehnt. Fm übrigen wird dieser Etat sowie der der Qber- rechnungskammer und der Staatsschuld ohne wesentliche Aenderungen angenommen. ;

Damit ist die dritte Etatsbexratung auch mit den Ab- stimmungen beendet. : Z

Das' Haus wendet sich dann der Abstimmung des Geseß- entwurfs zur Aenderung des Feld- und Forst- polizeigeseßes in zweiter Beratung zu und nimmt die Vorlage ohne wesentliche Aenderungen in der Ausschußfassung an. Bei Versuh und Beihilfe zu Feld- und Forstdiebstählen sollen mildere Strafbestimmungen Play greisn

Das Haus seßt hierauf die zweite Beratung des Geseßes über die Bestellung von Mitgliedern des Reichsrats fort. Die E Regierungsvorlage ist in der Debatte nicht umstritten; sie will auch nur gewisse wahltehnishe Uebergangsbestimmungen, die bisher für Ober=- und Niederschlesien sowie für die Provinz Grenzmark Posen- Westpreußen bestanden, und die nunmehr überflüssig geworden sind, streichen. Umstritten sind nur die bereits erwähnten Ausschußbeschlüsse. : s i :

Von deutscchnationaler Seite werden die Aus- chußbeschlüsse in einer Erklärung abgelehnt, die abgegeben wird vom n :

Abg. Bae er - Berlin (D. Zl der ausführt, daß seine Fraktion nah wie vor auf dem Stan punkt stehe, daß die gegen- wärtige Ordnung dieses Gegenstandes für die Dauer nicht aufrecht- erhalten werden könne, weil das Gewicht Preußens im Reich dabei nicht genügend zum Ausdru gelange. Ebenso halte seine Fraktion an der Üeberzeugung fest, daß die Berechtigung einer anderen Reçcelung dur ein einfahes preußishes Geseß gegenüber den Bestimmungen der Neichsverfassung zum mindesten ver assung8rechtlih zweifelhaft sei. Es komme noch die Tatsache hinzu, daß die preußischen Pro- vinzen eine Reihe von Jahren hindurch im Genuß eines folchen Nechtes gewesen seien. Deshalb sei es vom rechtlichen Standpunkt ferner zweifelhaft, ob man nunmehr auf Grund eines preußischen Gesebes, das, wie gesagt, verfassungsrechtlich zum mindesten niht ganz einwandfrei jei, den Provinzen 1eßt plößlich das Necht radikal nehmen könne. Die deutshnationale Fraktion werde also dem vorliegenden Seemann] gegenüber einen ablehnenden Standpunkt einnehmen, sei aber bereit, evtl. noch über Aenderungen, die eine Brücke zwischen verschiedenen Standpunkten schlagen könnte, zu beraen

Abg, Lau scher (Zentr.) geht näher auf die Materie ein. Er wendet sih gegen den Zwang einheütlicher Stimmabgabe der preußi- schen Vertreter im Reichsrat und verweist darauf, daß die Aus- \cußbeschlüsse nur mit einer kleinen Mehrheit durch die Sozialdemo- kraten, Deutsche Volkspartei, Demokraten, Wiritschaftliche Ver- einigung“tind Kommunisten zustande gekommen feien. Dadurch solle den Provinzen ein Recht genommen werden, das sie 4/4 Jahre un- angetastet gehabt hätten. Diese Politik fei zu gewalttätig, fast hätte er gesagt, zu preußisch. eiterkeit:) Zu begrüßen sei die beabsichtigte Bestimmung einer eingehenden vorherigen Fühlungnahme der Pro- vinzialvertreter mit der Staatsregierung vor der C in den Ausschüssen und im Plenum des Reichsrats. Auch das Zentrum wäre bereit, einen Weg zu suchen, der die Zersplitterung der preußi- {en Stimmen nah Möglichkeit vermeide. Die Provinzen aber müßten die ibfien in der Verfassung gewährten Rechte wenigstens zum großen Teil behalten. Um eine nochmalige Beratung diefer wichtigen Angelegenheiten zu ermöglichen, ersucht der Nedner in einem Antrage um Zurückweisung der Vorlage an den Verfassungsaus\chuß.

Abg. Dr. Bad t (Soz.) seßt sich mit den vom Abg. Baecker (D. Nat.) und Dr. Lauscher (Zentr.) vertretenen Standpunkt aus- einander und legt demgecenüber den Standpunkt seiner Freunde dar

Abg. Dr. von Campe (D. Vp.) wendet sich ebenfalls gegen die Abgeordneten Baecker und Dr. Lauscher und sagt: Mit dem Stand- unkt, in besondere Rechte darf nicht eingegriffen werden, macht man jeden Fortschritt unmöglih. Fühlung in Berlin mit den Provinzen is wünschenswert. Freilich, die Stimmen der Provinzen und der Ne- gierungêvertreter sind aleichwertig, Herr Lauscher. Aber, dann müssen sie es sih auch gefallen lassen, daß sie in dem C überstimmt werden. (Sehr rihtig! bei der Deutschen Volkspartei.) Herr Lauscher erhebt den Vorwurf der Ansichtsänderung. Wer hat denn nos nicht ce- \hwankt in der Beurteilung von Dingen, die aus der Nevolutionszeit stammen! Die Provinzen werden doch au nit etwa totgemat, wenn je majorisiert werden können! J sage: Ein Staat, der gezwungen ist, in lebenéwihtigen Fragen seiner eigenen Angelegenheiten aus- einanderzustimmen, abt seine Selbständigkeit und seine Ehre preis! (Lebhafte Zustimmung bei der Deutschen Volkspartei.) Alle Vertreter, auch die von den Provinzen bestellten, sind Vertreter der preußischen Regierung! Das war au seinerzeit die Auffassung einer Autorität, wie arl sie war, Er hat immer betont, daß sämtliche Mitglieder dem Landtag verantwortlich sind. Das ist doch nur bei ein- beitlicher Abstimmung möglich! Preuß betonte die Notwendigkeit der

- entscheidenden

Uebereinstimmung mit der o Regierung des Gliedstaates. (Zuruf des Abg. Baecker (D. 4 Herr Preuß hat sih auch anders geäußert!) Das ift richtig; er i|t aber dann wieder zu feiner ur- jprünglichen Ansicht gekommen, Der Abgeordnete Hausmann hat als Berichterstatter in Weimar ausdrülich hervorgehoben, * daß die nähere Bestimmung über die Stimmabgabe ausdrücklich einem preußischen Landesgeseße vorbehalten bliebe. Es kann kein Zweifel sein, daß die einheitliche Stimmabgabe nah der Reichsverfassung zu- lässig ist. Wer ein starkes Preußen will, stimmt uns zu! (Beifall bei der Deutschen e E

Abg. Schwen k (Komm.) nennt den bestehenden Zustand einen Unsinn, dem schleunigst ein Ende gemacht werden müsse. An diesem Unsinn seien die Sozialdemokraten mitsculdig, it der Selb- ständigkeit der Pro en habe man seinerzeit den Großagrariern einen

\ y influß einräumen wollen. Dadurch sei das Staats- gefüge nicht gerade gefestigt worden. Das Staatsministerium müsse auch in der Abstimmung der Provinzvertreter im Reichsrat die Ver- antwortung übernehmen. Um eine parlamentarische Kontrolle zu er« M stimme die kommunistishe Fraktion für die Ausschuße- eschlüsse.

Aba. Falk (Dem.) hält trob aller Angriffe an dem von seiner Fraktion eingenommenen Standpunkt fest, Die Provinzialvertreter sollten na dem Willen der Reichsverfassung Vertreter der preußischen Regieruna sein. Sie hâtten aber in einer Reihe von Fällen sehr wenig im Sinne “des Landes gestimmt und auch sehr wenig im Sänne der Provinzen, sondern sich oft aenua von parteipolitis{en Gesichtsänkten leiten lassen. Sie hätten versubt, im Verein mit nibtpreußisben Ländern im Reichsrat aroße Politik zu machen. und war in den witiasten Fragen. Verfassunasmäßige Bedenken aeaen die Aenderung dieser Zustände dürfe man niht vorbrinoen, wenn man nur eine Sache nicht wolle. Es handle si um den Artike! 63 der Verfassuna, und Debatteredner hätten erklärt, daß aub der Schöpfer der Verfassung, Preuß, sih aegen die Auslequna wende, die aus den Beschlüssen des V-rfassunasaus\{usses hervoraeche. Preuß, so betont der Redner, habe ibm nob wenige Wocen vor seinem Tode erklärt, daß seine (des Redners) Auffassuna von diesem Verfassunasteil die richtige sei, und ihn ermächtigt, dies öffentlih auszusprehen. Das Leben des Staates richte si nidt na zivilrechtlihen Grundsäßen, sondern nah den Notwendiakeiten des Augenblicks. Das Bewußts in, feste Klammern um das Reich zu legen, um es vor dem Feinde draußen zu üben, sei sider aub in der Rheinprovinz vorhanden, Darum seien irgendwelhe Gründe zur Ablehnuna des Gesebes nit gegeben, Vielleicht lasse sih bis zur dritten Lesuna ein besserer Modus finden. Preußen werde seine Aufgaben im Reiche nit erfüllen können, solange seine Stimmen im Reichsrat durch Zer- splitteruna zu nits zerfielen! (Beifall bei den Demokraten ).

Aba. Prelle (D, Hannov.) lehnt die Auss{ußbeschlüsse ab, soweit fie die einbeitlide Stimmabgabe betreffen. In der Reichs- verfassuna stehe nidts davon, daß Preußen die Regelung der Stimm- abgabe der Provinzialvertreter im Reichsrat beiaeaeben fei.

Aba. Bae der (D. Nat.) wendet si aeaen die Auslegung der in Frage kommenden Verfassunasteile durch den Aba. von Campe,

Damit schließt die B Der Antrag auf Zurüls« verweisung der Vorlage an den Ausschuß wird gegen Deutsch- nationale und Zentrum abgelehnt. 7 L,

Fn der Abstimmung in zweiter Lesung über die Vorlage wird der die Vertretung bestimmende Geseßesteil gegen Deutschnationale und Zentrum angenommen. Der Zwang zu einheitlichher Stimmabgabe der preußischen Vertreter im Reichsrat wird in namentliher Abstimmun entschieden. Diese Abstimmung ergibt die Beschlußunfähigkeit des T da nur 155 Mitglieder des Hauses ihre Karten abgegeden haben. Die Kommunisten, das Zentrum und die Deut hs nationalen sowie die Deutsh-Hannoveraner haben sih an der Abstimmung nicht beteiligt.

Um 514 Uhr vertagt sih der Landtag auf Donnerstag, 12 Uhr: Kleine Vorlagen.

Parlamentarische Iachrichten.

Der Wirtschaftspolitishe Ausschuß des vor- läufigen Reichswirtschagftsrats behandelte gestern einen von der Reichsregierung zur Begutachbung vorgelegten Gese s zur Förderung des Preisabbaues. Der Geseßentwu enthält: 1. Bestimmangen über einen Vergleich zur Abwendung des Konkurses unter Aufhebung der Verordnung über die Geschäfts aufsiht. 2. Maßnahmen gogen die Ringbildung (Vorschriften gegen die Ausbeutung bei Vergebung von Aufträgen im Woge der Aus- . hveibung). 3. Vorschriften über die Abänderung der Kartell- verordnung (Beseitigun der Ausnahmestelung der “Fwang8- ovganisationen, die bisher 4 der Kartellverordnung den Ein» wirkungsmöglichkeiten der Reichsvogierung und des Kartellgerichts niht unterliegen). 4. Vorschriften über Abändevung der Gewerbe- ordnung. Durch diese Vorschrifben soll der Verkehr mit Brot in bestimmter, dié Ueberwachung erleihternder Weise geregelt und die Preisfestsezungen durch die Innungen gewissen Beschränkungen unter- worfen werden. Der agr dran wurde dem Nachrichtenbüro des Vereins deutschen Zeitungsverleger zufolge 1n einer €Ein- gehenden allgemeinen Besprechung erörtert. _Es wurde dabei die Zu- sammenfassung der eingelnen Abschnitte des Entrourfs unter der Uobere {chrift „Entwurf eines Ae zur Förderung des Preisabbaues bemängelt. Zur S ß S der Vorlage wurde ein 18-gliedriger Sonderaus eingese : A D Im S RStzadan M eL für Volkswirtschaft wurde gestern eine Verocdnung behandelt, die die Vorschriften zur Durchführung des Geseßes über die Regelung der Kali- wirts\chaft, das bekanntlih am 31. Dezember 1925 abläuft, auf drei Jahre verlängern will. Von seiten des Reichsverkehrs- ministeriums wurde, dem Nachrichenbüro des Vereins Deutscher Zeitungsverlger zufolge, die Notwendigkeit einer Verlängerung damit begründet, daß |ih bie wirtschaftliche Lage der 1 apa Al noch nicht lo weit geklärt habe, um-iebt hon ein zuverläfsiges Bild über ihre EntwiElungsmöglichkeiten gewinnen zu können. Die Absaß- verhältnisse seien zwar, namentlih im leßten Jahre, günstiger ge- worden. Der Abjabß des Jahres 1925 übertresfe sogar den Abjaß des Jahres 1913, aber es lasse sich im Hinblick auf die ungünstige Lage der deutshen Landwirtschaft zurzeit noch nit übersehen, ob dieje Steigerung von Dauer sein werde. Jedenfalls böten die zurzeit im Betriebe befindlichen Werke die volle Gewähr dafür, daß auch eue stark gesteigerte Absabbedürfnisse befriedigt werden könnten. Be- anntlih sei das Abteufen von Kalischihten zunächst als Kriegs- maßnahme im Jahre 1916 verboten worden. Eine Verordnung vom Fabre 1921 habe dann das Verbot bis Ende dieses ees aufrecht» erhalten, um im Zusammenwirken mit den sonstigen aßnahmen zur Stillegung von Kaliwerken die zu große Zahl von Produktionss\tätten in der Kaliindustrie zu vermindern. Da auch ein gesteigerter Absa aegenwärtig bewältigt werden könnte, liege ein Bedürfnis, das Abieuf- verbot aufzuheben, niht vor, Cine Aufhebung würde lediglich ole Spekulation anregen und Veranlassung bieten, Kapitalien für An- sagen zu verwenden, die in den nächsten Jahren zur Bewältigung des Kaliabsaßes nicht notwendig sind. Es empfehle sich daher, von der GEnwidlung der Absabverbältnisse und der gesamten wirtschaftlichen Lage der Kaliindustrie in den nächsten Jahren erst die Entscheidung der Frage abhängig zu machen, ob und zu welchem Zeitpunkt das Ver- bot aufgehoben oder gelodert werden könne. Jm Gegensaß zu der Mehrheit des Aus\cusses betonten die Vertreter der Kommunistischen

rtei, daß eine Verlängerung des Abteufverbots lediglich einer feinen Clique von Kapitalisten, und zwar den Besibecn der Kali- aktien, zugute käme. Die Kaliaktien ständen heate durhscnittlch 120 Prozent, während alle übrigen Aktien der besten Industrien durh- hnittlih nur 60 Prozent ständen. Das sei der künstlichen Stilleoung der KalisWichte in Deutschland m B Der Us a e dem Beschluß, die Neaierungsvorlage zu genehmigen, 10 daß a d T pf Durchführung des Gesehes über die Regelung der

Kaliwirtshaft bis zum 31. Dezentber 1928 verlängert wird. (Fortseßung in der Zweiten Beilage.)

Ir. 295.

Zweite Beilage zum Deutschen NeichSZanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Berlin, Donnerstag, den 17. Dezember

_1925

(Fortseßung aus der Ersten Beilage.)

Der Haushaltsausshuß des Reichstags be- wat te sich gestern laut Bevicht des Nachvrichtenbüros des Veroins euts itungsvérleger mit den ihm vom Reichstagsausshuß für die boiepten Gebiete zur finanziellen Nachprüfung vorgelegten erweitevten Richtlinien für die Gewährung einmaliger Zuwendungen an Arbeitnehmer und Angestellte desbesebtenGebietes. Diese erweiterten Richtlinien, welche bie Richtlinien vom 24. September dieses Jahres zur Behebung entstandener Zweifel ergänzen sollen, erweitern in der Hauptsache den Gedanken, zur Linderung der Not im beseßten Gebiet beizutragen, die nah Aufgabe des Pas Is urch die außergewöhn- Lich schlechte Lage des Arbeitsmarktes unter Arbeitern und An- gestellten entstanden ist. Bei Prüfung der Frage, ob während der in den ersten Richtlinien denten Fer ten Grwerbslosenunterstüßung bezogen wurde, soll die Wartezeit mit gerehnet werden. Die Voraussehung, daß Erwerbslosenunterstüßung bezogen wurde, ist auch dann als gegeben zu erachten, wenn der Arbeitnehmer wegen Krank- Heit zwar für Jene H foine Ermwerbslosenunterstüßung bezog, aber Familienzuschläge erhielt. Jm Bergbau soll es genügen, wenn der Verdienstausfall ¿zum Teil durch Arbeitslosigkeit, wofür Erwerbs- Tofenunterstüßung bezogen wurde, zum anderen Teil dürch Einlegen don Feter]chihten eingetreten ist. Auch pu t es, wenn der Arbeit- nehmer einen Abkömmling, einen erwer: funpäbigen Elternteil oder wei sonstige Familienangehörige in häuslicher Gemeinschaft am . Oktober dieses Jahres unterhalten hat oder zur Zeit der Zuwendung unterhält. Kriegébe\chädigte, die während der Dauer der Erwerbs- Losigkeit Zusabrente beziehen, sollen wie Personen behandelt werden, ddie Gnverbélosenunterstüßung oder Unterstühung aus Mitteln der Öf A ScjOdge erhalten. Wie Arbeitnehmer, die den gewöhn- Lich n Aufenthalt im beseßten Gebiet haben, sind Arbeitnehmer zu behandeln, die zwar außer) Tb des besebten ietes wohnen, aber chre Arbeits\tätie im beseßten Gebiet haben. Zuständig für die ; rung der Zuwendungen ist in diesen Fällen ausnahmäwveise die Bezirksfürsovgestelle, in deren Bereich sih die Arbeitsstätte be- ndet, Ferner wird bestimmt, daß die Zuwendungen auch kinder- ose Ghepaare erhalten können, und zwar in Höhe des einfachen Srundbetvages. Da die Durchführung der Richtlinien vom 24. Sep- ember dieses Jahres die zur Verfügung gestellten Mittel nicht erschöpfen wird, werden die Richtlinien, wie folgt, erweitert: Beim Vorliegen der sonstigen Vorausseßungen der Richtlinien können èm Nahmen der vorhandenen Mittel in »tot befindliche Arbeiter ur Angestellte Zuwendungen auch dann erhalten, wenn ste ün den Jahren 1 und 1925 nicht in dem vorhergesehenen Umfang arbeitslos gewesen sind, sofern sie infolge ununterbrochener Arbeitslosigkeit in der Zeit voin 1. Mai bis 31 Dezember 1924 einen Werdienstausfall von mindestens fünfzig Arbeitstagen erlitten und hierfür Erwerbslosenunterstüßung bezogen haben. Jm Bergbau ge- nügt es, wenn der Arbeitnehmer im Laufe des Jahres 1924 infolge fhlechter Lage des Arbeitsmarktes einen Verdienstausfall von min- destens fünfzig Feterschichten gehabt hat. Der Grundbetcag der er- weiterten Zuwendung soll in der Regel 40 Reichsmark, die Erhöhung ir die Angehörigen je 5 Reichsmark nicht überschreiten, Bei Aus- hüttung der Mittel sollen Arbeitnehmer mit zahlceiher Familie dor solchen mit kleinerer Familie und vor Ret Eheleuten berüdsichtigt werden, Alleinstehende in Not befindliche Personen Tönnen beim Vorliegen der sonstigen Vorausseßungen die Zuwendung ausnahmaweise dann erbalten, wenn sie, solange sie in Arbeit standen, Unterhaltun gsbere{tigte fortlaufend unterstüßt haben. Der na Durchführung vorstehender Richtlinien sih erübrigende Betrag soll im Au8gleih von elwaigen besonderen Härten dienen. Die nähecen estimmunaen treffen die Landesregierungen oder die von ihnen be- aufiragten Behörden. Dabei kann zur Vermeidung unbilliger Härten im Einzelfall auch bei geringfügiger Verschiebung dec Fristen eine Zuwendung ausnahmäweise gewährt werden, Die Bezirksfürsorge- anstalten entsheiden über diese enveiterten Zuwendungen nach An- örung von Vertretern dec Arbeitnehmer. Die Verteilung der Mittel an die Bezirksfürsorceverbände erfolgt im Benehmen mit den Landesregierunoen. Zum Schluß nahm der Ausschuß einen Antrag der Abga. Esser (Zentc.) und von GuSrard (Zentr.) an, der die Reichsveaterung ermächtigt, zur Durchführung der erweiterten Michtlinien für die Gewähruna einmaliger Zuwendungen an Arbeitec und Anoestellte im besekten Gebiet, wenn notwendia, die zur Ver- fägung stehenden 13 Millionen Reichsmark um 2 Millionen Reichs- mark zu überschreiten.

Im Sogzialpolitishen Ausschuß des Reichs- tags wurde gestern die Abstimmung über den Se ou, betr. Schaffung einer selbständigen Landesver]iche-“ rTungsvanstalt.für die neue Provinz Oberschlesien, vorgenommen, Der Ausschuß lehnte den Uu ab, Dafür stimmten nur das Zentrum, die Demokraten and die Bayerische Volks» Partei, dagegen die Kommunisten, die Deutschnationalen, die Deutsche Volfspartei und die Sozialdemokraten. Ueber die von der Deutschen Volkspartei vorgelegte Entschließung, nah der die Reichsregierung unter Aufrechterhaltung der gemeinsamen Verwaltung füx paritätische Behandlung Ober- und Niederschlestens Sorge tragen foll, wurde noch nicht entschieden. Es soll zunächst versucht werden, eine Grundlage zu finden, auf der sih alle Parteien vereinigen könnten. Die Ent- schließung wivd dann in veränderter Form dem Aus\ck{uß erneut vor- gelegt werden.

Handel und Gewerbe. Berlin den 16. Dezember 1925.

Vom 21. December 1925 ab sind laut Bekanntmachung des Büisenvorstands von Berlin von den nabstehenden Wertpapieren nur diejenigen Stücke an hiesiget Börle lieferbar, die als reihsdeutiches Eigentum anerkannt und abge- ftempelt worden find, ohne Unterschied, ob der deutsche Stempel der Neichébank oder der polnische Stemvel der polnischen Konsulate oder beide Stempel sich auf dem Stücke hefinden: 34% Bromberg Stadtanl. von 1899, 4% Gnesen Stadtanl. von 1901 40/4 Gnesen Stadtanl. von 1907, 34% Gnesen Stadtanl. von 1901, 4 0/9 Graudenz: Stadtanl. von 1900, 40/9 Posener Stadtanl. von 1900, 1905, 1908, 34% Posener Stadtanl. von 1903,- 34 9/9 Posener Stadtanl. vvn 1894, Posener Provinz-Anl., 34 9 Thorner Stadtanl. von 1895, 4% Thorner Stadtanl. von 1909, 49% Thorner Stadtanl. von 1900 409% Thorner Stadtanl von 1906, Von den 5% Albrechtbahn Prt von 1872, 49/9 Albrec)tbahn Prt. von 1891, 40% Galiz Carl-Lüdrwoigsbahn von 1890 erhalten abgestempelte und un- abgestempelte je eine besondere Notiz.

London 16. Dezember. (W. T. B.) Die Bank von England exvortierte heute 30000 Sovereigns nah Argentinien, 25 000 nach Indien und 14000 nah den Straîts Settlements.

Wagengedtellung für Kohle, Koks und Briketts am 16. Dezember 1925: Nuhrrevier: Gestellt 28535 Wagen. =- Oberichlesisches Nevier: Gestelt —,

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung [Br deutsche Elek1rolvtkupfernotiz stellte sih laut Berliner Meldung es W. T. B." am 16. Dezember auf 133,00 (am 15, Dezember auf 133,25 M) für 100 kg,

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Telegraphische Auszahlung.

Buenos-Aires . | 1 Pap.-Pej. Canada l fanad. § Japan Konstantinopel Laon: New York. 18

io de Janeiro | 1 Milreis Uruguay . l Golovefo

Amsterdam- Rotterdam 100 Gulden 100 Drachm.

E

Brüssel u. Ant- 100 Fres. 100 Gulden

werpen Sit: ¿5 Helsingfors . . f 100 finnl. 4 Ställen .-. + «L100 Lire Zugo!liavien . . | 100 Dinar Kopenhagen . . | 100 Kr. Lissabon und 7 Oporto . . . | 100 Escudo S0 v e 100 Kr. Darid. » + 100 Fres. Wag. « » 69 «l 00 AL. Schweiz . « « « | [00 Fres. A e 100 Leva Spanien . . . . | 100 Pejteten Stockholm und Gothenburg . | 100 Kr. Wien. .. «. « «| 100 Schilling Budapest . , «| 100 000 Kr.

17, Dezember

Geld 1,734 4,195 1,835 2,26 20,345 4,195 0,597 4,235

168,49 9,29

19,025 80,68

10,945 16,91

7,235 104,47

2l,275 85,09 15,15 12,415 80,35 3,045 99,43

112,31 59,18

5,875

L ode

Brie! 1,738 4,206 1,839 2,27

20,395 4,205

0,599

4 245

168,91 9,31

19,065 80,88

10,985 16,95

7,459 104,73

21,325 89,31 15,19 12,499 81,15 3,055 99,57

112,59 59,27 9,895

16, Dezember

Gelb 1,738 4.195 1,833 2BT

20,34 4,195 0,599 4,245

168,52 5,24

19,01 80,68 10,54 16,91 7,435 104,42

21,275 89,17 15,42 12,415 80,94 3,05 59,48

112,31 59,12 5,872

Brief 1,742 4,205 1,837 2,28

20,39 4,205 0,601 4.255

168,94 9,26

19,05 80,88 10,58 16,95 7,45 104,68

21,325 85,39 15/46 12,455 81,14 3,06 59,62

112,59

59,26 9,892

Ausländische Geldtiorten und Banknoten.

e

Sovereigns 20 Fres.eStüce Gold-Dollars . Amerikaniiche: 1000—5 Doll. 2 und 1 Doll. Argentinische . Brasiliani\che . Canadiiche Engli1che: große 1L£u darunter Türkische. . . . | 1 türk. Pfd, Belgiiche . . . | 100 Fres. Bulgarische . . | 100 Leva Dâänitche . . . « | 100 Kr. Danziger. . . « | 100 Gulden ne. . « [100 finnl. M ranzösis{Ge . . | 100 Fres. Holländi\che . . | 100 Gulden íStalienishe : über 10 Lire | 100 Lire Jugoslavische . | 100 Dinar Norwegiiche . . | 100 Kr. Numäni!che: 1000 Lei . . | 100 Lei unter 900 Lei | 100 Let Schwediiche . . | 100 Kr. Schweizer . . . | 100 Fres. Spanische . . . | 100 Peseten Tschecho-\lov. : 5000 Kr.. . . | 100 Kr. 1000Kr. u dar. | 100 Kr. Oesterreichische. | 100 Schilling Ungarische . . « | 100 000 Kr.

17. Dezember

Geld 20,55

4.25

4,216 4,193 1.71

0,588 4,168

20,315 20,305

18,965 3,01 104,19 80,45

Brie!

4,27

4,236 4/213 1,73

0,608 4,188

20,415 20,405

19,065 3,03 104,71 80,85 10,59 15,19 168,97

16,99 ' 7,425 85,26

112,53 81,29 59,49

12,445

12,445

59,28 5,86

16. Dezember

Geld

20,55

111,97 80,38 59 20

12,385

12,385

59,00 5,825

Brief 20,65 16,24

427

4,242 4,225 1,735 0,60

4,188

20,405 20,40 2,275 19,05 3,03 104,68 80,85 10,55 15,46 168,97

16,99 7,425 85/31

Berlin, 16. Dezember. (W. T. B.) Preisnokierungen fürNahrungsmittel. (Durhshnittsetnkaufspreise des Lebensmitteleinzelhandels für te 50 kg frei Haus

Berlin.)

Fn Reichsmark: Gerstengraupen, lose 19,90 bis 22,50 6,

Gerstengrütze, lose 1800 bis 18,90 #, Haferflocken, loie 21,00 bis MNoggenmeh! 0/1

3,75 bis 14,25 4, Weizenguieß 23,75 bis 24,55 46, Hartgrieß 26,00 bis 29,00 Æ, 70 9% Weizenmehl 18,25 bis 21,590 A, Weizenaudzugs- mehl 23,50 bis 28,25 4, Speiseerbsen, Viktoria 19,00 bis 22,90 #, Speiseerbien, fleine —— bis —,— bis 17,25 Æ, Langbohnen, handverlefen 26,00 bis 29,00 4. Linsen,

21,90 46, Hafergrüße lofe

fleine —,— bis —,— aroße 35,00 bis 51,00 „4

Kartoffelmeh]1

22,90 bis 22,75

Bohnen weiße, Perl 16,00

15,75

M, Linjen, mittel 26,50 bis 34,00 Æ, Lintjen, bis 19,75 M,

Makkaroni Hartgrießware 47,75 bis 60,75 46 Meblschnittnudeln 028 Bruchreis 15,50

bis 28,00 A,

reis 19,20 bis 32,00 6 Tafelreis,

Ninaävfel

Eiernudein 46,00 bis 68,00 4, bis 16,75 M, MNangoon Neis 17,60 bis 15,00 M, Java 31,00 bis 48,90 , amerikan. 76,00 bis 95,00 #, getr. Pflaumen 90/100

alasiert

C

er Lafels-

in Originalkisten 44,00 bis 4425 F, getr. Pflaumen 90/100 in Säcken 39,00 bis 39,50 4, entsteinte Pflaumen 90/100 in Originale

fisten und Packungen 63,00 bis 65,00 A

in Originalkisten 62,00 bis 65,00 4, Nosinen Caraburnu

61,00 bis 68,00

Sultaninen

Korinthen choice 45,00 bis 51,00

bis 245,00 4 Mandeln

(Ka!sia) 100,00 bis 105,00

Caraburnu Mandeln, bittere Bari 260,00 bis 275,00 46 Kümmel

holl.

{üße

35.00 bis 36,00 M

Kal. Pflaumen 40/50

Kisten

82,590 bis 106,00 A, Bari

228,00 Zimt

'

ihwarzer Pfeffer Singapore 220,00 bis 234,00 4, weißer Pfeffer

Singapore 244,00 bis bis 235,00 Nöstkaffee Brasil amerita 1900 # Kakao fettarm entölt 90,00 bis 120,00 M 405,00 M, Tee, tndifch

240,00

bis 300,00 bis 400,00 MÆ,

260,00 M Nohkaffee Zentralamerifka 220,00 bis 300,00 #, 300,00 M MNöstgetreide, 52,00 bis 90,00 F Tee, Soucbon, aepack! 413,00 bis 500,00 4

Nohbfkaffee

gepadckt

Brafil

Nösikaffee

195,00

F os ba Zentral-

lo)e 16,00 bis

Kakao 365,00 bis Julandszuker

leicht

Melis 29,25 bis 30,50 A, Inlandszucker Na!finade 30,25 bis 33,00 H,

Zucker, Würfel 33 75 bis 38,00

Kunstbonig 32,00 bis 34,00 M,

Zuckersiruv bell. in Eimern 26,25 bis 37,90 # Speisesirup dunkel,

in Eimern —,— bis —,— #4 Marmelade, Erdbeer

Eintrucht 90,00

bis 107,00 4 Marmelade Vierkrucht 38,00 bis 40,00 # Pflaumen-

mus in Eimern 37,50 bis 49,50 A Steinjalz in Packungen 5,40 bis 7,50 # Packungen 7,10 bid 8,00 89. 00 M

4,80 M Säcken 600 bis 6,20 M

Stedejalz in

Braten!chmalz in Tierced 88 00 bid Kübeln 89,00 bio 90,00 4 Purelard in Tierces 86,00 bis 91,00 ,, gepackt! 75,00 biè

Purelard in Kisten 88,00 bis 91.0 ## Speùetala 85 00 , Margarine, Handeltware | 69,00 4 582,00 bte 84,00

{in Fässern

Margarine, Speztalwaie 1

71,00 . M,

Molfkerecibutter La

l} 63,06

Steintal, tn Säcken

4 40 bié Giedelalz in

Braten\ckmalz în

bie GG L M,

(1 G69 00 bis

192,00 bis 200,00 Æ,

Molfkereibutter 1a in Packungen 205,00 bis 210,00 Æ# Piolkereis butter ll a in Fässern 172,00 his 188,00 4 Mèolkereibutter [1a in Packungen 178,00 bis 200,00 46, Auslandöbutter in Fässern 204.00 bis 210,00 #, Auélandébutter in Packungen 211i 00 bis 215,00 Corneed beef 12/6 lbs. per Kiste 47,00 bis 48 00 4 ausl. Sve geräuchert, 8/10—12/14 —,— bis —,— #, Allgäuer Romatoux 78.00 bie 88,00 4. Allgâäuer Stangen 60,00 bis 63,00 4, Tilsitex Käse. volltett 95,00 bis 115,00 4 echter damer 40 0% 128,00 bis 132,00 6, echter Emmentaler 173,00 bis 178,00 #4, auêl. unge Kondensmilh 48/16 23,00 bis 2625 4 aus] gez. Kondensmtil 26,00 bis 30,590 4, Speiseöl, auégewogen 67,00 bis 74,00 Æ;,

Berichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärkten.

Devisen.

Danzig, 16. Dezember. (W. T. B.) Devisenkurse. (Alles ip Danziger Gulden.) Noten : 100 Zloty Auszahlung Warschau 48,44 G, 4856 B.. 100 Zloty Lokonoten 51,43 G. 951.57 B., Amerikanischs Noten 5 23,35 G , 5,24,65 B., Berlin 100 Neichêmarknoten 123,799 G.,, 124,105 B. Schhecks- London 25,20 G, —,— B.

Wien 16. Dezember. (W. T. B.) Notierungen der Devisen zentrale: Amsterdam 284,80 Berlin 16869 Budapest 99,22, Kovenhagen 176,05 London 34,343 New Bork 7,98,15, Parts 26.03, Zürich 1368,80 Marknoten —,—, Lrenoten —,—, Jugotlawi|che Noten 12,49, Tíchebo - Slowakisbe Noten 20,96 Polnische Voten 70,50 Dollar 71250. Ungarische Noten 99,30 Schwedische Noten

Prag 16. Dezember. (W. T. B,) Notierungen der Devitene zentrale (Durchschnittsfkurte): Amsterdam 13,62, Berlin 8 094, Zürich 6,5353 Oslo 688,00 Kopenhagen 842,00 London 164,176, Madrid 478,00 Mailand 1365/2, New Vork 33,85 Paris 1235/z. Stoholin 9 064, Wien 4,774 Marknoten 8,064 Poln. Noten —,—,

London 16. Dezember. (W. T. B.) Devitenfur)e. Paris 132,62, New Vork 484 93, Deutschland 20,364. Belgien 107,00, Spanien 34,29 Holland 12,07,25, Jtalien 120,12, Schwetlz 25,12, Wien 34,42.

Paris, 16. Dezember. (W. T. B.) Devisenkurse. Deutichland Bukarest 12,75 Prag —,—, Wien —.— Amerika 27,49, Belgien 124,10 England 132,85 Holland 1101,75 Italien 110,80, Schweiz 53050 Spanien 390,00 Warschau 262,00 Kopenhagen 685,00 Oslo 553,90. Stockholm 736,50.

Amsterdam. 16. Dezember. (W. T. B.) Devijenkurse. (Offizielle Notierungen.) London 12,07#, Berlin 0,59,27 fl. für 1 M, Paris 9,09 Brüssel 11,29 Schweiz 4804 Wien 0,35,10 tür 1 Schilling, Kopenhagen 6195 Stoctholm 66,70, Oslo 50,624. (íInofkfizielle Notierungen.) New York 249,00, Madrid 35,30, Italien 10,04 Prag 7,374 Helsingtors 6,27, Budapest 0,000,345 Bukarest 1,15, Warichau ca 0,33,00 Br.

Zürich 16. Dezember. (W. T. B.) Devitenkurje. New York 0,18, London 25,124, Paris 18,90 Brüssel 23,90, Mailand 20,87, Madrid 73,35 Holland 208,35. Stockho1m 138,85 Oélo. 105,36, Kopenhagen 129,12 Prag S Berlin 1,23,30, Wien 73,12, Budae pest 0,00.72,70, Belgrad 9,20, Sofia 3,774 Bukarest 2,424, Warschau 45,00, Helsingfors 13,07, Konstantinopel 2,75, Athen 6,90, Aires 215,00

Kopenhagen, 16 Dezember. (W.T. B.) Devijenkurse. London 19,48 New York 4,022 Berlin 95,80. Paris 14,90 Antroerpen 18,40, Zürih 77,6, Nom 16,45, Amtterdam 161,85, EStoctholm 107,80 Osto 81.80 Helsingfors 10,14 Prag 11,93. Wien 0,56,80.

Stockholm, 16. Dezember. (W. T. B.) Devisenkur]e. London 18,11, Berlin 0,89,05, Paris 13,75 Brüssel 17,06. Schwetz, Pläpe

2.15, Amsterdam 150,20. Kopenhagen 93.00 Oéflo 76,10. Wathington 3,734 Helsingfors 9,44, Nom 15,15, Prag 11,15, Wien 0,53,00.

Os10, 16. Dezember. (W. T. B.) Devi!enturte. London 23,85, Hamburg 117,25, Paris 18,00 New York —,—, Amsterdam 197,75, Zürich 95,00, Helsingfors 12,90, Antwerpen 22,40, Stockbolm 131,76, Kopenhagen 123,00, Rom 20,00, Prag 14,70, Wien 0,69,75

m-a D L

(W. T. B Silber 31%, Silber

enu ene e

Buenos

London, 16. Dezember.

aut Lieferung 31/1

Weripapiètrxe.

__ Fraukfurt a, M., 16. Dezember. (W. T. B.) Oesterreichische Kreditanstalt 6,30, Adlerwerke 23,00 Aschaffenburger Zellstoff 48,75, Badi)che Anilintabrik 106,00, Lothringer Zement —,— Chemi)che Griesheim 106,25. D. Gold- u. Silber-Scheideanst. 79,00, Franfkfurtex Maschinen (Pokorny u. Wittekind) 20,00, Hilvert Maschinen 17,75, Höchster Farbwerke 105,75, Phil. Holzmann 40,50. Holzverfkoblungs Industrie 43,00, Wayß u. Freytag 54,00, Zucerfabrik Bad. Wags- bäusfel 36,00.

Hamburg 16. Dezember. (W. L. B.) (SwWMlußkurje.) Brasil- bank —,—, Commerz. u. Privatbänk 96,00, Vereinsbank 78,50, Lübeckt-Büchen —,—, Schantungbahn —,—, Deut|h-Austral. 78 00, Hamburg-Amertka-Paett. 89,75, Hamburg-Südamerita 82,00, Nordd. LWUovyd 90,75, Verein. Elb\chiffahrt 33,00, Calmon Asbest 23 B., Harburg-Wiener Gummi 38,00, Ottensen Eisen 12,00, Alsen Zement 127 B., Anglo Guano 77,50, WPVeerck Guano 65,00, Dynamit Nobel 82,25, Holstenbrauere! —-,—, Neu Guinea 180,00, Otavk Minen —,—. Fretverfe hr. Sloman Salpeter 3,25

Wien, 16. Dezember. (W. T. B.) (In Tauljenden.; Völker bundanleihe 70,0, Mairente 22 Februarrente —.—, Oesterreichiihe Goldrente 35,0, Oesterreichisde Kronenrente 1,9, Ungarische Gold, rente —,—. Ungarische Kronenrente —,— Wiener Bankverein 82,00, Bodenkreditanstalt 158,0, ODesterreihishe Kreditanstalt 107.5, Anglobank 132,0. Esfkomptebank 262,0 Länderbank junge 147,0, Nationalbank 1615,0, Unionbank Wr. 104,5, LTürki)he Lote 520 0, Ferdinand-Nordbahn 67 5 Oesterreichisde Staatsbahn 300,1, Süd- bahn 59,7 Poldihütte 1030,00, Prager Eisen-- Industrie —.— Alpine Montange}). 260,5, Siemens - Schuckertwerke 67,0 Allg. Ungar. Kreditbank 300,0 Nimamurany 97 7, Oesterreichische Waffens tabrif - Ge). 392, Brüxer Kohlenbergbau 1255,0, Salgo-Tergauer Steinkoblen 3985 Skodawerke —,—, Steir. Magnesit 25,0, Daimler Motoren 4010,0 Leykam-Josefsthal A.-G. 1210 Galictia Naphtha —,—. 5

Amsterdam, 16. Dezember. (W. T. B.) 6 9/0 Niederländiiche Staatsanleibe 1922 A u. B 105,50, 44 9% Niederländi\he Staatss anleibe von 1917 zu 1000 fl. 987/g, 3% Niederländi)the Staats- anleibe von 1896/1905 75,00, 7 9/6 Niederl.-Ind.eStaatsanleibe zu 1000 À. 101,75, 7% Deutsche Neichéanleibe 10084, Reichsbank neue Aktien 1307/2 Nederl. Handel Veaat1chappij - Akt. —,—, Jürgens Margarine 122,00 Philips Glueilampen 345,75*% Geconzol. Holl. Petroleum 19300 RKoninfl. Nederl. Petroleum 415,75, Amsterdam Rubber 37000 Holland-Amerika-Dampksch. 64,00 Nederl. Stheey« vart-Unte 159 00 Cultuur Mpij. der Vorstenlanden 158,75, Handels vereeniging Amsterdam 607,50, Deli Maatichavpvii 40050 Senemba Maatsc(avpij 490,00 *) exklufive Bezugsre!

Gesundkheitéwesen, Tierkrankheiten und Absperrung®- maszregeln, Der Ausbruch und das Erlöschen der Maulka und Klauenteuche ift vom Schlachtvirhbo? in Gi ber rfeid am 14. Dezember 19% amtlih gemeldet worden