1903 / 230 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Sep 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Weizenernte infolge der bergen Winterregen nur mittel- mäßig, teilweise sogar s{chlecht. Die Gerstenernte war im Hauran und in den Gegenden von Homs und Hama sehr reih; dies is zum Teil auch darauf zurückzuführen, daß ia diesem Jahre mit Rücksicht auf die gesteigerte Nachfrage nah syrischer Gerste auf dem europäischen Markte die Anbaufläche für diese Getreideart vergrößert worden S In dem Bezirk von Lattakije war der Ertrag gleichfalls sehr gut, in den südlichen Küstenstrihen des Wilajets Beirut nur mittelmäßig, im südlihen Palästina dagegen, namentlih in der durch ihren Reichtum an Gerste ausgezeihneten Gegend von Gaza, recht zufriedenstellend.

Der gegenwärtige Weizenpreis beträgt 17 Franken für 100 kg fob Beirut; es fand jedoch im August d. J. in Weizen keine Ausfuhr ftatt. Die Gerstenausfuhr richtete po fast Se NtS nach Eng- land. Es gingen dorthin im August d. J. über Beirut 10000 dz, über Gaza 60 000 dz, über Mersina 10 000 dz. Für die aus Mersina ftammende Gerste wurden 11,50 Franken, für die übrige 12,50 Franken für 100 kg fob bezahlt.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Italien.

Die italienische Regierung hat dur ‘seesanitätspolizeilihe Ver- ordnung vom 25. d. M. Herkünfte aus Smyrna den Be- stimmungen der seesanitätsvolizeilihen Verordnung vom 23. Februar v. IF., Nr. 5, unterworfen. (Vergl. „Reich8anz.“ vom 27. März D: R V C4)

Norwegen.

Durch eine norwegishe Verordnung vom 25. d. M. ist neben Palästina auch Syrien für choleravérseucht erklärt worden. (Vergl. „Reichsanz.“ vom 6. November v. J., Nr. 262.)

Brasilien.

Die Regierung der Vereinigten Staaten von Brasilien hat die

für Herkünfte von Valparaiso angeormeten Quaran-

tänemaßregeln wieder aufgehoben. (Verg „NReichëanz." vom 6. August d. J., Nr. 183.)

Theater und Musik.

Neues Theater.

„Salome“, die reifste dihterishe Arbeit Oskar Wildes, dessen Schauspiel „Die Frau ohne Bedeutung“ erst vor kurzem an dieser Stelle gewürdigt wurde, ging gestern zum ersten Male in öffent- licher Aufführung in Szene, nahdem sie {hon früher, wie Suder- manns „Johannes“, mit dem sie sh ihrem biblishen Inhalte nach, deckt, von der Zensur beanstandet, nur einem kleineren geladenen Same eee hatte vorgeführt werden können. Während aber

idermann den Versuch gemacht hat, die ganze Johannestragödie vor unseren Blicken zu entwickeln und ein s\oziales Zeitbild auf breiter Grundlage aufzurollen, gibt Wilde in seinem Werk, das fich ohne Szenenwechsel abspielt, gewissermaßen nur der Tragödie leßten Akt. An dem Vorgang selbs durfte weder Sudermann noch

ilde etwas ändern, in der psychologishen Motivierung aber s{lugen fie, von ein und demselben Punkte ausgehend, doh ganz verschiedene Wege ein. Die grausame Sinnlichkeit Salomes, die an dem Asketen Gefallen gefunden, bildet bei beiden die Triebfeder der Handlung; während aber in der deutschen gie as der Tod Johannes? als Racheakt des verschmähten Weibes aufzufassen ist, stellt er sih bei Wilde als der Höhepunkt verderbten Liebdesempfindens, fast als ein Lustmord, dar: weil Salome die Lippen des Lebenden versagt sind, begehrt fie das Bee des Toten. Schaudernd wendet \ih Herodes, dessen unbedachter

id den Untergang des von ihm zwar gefangen gehaltenen, aber mit einer gewissen ehrfurchtsvollen Scheu bisher ges{honten Propheten vershuldet hat, von diesem Weibe, das auf sein Geheiß unter den Schilden seiner römishen Legionäre zermalmt wird. Meisterhaft hat es der Dichter verstanden, in knappem Rahmen die Schäden einer durch und durch verfaulten, dem Untergang geweihten Gesellshaft aufzudecken. Unheimlih töônt aus der Zisterne deé Königshofes, in der er gefangen gehalten wird, das propbetishe Wort Jochanaans in die üppige orientalische, der Sinnen- lust fröhnende Welt herauf, eine warnende, Unheil kündende Stimme aus der Tiefe.

Die gestrige Aufführuna des Werkes war für alle, die ihr bei- wohnten, ein künstlerisdes Erlebnis. Von böchstem Stimmungszauber war {on das unter Mitwirkung des Bildhauers Max Kruse und des Malers Louis Corinth entworfene Bühnenbild. Der dunkle Nacht bimmel, der \sih darüber wölbte, hatte es mögli gemacht, auf die sonst die Illusion so störenden Soffiten zu verzichten, sodaß man den Eindruck gewann, als sehe man wüuklih über dem Königshofe in den unendlihen Weltenraum, îin dem nur der Mond und einige Sterne sihtbar sind. Das Mondlicht spiegelt sich nur in den Panzern einiger im Hintergrund stebenden Legionäre und im entblößten Schwert des s{warzen Henkers wider, der unbeweglih, wie ein Steinbild, stets der blutigen Befehle seines Herrn Herodes harrt. Im Vorder rund beleuchten flackernde Fackeln die Umrisse des im assyrischen Sharakter gehaltenen Königépalastes und seiner Nebenbauten,

sowie den runden, brunnenähnlichen Mund der als Kerker dienenden erme. Von gleicher Eigenart wie die Dekoration waren auch die

ostüme, die Ueppigkeit, Neichtum und orientalishe Farbenfreude zur Schau trugen. Die Darstellung war im Zusammenspiel mustergültig, ein erneutes Zeugnis für die glänzende Regiefähigkeit des Herrn Rein- hardt. Die Einzelleistungen waren sehr eindruckévoll, in erster Linie diejenige der Frau Eysoldt in der Titelrolle, des Herrn Eis- feldt als Jochanaan, sowie des Herrn Reicher und des Fräuleins Dumont in den Rollen des Herodes und der Herodias. Aber auch alle anderen, in kleineren Aufgaben Mitwirkenden trugen ihr Teil zum Grfolge bei. Die von Mar Marschalk zur Einführung und Begleitung einiger Stellen der Handlung geschasfene Musik hielt in der Benstru- mentierung den morgenländischen Charakter des Ganzen fest und unterstüßte die allgemeine Stimmung, ohne ih ungebührlih hervor- zudrängen. Das Publikum folgte den Vorgängen auf der Bühne mit

1 ati Aufmerksamkeit und ließ es zum Schluß an Beifall nicht ehlen.

Im Königlichen Opernhause gelangt morgen „Fidelio“ unter Kapellmeister Dr. Strauß? Leitung zur Aufführung. Die Besetzung lautet: Leonore : “lar Plaichinger; Florestan: Herr Grüning; Pizarro: Herr Hoffmann; Nocco : Herr Mödlinger. In den Éleineren Rollen sind Fräulein Dietrich, die Herren Bachmann und Philipp beschäftigt. Zu Beginn wird die Ouvertüre „Leonore“ Nr. 3 gespielt.

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen das Lustspiel „Im bunten Nock“ zum 50. Male zur Aufführung.

Morgen, Donnerstag, Abends 7 bis 8 Uhr, veranitaltet der Organist Bernhard Irrgang in der Heiligkreuzkirche ein Konzert unter Mitwirkung von Frau Charlotte Kimpel (Sopran),

Fräulein Else Vetter (Alt) und Herrn Georg Merlin (Violine). Der Eintritt ist frei.

Die Sängerin Marie Geistinger is nach Meldungen Wiener Blätter aus Klagenfurt, wo sie seit 1888 von der Bühne zurück- gezogen auf ihrer Besißung lebte, jeyt verstorben. Sie war am 26. Juli 1836 in Graz als die Tochter eines pensionierten russischen Hoffchauspielers geboren und trat zuerst im Jahre 1842 in Kinderrollen auf der Bühne Ries Vaterstadt œuf. Im Jahre 1850 wurde sie nah München, 1852 ans Josephstädtische Theater in Wien engagiert, von wo sie im Jahre 1854 an das Friedrih Wilhelmstädtishe Theater in Berlin ging. Nach weiteren Wanderjahren, die sie nah Hamburg, Breslau, Glogau, Posen, Königsberg und Riga führten und in denen sie fich neben der Dperette auch dem Schauspiel und Lustspiel zuwandte, kehrte sie 1863 im Berliner Viktoriatheater ein und gehörte seit 1865 dem Verband des Theaters an der Wien an, wo sie in Suppéschen, Offenbachschen und anderen Operetten, deren berufene Interpretin sie war, ihre größten und nachhaltigsten Erfolge erzielte. In den Jahren 1865 bis 1875 hatte B auch an der Leitung der leßtgenannten Bühne Änteil. In der folgenden Zeit bewies fie an verschiedenen Orten, zuleßt am Wiener Stadttheater, ihre Befähigung als Heroine und Tragödin. Ihr letztes festes Engagement hatte fie in den Jahren 1877 bis 1880 am Leip- ziger Stadttheater. Später unternahm sie ausgedehnte Kunstreisen, u. a. auch nah Amerika. Im Jahre 1898 trat sie noch einmal an

den Stätten ihrer früheren glänzenden fkünstlerischen Laufbahn, in Berlin und Wien, auf.

Mannigfaltiges. Berlin, den 30. September 1903

Im wissenschaftlichen Theater dèr „Urania* (Tauben- straße) wird am Sonntag ein neuer Vortrag, „An den Seen Ober- italiens“, von Herrn Franz Goerke zum ersten Male gehalten werden. Dec Vortrag bringt außer einer großen Reihe farbiger Lichtbilder eine Anzahl Panoramen vom Gardasee, vom Luganer See, vom Lago Maggiore und vom Lago di Como. Am Mittwoch und Sonnabend werden die leßten abendliden Wieder- holungen des Vortrags „Von der Zugspige zum Wahmoann“ stattfinden; dieser Vortrag wird außerdem noch am Dienstag-, Donnerétag- und Freitagnahmittag zu ermäßigten Preisen gehalten. Der Vortrag „Durch Wald und Flur“ (Photographie in natürlichen Farben) gelangt am Donnerstag und Freitag Abends und am Sonn- abend Nachmittags zur Wiederholung. Im Hörsaal beginnen die wissenschaftlihen Vorträge am 5. Oktober, und zwar: „Wissenschaft und Praxis dèr Fernschreiber und Fernsprecher“, 5 Erperimental- vorträge von Herrn Dr. Donath, Dienstags, Abends 8 Uhr: eAusgewählte Kapitel der Elektrotechnik“, 10 Erxperimental- vorträge von Herrn Dr. Donath, Nachmittags 6 Uhr; „Anorganishe Erxperimentalchemie“, 10 Erxperimentalvorträge von Herrn Dr. Naß, Freitags, Abends 8 Uhr; „Die Pflanze im Kampf ums Dasein“, 6 Bildervorträge von Herrn Professor Dr. Müller, Sonnabends, Abends 8 Ubr. Im Hörsaal der Stern- warte in der JInvalidenstraße hält Herr Dr. Ristenpart zwei Kurse über Astronomie und zwar über das Sonnensystem (Beginn Dienstag, den 6. Oktober) und über die Firsternwelt (Beginn Dienstag, den 3. November). Prospekte sind durch die „Urania“ kostenlos zu beziehen.

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerêtag : Opern- baus. 198. Vorstelluna. Fidelio. Oper in 2 Akten von Ludwig van Beethoven. Tert nah dem Fran- zösischen von Ferdinand Treitshke. Zu Beginn: „Ouvertüre Leonore (Nr. 3)“. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 205. Vorstellung. Zum 50. Male: Jm bunten No. Lustspiel in 3 Aufzügen von franz von Schönthan und Freiherrn von Sch{licht. Anfang 74 Ubr.

Freitag: Opernhaus. 199. Vorstellung. Figaros Hochzeit. Komische Oper in 4 Akten von Wolf- gang Amadeus Mozart. Text nah Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Uebersetzung von Knigge- Bulpius. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 206. Vorstellung. Seonder- atcnnement B. Vorstellung. Shakespcares Königödramen. Sechsier Abend: König Nichard der Dritte. Trauerspiel in §5 Aufzügen von William Shakespeare. Uebersett von August Wilbelm von S@legel. Mit Benuyung der Einrichtuug von Wilhelm Oechelbäuser. Anfang 74 Uhr

Ÿ Wi - h g. ch Î P c) ( j T T) Neues Vperntheater. Sonntag: Keine Vorstellung.

Sonnabend

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Donnerstag Deutsches Theater. montag. Anfang 74 Uhr

Freitag: Zum ersten Male: Geschäft ist Geschäft. Sonnabend: Monna Vanna.

Donnerstag: Noseu-

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Berliner Theater. Donnerstag: Das Käthchen vou Heilbronn. | Freitag: Kater Lampe. 74 Ubr Sonnabend: Alt-Heidelberg.

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Schillertheater. O. (Wallnerctheater.)

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Fleck auf der Ehr. Volkostuck mit Gesang in 3 Akten von Ludwig

Anzengruber. Dex Fleck auf der Ehr. d, Abends 3 Uhr ihr wollt.

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N. (Friedrih WilbelmstädtishesTheater.) Donnerstag, Abends 8 Ubr: Der Bibliothekar. Schwank in 4 Akten von Gustav von Moser.

Freitag, Abends 8 Uhr: Der Talisman.

Sonnabend, Abends § Uhr

Theater des Weslens. Kantstr. 12. Bahnhof Zoologisher Garten. berzoglicher Hoftheaterintendant a. D.) (2. Abonnementsvorstellung): Zar und Zimmer-

Freitag (3. Abonnementsvorstellung): Voccaccio. S Dalibor.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Zar und Zimmermann. Zigeunerbaron.

Uenes Theater. Donnerstag ohne Bedeutung.

Freitag und Sonnabend Hierauf: Salome.

Residenztheater. (Direktion: S. Lautenburg.)

L z: Das beste Mittel. Schwank in 3 Akten von A. Bisson. von Benno Jacobson.

Freitag und folgende Tage Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Winterschlaf. Thaliatheater. Direktion Jean Kren und Alfred

Schönfeld. Donnerötag: Der Hochtourist. Anfang Freitag: Der Hochtourist.

N ittags 3 Uhr: Bei halben sen Ex und dane Cibeies. A

L Kurt Schalleha mit Frl. Küthe von Zythlinéki | Bentraltheater. Donnerstag: Bruder Strau-

Freitag und "folgende Tage

Trianontheater.

Notbrücke. Anfang §8 Uhr. Freitag: Die Liebesschaukel.

Birkus Schumaun.

Der Bibliothekar.

(Direktion : A. Pras, Groß- Donnerstag

Abends 74 Uhr: Der

Eine Frau

Der Kammersänger.

(Lo bon moyen.) Bearbeitet Vorher: Sphing. Lustspiel E. delle Grazie. Anfang 74 Uhr . C

ieselbe Vorstelluag. rat Hellmuth von Bethe (Stettin Verehelicht Maggi Mankiewicz (Frauenbagen Hr. Günther Frhr Frl Ilse von Lieres

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Kornacker (Tarnowih).

(Sablon - Mey— Völklingen).

s (Graudenz).

Geboren: Ein Sohn: Zedtwik (Hamm i. W.). don L'Estocq (Charlottenburg). Hrn. Bergweiksdireltor

Bruder Straw-

(Georgenstraße, Friedrih- und Universitätsstraße.) Donnerstag: Die

Donnerstag, 74 Uhr: Eliteabend. Herr Julius Seeth mit seinen dressierten 25 mänulichen Löwen. Todeéësprünge der 12 Barsois-Hunde.

Verlobt: Frl. Hanna Krauß mit Hrn. Hauptmann | i. Grafen von Pfeil und Klein-Ellguth (Chemnigt). ! Verw. Fr. Margarethe von Kure Bethe, mit Hra. Landrat, Geheimen NRegierungas- |

Eckard von der Lühe mit Frl. |

von Zedliy und Leipe mit Stephanshayn). Bergafiessor Ernft Feftner mit Frl. Margarete Hr. Leutnant Raimund Frhr. von Gattenbera mit Frl. Ellsabeth Henrich

Hr. Hauptmann |

Hen. Hauvkimann von Hrn. Major Anton

Eine Tochter storius (Waldenburg

Breslau, 29. September. (W. T. B.) Von amtlicher wird gemeldet, das über das Grubenunglüdck in der »Laurg, hütte“ (vergl. Nr. 229 d. Bl.) am vergangenen Sonnabend an das Zivilkabinett Seiner Majestät des Kaisers ein richt von dem A Revierbeamten Jäkel aus Kattowi erstattet wurde. och an hemselben Abend traf ay Rominten ein Telegramm des Flügeladjutanten, Fregatten, kapitäns von Grumme ein, in dem Sih Seine Majestät der Kaiser teilnehmend nach dem Befinden der Verunglückten kundigte. Daraufhin wurde Seiner Majestät gemeldet, daß, abgesehen von vier Toten, die dem Unfall zum Opfer gefallen ding, bei den Ver, legten Hoffnung auf Genesung und völlige Wiederherstellung bestehe, Nach weiterer amtlicher Meldung fand heute morgen eine Befahrung des ate dur den Oberberghauptmann Vogel aus Breslqy und im Anschluß daran eine Erörterung der Sachlage ftatt. D

Oberberghauptmann Vogel besuchte hierauf die Verwundet n Anappschaftslazarett. E

Plauen i. Vogtl., 29. September. (W. T. B.) „Vogtländische Anzeiger“ meldet, wütet seit heute früh in Falken, stein eine Feuersbrunst im Stadtteile Dberer Anger. Bis zum Nachmittag waren zehn Häuser niedergebrannt, eine Anzahl weiterer Gebäude steht in Flammen. Der Schaden ist sehr groß.

Nostock, 30. September. (W. T. B.) Anläßlih der heute stattfindenden Einweihung der Dampffähreverbindung Warnemünde—-Gijedser ist die Stadt festlih ge\{chmückt, Ginen besonders" \{önen Eindruk macht die Auss{chmückung des Bahnhofs, des Bahnhofsplaßkes und des Plazez vor dem Großhberzoglihen Palais. Aus Giedser O berichtet, die Fährhalle sei in einen prähtigen Festsaal verwandelt, Die Wände des Festraums tragen Fahnendrapierungen in dänischen und mecklenburgishen Farben. Reicher Blumenshmuck ist angebracht, In gleicher Weise ist Warñemünve ges{chmüdckt.

Antwerpen, 29. September. (W. T. B.) Der Kongre für internationales Recht ist heute eröffnet „worden. Na einem Empfange beim Bürgermeister wurde die erste Sitzung unter dem Vorsitz - des Staatsministers Beernaert abgehalten. Später

machten die Mitglieder des Kongresses einen Ausflug auf der Schelde.

Wie der

__ Bouget (Algerien), 30. September. (W. T. B.) Infolge eines heftigen Unwetters ist der Sumamma-F luß aus den Ufern etreten und hat mehrere Ortschaften übershwemmt. Zehn

Singeborene ertranken. Ein Teil des Eisenbahndammes wurde zerstört.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Wien, 30. September. (W. T. B.) Der Kaiser von Rußland ist um 101// Uhr Vormittags mit großem Gefolge, in dem sih auch der Minister des Aeußern Graf Lamsdorff befand, auf dem prachtvoll geschmüdckten Westbahnhof einge troffen und von dem Kaiser Franz Joseph, den Ministern, dem russishen Botschafter in Wien, Grafen von Kapnist, dem österreichish-ungarishen Botschafter in St. Petersburg, Freiherrn von Aehrenthal, dem Stadtkommandanten, dem russishen Generalkonsul in Wien und dem russischen Konsul in Budapest empfangen worden. Der russische Bot: schafter und der Ehrendienst waren dem Kaiser bis Rehwinkel entgegengefahren. Die Begrüßung zwishen den beiden Monarchen war eine überaus heeztiees: Nach dem Abschreiten der Ehrenkompagnie folgte die Vorstellung der Erzherzoge und der beiderseitigen Gefolge. Darauf fuhren die Majestäten unter dem Salut der Geschüße und den stürmischen Ovationen der zahlreichen Volksmenge nah Schönbrunn. Auf dem ganzen Wege bildeten Truppen Spalier; an mehreren Stellen waren Triumphbogen errihtet. Jm Schlosse wurde der Kaiser Nikolaus von den Erzherzoginnen und den obersten Würdenträgern empfangen. Um 111/4 Uhr fand in der großen Galerie des Schlosses Frühstücks- tafel stalt, an der die heiden Katser, die Erp herzoge und Erzherzoginnen, Graf Goluchowski, Graf Lamsdorff, die obersten Hofwürdenträger, Graf Kapnist mit Gemahlin, Freiherr von Aehrenthal, der frühere Botschafter in St. Petersburg Fürst Franz Liechtenstein, das Gefolge des Kaisers Nikolaus und die Mitglieder der russishen Botjchaft teilnahmen. Um 21/, Uhr erfolgte die Abreise der Monarchen nah Mürzsteg. (Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

vier Jahreszeiten, entzückendes Pariser Ballett divertissement. Der vpreisgekrönte 6er-Zug mit den fahrenden Kaskaden. Zoologisches Pob pourri, Monstredressur bes Herrn Leb.

¡rischen

Abends Konzerte. Singakademie. Donnerstag, Anfang 8 Uhr

Liederabeud von Eduard Gastoné (Baßbariton)

unter Mitwirkung von Gustav Lazarus (Klavier)

Die Die

T T E E o S A L T7 R E E“ "B O I T I I As E E E Id E A V A E a T A

Familiennachrichten.

Am 23. September d. verstarb zit Baden-Baden das Mitalied unseres Auffichtörats, der Bankier und Königlich Uiederländische Generalkonsul, Herr Albert George. Der Dabingeschiedene, welcher allezeit unserer Gesellschaft cin wertvolles Interesse gac-

widmet hat, gehörte seit einigen Jahren dem Aufsichtsrat derselben an. Wir beklagen tief den allzu früben Heimgang des liebenswürdigen Kolle

Der Auffichtsrat und die Direktion der

Neuen Gas-Actien-Gesellschaft.

dessen Gedächtnis wir stets in hohen Ehren halten werden

[48935]

SQL). Hrn (Breslau). , geb. von | Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Otto Wol!

(Berlin) De Professor Dr. jur. Karl Kaerge: (Schöneberg-Berlin). Hr. Landschastömalet Herm. Sch@midt (Berlin) Hr. Bildhaunt Friedrih Wilhelm Thomas (Charlottenburg).

Verw. Fr. Amtshauptmann Gggers, geb. Kestnet (Hannover).

Staatéanwalt Ackermaas

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Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Scholl) in Berlin

Druck der Norddeutschen Buchdruckterei und Verlags Ansialt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einshließlih Börsen-Beilage).

1¿ 230.

Marktort

Erste Beilage | : zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staalsanzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 30. September

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

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Mark abgerundet mitgeteilt

leteutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist,

cin Punkt (

694 459

4 350

314 1 788 4 500

1 800 9 320 3 364

78 150

931 6 636 3 1559 1 023

493

989 242 1210

1120

729

0

1 008 7 200 26

2400 1470

177 1 720 606

12 350

15.57 15,30

14,50 15,70 14,90 15,00 18,00 15,80 16,65 17,76

17,24 16,80 17,05 16,34

17,00

12,52 12,10 12,10

12,50 12,45 13,23 13,20 13,38

13,00 15,00

15,52 15,40

14,50 15,30 15,20 15,20 18,00 15,70 16,96 17,83

16,29 17,10 17,08 17,03 17,02

12,52 12,10 12,10

12,40

12,60 12,20

11,30 12.00 11,60 12 10 13,80

12.00 12,25

1263 12.95 13.31

13,80 |

Der Darchschnittspreis wird aus den

) in den leyten sechs Spalten, daß entipr