1903 / 248 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 21 Oct 1903 18:00:01 GMT) scan diff

hanitung für um so entschiedener geboten gehalten, als kurz vorher eine Allerhöchste Verordnung für alle wichtigeren Angelegenheiten die gemeinsame Beratung im Ministerrate besonders vorgesehen babe. Wenn auch die Differenz auf dem Gebiete der formellen Geshäftsbehandlung fih bewegt habe, so hätten keineswegs formale Bedenken. von unter- geordneter Bedeutung, \fondern das wichtige und entscheidende Interesse in Frage gestanden, ob das Selbstbestimmungsrecht der Minister- kollegen in Fragen thres Ressorts, in Angelegenheiten, die Jn mit ihrer politischen Verantwortung zu decken hätten, gewahrt geblieben sei. Die Lage habe eine unerwartete Verschärfung dadurch erlitten, daß Graf von Crailsheim sein Entlassungsgesuh eingereiht habe, ohne mit den übrigen Ministern \sih zu benehmen, bevor die Angelegenheit erledigt gewesen sei. Die Krisis habe damit zu jener Lösung gedrängt, die sie durch Genehmigung des Entsassungsgesuches gefunden habe. Eine Veränderung in den Regierungsgrundsäßen sei infolge des agd fe ian, Fade eingetreten. Das Ministertum wolle die guten

eztehungen zwischen Bayern und dem Reiche auf Grundlage der Verfassung sorgfältig pflegen und sich bei der Geschäftsführung nicht von Parteirüccksichten, sondern auss{ließlich" durch die Interessen der Krone und des Landes leiten lassen. Der Ministerpräfident erklärte dann noth, daß die Beziehungen Bayerns zum Vatikan nah wie vor E GUE seien, und daß der jeßige Nuntius sie mit aller Hingabe pflege.

Deutsche Kolonien.

Ueber die Beendigung der Bertua-Expedition im ZAOe Kamerun hat der Chef der Verwaltung des Ssanga-Ngokogebicics, Oberleutnant Freiherr von Stein, dem „Deutschen Kolonialblatt“ zufolge aus Gonakoil unter dem 1. Februar d. J. folgenden Schlußbericht erstattet:

Nachdem die durh den Lod Bertuas jeßt bedeutend vereinfachten Verhandlungen mit dessen Nachfolger im Sinne einer völligen Er- \{ließung der Einflußsphäre Bertuas für die Südkamerungefellschaft abgeschlossen waren, bestimmte Weisungen über die weitere Be- einflussung der bekämpften Unterstämme an den regierungs- freundlihen Nachfolger Bertuas, den vorherigen Yeruma Diba, erteilt und betreffs Behandlung späterer Forderungen von seiten gouvernementaler oder anderer deutshen Erpeditionen, besonders im Sirne des für Gamane beabsichtigten Besuchs eines Teils der Grenzexpedition, Anordnungen getroffen waren, wurde am 18. Oktober der Nückmarsch nah Beri angetreten. Die Wahl eines anderen Weges erschien wegen der außerordentlichen Stärke der Expedition (mit auéswandernden Sfklavenstämmen, Haussas, Gefangenen usw. wohl an tausend Köpfe) und im Interesse der angelegten Berifaktorei der Gesellshaft Südkamerun untunlih. Troy dieser Wahl des kürzesten und begangensten Weges nah Süden stellten die zahlreihen und starken Wasseradern jetzt am Ende der Regenzeit ebenso wie die außerorteutlihe Höhe des zu dieser Zeit gerade in Blüte stehenden Grases der Expedition teilweise größere Schwierigkeiten in den Weg, die mangels geeigneter Dauerverpflegung aus Gamane infolge des Krieges sich noch erhöhten.

Vom 19. bîs 25. Oktober wurde in Beri Aufenthalt genommen, um der dortigen Neuanlage der Gesellshaft Südkamerun nach Möglichkeit die Wege zu ebnen und das durch die Kämpfe gegen Bertua hbervorgerufene außerordentlice Entgegenkommen der Ein- geborenen nach Möglichkeit auszunußen. Auch harrten verschiedene Streitigkeiten unter den Makastämmen der Erledigung, um ihre vorher allgemein üblihe Entscheidung durch fleine, dem Handel äußerst binderlihe Kriegszüge ein für allemal aus der Welt zu schaffen. Eine umfangreichere Streitigkeit zwischen den beiden größten Bujoghäuptlingen, Beri und Vama, wurde beigelegt und Anordnungen über die Ansiedelung der von Gamane auégewant erten Sfklaven- \stäâmme Buginde, Dasfsi (teilweise), mehrerer Bujogdörfev und einiger Gadschileute in für die neu angelegte Faktorei vorteilhafter Wcise ge-

en.

Die gesamte, von Gamane ausgewanderte Haussaniederlassung hat h einer Ansiedelung ik Beri bewegen lassen, dessen Chef diese fledelumg e fd

T ng und Herstellung

aweges Beri—Betakoro dafür übernommen hat. Die se?!wrzeit dem Chef der Haufsaansiedelung für Gamane ausgefertigte Vêarkt- erechtigkeit ist auf Beri übertragen worden. Ein beträchtlihes Auf- [üben der Haussaansiedelung in Beri \teht zu erwarten, da ein recht bedeutender Bruchteil der in Mossen nah Tibati und Ngaundere zur Versendung kommenden Kolanüsse aus der Dume-Kadäëiregion der Gesellschaft Südkamerun stammt und durch die nun vollendete Pazifizierung dieser Distrikte den Haussas eine weitere Ausdehnung dieses Handels nahbegelegt ist. Im gesamten Nordgebiet bis nah Molundu binab sind jedenfalls jeßt {on einzelne Vertreter dieses Stanumes zu finden, wenn ih auch über ihre Nüblichkeit und Ver- wendbarkeit für die ecuropäishen Unternehmungen zur Zeit ein ab- \chließendes Urteil noch nicht abzugeben in der Lage bin.

Ich empfing ferner in Beri eine Reibe von Gesandtschaften, die alle ein dauerndes Entgegenkommen ihres Chefs gegenükter den Wünschen der Verwaltung und der neueingeribteten s\oge- nannten Dume - Kadöirezion der Gesellschaft Südkamerun wver- sicherten Am wichtigsten erscheint mir eine abermalige Ge- fandtschaft des nah dem Tode Bertuas wobl mächtigsten Chefs des gesamten Distrikts, des Bagobäuptlings Baturi, dessen Dorf, nur drei Stunden êstlih Beri gelegen, noch arößer als Gamane sein soll.

Die neu cingerihtete Faktorei, der ih bei Auêëwabl und Ein- rihtung ibres Playes noch bebilflich sein konnte, hat bezüglih der Verkehröverbältnifse, des Produktenreihtums und der Trägergestellung eine sebr glüdckliche wenn auch der Uebershwemmungsverhbält- nisse halber die Neudberstellung einer Verbindung nah Süden \ich als no!wendia erwicien hat Eîne dauernde durhschnittliche täg- lide Beschaffung von etwa 100 kg@ ersiklassigem Kautschuk mit der ständigen Möglichkeit, ibn verbältniömäßig billig zum Diah wu tranéportieren, stellt einen abermaligen beträcbtlihen Auf- s{hwung des Exports in Ausficht. Der Elfendbeinbandel wird, falls nicht etwa fürf Tage weit nab Westen und Nordwesten ständig Ein- käufer vorgeschoben werden, in diesen {hon seit Jahren von Haussas ausgzebeuteten Gegenten ziemlich unbedeutend bleiben, zumal nörctlih

gciamten Märschen öftlih des Ndio Elefaznten- ape t

des Dome auf meinen

spuren nit mebr vorgefunden wurten. Antwerkennen it, daß die in

dem Beridistrikt zuerît von ten Franzoscn eirgeführte Kautschuk. E 11 4 +. ® e % 1s A A I

gewinnurng auf dur@aus ratloneli

L n Wege erfolate E n De Coq é G i Gefangene, freiwillige und Strafarbe-ter sowie Weiber, ins- ge

uber 100 Kövfe, schickte ic aus Verrflegungs- und Unter- unftörüdsichten zu dieser Zcit mit einer Bedeckung nah Yukaduma voraus, um mio selbît vor dem defiaitiven Abmarsh nah Süden eingehend mit der Schaffung gesicherter Verhältnisse îin dec neuen DHandelbregion zu befassen, für die Zweigfaktoreien in Gobila, Nduagi und Bimda, eventuell sogar in Mesima, teils geplant, teils bereits angelegt waren Am 26. Oktober \hlug ih den Weg nah dem noch unbekannten Yama ein, in dem ih zu meiner Ueberraschung cin Beri mindestens gewacdsenes, außerordentlih großes Dorf fand. Ich konnte dort mit geringer Mühe die auf Cifersütdhteleien wishea Beri und Yama be- rubenden Streitigkeiten, ebenso eine alte To!shlagaffäre iwishen Yama und dem mich begleitenden Haussachef aus der Welt hafen. Die Kautichuk- ewinnung und Trägergestellung von seiten Yamas ericheint der von Beri aft gleidrwertig. Auch bicremrÄng ih wiederum mebrere Gesandtschaften, darunter abermals eine solche des mit Yama vers{wägerten Baturi mit einem größeren Geschenk. Ebenso wurden die Vorbedingungen zu der geplanten Karawanenstraße mit Yama besprochen, da dieser dea an der neuen Straße anzusiedelnden Bugiedeleuten (Gertuasklaven) Abit die Verpflegung zustellen sollte. Die Aufnahme in Yama war orttagert gut erenVerbindung der kartograpbishenAufnahmen terNordwest- erxpetition 901 mit tenen der Bertuaecrvedition 1902 cinesteils, dann aber auch vor allem, am den wichtigen Bimbadistrikt für die neue Hantels- anlage zu eriéblichen, um gleichzeitig die immer noch in der Schwebe befindliche Dassiangelegenheit zu regeln und um s\chließlih mit Mesima ia weitere Föhlung zu fommen, wurde am 253. und 29, Oftober der

eines dikien

1

Weg von Yama nach Bimba begangen, der in Ndgimbia, etwa 14 Stunden östli6 Bimba, die alte Plehnshe Route trifft. Fn- E des Urwaldes, der hier in der Nähe des zu- ammenhängenden Graslandes durch einen äußerst fkautschuk- reihen Wald, etwa in den Baumhöheverhältnissen eines alten deutschen Hochwaldes, erseßt ist, aber eine ganz außerordentlihe Menge dichtesten Unterholzes enthält, infolge der auch hier in reichlihem Maße vorhandenen Wasseradern in sebr \sumpfigen, breiten Grasstreifen und infolge des äußerst hchen Wasserstandes, der sich besonders beim Uebergang über den hier ziemlich bedeutenden Tuki hinderlih erwies, war die an sich kurze Wegestrecke recht anstrengend, zumal fie in strômendem Regen zurückgelegt wurde. Das am Abend des 29. er- reichte große Dorf Ndgimbia hat seit dem Besuche Plehns seine Lage leider um etwa eine Stunde nas Südosten veränvert, sodaß die von lehn festgelegte Ndgimbiabreite für das Kartenbild nur in beschränktem Maße verwendbar ist. Ndgimbia- sowohl wie Bimbagesandte wurden auf dem gesamten Marsche, wie das in diesen Gegenden üblich ist, an mehreren Stellen getroffen. j __ Eine ganze Reihe von Fragen, die in Bimba meiner Entscheidung *harrten, die dort beabsihtigte Anlage einer Zweigfaktorei von Beri, aus der nach JInangriffnahme von Mesima und Bepol über kurz oder lang sich wohl eine selbständige Faktorei entwickeln dürfte, außerdem die Beschaffung einer genügenden Anzahl von Kanus zu der beabsichtigten Dumeexploration hielten mich vom 30. Oktober bis zum 7. November in Bimda fest. Die Aufnahme war, wie bereits ein Jahr zuvor, so glänzend, daß ih aus den Resten des von Bimba gelieferten Maismehls die eisernen Rationen zum Nücckmarsh noch derartig freigebig verausgaben konnte, daß eine Tagesportion ogar Ngoko erreicht hat. Die ganz außerordentlih ergiebige Jagd und der Filchreihtum des Dume machten außerdem den Bitnbaaufentbalt zu einer willklommenen Rast für die durch die foriwährenden Regengüsse und anstrengenden Patrouillengänge der leßten Monate ziemlich mit- genommenen Mannschaften.

Zunächst stellte ch während dieses Bimbaaukfenthaltes der viel- genannte Dassi, erklärte si aber infolge seiner Kriege in Bepol und der jahrelangen Verfolgungen Bertuas für außerstande, zur Zeit irgendwelche Zahlungen zu leisten oder Strafarbeiter zu stellen. Da mir die in der Dassiangelegenheit ficher zuverlässigen Häupt- linge Bimba und der durch Dassi fehr geschädigte Wumbo versicherten, es entsprähen diese Angaben den Tatsachen, glaubte ih bei dem dringenden Bedürfnis nach einigen neuen Ansiedelungen an einem Teil der Hauptverkehrêadern, die aus Süden zu der neuen Region führen, von einem Bestehen auf meinen im Vorjabre erhobenen Forderungen absehen zu können, falls Dassi sich veranlassen ließe, eine der erwähnten Bevölkerungslücken auszufüllen. Ich stellte ihm drei geeignete Pläße und meine ausgiebige Unter- stüßung zur Besiedlung eines derselben in Aussicht, doch ist diese Besiedlung bisher nicht erfolgt. An dem Tode Plehns ift übrigens Dassi persönli, wie ih nunmehr überzeugt bin, unschuldig, vielmehr haben sichherlih die Plehn führenden Bertualeute in den Dassifarmen die Feindseligkeiten begonnen.

Eine \ck{wierige Streitigkeit zwishen Bimba und Mokbe, gegen welch leßteren von vielen Seiten nördlich des Dume Klagen wegen Gewalttätigkeiten vorlagen, wurde für den demnächstigen Aufenthalt in Mokbe zur Erledigung vorbehalten und im Anschluß daran ein für allemal der Weg zur Erledigung derartiger Streitig- leiten festgelegt und einer * großen Häuptlingsversammlung aus- einandergeseßzt. Die Mokbe-Angelegenheit wurde, um dies vorauszunehmen, später unter einer dringenden leßten Vermahnung auf einer Versammlung sämiliher Mokbehäuptlinge zur Zufriedenheit beider Parteien durch E:legung eines größeren Wergeldes geordnet.

__ Der seinerzeit in Ngoko gefangen gehaltene Mesimahäuptling Püell erschien des weiteren in Bimba mit größeren Ge- schenken und bat um Unterslüßung gegen einen Teil der Mesimabäuptlinge, ohne die der über hohe Berge und durch viele sumpfige Strecken führende, neu Rati Weg Mesima-—— Yukaduma nit gefördert werden könne. Da ih selbst be- züglih des fün uh für Mesima in Aussicht genommenen Vor- drincens der Gesellshaft Südkamerun mit den dortigen Eingeborenen Rüksprache nebmeu wollte, beraumte ih eine Versammlung von Mesimahäuptlingen in Bimba an. sich hierbei der Einfluß der Vorgänge in Gamane bemerkbar. Nicht nur fanden \sich die in Frage kommenden Chefs aus Entfernungen bis zu drei Tagemärschen, obwobl sie teilweise waren, ohne Ausnahme mit Geschenken in sondern sie brachten auch noch mir fremde Chefs ordnung des Bepoloberbäuptlings Ndua mit. Besprechung einer direkten Wegeanlage nah Yukaduma, bemühte ih mich in erster Linie, den Erschienenen die Vorbedingungen zu den geplanten Handelsunternehmungen, alo besonders die Notwendigkeit

Bimba ein, und eine Abs

der Herstellung gongbarer Verbindungen, des völligen Friedens in ibren Gebieten usw., flarzulegen unter gleihzeitigem Hinweis auf die ihnen daraus erwachsenden Vorteile und die Unterstützung und den Shuy der Verwaltung. Von diesen Leuten und Tage später av} von Bimba und seinen wurden meine Erklärungen mit großem Beifall aufgenommen und ansceinend gut verstanden. Die Auseinandersezungen mit Bimba wurden durch Erklärungen bei ibm anzulegenden Fafktorei gegenüber noch ergänzt.

__ In der Zwischenzeit hatte Bimba dur weithin flußauf- und ab- wäris gesandte Boten sämtliche vorhandene Kanus zusammenbringen lassen, mit deren Hilfe ih eine Dumeexploration bis wum Straßen übergang bei Mokbe vornebmen und gleichzeitig cine zweite, bezüglich der Distanzen weniger unsichere kartograpbishe Verbindung den Routen der Nordwestexpedition 1901 und der Bertuaervedition 1902 berstellen wollte. Der eigentümlich \{chmalen Bauart der schr {weren und langen Kanus halber war es jedoch nah einer Belafturgöprobe niht mögli, die gesamte Expedition troß ibrer starken Yieduzierung auf dem Wasserweae zu befördern, unt ih mußte gleichzeitig eine Landabteilung unter Führung cines farbigen Feldwebels etwa auf ter alten Plehnihen Route formicren, obwobl vorautzuseben war, daß bei dem gaugenblicklih errcichien böcbsten Wasserstand dieselbe teilweise erheblide Schwierigkeit:n babea würte.

Am 7. November koante ih îin Bimba die Abfzhrt antrelen, nachdem ic meinen vielfachen Verpflichtungen größeren Menge von in Mokbe einzulösenden Bons gert war, da Tauschwaren von der Bertua?rxrredition nu wurden Dieser Modus der Bezahlung hat in kei: trauen erwedt, sich vielmehr sehr gut cingeführt: cire leichterung für spätere Expeditionen, da diese vann siets rüstung nur weniger Depots sich beschränken können, forderungen an Gegengeschenken, an Träzer-, Führer» Bervflegungs- und Kanubezablungen gerecht zu werden. größeren Lastenzahl abzubängen

Die Flußerkundung c:gab ein den sprechentes Bild sland ein Urteil erlaubte, bildet der Dume eine 40 bis 30 m breite, bequeme Verkehréstraße von Bimba bis nah Ndungi, dem jetzigen Uebergangépunkt der Karawanenstraße Beri —Yukaduma bis Vote, Auch ergaben weitere Erkundungen cine Benutzbarkeit des Klußses oberhalb Bimba bis mindestens in das Bepollard binein. Eine weitere, noch meinen Angaben von tem Agenten der Geielllhaît Süd- famerun, Herrn Grünewald, von Ndungi bis zur Einmündung in den Kadsi ausgeführte und kartographisd aufgenommene Kaoufahrt gab ebenfalls entsprehend dea früheren Erkundungen eine vollständig be- nuybare, bier \chon 80 bis 100 m breite Wasserstraße, sodaß also ein Verkebr zu Wasser auf dem Kadsi fast von Korotontue auf der Staadtichen Route bis weit oberhald Bimba im Dume möalich ift. Uaterhalb des Zusammenslosses mit dem Dume ift ein Fluswerkche nur in einigen Monaten des Jahres bis etwas über Nzelele hinaus, aber nur unter Passieren mehrerer Schnellen und mit leeren Kanus, möglih. Soweit sich bei dem außerordentlich hohen Wassersiand ein Urteil nnen ließ, find die Flußlicsea aub in der Trockenzeit auf der gesamten fahrbaren Strecke beider Flüsse für Fahrzeuge mit

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etwa 1 m Tiefgang durchaus ausreihend. Nur bei dem (Plehnschen) Molambidorf und bei Sambara befinden \ich s trecken, die bei hoher Troenheit vielleiht Schwierigkeiten bereiten werden, obwohl die Eingeborenen behaupten, stets dort passieren zu können. Es wird dazu, wie au zur Ueberwindung der vielen kurzen Bieguñgen bei geringer Flußbreite, ein nit allzulanges, auch \{hmales und vor allem gut steuerndes Fahrzeug erforderlih sein, das r die Nußbarmachung der Dume-Kadöëtregion für die Gesellschaft Südkamerun vielleiht notwendig werden wird. An eine dauernde Verbindung zwischen den einzelnen Faktoreien pur die: unpraktishen Kanus ‘der Eingeborenen wird schon wegen der sehr beftigen Strömung in beiden Flüssen, hauptsählich im Kadëi, nit gedacht können. Ein Verkehr flußaufwärts E Ruderbetrieb ist aus diesem Grunde kaum mögli, während das bei den Eingeborenen üblie Flußaufwärtsstaken der Kanus dem Landmarsch gegenüber eine außer, ordentlich viel längere Zeit erfordert. S wird die Beschaffung eines entsprechenden Fabezenges schon der hohen Transportkosten halber von der Produ tivität der neu in Angriff genommenen Megion abhängen. Die nugbringend dafür zur Verfügung stehende Wasser, straße wird allerdings in Lustlinie mindestens 150 km lang sein.

In der Zeit vom 7. bis 11. November wurde diese Flußerkundun ausgeführt. Ein Ruhetag in dem neuen, großen und roduktiven Dorfe des Yumbienhäuptlings Ngola wurde. zu Besprehungen im Faktoreiinteresse benußt, die befriedigend verliefen, wenn au die Installierung eines dort jedenfalls nötigen Postens der Gesellschaft Südkamerun zur Zeit noch nicht stattfinden konnte. Der Produkten. einkauf bei gelegentlihen Besuchen in Ngola und die Träger- ung haben seither einen guten Fortgang genommen. Eine Gesandt|chaft des großen, zu Mokbe gehörigen Dorfes Molambi und eine des neuerdings schon wieder mit Beri in Streit geratenen Yama wourden ebenfalls in Ngola empfangen. Durch eine ernste Ver- mahnung an Yama und eine ebensolhe Botschaft an Beri ist fürs erste wenigstens, wie mir nah Ndungi weitere Gesandte beider Par- teien und noch spätere Mitteilungen des Negionsagenten meldeten die Nuhe wiederhergestellt. Der Regionsagent ist in der Behandlung der Cingeborenen sehr ge\chickt.

In der Ngola- sowohl wie in der Sambaragegend (neues Dorf vor Kuma) wurde“ vergeblih der Ort des Plehnschen Flußübergangs vom alten Molambi aus genauer zu fidentifizieren versucht. Infolge des E eingetretenen Lagewesels der meisten in Frage kommenden Dörfer und der damit verbundenen Aufgabe der früher benutzten Pfade war eine genaue Bestimmung unmögli.

Auch meine Landabteilung, die des Hochwassers | halber nit weniger als dreimal den ‘Fluß überschreiten mußte, bei Sambaru, dem neuen Molambi, und bei Ndungi, scheint aus den angegebenen Gründen nur auf geringen Streckezn den ehemaligen Plehn- {hen Weg benußt zu haben. Erst beim DEU der noch gut erfennbazren früheren (Plehnshen) Molambidörfer wurde unzweifel: hafte Fühlung mit der Noute Plehns gewonnen. Das sehr aroße, auf dein nördlichen Ufer etwas \romaufwärts gelegene neue Molambi- dorf wurde der knappeu Zeit halber niht besucht, zumal sein Chef ja auf der allgemeinen, für die Mokbehäuptlinge anberaumten Ver- sammlung zu erscheinen hatte.

werden

Oesterreich-Ungarn.

Der ungarische Finanzminister von Lukacs erstattete, wie „W. T. B.“ berichtet, in der gestrigen einstündigen Privat: audienz dem Kaiser ausführlih Bericht über den Jnhalt des von dem Neunerausshuß der liberalen Partei ausgearbeiteten Militärprogramms. Der Kaiser behielt sih die Entscheidung vor und ersuchte den Finanzminister, vorläufig seinen Aufenthalt in Wien zu verlängern.

Im böhmischen Landtag seßten gestern die Deutschen die

Obstruktion fort. Nach mehreren Abstimmungen wurde die Sitzung wegen Beschlußunfähigkeit ges{lo#}en.

Großbritannien und Jrland.

Wie das „Neutershe Bureau“ erfährt, haben die beiden Bevollmächtigten Canadas sih geweigert, die Ent- jheidung des Schiedsgerichts zur Regelung der Alaskagrenzfrage, das aus einem Vertreter Englands, zwei Vertretern Canadas und drei Vertretern der Vereinigten Staaten bestand, zu unterzeihnen. Dies habe jedo auf die Gültigkeit des Schiedsspruches keinen Einfluß, da dieser von den drei Vertretern der Vereinigten Staaten und dem Vertreter Englands, dem Lordoberrihter Lord Alverstone, unterschrieben worden sei.

Als Chamberlain gestern in New Castle cintraf, um

wurde er von einer großen Menschenmenge begeistert begrüßt j hörte aber auch Zischen. Jn seiner Rede führte Chamberlain etwa folgendes aus:

Er sei erstaunt über das Interesse, das an den Kinanzfragen gc- nommen werde, über den Fortschritt, ten dicse

non ü : machten, und über die

Aufregung, die sie verursachten. Er wolle nur wicderbolen, was er A » hs

q agi bat Ï

und auf die gegen seine Vors{bläce erbobenen

ernsthaîten Einwände antworten. Er stelle in Abrede, daß Anwachsen der Wohlfahrt Großbritauniens verdanken sei. Der Freihandel möge dazu beigetragen haben, daß Großbritannien wichtigste Mittelpunkt der Industrie sei; jeden Tag versende England mehr und mehr Rohmaterial, wie z. B Koble, und führe dagegen fremde Fabrikate ein. Ec behaupte den Schlußfol!gerungen Lord Goschens, Lord Rosebervs und anderer Frei-

acrade niht mebr der

jenüber, daß die vorgeschlagenen Zölle keine Verteuerung der Lebentsührung im Gefolge haben würden. Eine Fortsetzung des gegenwärtigen Syslems und cine Ablebnung der Vorschläge er K würden eventuell zu einer Auflöung des Reiches Wohlfahrt in den Ländern, die das Schutzollsystem an- hätten, sei viel s{neller angewachsen als in England

Frankrei, die Vereinigten Staaten, Schweden und seien Beispiele tafür. Die Lage der Vereinigten Staaten lei allerdinzs eine ganz besondere und könne mit der anderer Mäcbte nicht verglichen werden; die Lage Deutscblands undder anderen Länder bilde jedo leine Ausaahme. Keiner seiner Gegner habe eine alternative Politik für die GSinigung des Reiches vorgeschlagen oder sie haben vors{lagen können.

. führen. Die Cnc n

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| Er habe zuerst den Plan eines Reichôrats, dann einer Reichsverteidigung | versucht; aber die Schwierigkeiten seien zu groß; er sei auf scine Idee früderen Erkandungen eut- | Soweit der zur Zeit gerade höchste Negenzeitwasser- |

ciner fommerziellen Einigung zurückzekommen. Er glaube nit, daß Deotschland ein großes und mächtiges Reich ohne die Einigung zwischen wehreren einzelnen Staaten geworden wäre; er glaube ferner nicht, dai Eagland ein derartiges Reich bilden werde, obne ähnliche

Schritte zu tun. Frankreich.

_ Der Ministerrat beschloß gestern, wie „W. T. B.“ mib- teilt, die Kammern àaufzufordern, unverzüglih die Juter- pellationen über die allgemeine olitif zu be ralen und alsbald die Budgetberatung zu beginnen Der Minister des Acußern Delcassá teilte die Unter-

chnung eines Abkommens mit China mit, durch as die Leitung des Arsenals in Fatshu dur die fran- zösische militärishe Mission, deren Kontrakt abgelaufen war, auf -4 Jahre verlängert wird. Das Abkommen bestimmt außerdem die Anstellung französisher Professoren für die zu- gehörigen Schulen und die Organisierung eines Sanitäts- dienstes, der französishen Aerzten übertragen werden soll.

sident Loubet unterzeichnete ein Dekret, durch das Dir trei Dessirier zum Militärgouverneur von Paris ernannt wird.

i eyutiertenkammer seßte gestern zunähst die Neihen- R der die Interpellationen zur Vechandlung ge- angen sollen, und beschloß dann, unter Zustimmung des Ministerpräsidenten, mit der Beratung der Interpellationen m nächsten Donnerstag zu beginnen. Die Deputierten Lasies und Reveillaud beantragten hierauf, die Kammer môge den tapferen Soldaten, die bei El Mungar und în Süd- Oran gekämpft haben, ihre Anerkennung und thre Bewunderung um Ausdruck bringen. Der Kriegsminister, General Andrs erklärte mit dem Antrage einverstanden, der vom Hause einstimmig ange- nommen wurde. Die Sitzung wurde hierauf geschlossen.

NußlanD.

Der König und die Königin von Griechenland

find, wie L, D “R gestern von Kopenhagen in etersburg eingetroffen. /

E D Vanecalleuinant Lenewitsh, bisher Kommandeur des ersten sibirishen Armeekorps, ist zum Kommandeur des Amurmilitärbezirks ernannt worden. Der „Rußki Jnwalid meldet die Ernennung des Professors der Genera!stabsakademie, Obersten Ogorodnikow zum ersten Militäragenten in China.

JFtalien.

Der Ministerrat, der gestern statifinden sollte, ist, wie dem „W. T. B.“ mitgeteilt wird, auf heute vertagt worden, weil der Minister Galimberti erst heute eintrifft und der Ministerpräsident Zanardelli wünsche, daß alle Minister dem Ministerrat beiwohnten. Die Demission des Ka- hinetts werde ziemlih allgemein für sicher gehalten. ‘Das

Giornale d’Jtalia“ meldet, der Kabinettschef Zanardellis werde heute nah San Rossore abreisen, um dem König ein Schreiben zu übergeben, in dem Zanardelli mitteilt, daß er aus Gesundheitsrücsichten um seine Entlassung bitte. Auch die „Jtalie“ stellt den Rücktritt des Kabinetts in Aussicht.

Belgien,

Jn Quaregnon bei Mons ist es am Sonntagabend, wie „W. T. B.“ erfährt, anläßlich der Kommunalwahlen zu Unruhen gekommen. Als einer der Nuhestörer von der Gendarmerie verhaftet worden fei, hätten seine Genossen für ihn Partei ergriffen. Sichätten die Fen ster des Rathauses eingeworfen und vergeblich versucht, dessen Türen zu sprengen. Aus Mons sei berittene Gendarmerie requiriert worden, die die Unruhen bald unterdrückt habe. Jn der Nacht sei ein Arbeiter in dem Dorf durch unbekannt gebliebene Personen angegriffen und durh einen Dolchstih getötet worden.

Serbien. Die Skupschtina nahm gestern, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, den Gesehentwurf über den Abschluß eines Handelsvertrags mit der Türkei an.

Bulgarien. Die „Agence Bulgare“ meldet: Ein albanesisches Bataillon, das die bulgarishe Grenze bei Karaivanißa überschritten habe, sei verseßt und die Schuldigen den Ge- rihten überwiesen worden; für die von dem Bataillon verübten Plünderungen werde die Türkei Entschädigungen entrichten. Die Repatriierung der Flüchtlinge sei an folgende Be- dingungen geknüpft: Steuernahlaß, Gewährung von Sub- sistenzmitteln, Wiedereinsezung in Haus und Hof durch eine gemischte türkish-bulgarishe Kommijsion.

Amerika.

In Canada herrscht, wie das „Neutershe Bureau“ be- rihtet, große Entrüstung und Unzufriedenheit über den Ausgang der Verhandlungen des Schiedsgerichts über die Alaskagrenzfrage. Der frühere canadische Minister Clifford Sifton, der als Vertreter Canadas den Schieds- gerichtsverhandlungen beigewohnt hatte, hat erklärt, daß der Schiedsspruh der Sache nah auf der ganzen Linie zu Gunjten der Vereinigten Staaten ausgefallen sei. Obgleich Canada die Prince of Wales- und Pearseinjeln bekomme, die früher mehrere Jahre in amerikanishem Besiß gewesen seien, jo würden diese doch dadur ihres Werts für Canada beraubt, daß wei Inseln, die unmittelbar außerhalb der Observatory- e und des Port Simpson lägen und die Einfahrt dazu beherrshten, den Vereinigten Staaten zugesprochen seien. Er könne die Gründe nicht verstehen, aus denen diese ZJnjseln forigegeben worden seien. Der canadishe Standpunkt in bezug auf die die Buchten beherrshenden Punkte habe anscheinend keine Beachtung seitens der Mehrheit des Schiedsgerichtshofss ge- funden. ck l

Der Präsident Roosevelt hat gestern eine Verordnung erlassen, durch die der Kongreß auf den 9, November zu einer außerordentlihen" Tagung zur Beratung des Handelsabkommens mit Cuba einberufen wird.

Der Staatssekretär Hay wurde in der gestrigen Sißung des Kabinetts, in der er Mitteilung von dem Schiedsspruche in der Alaskagrenzfrage machte, herzlich beglückwünscht. Der Präsident Noosevelt und das Kabinett sehen den Schicdsspruh für den bei weitem größten diplomatischen Er- folg an, den ¿die Vereinigten Staaten seit einem Menschen- alter errungen hätten.

Asien.

Dem „RNeutershen Bureau“ wird aus Tokio gemeldet, dem äußeren Anscheine nah sei die Lage unverändert. Der Baron Komura und der russishe Gesandte hätten jeit dem 14. Oktober keine Besprechung gehabt. Der Vizekönig von Jndien und Lady Curzon werden am 16. November in Karatschi die Reise nah dem Persishen Golf antreten.

Afrika.

Der „Times“ wird aus Tanger vom gestrigen Tage ge- meldet, die Negierungstruppen seien von den Jnsurgenten am 12. d. M. zurückgeshlagen worden und hätten ernst:

fte Verluste auf dem Rückzuge um Lager erlitten. e Behörden hätten den belgischen und den eng- lis Gesandten amilich von ciner Vershwörung mehrerer Stämme benachrichtigt, die sih der Person des belgischen Ge- andten bei Gelegenheit eines Ausfluges bemächtigen wollten, beide Gesandte vor einigen Tagen nah einem vier Stunden von Tanger entfernten Orte hätten unternehmen

Aus Melbourne erfährt das „Reutersche Bureau“, es würden dort große Ankäufe von australishem Blei zur Verschiffung nah China für japanische und russische Rechnung vorgenommen.

Nr. 44 des „Eisenbahn-Verordnungsblatts*", beraus- gegeben im Mein ver öffentlichen Arbeiten, vom 16. Oftober hat folgenden Inhalt : Allerhöchste Konzessionsurkunde vom 13. Juni 1903, betr. den Bau und Betrieb einer voll- und {malspurigen Nebenecisenbahn von Mödrath über Liblar nah Brühl dur die Möd- rath-Liblar-Brühler Eisenbahn Aktiengesellschaft. Crlaß des Ministers der öffentlihen Arbeiten vom 2. Oktober 1903, betreffend staatlickes . D über die Gisenbahn von Mödrath über Liblar nah rühl. Nachrichten. “#4 Be

Nr. 45 va ra Oktober enthält einen Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 13. Oktober 1903, betreffend Prüfungs- zeugnisse für S(losserlehrlinge der Staatéeisenbahnverwaltung.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Wirksamkeit der Königlich sächfischen Altersrentenban k.

Die Königlich \ä@sische Altersrentenbank ist durch Gefeß vom -6 November 1858 errichtet und am 3. Januar 1859 dem öffentlichen BVerkehr übergeben worden. Bei ihrer Errichtung bot fie jedem \äcbsischen Staatsangehörigen, der das 18. Lebensjahr erreicht hatte, die Möglichkeit, si selbst oder einem andern Aufnahmefähigen eine mit dem vollendeten 55., 60. oder 65. Altersjahre des Versicherten beginnende jährliche lebenslängliche Rente bis zum Höchsibetrage von 200 Talern zu erwerben. Durch die Geseze vom 23. Mai 1864 und 2. Januar 1879 erfuhr die Wirksamkeit der Altersrentenbank eine Erweiterung dahin, daß ter Beitritt zu thr allen Königlich säcbsishen Staats- angehörigen und jedem im Königreih Sachsen wohnhaften An- gehörigen anderer Staaten gestattet, die Grenze des Einzahlungs- alters von der Geburt bis zum 75. Lebensjahre ausgedehnt, der Mearimalbetrag der Rente auf 2000 A erhöht und neben den lebens- länglichen auch die Gattung der Zeitrenten (Rente auf 1 oder riehrere Jahre) eingeführt wurde c OEAG i V e L enbitttee Mindersterblihkeit der Versicherten erwiesen sich die Tarife der Bank als nicht mehr haltbar, und es wurden daher, nahdem aus den Erfahrungen der Bank und einer verwandten Anstalt eine neue Sterblichkeitstafel abgeleitet und durh das Geseß vom 30. April 1892 für die Bank angenommen worden war, neue Tarife eingeführt, die am 1. Juni 1892 in Kraft traten; auch ist seit diesem Tage der Beitritt ohne Altersbeschränkung gestaltet, nur mit der Maßgabe, daß Einzahlungen, die nah er- fülltem 75. Lebenéjahre eines Versichecten erfolgen, so be- handelt werden, als ob sie im 75 Jahre geleistet worden wären. Die erworbenen Renten und Rentenanwar1schasten find fest, sie steigen und fallen rit; für die Verbindlichkeiten der Altersrentenbank haftet der Staat. 0 N R Seit dem Bestehen der Altersrentenban? bis zum Schlusse des ahres 1902 sind nach dem „Statistischen Jahrbuch für das König- rei Sachsen auf das Jahr 1904“ überhaupt 19 681 Einlagckonten eröffnet und auf diese im ganzen 112559 Einlagen geleistet worden, von denen 50 513 auf das männliche, 62 046 auf das weiblihe Ge- {lecht fallen. j L V Die Gesamthöhe der bis Ende 1902 bewirkten Einzablungen stellt sih auf 54 529 783 M, wovon bei 39 876 719 e auf die Nückgewähr verzihtet und bei 14653 064 4 diese vorbehalten ist. Die ins- gesamt erworbenen Rentenanwartschaften haben, eins{ließlich der durch nachträglichen Verzicht auf 1374784 Æ ursprünglich vorbehaltene Einlagen erlangten Zuwachsrenten, einen Jahresbetrag von 6 134 (62 4 erreiht. Die ausgezahlten Renten aber im Jahre 1902 22 053, insgesamt bis zum Schluß desselben 266 751 Bierteljahrsrenten beliefen si am Ende des Jahres 1902 auf 27 730 078 A

Zur Arbeiterbewegung. Aus Bremen wird der „Voss. Zta.“ telegrapbiert, daß bei

Rickmers Neismühblen gestern 250 Arbeiter in den Ausstand getreten sind. Die Ursache find Lohnfragen und anderes.

Zur Lohnbewegung der Weber im französishen Vepartement du Nord (val. Nr. 246 d. Bl.) erfährt „W T. B.“, daß ‘der Deputierte Jaurès morgen in Armentiòres eintreffen wird, um in einer Versammlung der Autständigen den Vorsiy zu führen. Man behauptet, daß Iaurès seinen Einfluß in beruhigendem Sinne geltend machen werde.

Die Hafenarbeiter in Dünkirchen (vgl. Nr. 246 d haben, wie „W. T. B.* meldet, ihre Mißbilligung darüber aus- gesprochen, daß die Koblenverl ader ohne Zustimmung dèr Genosen- schaft in den Ausstand getreten sind. Lie Kohblenverlader werden jedenfalls heute die Arbeit roieder aufnehmen :

Seit aht Tagen steben, uach einer Meldung der „Voss. Ztg.“, die 500 Arbeiter der Mailänder Jutesvinnerei in dossola im Ausstand; gestern erfolgte di Da Unruhen befürchtet werden, Bereitschaft

Jn Bilbao sind, dem ,W. L arbeiter in den Ausftand getreten brohen. Verstärkungen von Ger

Scbließung dieser Fabrik. halten die Behörden

B.“ zufolge, 19 000 Berg-

darmerie treffen dort cin. Qunst und Wissenschaft.

Werk Arnold Böcklins zu sehen sein | | reiben Verebrern des Meisters jedenfalls gedient sein wird. das etwa 1886 entstandene, auf Holz gemalte und A. B i Bild „Ucberfäll von Seeräubern (Schloß von Piraten erodert und în Brand gesteckt)*.

Land- und Forstwirtschaft.

Die landwirtschaftlihen Deutschen Mei hs haden in einer abgebaltenen Konferenz ihre ständige

im Oktober 1902 zu Tübingen

Kommission,

landwirtschaftlichen Berufsgenossenshatt und der landwirtichaitlichen Berufsgenossensdaft für den württembergischen S@hwarywaldkreis,

zuarbeiten. L Die ständige Kommission bat zunächst einen Entwurf zu Unfall- verbütungsövorschriften für landwirtshaftlide Mao- \chinen in Angriff genommen und nach Einforderung aller bestebenden, den Unfallshutz beuweckenden berufêgenossenschaftlichen und polizeilichen Bestimmungen zur verschiedenen Landesicilen üblichen und vorgeschriebenen ußyvorricd- welche Schuhworkehrungen si an älteren, mit dafür richt versehenen Maschinen anbringen laßen, eincs Vertreters des Reichsversicherungsamts versdiedene darunter solhe von Maschinen mit einer Anzabl hervorragender Sachverständ gerflogen. Das Ergebnis ift in einem gedruckten Entwu hütungövorschristen für landroirtschaftliche Maschinen niederge

wollen. Die Verschwörung sei infolge Uneinigkeit unter den Stämmen gescheitert.

e Pp in ciner dom 8. bis 10. Oktober d. Is. in Detm abgéhallenen Konferenz der deutschen landwirtschaft»

und windig. zeichnen.

anbau in mit Weizen eine unbefriedigende Keimung. den Landleuten die l wickelung vor dem Eintritt der Fröste gutgemaht wird. Wintersaaten zur rechten Zeit durch Niederschläge befeuchtet wurden, steben die Saaten \{ön. E: D mittleres, teilweise ein gut mittleres Erträgnis. ernte entspriht sowohl qualitativ als quantitativ den gehegten Er- wartungen. Die gut. Futterarten litten infolge des anhaltenden trockenen Wetters.

lihen Berufsgenossenshaften mit wenigen Abänderu gs en s y mag urh andere, für den vorliegenden Zwe werden. Nachdem dies gesheben und der Wortlaut nah den renzbeshlüssen, soweit nötig, geändert sein wird, werden die Unfallver- hütungévorschriften für landwirtschaftliche Mai men den einzelnen landwirtschaftlihen Berufsgenofsenschaften behufs

die Einführung in ihren Bezirken zur Verfügung gestellt werden, da die Stellungnahme der Konferenz der Entschließung jeder einzelnen landwirtshaftlihen Berufsgenossenshaft in dieser F : greifen kann, vielmehr jede Berufsgenossenschaft in der Lage ist, Be- stimmungen, die für ihre besonderen Verhältnisse einer Abâ bedürftig erfcheinen, neu zu gestalten, solche, die ihr entbehrlich scheinen, wegzulassen und weitere anzufügen. und von der Charakter von Vorschlägen, wenn sie au aller landwirtschaftlichen Nes berechnet sind.

eschlußfa}sung über

rage niht vor-- nderung Insofern haben die ausgearbeiteten Konferenz angenommenen Vorschriften also nur den ch an si für die Verhältnisse

Die Detmolder Konferenz hat ferner ihre ständige Kommission

heauftraat, weitere Unfallverhütungsvorschriften für die Landwirtschaft auszuarbeiten, ihr aber die Art des Vorgehens und die Reihenfolge der Entwürfe überlassen.

Saatenstand in Ungarn.

Amtlicher Saatenstandsberiht des ungarishen Ackerbauminisieriums vom 15. Oktober.

Die erste Hälfte des Monats Oftober war vorwiegend trocken Niederschläge sind nur in den allerlezten Tagen zu ver- Dies ist die Ursache, daß die Ackerung und der Winter- einzelnen Gegenden eine Verspätung erfuhren. Die besäten Flächen zeigen infolge NRegenmangels Die Auésihten auf Regen bieten Hoffnung, daß die mangelhafte Ent- Wo die

Mais lieferte zurn arößten Teile ein Die Kartoffel -

Zuckerrüben werden geklaubt ; der Zulkergehalt ift

Getreideanbau Großbritanniens und Irlands. Nach der von dem Board of Agriculture in London unterm

26. August d. I. veröffentlichten Uebersicht tellen fich die Anbau- flähen Großbritanniens und Irlands, wie folgt :

Großbritannien. 1903 aegen 1902 in Acres

. 1581 587 1726 473, . 1858 484 1 909 383,

. 3 140 242 3 057 203, 564 286 573 880, 47 938 48 031.

Weizen . . Gerite

D L u Kartoffeln . C e E E A

JFrland. geaen

1903 in Acres 37 654 S501 2 A .+ 1.097 512 620 390

1902

44 244, 167 877, 1082 144, 629 304.

Weizen . . Gerste

O Kartoffeln

Buenos Aires, 20. Oktober. (W. T. B.) Hier sind Fröfte eingetreten, sie rihteten aber keinen Schaden an.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause findet morgen die zwei- bundertste Aufführung von F. A. Boieldieus Oper „Die E Dame“, in den Hauptrollen mit den Damen Dietrih, Herzog, Pohl, den Herren Jörn, Krasa, Lieban, Mödlinger beseßt, statt. Das Werk zing unter dem Titel „Die Dame auf Schloß Avenel“ am 1. August 1826 erstmalig an der Königlichen Oper in Szene, im Jahre 1851 wurde dann die neue Bezeihnung eingeführt. Kapell- meister von Strauß wird die Jubiläumsvorstellung leiten. Fräulein Hedwig Kauffmann, zuleßt dem Königlichen Hoftheater

| in Müncwen angehörend, ift in den Verband der Königli

eingetreten und wird als Antrittsrolle die Rosine im „Barbier von Sevilla“, dessen Neueinstudierung vorbereitet wird, fingen. Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, am Ge-

| burtôstage Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, das vaterländische

Bl.) |

| leben und Ottomar Pily erstmalig in Szene.

|

F

I

Villa- |

Truppen in |

S(auspiel „1812“ mit Herrn Kraußneck als Napoleon 1. und Herrn Molenar als General York gegeben. : Im Berliner Theater geht morgen, Donnerstag, E. A. Buttis vieraktiges Drama „Lucifer“ in der Bearbeitung von Otto Erich Hart- Die Hauptrollen find, wie folgt, besetzt: Professor Alberini: Ernst Pittshau; Guido: Alexander Wirth: Senardi: Willy Robland; Abbadia: Arthur Wehrlin; Pfarrer : Richard Starnburg; Regina: Marie Frauendorfer; Mathilde: Felicitas Cerigioli. Herr Alfred Halm hat das Werk in Szene tre Im Scillertheater befinden sich gegemvärtig das dreiakt Séauspiel „Webelei® und daë einaktige Lustspiel „LUteratur“ von

| Arthur Sénigler in Vorbereitung und werden ia nächsler Woche in

Der Eisenbahnverkehr ist unter- f | unter | und wird Bei Eduard Schulte wird vom nächsten Sonntag ab ein | i mit dessen Audítellung den zabl- Gs it | gaecueichnete |

| der Köoriglichen Sängerin Frau Lieban-Globig, des Königlichen

Berufägenossenschaften des | bestchend aus der | posen'chen, rheinischen, bessen-nafsauischen, badischen, braunshweigischen

beauftragt, Unfallverbütungsövorschriften für die Landwirtschaft aus-

Gewinnungeigener Anschauung von den jett schon in den |

zu Unfaliver-

| forcejagd siatt. O d E j Buen eners dei dem Den ad

/ | jet outführende Kommission unter tungen an landwirtihhaftlichen Maschinen sowie pn Studium der Frage, !

onderen Einrichtungen ; unter Teilnahme | Besicdtigungea, | in landtwirlsdaftlichen Maichinen- | fabriken, av der von Lanz in Mannheim. vorgenommen und Beratungen |

Sjzene gehen. i 7 x

Im ¿weiten Philharmonischen Konzert, das am 26. d. M. Leitung von Professor Arthur Nikisch in der Phil- harmonie stattfindet, wirkt Herr Friy Kreisler als Solist mit das Brahmésche Violinkonzert zu Gehör bringen. Séhluß des Konzerts bildet die humorvolle „Abschiedssymphonie“ von Havdn, die zum ersien Male im Rahmen dieser Konzerte auf- zeführt wird. : i " Am 16. November findet im Beethovensaal ein Konzert zum Besten des Lorging-Denkmalfonds unter Mitwirkung Liedan und des Blohschen Sesangvereins

e. 2 Sangers

Derrtn

g ( | (Dirigent: Georg Bloch) ftatt. Morgen,

Donnerstag, Abends 7 übr, ven der Organe Bernhard Irrgang in der Heiligkreuzlirwe das Orgelkonzert unter itwirkung von Miß Hilda M. Rose (Sopran Fräulein Lisa Gecdecke (Alt) und Fräulein Gertrud Warburg (Violine Duette von Bach, Mendelssohn, Orgelkompositionen von

Ph. Wolfrum u. a. gelangen zum Vortrag. Der Eintritt ist frei.

Der musikpädagogishe Kongreß, der gestern und vorgestern unter dem Vors des age s Xaver warwenfka bier stattfand und zu dem bicfige und auswärtige Musikinstitute Vertreter ent- sandt batten, besbloß die Gründung cines musikpädagogisdhen Verbandes, der die Hebung des Lehrilandes unter den Musikern in künstlerischer und materieller Hinsicht zum Zweck bat. Als Vorstand des Verbands “wurde die die Vorarbeiten dis

tefior X s debiel das Amt und Leo gewählt. Profesor Tadver a t Eríten Vorsigenden auch weiter bei. Als Termin für die nächste Eenetalversammlung wurde der Herbst 1904 in Aussicht genommen.

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Jagd. Am Freitag, den W. d. M., findet Könige Par- in: Mütags 1

la am auf dem Döderiß.

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E e E E: L e l ti a R E E E E e S E

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