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Von dem Verkaufe durch den Verband. sind nur diejeni o Ver-
Druckpapiere ausgeschlossen, deren Verkaufspreis fran kaufsort mindestens 5 M höher liegt, als der zur Verkaufs dieses Papiers vom Verbande festgeseßte Preis für den betreffenden Ort und die in Frage stehende Menge, Stärke 2c., ferner Druckfpapiere, deren Stärke unter 38 g oder über 80 2 Gewicht pro qm fällt und solche Druckfpapiere, die als Belkleb-, Streich-, Tapeten-, Band- und Scheibenpapiere nachweislich Verwendung finden; dagegen werden als Verbands- apiere angesehen Kalenderpapiere zur Herstellung von Abreiß- UENDEN, Kasjenblockpapiere, Notizbücherpapiere und Emballage- rue.
Nicht unter die Bestimmung des Verkaufs durh das SyndikÆ| fällt m der Verkauf von Druckpapieraus\chuß. Jeder Gesellschafter kann hiernach dieses Papier für seine eigene Rechnung verkaufen, dem Käufer berehnen und die Rechnungs- beträge einziehen. Diese Verkäufe unterliegen der Kontrolle durch den Verband und es darf ein 59/4 der jedem einzelne Mitgliede zugebilligten Produktionsquote übersteigender Betrag von diesem nicht auf den Markt gebracht werden.
Zum Zwecke der Durchführung des Kartellvertrags sind die Syndikatsmitglieder übereingekommen, unter sih für jeden Fall der Zuwiderhandlung gegen die übernommenen Ver- pflichtungen Konventionalstrafen festzuseßen. O Strafe be- trägt 5 H für jeden dz, der dem Alleinverkauf durch die Ge- sellschaft entzogenen Papiermengen und für jeden einzelnen Fall er Zuwiderhandlung gegen eine andere Verpflichtung 500 46 bis 10 000 M4. Durch die Zahlung der Konventionalstrafe ist der straffällige Gesellschafter in keiner Weise von dem Ersaß des Schadens, welchen er der Gesellschaft durh sein Vorgehen zu- fügen sollte, befreit, er haftet vielmehr für alle Nachteile, welche dem Syndikate aus der Vertragsverlezung entstehen. e Sicherung des Einhaltens dieser Bestimmungen hat jeder Ge- sellschafter Solawechsel im Betrage von 3000 4 für je 100 Waggons zu 10 000 kg seiner Gesamtquote, mindestens aber 5 Solawechsel zu je 3000 4 hinterlegt. Zur Ueber- wachung der Einhaltung der Verpflichtungen hat die Ver- sammlung der Gesellschafter mehrere Kontrolleure angestellt, welche nah näherer Anweisung des Aufsichtsrats ihre Tätigkeit ausüben. Die einzelnen Syndikatsmitglieder find verpflichtet, entsprechende Bücher zu führen und den Kontrolleuren auf Ver- langen jederzeit vollständige Einsicht in ihre Geschäftsbücher und Korrespondenzen zu gewähren und sie über ihre Geschäftsführung zu unterrichten.
Für alle Streitigkeiten, welche sih aus dem Gesellschafts- vertrag ergeben, ist unter Ausschließung des ordentlichen Rechts- weges ein vom Syndikat bestelltes Schiedsgericht zuständig. Das Schiedsgericht besteht aus drei Mitgliedern. Der Vor- sißende, welchen der Aufsichtsrat für die Dauer eines Jahres wahlt, muß rechtskundig sein und die Befähigung zur Be- kleidung eines selbständigen Richteramtes erlangt haben. Die beiden anderen Mitglieder werden von den Parteien ernannt. Eine Ablehnung der Schiedsrichter wegen Besorgnis der Be- fangenheit und dergleichen ist unzulässig. Das Schiedsgerichts- verfahren is durch eine im Gesellschaftsvertrage festgeseßte Schiedsgerichts8ordnung geregelt.
Bei Reklamationen von Papierlieferungen seitens eines
Käufers, welche das Syndikat nicht auszugleichen vermag, wird |
die Angelegenheit einer Kommission von drei Personen unter- breitet; das eine Mitglied wird von der Firma, deren Ware beanstandet ist, das andere vom Syndikat gewählt. Beide wählen das dritte Mitglied als Obmann. Wenn durch die auf
diese Weise erwählte Kommission die Beanstandung zu Gunsten | der liefernden Firma entschieden wird, so tritt das Syndikat | 33807 dZ
für die Folgen der Reklamation ein. Entscheidet dagegen die Kommission zu Ungunsten der liefernden Firma, so ist diese
und gegen untadelhaftes Druckpapier umzutauschen.
L Die Syndikats.
Die Geschäftstätigkeit des Syndikats begann am 15. Ok tober 1900. Die im Verbande vereinigten Papierfabriken um faßten eine Jahresproduktion von ca. 1 252500 dz Druckpapier. Es galten für die erste Zeit zweierlei Preise, einmal der für jeden einzelnen Gesellschafter festgeseßte Berechnungspreis, welchen der Verband bis auf weiteres für die Papierlieferungen zu verrehnen hatte, und zum andern die Preije, zu welchen vorläufig für das Jahr 1901 die noch freien Mengen Drud papier verkauft werden konnten. Die Grundlage dieser Preise bildete der Marktpreis, der sih im freien Verkehr entwickelt hatte. Außerdem wurde im Hinblick auf die zur der Gründung bestehenden außergewöhnlih hohen Holzstoffpreise denjenigen Fabriken, welhen vom Verbande bis zum 31. De ¿ember 1900 Ertralieterungen ubertragen wurden, ein Pr zuschlag von 2 Druckpapier gezahlt.
Die Papierpreise für aroße inländische Abnehmer franko Verkaufsstelle betrugen im Jahre 1898 durc{schnittlich 22 bis 23 M, für den Erport franko 20— 21 M im Jahre 1899 21—22 M, für den Erport gleichfalls 21—23 M; im Jahre 1900 in Norddeutschland zu Anfang d Jahres 20—23 M, zu Ende des Jahres 26—27 H, in Süddeutschland zu des Jahres 23—24- A, zu Ende 27—28 M, in den Rheinlanden zu Anfang des bis 23 M, zu Ende des Jahres 26—271/5 M preise franko Seehafen stellten nch zu Anfang des 23—24 M, zu Ende des Jahres auf 25—26 M Mie erwähnt, eröftnete der Verband am 15. seine Tätigkeit. Auf eigene Rechnung der Verbandstfabriken aber unter Kontrolle des Syndikats gelangten vom 15.: Ok tober bis 31. Dezember 1900 zur Ablieferung 248 700 dz zum Durchschnittspreise von 2330 # für 1 dz und aut Ver bandrechnung 6638 dz zum Durchschnittspreise von 27,33 M Unter den freihändigen Verkäufen befinden sich solche 29 f und darüber. Jn obigen“ Ziffern sind 71327 dz ent halten, welche erxportiert wurden im Durchschnittspreise von 2353 M.
Die auch in der Papierindustrie herrshende Hochkonjunktur erstreckte sih niht auf Deutschland allein, sie besland zu gleicher Zeit auf dem Weltmarkte und findet ihre Erklarung in dem größeren lapierverbrauch, der durch die allgemeine günstige Wirtschafts6-
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4 Eine mitteldeutshe Papierfabrik hatte beispielsweise für Fichtenholzmasse zu bezahlen im Jahre 1899 10,85 Á für 1 dz 12,0 M , L y
u” r 1900 ine 0E Aa b iyi
ür eine süddeutshe Papierfabrik stellten -fih die Preise ür Holzstoff auf 10,25 # im Jahre 1899, auf 13,40 # im ahre 1900, auf 15,81 A im Jahre 1901.
Auch die hohen Preis: welche für Kohlen anzulegen waren, erhöhten die Produktionskosten; insbesondere für die sächsischen Pápierfabriken machten sih die Folgen des Streiks der böhmi}jchen Braunkohlenbergleute unliebsam bemerkbar. Bei der Gründung des Verbandes befanden sih außerhalb desselben 25 9% der inländischen Druckpapierfabrikation. Die große Nachfrage nah Drukpapier, verbunden mit den- im Vergleih zu früheren Jahren hohen Papierpreisen gewährten naturgemäß einen starken Anreiz zur Gründung neuer Fabriken oder zur Vergrößerung der bestehenden Anlagen. Verstärkt wurde diese Tendenz durch die Bestrebungen der Papierverbraucher, ihren Bedarf von außerhalb des Verbandes stehenden Fabriken zu decken, oder eigene Papierfabriken zu gründen. Hierzu kam noch, daß ahlreihé Fabriken, welche bisher andere Arten Papier her- fellten, zur Herstellung von Druckpapier übergingen. Die cin Ansäye zu einer Depression auf dem Druckpapiermarkte waw», somit gegeben und mußten in die Erscheinung treten, sobald mit dem Abschwellen dès außergewöhnlih hohen Konsums wieder normale Verhältnisse eintraten. Mit dem Jahre 1900 erreichte bekanntlich der seit einer Anzahl von Jahren bestehende wirtschaftliche Aufshwung seinen Höhepunkt. Für die Druk- papierindustrie machten sich die ersten Anzeichen des Rückganges im Frühjahr 1901 bemerkbar. Die in früheren Jahren stets beobachtete Zunahme des Druckpapierverbrauches kurz vor dem Osterfeste blieb aus. Für die Folge ging der Verbrauch von Druckpapier von Monát - zu Monat zurück und es zeigte sich, daß weder die Verleger noh die Großhändler imstande waren, die gekauften Mengen Druckpapier rechtzeitig abzurufen. Jn gleich s{limme Lage gerieten diejenigen Papierfabriken, welche Pack- und Einschlagpapiere aller Art und. gewöhnliche Schreib- und Buchdruckpapiere herstellten. Diese Fabriken sahen sich zu einer bedeutenden Produktionseinschränkfung vèranlaßt und suchten diese in vielen Fällen dadurch auszugleichen, daß sie zur Herstellung von KZeitungsdruckpapier Üübergingen. Die Schwierigkeiten dieses Jndustriezweiges wurden hierdurch weiter verschärft.
Die Verkaufspreise, welche das Syndikat für das Jahr 1901 erzielte, beruhten auf den unter der Wirkung der günstigen Konjunktur getätigten Abschlüssen. Die Depression gelangte also noh nicht sofort zum Ausdru.
Auf Verbandsrehnung wurden abgeseßt im Jahre 1901 918 368 dz zum Durchschnittspreise von 26,09 # Für das erste Halbjahr betrug der Durchschnittspreis 26,84 A, für das zweite Halbjahr 25,65 # Seit Gründung des Syndikats ist also ein stetiger Rückgang der Verkaufspreisé eingetreten. Anders verhielt es sih mit den Preisen für die Vorverkäufe, d. h. die noch auf eigene Rechnung der Verbandsmitglieder gehenden Verkäufe. Diese Preise waren, wie wir gesehen haben, von Anfang an um 4,03 A. niedriger als die Preise der auf Verbandsrehnung getätigten Verkäufe. Es gelangten Jahre 1901 zur Ablieferung 799 662 dz zum Durchschnitts preise von 25,12 /( Für das erste Halbjahr betrug Durchschnittspreis 24,99 M, für das zweite Halbjahr 25,28 M Diese Vreise verfolgten also eine steigende Tendenz. Export gelangten von den genannten Mengen im
n DT y Jahre 1901 zum Durchschnittspreise von
25,09 S
Die S V
um 200 Für die Zeit vom Januar bis April 1901 war eine tatsächliche Einschränkung von 13,2 9% eingetreten und auch für den Rest des Jahres betrug die tatsächlihe Einschränkung 39 1 0/,, überstieg also noch die beschlossene um 2,1 9%. In weiterer Folge wurde noh die Geschäftsführung des Syndikats vom- Auffichtsrat ermächtigt, die Verkaufspreije für Abschlüsse auf das Jahr 1902 erheblich herabzuseßen. Da auch in der zweiten Jahreshälfte die Verschlehterung der Geschäftslage ihren Fortgang nahm und auch der für den Monat September erwartete Mehrverbrauch an KZeitungsdruckpapier, wie folcher ih sonst alliäl um diese Zeit geltend machte, in der
alljährlich Hauptsache ausblieb, so stand das Syndikat bei Jahresschluß Vor hebungen
o vorzunehmen.
der Entscheidung, ob es den auf Grund seiner Ei ermittelten Bedarf an Druckpapier im Inlande sid solle, indem es die Produktion seiner Fabriken noch 1 schränkte, oder ob es nach allen Seiten hin | Preisermäßigungen den Wettbewerl
)CIDCTO T — 11 E Syndoual
¿as mio Myrotiso tin VIC A L L Ui
Jahr 1902 ih
verd1 jollte. ing nun von der Erw Nohmeferialien und vorausfichtlih gestalten würden durch Einschränkung der Produktion entlassungen kommen würde. Für das Jahr 1! Holzstoff und LZellulose billiger von den Verbandsfa gekauft worden. Dagegen waren die Fabriken gezwungen noch aroße Mengen für das Jahr 1901 zu sehr hohen Preisen ein gekauftes Holz bezw. Holzstoff abzunehmen r doch gegen Erlaß des Bezuges einen weit höheren als Marfktpreis für die Materialien zu zahlen. Das Syndikat gelangte zu dem Entschluß für das Jahr 1902 bis auf weiteres die bereits um 90 ©°/7 eingechränkte Produktion um noch weitere 131/,9/, ein zuschränken und dem Marktpreis nur soweit zu folgen, als nötig war, um die noch außensitehenden Abschlüsse mit Druckereien hereinzuholen Zugleih wurde beschlossen, daß Fabriken, welhe über eine bestimmte Grenze hinaus
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werden mußten, eine Abgabe an den Verband zu zahlen hatten, | | während
Fabriken, die nicht bis zu nämlichen Grenze beseßt werden konntewm für den Produfktionsausfall eine Ent schädigung erhalten sollten. dem Grunde als erforderlih, weil
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lage hervorgerufen war und im besonderen durch die politishen | Fabrik ungeachtet der größten Frachtentfernungen zugesichert
Ereignijjse; es seien nur die Wirren in üdafrikanishe Krieg erwähnt, welche eine age nach Preßerzeugnissen und dadurch rvorriefen
Gleichzeitig mit den Preisen für Drucpapier stiegen aber auch die Preise der zu dessen Herstellung benötigten Rohstoffe.
China erhöhte Nach- 1ach Druckpapier
und der |
werden mußte.
__ Das Jahr 1902 begann für das Syndikat mit wenig erfreulichen Aussichten. Die Preise für Zeitungsdruckpapier gingen bei Beginn des Jahres 1902 noch weiter zurück. Die Möglichkeit, ohne direkten Verlust produzieren zu können, ergab
h aus dem Preisrückgang des Rohmaterials. Um die Mitte
im der | Zum |
Die j Produktionsfähigkeit der inländischen Zeitungsdruckpapierfabriken | in dem genannten Zeitraume betrug 1902200 dz, hiervon | gehalten, die betreffende Ware auf ihre Kosten zurückzunehmen | entfielen auf die außerhalb des Verbandes stehenden Fabriken | | etwa 634 000 dz. | Zunahme der Produktion, welcher der finkende Bedarf | | nicht entsprach, veranlaßte das Syndikat vom 1. Mai 1901 ab | eine Einschränkung der Produktion | aber bereits
diejenigen |
Diese Maßnahme erwies sich aus |
_ . i Fällen den | | Druckereien die Lieferung des Papiers aus einer bestimmten |
des Jahres machte sich ein klei#er auficoung bemerkbar insofern die Ausfuhrtätigkeit eine Zunahme zeigte. Gegen Ende des Jahres trat auch eine hohere Nachfrage au dem inländishen Markte ein. Das Syndikat erhöhte deshalb fi das leßte Quartal des Jahres die Arbeitsquote seiner Mit glieder von 662/z 9/9 auf 759% und im Monat November auf 85 9/4. Zu Anfang Dezember erhöhte das Syndikat seine Vertriebspreise um durhschnittlich 50 FZ- für 1 dz. Im einzelnen gestalteten sich die Ablieferungen und die Preisgestaltung im Jahre 1902 wie folgt: Es gelangten zur Ablieferung : im ersten Halbjahr 405 500 dz zum Durchschnitts. preise von 23,26 H für 1 dz, darunter für den Eupen 28 300 dz zum Durchschnitts. preise von 20,09 M für 1 dz, im zweiten Halbjahr 476 400 dz zum Durchschnitts. preise von 22,13 M. für 1 dz, darunter für den Export 53 200 dz zum Durchschnitts: preise von 19,82 M für 1 dz.
Die beschlossene Einschränkung betrug für das 1. Semeste 331/, 9), die tatsählihe 36,4 9%. Für das III. Quartal betrug die erstere 331/z 0/9 und die leßtere 30 9/9 und für daz TV. Quartal betrug die beschlossene Einschränkung 15 °%/% und die tatsächliche 20,6 9/,. Es betrug also durchshnittlich für das ganze Jahr die erstere 283/4 9/9 und die leßtere 30,9 9%. . Die Entlassung von Arbeitern konnte troy der eingetretenen Ein [Geg teils durch Kürzung der Schichten und teilg urch Uebertragung von Meliorationsarbeiten vermieden werden,
Die normale Produktionsfähigkeit betrug im Jahre 199 für die Verbandsfabriken 69,3 9/9 und für die nicht syndizierten Fabriken 30,7 °/.
Vorsißender: Der Vorschlag des Herrn Referenten entspricht dem, was ih bereits vorhin den Herren gegenüber angeregt habe. Jch nehme an, daß niemand dagegen Wider: spruch erhebt, wenn wir zunächst diesen Bericht im allgemeinen und die dazu gehörigen Fragen 1 bis 7 besprehen. Jch darf noch bemerken, nah den bisherigen Erfahrungen ift bei einer Generaldiskussion, wenn sie sih ablöste von den Einzelfragen, wenig herausgekommen, und sie ist in dieser Form auch meistens nicht beliebt worden; denn das, was man über das Kartell selbst zu sagen hat, über seine Absaß- und Preispolitik, über seine Einwirkung usw., kommt nachher bei den Einzelfragen ausführlih zur Sprache und kann nicht vorweg genommen werden. Meist ist in der Generaldiskussion besonders die Frage aufgeworfen worden, ob die Mitteilungen des Herrn Referenten zu Ziffer 1 bis 7 den Verhältnissen entsprechen oder ob irgend eine Aenderung oder Ergänzung nötig ist, und weiter, ob irgend einer der Anwesenden zu seiner Aufklärung über die Ziffern 1 bis 7 noch irgend eine Mitteilung zu haben wünscht. Ohne Jhrer Redefreiheit vorgreifen zu wollen, möchte ih glauben, daß es zweckmäßig sein würde, wenn wir in dieser Weise vor gehen und das Material über Absaß-, Preispolitik u. dergl. uns aufheben für die besondere Besprechung der einschlägigen Ziffer des Fragebogens.
Bum Wort hat sih bis jeßt niemand gemeldet. Wenn ih niemand meldet, muß ih annehmen, daß gegen die Richtig: feit der Darstellung des Herrn Referenten ein Einspruch aus von seiten der Herren Kartellvertreter nicht zu erheben ift. (Pausje.) Die Herren scheinen also der Meinung zu sein, daß die Darstellung des Herrn Referenten korrekt ist. Um s besser! Darf ich auch weiter annehmen, daß bezüglich der Organisation, der Begründung, der Produktionsverhältni}se x eine weitere Aufklärung von den Anwesenden nicht gewüns! wird ?
Das Wort hat Herr Dr. Jaenecke.
Dr. Jaenecke - Hannover: Darf ih mir eine Anfrage erlauben? Es is} hier von dem Herrn Referenten und aus in diesem Berichte bemerkt, daß die Tätigkeit: des Syndikats si ausshließlich auf Zeitungsdruckpapier beschränken soll. Nun i aber in dem Bericht angegeben — was doh wahrscheinlich den Statut entnommen ist — auf Seite 6 unter Nr. 11: Organisation des Druckpapiersyndikats :
Der Zweck des Syndikats führung von Einrichtungen papierindustrie, insbesondere agemessener Verkaufspreise, durch die Errichtung Verkaufsstellen zum Verkauf des gesamten Gesellschaften produzierten Drucpapiers, wie au durch Ankauf und Vexkauf anderer, in Beziehuxn zum Drucckpapierhandel stehender Papiere
Es wäre doch vielleicht ganz erwünscht, wenn man dani eine Auskunft erhalten könnte, weit die andern Papiere diese Syndikatsabsichten schon hineingezogen sind, oder |! hineingezogen sollen, respektive, wie die Situation nah der Richtung isi.
S ih mir noch die eine Bemerkung gestat daß nach einer neulichen, doch wohl offiziellen Kundgebung d Druckpapiersyndikats heute nicht 31 sondern 34 Fabriken da Syndikat angehören. Jch glaube, es würde interessant sein, F erfahren, ob das stimmt und wie weit das stimmt Vicelle aeben die Herren darüber Auskun} Direktor Reuther-Berlin ann die Frage sofort î beantworten, daß bei Festlegung des Statuts einSchema vorgeles hat von einem andern Syndifat, in dem dieser Pajjus in 4 auf den H anderer, gleichartiger Erzeugnisse vot war, und er, wie mancher andère, mit in unser hineingekommen ijt, ohne daß bis jeyt irgendwie nas Seite hin von uns gearbeitet worden ift. Das einzige wir außer wirklichem Zeitungsödruckpapier außerhalb i Fabriken gekauft oder innerhalb unserer Fabriken haben erzu lassen, das ist farbiges Drucspapier, soweit es den Cl betrifft. Im Julande ist dies Sache unserer Gesell Gal denen es frei gegeben ist, und unsere Gesellschafter werden niht zulassen, daß vom Syndikat im Julande farbiges 20 papier verkauft wird. Im übrigen hat sih der Einkauf 8 Papieren darauf beschränkt, daß wir, als wir in Verleges waren mit Formatdruckpapier für kleinere Verleger, die ja = für sich ein besonderes Format haben, das sich oft nichi ü den Maschinen der Fabriken, die in der Nähe liegen, erz läßt, von nicht im Syndikat stehenden Fabriken größere May Formatdruckpapier aufgekauft und an unsere Abnehmer qi haben. z
Die Zahl der Sondikatsfabrifen ist inzwischen gema Es sind seit Anfang dieses Jahres vier neue Fabriken 18 Verband aufgenommen, über die ne Aufnahme wird nächsten Tagen das notarielle Prajtokoll vollzogen. Da die Produfktionssähigkeit, respektive das Normalkontingen! Verbandes auf 1423 860 dz gestiegen.
besteht in der Durä zur Hebung der Drut durch die Erzielung an
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HagerDBerlin: Auf Seite21 des Exposés steht, daß zu den gerbandspapieren noch gehören: „Kalenderpapiere zur Herstellun jon Abreißkalendern, Kassenblopapiere, Notizbücherpapiere un Emballagedrucke“. Es könnte dana scheinen, als ob die große deutsche Ea Do nur mit diesen einzelnen hier ge- nannten Papieren von dem Druckpapiersyndikat abhängig fei. Meine Herren! Das wäre ein e bedenklicher Jrrtum. Die deutsche Verarbeitungsindustrie ist außerordentlih stark an dem drudpapiersyndital beteiligt, allerdings mehr indirekt, nämlich insofern, als die Drucpapierpreise maßgebend sind für die Preisgestaltung aas dem ganzen Papiermarkt. Es hängt das damit zusammen, aß es für die Papierfabriken ein ziemlich leichtes ist, von der Fabrikation einer Papiersorte zur Fabrikation einer andern überzugehen. Jnfolgedessen müssen sie natürlth mit ihren Fa den Preisen des Verbandes Deutscher Dru- apierfabriken folgen. Jh möchte das gleich jegt anführen, obwohl ih es mir für später versparen wollte, und möchte mit Rücksicht auf diesen wichtigen Punkt bemerken, daß es einen beinahe peinlichen Eindruck gemacht hat, daß aus den Kreisen der Papierverarbeitungsindustrie zu dieser Versammlung nicht mehr Vertreter geladen worden sind. Jch bin beauftragt, das ausdrückcklih hier zu sagen.
Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Wir hatten als Vertreter der Papier verarbeitenden Jndustrie Herrn Kommerzienrat Nister in Nürnberg und Herrn Kommerzienrat Krause in Berlin eingeladen. Leßterer ist der Vorsizende der Vereinigung für die Zollfragen der Papier verarbeitenden Industrie und des Papierhandels, ein in diesen Fragen sehr unterrichteter Herr ; ihn kennen die meisten seiner Berufsgenossen persónlih und es mußte daher angenommen werden, daß er ebenso wie Herr Kommerzienrat Nister und Herr Hager wohl imstande ist, die Jnteressen der Papier verarbeitenden Industrie, soweit solche bei dem Zeitungsdruckpapier überhaupt in Frage fommen, mit aller Sachkenntnis wahrzunehmen.
Dr. Jaenecke-Hannover: Es wäre vielleiht von Jnter- esse — ih weiß nicht, ob die Herren darüber Auskunft geben wollen — aber da ja die Ausdehnung des Syndikates als solche, respektive die Tendenz zu einer weiteren Ausdehnung immerhin das Juteressanteste an der Entwicklung des Syndikates is, so wäre es vielleicht ganz interessant zu erfahren, welche Fabriken neu hinzugetreten sind. Nachdem ja die bisherigen L ilnéhnter des Verbandes hier gedruckt vorliegen, wäre es vielleicht ganz interessant, das zu erfahren.
Direktor Reuther- Berlin: Meine Herren! Jch habe vorhin gesagt, daß eine der Aufnahmen noch bevorsteht. Wir geben das in unserm Jahresbericht bekannt, und ih habe keinen Grund, heute schon die Fabriken zu nennen, die in den leßten zwei, drei Monaten sich dem Syndikat angeschlossen haben. Die Höhe der Produktionsfähigkeit dieser Fabriken is} ja ersichtlich aus der Endzahl, die ih vorhin genannt habe, im Vergleich zu der im Referat genannten Zahl. Die Bedeutung des Syndikats ist damit wesentlih gestiegen, weil eine der Fabriken eine der bedeutenderen im Königreich Sachsen ist; die übrigen verteilen sich über ganz Deutschland, sie sind in Süddeutschland und auch in Westdeutschland zu suchen.
Jch möchte sodann Herrn Hager erwidern, daß die Be fürchtungen, .die er hegt, grundlos sind. Die Papiere, die wir bezeichnet haben als noch in das Syndikat gehörig, diese Papiere zu Abreißkalendern, Kassenblocks, Notizbüchern usw. sind aus
\hließlih maschinenglatte Zeitungsdruckpapiere. Es sind also |
die großen Mengen satinierten Papiers, das zu diesen Zwecken verwandt wird, aus unserm Vertrieb vollständig ausgeschlossen und den Fabriken freigegeben. Die geringen Mengen, die wir in diesen Papieren alljährlih abseßzen, machen noch nicht ein ganzes Prozent, vielleicht noch nicht ein halbes Prozent der sämt lichen Druckpapiere aus, die wir vertreiben. die Papier verarbeitende Jndustrie vollständig bedeutungslos.
Jch habe ferner Herrn Hager zu erwidern, daß nah Ansicht |
unserer Syndikatsmitglieder, die schon lange Jahre im Papier handel stehen, es ganz ausgeschlossen ist, daß der Preis für veitungsdruckpapier bestimmend ist für den Preis Drucpapiere. Ein Beispiel, das diese Ansicht am besten be leuchtet, ist das satinierte Druckpapier. Es gibt Fälle, wo ordinâres satiniertes Druckpapier, welches in freier Konkurrenz steht, unter dem Preise oder doch zu dem Preise verkauft wird, zu dem das Syndikat das maschinenglatte Zeitungspapier ver tauft. Die Befürchtung also, daß irgendwie Jntere)sen der Rapierverarbeiter durch das Syndikat und die von ihm ge forderten Preise gefährdet werden könnten, ift
geschlossen.
Haager- Berlin: Meine Herren! Jch möchte rzu nod tin paar Worte sagen. Jch möchte die Papierfabrikanten doch darauf hinweisen, daß sie selbst bei jeder Gelegenheit, zuleßt in dem Jahresbericht des Vereins Deutscher Papierfabrikanten für 1902, die Klage erhoben haben, } der Fabrikation einer Sorte zu Èì Sorte überzugehen. 1 ist, und der Papierfabrikant teht, däß pierfabrikation übergeht, bessere ch seinen Abnehmern sagen: ja, oder ih late die He
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einer Erfahrung konstatieren, daß das satinierte
h zu meinen illuftrierten Zeitschriften am häungsten nmer im Verhältnis zum Zeitungsdruckpapier gefun estiegen isi, dak es nch zu diesem immer im pr lerhälinisa gehalten hat. Insofern muß ih Herrn Hager liimmen, daß dadurch auch wohl die Papier verarbeiten Judustrie in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
Dr. Litthauer-Berlin: Vor der Gründung des Papier sundikats waren die Papiere, die Herr Rudolf Mose cben an geführt hat. die gewöhnlichen satinierten Papiere, allerdings von der Preisbewegung des Druckpapiers abhängig; Drud papier war der Hauptartikel und die satinierten Papiere wurden nur in einer beschränkten Zahl von den Fabriken hergestellt Diese Verhältnisse haben sich seit Gründung des Syndikats wesentlich verschoben. Eine größere Zahl von Druckpapier fabrikanten, die bisher satinierte Papiere nichi herstellien, sind zur Fabrikation dieser Papiere übergegangen, um die Produktions einshränkungen auszugleichen, zu denen das Syndikat durch die Konkurrenz der Outfider und den Rückgang des Papierbedarfs gezwungen war. Die Einrichtungen zur Herstellung satinierter Papiere bestehen jeßt bei den Fabriken, und es hat sich tatsächlich ergeben, daß die Preisgestaltung für satinierte Papiere voll- stündig unabhängig erfolgt von der Preisbewegung der Druck- apiere
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| nächst nur die Hand eines Zwischenhändlers, die sie in den
| die es seinen Fabriken zu bezahlen hat, gehen konnte. Das ist also für |
| unsere Zahlen beweisen das Gegenteil.
| treiben, dargestellt hat, ist in der Tat nicht befolgt worden.
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| produttion
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| mittelung benuß
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| sieht, dürfte wohl begreiflih fein.
| Kampfpolitik in dem Sinne, wie fie Herr Bachem als Mittel anderer |
Robert Bachem-Cöln: Meine Herren! Es ist seitens des Herrn Direktors Reuther mitgeteilt worden, daß vier weitere Papierfabriken dem Syndikat beigetreten sind. Vielleicht darf ih hier die Frage stellen, auf welhe Weise diefe Herren hierzu veranlaßi worden sind. habe nämlich gesprächsweise gehört, daß das Syndikat sih dahin geäußert habe, wenn eine Vabrif nicht beizutreten geneigt sei, so würde es evêntuell dazu über- gehen, diesen Betrieb durch Kampspreise dazu zu zwingen. Unter Kampfpreisen in diesem Sinne würde id verstehen, daß, wenn der betreffende Papiermacher in seinem Kundenkreis zu einem Een Preise sein Fabrikat abgibt, das Syndikat dasselbe Fabrikat abgibt zu einem Preise, der darunter ist, selbst auf die Ge hin, daß das Syndikat bei dieser Lieferung des Papiers Geld zulegt, daß also, es mag kosten, was es wolle, der betreffende Papierfabrikant, der dem Syndikat nicht willig ist, einfah dazu gezwungen wird, entweder dauernd mit Verlust zu arbeiten, eventuell mit einem solchen Verlust, daß er \hließlich dazu veranlaßt wird, seinen Betrieb einfach einzu- stellen, oder in das Syndikat einzutreten. Jch glaube, die Herren vom Papiersyndikat werden in der Lage sein, darauf Antwort zu geben. Jch kann nichts Bestimmtes hierüber be- haupten, wohl aber habe ich gehört, daß in dieser Beziehung Andeutungen gemacht sind.
Negierungsrat a. D. Dr. von Studniß-Berlin: Der Widerspruch den die Ausführungen des Herrn Rudolf Mosse vonck seiten des Papiersyndikats gefunden haben, zwingt mich, auch meine Erfahrungen kurz mitzuteilen. Auch nah meinen Erfahrungen sind die- Preise für A llenpapier in derselben Proportion gestiegen wie die für Druckpapier. Ein Zusammen- hang zwischen der Preisbewegung der beiden Sorten ist un- zweifelhaft vorhanden, und, meine Herren, jeder, der hier ist, sowohl von seiten des Papiers als von seiten der Papier- verbraucher, hat wohl das Gefühl, daß doch selbstverständlich das Kartell die Tendenz hat, seine Maßnahmen immer weiter zu erstrecken, seinen Einfluß immer weiter zu verbreiten. Tat- sächlich ist ein Einfluß auf die gesamte Papierindustrie von seiten des Kartells hon vorhanden.
Direktor Reuther-Berlin: Jch antworte Herrn Bachem, daß die „Beitreibung“ von Außenseitern in das Kartell, wie die Herren Verleger es bezeichnen, nicht durch Preisunterbietungen vor sich gegangen ist, von denen eben {hon gesprochen wurde. Wenn die Herren Verleger in ihrem Verein die Preise unter sih besprechen, die sie dem Syndikat und die sie den freien Fabriken für ihren Papierbedarf zu bezahlen haben, so werden fe finden, daß die Preise in den einzelnen Bezirken — z. B. Süddeutschland gegen das rheinisch-westfälishe Kohlenrevier, und Schlesien gegen Sachsen oder Sachsen gegen Berlin — gruppenweise Unterschiede aufweisen, daß aber innerhalb dieser einzelnen Gebiete irgend welche nennenswerten Unterschiede in der Preisstellung kaum vorkommen, die nicht etwa in der Qualität begründet sind. Gehen aber in einem Gebiet frei- stehende Fabriken, angeregt durch die Meinung, sie könnten jeßt Druckpapier unter dem Schuß des Syndikats mit sehr gewinn- bringenden Preisen verkaufen, zur Herstellung von Druckpapier über oder es entstehen dort neue Fabriken, so kommen fie, wenn sie mitten im Jahre an die Zeitungsverleger mit ihrem An- gebot herantreten, an verschlo)sene Türen; fie haben also zu-
Absaß ihrer Papiere hineinleitet, und daher entstehen dann Preisbewegungen in diesem Gebiet nach unten. Daß das Syndikat in solchen Fällen nicht mit vershränkten Armen zu- Sobald in einem Gebiet die Preise in dieser Weise heruntergedrückt werden, so ist das Syndikat soweit mitgegangen, wie es gegenüber den Preisen, Daß das Syndikat hierbei, wie behauptet wird, irgend wie erhebliche Summen auf die Preise, die es seinen Fabriken für den Jn landsabsaß gezahlt, zugelegt hätte, davon ist uns nichts bekannt; Also eine wirkliche zum Z3weck, die außenstehenden Fabriken zum Syndikat zu Die Motive, weswegen jene Fabriken beigetreten sind, sind ver schiedener Art. Bei der einen lag die Unzulänglichkeit der kaufmännischen Leitung vor, bei der anderen die überhastete Verarößerung der Fabrik, der Mangel an Absatz für die Mehr und die Tatsache, daß fie nichts dabei verdienen konnte, wenn sie die Mehrproduktion durch Händler an den brahte. Bei n Fabrik lag als Grund vor, sell Besißer wechjelte. Anfänglich
einer dritt daß die hintereinander hat diese Fabrik im Syndikat Verkauf in jener
Hände einiger
Erwerber die
VC der hochgehenden “ Konjunktur in die Rerleger über Kürzlich haben die damaligen Fabrik wieder verkauft, und der jehige Besizer ist in die Arme des Syndikats zurückgekehrt. Also, meine Herren, es liegen ganz verschiedene Ursachen vor. Auch die Absicht, die uns immer und immer wi der wird, daß wir über das und vielleicht satiniertes ¡leichen in das Syndikat au} wollen froh sein, wenn wi streben, daß zu uns hereintommei der Marktpreise enl Den ZericacriLi.)
Nobert Bachem-Cöôln: Herr Direltor Reuther hat nur festgestellt, speziell mit Kampipreisen noch vorgegangen isl. Frage bezog sih aber darauf, ob überhaupt in bezug auf das erwähnte Mittel etwas geschehen ist, um die außkenstehenden Fabriken zum Eintritt in das Syndikat zu bewegen. Es ist ja nicht nötig, daß das Syndikat selbst etwas ‘in dieser Beziebuna tut, es kann dazu auch eine Ver
worden sein. Also meine Frage ist nichi voll ständia. sondern nur wm einem Teile deantwortet worden.
Generalsefretär Ditges-Berlin: Jh möchte mir vom allgemeinen Standpunkle der Papierfabrikanten cinige Aus- führungen zu Bemerkungen erlauben, die hier gemacht worden sund. Es ist von dem Zusammenhange zwischen den Preisen für Druck papier und denen anderer gesprochen und hierbei betont worden, daß das Druepapiersyndikat die Absicht oder die Tendenz hätte, sich auf immer weitere Kreise der Papierfabrikation auszudehnen. Jn vielen Publikationen, die über das D iersyndifat und über die Papierindustrie überhaupt erschienen sind, wird mit Vorliebe von einem „Papiersyndikai” gesprochen, von einem Syndikat aller Papiertabrikantien. Jch stelle dei dieser Gelegenheit aus- drüctlich fest: ein derartiges Syndikat existiert y und es isi vorläufig auch keine Auschi vorha daß in abschbarer Zeit
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ein sol zustande kommen wird. den Papierfabrikanien vor, sich zu einem
uri Syndikat zusammenzuschließen. er O und auf die Preise 0
P Jhnen aus meiner den Vorzug, eine kleinere Gruppe innerhalb der Papierfabrikation, den Verein deutscher Kuvertfabriken, als Geschäftsführer treten — daß in diesen i Fe iers eigentlich niemals die Rede is, sondern daß die Preise e
ch möchte auch be- weitere Kreise der e andere Papiere einen er hier eben behauptet worden ist. Jh
ahrung versichern — denn ih habe
treiten, daß das Druckpapiersyndikat au en Einfluß hat, wie
zu ver-
reisen von dem Preise des Druck-
tgeseßt werden allein mit Rücksicht auf die Marktlage und un-
abhängig von den Preisen des Druckpapiers. Dabei ist Kuvert- papier vielleicht das Papier, daß mit dem Druckpapier die meiste Wesensverwandtschaft hat, und troßdem werden die Preise hierfür festgelegt, unabhängig von den Preisen des Dru papiers.
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Wenn ein Einfluß der Preise des Druckpapiers, respektive
der Syndikatstätigkeit überhaupt auf die Preise anderer Papier- sorten erfolgt, so ist die Eer nur geschehen im Sinne einer sinkenden, nicht einer
e steigenden Tendenz. Sie haben bereits gehört, daß infolge der Produktionseinschränkungen die Druk-
a vielfach auf andere Papiersorten übergegangen
ind, auf satinierte oder auh noch bessere Papiere; es 46 ih allgemein im Laufe der Tätigkeit des Druckpapiersyndikats in der Papierfabrikation die Neigung gezeigt, nah oben und zu besseren Papieren überzugehen. Denv ist selbstverständlich das Angebot in besseren Papiersorten größer geworden, und die Preise für bessere Papiere sind gesunken. Sie haben ebenfalls ehórt, daß satinierte Papiere heute teilweise unter dem Preise für unsatinierte Papiere verkauft werden, und diese Erscheinung hat sih mehr oder weniger für viele, ih möchte sagen. die meisten Papiere gezeigt. Jnsofern is allerdings ein Einfluß auf andere Papiersorten eingetreten, aber seine Wirkungen liegen nur im Juteresse der Papierverarbeiter.
Fabrikbesißer Leonhardt-Crossen a. d. Mulde: Die An- sicht, welche vorhin zum Ausdruck gebracht wurde, daß die Ver- änderungen der Preise e fatiniertes Druckpapier im Verhältnis die gleichen waren, wie bei dem maschinenglatten Druckpapier, be- stätigt eigentlich nur, daß die Ursachen für die Preisveränderungen ganz natürliche gewesen sein müssen. Wenn die Preise für satiniertes Druckpapier herauf- oder herabgegangen sind, so lag der Grund hierfür hauptsächlich in den großen Preisshwankungen der Rohmaterialien: Holzstoff, Zellulose und Kohlen. Wir haben gerade im vorigen Jahre die Erfahrung gemacht, daß das satinierte Druckpapier im Preise bis auf den Stand des maschinenglatten Papiers und teilweise noch darunter herab- gegangen war, während die Preise des maschinenglatten Papiers durh die bereits betätigten Abschlüsse noch aufrecht erhalten werden konnten. Dieser. Zustand — gegen die sonstigen Preis- verhältnisse dieser beiden Papiersorten eigentlich ein ganz un- natürlicher Zustand — wurde nur dadur geschaffen, daß das Angebot in jatiniertem Dru ein viel größeres war, -als das- jenige in maschinenglattem Druck. Wenn inzwischen die Preise kür satiniertes Druck wieder angezogen haben, so liegt dies daran, daß die Fabrikanten dieses Papier zu den vorjährigen ruinösen Preisen einfah nicht mehr liefern können. Anderer- es bestätigt diese gegenwärtige aufsteigende Tendenz der lie ür satiniertes Druckpapier, daß dieselbe auf ganz natürliche Grundlagen zurückzuführen ist und in absolut keinem Zusammen- hange mit den Bestrebungen des Verbandes deutscher Papier- fabriken steht. Wir haben teilweise wieder höhere Kohlen- reise, wir haben vor allen Dingen auch wieder eine Erhöhung er Preise für Zellulose gehabt, sodaß ein Einfluß auf diese Preissteigerung von seiten des Verbandes nicht vorliegt.
Wenn Herr Hager meinte, daß die Bestrebungen des Druckpapierverbandes einen ungünstigen Einfluß auf die Papier verarbeitende Jndustrie ausüben, so muß ich dies ganz entschieden in Abrede stellen. Das Druckpapiersyndikat hat keinerlei Ein- fluß auf die Papier verarbeitende Jndustrie; denn es verkauft außer kleinen Mengen Kassenblockpapier und Kalenderpapier überhaupt keine Papiersorten, welche für die Papier verarbeitende \ndustrie mit Ausnahme der Presse in Frage kommen fönnten. Daß wir diese Kassenblock- und Kalenderpapiere überhaupt mit in den Rahmen unserer Geschäftstätigkeit auf- nehmen mußten, lag daran, daß zu Anfang der Tätigkeit unseres Syndikats von einzelnen Händlern bei unseren Gesell schaftern Druckpapier unter der Bezeichnung Beklebepapier, Kassenblockpapter usw. bestellt und dann als Zeitungsdruck- papier an die Druckereien weiter verkauft wurde. Dies konnten wir unter keinen Umständen zulassen, sondern wir wurden
| dur, solhe Manipulationen der Händler gezwungen, Papiere zestanden, ging dann aber durch |
wie die vorbezeichneten, welhe wir anfangs nicht in den Rahmen unserer Geschäftstätigkeit einbeziehen wollten, nah träglih noch unter die Kontrolle des Verbandes zu stellen.
Auf die Frage des Herrn Bachem antworte ih, daß aller dings in unseren Gesellschafterversammlungen die Frage auf geworfen worden ist, ob es möglih sei, durch Bekämpfung außenstehender Druckpapierfabriken diese zum Eintritt in den Verband zu zwingen. Die Verbandsleitung hat aber sofort darauf erwi aß dies weder in ihrer Absicht liege, noh überhaupt 1 sicherem Erfolge durhführbar wäre. Wenn beivielsweise eine außenstehende Fabrik bei irgend einem Verleger as Geschäft kommen will und den Verband unter bietet, so sich dessen Geschäftsleitung: Wir lassen uns nicht aus dem châft drângen. Dies haben wir einzelnen Papier fabrikanten früher unter der allgemeinen freien Konkurrenz
gehandhabt und unsere langjährigen Geschäfts verbindungen unter allen Umständen aufrecht erhalten.
Sieht nun die betreffekde anbietende Fabrik, daß fie bei dem ersten Verleger nicht ins Geschäft kommen kann, so versucht sie ihr Glücf bei dem zweiten, dritten us. Natürlich stößt fie überall auf den gleichen Widerstand. Der einzige Erfolg einer solchen Reise durch ganz Deutschland für diese anbietende Fabrik ist, daß sie den Marktpreis für das Druckpapier herab aedrückt hat, ohne Beschäftigung für ihre Maschinen gefunden zu haben
Menn die betreffende Fabrik alsdann einsicht, daß sie zu den von ihr selbst geschaffenen ruinösen Preisen im freien Verkehr nicht vorwärts kommen kann, schließt fie sih dem Verbande ganz von selbst an. Diese Gründe waren auch für die unsern Bestrebungen zuleyt beigetretenen vier Fabriken maßgebend, welche seither eine sehr l rfe Stellung gegen den Verband einnahmen, nunmehr aber freiwillig zu uns gekommen sind. Jedenfalls hat sie der Verband nicht durch einen Kampf
ihrem itriti gezwungen. Wenn wir uns aus Ge châftsverbindungen nicht ohne weiteres haben hinausdrängen 2uO so kann uns dies niemand verdenken.
Verleger Dr. Faber-Magdeburg: Jh möchte an Herrn Direktor Reuther eine kleine Anfrage ten. Er meinte, es wäre eine undegründete Besorgnis seitens der Papter
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