1903 / 255 p. 21 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Oct 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Weise verteuert zu sehen, denn es wird die Existenz des Syn-

ikate ihkeit irgend welcher Ausschreitungen, die die Herren jeßt von der Hand weisen, in gänzlih unabsehbare Ferne gerückt in dem Moment, wo ein “derartig . prohibitiv wirkender Schußzoll unter allen Umständen unmöglich ijt und

dikates und die Mög

durch die Geseßgebung nicht festgelegt wird.

Dann noch eine Bemerkung zu den Ausführungen des Herrn Leonhardt, daß die Papierindustrie sich seinerzeit nur unter dem absoluten Druck der Verhältnisse zu gi fa P ha

ungertuch“ gefallen. Meine Herren, ih verweise auch hier wieder auf das Referat, in dem sih einige Dividenden verzeichnet finden, und ih verweise auch darauf, daß die Herren Papierfabrikanten, die in dem Syndikat vereinigt sind, do in der Lage sind, offenbar sehr hohe Kosten dafür aufbringen zu können, die doch jedenfalls nicht allein von dem Syndikat, aus den Taschen der Herren Papierfabrikanten kommen, fondern daß wahrscheinli doch nah der berühmten Theorie von der wirtschaftlichen Abwälzung, die

) verschiedensten Beziehungen eine er- eblihe Rolle spielt, diese ziemlih hohen Syndikatskosten doch arauf hinweisen, daß von einem „Hungertuh“ in dem Sinne Es wäre vielleicht ganz interessant, wenn die Herren geneigt und in der Lage sind, uns hierüber O geben zu können, weil ih glaube, daß diese immerhin

ichen Syndikatskosten die wirkliche Preisgestaltung doch

genötigt gesehen hätte; ' es find da Worte von

he gerade bei uns in den kaum die Rede sein kann.

beträcht nicht ganz unbeeinflußt. lassen.

Dann ist schließlich noch es so hingestellt worden, als wenn reise gewissermaßen beinflußt würde oder bis zu einem gewissen Grade wenigstens einen Teil der be- Meine Herren, das Herabgehen der Preise ist ganz unbeeinflußt durch das Syndikat gekommen. Das Syndikat hat die Preise herabseßen müssen, weil wir uns in einer wirtschaftlichen Deroute befunden haben, und weil also das Syndikat, wenn es dazu in der Lage wäre, es unter allen Umständen diese wirtschaftliche Deroute seinerseits solange ge- Jch bin e mih doch mit diesen ragen beschäftigen müssert und bin auch davon überzeugt, daß

st, alle denkbaren Arten von Papier- maschinen auf die Herstellung des Zeitungsdruckpapiers zu werfen. Aber gerade die Ausführungen, die Herr Wonhardt nah der Richtung machte und die in der Beziehung zutrèffend sind, daß wir eine außerordentliche Vielgestaltigkeit der Formate in der doch einiger- maßen, daß das so ganz unbeschränkt geschehen kann. Und nicht bloß das Format sondern auch die Qualität, die Farbe, und was da noch alles hinzukommt, is gegen dieses Werfen von allen möglichen Papiermaschinen für andere Arten von

das Herabgehen der wußten Politik des Syndikats bildete.

nicht zum Ausdruck gebracht haben würde, wozu es nötigt ist, als es eben noch Ra gibt. geor kein Papierfahmann, aber ih ha

es allerdings möglich ist, deutschen Zeitungspresse haben, verhindern es

Papier in die Fabrikation von Zeitungsdrukpapier ein Hindernis,

und so ohne weiteres und in dem Maße, wie Herr Leonhardt Es ift uns mitgeteilt, daß

es darstellt, wohl kaum angängig. N jeßt 70 9/9 der Produktion in dem Syndikat vereinigt seien. In demselben Moment, wo die Produktion annähernd ganz in

dem Syndikat vereinigt sein wird, werden auch Bestimmungen

geschaffen werden, nah denen es unmöglich ist, daß etwa ein

solches changement des décorations ohne weiteres erfolgen

fann Wir legen besonderen Wert darauf, daß es hier aus- gesprochen wird, wie eine derartige Möaglichkeit des absoluten Monopolisierens des Papiermarktes durch das Syndikat ge- eug :s und geradezu heraufbeshworen wird dur die Gestaltung er Zollsäße der heutigen sowohl wie irgend welcher späteren, die noch höher sind.

Also, meine Herren, das möchte ih im Namen der Zeitungs verleger hier doch zum Ausdruck bringen und namentlich die Herren Vertreter der Reichsregierung möchte ich darauf ganz besonders hinweisen. Denn es werden doch alle Enqueten über Kartellverhältnisse und die Folgerungen, die fich vielleicht daraus

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für die Geseßgebung und für die Stellung der Produzenten |

wie der Abnehmer ergeben, überflüssig bleiben, so lange als man dur ein äußeres Mittel die betreffende Jndustrie fort gesezt wieder dazu auffordert, zur Kartellierung zu schreiten.

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Mir müssen aus den Zahlen, die hier vorgelegt find, den ganz |

ünzweifelhaften Schluß ziehen, daß der jeßige Zoll von 6 H |

schon ein absolut prohibitiver ist und die Gestaltung des Welt marktpreises auf uns gar feinen Einfluß hat ausüben können. Nicht etwa, wie Herr Leonhardt deduziert, weil der Auslands

desselben ausgeschaltet sei, sondern deshalb, weil vorläufig die Auslandsindustrie sih darauf eingerichtet hat, daß sie nach Deutschland keinen Absay finden kann; von heute auf morgen eine derartige Papierindustrie ins Leben zu rufen das wissen die Herren ganz genau selbit. möchte also bei dieser Gelegenheit

mit gesteigertem Nachdruck darauf hinweisen, daß die ganzen Verhandlungen über das

| können, L „DE | do mir Tolhfî » i ho Quisidoré n Norhando { preis schon so viel höher gewesen sei und daß folglih durch | daß wir, selbst wenn sämtliche Outhiders im Verbande hind, Pr des Auslandspapiere ier be s die Konkurrenz | ; : j den Vreis des Auslandspapieres hier bei uns die Konkurrenz | immer bereite Konkurrenz

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Jh |

Druckpapiersyndikat sowohl nach der einen, wie nah der anderen

Seite wir sind ja nicht hier, um geseßgeberische Ergebnisse festzulegen, sondern es soll eben die Grundlage für ein even tuelles Einareifen der Gesetzgebung geschaffen werden in Einer aecwissen Beziehung ohne Ergebnis verlaufen werden, wenn man nicht den Hebel bei der Zollfrage anjegtt.

Neferent Regierungsrat Dr. Voelcker: Meine wieweit der bestehende Zoll auf die Preisbildung des Drudck papiers eingewirkt hat, ist cine Frage, zu dessen Beantwortung es doch vor allen Dingen nôtig ist, festzustellen: erstens welches

die Preise gewesen sind, die für die allerdings geringe Menge |

Druckpapier, die aus dem Auslande eingegangen ist, tatjächlih gezahlt sind, und zweitens festzustellen, wie sich auf dem Welt

g , | verlegern direkt arbeiten, nur Herren, în-

markt. beziehungsweise in den vorzugsweise in Betracht fommenden |

Produktionsländern die Preise gestellt haben hier anwesenden Herren Großhändler darüber Auskunft geben können. Vorsitßender: Der Herr Referent hat, wenn ih rei versianden habe, den Wunsch ausgesprochen, daß möglichst An-

Jch glaube, die

verden wohl am besten |

gaben über die Preise, wie fie sich bei der Einfuhr und Ausfuhr | und auf fremden Märkten gestaltet haben, gemacht werden |

möchten. Wenn die Herren in der Lage sind, darüber Auskunft zu geben, würde ih darum bitten (fiehe Anlage 6).

Prokurist Sander Schöneberg-Berlin: Wenn Frage der Preisentwickelung im Jahre 1900 das Wort ergreife, o geschieht das aus meiner Kenntnis her, welche ih in meiner

, Lüdecke erworben hahe.

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Jm Januar des Jahres 1900 erschien das erste gemein-

schaftliche Zirkular derjenigen Fabriken, welche: sih zu einem Verband zusammenschließen wollten. Dieses Zirkular war von weit mehr Firmen unterzeichnet, als s{ließlich in den Verband zusammentraten, und besagte, daß infolge der gestiegenen Roh- materialienpreise es notwendig sei, lämtliche Notierungen auf- zuheben respektive dieselben um 1/2 H per Kilo zu erhöhen. Dieses Zirkular war datiert etwa vom- 10. Januar 1900. Ehe die Unterschriften zusammengeholt, das Zirkular gedruckt und versandt wurde, war aber einige Zeit vergangen, und es kam so sehr verspätet in den Besiy der Adressaten. Die Folge war, daß in Wirklichkeit die Preije bei Eintreffen des Zirkulars hon um etwa 1 S gestiegen waren, während das Zirkular nur 1/4 Z forderte. Die Preisentwickelung war also ganz unabhängig von dem Zirkular geschehen. : Bis Mitte des Jahres 1900 stiegen die Preise langsam, aber stetig. Erst im Herbst 1900 kam eine ziemlich scharfe Steigerung der Druckpapierpreise und auch der Preise der anderen Papiere.

Im Sommer und Herbst 1900 fanden zahlreiche Ver- sammlungen von Zeitungsverlegern in Berlin statt, und in einer dieser Versammlungen, ih weiß nicht mehr, ob es die im Architektenhaus oder diejenige im Hotel de Nome war, wurde die Parole ausgegeben, daß die Zeitungsverleger, welche noch zu den « niedrigsten Preisen ihre Abschlüsse für ihren Gesamtbedarf des nur könnten, „auf Grund dieser Abschlüsse abnehmen sollten. Die Abschlüsse der Zeitungsverleger lauten, wie Jhnen bekannt ist, zum größten Teil auf deren Bedarf, zum kleineren Teil auf bestimmte Mengen. Denjenigen Zeitungen, die ihren Bedarf abgeschlossen hatten, wurde der Rat erteilt, sich Lagerschuppen, Keller oder sonstige Gelasse zu mieten, in denen fie Papier aufstapeln könnten. Die Miete, welche sie für ein Jahr etwa, É welches die Aufstapelung notwendig wäre, bezahlten, würde ih rad: dadurch decken, daß sie ja das Papier zu dem diesjährigen niedrigen Preise hinlegten und infolgedessen im nächsten Jahre von den zu hohen Preisen abgeschlossenen Quantitäten so viel weniger zu entnehmen. brauchten.

Dieser Rat wurde von einigen Zeitungsverlegern befolgt. Es entstand eine viel größere Nachfrage nah Papier, als Bedarf wirklich vorlag, und die Folge dessen war, daß die Fabriken mit Hochdruck produzieren mußten, um den Ab- forderungen ihrer Kunden nachzukommen. Wenn schon die Papierfabriken schwer unter dem Mißverhältnis der Einkaufs- preise für Rohmaterialien und der Verkaufspreise für Papier litten, so wurde infolge der enormen Abforderungen der Kund- schaft dieses Verhältnis unerträglich ‘und führte teilweise zu direktem Zwist zwischen Zeitungsverleger und Papierfabrikant.

Ganz natürlich war es - doch, daß infolge der enormen Abfoxderungen in Papier auch die Papierfabrikanten ihrerseits besondere Anstrengungen machen mußten, um das Rohmaterial anzuschaffen. Die Nachfrage nah Rohmaterial stieg ins Nie- dagewesene. Dabei war es infolge der trockenen Witterung fnapp, und die Papierfabrikanten mußten große Mengen Holz- chli} aus Schweden zu so hohen Preisen für Holz\chliff beziehen, als ihr Erlös ab Fabrik für das fertige Papier betrug.

Hätten die Verleger nicht weit über ihren Bedarf im Jahre 1900 abgenommen, dann wären diese Mißverhältnisse- in dieser Schärfe nicht aufgetreten.

Dieser Verbrauch der im zweiten Halbjahr 1900 an gesammelten Lager im ersten Halbjahr 1901 hatte zur Folge, daß natürlih die Abnahme in frischem Papier von den Fabriken sehr eingeschränkt wurde. Jufolgedessen entstand Arbeitsmangel, Uebershuß an Rohmaterial. Leßteres wurde dadurch billiger, und der Rückschlag in der Konjunktur trat in sehr sharfem Umfange ein, parallel dem scharfen Aufsteigen der Preise im zweiten Halbjahr 1900, und diese Schärfen wären ohne das übermäßige Kaufen respektive Abnehmen der Zeitungsverleger unbedingt vermieden worden.

Dr. Litthauer-Berlin: Jch glaube, daß Herr Dr. Jaenecke

Herrn Leonhardt nicht ganz richtig verstanden hat, wenn er be-

hauptet, Herr Leonhardt hatte gesagt, daß der Verband absolut |

keinen Einfluß auf den Papierpreis hat.

1 Pa l Unser ganzer ist natürlich, einen Einfluß auf den

j Zweck PBapierprels

auszuuben.

| Was Herr Leonhardt behauptet hat, geht nur dahin, daß wir

feinen übevmäßigen“ Einfluß auf den Papierpreis ausüben ind zwar hat er das durchaus richtig damit begrundet, in den bestehenden Fabriken anderer Papierforten doch eine haben, die in dem Augenblick, in Druckpapier übermäßig rentabel er

dem die Fabrikation von 2

E F wi Cat art nt Dra Enoniar j T denn es ist nit möalich, | scheint, dann fofort auf Drucckpapier übergeht.

So war es ja auch bei der jeyigen Haujsse, und die Preis

konstellation dieser Zeit dürfte interejsant genug sein, um mit |

wenigen Worten berührt zu werden. starken Preiserhöhungen bildete die Rohmaterialien und der Kohlen

Den Hauptanlaß zu den enorme Verteuerung der Es ist Ihnen bekannt, daß 7

die Dauer eines Jahres gemacht werden. Als wir nun 1599 unsere Abschlüsse für 1900 machten, waren die Papierpreise noch niedrig, und dadurch kamen diejenigen Papierfabriken

es sind vorzugsweise die größeren welche mit einem minimen Bruchteil ibrer Produktion im Jahre 1900 in den Genuß der hohen Rapierpreise. Die kleineren Papierfabriken dagegen, welche im Verkehr mit den Großhändlern meist nicht so langfristige Ab {lüsße machen, erzielten son früher Preissteigerungen, und

Papierfabriken so erheblich von einander differieren Nohstoffpreise hielten während des ganzen Jahres 1900 an, die Druckpapierfabriken {lossen deshalb ihren Bedarf anr Roh sioffen pro 1901 zu diesen hohen Preisen ab. Als nun im Laufe des Jahres 1901 der Konsum an Papier allgemeinen wirtschaftlichen Krise nachließ, sanken auch die Nohstoffpreise gewaltig, und während die eigentlichen Drudck

preisen erfüllen mußten, konnten diejenigen Papierfabriken, welche bis dahin Druckpapier nicht fabriziert und Holzstoff

| deshalb nicht abgeschlossen hatten, diesen Roustof so billig ih zu der |

kaufen, daß fie troy mangelhafter Einrichtung für die Erzeugung

| von Druckpapier dasselbe erheblich billiger produzierten als die

einzig nah den Bas entwickelt, welche auf der ganzen |

eli gültig sind, nämli

gegenüdersteht.

wie sich Angebot und Nachfrage |

geschieht | ' 5 n | richtigen Druckpapierfabriken st Wijährigen Tätigkeit in der Papiergroßhandlung der Firma |

J rekapituliere also: in den bestehenden Fabriken anderer

Bs Wale aud N D boden 46 LbliliE k | Papiere haben wir Druckpapierfabrikanten bei hohen Papier- ie Preise auch des Jahres 1900 haben nch ledigli und |

preisen eine immer bereite Konkurrenz. Auch neue Druckpapier- fabriken würden sofort entstehen, und wir haben es ja 1900 geschen, daß troy der allgemeinen wirtshaftlihen Depression, troy der Bankkrisen sich Kapital zur Herstellung neuer Papier-

ahres 1900 laufen hatten, so viel als sie

| und deshalb

| entfel.

| kam. | ein Bogen genau | aus diejem Grunde ist es nur ganz natürli, daß öfters | Bogen vorkommen, welche etwas stärker sind, als sie eigt | sein

mit Zeitungse |

und währ Drud- | wir sind aber gern bereit, denselben vapierfabriken ihre Rohstoffabschlüsse zu den hohen Abschluß-

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[arte fand, als die Zeitungen die Situation der Drukpayie abrikation übertrieben glänzend schilderten. Dadurch ist j Laufe von ungefähr einem Jahr aus einer Papierknappheit d rGET O E Papierüberfluß geschaffen worden, und j meine, das kann doch gerade für die Herren (zu den Zeitungs verlegern) beruhigend jein. Also Jhre Befürchtungen, daß dz Papiersyndikat Vers genug sein könnte, feine Macht ; AiEboniSen, sind nit begründet; Sie können ganz sicher sj daß schon in einem Jahre wieder normale Verhältnisse y dens sind, ja, der Rükschlag würde über das normale My inausgehen, genau, wie wir es jeßt beobachten ; denn d Preise, die im vorigen Jahre und in diesein Jahre für Payj bezahlt sind, sind außerordentlich niedrig. enn in hi Dividenden der I diese niedrigen Preise nid richtig zum Ausdruck kommen, so liegt das daran, Wh au eine einzige eee unter den Aktiengesellschaften überha erxistiert, welhe nur Druckpapier fabriziert. möchte gestatten, die einzelnen Gesellschaften durhzugehen. (Zuruf h Herrn Leonhardt.) Also Sie wollten darüber sprechen; h wußte ih nicht. Dann möchte ih nur ausführen, daß) meisten Fabriken, die Druckpapier herstellen, sih im Privathe befinden; ihre Dividenden sind nicht bekannt, aber soviel w man, daß sie außerordentlich niedrig find. Denn es wird dg keinem einzigen Fabrikanten, gleihgültig welcher Jndustrie, q genehm sein, immer nur als Notleidender dazustehen, im zu klagen, er verdiene nichts, er* seze Geld zu. Jch mi eder wird froh sein, sagen zu können, er verdiene und ky ei seiner Fabrikation bestehen. Wenn eine Jndustrie yi Jahre ununterbrochen zum Ausdruck bringt, daß sie nichts y dient, so spricht dies entschieden dafür, daß tatsächlich d Resultate, welche die Jndustrie aufweist, recht spärliche sind. Was nun die Preise anlangt, die das Ausland gegenil dem Julande hatte, so haben auch wir nicht bestritten, daß d Preise im Auslande zeitweise und fogar sehr häufig niedrig find als im Julande. Wie groß die Differenz augenbli| ist, geht ja aus den Angaben des Berichtes hervor. Der P war im Jahre 1902 im zweiten Halbjahr im Jnlande 2, und er ist im Export 19,82 H gewesen. Nun ijt dem Papiz syndikat der Vorwurf gemacht worden, daß es zu fo billi Preisen exportiere. Auch dieser Vorwurf is} unbegrün) Gewiß haben wir als Korrektur die Ausfuhr von Papier y gesehen, und durch die Tätigkeit des Verbandes ist die Ausf etwas gesteigert worden. Aber selbst wenn wir diese Ausf unterlassen würden, würden wir den inländischen Papier brauchern nichts nügen, während wir jeßt die Produktionsky| im Jnland durch den Export möglichst ermäßigen, und ferner unser Papier tatsächlih nur für Zeitungen im A lande verbraucht wird, so ist auch der Vorwurf unberet daß wir etwa durch die Ausfuhr unseres Papiers eine pay verarbeitende Jndustrie des Auslandes in die Lage seten, dem Weltmarît mit der papierverar beitenden Jndustrie Jnlandes besser konkurrtieren zu können. Jch wiederhole, u Papier, das nah dem Ausland ausgeführt wird, geht shließlich an Zeitungen und Zeitschriften. : Fabrikbesißer Leonhardt - Crossen a. d. Mulde: bedauere, daß Herr Dr. Jaenecke nicht davon zu üÜberzeu( ist, daß wir die Begründung unseres Syndikats. nur u wohlgemeinten Absichten vorgenommen haben, und uns nie dem Gedanken trugen, die Zeitungsverleger in irgend e Meise zu übervorteilen. Bereits vorhin hatte ih darum gebe meinen diesbezüglichen Ausführungen Glauben zu schenken, dies aber nicht geschieht, muß ih zu unserer Rechtfertigung noch Einzelheiten derjenigen Motive anführen, welche uns spe mit zur Gründung unjeres Verbandes bewogen haben. schon wiederholt erwähnt, bildeten eine Hauptveranlassung hi die Mißstände, welche früher bei dem Verkauf von Drudckpa geherrsht haben. Jch glaube ja, daß ein großer Teil Herren Verleger von diejen Mißständen gar keine Ahnung | wahrscheinlih sind diese von mir bereits gedeuteten Zustände auch von Herrn Dr. Jaeneke stillschwei übergangen worden. Es wurde “uns von einer großen An von Verlegern zugemutet, nur mit der Bezahlung desjen Rapierquantums zufrieden zu sein, welhes auf die von Druckmaschinen tadellos sauber gelieferten Zeitungserem Man verlangte also, daß fük alle Unkosten resp alle Papierverlujte, welche in der Druckerei entstanden nach auch von dieser zu tragen waren der Papierfabrikan! Nun ist es in der Druckpapierfabrikation undenkbar wie der andere fabrizirt werden kann,

sollen. Erhielt aljo ein Zeitungsverleger, welcher Rapier nach Bogenabrehnung gekauft hatte, aus einer die 10000 Bogen enthalten sollte, nur so viel

| Exemplare von der Druckmaschine, daß dieselben, angeno | ca. 91/4 tausend Bogen Papier entsprachen, so wurden d

| treffenden Papierfabrikanten au nur 91/4 tausend Bogen ° mit den Zeitungsverlegern die Papierabschlüjse gewöhnlich für | anstatt der von ihm gelieferten 10 000 Bogen. Ob die betr | Druckmaschine viel Aus)cußeremplare lieferte oder | gleichgültig; wir mußten uns einfah mit dem zufrieden d

u 1h 14 L

was das Ergebnis der Druck maschine an sauberen Eren war. Halfen sih die Papierfabriken zur Vermeidung va zügen dadur, daß he das Papier etrvas dünner arbeite ergaben infolgede)jsen die Druckmaschinen bei einzelnen einen Bogenübershuß, so wurde dieser nicht auf die N

L

| ergebnisse anderer Rollen verrehnet und den Papiers? : | auch nichi bezahlt

| daraus erklárt sich auch, meine Herren, daß in der Tabelle, die | | Jhnen mitgeteilt wurde, die Durchschnittspreise der einzelnen

Die hohen |

Nollen zu s\hwac Mehrergebnis

Die Begründung hierfür lautete: weil das Papi geliefert worden ist, deshalb kann ms

auh nit bezahlen. Es sind uns [t

| bezug auf die Beschaffenheit des Papiers Garantien zus

worden, welche kein ehrlicher Fabrikant eingehen konnit

| wörtliche Vorlesung eines hierauf bezüglichen uns seiner)

infolge der | einer Zeitung zur Unterschrift vorgelegten Verträges wut

Aufmerksamkeit wahrscheinlich zu lange in Anspruch selbstverjtändus Nennung der betreffenden Zeitung zu den Akten 5 (siche Anlage 7). Wünschen die Herren jedoch, daß er v5 wird, dann kann es geschehen. Die hauptsählichsien Bedin bestanden darin, daß die liefernde Papierfabrik eine bestm?® währ für den Gehalt an Holzschliff, an Erde und Asche ube sollte. Außerdem wurden Garantien bezüglich der G ferner dafür verlangt, daß jede Rolle nicht öfter als 1? oft reißen werde. Das waren Vorschriften, die wir ein? einhalten konnten. Durch derartige Zumutungen adet ® wir direkt dazu gezwungen, uns zusammenzuschließzen, um ? sam solche Uebelstände auszurotten. Gott sei Dank 3 derartige Zustände heute niht mehr, und ih hose daß sie je wieder einreißen werden.

Die von Herrn Dr. Jaenee gestreifte Zollfrage is schon in der Ae L ausführlich behandelt i E daß ih darauf hier niht no mals eingehen will. Den Herren Zeitungs- verlegern kann von dem Auslande keine Konkurrenz gemacht werden, und deshalb können sie sich in die Verhältnisse, in denen fi die Papierfabrikanten befinden, nicht gut hineindenken.

ch möchte nur kurz fragen: wohin würden wir ohne einen

ollschuy für unsere Papierindustrie kommen? Speziell unsere

ruckpapierindustrie würde ruiniert werden,- und dann könnten allerdings die Zeitungsverleger im Falle eines Krieges zusehen, woher sie ihr Papier bekämen.

Bezüglich unserer Rohstoffe befinden wir uns in weit un- günstigeren Verhältnissen als das Ausland. Wir sind 3. B. unseren Forstverwaltungen gegenüber einfach ma tlos und können nicht einen Preisdruck von seiten ae Abnehmer auf unsere Rohstoffbezugsquellen zurückwirken lassen. Das Holz wird in Deutschland fortgeseßt teurer, und wenn die Forstverwaltungen bei ihren Auktionen nicht mindestens denjenigen Preis erzielen, welchen sie vor derselben für die betreffende Sorte Holz fest-

eseßt haben, dann verkaufen sie dieses Holz überhaupt nicht, ondern lassen es bis zum nächsten Jahre stehen. Während wir also auf der einen Seite unseren Hauptrohstoffproduzenten machtlos gegenüberstanden, wurden uns andererseits von einer großen Anzahl unserer Abnehmer ungerechtfertigte Abzüge auf unser Fabrikat gemacht. Unter solchen Verhältnissen blieb uns nichts anderes übrig, als uns zur gemeinsamen Hilfe zusammen- zuschließen. Wie ih aber ausdrülich immer und immer wieder- hole, geschah dieser Aa nur in der festen Absicht, O in gutem Einvernehmen mit unseren Abnehmern zu

eiben.

Stellvertretender Vorsißender Geheimer Oberregierungsrat Wendelstadt: Herr Leonhardt hat einen Vertrag, den er zum Protokoll überreichen will, mit dem Bemerken erwähnt, daß* er ihn verlesen würde, wenn dies gewünscht werden sollte; im übrigen hat er ja einiges über den P mitgeteilt. Jch gestatte mir, bevor ih das Schriftstück übernehme, damit es eventuell dem Protokoll einverleibt werde, die Frage, ob die Verlesung gewünscht wird (Rufe: Nein!) oder ob die Mit- teilungen, die Herr Leonhardt über den Anhalt des Vertrages Lees hat, für genügend erachtet werden. Wenn ein dies- ezüglicher Wunsch nicht geäußert wird, so darf ih annehmen, daß das Schriftstück ohne weiteres dem

. Protokoll einverleibt werden kann (siehe Anlage 7). Das Wort hat Herr Dr. Reismann -Grone.

Dr. Reis mann-Grone-Essen (Ruhr): Jh werde dem Herrn Vorredner jeßt niht auf Punkt 10 folgen und behalte mir vor, auf diese Frage einzugehen, wenn wir diesen Punkt selbst angeschnitten haben. Jh würde sonst vielleicht in die Lage kommen, zu konstatieren, daß in derselben Weise, wie Mißbräuche nah der einen Seite hin vielleicht früher existiert haben, so jeyt Mißbräuche nah der anderen Seite herrschen, insofern als das Syndikat die Verkaufsbedingungen hier und da doch vielleicht etwas zu sehr zu seinem Vorteile heute aus- legt. Jh will au die Zollfrage heute nicht anschneiden, da wir uns ja damit nicht befassen wollen. Aber die Preisfrage hat sich doh wohl nicht ganz so gestaltet, wie die Herren es dargelegt haben. Sowohl der Bericht des Herrn Referenten, wie au die Aeußerungen der Herren Syndikatsvertreter gehen davon aus, daß fie die Schuld an der Preissteigerung Über- wiegend den Käufern zuschreiben. Es heißt in dem Bericht, daß die Käufer durch überstürzte Deckung, die fie vorgenommen haben, einen Teil der Schuld tragen und dadurch die Preissteigerung hervorgerufen haben. Nun stimmt das ja insofern, als wir von unserem Rohstoff \o außerordentlich empfindlih abhängig sind, so unendlih mehr als jeder andere, weil wir absolut sicher wissen, daß wir auch niht 14 Tage unsere Fabrik ill legen können eine Zeitung, die einmal 14 Tage nicht erscheint, tut gut, überhaupt nicht wieder zu erscheinen —, ih meine, daß man in dieser Angst der Rohstoff not vielleicht hier und da zu weit gegangen ist. Das müssen Sie eben unserer Nervosität zugute shreiben, die uns das Syndikat mit ganz anderen Augen ansehen läßt, als andere Fabrikanten ihre Rohstoffsyndikate ansehen. Jch habe au bereits vorhin hervorgehoben, daß wir nicht in der Lage sind, diesem Syndikat ein Syndikat von Zeitungsverlegern gegenüberzu- stellen; denn wie sollten die 10000 Zeitungsverleger dazu kommen, si zu cinigen, wenn es schon verhältnismäßig shwer ist, die verhältnismäßig geringe Anzahl von Druckpapier sabrikanten unter einen Hut zu bringen? 5

Allein die ganzen Darlegungen gingen eben dahin, daß das Syndikat in der Zeit der Hausse entstanden sei, und daß die Preissteigerung, die vom Syndikat ausgegangen ist, also allein in der ganzen Tendenz der Zeit gelegen hat. Das ist doch wohl etwas unrichtig. Wir haben von der Syndizierung Anfang 1900 Kenntnis erhalten ih wenigstens nicht früher. Jch weiß niht den Termin, an dem das Syndikat geschlossen it ih vermute, daß er doch etwa Anfang 1900 gelegen hat.* Nun war aber Frühjahr 1900 bereits die Hochkonjunktur gebrohen. Also zu einer Zeit, wo das Syndikat irgendwie in die Erscheinung trat, wo es seine Schatten vorauswars, war der Hochkonjunktur schon die Spiye abgebrochen. (Widerspruch hei den Syndikatsvertretern.) Ich erinnere daran, 1 Frühjahr 1900 in Hamm bei der Drahtindustrie die erste Krise begann, im Juni 1900 wurden in Hamm bereits große Feierschichten eingelegt, ebenso bei anderen Fertigfabrikaten

Im Hochsommer war der Halbzeugmarkt und der Noheisen- |

markt schon erschüttert; im Oktober war der ganze Eisen markt in vollständiger Deroute, man wußte nur nicht, wie lange und tief der Fall ging.

Middendorf in Essen war im August 1900 Menn ih die Böôrsenzettel hätte, würde ih Jhnen sofort beweisen können, daß April 1900 bis Oktober 1900 der ganze Markt umgekippt ist, Allerdings die Kohle hat noch einige Zeit länger festgehalten. Aber die bei allen Völkern ent scheidende Industrie, die Eisenindustrie, hat die Wendung voll zogen im Sommer 1900, ih weiß es persönlich, weil unser

ter Marktbericht, der die Baisse leise ankündigte, im April |

erschien und an weitere Berichte im Oktober si große Prozesse anknüpften. Kurz und gut, es war im ganzen Jahre 1900 eine Wendung stark bemerkbar.

Herbst 1900. Als nun bekannt wurde, daß das Syndikat gegründet würde, haben wir selbstverständlich versucht, uns zu deckden. Damals wurden wir durch Depeschen der Fabrikanten darauf aufmerksam gemacht, daß eine Rohstoffnot im Anzuge sei, und in der Angst, da wir vielleicht zu kurz könnten, haben wir selbstverständlich nah Ware gesucht, wo wir sie bekommen konnten, und diese Angst hat auch vielleicht dazu beigetragen, unseren Bedarf noch größer erscheinen zu

daß im |

Der erste große Bankkrach |

| weiteres in der Lage, statt der 1 Z t | scheinen zu lassen, weil das wieder große Unkosten verursacht

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lassen, als er war. Das is} vollkommen möglich: aber ih de taunie doch, daß damals auch seitens der Fabrikanten gesündigt ist und daß unsere Not dur Preissteigerungen zu rasch ausgenußt wurde. Jh will nur verlesen, was ih je Preise in jener Zeit bezahlt habe. habe bezahlt Oktober bis Dezember 1899 22 bis 221/35 F; À bezahlte am 1. Januar 1900 221/9, im Februar 23, März 231/23, April 241/52, Mai 241/», Juni 26, Juli 26, August 261/32, September 271/23, Oktober 27, November 271/3, im Januar 1901 29!/2, einzelne Ersaßzmengen bis 30 . Und darauf habe ich fast 12 Monate stillgestanden, weil ih mich übereilt für ein ganzes Jahr gedeckt hatte; ich habe auch das Ganze abnehmen müssen. (Heiterkeit.) Also ih bin gesteigert worden in der Zeit von einem Jahr von 22 auf 291/24 3, das sind etwa 34 9/6, während z. B. das Kohlen- \syndikat in 7 Jahren den Preis seiner Produkte um etwa 30 bis 35 9% gesteigert hat. Sie können sih denken, daß wir verstimmt waren über derartige Preissteigerungen.

Nun findet sich in dem Bericht eine ganz merkwürdige Stelle, die ih nicht ganz verstanden habe und von der ich nicht met ob sie nicht, durh Zahlen E Oa beeinflußt, eine in die Irre führende Ansicht über die Tätigkeit des Syndikats C t Es ist die bekannte Seite 26, mit der wir uns bereits beschäftigt haben. Da heißt es im dritten Absaß:

Auf Verbandsrechnung wurden r 5 im Sahre 1901 218368 dz zum Durchschnittspreije von 26,09 6 Für das erste Halbjahr betrug der Durch- \chnittspreis 26,84 4, für das zweite Halbjahr 25,65 M, Seit Gründung des Syndikats ist also ein stetiger Rückgang der Verkaufspreise eingetreten.

Also eine gewisse Mäßigung des Syndikats wird hier kon- statiert; dann kommt die Frage der Vorverkäufe, das heißt der- jenigen“Verkäufe, die getätigt find, ehe das Syndikat in Kraft trat. Bei diesen Vorverkäufen ist es umgekehrt. Da heißt es:

Für das erste Halbjahr betrug der Durchschnitts- preis 24,99 M, für das zweite Halbjahr 25,28 M Diese Preise verfolgten aljo eine steigende Tendenz.

Wenn man das liest, so wird man do schließen müssen, daß das Syndikat außerordentlich mäßigend gewirkt habe. muß nun sagen, daß diese Beweisführung meinen Anschauungen nicht entspriht. Es muß umgekehrt gehen: die Vorverkäufe müssen zuerst behandelt werden. Es müßte heißen: „Die Vor- verfäufe waren zu steigenden Preisen abgeschlossen und stiegen infolge dessen von 24,99 auf 25,28 4 Denn diese Vorverkäufe sind zu einer sehr frühen Zeit abgeschlossen; fie wurden ge- \{lossen in den Jahren 1899 und 1900, während der steigenden Periode. Dann kam das Syndikat hinterher, fing im Oktober 1900 an zu arbeiten, und selbstoerständlich fallen von da an die Preise sachte herunter.“ Man hätte das noch fortführen und sagen können: „nicht nur sanken die Verkaufspreise im Fahre 1901, sondern ebenfalls und noch weiter im Jahre 1902“. Fch schließe aus alledem nichts Besonderes gegen das Syndikat ih würde das für ungereht halten —, aber au nichts für das Syndikat. Jh bin der Ansicht, daß das Syndikat den Zeiten entsprechend arbeitete, das heißt also bei Gründung des Syndikats waren die Preise im Steigen und nachher im Fallen. J werde allerdings nahher noch dem Syndikat einen Vor- wurf machen müssen; ih komme gleich darauf.

Jch sagte also, bei mir betrug die Preissteigerung 34 9/6. Wie weit sie im allgemeinen gegangen ist, weiß ih niht. Das muß ih aber jeßt shon hinzufügen, daß wir doch auch sehr {were Klage darüber zu führen hatten, daß eine weitere Preis- steigerung durch das Uebergewicht stattfand. Jch habe ein Limit von 53 bis 54 g; das wurde überschritten, und es wurde mir Papier geliefert bis zu 65 g. Jch rechne, daß der um 3409/4 erhöhte Preis nohmals durch Uebergewicht um 15%/ gesteigert ist. Und wenn wir Beschwerde erhoben das ist einer der Vorwürfe, den ih dem Syndikat zu machen habe und fragten bei den übrigen Firmen, Syndikatsmitgliedern, an, da wurde uns geantwortet: „Wir haben kein Papier“, und wenn wir Beschwerde erhoben, daß das Mehrgewicht uns außer- ordentliche Mehrkosten auferlege, dann wurde einfach gesagt: „Dann verzichten Sie doch auf das Papier“. Besserung war nicht zu erlangen. Jch hatte nämlih einen außerordentlich furzen Kontrakt von einem Monat! Jch meine, diese Art des Verhandelns hat uns geschadet und geärgert, und darin sche ih allerdings eine Beschwerde, die ih zu führen habe.

Nun ist gesagt worden, daß die Urrohstoffe, Holzmasse, Zellulose usw., auch gestiegen wären. Jch muß gestehen, als Laie kann ih im einzelnen niht nahweisen, inwiefern die Steigerung der Rohstoffpreise maßgebend gewesen ist für das Fertigfabrikat, das Papier. Wenn hier aber im Referat Roh- stoffpreise einer einzigen oder zweier Firmen genannt find, dann muß ih sagen: das ist niht beweiskräftig; wir müßten zu

| diesem Zwecke eine allgemeine Statistik haben über die Preis

steigerung der Urrohstoffe. Jh will nur das eine sagen, daß, wenn nah einer mir privatim zugegangenen Mitteilung Holz- {li} durchschnittlich um 25% gestiegen ist, so braucht das Fabrikat doch auch niht um 2% zu steigen; denn es stecken doch auch noch andere Dinge darin: Erde, Löhne usw., ih glaube, es müßte das Fabrikat etwa nur um 12% steigen. Dabei sehe i davon ab, daß do ein großer Teil der führenden Fabriken eigene Holzschleifereien haben, also do eigentlih nur

| von einer Tasche in die andere verrehnen.

Nun führt der Bericht am Schluß die Baisse zum Teil darauf zurü, daß! wir die gekauften Mengen niht abgenommen hâtten. Jch glaube, daß im allgemeinen die gekauften Mengen bis zum letzten Kilo abgenommen worden sind. Allerdings haben manche Zeitungen ja versuchen müssen, den Kontrakt weiter zu \{ieben, weil sie sie niht abnehmen konnten; in- zwischen fiel nämlich der wirtschaftliche Tiefgang dermaßen ein, daß die Jnserate zurükgingen, und selbstverständlich sank infolge dessen die Zahl der Seiten; die ingen waren nicht ohne

nzeigenseiten Tertseiten er-

hâtte. Jch persönlich habe das nicht eimn: mir ist diese Er- leichterung verweigert worden, und habe meine Quanten abnehmen müssen. Und wenn Herr Leonhardt bei Punkt 8

¿ i | gesagt hat, das Papierpreismehr sei ja eine Bagatelle, die eine Nun ift meines Erachtens |

das Syndikat in Kraft getreten im Oktober oder jedenfalls im |

Seite betrüge 2,4 im Monat oder eiwas ähnliches, dann kann ih nur antworten: es betrug bei uns in einem Jahre beinahe 40 000 4M Das ist die 4°/zige Verzinsung von einer Million; die haben wir in diesem ersten Jahre aus eigener Tasche bezahlt. Jm zweiten Jahre betrug sie weniger. Ader immerhin sind

| durch die Steigerung die kleineren Verleger außerordentlich fommen |

berührt worden: es handelt sich da um Summen, die män nicht als quantité négligeable ansehen fann.

leber die Preislage im Auslande haben wir bisher noch gar nichts gehört. Es ist shlimm, daß wir auf der ganzen

Erde keine Börse haben, die Papierpreise notiert. Aber ich- habe mi bei einem bekannten Verleger erkundigt, der in der- jougen großen E Stadt wohnt, die Essen am nächsten iegt das ist nämlih Utrecht —, und ih habe bei ihm an- gefragt, was er dort bezahlt habe in demselben Jahre, wo bei mir die Preise bis auf 291/52 gesteigert waren. Er hat bezahlt im Jahre 1900 121/2 Cents, 1902 13 Cents, 1903 121/; Cents also eine Pes um etwa 59%. Jh kann nicht behaupten, daß etwa diese Preise maßgebend fein sollen für ämtlihe Auslandspreise; ih muß aber e p es hat is rappiert, daß, während in Utrecht die Preise außerordentli

tabil sind und sehr wenig shwanken, sie bei uns um 34% geshwankt haben.

Jch bin allerdings der Ansicht, daß wir dem Syndikat nicht etwa alle diese Mißstände in die Schuhe schieben dürfen; denn das Syndikat war noch gar nicht da, als die Mißstände bereits in voller Geltung waren. Es beziehen sih meine Dar- legungen zum Teil auf Anfang und Mitte des Jahres 1900, während das Syndikat, wenn ih ret unterrichtet bin, erst im Oftober 1900 seine Tätigkeit eröffnet hat. Aber ih meine, daß das Syndikat anfangs, wie es im Jahre 1900 einseßte O Preis doch ziemlih hochh ielt, nicht erkannte, da ie Konjunktur in vollem Rückgange war, daß es ‘nit ver- suchte, mäßigend einzuwirken und, wie eben bemerkt worden ist, den kleineren Fabrikanten, die hohe Selbstkosten haben, nicht Widerstand leistete oder leisten konnte übrigens eine Gefahr, die bei allen Kartellen auftritt. Jch meine, darin, daß das Syndikat dem Bestreben, höhere Mete zu erzielen, den Mißständen, die der Preissteigerung anhasteten, nicht Widerstand genug leistete, darin sehe ich_ eben einen Mangel des Papiersyndikats, gegenüber anderen Syndi- katen. Jch bin allerdings persönlih der Ansicht, da Syndikate außerordentlih wohltätig wirken können und gewirkt haben, meine aber, sie müssen ihre Hauptwohltat für den Ahb- nehmer darin suchen, daß, wenn nun Momente eintreten, die außerordentlich preissteigernd wirken, daß fie dann mit ihrer Macht nah der negativen Seite hin dieser Preissteigerung Widerstand leisten. Wenn wir von 21 auf 22, 28, A gekommen wären, würde ih das niht bemängelt haben. Wir aben es aber L empfunden, daß das Syndikat nicht

iderstand geleistet hat, daß die Preise auf 29 und 30 Z egangen sind. Und wenn das Syndikat noch einmal vor diese Aufgabe gestellt werden sollte und dann zeigt, daß es Wider- ee leisten könnte, dann würden wir befriedigt sein; wenn es ann jedoch abermals versagt, dann würden wir erklären Ba Syndikat ist nicht allen Anforderungen gewachsen. ravo!)

Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Meine V

A möchte die Behauptung, die ih in meinem Bericht aufgestellt habe, daß das Syndikat in der Zeit der Hoch- fonjunktur zustande gekommen fei, doch aufrecht erhalten. Die Frage, wann eine Aenderung in der Konjunktur eingetreten ift, at uns in tbe grie Verhandlungen, namentlih bei dem Koks- \yndikat, lebhaft beschäftigt, und ih glaube mich zu erinnern, daß die Herren mit wenigen Ausnahmen erklärt haben, daß sie der Ansicht gewesen seien, daß diese Hochkonjunktur im Jahre 1900 noch nicht zu Ende gekommen sei, und i glaube, es pielt diese Frage auch eine große Rolle in dem Prosey der MRalzwerke gegen die Hochofenwerke. Jch meine, daß auch die Papierfabrikanten, als das Syndikat im Jahre 1900 zustande fam, von der festen Ueberzeugung ausgegangen sind, daß die Hochkonjunktur noch weiter bestehen würde, und nicht daran geglaubt haben, daß sie so bald in das Gegenteil umschlagen ónne.

Mas dann die Einwendungen anlangt, die der Herr Vor- redner gegen die Preisfeststellung gemacht hat, wie ich fie in meinem Bericht hinsichtlih des Jahres 1901 niedergelegt habe, so find mir diese Einwendungen nicht ganz verständlich gewesen ; ih weiß nicht, richten sie sih gegen den Schluß, den ih daraus gezogen habe? Objektiv ist dieser Schluß doch wohl richtig: die Preise für Vorverkäufe sind in die Höhe gegangen, und die Preise für Verbandsverkäufe sind gefallen. Ob aber diese Preise selbst, wie ih fie angegeben habe, richtig sind oder niht und ob sih der Herr Vorredner dagegen etwa wenden wollte, das ist mir nicht ganz klar. Jch habe diese Preise entnommen den Geschäftsberihten des Drukpapiersyndikats, die auf beglaubigten Bücherauszügen beruhen; ih muß daher annehmen, daß diese Angaben in den Berichten auch den Tat sachen entsprechen.

Direktor Reuther- Berlin: Jh habe noch auf eine vorhin gestellte Frage des Herrn Dr. Jaenecke zu antworten, die er in Qusammenhang mit der Preispolitik des Syndikats stellte. Er frug, wie hoh sich die eigentlichen Syndikatsunkosten stellten. Jch denke mir, er sieht darin eine Belastung des Papierpreises und glaubt, daß das Syndikat seine großen Kosten durch Erhöhung seiner Preise wieder hereinholen muß und damit die Verleger shädigt. Jn unserem Vertrage steht, daß jeder Gesellschafter an dem Tage, an welchem die Syn- dikatstätigkeit beginnt, sih mit seinem Agenten abzufinden hat, sodaß also auf dem Kaufpreis, der den Fabriken vom Syndikat gezahlt wird, keine besonderen Verkaufsspesen ruhen. Das Syndikat hat nur Agenten angestellt im Ansland und an wenigen Pläßen im Juland, wo die Uebersicht von Berlin aus nicht möglich war. Im Jahre 1902 betrugen die Gesamt- kosten der Geschäftsführung einschließlich der Provisionen für die Verkaufsstellen rund 300 000 Æ Demgegenüber steht ein Umsay an Waren von 18 Millionen Mark. Das ergibt also nicht ganz 2% Unkosten. Jn dem laufenden Jahre wird der Umsay des Syndikats auf vielleicht 21 Millionen Mark steigen, während die Unkosten dieselben bleiben. Es haben also die Unkosten im Syndikat keine größere Bedeutung auf den Papier preis, als früher die Agentenprovisionen und die Reisespesen 2c. der einzelnen Fabriken.

Jch gehe nun zu dem, was Herr Dr. Reismann -Grone gesagt hat, über und möchte ihm vorhalten, daß er sich in einem sehr großen Jrrtum befindet, wenn er den Gang der Konjunktur im Papiergeshäft mit dem Gange der Eisenkonjunktur an Blatt schreibt. s ist durchaus falsch. Während in 1 1899 die Eisenindustrie in der höchsten Konjunktur siand kolossale Preise erzielte, zahlte man für unser allerniedrigsten Preis! Auf die hr hin, holen, stelle ih noch einmal fest, daß der Preissteigerung für Druckpapier ein unabhängig von den übrigen wirtschaftl dem Markte anderer Artikel auftrat. Eine

ein und und Druckckpapier den mich zu wieder- der plôzlichen

war, der ou | Tro&Éenheit, die in Nordamerika, in Schweden- in Deutschland und Oesterreich-Ungarn im Winter 1899

| zur Folge

herrichte, hatte eine große Verminderung der

Gleichzeitig drah der Burenkrieg aus. Zeitungs-

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