Gngewiefen hat, daß die Papierfabrikanten ganz ungemessene Verdienste hätten, aber auch die Ueberlegung ‘einzelner Papier-
vielleicht annehmen können, daß das Syndikat aus besonderen Gründen eine Rigorofität gegen seine Käufer ausüben will. E: meine Herren, die Stellung zum Handel, das E selber hat dazu geführt, daß eine A
ahl neuer ist ein sehr shwieriges Kapitel. Es kommt ja e nicht auf a entstanden sind. Denjenigen Papiergroßhändlern, meine Meinung an; aber wenn ih Jhnen die jagen soll, so
: 1 rx wenn : 1 0 | die außerhalb des Verbandes tätig sind, standen natürlich die finde ih es allerdings nicht richtig, wenn die Syndikate, wie | Angebote e neu errichteten Papierfabriken zu Gebote, es ihnen hier auch untergeshoben wird, den Handel beseitigen | während sie den Papiergroßhändlern, die unter Vertrag mit wollen. Das Syndikat ist dazu Sas nicht imstande. Eine | dem Verbande stehen, niht zugänglih waren. Dadurch ift es
ewisse Zeit geht die Sache; aber es dauert nicht lange. Der | gekommen, daß die ersteren, wie es bei Herrn Engel der Fall
andel ist“ nicht ein notwendiges Uebel, sondern eine not- | ist, einen Aufschwung ihres Druckpapiergeschäftes, die leßteren, wendige Organisation in unseren ganzen wirtschaftlichen Ver- | die verbandstreuen Händler, einen Rückgang zu verzeichnen hältni)sen, und ohne den gehts nicht. C Nun, f
a
— E ondern im Gegenteil ein sehr unsicheret Faktor in die Kal- lation hineingetragen worden ist. : :
Dann möchte ih noch auf einen Widerspruch in den Aus- führungen des Herrn Oberbergrats Wachler hinweisen. Er meinte, die minimale adler r sei nicht gr ren auf den Papierzoll, sondern auf die große Leistungsfähigkeit der deutschen Papierfabrikanten. Wenn die deut e Papier- fabrikation aber so leistungsfähig ist, dann braucht sie eben doch nicht so einen hohen Zoll! ; Vorsißender: Das Wort hat Herr Mensh. (Mensch: Jch verzichte!) Dann ist die Rednerliste über diesen Punkt — wie ih hoffe, endgültig — erschöpft und wir können den ersten Teil der Frage 10 hiermit verlajsen und uns zum legten Saß der Frage 10 wenden: L Welche Stellung nimmt das Kartell gegenüber den
wirken müssen. Es wird zwar behauptet, wir hätten das Papier billiger nach dem Auslande exportiert. Das trifft aber auf Rohpapiere für die Papier verarbeitende Jndustrie nicht zu.
Der Verband hat für die Papier verarbeitende Industrie ge-
grwegische {hon besser. Von Amerika wurde seinerzeit der (reis für Zeitungsdruck darum sehr billig für das Ausland jestellt, weil der Trust die Uebererzeugung abschieben wollte.
: i s s trat dann aber die hohè Konjunktur ein, sodaß es den liefert: an die bereits erwähnte Paragongesellschaft 18 Waggons, nerikanischen Fabriken mögli war, ihre eigenen Erzeugnisse
an einen anderen Abnehmer 12, an einen dritten 15, zusammen hohen Preisen im Julande zu verkaufen. Es wird, sofern also 45 Waggons. Bei einem Durchschnitt von 20 5H pro l recht unterrichtet bin, augenblicklih von hwedischen ROeN Kilo ergibt dies rund ca. 90000 #4 (Zuruf: Kalender!) jr Druckpapier ein Preis von 15 3 ab Fabrik gestellt; das Die Kalenderpapiere sind bereits inbegriffen! Wir haben leider gt mir ein Herr gesagt, der vor ganz kurzer Zeit drüben war. nicht mehr geliefert. Wenn wir nach dem Auslande billiger ch schalte nochmals ein, daß dieses Papier nicht gut ist und geliefert haben, betraf dies lediglih Zeitungsdruckpapier. Bei ¡hon aus dem Grunde selbst für 15 Z nicht gekauft werden diesen Lieferungen mußten wir billiger sein, weil im Auslande purde. Nehmen Sie nun aber einmal den Zola von 15 H
billigere Preise herrshen. Diese billigeren Preise haben nicht ¡(s richtig an, so würde selbstverständlih ein Zollsay von 6 wir gemacht, sondern uns hierin nur dem Auslande angepaßt.
Wenn also die Papier verarbeitende Jndustrie glaubt, sie wäre
Jahre 1903 21 Gesellschafter der Papiereinkaufsstelle ohne Ver- mittelung derselben. : :
Es fauften von außenstehenden Papierfabriken ohne Ver- mittelung der Papiereinkaufsstelle im Jahre 1901 2, im Jahre 1902 4 und im Jahre 1903 6 Gesellscha E Ó
Von Händlern, die niht mit dem Syndikat in Verbindung standen, kauften in 1901 5, 1902 5 und in 1903 7 E sodaß also nur für die Einkaufsstelle übrig blieben von ihren eigenen Besellschaftern hinsichtlich der Papierlieferungen in 1901 7, 1902 7 und 1903 10 Verleger. Unter diesen legt- genannten sind mit zwei Ausnahmen nur die allerkleinsten ver- treten, während unter den Verlegern, die direkt vom Syndikat bis heute noch kaufen, gerade die größten und auch zum Teil
die Vorstandsmitglieder des Vereins deutscher Zeitungsverleger vertreten find.
tnisse hne den i : aben. Jh meine, bei einer Konjunktur, die nah S meine ich, die verschiedensten Syndikate haben sehr verschiedene | führt, kann sehr wohl das LMYEMNe eintreten. Dadurch aber, Erfahrungen gemacht. Das Syndikat für Druckpapier besteht aß die Händler sich zum Teil dem Verbande feindlich gegen- züglich der Fracht bis Hamburg — das wären zusammen seit dem Jahre 1900. Die Herren haben selber schon wieder- | über gestellt haben, haben diejenigen Mitglieder unseres Ver- 7
holt angedeutet, das eine oder andere wird sich ändern
H — einem Preise von 22 S frei Hamburg entsprechen und lassen, wir müssen uns doch erst eingleisen. Dasselbe haben
wir beim Kohlensyndikat gehört. Da hat Herr Geheimrat Kirdorf gesagt: Ja, wir haben die Sache so vom alten Syndikat überkommen, wir müssen erst sehen, wie der Hase läuft, das sind ja keine unumstößlihen Festsezungen, darüber wird sich verhandeln lassen. Solche Dinge müssen unter den Jnteressenten ausgetragen, können aber doch eigentlich nicht vor einem öffentlihen Forum verhandelt werden. Jch will zwar zugeben, daß eine öffentliche Aussprache gerade bei solcher Ge- legenheit wie heute allerdings zur Annäherung der Meinufgen en kann, aber im großen und ganzen ist sie für den geseß- geberishen Zweck, der durch die Enquête hier gefördert werden oll, doch nur von ‘relativ geringem Nußen, und da wir noch verschiedene Fragen behandeln müssen, die ja einzelne der Herren, die bald gezwungen sind, abzureisen, lebhaft interessieren, so würde auh ih den dringenden Wunsch haben, wenn wir uns von der allgemeinen Betrachtung etwas mehr entfernen und uns beschränken könnten auf tatsächliche und ziffernmäßige Angaben und Mitteilungen, in welchen einzelnen Fällen die eine oder die andere Bedingung rigoros angewendet worden ist, anstatt auf die allgemeine. Betrachtung: die Verkaufs- bedingungen sind rigoros und könnten einmal nahteilig wirken.
Dr. Litthauer-Berlin: Meine Herren ! Nach den Ausführungen des Herrn Oberbergrat Dr. Wachler wird es mir s{chwer, mih noch einmal mit Herrn Mensch und seinen langatmigen Ausführungen beschäftigen zu müssen. Jch will mich daher möglichst kurz fassen. Jch wiederhole, was schon oft gesagt ist: Wir unterschäßen die Bedeutung des Zwischen- handels keineswegs. Wir haben von vornherein die Absicht und den Wunsch gehabt, mit den Händlern Frieden zu halten und unsere Juteressen gemeinschaftlih zu vertreten. Das folgt daraus, daß wir vor Eröffnung unserer Verkaufsstelle sämtliche Papiergroßhändler zu einer Besprehung eingeladen haben. Wenn damals in den Verhandlungen eine Einigung nicht er- zielt worden ist, so liegt das zum Teil daran, daß seitens der Großhändler absolut keine Münsdhe geäußert worden sind (Widerspruch), es hat sich nur herausgestellt, daß die Groß- händler unzufrieden mit unseren Vorschlägen waren. Jeden- alls sind wir auf seiten des Syndikats gern bereit, die Vor- läge, die hier oder an anderer Stelle uns gemacht werden ollten, zu prüfen, und bezüglih der Verkaufsbedingungen gilt genau dasfelbe. Diese Verkaufsbedingungen sind überhaupt nicht von dem Verbande deutscher Drufpapierfabriken allein aufgestellt worden. Jin Moment der Papierhausse im Jahre 1900, welche nicht nur in Druckpapier, sondern in [enltiegen Papieren eintrat, haben sich die Fabrikanten sämtlicher Gattungen von Papier vereinigt, um gewisse Mißbräuche, die nah ihrer Auffassung in dem Verkehr mit den Konsumenten vorhanden gewesen sind, zu beseitigen und Verkaufsbedingungen aufzustellen, die ‘für die Papierfabrikanten, und zwar sämtlicher Arten von Papier, Gültigkeit haben sollten. Aus diesen damals beschlossenen Verkaufsbedingungen, welche, wie ih gern zugebe, im Moment der Hausse, im Moment eines außerordentlichen Machtgefühls vielleicht etwas schärfer ausgefallen sind, als richtig war, sind bei der Gründung des Syndikats die Verkaufsbedingungen über- nommen worden, die Jhnen hier zur Prüfung vorliegen. Jn der Praxis hat sich bis jeyt, glaube ih, überhaupt noch kein Fall herausgestellt, der zu einer Klage über die Verkaufs bédingungen Anlaß gegeben hätte, weil wir uns über sie stets von Fall zu Fall mit dem Käufer verständigten. Die Streik- flausel findet dadurch nun ihre Erledigung. Sie und alle andern Punkte sind Gegenstand einer Diskussion, und wir sind gern bereit, eine erneute Prüfung dieser Verkaufsbedingungen vor- zunehmen.
Auf einen Punkt in den Ausführungen des Herrn Mensch hat Herr Oberbergrat Wachler au schon hingewiesen: auf den merkwürdigen logischen Fehler, den er gemacht hat. Er hat gesagt, daß die geschäftlihe Tätigkeit unseres Verbandes un glüdlich gewesen ist für die Fabrikanten anderer Papiere und gleicgetlig sür die Papier verarbeitende Jndustrie. Wenn die
âtigkeit unseres Syndikats die Wirkung gehabt hat, daß die Preije anderer Papiere heruntergegangen sind, so kann die Papier verarbeitende Industrie nicht geschädigt sein. (Mensch: Zm Ausland!) Bitte f&hr!! Sie haben gesagt, daß durch die Tätigkeit des Verbandes deutscher Druckpapierfabriken die Preise sämtlicher anderen Papiersorten ins Wanken geraten sind, und daß die natürlichen Preisunterschiede, die vor Inlkrafttreten des Verbandes zwischen den einzelnen Papiersorten bestanden haben, aufgehoben worden sind, sodaß teurere Papiere jetzt zu billigerem Preise verkauft würden im Juland und im Ausland, als vor dem Jnkrafttrelten des Syndikats. Wenn das der Fall ist, dann hat do) meines Erachtens die Papier verarbeitende Industrie nur einen Vorteil dadurch, und sie ist dem Auslande gegenüber konkurrenzfähiger, als sie es vor dem Inkrafttreten des Ver- bandes gewesen ist.
Nun möchte ih mit einigen Worten auf die Beschwerden zurücfommen, die Herr Mensch seitens der Papierfabrikanten zum Ausdruck brachte, die Mitglieder unseres Verbandes sein jollen. Herr Mensch hat seiner Verwunderung darüber Aus druck gegeben, daß er keine zustimmenden Erklärungen bekommen hat. Ja, ih weiß niht, nah welhem Prinzip er seine Auf jorderung ausgesandt hat. Wir alle, die wir hier sitzen, haben einen Fragebogen zur Beantwortung bekommen. Er muß si also wohl lediglich diejenigen herausgesuht haben, von denen er die stille Vermutung gehabt hat, daß irgendwelhe Miß sümmung bei ihnen vorhanden war. Richlig finde i dieses Verhalten der Papierfabrikanten niht. Die Herren mögen uns ihre Beschwerden voriragen; aber daß fie einem Händler, von dem fie ganz genau wissen, daß er eine feindliche Stellung dem Verbande gegenüber einnimmt, ihre Beschwerden mitteilen, ist in hohem Maße unkorrekt.
Wir find in Kraft getreten in einem Moment der Papier hause, und sowohl die Tätigkeit der Presse, die immer darauf
bandes, die bisher al aus\chließlich mit dem Großhandel arbeiteten, ihre alie Kundschaft verloren, und es war für die - Verbandsleitung eine schwierige Aufgabe, für - diese Fabriken neue Kundschaft zu gewinnen. Diejenigen unserer Mitglieder, die hauptsählih mit den Zeitungsverlegern selbst oder mit Großhändlern gearbeitet haben, welche mit dem Verbande unter Vertrag traten, haben im großen und Mp ihre Kundschaft behalten und sind deswegen mit der Tätigkeit des Verbandes jufticden: Wir sind eben eine neue Institution, und es wird eine Zeit der Aufwärtsbewegung einmal erwartet werden müssen; dann sind wir auch überzeugt, daß wir die wenigen Klagen, die seitens einzelner Papierfabriken gekommen sind, vollkommen beseitigen können.
Fabrikbesißer Leonhardt-Crossen a. d. Mulde: Auch ih muß nochmals auf die Ausführungen des Herrn Mensch zurückkommen und zunächst das widerlegen, was die Ver- bandsfabrik an ihn bezüglih des Verkehrs mit der Kund- schaft geschrieben hat. Wenn ih überhaupt auf diese An- gelegenheit eingehe, so finde ih es zunächst höchst befremdlich, daß Herr Mensch sich bloß an einige unserer Mitglieder gewandt hat und nicht an sämtliche. (Mensch: 13!) Wir sind 34 zur Zeit! Es wäre doch das Nichtigste gewesen, die betreffende Anfrage an sämtliche Mitglieder unseres Verbandes zu richten. Wahrscheinlih hat Herr Mensch sih aber nur solche Mitglieder ausgesucht, mit denen er früher in Geschäftsverbindung stand oder gegenwärtig in anderen Papieren noch \teht. Meine Herren! Daß diese Fabriken nun Herrn Mensh möglichst so geschrieben haben, wie dieser es gern lesen wollte, ist ja selbst- verständlih, und daß sie ihm keine zustimmende Antwort gegeben haben, ist auch ganz selbstverständlih. Es zeigt sich hier wieder die Schwäche der kleinen Fabrikanten, welche nicht Männer genug sind, um energisch auftreten zu können. Deshalb sind sie auch den Papierhändlern sozusagen verraten und ver- u Sie wollen ‘es natürlih mit Herrn Mensch nicht ver- derben, weil sie mit ihm in Geschäftsverbindung eben, und verhalten sich aus diesem Grunde teilweise ausweichend und teilweise so, wie Herr Mensch es gern hören möchte.
Was der betreffende Fabrikant Herrn Mensch über den Verkehr mit seiner Kundschaft berichtet hat, ist ganz und gar falsh. Jedes R unseres Verbandes hat das Recht, direkt mit seinen Kunden zu verhandeln. Es hat nur die Verpflichtung, sih vor diesen Verhandlungen mit der Verbands- leitung in Verbindung zu seßen, damit die Maßnahmen und Bestrebungen derselben niht durhkreuzt werden. Dies ist eigentlih ganz selbstverständlih; denn der Verband kann nur von einer Stelle aus geleitet werden. Will ein Mitglied direkt mit seinen Kunden verkehren, so darf es dies immer nur in dem Sinne der Verbandsleitung.
Wenn ferner die betreffende Papierfabrik \{hreibt, daß sie dur den Verband ganz d lechte Preise erzielt habe, bei eigenem Verkauf aber wahrscheinlich viel besser dastehen würde, so finde ih hierin einen direkten Widerspru mit ihren anderen Aus- führungen, welche darin gipfeln, daß satiniertes Druckpapier viel zu billig, der Preis für maschinenglattes Drupapier aber fünstlih bhochgehalten worden sei. Meine Herren! Wenn wir
den Bres fünstlih hochgehalten haben sollen, dann hat der
betreffende Fabrikant doch kein Recht, sih darüber zu beklagen, daß er so schlechte Preise bekommt! Sicher kümmert auch er sih nicht selbst um die Verhältnisse bei den Verbrauchern seines Papiers, sondern läßt sich bloß von den Händlern berichten und bildet sich hiernah ein allerdings sehr eigentümliches eigenes Urteil über die Lage seiner Industrie.
Ferner möchte ih gegenüber der Ansicht, daß im Verbande ein Zerseßzungsprozeß vor sih geht und wir sehr unzufriedene Mitglieder haben, nur die Tatsache hervorheben, daß alle unsere Beschlüsse im Verbande bisher einstimmig gefaßt worden sind. Meine Herren! Wenn stets Einstimmigkeit vor handen war, so ist doch wohl der Beweis erbracht, daß im großen und ganzen Zufriedenheit bei uns herrs{t. Aber traurig genug ist es, wenn einzelne Mitglieder in den Verbands versammlungen nicht den Mut besißen, ihre Klagen offen vor zubringen, sondern sih dazu des Herrn Mensch bedienen und dies auh noch auf eine Aufforderung hin, daß selbst anonyme Anschuldigungen willkommen sind. Wenn jemand seine Sache offen und ehrlih vertreten will, so kann und soll er dies mit seinem Namen tun. Wenn aber jemand gar cinem Anderen zumutei, anonym das zu sagen, was er als Fragesteller gern hôren möchte, so finde ih dies zum mindesten höchst merkwürdig.
Und wenn davon gesprochen worden ist, daß infolge der von dem Verband festgeseßten Produktionscinshränkung die Fabriken _ andere Papiere übergegangen sind, so möchte ih doch wieder konstatieren, daß wir die Produktionseinschränkungen niht aus freiem Willen diktiert haben. sind schränkung gezwungen worden, weil der Verbrauch zurüdck gegangen war. Würden wir also niht den Verb sondern die freie Konkurrenz gehabt haben, so wäre dieser Verbrauchs cüdgang veranlaßt durch die wirtschaftlichen Ver genau in der gleichen Weise eingetreten. Wie schon in früheren |
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durch unseren Export geschädigt worden, [o ist das eine ganz irrige Annahme; denn die Weltmarktpreise machen nicht wir, sondern diktiert das Ausland. Daß die ausländische Papier verarbeitende Jndustrie mit Hilfe ihrer billigeren Rohpapiere vorteilhafter fabriziert, dafür können wir doch niht. Jch konstatiere nochmals, daß lediglich Zeitungsdruckpapier zum Export gelangt ist, der Verband also in keiner Weise irgend welchen schädigenden Einfluß auf die inländische Papier ver- arbeitende Jndustrie ausgeübt hat.
Ferner ist die Frage des Zwischenhandels in Druckpapier E en worden. So berechtigt der Grundsay sein mag, daß der Zwischenhandel nicht ohne weiteres ausgeschaltet werden darf, so trifft derselbe doch mehr auf andere Papiersorten zu, als auf Notationsdruckpapier. Notationsdruckpapier ist keine Stapel- und Lagerware, welche vielleicht rollenweise gehandelt werden könnte. Die Herren Verleger wissen es ganz genau zu schäßen, ob das Papier gut gearbeitet ist und sich deshalb gut verdrückt oder nicht. Sie wollen aus diesem Grunde immer mit der ihnen als besonders zuverlässig bekannten Fabrik direkt arbeiten.
Vor allem für große Geschäfte verträgt das Nollendru- papier den Zwischenhandel nicht, weil die großen Druckereien jo billig, wie nur möglich einkaufen müssen. Troßdem hat der Verband gar nicht die Absicht, den Handel zu unterbinden, im Gegenteil, die kleineren Abnehmer soll ‘der Großhandel ruhig behalten. Aber die Großhändler begehen den Fehler, daß sie große Quantitäten zu den hierfür geltenden Vorzugspreisen einkaufen, dann aber wieder an die kleinen Verbraucher genau so billig abgeben wie an die großen (Zuruf: Umgekehrt !), und Das ist nicht rihtig. Einen weiteren großen Nachteil für unsere Fabriken erblicke ich in den Spekulationskäufen der Händler. E schließen bei einer günstigen Konjunktur große Mengen Nollendruckpapier mit den Es ab, ihne si hierfür vorher bestimmte Verbraucher gesichert zu haben. Jnfolgedessen können fie sehr häufig den Fabriken keine Spezifikation erteilen, obwohl dieselben mit regelmäßigen Abrufungen rechnen müssen, weil sie bei mangelnder Beschäftigung großen Schaden dur Ver- teuerung der Fabrikations\pesen erleiden.
Vorsißender: Meine Herren, Sie werden mir darin beistimmen, daß die Erörterungen in der leßten Zeit sich etwas mehr auf dem Boden der Raisonnements, der subjektiven Aus- führungen bewegt haben (Zustimmung) — veranlaßt durch die Ausführungen des Herrn Ÿ ensch, und infolgedessen auch in den darauf ergangenen Antworten — als auf dem Boden der tat- sächlichen Verhältnisse. Da noch eine ganze Reihe von Rednern zu dieser Frage gemeldet sind, nämlich die Herren Sander, Engel, Dr. v. Studniß, Hager und Mensch, so möchte ih die Bitte aussprechen, daß wir uns möglichst wieder auf das Tat- sächliche zurückziehen. Es führt wirklih nicht weiter, wenn die Herren ihre rein subjektive Auffassung hier darlegen. Wenn uns nur die Tatsachen erschöpfend vorgeführt werden, die Raisonnements werden wir dann schon selber vornehmen und auch die Oeffentlichkeit wird die nötigen Schlüsse daraus ziehen.
Prokurist Sander - Schöneberg - Berlin: Jch verzichte darauf, die Behauptungen des Herrn Mens, die meines Erachtens bereits von Herrn Leonhardt widerlegt sind, noch weiter zu widerlegen.
Bruno Engel, in Firma A. Leinhaas-Berlin: Auch ih verzichte darauf, den Ausführungen des Herrn Leonhardt zu folgen; widerlegt sind sie nah meinem Dafürhalten gestern schon.
Jch wende mich aber den Eröterungen des Herrn Oberberg- rats Dr. Wachler zu, welche wahrscheinlich das umfassen, was diese Besprechung ergeben soll. Die erste Frage ist diejenige: Hat die Bildung des Syndikats shädigend gewirkt ? Ich erwidere, daß die Wirkung des Syndikats auf die Zeitungsdruckpapier fabrikation vielleicht ist das nur eine subjektive Ansicht niht shädigend gewirkt hat, wohl aber auf andere Papier fabrikationsindustrien. Und wenn die Preise in der Papier labrikation beispielsweise für satiniertes Druckpapier herunter gegangen sind, fo ist es selbstverständlich, daß dieses Heruntergehen der Preise bei der Papier verarbeitenden Industrie wieder einen Vorteil darstellt. Während also auf der cinen Seite der Vorteil bei der Papier verarbeitenden Jndustrie vorhanden ist, daß sie ihre Papiere billiger einkauft, so liegt der Schadeu der Papier fabrikation, das heißt derjenigen Fabrikanten, welche seither diese Papiere erzeugten, darin, daß sie durch den Wettbewerb des Syndikats gezwungen wurden, zu billig verkaufen zu müssen. Das Syndikat hat also in bezug auf das Zeitungs papier für die Fabrikation keinen shädigenden Einfluß ausgeübt, wohl aber auf die Fabrikation bezw. auf die Preisstellung ver schiedener anderer Papiere. Denn die Produktionseinschränkuna, von der die Herren vom Syndikat sprachen, ist niht nur da durch notwendig geworden, daß der Bedarf zurückgina, sondern auch dadurh, daß die Fabriken, welhe vorher Drucpapier nicht arbeiteten und wahrscheinlich auch nie erzeugt haben würden, sih dem Drucfpapier zugewandt haben. Diese Ware
fand infolge der Bildung des Syndikats bei Verbrauchern und Händlern guten Absatz
wirtschaftlichen Krisen Druckpapierfabrikanten auf die Fabrikation von Streichpapieren und umgekehrt Tapetenpapierfabrikanten auf die Fabrikation von Druckpapier übergegangen wäre auch in der freien Konkurrenz diesmal der gleiche gewesen. Derartige Verschiebungen lassen sich Geschäftszeiten nie vermeiden, und deshalb darf man auch in diejer Beziehung dem Verbande nicht das geringste Verschulden Î zuschreiben. Wenn aber die Herren als Folge dieser Pro duktionseinschränkung billigeres satiniertes bekommen haben, dann fönnen sie, wie {hon wiederholt betont worden | ist, dem Verbande dafür dankbar scin. Daß aber die Ver billigung anderer Papiere s{ädigend auf die Papier ver- arbeitende Jndustrie wirken soll, ist ein ganz falscher Schluß (Zuruf: Jst gar nicht gesagt!) Es ist vorhin schon nachgewiesen worden, daß die Papiere viel billiger geworden sind und dadur eher anregend auf die Papier verarbeitende Industrie hätten
nnd, fo j Verlauf der in \c{lechten
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| das
Dann ist die Frage aufgeworfen, wie die Preise, welche Syndifat gestellt hat, im Verkehr mit dem Auslande gewirkt haben und wie sie gewirkt haben auf die Möglichkeit der Unmöglichkeit des Papierimports. Der Zoll, wie Sie wissen, beträgt vertragsömäßig 6, nah dem allgemeinen Tarif 10 A; der Zoll von 6 A kommt hier überhaupt nur in Betrachi Mir ifi die Frage vorgelegt, ob bei diesem Zollsay die Einfuhr fremden Druckpapiers möglich sei, und ih niworte sie mit „nein“. Aus den Ausführungen des Herrn Reuther haben wir gestern schon gehört, daß die Preise, welche das Syndikat im Auslande stellt, genau den Preisen entsprechen, welche andere Fabrikate dort erzielen. Jm allgemeinen wird das deutsche Papier deshalb im Auslande bevorzugt, weil es erheblich besser ist als z. B. schwedishes. Wenn ih einer der Herren dafür interessert: ih habe hier Muster s{wedischen Fabrikats: dies würde aber keiner von Jhnen verdrucken. Dagegen ift das
do feststehen, daß ein Zollsay von 6 F selbst dann eine Einfuhr nicht O macht, wenn ein so geringer Preis. wie der von 1 9 ab Fabrif wirklich allgemein im Auslande bestände. Tat- ihlih ist es aber so, daß gleihwie das Syndikat für 191/4 Z ei Hamburg-Zollausland (also etwa 10 9/, billiger als im Jn- lande) und für 191/2 S frei London verkaufte — ob Themse der Stadi weiß ih nicht — von ausländischen Fabrikanten genau ‘derselbe Preis gestellt worden ist.
Für den Jnlandsbedarf gilt dies: wir werden bei einem zoll von 6 Z Papier nur dann einführen können, wenn das Syndikat die Preise a stellt, wie es eigentlich nicht möglich t. Das reguliert sich ganz von selbst, wie Herr Direktor Reuther richtig ausführte. Jch bemerke noch, daß der Preis von 29 3, zu dem der Herr aus Essen jenen unglückseligen Abschluß gemacht hat, auf dem Markte überhaupt nur zwei Monate bestanden hat und damals auch berechtigt war.
Der Herr Oberbergrat Dr. Wachler hat außerdem noch wegen der Verkaufsbedingungen Anregungen gegeben. Es wird hier immer wieder betont, die Verkaufsbedingungen wurden in Zeiten der Hausse aufgestellt. Ja, allerdings sind sie aufgestellt worden, aber sie sind vom Großhandel nicht angenommen. Jh streiche bei jeder Bestätigung meiner Aufträge, welche diese Yedingungen enthält, dieselben durch bezw. sende das Schrift- stü der Fabrik zurück. Wir Großhändler haben die Pflicht unseren Abnehmern gegenüber, sie davor zu \{hüßen, daß ganz beliebig ein zu hoher Gewichtsspielraum verlangt und unsere Abnehmer in dieser Beziehung geschädigt werden.
Hinsichtlich der Verkaufsbedingungen des Syndikats sei erwähnt, daß in den Verkaufsbedingungen der deutschen Papier- bbcifanten meines Wissens allerdings der Kohlenmangel und der Streik als Lieferungsbefreier angeführt sind, aber nicht Betriebs\störungen im Alkiinichiten. Wenn heute eine Fabrik aus irgend einem Grunde sagt: es paßt mir jeßt, eine Re- yaratur an der Maschine vorzunehmen, so würden die Verleger, wenn sie die Bestimmungen anerkannt haben, nicht in der Lage sein, von der Fabrik Erfüllung zu verlangen bezw.“ sie für den entstehenden Schaden in Anspruch zu nehmen.
Das wären, soweit es mir möglih war, ungefähr die Antworten auf die Fragen, welche Herr Oberbergrat Wachler gestellt hat.
Regierungsrat a. D. Dr. v. Studniß - Berlin: Die tat- sächlichen Mitteilungen des Herrn Vorredners entheben mich der Notwendigkeit, ausführlih auf die Fragen des Herrn Ober- bergrats einzugehen. Die Hauptfrage, die er stellen wollte, war wohl die: bei welchen Preisen im Julande is ein Jmport von Druckpapier vom Auslande aus möglich, und das ist aller- dings eine Frage, die so wichtig ist, daß sie in dieser Enquete genau beantwortet werden sollte. Der Herr Vorredner hat sie ungefähr hon beantwortet; ih würde es aber für wichtig er- ahten, daß auch von seiten der Fabrikanten diese Frage präzise beantwortet werde. Nach meinen Erkundigungen is das un- gefähr ein Preis von 30 F, und ih konstatiere zu meiner Genugiuung, daß aus den Ausführungen der Verbandsleitung schon gestern hervorgegangen ist, daß ihr ein so gewaltiges Emporschrauben der Preise durchaus fern liegt.
Jch möchte die Gelegenheit überhaupt benugen, hier zum Ausdruck zu bringen, daß nach den privaten Besprechungen, die ih mit einzelnen Herren Kollegen gehabt habe, viele der Aus- führungen, die wir hier von seiten des Kartells gehört haben, durchaus sympathisch berührt haben, und ih möchte jagen, auch hon vorher, ehe diese Enquete stattfand, habe ih auf seiten der Zeitungsverleger keinerlei Animosität gegen das Kartell bemerkt, jondern im Gegenteil der Grundton unjerer Besprehungen war immer der: wären wir Papierfabrikanten, so würden wir die Bildung eines Kartells selbst für recht überlegenswert halten. (Zuruf bei den Zeitungsverlegern: Nein, das haben wir nicht gesagt!) Nun, die Billigkeit muß das sagen. Die Herren werden ja noch Gelegenheit haben, auf die wirtschaftlichen Wohl taten weiter zurückzukommen, die aus dem Kartell entspringen fônnen. (Zuruf: Keine!) Die Befürchtung ist nur immer da, daß, wenn das Kartell zu großer Macht gekommen ist, es diese Macht mißbrauchen wird. Dazu brauchen wir eben ein Ventil, und ih möchte sagen auch im Juteresse der Herren Verbands leiter, die eine so mäßige Politik? hier proflamiert haben, müßte es nah ihren eigenen Ausführungen liegen, daß, wenn mal die Wogen wieder so hoh gehen, ein Ventil da ist, welches Luft macht gegenüber den Heißspornen, welche die Preise auf eine ungesunde Höhe hinaufshrauben wollen, auf eine Höhe, die den Papierkonsum und dadurch auch die Papiererzeugung ein schränkt. Aus diesem Grunde, meine Herren, halte ich einen Prohibitivzoll für verderblih. Jch bin weit davon entfernt, einen Zoll zu befürworten, der die Jndustrie shädigen könnte, aber p, würde es für richtig halten, daß in Zeiten der größten
dausse, wie sie gewesen ist, vom Ausland auch mal ein kleiner
Einkaufsvereinigungen ein? Herr Direktor Reuther hat das Wort. : Direktor Reuther-Berlin: Meine Herren, daß uns die Existenz der Einkaufsstelle, als wir unsere Tätigkeit begannen viel beschäftigt hat, lag wohl in der Natur der Sache. Jh werde daher unseren Verkehr mit und unsere Stellung zur Einkaufsstelle A darlegen: E Die Einkaufsstelle trat schon vor der Eröffnung der Tätigkeit des Verbandes deutsher Druckpapierfabriken, G. m. b. H., im Sommer 1900 in die Erscheinung. Der Direktor der Einkaufss\telle warb eifrigst als Wanderredner um Gesell- schafter und suchte durch Zeitungsartikel den Verband nah allen Richtungen hin anzugreisen. Er wurde dabei von einzelnen Verlegern unterstüßt. Der erste Preßangriff gegen das Syndikat ging im August oder September 1900 von einem Breslauer Zeitungs8verlag aus. L A Kurze Zeit, nachdem das Syndikat in Tätigkeit getreten war, fudite die Papiereinkaufsstelle Veit zu nehmen, und es fam am 30. Oftober bereits zur * rüfung einer Liste, worin die Einkaufsstelle für hundert verschiedene Bestellungen seitens deutscher Zeitungsverleger vom Syndikat Preise forderte. Weit über die Hälfte dieser Anfragen waren längst durch fertige Abschlüsse seitens der Syndikatsmitglieder für das folgende Jahr hereingeholt, also bereits erledigt. Der Rest stellte sih zum großen Teil als unzuverlässig heraus, und es fam nur zu wenigen Geschäften zwischen der Einkaufsstelle und dem Syndikat, die seitens des leßteren provisfionsweise ausgeführt wurden. Gegenüber den ganz unzureichenden Mitteln, die der Einkaufsstelle zur Verfügung standen, durfte das Syndikat das Risiko nicht eingehen, der Einkaufsstelle auf deren eigene Rechnung Papier zu liefern. Die Einkaufsstelle hat darin eine Zurückseßung erblickt und ging planmäßig Hand in Hand mit den Bem doer gern zur Herabwürdigung des Syndikats in der Oeffentlichkeit vor. Eine Unzahl von Preßartikeln erschien in der zweiten Hälfte November und im Dezember 1900. Wie weit hierin der Direktor der Einkaufsstelle mit seinen Schmähungen des Syndikats und der Papierfabrikanten ging, ist aus einem Artikel „Papierring“ ersichtlih, der in den Tagen vom 8. bis 15. Dezember 1900 die Runde durch die deutschen Zei#ungen machte. s Wir greifen nur aus den uns damals von. allen Seiten zugesandten verschiedenen Zeitungsnummern eine Nummer des „Westfälischen Volksblatts“ vom 11. Dezember und eine Nummer des „Freiberger Anzeigers und Tageblatts“ vom 15. Dezember heraus, die den gleichlautenden Artikel „Der Den als Leitartikel brachten. Eine Stelle darin, die besonders erkennen läßt, wie die Angriffe geschahen, möchte ih daraus vorlesen: Wir werden wohl sehr bald zu den Zuständen Nord- amerikas gelangen, wo der Papiertrust die Zeitungen und Verleger mit ähnlicher Dreistigkeit brandschaßt, wie nur je ein Raubritterbund die in seinem Bereich liegenden erwerbenden Städte. (Heiterkeit.) y Meine Herren, das ist nur eine kleine Blütenlese aus diesem einen Artikel, manches andere ist eigentlih noch viel hlimmer, aber es erfordert viel zu viel Zeit, es vorzulesen. Seitens des Syndikats wurde auf alle diese Shmähungen nur einmal in ganz kurzer und sachliher Weise in einem Fachblatte geantwortet, weil die deutschen Zeitungsverleger sich weigerten, Berichtigungen oder eine Gegenaussprache in ihre Zeitungen aufzunehmen! J 7 Die Papiereinkaufsstelle begnügte sih aber nicht mit öffent- lihen Shmähungen des Syndikats in der Tagespresse, der Direktor ging gleichzeitig auch dazu über, durch ein geheimes Rundschreiben jeden einzelnen deutschen Zeitungsverleger in nachdrücklihher Weise vor dem Syndikat zu warnen. Jn diesem Rundschreiben, welhes kurz vor Weihnachten 1900 erlassen wurde, ist gesagt, daß ein großer Teil der Fabriken, die im Syndikat vereinigt seien, nicht leistungsfähig und veraltet seien, mithin die Berechtigung des Daseins nicht mehr hätten, und daß die Verleger die Kosten dieser teuren Papierherstellung nunmehr zu tragen hätten. Dabei werden dieselben angereizt, sich dadurch vom Syndikat unabhängig zu machen, daß sie an günstiger Stelle neue Papierfabriken errichten sollten, die in eigener Regie der Verleger das nôtige Druckpapier für dieselben erzeugen follten. Auch hiergegen konnte sih das Syndikat nur in seinem Fachblatt verteidigen und die Jrrtümer des Herrn Direktors der Einkaufsstelle aufdecken! Das Syndikat hielt es für seine Pflicht, dem Vorstand des Vereins deutscher Zeitungsverleger Kenntnis von dem ge heimen Rundschreiben des Direktors der Einkaufsstelle zu geben Als Antwort hierauf erhielt das Syndikat unterm 27. Februar 1901 die schriftliche Absage von der Papiereinkaufsstelle, weitere Geschäfte mit dem Syndikat überhaupt noch eingehen zu können.
Druck auf den hiesigen Markt ausgeübt werden könnte. Dann würde vielleiht auch in technisher Hinsicht diese oder jene Fabrik zu einigen Verbesserungen angefeuert werden.
Hager-Berlin: Jh wollte mich vom Standpunkt der deutschen Papierverarbeitungsindustrie nur gegen die Behauptung wenden, daß diese Jndustrie schr zufrieden sein könnte, daß durch das Kartell angeblich die Preise sämtlicher Papiere zu rüdgegangen seien. Meine Herren, gewiß sind die Preije zurückgegangen, aber doch erst sehr viel später. Die Aussicht äuf die Kartellgründung hat doch zunächst eine ziemlich erhebliche Preiserhöhung auf dem ganzen Markte herbeigeführt; und was
später eintretende Ermäßigung der Preise der anderen Papiere betrifft: die waren den Papierverarbeitern dann auch zichi durhweg angenehm, denn fie saßen zum Teil auf Liese- rungaverträgen, die sie zu hohen Preisen abgeshloßen halten,
i; ersi später hai sich das mehr und mehr zurückgebildet
Ader, selbstoerständlich, bei guter Konjunktur werden die Preise | Die Hauptsache ist, daß die viel | eden nichi eingetreten ift, |
wieder in die Höhe gehen j Ferühmte Stabilität der Preise
Im Herbst 1901 trat ein Wechsel in dem Vorstand der Papiereinkaufsstelle ein. Der neue Direktor versuchte die Geschäftsverbindung mit dem Sondikat wieder aufzunehmen. Es scheiterte dies jedoch an der Weigerung des Syndikats, die sih darauf gründete, daß die Einkaufsstelle gerade zu dieser ge in Szene geseßt durch den neuen Direktor, nah allen Richtungen hin autographierte Schleuderofferten ausgegeben hatte, die bei dem damals schon weit zurückgegangenen Bedarf untershiedslos an jeden Verleger abgeschickt waren und den Jrrtum éecreglen, la ob die CEinkaufsjtelle über große Massen billigen Papiers verfügte, was tatsählih nicht der Fall war.
Jnzwischén hatte das Syndikat feststellen können, daß zu den Ge ellshaftern der Papiercinkaufsstelle 44 Verlegerfirmen | gehörten, die mit wenig Ausnahmen ihr Papier überhaupt
nicht von der Einkaufssielle von Beginn deren Tätigkeit an he zogen hatten. Diese Feststellung wurde vor kurzem wieder erneuert und ergab dasselbe Bild. Hiernach kauften direki vom Syndikat oder dessen Fabriken im Jahre 1901 30 Gesellschafter der Einkaufsstelle, im Jahre 1902 W Gesellschafter und im
Bedauern darüber durch einen plößlichen Todesfall hindert ist, hier zu erscheinen. i 1 ? erst telephonish mitgeteilt worden, sodaß ih auch nicht in der Lage bin, das eventuelle l map gegen die Aus- führungen des Herrn Direktor *
Herren, p Vei ) l einkaufsstelle beizubringen, das bis jeßt p fehlt, Jhnen die Entstehungsgeschichte mitteilen; vielleicht
mit etwas andèren Augen an.
im Jahre 1900 die Papierhausse. ergriff mittleren _ kleineren, die mit ihren billigeren Abonnementspreisen ja wi vom Papierpreise abhängig find.
betonen, daß
damals
Mäßigung und zur Ruhe zu mahnen und wahrscheinlih aus
diesem Grunde wurde ih in die Kommission gewählt, die sich damit
Schrecken begegnen wollten. pas Zei h ehr große Zeitungsverleger. S t a es mir durch den Kopf gegangen, aber ich hielt mich bescheiden im Hintergrunde. eine : gegründet werden, es waren vollständige Pläne schon aus- gearbeitet worden, und wenn alle diese Pläne sih realifiert hätten, dann würde heute auf dem Papiermarkte wahrscheinlich eine viel größere Deroute entstanden sein, niht nur bei den bestehenden, sondern gerade die damals gegründeten würden fih in einer wenig angenehmen Lage besunden haben. legte ih zuleßt den Plan einer Einkaufsstelle dar. Der Vorschlag Ne Anklang und wir haben fie i Rücksicht auf das Syndikat oder sonst etwas, sondern nur mit Rücksicht auf uns und unseren Einkauf, um vor allen Dingen durch Anstellung eines erstklassigen Sachverständigen uns auf dem Papiermarkt zu orientieren und dem möglichst unsere Papiersorgen zu übertragen.
Aus dem Gesagten ergibt sich die Bedeutung der Papier-
einfaufsstelle.
Vorsizender: Wir hatten den jeßigen Herrn Direktor
selbstversiändlih eingeladen; er is auch gestern hier gewesen, heute ist er aber, wenn ih recht sehe, niht mehr da.
Jch möchte meinem daß der Herr Direktor in seiner Familie heute ver- Es is} mir das heute morgen
Verleger Dr. Faber -Magdeburg: Ausdruck geben,
euther hier vorzutragen.
Zeitungsverleger Tro wißf E D: Ja, meine muß, um Jhnen ein Verständnis für die Papier-
ehen Sie sie dann
Meine Herren, der unglücklichste Moment im Leben ‘eines
Zeitungsverlegers, der um seine Zeitung besorgt ist, ist der, wenn im November des Jahres der Papierhändler oder Papier- fabrikant zu ihm kommt und ihn um einen neuen Abschluß bittet. das ganze Jahr nicht darum, weil er froh ist, wenn er gedeckt ist; seine Sorge ruht auf anderen Dingen und er hat immer ein unangenehmes Gefühl, nun in einer Materie verhandeln zu müssen, der er nicht Aa ist.
oder auf die Angaben der | wir haben uns orientiert über den Marktpreis aus den An- geboten, die wir wohl von allen Seiten her bekommen haben. So hatte man immer das unbestimmte Gefühl — nur ganz große Druckereien können sich doch einen sachverständigen Papier- einkäufer halten —, daß wir in der wichtigen Frage des Papier- einfaufs niht auf der Höhe der Situation
Er ’ versteht nichts vom Papier und kümmert fih auch
Wir sind auf die Händler abrikanten angewiesen gewesen und
anden. Da kam anischer Schrecken die mittleren und
Ein ie Zeitungsverleger, namentlih au Jch möchte hier einschaltend
die Zeitungen ja vollständig in zwei Abteilungen rfallen: einmal Zeitungen wie die Kölnishe und Rheinisch-
e - "” , Mestfälische, deren Besißer Sie ja gestern hier selbst über seinen unglücklichen Papierkontrakt gehört haben, dann aber solche zum Teil auch recht große Zeitungen, die sehr viel Papier verbrauchen und die in ihrer Prosperität fast allein vom Papierpreise abhängen. Wir Zeitungsverleger kamen am 15. Mai 1900 in Leipzig zu- sammen, und zwar die ganz großen, die mittleren und die kleinen. Es war eine sehr stürmische Versammlung; wie gesagt, der Schrecken war groß, und es wurden da die e o 0e gemacht. Es ging ein Bogen herum, wo Beiträge sür
Maaa a
apier- net werden follten, und die Hunderttausende
ch hatte
türzten nur so auf den Bogen herauf. (Heiterkeit) C — ih möchte beinahe sagen — das Unglück, zur
beschäftigen sollte, wie wir Zeitungsverleger diesem Wir kamen dann hier in Berlin - ih glaube, es waren fieben Herren und darunter
Der Gedanke der Einkaufsstelle
Es sollten da eine Menge Papierfabriken
Da gegründet, aber nicht mit
Von diesem Gesichtspunkt aus ist die Papiereinkaufsstelle gegründet worden und so soll und wird sie ja auch jeyt betrieben. S Meine Herren, nun kommt ein Punkt, bei dem ih mir außerordentliche Vorsicht auferlegen muß, weil es die frühere Geschäftsleitung betrifft, die nicht imstande ist, sich zu verteidigen. Jch bitte, den Namen weglassen zu dürfen und möchte mir au sonst vorbehalten, in anderer Hinsicht etwas wegzulassen. (Vorsißender: Die Namen bleiben natürlih weg.) Eins der hauptsächlichsten Mitglieder des Syndikats kam zu mir und gab mir Kenntnis von Verträgen, die ohne Wissen des Aufsichis rats der Einkaufsftelle mit dem Syndikat und einer gr Papierhandlung abgeschlossen worden waren. Das war ein Verstoß gegen die Satzungen, und wir haben uns deshalb ge- nôtigt gesehen, eine Aenderung in der Geschäftsleitung vor- zunchmen. Dann sind Artikel erschienen: meine Herren, ih versichere, daß ih von diesen ganzen Artikeln vorher keine Ahnung gehabt habe. Wir haben durchaus gewünscht und wünschen es noch heute, mit dem Syndikat in Frieden zu leben. Meine Herren, wenn das Syndikat sih vereinigt, dann müssen wir Zeitungsverleger doch auch das Recht haben, uns zu vereinigen und unsere Juteressen einer sachverständigen anzuvertrauen. Weiter wollen wir nihts. Sel stehen wir ganz frei dem Syndikat gegenüber und wünschen das auch ferner. Das Syndikat ist für uns eine I mit der wir sehr gern arbeiten, wenn uns dazu Gelegenheit gegeben wird, wie es jeyt leider nicht geschieht. Jch habe heute und gestera Herrn Direktor Reuther kennen gelernt und habe be- wundert, mit welcher Sachkenntinis er die ganzen Verhältnisse d-a Papiermarktes übersieht und wie er das Syndikat dirigieren suht. Aber ih verstehe nicht, warum er diese feind- selige Stellung — es mag ja sein, day er durch die artifel persönlich gereizt ist — gegen unsere Ei